Maçonnieke encyclopedie

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Een ogenblik !

OGLETHORPE, JAMES,
O'HIGGINS, BERNARDO,
OHIO,
OHR, WILHELM,
OKEN, LORENZ,
OKKULTISMÜS,
OKKULTISTISCHE FREIMAUREREI.
OKKULTISTISCHE SYMBOLIK.
OKLAHOMA,
ÖKONOMISCHER PLAN ODER OPERATIONSPLAN.
ÖL,
OLD CHARGES,
OLD MARKS,
OLD MASONIANS LODGE
OLD MASONIC DRAMATIC SOCIETY, THE,
OLIVE BRANCHE IN THE EAST, FRATERNITY OF THE,
OLIVENZWEIG IM OSTEN, BRÜDERSCHAFT VOM
OLIVER, GEORGE,
OLMEDO, JOSÉ JOAQUIN,
OLOZAGA, SALUSTIANO,
ONCKEN, WILHELM,
ONSLOW, RICHARD WILLIAM ALAN,
ONTARIO,
ON THE SQUARE
OPENING OF THE LODGE
OPERATIVE MASONS
OPERN UND OPERETTEN.


Oglethorpe, James,
englischer General und Kolonisator, * 1689, t 1785, Adjutant des Prinzen Eugen von Savoyen bei der Einnahme von Belgrad, Mitglied des englischen Parläments, erfolgreicher Kämpfer für Reform des Schuldgefangniswesens und gegen den Pauperismus, erreichte dadurch die Grundüng der Kolonie Georgia in Amerika. Auch die englischen Freimaurerlogen sammelten für diesen Zweck. 1732 segelte O. mit 120 Auswanderern nach Südkarolina, wurde der erste (ehrenamtliche) Gouverneur 1733 begann der Aufbau der Stadt Savannah, 1734 gab es bereits die erste Loge ,,The Lodge of Savannah" deren erster Meister O wurde. Im Krieg mit Spanien 1739 war er Kommandant in Georgia und Karolina, später General in England, Tory 1749 Mitglied der Royal Society.
O'Higgins, Bernardo,
chilenischer General und Politiker, * 1776, t 1842, Kämpfer für die Unabhängigkeit seines Vaterlandes dessen Diktator von 1817—1823, gehörte dem Freimaurerbund an.
Ohio,
Mackey.
Bundetstaat der Vereinigten Staat von Nordamerika. Die 1808 gegründete Großloge zählte 1930 617 Logen mit 109.700 Mitgliedern. Sie unterhalt daß Ohio Masonic Home ein Altersheim mit mehreren hundert Insassen. Adresse: Masonic Temple, Cincinnati.
Ohr, Wilhelm,
Privatdozent der Geschichte in Frankfürt a. M., t 1877, Direktor des Nationalverbandes f. d. liberale Deutschland, Mitglied der Loge ,,Zum aufgehenden Licht an der Isar" in Munchen, im Weltkrieg Gründer und erster Stuhlmeister der Feldloge ,,Zum aufgehenden Licht an der Somme" in St. Quentin. In seinem Idealismus litt es ihn nicht in der Etappe, er meldete sich an die Front und fiel als Hauptmann am 23. Juli 1916. Die von ihm gegründete Feldloge arbeitete in St. Quentin in dem Gebäude der französischen Loge, deren innere Einrichtung O. auf daß gewissenhäfteste verwaltete. Hierdurch ist er während des Krieges mit französischen Freimaurern in Berührung gekommen, die aber zu den Arbeiten der Feldloge nicht zugelassen wurden. Als Ergebnis vorgefündener französischer Akten konnte er 1916 ein Buch veroffentlichen: ,,Der französische Geist und die Freimaurerei", Leipzig, Kohler, in dem er auf die geistigen Gegensatze zwischen der deutschen und französischen Freimaurerei hinwies. O. war erfullt von einem mystischen Glauben an Deutschlands Große und Weltmission, aber auch durchdrungen von der Menschheitsmission der Freimaurerei. ,,Will noch einmal die Zeit kommen, da Menschenliebe und Weltburgertum mehr ist als ein Traum aus Großvaters Zeit?" fragte einer seiner aus der vordersten Linie nach Hause geschriebenen Briefe.
Oken, Lorenz,
eigentlich Okenfuß Naturforscher, * 1779, t 1851, Professor der Medizin in Jena, seit 1817 herausgeber der ,,Isis", eines enzyklopädischen Blattes vornehmlich naturwissenschaftlichen Inhalts, das auch zu Zeitereignissen Stellung nahm. (In der ,,Isis" ist unter anderem auch der illustrierte Bericht über daß Wartburgfest abgedruckt, s. Schmalz.) Er ist der Begründer der heute noch bestehenden Deutschen Gesellschaft der Naturforscher und Arzte. Professor in Munchen und schließlich in Zurich, wo er starb. Er war Mitglied der Loge ,,Amalia" in Weimar.
Okkultismüs,
die Wissenschaft vom Verborgenen, eine Lehre, die im Gründe zwischen Wissen und Vermutung ihren Inhalt sucht, Naturwissenschaft sein will, indem sie deren Methoden auf die Erforschung des Verborgenen, der ,,Großen" Erfahrung Unzuganglichen, des Über- und Außersinnlichen anzuwenden versucht. Die Vorgangsweise ist zum Teil anscheinend experimentell, anderseits aber auch mystisch. Okkultistische Lehre ist z. B. die Theosophie (s. d.). O. hangt mit der Magie (s. d.) und Mystik (s. d.) zusammen und ist ein günstiger Nahrboden des Aberglaubens doch kann er zuweilen der Wissenschaft auf Grund intuitiver Einsichten Anregungen geben. Die Hinneigung zur esoterischen Seite der Freimaurerei hat besonders im 18. Jahrhundert sehr viele Freimaurer wit okkulten Bestrebungen in Verbindung gebracht (s. Okkultistische Freimaurerei?. Auch heutzutage, besonders seit den Nachkriegsjahren, sind okkulte Bestrebungen in einzelnen Freimaurergruppen deutlich erkennbar.
Okkultistische Freimaurerei.
Während viele Freimaurerlogen im 18. Jahrhundert Horte der Aufklärung waren, wurde von anderer Seite eine Zeitlang mit Erfolg versucht, die gegen die Außenwelt abgeschlossenen Bauhütten zum Deckmantel der starken okkultistischen Stromungen der Zeit zu machen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Art und Weise, wie die Gold- und Rosenkreuzer (s. d.) ihre Ideenwelt mit dem freimaurerischen Ritual verbanden. Sie und andere beriefen sich dabei auf die Zunftlegende in Andersons Konstitutionen, die andeutete, die Freimaurerei sei Tragerin geheimer Kenntnisse des Wissens um letzte Dinge, die ihr von Weisen des Altertums, so Pythagoras und Zoroaster, überkommen seien; sie wiesen aber auch auf die 1738 erschienene, der zweiten Auflage des Andersonschen Konstitutionsbuches angehängte ,,Defence of Masonry" hin, die die Geburtestatte der Maurerei geheimnisvoll nach dem Osten verlegte und sie in Verbindung mit den Pythagoreern, Essenern, Kabbalisten und ihren geheimen Brauchen brachte. Jedenfalls begannen die Okkultisten sehr bald, den freimaurerischen Symbolen eigene Deutung zu geben, wobei sie erklärten, daß ein und daß selbe Sinnbild auch von der offiziellen Freimaurerei selbst in den verschiedenen Graden verschieden ausgelegt werde. Am eifrigsten betätigten sie sich in Frankreich. Im Mutterlande der Königlichen Kunst, in England, genügte im allgemeinen der theosophisch angehauchte Royal Arch mystischen Bedürfnissen.

In Frankreich knöpfte man zuerst an König Salomo an, den man als den Großen jüdischen Magier ansah, als den Meister der Elementärgeister, die er mit der Kraft seines geheimnisvollen Siegels beherrschte. Diese Kraft schrieb man nun dem ,,auf dem Stuhl Salomos" thronenden Großmeister zu, den man im Besitz des Geheimnisses durch daß ihm überlieferte, beim Tode Hirams ,,verlorene Wort" wähnte.
Vor der Einführung der Hochgrade existierten bereits kabbalistische Auslegungen der Symbole, suchte man in manchen Logen nach dem ,,Stein der Weisen", sah man in der Säule J den Schopfer des Talmud, in der Säule B den Sekretär Salomos, den Verfasser der geheiligten ,,Clavicula Salomonis", unterlegte man dem ,,Flammenden Stern" (Pentagramm) und dem ,,Siegel Salomonis" (Hexagramm) besondere Bedeutung, oder man erblickte auch in J und B Namen und Zunamen eines und desselben Mannes, der eine Legion von Zwergen kommandierte und dessen Unterführer Salamander waren. Die Sucht nach solchen phantastischen Auslegungen kam dann in den verschiedenen Hochgradsystemen verstarkt zur Geltung. Daß Aufnahmeritual der ,,Ritter des Ostens" lehnte sich an kapitel aus der Apokalypse an: der siebeneckige Tapis zeigte einen weiß gekleideten Mann mit goldenem Gürtel, daß Haupt von Strahlen umgeben, sieben Sterne in der rechten Hand und von sieben Lichtern eingeschlossen.
Der Meister der Loge hielt daß Buch mit den sieben Siegeln, sein Thron unter einem von Sonne und Mond beschienenen Regenbogen zeigte vier geflügelte Karyatiden, Lowe, Stier, Adler und ein Wesen mit menschlichen Zugen (Evangelisten ! ). Die Rituale der ,,mystischen Meister" bezeichneten als Ziel der Maurerei daß Wissen um den zwischen dem Schöpfer und seinem Volk abgeschlossenen Vertrag und die geheimen Mitteilungen, die der Herr dem Patriarchen Enoch 400 Jahre vor der Sintflut gemacht habe; diese Mitteilungen hatten sich auf den wahren Namen des Herrn bezogen, nur die ,,mystischen Meister" wußten um daß Wort, das unbedingte Herrschaft über die Naturkrafte verburge. Der Tapis dieses Systems zeigte vier Kreise, die vier Engel reprasentierten, die Christus auf dem Passionswege begleitet und gestützt hatten. Dem ,,mystischen Gesellen" wurde erklart, daß Gott aus Salomon eine Emanation der göttlichen Kraft ausgestrahlt habe, die man Hiram nenne.
Durch die ihm dadurch möglich gewordene Öffnung der ersten drei ,,mystischen Kreise" habe er daß Scheiden der Metalle und die Beziehungen zwischen Schöpfer und Menschen kennengelernt. Im vierten habe er sich dem Herrn von Angesicht zu Angesicht gegenübergesehen, aber dann den Fehler begangen, auch in den fünften Kreis einzudringen, der die Domane der Frau war; er sei dort in die Bande der Wollust verstrickt, von Hiram verlassen worden und habe nicht mehr die Kraft gehabt, den sechsten und siebenten Kreis zu offnen.

Auch eine besondere mystische französische Version des Royal Arch entstand, derzufolge auf dem Grundstein des Salomonischen Tempels sich die geheimen Zeichen befanden, die dem Eingeweihten die Gabe verliehen Gold zu machen. Die Reise des angehenden ,,Ritters des Tempels" durch die vier Elemente erhielt hermetische Interpretation, ebenso die Auferstehung Hirams und auch daß ,,heilige Wort" INRI (,,Igne natura renovatur integra"). Spezifisch hermetische Embleme, wie der weiße und schwarze Adler, der Pelikan, der aus den Flammen sich erhebende Phonix finden sich in einer ganzen Reihe schottischer Grade. Alchimisten, Magnetiseure Bekenner theosophischer Lehren, Visionäre aus der Schule Swedenborgs, Astrologen, Kabbalisten nahmen Einfluß auf den Ausbau der zählreichen Riten. Martinez de Pasqually, Willermoz, Saint-Martin, Dom Pernetty (s. diese alle) waren Begründer oklsultistischer Systeme und arbeiteten am ,,Großen Werk".

In der Pariser Loge ,,La Sagesse triomphante" erblickten die Mitglieder nach stundenlangen magischen Übungen den sie segnenden Propheten Elias, spiritistische Séancen fanden statt, und in den Räumen der Bauhütte ,,Amis reunis", auf der sich die okkultische Kongresse veranstaltenden ,,Philaleten" (s. d.) aufbauten, suchte Duchâteau, der aus heißer Liebe zur Kabbala zum Jüdentum übergetreten war, den Stein der Weisen in seinem eigenen Urin. Aber nicht nur in Frankreich, sondern auch in den anderen Landern fanden sich zählreiche Jünger solcher freimaurerischen Verirrungen, die sich in alle Systeme einzunisten trachteten, so daß sich innerhalb der Freimaurerei eine Art okkultistische Internationale bildete. Manche Freimaurer reisten von Ort zu Ort, um Manifestationen beizuwohnen, die letzten Geheimnisse zu entschleiern. Dieser Wahn, der im 18. Jahrhundert einen Großteil der Gebildeten auch außerhalb der Freimaurerei beherrschte, macht es erklärlich, daß Schwindler und Abenteurer, wie Cagliostro, St. Germain, Schrepfer, Gugomos u. a., so Große Erfolge erzielen konnten. Mit der Jahrhundertwende war aber dann im allgemeinen der Spuk zu Ende. (Vergl. R. Le Forestier, ,,La Franc-Maçonnerie et l'Occultisme au 18e siecle" in ,,Revue Universelle".) Beztuglich der Gegenwart s. 0kkultistische Symbolik.
Okkultistische Symbolik.
An die okkultistische Freimaurerei des 18. Jahrhunderts, die die Lehrbilder nicht im Sinn des Humanitätsideals, des Baues des Menschheitstempels deutete, lehnt sich eine heute mancherorts in kleinen Zirkeln gepflegte, in gewissem Sinn gelauterte Form der o. S. an, die, auf allzu weitgehende Phantastereien verzichtend, übersinnliche Elemente bloß im Zusammenhang mit dem Menschen gelten laßt. Diese von Oswald Wirth-Paris (s. d.) ausgebaute und im ,,Symbolisme" verfochtene o. S. nimmt ihren Ausgang von der allgemein gultigen Ansicht, daß Freimaurerei erlebt werden muß, und trachtet folglich an die ,,lebendigen Traditionen" anzuknüpfen. Metaphysische Spekulationen werden abgelehnt, zugleich aber auch die Anschauung, daß es außerhalb des sinnlich Wahrgenommenen keine Wirklichkeit gebe als ,,Aberglaube" bezeichnet.
Als Zentralidee der Synlbolik gilt in dieser Auffassung daß Leben, daß durch die Gesamtheit der Sinnbilder dargestellt wird. Daß Zeremoniell ist daß Abbild einer tieferen Wirklichkeit", der jeder Eingeweihte teilhaftig werden kann, falls er den Weg für die Strahlen des ,,Großen Lichts" durch die ürsprunglich undürchdringliche Atmosphäre um ihn zu bahnen vermag. Dies liegt im Bereiche der Möglichkeit, da die Gedanken dieser Richtung zufolge eigentlich außerhalb des Individuums vibrieren und daß Gemeingut aller Denkenden bilden. Da letzten Endes alles Vibration ist erstreckt sich die Reichweite der Lebewesen weit über die Grenzen des rein Körperlichen hinaus.
Eine Aura von ,,astralem Licht", eine dynamische Atmosphäre umgibt sie, die mystische Kraft und zugleich mystische Aufnahmefähigkeit verleiht. Diese o. S. lehnt Zusammenhänge mit okkultistischen Bewegungen der Vergangenheit ab und vertritt den Standpunkt, daß man nur daß jenige wieder aufleben lassen kann, was an sich ein latentes Leben führt: ,,Daß Wissen um Vergangenes allein ist nicht imstande, Totes zu erwecken, Bildung an sich ist ein Ballast , führt nicht zur wahren Erkenntnis. Ist man dessen nicht bewußt, so läuft man Gefahr, veralteten ,Marotten' zu neuem Leben zu verhelfen." Der Stutzpunkt der o. S. ist die lebendige Tradition, die ,,Kollektivität der in der Vergangenheit Initiierten".

Die angeführten, durchaus nicht klaren Leitprinzipien durchdringen die Deutung der einzelnen Symbole, die zum Teil auf daß Licht (Sonne, Mond, Sterne, allsehendes Auge [frz Delta lumineux], Tierkreis), zum Teil auf daß Leben (zwei Säulen, musivisches Pflaster) zuruckgehen. Daß ,,musivische Pfldaster" stellt die Welt des sinnlich Wahrnehmbaren dar, der flammende (zentrale) Stern den Menschen daß leuchtende Delta, umgeben von einem mit den Zeichen des Tierkreises verschenen Kranz, symbolisiert die schöpferischen Ursachen. Die Dreieckform des Delta entspricht der Dreiheit: Weltall — Mensch — Gott. Daß vom Zentralauge ausgehende Licht kann unter drei Gesichtspunkten betrachtet werden: als permanente Energiequelle, als dynamische Ausbreitung und schließlich als Effekt der Lichtwirkung.
Die Sonne versinnbildlicht die Vernunft, die Tierkreiszeichen stellen den Kampf der Sonne um ihre Vollgeltung, die Entwicklung des Menschen aus den Niederungen dees Instinkts zu den Hohen der Weisheit dar. Die Menschheit wird durch daß ,,spirituelle" Licht erlost, daß sie denkend und gut machen wird. Die zwei Säulen vertreten daß mannliche und weibliche Prinzip. Jeder Säule sind gewisse Sternbilder des Tierkreises zugeordnet, die daher zum Teil dem Lehrling-, zum Teil dem Gesellengrad zugehoren. Daß ,,PlanetenPentagramm" wird mit dem Mikrokosmos des Menschen in Zusammenhang gebracht die einzelnen Sternbilder entsprechenden wichtigsten menschlichen Organen.

Die Werkzeuge helfen dem Eingeweihten, sich den wahren Sinn der Freimaurerei zu erarbeiten. Der Meißel mahnt an die unerschütterliche Energie, ohne welche die Einweihung nie vollkommen werden kann. Noah, ,,der als erster ein Metall zu schmieden verstand" ist daher daß besondere Paßwort des Lehrlings. Der Meißel aber ohne Hammer ist unnutz, kann den rauhen Stein nicht bearbeiten. Zirkel und Maßstab kontrollieren die Arbeit des Meißels und Hammers. Dem Lehrling werden sie erst in die Hand gegeben, wenn er bereits die Fähigkeit bewiesen hat, den rauhen Stein zu ebenen, also nach seiner Beförderung in den Gesellengrad.
Der Zirkel ist daß Symbol der Vernunft, steckt die Grenzen des Positiven, des Erkennbaren ab, bewahrt vor ,,metaphysischen Spekulationen", er mahnt den Maurer, sich nur mit den Mysterien der Erde zu befassen, an die Geheimnisse des Himmels und des Jenseits aber nicht zu ruhren. Die Setzwaage erinnert an die Gleichheit aller Kreatur. Daß Brecheisen, ein Werkzeug des Gesellen, ist daß Sinnbild der unwiderstehlichen Macht des Eingeweihten, der zu wollen versteht. ,,Wille" ist hier im kollektiven Sinne gemeint der Selbstbeherrschung des einzelnen verlangt, der Brüderschaft aber eine ungeheure Kraft verleiht Nachdem der Geselle die Handhabung des Brecheisens erlernt hat, kann er Meister werden. Er kontrolliert nun die behauenen Steine vor allem seinen eigenen.
Daß Winkelmaß ist jetzt daß Zeichen der ,,Soziabilität", der Meister ist kein Individualist mehr, unterordnet sich den menschlich-sozialen Normen, ist ein rechtwinkeliger, den konstruktiven Anforderungen genügender Stein. Der Mensch, der es erlernt hat, menschlich und menschenwürdig zu leben, ist der kubische Stein, der ,,Stein der Weisen". Die Kelle bewerkstelligt die Einheitlichkeit des Baues, überholt die Steine, glattet sie. Sie handhaben, heißt Gute und Liebe anwenden.
Daß Winkelmaß schmuckt den Meister, der die Arbeiten leitet und für die Währung der Normen sorgt. Die Wasserwaage ist daß Zeichen des Ersten Aufsehers, vor dem alle Brr. gleich sind. Daß Senkblei ist daß Zeichen des Zweiten Aufsehers, der die Brr. ancifert, sich in die Tiefen der Welt zu versenken. Der Akazienzweig spielt auf die ,,Religion des Lebens" an, die, aller metaphysischen Spekulation bar, die ,,sicherste" aller Religionen ist. Er schmückt die Graber der Brüder, daß Zittern seiner Blatter manifestiert daß Leben der Verblichenen. Der grune Zweig der die Entdeckung des Leichnams von Hiram ermoglicht, symbolisiert die überlebenden Reste einer korperlich verschwundenen Vergangenheit.

Auch der Totenschädel wird okkultistisch gedeutet. ,,Wir gehen in der Phantasie auf den lebendigen Geist zurück, der ihn einst belebte, identifizieren uns mit diesem Herd des Lebens um für unsere Persönlichkeit daraus die Moglichkeit einer erneuernden Belebung zu schöpfen" sagt Oswald Wirth (in ,,Le Symbolisme Occulte de la Franc-Maçonnerie"), dessen Ausführungen wir hier folgen, und erlautert dann: ,,Wir fühlen in uns den unsterblichen Meister auferstehen. Die Kette manifestiert die Brüderliche Liebe, sie will durch alle menschlichen Wesen einen zusammenfassenden Strom der wirklichen Einigkeit fließen lassen.
Alles schwingt und halt sich in der Kette der Lebenden. Die Loge ist eine Statte, in der Denker sich gemeinsamer Arbeit widmen, um ,im Chor zu denken'. So entsteht ein symphonischer Gedanke, der weder ausgesprochen, noch aufgeschrieben, ja nicht einmal im Geiste formuliert werden kann, sondern in voller Freiheit vibrieren muß; in seiner Machtigkeit ist er jeder einschrankenden Personifikation unzuganglich.
Der Akt der Einweihung gibt im erhohten Maße Anlaß zu okkulten Deutungen. Die Elementarproben, die der Suchende fruher im Lehrlingsgrad durchzumachen hatte, werden mit der Bahn der Sonne durch den Tierkreis verglichen, die einzelnen Phasen der Initiation im Sinne der einzelnen Sternbilder gedeutet. Wenn der Neophyt den Geist der Symbole richtig erfaßt, ist er ein ,abstracteur de quintessence". Ähnlich wird der Gesellengrad ausgelegt. Der Geselle konzentriert sich nicht mehr auf sich selbst, er zieht die in der Luft ausgegossene Kraft an. Er sattigt sich allmählich mit diesem unsichtbaren Licht, um sich in einen leuchtenden Herd (flammender Stern) umzugestalten, Eingeweihter, Meister im wahren Sinn des Wortes zu werden. Die geschlossene Mehrheit der Freimaurerei steht diesen Gedankengängen fern.
Oklahoma,
Mackey
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die 1892 gegründete Großloge zählte 1930 456 Logen mit rund 6900 Mitgliedern. 1909, als daß fruhere Indianerterritorium zu 0. kam, ging auch dessen (1874 gestiftete) Großloge, die ihren Sitz in Atoka gehabt hatte, in der Großloge von 0. auf. Diese interhalt je ein Alters- und Kinderheim. Adresse: Masonic Temple, Guthrie.
Ökonomischer Plan oder Operationsplan.
Zu den sonderbarsten Vorhaben der Strikten Observanz gehorte auch ein ökonomischer Plan, der die hohen Betriebskosten des Ritterordens decken sollte. Man wollte moglichst große Kapitalien sammeln, um dem Orden eine unabhängige und achtunggebietende Stellung zu geben. Der erste Plan (1755) wurde von Kiesewetter und v. Prangen 1764 wesentlich erweitert und 1766 von Schubart neuerlich bearbeitet. Im wesentlichen beinhaltete der Operationsplan die Schaffung eines Ordensschatzes aus Aufnahmsgebuhren und Mitgliedsbeitragen, wobei man optimistisch genug war, an mehr als eine Million Taler zu denken.
Trotzdem v. Hund und andere Brr. diesen Plan mit ihrem eigenen Vermogen garantierten (v. Hund ging wirtschaftlich an der Strikten Observanz zugründe!) wurde der Plan von den meisten Logen nicht angenommen. Zur Verwirklichung des Gedankens sollte, um die Aufmerksamkeit regierender Fürsten auf die Strikte Observanz zu lenken eine Kriegsschule errichtet werden. Man dachte an Fabriken und Industrien, an Kolonialbesitz in Labrador (s. d.) und errichtete in Pforten bei Schloß Kohlo sogar eine Tabakmanufaktur. Da die Aufnahme neuer Ritter im Jahre 1787 uberhaupt aufhören sollte (!), wurden den Überlebenden Ruhegehälter, den Beamten und Ordensverwaltern laufende Bezuge zugesagt. In die Praxis waren diese Pläne um so weniger umzusetzen, als bei aller Leichtglaubigkeit der Observanzritter in Geldangelegenheiten auch der Idealismus seine Grenzen hatte. Daß Beispiel des Prinzen Ludwig von Hessen, der mittels eines ähnlichen Planes seine eigenen zerrutteten Finanzen in Ordnung bringen wollte, mahnte auch zu begreiflicher Vorsicht.
Öl,
s. Korn, Wein und Öl.
Old Charges,
Mackey
OLD CHARGES
OLD CHARGES (THE). .
s. Alte Pflichten, im einleitenden Teil
Old Marks,
von Feßler (s. d.) falschlich durch Zusammenzlehung der Begriffe Old Charges und Landmarks gebrauchte Bezeichnung für Grundgesetze der Freimaurerei. In der englischen Terminologie nicht ublich.
Old Masonians Lodge
(Nr. 2700), Loge unter der Großloge von England, die sich ausschließlich aus ehemaligen Zöglingen der Schulen der ,,Royal Masonic Institution for Boys" (s. d.) zusammensetzt, also aus Freimaurersohnen, die als Waisen oder Halbwaisen die Segnungen dieser Großen freimaurerischen Wohlfahrtseinrichtung erfahren haben.
Old Masonic Dramatic Society, The,
in London veranstaltet regelmäßig Liebhabervorstellungen zum Besten der Hilfsfonds der ehemaligen Zöglinge der Anstalten für Knaben und Madchen der englischen Freimaurerei.
Olive Branche in the East, Fraternity of the,
Mackey
s. Olivenzweig im Osten, Brüderschaft vom.
Olivenzweig im Osten, Brüderschaft vom
(Olive Branche in the East, Fraternity of the) hieß ein vom schottischen Provinzial-Großmeister in Indien, Sir James Burnes (s- d.), geplanter Orden, dessen Zweck es sein sollte, den Indern, die wegen ihrer Religion von den freimaurerischen (christlichen) Rittergraden ausgeschlossen waren, solche zuganglich zu machen und die Verbreitung der freimaurerischen Ideen dadurch zu fordern. Daß Wahrzeichen des Ordens war eine Taube mit dem Ölzweig. Die Brüderschaft scheint aber nie in Tätigkeit gewesen zu sein (s. ,,Quarterly Review", 1845, S. 377).
Oliver, George,
Dr. theol., * 1782, t 1867, Schulvorsteher, Rektor, einer der fruchtbarsten englischen freimaurerischen Schriftsteller. Er behandelte in einer Großen Anzähl von Werken die verschiedenartigsten freimaurerischen Probleme; seine Darstellung der Vorgeschichte der Freimaurerei und auch der Frühzeit der ersten Großloge in England zeugt allerdings mitunter von naiver Kritiklosigkeit und ist daher sehr oft ganz unzuverlassig. Betrachtet man aber O.s Gesamtwerk, so muß man seinem wissen seiner vertiefung in die Fragen der Freimaurerei und seiner ehrlichen Begeisterang hohe Anerkennung zollen.
1801 in den Bund aufgenommen, bekleidete er in diesem hohe Amter; der englischen Freimaurerei diente er vor allem als Provinzial Großmeister von Lincolnshire. Von 1823 an entwickelte er seine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit, u. a. schrieb er: ,,Antiquities of Freemasonry", worin er behauptete, daß die maurerische Wissenschaft schon vor Entstehung der Erde auf älteren Planetensystemen zu Hause gewesen sei, ferner ,,The Revelations of a Square", , Theocratic Phylosophy of Freemasonry", ,,Signs and Symbols of F.'S, ,,History of Initiation", ,,Historical Landmarks", ,,The Book of the Lodge", ,,Dictionary of Symbolical Masonry" ,,Origin of the Royal Arch" usw. 1829 gab er Prestons ,,Illustrations of Masonry" neu heraus. Nach seinem Tode wurden von den Verwaltern seines geistigen Erbes noch The Pythagorean Triangle or the Science of Numbers" und ,,The Discrepancies of F." herausgebracht. Am bekanntesten ist sein Dictionary". der in Verbindung mit Macoys Worterbuch in Amerika mehrere Auflagen erlebte.
Olmedo, José Joaquin,
Dichter und Verfechter der Unabhängigkeit von Ecuador, ' 1780, t 1847, war Freimaurer.
Olozaga, Salustiano,
spanischer Politiker, ' 1803, t 1873, einer der Führer der liberalen Opposition, war Freimaurer
Oncken, Wilhelm,
deutscher Historiker. * 1838, t 1905, Professor der Geschichte an der Universität Gießen, Herausgeber der ,,Allgemeinen Geschichte in Einzeldarstellungen", 1874—1877 nationalliberaler Reichstagsabgeordneter, wurde während seiner Privatdozentenzeit in Heidelberg Mitglied der Loge ,,Rupprecht zu den fünf Rosen", war mehrmals begeisterter und begeisternder Stuhlmeister der Loge ,,Ludwig zur Treue" in Gißen.
Onslow, Richard William Alan,
Earl of ' 1876 gewesener Zivillord der britischen Admiralität , Minister für Gesundheitswesen, Parlamentssekretär für das Unterrichtswesen, ist Junior Grand Warden der Großloge von England.
Ontario,
Mackey
s. Canada (Ontario).
On the square
(engl.), Mitgliedschaft beim Freimaurerbund (he is on the squ.).
Opening of the Lodge
(engl.), die Eroffnung der Loge. Nach englischem und amerikanischem Ritual vollzieht sich die Eroffnung durch Erfüllung einer Reihe gebrauchtümlicher Vorgange:
1. Der Meister vom Stuhl gibt seinen Willen kund, eine Loge zu eroffnen und laßt die Maurerische Bekleidung anlegen.
2. Es ist festzustellen, ob alle Teilnehmer wirklich Freimaurer sind.
3. Es wird für die außere Deckung gesorgt.
4. Ansage der hergestellten Logenordnung, d.i. der freiwilligen Unterwerfung aller Anwesenden unter die herrschenden Gebrauchtümer.
5. Die Legitimierung der Brr. durch die gebrauchtümlichen Erkennungszeichen.
6. Gebet.
7. Die ritualmäßige Eröfnung
Von dem Augenblicke der Eroffnung an untersteht jeder Teilnehmer der Logenordnung.
Inebesondere darf vor Schluß der Loge kein Br. ohne Genehmigung des Meisters vom Stuhl diese verlassen (s. a. Öffnen und Schließen der Loge).
Operative Masons
Mackey
(engl.), auch Operatives, im Gegensatz zu den Speculative Mason s, Speculatives, symbolischen, geistigen Maurern (Freimaurern im modernen Sinn) die eigentlichen Bauleute, Steinmetzen.
(In Preston's ,,Illustrations" heißt es: ,,Masonry passes and is understood under two denominations:it is operative ans speculative . . .
Speculative Masonry is so much interwoven with religion, as to lay us under the strongest obligation to pay to the Deity that rational homage which at once constitutes our duty and our happiness.
Operative Masonry fürnishes us with dwellings, and convenient shelters... it demonstrates that a fund of science and industry is implanted in the rational species for the most wise salutary and beneficent purposes.")
Opern und Operetten.
Die freimaurerischen Riten sind wiederholt als Vorwurf in O. und O. verwendet. Daß alteste bekannte Singspiel die ser Art ist ,,The generous Freemason or the constantLady" (s d.), Text von W. R. Chetwood, Musik von Henry Carey, London 1731. Eine Operette ,,Der Alchimist" von Meisner erschien 1778. Vor der ,,Zauberflöte" Mozarts, die 1791 ihre Uraufführung erlebte (Text von Schikaneder), ist die Oper ,,Osiris" von Naumann zu nennen, die manche verwandte Zilge zeigt. Zur ,,Zauberflote" schrieb Goethe einen zweiten Teil, der nicht vertont ist. Die Figur des Cagliostro ist wiederholt als Operettentext verwendet. So die komische Oper ,,Cagliostro ou les illumines" von Jacques Antoine Reveronide St. Cyr und Dupaty (1810). Ebenso die Oper ,,Cagliostro", Text von Seribe und St. George, Musik von Adam. Außerdem eine Operette von Johann Straus. Von Nicolai stammt die Musik zur Oper ,,Die Templer" (1866). Freimaurerische Anklange wurden wiederholt — mit mehr oder weniger berechtigung— gesucht: in Wagners ,,Parsifal", in der ,,Konigin von Saba" von Karl Goldmark u. a. m.