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BOSTON TEA PARTY.
BOSWELL, JOHN VON AUCHENKLECK,
BOTHA, LOUIS,
BOUCHER, FRANCOIS,
BOUMANN, MICHAEL PHILIPP,
BOURBON-..-,
BOURGEOIS, LÉON VICTOR AUGUSTE,
BOVIO, GIOVANNI,
BOWRING, SIR CHARLES CALVERT,
BOYCE, WILLIAM,
BOYEN, LEOPOLD HERMANN LUDWIG VON,
BOYER, JEAN PIERRE,
BO YIN RA,
BOYKOTT,
BOY SCOUTS
BRABBÉE, GUSTAV,
BRACHVOGEL, ALBERT EMIL
BRANDENBERG, FRITZ,
BRANDENBURG-ANSBACH,
BRANDENBURG-BAYREATH,
BRANDENBURG-SCHWEDT,
BRANKOVIC. DAMJAN.
BRANT, JOSEF
BRASILIEN,
BRASSEL, JOHANN,
BRÄSTRUP, CHRISTIAN JACOB COSMUS,
BRATIANU.
BRATISLAVA,
Boston Tea Party.
Als der amerikanische Freimaurer Samuel Adams im "Boston Town Meeting" gegen Ende des Jahres 1772 angesichts des immer heftiger werdenden Konflikts mit England die Worte sprach: "Diese Versammlung kann nichts mehr zur Rettung des Vaterlandes tun", wirkte das als Signal zum Sturm auf die im Hafen liegenden Schiffe der Ostindischen Company. Ein halbes Hundert als Indianer verkleidete Bostoner Burger warf zum Protest gegen die unerträglichen englischen Abgaben 342 Teekisten ins Meer. Diese in ihren Folgen sehr schwerwiegende "Ocean Tea Party" ging von Mitgliedern der St. Andrews Lodge aus die gleichzeitig Angehörige des Bundes "Söhne der Freiheit" waren. Schon das Protokoll vom 30. November 1772 der in der "Green Dragon Tavern" (s. d.) arbeitenden Loge verzeichnet nur sieben anwesende Bruder und als Begründung der geringen Frequenz die Beschäftigung der übrigen mit der Teeangelegenheit. Am 16. Dezember, dem Abend der Tea Party, schrieb der Sekretar ins Protokollbuch, daß die Loge sich mit Rücksicht auf die nicht erschienenen Mitglieder auf den nächsten Abend vertagt habe. darünter über die ganze Seite ein Großes T.
Boswell, John von Auchenkleck,
war der erste Nichtzünftige, dessen Aufnahme in eine Loge von "operative masons" feststeht. In den Protokollen der Edinburger Loge "Mary's Chapel" findet sich am "Aucht day of Janij the zeir of God 1600 yeirs", also am 8. Janner 1600, eine Aufzeichaung über die Teilnahme B.B an einer Zusammenkunft.
Botha, Louis,
Burengeneral, * 1862, t 1919, im Krieg gegen England Oberkommandant in Transvaal, später erster Ministerprasident des südafrikanischen Bundes, war Freimaurer.
Boucher, Francois,
berühmter französischer Maler und Kupferstecher, * 1703, t 1770, erhielt bereits mit 20 Jahren den Grand Prix, Mitglied der Malerakademie, "Erster Maler des Königs von Frankreich", Schöpfer berühmter Schäferszenen, war Freimaurer.
Boumann, Michael Philipp,
preußischer Geheimer Oberbaurat und Oberfinanzrat * 1747, t 1803, Leiter des königlichen Ober-Baudepartements, wurde 1875 in der Berliner Loge "Zür Eintracht" aufgenommen, 1796 Mitglied der Mutterloge, 1796 Altschottischer Obermeister, hatte führenden Anteil an der Reorganisierung der Großen National-Mutterloge, arbeitete mit dem Großsekretär Gohl die neue, zum Großen Teil heute noch geltende Grundverfassung aus, die die Große National-Mutterloge wieder zur gesetzgebenden und leitenden Behörde machte, 1797 Mitglied des Bundesdirektoriums, das der Großloge ein Großes Ansehen erwarb. Eine Aktion B.-Wöllner veranlaßte 1796 das "Konfirmationspatent und Protektorium" des Königs, das dem Bund die Rechte einer vom Staate anerkannten Körperschaft verlieh. 1897 stiftete die Große National-Mutterloge anlaßlich des siebzigjährigen Verfassungsjubilaums die "Obermeister Boumannsche Stiftung".
BOURBON-ANJOU,
BOURBON, FRANZÖSISCHES KÖNIGSHAUS:
BOURBON, LOUIS DE, BOURBON
1. Karl III.
2. Infant Don Francisco de Paula de B.
3. Franz von Asissi,
4. Heinrich Maria Ferdinand,
Bourbon-Anjou,
Don Francisco de Paula, Herzog von Cadiz, Infant, t 1865 liberaler Sohn Karl IV. von Spanien, Bruder Ferdinand VII., war 1899 Großmeister der spanischen Freimaurerei (s. Spanien).
Bourbon, Französisches Königshaus:
Ludwig XVI. (s. d.) wurde 1775 gleichzeitig mit seinen Brudern, den Grafen von Artois (später Karl X., s. d.) und Provence (dem nachmaligen Ludwig XVIII., s. d.) in Versailles ("Orient de la Cour") zum Freimaurer geweiht. Louis de Bourbon, Graf von Clermont (s. d.), aus einer Nebenlinie des Königshauses stammend, war von 1743 bis 1771 Großmeister der französischen Freimaurerei. Dem Bunde gehörte auch der Herzog von Berry, Karl Ferdinand von B. (s. d ) an. (Neuerdings bestreitet Lantoine die Richtigkeit der von Amiable mitgeteilten Aufnahme des Königs und seiner Brüder) .
Bourbon, Louis de,
s. Clermont, Graf von.
1. Karl III. Bourbon
(Borbòn), spanisches Königshaus.
(Don Carlos, Sohn Philipp V., * 1718, t 1788), Herzog von Parma, dann König beider Sizilien seit 1759 Köning von Spanien, zeichnete sich durch kluge Regierung aus, reformierte die Finanzen seines Landes, ließ Große öffentliche Arbeiten durch führen, wies 1767 die Jesuiten aus dem Lande. Er wird als Freimaurer bezeichnet, förderte jedenfalls die vorher blütig unterdrückte spanische Freimaurerei. Der Erste Großmeister der Ersten Grand Logia Espanola, Graf Arranda (s. d.), war sein maßgebender Minister.
2. Infant Don Francisco de Paula de B.
(s. d.).
3. Franz von Asissi,
Maria Ferdinand, Sohn des Infanten Francisco de Paula, * 1822, t 1902, heiratete die Königin Isabella und erhielt den Titel eines Königs von Spanien, war angeblich Freimaurer. (Vergl Allg. Handb. d. Freimaurer.)
4. Heinrich Maria Ferdinand,
Infant von Spanien, * 1823, t 1870, Bruder von Franz von A., wurde wegen seiner fortschrittlichen Gesinnung seiner Warden entkleidet, mußte flüchten, kehrte nach dem Sturz Isabellas zurück, verfaßte republikanische Flugschriften, griff in einem Manifest den Herzog von Montpensier an und wurde von diesem im Duell erschossen. II war Mitglied der Pariser Loge Henry IV.
Bourgeois, Léon Victor Auguste,
Französischer Staatsmann, Pazifist und Verfechter der Menschenrechte, * 1851, t 1925, Minister in verschiedenen Kabinetten, 1895 bis 1896 Ministerpräsident, dann Präsident der Kammer, später des Senats, Bevollmächtigter Frankreichs bei den Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907, standiges Mitglied des Haager Schiedsgerichtshofes, 1919 Erster Vorsitzender des Völkerbundrates. Für seine pazifistische Tätigkeit, auch manche seiner literarischen Werke dienten der Propagierung der Volkerverbrüderung und der Menschenrechte ("La solidarité", "L'éducation de la démocratie francaise", "La déclaration des droits de l'homme" usw.), erhielt er 1920 den Nobelfriedenspreis B. trat schon in seinem 1909 erschienenen Werke: "Pour la Sosiété des Nations" fur den Völkerbundsgedanken ein. Er war Mitglied der Loge ,Sincérité" in Reims.
Bovio, Giovanni,
Neapel, italienischer Rechtsphilosophs Dichter und Politiker, * 1838, t 1903, Autodidakt, der erst mit 15 Jahren lesen lernte, schrieb bereits in seinem 20. Lebensjahr ein Buch über die Naturphilosophie, das ganz neue Prinzipien aufstellte und ihm die Laufbahn des akademischen Lehrers erschloß. Im italienischen Parlament bewies er als Mitglied der republikanischen Gruppe in hinreißenden Reden idealste Auffassung der politischen Plichten. Berühmt wurde er durch die Ablehnung eines Antrags von französischer Seite, anläßlich der Vergebung einer Staatsanleihe zu intervenieren, wofar ihm mehr als eine Million Lire zugesagt wurden. B. spielte in der Freimaurerei eine Große Rolle; die Nachrufe nannten ihn "die hellste Leuchte von Güte und Bürgertügend seines Zeitalters". Elf Logen trugen seinen Namen.
Bowring, Sir Charles Calvert,
englischer Kolonialpolitiker, * 1872, 1891 bei der Belämpfung von Epidemien in China verdienstlich tätig, wiederholt Gouverneur von Britisch Ost Afrika, 1924—1929 Gouverneur von Nyassaland wurde 1924 Past Grand Deacon der Großloge von England, ist seit 1926 Distrikts
Großmeister für Ostafrika.
Boyce, William,
* 1710, t 1779, Komponist der Königlichen Vokal- und Instrumental kapelle in London, Herausgeber des von Greene (s. d.) vorbereiteten Sammelwerkes "Cathedral Music" und der "Lyra Britannica" komponierte eine Begleitmusik zu Shakespeares "Sturm", ein Oratorium, Symphonien usw., Mitarbeiter an Hawkins "Musik geschichte", war Freimaurer. Die Freimaurerei gab ihm die Anregung zur Komposition seiner berühmten Serenade "Solomon".
Boyen, Leopold Hermann Ludwig von,
preußischer General der Befreiungskriege, * 1771, t 1848, eifriger Helfer Scharnhorsts, Generalstabschef des 3. preußischen Armeekorps 1813 und 1814, nachher Kriegsminister, als welcher er die allgemeine Dienstpflicht in Preußen einführte. 1808 in der Loge "Zu den drei Kronen" in Königsberg in den Freimaurerbund aufgenommen
Boyer, Jean Pierre,
Präsident der Republik Haiti, * 1776, t 1850. Mitkämpfer Pétions (s. d.) für die Unabhängigkeit
Haitis, besiegte an der Spitze der Neger den General Lee Iere. 1818 vom Senat zum Präsidenten der Republik gewählt, bekleidete er 25 Jahre lang dieses Amt. vereinigte das Körigreich Christophes mit der Republik. Er war Freimaurer.
Bo Yin Ra,
Pseudonym des deutschen mystischen Schriftstellers Josef Schneider franken (s. Ermachtigte Brüderschaft der alten Rtiten).
Boykott,
s. Wolfram, Gerhard.
Boy Scouts
s. Pfadfinder.
Brabbée, Gustav,
Sparkassenbeamter in Wien, 1822, war einer der wenigen, die 1848 in der Wiener Loge "Zum heiligen Joseph" während ihres ganz kurzen Bestehens aufgenommen wurden. Verfasser zahlreicher historischer Mitteilungen tber Freimaurerei aus der Zeit Maria Theresias und Josephs II
die auch gesammelt in einem Bändchen "Sub-Rosa" (1879) erschienen. B. entstammte einer
Freimaurerfamilie und schöpfte aus dem Nachlasse seines Großvaters sowie aus Akten, die er
mit Großem Sparsinn aufzustöbern wußte.
Brachvogel, Albert Emil,
deutscher Dichter und Romanschriftsteller. 1824, t 1878 ("Narziß", ,Schübert und seine Zeitgenossen") wurde 1857 in die Berliner Loge "Friedrich Wilhelm zur Morgenröte" aufgenommen und 1874 stellvertretender Großschriftführer der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutechland.
Brandenberg, Fritz,
schweizerischer Arzt 1865 in Zug, dort Chefarzt am Bürgerspital seit 1899 Arzt in Winterthur. 1913 Mitglied der dortigen Loge "Akazia", Stuhlmeister seit 1916, spielte er in der schweizerischen Freimaurerei bald eine hervorragende Rolle. 1924 in den Verwaltungsrat der Großloge "Alpina" gewählt war er 1925 bis 1930 Großmeister. Er veröffentlichte u. a. Instruktionen für die drei symbolischen Grade und eine Schrift für Suchende Hervorragendes leistet B. auf internationalem freimaurerischem Gebiet, namentlich in der A.M.I
"Nachdem mit Ablauf seines Großmeisteramtes automatisch auch sein Mandat in deren Leitung zu Ende ging, wurde er 1931 in den Beratenden Ausschuß berufen.
Brandenburg-Ansbach,
Nebenlinie des Hauses Hohenzollern. Der letzte Sproß, Christian Friedrich Karl Alexander, e 1736, t 1806, Markgraf seit 17S7, trat sein Land gegen eine Leibrente 1791 an Preußen ab. 1754 in den Bund aufgenommen, gründete 1758 die Ansbacher Loge "Zu den drei sternen", wurde Mitglied der Strikten Observanz und wollte den Schwanenorden wiederherstellen. Seine Loge arbeitete im Schloß von Ansbach.
Brandenburg-Bayreath,
Nebenlinie des Hauses Hohenzollern.
1. Friedrich, * 1711, Markgraf seit 1735, Schwager Friedrichs des Großen, von diesem in Rheinsberg 1740 in den Bund aufgenommen , woran ein bekanntes Bild im Bayreuther Großlogenmuseum erinnert. Stiftete 1741 die Schloßloge in Bayreuth, die er bis zu seinem Tode (1763) leitete.
2. Sein Oheim, Friedrich christian, e 1708, t 1769, war sein Nachfolger als Markgraf und Protektor der Bayreuther Loge.
Brandenburg-Schwedt,
Nebenlinie des Hauses Hohenzollern. Aus diesem Geschlechte gehörten der Freimaurerei an: Reinrich Friedrich, Enkel des Großen Kurfürsten, 1709, t 1788, seit 1740 Mitglied der Loge "Aux trois Globes" in Berlin, Karl Friedrich Albrecht, Markgraf, Vetter des Vorigen, * 1705, t 1762, von Friedrich dem Großen selbst 1740 aufgenommen, war Großmeister der schottischen Loge "Harmonie" in Berlin.
Brankovic. Damjan.
Industrieller in Belgrad, * 1866, Stuhlmeister der Loge "Probatim", führender jugoslawischer Freimaurer, Großredner der Großloge und des Obersten Rates von Jugoslawien.
Brant, Josef
(Thayendanegae), Indianerhauptling, Chef der Mohawks, fiel dem englischen General Sir William Johnson, der später seine Schwester, Molly Brant, heiratete, durch seine besondere Intelligenz auf und wurde in England erzogen. 1776 würde er über Vermittlung des Großmeisters Earl of Moira in den Freimaurerbund aufgenommen. Während des englisch-amerikanischen Krieges kämpfte er auf englischer Seite. Während der Schlacht bei den Cedern bei Montreal, rettete er dem Obersten Mc Kinstrey, damals Hauptmann im Patterson-Regiment, das Leben, indem er das Not- und Hilfszeichen des bereits am Marterpfahle stehenden Feindes annahm. McKinstrey, der 1822 im Staate New York starb, hat sich wiederholt für die Wahrheit dieser Erzählung verbilrgt. In einem zweiten Falle, der einen amerikanischen Leutnant Boyd betraf, wollte B. dem gefängenen Feinde, der das Not- und Hilfszeichen gegeben hatte, das Leben retten. Der englische Kommandant, ein ehemaliger Freimaurer der St. Patrick's Lodge in Johnstown, ließ aber den Gefangenen durch Indianer erschlagen, weil er sich standhaft weigerte, Aussagen über die Stellung und Starke der eigenen Truppen zu machen. (McClenachan, History I, 138fg.)
Brasilien,
Vereinigte Staaten von, südamerikanische Republik . Die Freimaurerei fand Eingang vor 1800, konnte sich aber der Verfolgungen von klerikaler Seite wegen ursprünglich nicht halten. Diese waren wohl auch darauf zurückzuführen, daß die ersten Trager der freimaurerischen Idee in der
portugiesischen Kolonie der Unabhängigkeits bewegung von 1789 ("Coniuracao Mincira")
entstammten, der José A. Maciel, Domingos Vidal Barbosa und der 1791 hingerichtete Alferes J. daSiIva Xavier (Denkmal vor der Deputiertenkammer in Rio) angehörten Am 100. Todestag des letzteren ließ die Regierung eine Denkmünze pragen, die auf der einen Seite ein Dreieck zeigt, das Abzeichen der "Conjuracao Mineira". Aus diesem hat man auf den freimaurerischen Charakter geschlossen. 1801 wurde in Rio de Janeiro die "Reuniao"-Loge in Arbeit gesetzt 1802 in Bahia
"Virtude e Razao" (Grand Orient de France), 1803 in Rio "Constancia e Filantropia". Diese
drei Bauhütten bildeten 1804 einen Großorient von Brasilien (Großmeister Antonio C. de Andrade Machado), aber zwei Jahre später mußten die Arbeiten eingestellt und die Archive verbrannt werden, da der Terror des Grafen Areos das Leben der Freimaurer bedrohte.
Von 1809 an entstanden aber immer wieder Logen; meist hielten sie sich aber nur ganz kurze Zeit. Es gab in ihnen auch katholische Geistliche, einer von ihnen, Pater Roma, wurde auf Befehl von Areos erschossen. Im allgemeinen sammelten sich in dieser Zeit in den Logen die Elemente, die von der Freiheit des Landes traumten.
1819 wurde die Loge "Commercio e Artea in Rio" wiedererweckt, die aus sich selbst einen Gran Oriente entwickelte, indem sie sich 1822 in drei Logen spaltete. José Bonifacio war der erste Großmeister. Am 4. Oktober folgte ihm Dom Pedro d'Aleantara im Amt. der kurz vorher unter dem Decknamen "Guatimozim" beigetretene Sohn des Königs Johann VI. von Portugal. Nach dessen Einsetzung ins Großmeisteramt erhob sich General Domingos Branco und rief, dreimal von den versammelten Brüdern akklamiert: "Lang lebe Dom Pedro d'Alcantara, erster Kaiser und ewiger Verteidiger von Brasilien!" Dann wurde beschlossen, daß am 12. Oktober Dom Pedros
Ausrüfung als Kaiser Pedro I. in ganz Brasilien stattfinden solle. Das geschah- Bald nachher verzeichneten aber die Logenprotokolle den Befehl des Kaisers an den Großorient und die Bauhütten, weitere Verfügungen in seiner Eigenschaft als Großmeister abzuwarten und die Tätigkeit zu suspendieren. Diese unerklärliche Haltung und der Umstand, daß Pedro I. auch die Archive an sich nahm, führte dazu, daß die Stuhlmeister 1823 einer Einladung des Kaisers zu einer Besprechung nicht Folge leisteten. Ein Versuch Pedros, die Arbeiten unter der Leitung von Regierungsbeamten, die dem Bunde anschörtens fortsetzen zu lassen, schlug ebenfalls fehl. Nur wenige Versammlungen fanden statt. Dann schlief der Großorient bis 1831. Dagegen bildeten sich
neue, unabhängige Logen, so eine, geleitet vom Marschall Jaoa P.dos Santos Barretto, unter dem Großorient von Frankreich und eine weitere, "Voluntarios da Patria", geführt von J. G. Ledo. Der alte Großorient von Brasilien nahm dann nach der Abdankung des Kaisers Ende 1831 seine Tätigkeit wieder auf.
Durch eine feierliche Proklamation wurde die Politik aus den Tempeln verbannt. Uneinigkeit unter den Brr. rief einen zweiten Großorient (Großorient Brasileiro unter Ledo) auf den Plan. 1832 stiftete der Diplomat Vieconte Franciseo G. de Aesiba Montezuma de Jequitinhonha mit belgischem Patent einen Obersten Rat des A. u. A. Schottischen Ritus, worauf die beiden bestehenden Großoriente ihrerseits mit der Bildung von solchen antworteten.
Die weitere Freimaurergeschichte verzeichnet viele Streitigkeiten zwischen den einzelnen
Körperschaften. Der Großorient Brasileiro schloß sich schließlich dem Großorient de Brasil (Rua Lavradio) an. 1863 bildeten aber 1500 Brr. einen neuen Großorient (Rua dos Benedictinos), wobei eine Scheidung des Geistes nach politischen Motiven, konservativ und republikanisch, immer mehr in Erscheinung trat.
Die beiden Großoriente bezeichneten sich bald nach ihrem Sitz als Großorient dos Benedictinos, der sich besonders antiklerikal betätigte, und den Großorient an der Rua Lavradio, der in diesen Fragen versöhnlicher gestimmt war, obgleich der klerikale Krieg gegen die Freimaurer mit derartiger Heftigkeit geführt wurde, daß der Bischof Vital von Pernambuko wegen angedrohten Kirchenbanns gegen die Freimaurer zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Pöbel
exzesse gegen die Freimaurer waren die Folge.
Diesen wurden die Sakramente verweigert. Die Freimaurer nahmen den Fehdehandschuh auf
und erwarben sich trotz aller inneren Streitigkeiten in dissem Kampf, der von ihnen nach
drücklichst auch für die allgemeine Volksbildung und vor allem für die Aufhebung der Sklaverei geführt wurde, größte kulturelle Verdienste. 1872 scheiterten bereits sehr weit gediehene Fusionsverhandlungen an der Großmeister frage. 1883 vereinigten sich schließlich die
Obedienzen aber doch zu einer einheitlichen Körperschaft, dem "Großorient und Obersten
Rat von Brasilien"
Bis 1927 dauerte diese engste organisatorische Gemeinschaft des Großorients mit dem Obersten Rat des A. u. A. Schottischen Ritus.
Der Großmeister des Großorients war zugleich Großkommandeur des Obersten Rates, führte
also den Titel: Großmeister-Großkommandeur. Gearbeitet wurde nach den verschiedensten Systemen, die im Rahmen des Großorients wieder ihre liturgischen Sonderorganisationen hatten.
l927 trat wieder ein Schisma ein. Dr. Mario Behring, Generaldirektor der Nationalbibliothek in Rio de Janeiro, seit 1922 Großmeister-Großkommandeur, hatte sich schon 1925 nach dem Vorbild fast aller übrigen Obersten Räte des A- u- A- Schottischen Ritus für organisatorische Trennung der Großloge (als Oberbehörde der symbolischen Logen) und des Obersten Rates (als Obedienz der Hochgrade) ausgesprochen und war als Großmeister zurücktreten. um nur noch als Großkommandeur zu wirken.
Die Großmeisterschaft übernahm Dr. Vicente S. de Carvallio Neiva,
als dieser bald darauf starb, Dr. Joao S. da Fonscea Hermes, dann Dr. Octavio KeIIy. Die unter dessen Führung stehende Großlogenmajoritat stellte sich nun auf den Standpunkt, daß die Konstitution die Trennung von G. O. und S. C. nicht zulasse. Dennoch kam zunächst ein Pakt zustande, der aber 1927 gekundigt wurde, nachdem Kelly Rickkehr zum Status quo verlangt hatte und, als dem nicht entsprochen wurde, einen neuen S. C. konstituierte. Schließlich bezog Behring mit 24 Mitgliedern des alten Obersten Rates ein neues Heim. Der Pariser Kongreß des A. u. A. Schottischen Ritus 1929 erklärte daraufhin den von Behring geleiteten Obersten Rat nach wie vor
als einzige gesetzmäßige Großbehörde der Lausanner Konföderation für Brasilien.
Die auf dem Boden von Behring stehenden symbolischen Logen des Schottischen Ritus lösten ebenfalls die Verbindung mit dem Großorient und gründeten in den einzelnen Bundesstaaten Brasiliens eigene Großlogen, die aufdem Boden der alten Landmarken stehen und ausschließlich die blauen Grade bearbeiten.
So entstanden miteinander verbündet die Großlogen von Rio de Janeiro (Großmeister Admiral Arturo Thompson, Tempel: Rua do Carmo 64, Rio); Bahia (Adr.: Rua Carlos Gomes 21, Bahia); Sao PaoIo (Adr.: Caixa Postal 2611, Sao Paolo); Ceara
(Adr.: Rua Barao do Rio Braneo 210, Fortaleza); Parahyba (Adr.: Caixa Postal 44 Parahyba); Para (Adr.: Av.Sao Braz 53-H, Belem); Rio Grande do Sul (Adr.: Caixa Postal 263, Pelotas) und Minas Geraes (Adr.: Caixa Postal 121, Bello Horizonte).
Der Großorient (Rua do Lavradio) gab aber seine Logenzahl 1930 immer noch mit 330, die Mitgliederzahl mit 60.000 an. Er ist Mitglied der A. M. I. und verblindet mit dem Gran Oriente do Rio Grande do Sul (mit 41 Logen und 2500 Mitgliederu, Adr.: Caixa Postal 193, Porto Allegre) und dem Gran Oriente de Sao Paolo (8 Logen und zirka 2500 Mitglieder, Adr.: Caixa Postal 245, Sao Paolo).
Brassel, Johann,
Lehrer der Naturwissenschaften in St. Gallen (Schweiz), * 1848, t 1916, Dichter, Redner, Menschenfreund, lange Jahre die populärste Persönlichkeit der Stadt seines Wirkens, seit 1882 Mitglied der Loge "Concordia", war 1896/1900 Großredner der schweizerischen Großloge "Alpina".
Brästrup, Christian Jacob Cosmus,
dänischer Staatsmann, 1789, t 1870, Polizeidirektor und Oberpräsident von Kopenhagen,
Geheimer Konferenzrat, Unterrichtsminister, wurde in der Rendeburger Loge "Karl zum
roten Löwen" aufgenommen leitete dann die Andreasloge "Cubus-Frederich VII" in Kopen
hagen, war als Nachfolger des Königs Friedrich VII. nach dessen Tode Ordens-Großmeister.
Bratianu.
1. Jon C., rumanischer Staatsmann und Publizist, * 1822, t 1891 nahm 1848 in der Verbannung an der Revointion in Paris teil, wirkte dort für die Sache Rumaniens. schrieb "L'Empire d'Autriche et la question d Orient", 1857 Mitglied des Diwans, 1860 Führer der "Roten" (Liberale), später wiederholt Minister der Nationalliberalen, 1881-1888 Ministerpräsident, setzte sich 1878 am Berliner Kongreß vergeblich für die Unabhängigkeit Rumaniens ein und protestierte erfolglos gegen die Annexion Bessarabiens, erlangte aber später für sein Vaterland die Unabhängigkeit und die Königswarde, kam 1883 in Gastein mit Bismarck zusammen und leitete die Neuorientierung der rumanischen Außenpolitik in der Richtung des Dreibundes ein. Er wurde in Paris in den Freimaurerbund aufgenommen und war 1859 in Bukarest einer der Gründer und Stuhlmeister der Loge "Steaua Dunarei".
2. Dimitri C., Bruder des vorigen, rumanischer Staatsmann und Publizist, * 1818 t 1892, nahm 1848 an den Barrikadenkämpfen in Paris teil, war Mitglied der provisorischen Regierung in Bukarest, wirkte dann in London für die Sache Rumaniens, 1857 Mitglied des Diwans, 1868 Unterrichtsminister, dann Gesandter in Konstantinopel, 1880 Ministerpräsident, 1881 kurze Zeit Ministerpräsident, in Paris in den Freimaurerbund aufgenommen, wirkte 1859 ebenfalls an der Einfahrung der Freimaurerei in Rumanien als Gründungsmitglied der Loge "Steaua Dunarei" mit.
Bratislava,
s. Preßburg.