WACHSMUTH, WILHELM,
WACKERNAGEL WILHELM,
WACHTER,CARL EBERHARD,
WAFFENSTILLSTANDS - AND FRIEDENSVERHANDLUNGEN 1918.
WAGLER, PAUL G.
WAGNER, RICHARD,
WAHRHEIT
WAITE, ARTHUR EDWARD,
WAKEFIELD, CHARLES CH,
WALD WILHELM,
WALDENFELS, JOH. CHRIST. JOSEF
WALDERDORFF, PHIL. FRANZ,
WALDOW, EDMUND,
WALES, EDWARD ALBERT,
WALES,
WALLACE.
WALLACE-HEATON-MANUSKRIPT,
WALLENBERG, MARCUS LAURENTIUS.
WALRAVE, GERHARD CORNELIUS
WALRUS AND CARPENTER, THE
WANAMAKER, JOHN.
WANDERBIBLIOTHEKEN
WANDERREDNER
WANDERTAGUNGEN
WANDERUNGEN,
WANG, CHEN-TING THOMAS
WANNER DER ÄLTERE,
WAPPEN DER STEINMETZEN AND FREIMAURER.
WARD.
WARDEN
WARNATZ, GUSTAV HEINRICH,
WARRANT
WARREN, JOSEPH,
WARREN, SIR JOHN BORLASE,
Wachsmuth, Wilhelm,
deutscher Historiker und Neuphilologe, Verfasser grundlegender Geschichtswerke, * 1784 t 1866, Professor in Halle, Kiel und Leipzig, gehörte, entsprechend dem Wechsel seiner Wirkungsstatte, nacheinänder mehreren Logen an.
Wachter, Carl Eberhard,
später Freiherr v., * 1746, t 1825, eine der eigenartigsten Persönlichkeiten im Getriebe der Strikten Observanz und der deutschen Freimaurerei des 18. Jahrhunderts. Sehr wohlhabender Stuttgarter Advokat mit Neigung zur Politik, betätigte er sich auch aüberhalb seiner Heimat intensivst auf freimaurerischem Gebiet. Vielfache Beziehungen, die er dadurch erlangte, verhalfen ihm zu einer Großen Karriere. Er wurde erst Sachsen-Meiningenscher Hofrat, dann Geheimer Legationsrat auf dem Regensburger Reichstag, schließlich auf Empfehlung des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel danischer Kammerherr und außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Dänemarks für SüdwestDeutschland. Als solcher übte er eine umfangreiche diplomatische tätigkeit aus. Daneben gelangen ihm eine Zeitlang Große Finanztransaktionen. Während der Französischen Revolution als Diplomat in Paris, ließ er sich von der Königin Marie Antoinette gewinnen, hilfsaktionen für daß wankende Königshaus einzuleiten.
Die nach Deutschland geflohenen Brüder des Königshauses erhielten dort unter seiner Bürgschaft 500.000 Livres, die er dann nicht mehr wiedersah. Nach Stuttgart zurückgekehrt, wurde durch Neider auch seine diplomatisehe Stellung erschüttert. 1799 wurde er von seinem Gesandtenposten abberufen. Schwer gekrankt, lehnte er änderweitige Verwendung ab, war dann bis 1805 offizieller Vertreter der Reichsritterschaft am Hofe Napoleons. 1810 verbannte ihn der König von Württemberg wegen wahrscheinlich wieder angeknüpfter Beziehungen zu den Bourbonen aber auch wegen seines engen Verhaltnisses zu dem mit dem König zerfallenen Kronprinzen. In London verlor W. den Rest seines Vermögens in einem industriellen Unternehmen. 1816 wurde die Verbannung aufgehoben. Die nach Frankreich zurückgekehrten Bourbonen zählten ihm zwar die alte Schuld nicht zurück, setzten ihm aber eine Leibrente aus.
Als Freimaurer gründete er zunächst die Stuttgarter Schottenloge "Karl zu den drei Cedern". Er wurde dann Kanzler der achten Ordensprovinz der Strikten Observanz (Eques a Ceraso), schloß sich als einer der ersten dem "wahren Templerorden" von Gugomos (s.d.) an, trug dann aber wesentlich zu dessen Entlarvung bei. Vom Herzog Ferdinand von Braunschweig 1777 mit der Errichtung eines Kapitels der Strikten Observanz in Neapel betraut, übernahm er die Mission, die Erzahlungen von Gugomos, an die immer noch manche glaubten, nachzuprüfen und sich auch sonst nach den "unbekannten Oberen" der Strikten Observanz umzusehen , zumal der Prätendent
Karl Eduard Stuart damals in Florenz lebte Die Ergebnisse seiner Nachforschungen waren wie er in einem Brief an den Herzog aus Rom mitteilte, vernichtend. Von "geheimen Oberen" hatte er keine Spur entdeckt, auch nichts von geheimem Templerwissen, dagegen war ihm die Bestätigung geworden, das Glugomos "seinen Beruf selbst gemacht hatte".
Dazu kam noch eines: der angebliche geheime "Ordens-Großmeister" Karl Eduard erklärte, niemals Freimaurer gewesen zu sein und von einer Großmeisterschaft und dem Templerorden nichts zu wissen. W. drang infolgedessen auf gründliche Ordensreformation und offenen Verzicht auf daß gegenstandslos gewordene "Tempelherrentum" und erbot sich, der neuen Gesellschaft daß zu geben, was ihr fehlte: Kenntnis einer wirklich wertvollen Geheimlehre. Er wollte namlich von "Weißen vom Osten" wichtige übernatürliche Kenntnisse erlangt haben auf Grund deren die Maurerei künftig die Bearbeitung eines edleren Zwecks als die Wiederherstellung des Templerordens sich vorsetzen möge. Nach Schröder war diese Lehre wohl wesentlich nichts änderes als die christliche Heilslehre. W. selbst betätigte sich aber dann nicht in diesem Sinn. Er zog sich kurz nach seiner Rückkehr ganz von der Freimaurerei zurück.
Wackernagel Wilhelm,
Professor der Germanistik an der Universität Basel, * 1806 t 1869, Verfasser grundlegender literaturgeschichtlicher Werke, war Redner der Basler Loge "Freundschaft und Bestandigkeit".
Waffenstillstands - and Friedensverhandlungen 1918.
Durch Vermittlung des hessischen MinisterPräsidenten richtete der Vorsitzende Großmeister des deutschen Großlogenbundes Wilhelm Süß, in Darmstadt am 18. November 1918 einen Funkspruch an die Großlogen von England und Nordamerika:
"lm Namen der Menschlichkeit, die wir Freirnaurer vor aller Welt vertreten, bitte ich für Millionen Deutscher Frauen und Kinder, die durch die harten Bedingungen des Waffenstillstandes dem drohenden Hungertod ünberantwortet sind, Ihren Einfluß geltend zu machen, damit die Waffenstillstands- und Friedensbedingungen insoweit gemildert werden, daß daß Schlimmste von Unschuldigen abgewendet wird. Kann es eine größere und edlere Aufgabe für Brr. Freimaurer geben!? Helfen Sie, ein Volk in Not vor dem sicheren Tode retten. Jetzt ist der Augenblick für die Freimaurerei gekommen ihre humanitären Grundsatze in Großem Stil vor Gott und der Welt zu beweißen . . . Millionen geängstigter und zerschlagener herzen ruten Sie an um Ihre Hilfe. Herbei, ihr Söhne der Witwe!" Die Großlogen der Schweiz, Holland Danemark, Norwegen, Schweden, Spanien, Mexico, Ungarn und Luxemburg wurden gleichzeitig um Unterstützung dieses Aufrufes gebeten.
Wagler, Paul G.
Gymnasialprofessor in Radeberz (Sachsen).; 1876. Mitglied der Loge "Zum goldenen Apfel" in Dresden, freimaurerischer Schrifteteller. Sein bekanntestes Buch ist:, Die deutsche Entstehung der Freimaurerei und ihrer Symbolik" (Berlin 1925), in welchem er die Freimaurerei als Instinktkultur deutet und sie als Kulturerlebnis der Baugeometrie auf Grund des Gleichgewichtes der Massen oder Statik zu verstehen sucht.
Wagner, Richard,
der Schöpfer des deutschen Musikdramas, * 1813, t 1883, soll sich während seiner Bayreuther Zeit mit dem Plan getragen haben, dem Bunde beizutreten. Sein Schwiegervater, Franz Liezt (s. d.), war Mitglied des Bundes. W.s Werke, insbesondere seine "Meistersinger" und "Parsifal" sind wie derholt Gegenstand freimaurerischer Ausdeutung gewesen, besonders dae Liebesmahl im Parsifal. Ein Enkel Liszte gehört der Bayreuther Loge an.
Wahrheit
ist einer der schwierigsten, umstrittensten Begriffe der Philosophie, jedes System hat gleichsam einen eigenen Wahrheitsbegriff und ein eigenes Wahrheitskriterium. Daß kriterium der formal-logischen W. besteht im Sinne Kants in der übereinstimmung einer Erkenntnis mit den allgemeinen und formalen Gesetzen des Verstandes und der Vernunft; die Logik kann aber niemals über die W. des konkreten Inhalts etwas Relevantes aussagen. Die formale W. ist nur von den apriorischen Axiomen, die als eine Art transzendentaler W. aufgefaßt werden, abhängig. Die formal-logische W. und die transzendentale W. sind absolut gültig, da sie keine Beziehung zur Wirklichkeit haben und Zweifel folglich sinnlos waren. Materieile W. ist übereinstimmung zwischen Denken und Sein, im empirisch-objektiven Sinne, ein dem Sein konformes Urteil, daß, die Erfahrung verarbeitend, zur objektiven Gultigkeit gelangen kann, so wie es den erfahrungsgemäßen Gesetzen entspricht, im metaphysischen Sinne ist die materielle W. übereinstimmung des Denkens mit dem überempirischen, mit der Wirklichkeit im absoluten Sinne.
Diese W. ist immer relativ, nur auf daß Subjekt bezogen gültig. Die moderne Philosophie neigt im allgemeinen zum Relativismuß (s. d.). Die W. ist im Sinne der pragmatischen Philosophie (s. Pragmatismus) nur "ein Denkmittel, daß uns am besten führt". Ein Gedanke ist insofern wahr, "als er uns behilflich ist, uns in zweckenteprechende Beziehungen zu änderen Teilen der Erfahrung zu setzen" (James). Kriterium der W. ist die "praktische Konsequenz" (Schiller, Oxford). Jede W. muß verifiziert werden, die absolute W. ist nur ein Grenzwert, die apriorischen Urteile sind nur ein Postulat eine unentbehrliche Voraussetzung des Denkens.
W. ist im Gründe der dynamische Prozeß des Wahrwerdens. dessen Quelle der subjektive persönliche Wille zur W. ist. Absolute W. würde den Weg des Fortschrittes verrammeln. Die intellektuelle Arbeit des Verstandes ist nicht wertvoller, als die dem guten Gefuhl und Willen entspringenden Intuitionen und Neigungen es sind. Es gibt demgemaß Gefühlswahrheiten, wie die Religionen. die aber mittels ihrer Wirkung ebenfalls verifiziert werden müssen. Liebe zur W., Streben nach W. kennzeichnet die Freimaurerei. Sie sucht W., im Gegensatz zur Autorität (Wolfstieg, "Die Philosophie der Freimaurerei"). Dies geht eindeutig aus ihrem Gebrauchtum ihren Symbolen, ihrer Literatur hervor, doch ist ihr Wahrheitsbegriff nirgends klar definiert und könnte auch schwer umrissen werden, da die Königliche Kunst jenseits aller philosophischen Systeme steht. Ihre Auffassung ist aber aus den Symbolen, Ritualen usw. induktiv ableitbar und steht der Auffassung der neueren Philosophie nahe.
Ihre Gründeinstellung ist relativistisch (s Relativismus) . Dies hat Lessing wohl gemeint, wenn er sagt, daß es für den Menschen niemals eine volle W. geben kann, daß er aber dessenungeachtet nach W. streben muß. Die W. im freimaurerischen Sinne entsteht in einem synthetischen Prozet. in dem jede Teilwahrheit Daßeinsberechtigung hat. Die stärke Betonung der Liebe zur W., der Pflicht zur Erforschung der W. will besagen, daß die Freimaurerei gegen Aberglauben und starren Autoritätewahn Stellung nimmt, von der überzeugung ausgehend, daß auf dem Gebiete des Wissens einzig und allein die empirische, und in diesem Sinne objektive W. daß entscheidende Wort haben darf, daß aber W. änderer Art, die sich Unbedingtheit anmaßen, die Forschung in ihrer Freiheit niemals behindern dürfen.
Das Streben der Freimaurerei nach Harmonie führt sie zur Anschauung, daß es, im Sinne der neueren Philosophie, auch Gefühlswahrheiten gibt, daß innere, von äußeren Anlassen unabhängige Erlebnisse real sein können, und daß folglich die Religion in diesem Sinne ebenfalle eine W. ist, deren Betätigung allerdings auf ein bestimmtes Lebenegebiet beschrankt bleiben muß. Die materielle W., die Wissenschaft, beschreibt mechanisch die Wirklichkeit und ihre Gesetze, kann aber dem Menschen keine höheren Ziele weißen. Die Maurerei glaubt daher, bei höchster Wertung der Wissenschaft, an die im Gründe überempirische W. einer sitllichen Weltordnung, die den Weg zur Vervollkommnung offen laßt und dadurch dem Leben einen Sinn verleiht. Quelle jeglicher W. im objektiven Sinne ist aber die Wahrhaftigkeit, die die Freimaurerei von allen ihren Gliedern fordert. Sie achtet den aufrichtigen Glauben, verwirft aber dessen heuchlerische Form die sich lediglich im Manifestieren leerer Formalitäten erschöpft.
Waite, Arthur Edward,
MACKEY
amerikanischer freimaurerischer und okkultistischer Schrifteteller, Past-Großaufseher (ehrenhalber) der Großloge von Iowa (USA.), schrieb u. a. "The Secret Tradition in Freemasonry", "A new Enecyclopaedia of Freemasonry" (2 Bande). W. ist ein hervorragender Kenner des Rosenkreuzertums. Sein Werk "The Brotherhood of the Rosyeross" (London) ist für deesen Entwicklungsgeschichte sehr wertvoll.
Wakefield, Charles Ch,
erster Baron englischer Großindustrieller, Schriftsteller schrieb "America to-day and to-morrow" ..Future trade in the far East", ist Past Grand Warden der Großloge von England. (* 1859.)
Wald Wilhelm,
Professor Dr., Ordens senior und Großarchivar der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, t 1922, betätigte sich hervorragend auf dem Gebiete der freimaurerischen Geschichtsforschung. Sein Hauptwerk ist die von ihm herausgegebene Geschichte der Großen Landesloge".
Waldenfels, Joh. Christ. Josef
Freiherr v., * 1742, t 1796, Reichskammergerichtsassessor in Wetzlar, seit 1784 Minister des letzten Kurfürsten von Köln, Maximilian Franz, trat 1776 der Loge "Joseph zu den drei Helmen" in Wetzlar bei, seit 1772 Kanzler des Frankfürter Prafekturkapitels der Strikten Observanz. Als solcher verwandte er sich 1779 anläßlich der Aachener Freimaurerverfolgung erfolgreich bei Fürsten, die der Strikten Observanz angehörten, zugunsten der Aachener Brr. Auch dem Rosenkreuzerorden gehörte er an.
Walderdorff, Phil. Franz,
Graf v., * 1738, Dompropst von Trier, Freimaurer, trat 1784 unter dem Namen Walsingham in den Illuminatenorden ein, wurde Vorsteher der dritten deutschen Inspektion, legte aber kurz vor dem Verbot des Ordens seinen Posten nieder.
Waldow, Edmund,
Geheinrat und vortragender Rat im sachsischen Finanzministerium, t 1921, Landes-Großmeister der Großen Landesloge von Sachsen, erwirkte im Jahre 1908 von König Friedrich August die Aufhebung des Armeebefehls von 1852, der den Offizieren den Eintritt in Freimaurerbund verbot.
Wales, Edward Albert,
Prinz v., Herzog von Cornwall, altester Sohn des Königs Georg von England, * 1894, aufgenommen in der " Household Brigade Lodge" 1919, ist Provinzial-Großmeister der Provinzial-Großloge von Surrey.
Wales,
Prinzen von, s. England, Königshaus.
Wallace.
WALLACE-HEATON-MANUSKRIPT,
WALLACE, ALFRED RUSSEL
WALLACE, GENERAL LEWIS.
WALLACE KEATON MANUSCRIPT.
1 William Vincent, irischer Komponist, * 1815, t 1865 (Oper "Maritana", "Die Bernsteinhexe" u. a.), wurde 18S4 in New York in der Loge "St. John Nr. 1" aufgenommen.
2 Lewis (Lew), der Autor des Berühmten Romans ,.Ben Hur", * 1827, t 1905, amerikanischer Generalmajor im Burgerkrieg, Gesandter in Konstantinopel, war Mitglied der der Großloge von Indiana (USA.) unterstehenden Montgomery Lodge Nr. 50" in Crawfordsville.
Wallace-Heaton-Manuskript,
altes Freimaurermanuskript, ungefahr aus dem Jahre 1705, bestehend aus sechs Pergamentstreifen. Textlich wird es der Grand Lodge Family eingeordnet, mit deren Harris-Zweig es am meisten Ähnlichkeit hat.
Wallenberg, Marcus Laurentius.
schwedischer Finanzmann, * 1864, Präsident der "Stockholm's Enskilda Bank", während einer Session Präsident der Finanzkommission des Völkerbundes, Treuhänder der österreichischen und bulgarischen Völkerbundanleihe, gehört einer Loge der Großen Landesloge von Schweden an.
Walrave, Gerhard Cornelius
v. Preußischer Generalmajor unter Friedrich dem Großen, der von seinem König wegen Unterschleifs bei den Festungsbauten von 1748 bis an sein Lebensende (1773) in Festungshaft gehalten wurde, wird in vielen antifreimaurerischen Schriften als Freimaurer bezeichnet- es wird behauptet, er habe während des Zweiten Schlesischen Krieges die Festung Neisse an die Osterreicher verraten wollen und sich, vom König "in der Loge" zur Rechenschaft gezogen, als sehr verstockt erwiesen. Friedrich der Große habe deshalb seine Loge ("Zu den drei Weltkugeln") für immer geschlossen und erklärt, den Hammer nie wieder führen zu wollen. Kekule von Stradonitz hat daß Material zum Falle W.s Zusammengestellt.
W. war niemals Freimaurer die Szene in der Loge ist freie Erfindung, die Loge "Zu den drei Weltkugeln" ist niemals geschlossen worden. Da aus den späteren Lebensjährzehnten Friedrichs des Großen mehrfach absprechende Urteile über die Freimaurerei bekanntgeworden waren, die sich gegen die Verirrungen innerhalh des Bündes in ritualistischer Beziehung richteten, suchte die Fama einen Grund und fand ihn in dem ungetreuen General W.
Walrus and Carpenter, The
(engl.), Daß Walroß und der Zimmermann, Fragekasten der New Yorker Großlogen-Monatssehrift "The Masonic Outlook", der mit den Antworten dann auch, herausgegeben von B. L. Haywood, in Buchform erscheint. Der Name stammt aus dem entzuckenden amerikanischen Kinderbuch "Alice in Wonderland": "The time has come, the Walrus said, to talk of many things: of shoes - and ships- and sealing wax - of cabbages - and kings -and why the sea is boiling hot and whether pigs have wings."
Wanamaker, John.
der amerikanische Kaufhauskönig. * 1838, t 1922. im Kabinett des Präsidenten Harrison Generalpostmeister, trat als Sechzigjähriger dem Bunde bei. wurde 1900 vom Großmeister von Pennsylvanien "at sight" aufgenommen, war 1905 Meister vom Stuhl der "Friendship Lodge Nr. 400" in Jenkintown (Pennsylvanien), erhielt 1903 den XXXIII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus und wurde 1920 Mitglied des Obersten Rates (N. J.). Seiner Loge errichtete er ein Logenhaus.
Wanderbibliotheken
unterhält u. a. die Großloge von Iowa (USA.) für ihre nicht am Zentralsitz Cedar Rapids gelegenen Logen. Sie sollen dazu dienen. durch Vermittlung ausgewählter maurerischer Lekture die Erziehungsarbeit der Bauhütten zu unterstützen. Zur Propagierung des Gedankens dient eine offizielle Großlogenschrift ..Travelling Libraries". Die Zusammenstellung und Ausgabe der Bucher erfolgt durch die Großlogenbibliothek.
Wanderredner
sollen durch geeignete Vorträge den Durchschnitt der maurerischen Arbeit heben und zugleich jene Basis schaffen, auf der eine Einheitlichkeit der maurerischen Grundanschauungen vorbereitet wird. Inebesondere sollen sie in kleineren Logen, die leicht den lokalen Einflüssen unterliegen den Blick ins Weite öffnen. Der Verein deutscher Freimaurer (s. d.) hat ein ausgebreitetes System von W. geschaffen, daß sich bestens bewährt hat. Ähnliche Einrichtungen (Lectures) bestehen auch in Amerika, wo das Institut der W. allerdings mehr der formalen Seite des Ritualistischen zugewendet ist. Auch die von Preßton (s. d.) geschaffene Einrichtung der Lectures kann in diesem Zusammenhange genannt werden.
Wandertagungen
veranstaltet alljährlich die sachsisch-thuringische Stuhlmeistervereinigung. Sie dienen der Aussprache über aktuelle freimaurerische Probleme.
Wanderungen,
s. Reisen.
Wang, Chen-Ting Thomas
chinesischer Staatsmann, Rechtsgelehrter, gew. Außenminister der Nationalregierung in Nanking, * 1882, übersetzer des deutschen Burgerlichen gesetzbuches ins Englische, gab in Japan daß revolutionäre Organ "Kuomingpao" heraus, Mitarbeiter zahlreicher auslandischer Fachzeitschriften. wies unter dem kaiserlichen Regime jegliche Berufung ab, Justizminister in der ersten republikanischen Regierung, später Ministerpräsident, Delegierter zur Pariser Friedenskonferenz, Erster Richter im Obersten Gerichtshof, Mitglied des Haager Internationalen Schiedsgerichtshofes, seit 1922 Mitglied der Pekinger "Oriental Lodge", 1931 Mitgründer der "Amity Lodge U. D." in Schanghai.
Wanner der Ältere,
Heinrich, Lehrer in Hannover, * 1838, t 1922, Alt- und Ehrenmeister der Johannisloge "Friedrich zum weißen Pferd", war ein fruchtbarer freimaurerischer Schriftsteller. Besonders wertvoll ist seine "Geschichte des Vereins deutscher Freimaurer 1861 bis 1911"
Wappen der Steinmetzen and Freimaurer.
Wie alle übrigen Werkverbande hatten auch die Steinmetzen ihr eigenes W. Der Wappeninhalt nimmt auf die Werkzeuge Bezug. In Frankreich sind es Kellen auf blauem grunde, bezw. in Saumur ein symbolisches W. daß eine Schlange, einen Zirkel, Maßstab und Winkelmaß zeigt. Die deutschen Steinmetzen (gegen 1515) hatten ein besonders künstlerisches W.: vier nach Art der Swastika (Hakenkreuz) in einer Kugel steckende Zirkel, als Krönung des W. den Adler des heiligen Johannes des Evangelisten. Der englischen Craft and Fellowship of Masons wurde daß W. von König Edward IV. 1472 verliehen. Es bestand aus drei dreigezahnten Turmen in blauem Feld, daß durch einen goldenen Zirkel geteilt wurde. Dieses wiederholt bestätigte W. erscheint auch in den Bauhüttenrollen.
Von den Steinmetzen übernahmen die Freimaurer ihre W. Laurence Dermott bildet im "Ahiman Rezon" zwei W. ab. die gewöhnlich den Großlogen der "Antients", bezw. .,Moderns" zugewiesen werden. Daß eine zeigt die drei Turme im blauen, durch den Zirkel geteilten Feld, flankiert von zwei Bibern, als Wappenzier eine Hand mit einer Kelle. Die zweite Form hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten und bildet die Grundform der meisten angelsachsischen Großlogenwappen. Diese gehen auf Laurence Dermott zurück, der sie den Schriften des Rabbi Jehuda Leon (s. d.) entnommen hat.
Daß heute übliche W. ist durch Zirkel und Winkelmäße viergeteilt, in den vier Feldern ein steigender Löwe, ein Stier, ein Adler und ein Mann im Hermelinmantel. Diese Zeichnung stellen vier der hauptsachlichsten der zwölf Stamme Israels vor (s. Leon). Daß W. wird gekrönt von der Bundeslade, die von den Flugeln der als Wappenhalter seitlich stehenden Cherubim beschattet wird. Der Wappenspruch lautet: "Holiness to the Lord". Die charakteristischen Maurerwerkzeuge als Anhänger vervollkommnen daß Wappenbild. Anlaßlich ihree 200jährigen Bestehens erhielt die englische Großloge vom König noch daß Vorrecht, den britischen Löwen im W. führen zu dürfen. Die meisten angelsachsischen W., so New York u. a.. lehnen sich in der Form an daß englische W. an.
Ändere Großlogen lehnen sich in ihrem W. an ihren Namen an. So die "Drei Weltkugeln" .,Lessing zu den drei Ringen" u. a. m. Die Frankfürter Großloge zeigt zu den symbolischen Werkzeugen den Bienenkorb usw.
In der Strikten Observanz wurden den einzelnen Ordensprovinzen (s. d.), ebenso den einzelnen Rittermitgliedern eigene W. verlichen, die, wie Sonnenkalb nachweißen konnte, ziemlich unbedenklich einem alten Wappenbuche des Typotius entnommen waren.
In der Schwedischen Lehrart erhalten auch heute noch die Kapitelmitglieder einen Ritternamen, eine Devise und ein W., daß im Kapitelsitz über seinem Sitze hängt.
Ward.
John S. M., englischer Schriftsteller, Leiter des Nachrichtendienstes des englischen Industriellenverbandes, * 1885, Verfasser von "Fairy Tales from Burma", "Poems of the Empire" usw., auch als freimaurerischer Schriftsteller bedeutend ("Freemasonry and the ancient Gods", "Freemasonry its Aims and Ideals", "The Entered Apprentice's Handbook", "The Fellow Craft's Handbook" "The Master Masons Book", "An Outline of History of Freemasonry", "Who was Hiram Abif" usw., ist Past Master der Londoner "Authors Lodge Nr. 3456".
Warden
(engl.), Aufseher,Vorsteher. Jede angelsachsische Loge hat einen Senior W. und einen Junior W. Der Senior W. rückt gewöhnlich zum Meister vom Stuhl vor. Er hat seinen Platz im Westen, während der Junior W. im Süden der Loge sitzt.
Warnatz, Gustav Heinrich,
Arzt in Dresden. * 1810, t 1872, Landes-Großmeister der Landes-Großloge von Sachsen, war einer der Hauptvorkämpfer des Deutschen Großlogenbundes (s. d.). Durch Einberufung des Deutschen Großmeistertages nach Berlin (1868) erreichte er den ersten sichtbaren Erfolg auf dem Weg zu einer gewissen Einigkeit. Vier Jahre später kam dann der Deutsche Großlogenbund zustande dessen statuten W. entworfen hatte. W. selbst erlebte daß Zusammentreten des Großlogenbundes nicht mehr. Er starb am Abend vor der konstituierenden Versammlung in Berlin.
Warrant
WARRANT OF CONSTITUTION
(engl.), daß Patent einer Loge.
Die Satzungen der englischen Großloge (§ 125 u. folgende) bestimmen hierüber: "Keine Loge, ausgenommen, wenn sie mit besonderer Erlaubnis in den kolonien oder fremden Ländern arbeitet, darf ohne ein Patent des Großmeisters zusammentreten. Dieses Patent lautet auf den Meister, der zur Zeit der Installation den Vorsitz führt, und der für die gesicherte Aufbewahrung haftbar ist. Er hat es bei jeder Versammlung der Loge vorzuweißen. Diese Bestimmung gilt nicht für die Logen "Antiquity Nr. 2" und dio Loge "Royal Sommerset House and Inverness Nr. 4", die unter Konstitutionen "von undenklichen Zeiten" (times immemorial) arbeiten. Geht ein Patent verloren, oder wird es von der zustehenden Autorität beschlagnahmt, so muß die Loge ihre Arbeiten solange einstellen, bis ein neues Patent oder eine Bestätigung vom Großmeister wieder eingelangt ist."
Warren, Joseph,
WARREN, GENERAL JOSEPH.
WARREN, SIR JOHN BORLASE,
amerikanischer General und Politiker, * 1741, t 1775, einer der Führer der Bewegung gegen die Stempelakte, Mitglied der drei ersten Kontinentalkongresse im Unabhängigkeitskrieg, Generalmajor der Truppen von Massachusetts, Führer der dortigen Whigs, im kampf für die Befreiung des Vaterlandes gefallen, seit 1769 Großmeister von Massachusetts, wurde 1772 vom Großmeister Earl of Dunfries der Großloge von Schottland zum Großmeister des ganzen amerikanischen Kontinents ernannt.
Warren, Sir John Borlase,
englischer Admiral, * 1753, t 1822, besiegte 1794 die Franzosen, führte im selben Jahr die hilfsflotte für die Vendée-Armee, siegreich gegen die französische Flotte, die General Hoche hatte nach Irland bringen sollen, wurde 1792 Provinzial-Großmeister von Derbyshire.