TUGEND
TUGENDBUND,
TUILER
TUILEUR
TUNIS,
TURGENJEW,
TURGENJERV, NIKOLAI IWANOWITSCH,
TÜRHÜTER,
TÜRKE;
TURNERBUND, DEUTSCHER
TURPIN, FRANCOIS XAVIER,
TÜRR, STEPHAN,
TWEEDDALE, GEORGE HAY,
TWELVE ORIGINAL POINTS OF MASONRY
TWENTY-FOUR INCH GAUGE
TWO BALLS CANE
TYLER
TYLER'S OATH
TYLER'S OBLIGATION,
TYPUS INVERSUS,

Tugend
ist die Übung im Sinne der PfIicht, der auf das Sittliche gerichtete konstante Wille. Ihr konkreter Inhalt ändert sich mit den Wandlungen der Moral: bei den Stoikern ist sie das naturgemäße Leben, im Christentum Gottesliebe, Glaube und hoffnungsvolle Demut, bei Descartes der Wille zum Vernunftsgemäßen. Kant definiert T. als "die moralische Starke in der Befolgung seiner Pflicht, die niemals zur Gewöhnheit werden, sondern immer ganz neu und ursprünglich aus der Denkungsart hervorgehen soll".
Der T.-Begriff der Freimaurerei war unter dem Einfluß der Stoa, die stark auf das Denken des 18. Jahrhunderts einwirkte, anfangs rein vernunftgemäß. Später gelangten die Anschauungen von Shaftesbury zur Geltung, der nach einem harmonischen T.-Begriff strebte und der Vernunfts-, Gefühls- und Willensseite des Menschen gleicherweise gerecht werden wollte. Der ursprünglich rein rationale T.-Begriff wurde verinnerlicht und mit dem Schönheitsbegriff verbunden und wurde dadurch synthetisch. T. führt in diesem Sinne zur Religion, zur Humanität, zu mensxhlixher Vollkommenheit und Harmonie. Der T.-Begriff der Freimaurerei ist obwohl diesseitig, keineswegs rein rationalistisch im Sinne des Deismus, aber auch nicht rein metaphysisch-mystisch im Sinne der Religion, weder flach noch überschwenglich. Die Freimaurerei trachtet durch die ethische Erziehung des Individuums die vernünftgemäßen moralischen Pflichten im Gefuhl zu verankern, da sittliches Handeln, wie Handlung überhaupt, aus der adynamischen Vernunft allein nicht entstehen kann. Rein rational vermag man das Gute nicht zu erklären. Eine rein rationale Ethik mußte daher zu einer heuchlerischen Philistermoral führen.

Die T. im freimaurerischen Sinne entsprießt dem Gefühl, steht aber zugleich im Sinne des Ternars: "Weisheit, Schönheit, Starke" unter der Kontrolle der Vernunft und ist von asthetischer Farbung. Die freimaurerischen T. führen zur Selbstveredlung, zur "schönen Seele". "In einer schönen Seele ist es also, wo Sinnlichkeit und Vernunft, Pflicht und Neigung harmonieren" (Schiller in der Abhandlung "Anmut und Würde"). Als Kardinal T. gelten in der Freimaurerei Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung und Selbstveredlung, die zur Toleranz führen und das soziale Leben im Sinne des Humanitätsideales formen wollen.
Tugendbund,
am 16. April 1808 in Königsberg von 28 preußischen Patrioten, darunter 14 Freimaurern (Offizieren, Beamten, Gelehrten), gegründeter "wissenschaftlich-sittlicher Verein", der das Ziel verfolgte "durch Belebung der geistigen sowie intelicktuellen als moralischen Krafte des preußischen Volkes den Verlust des preußischen Staates an physischer und politischer Kraft soviel a]s möglich zu ersetzen und eben dadurch die Wiedergewinnung dieser physischen und politischen Krafte vorzübereiten, wenn einst Umstande eintreten sollten, die eine solche Wiedergewinnung begunstigten", das heißt, die (nicht in den Statuten ausgesprochene) Befreiung von der Französenherrschaft anzubahnen. Der Plan war, nach Mitteilungen von Johann Gottlieb Lehmann, der Seele des innigen Bundes, im Haus der Logen "Zum Totenkopf" und "Phönix" entstanden, deren letzterer er angehörte. Treibende Elemente waren auch Oberfiskal von Mosqua und Ernst Theodor Jancke (ebenfalls "Phönix"). Als die Mitgliederzahl nach kurzer Zeit auf 48 gestiegen war, waren es 25 Freimaurer: darunter sieben vom "Phönix", drei vom "Totenkopf", neun von der "Kronenloge". Auf der anderen Seite herrschte gerade in den Freimaurerkreisen Königsbergs, die die geistige nationalidealistische Elite der Stadt darstellen, die Anschauung, daß ein "Konkurrenzunternehmen" durchaus überflüssig sei.
Daß die Ideen freimaurerisch waren, erhellt zur Genüge aus dem Lehmannschen Entwurf zu einem "allgemeinen Grundgesetz zum Tugendverein:
"Es ist eine laute Überzeugung, daß ein Staat mit seinem Wohl darauf fußt, daß in seinen Bürgern wahre Menschlichkeit sei... daß Überhaupt ein gutes Burgertum auf guter Menschheit ruht..." Der Bund, der geheime Erkennungszeichen besaß und vom König von Preußen bestätigt wurde, faßte auch anderwarts Fuß und gründete in einer Reihe von Stadten (namentlich Schlesiens und Pommerns) "Kammern". Ein Hauptagitator war der Assessor von Bardeleben. Ein 1809 dem König Überreichtes Verzeichnis wies 699 Mitglieder aus, darunter Boyen (s. d.). Die anfangliche gute Entwicklung hielt aber nicht an. Teilnahme von Mitgliedern an dem Unternehmen Schills und Mißtrauen des Königs gegen die "nordischen Jakobiner" führten 1809 zur Auflösung. (Vergl. Baarhaus "Deutsche Freimaurer zur Zeit der Befreiungskriege.)
Tuiler
(frz.), sich durch Prufung vergewissern, ob ein Besucer regulärer Maurer ist.
Tuileur
TUILEUR
(frz.), Logenbeamter, der zu prüfen hat, ob die Besucher reguläre Maurer sind; auch Bezeichnung für Schriften, die das sogenannte "geheime Werk", die freimaurerische Ritualistik und Symbolik, behandeln (s. Tiler).
Tunis,
französisches Protektorat im nördlichen Afrika am Mittelmeer. Die alteste Loge ist die von Joseph Costa gegründete Loge "Progresso" in Sousse, vormals unter dem G. O. von Italien, die jetzt zur Grande Loge de France gehört und den Namen "Lumiere et progres" tragt. Gegenwartig arbeiten in der Hauptstadt Tunis, in Sousse und Bizerte usw. unter dem Grand Orient de France vier, unter der Grande Loge drei Logen, mit insgesamt rund 1000 Mitgliedern. Die französischen und italienischen Brr. arbeiten im besten Einvernehmen. Letztere haben auch die Loge "Veritas" in Tunis, vormals G. O. von Italien, jetzt ebenfalls Grande Loge de France. Die muselmannische Bevölkerung steht außerhalb der Freimaurerischen Bewegung. Die Logen unterhalten in Tunis ein Waisenhaus.
Turgenjew,
Rektor der Universität Moskau, * 1752, t 1807 "einer der erleuchtetsten Männer seiner Zeit", spielte in der Freimaurerei eine führende Rolle, gehörte zur Zeit der Zarin Katharina II. zu den Gründern der bedeutende wissenschaftliche Arbeit leistenden, eine wahre geistige Elite vereinigenden Moskauer Loge "Eintracht" an.
Turgenjerv, Nikolai Iwanowitsch,
hervorragender russischer Volkswirtschaftler, Philosoph und historiker ("La Russie et les Russes"), Freund und Mitarbeiter des Freiherrn vom Stein. *1789, t 1871, der hauptsachlich auf Grund von Studien an der Universität Göttingen in einem bedeutenden Buch aber Steuertheorie bemerkenswerte Reformideen veröffentlichte, 1818 auf seinem Gut die Leibeigenschaft aufhob, zu den Dekabristen des "Nördlichen Bundes" gehörte, aber 1822 ins Ausland ging, war Freimaurer. Er wurde nach dem Scheitern der Dekabristen-Bewegung 1826 in contumaciam zum Tode verurteilt und lebte seither in Paris.
Türhüter,
s. Tiler, Inner Guard.
Türke;
(Republik). Zu starkerer Entwicklung gelangte die Freimaurerei erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Allerdings gab es Schon früh im 18. Jahrhundert Logen, aber es handelte sich meist nur um Ansätze zu re gerer freimaurerischer tätigkeit.
Die Londoner "St. James Evening Post" vom 24. Mai 1738 meldete bereits: "Wir hören aus Konstantinopel, daß die Logen von Smyrna und Aleppo stark anwachsen, und daß einige Türken von Distinktion Aufnahme gefunden haben." Aber erst im Februar 1748 wurde eine Großlogenautorisation für freimaurerische Arbeit erteilt: die erste auslandische Loge im Register der Großloge von Schottland war die unter der Führung des Konsuls Alexander Drummond stehende Bauhutte in Aleppo. Nach Lawries "History of Freemasonry" (1804) hatte Drummond, ehe er die "Provincial Commission" erhielt, "in Alexandretta gelebt und mehrere Logen in diesem Teil des Landes gegründet".
1752 verzeichnet das Protokollbuch der Kilwinning Canongate-Loge in Edinburgh unter dem 8. April die Unterzeichnung einer Konstitutionsurkunde ebenfalls für ein Loge in Aleppo, 1762 ernannte der englische Großmeister Washington Shirley, Earl Ferrers, Dr. Dionysius Manasse zum Provinzial-Großmeister für "all Armenia in the East Indies"; dieser Name blieb bis 1805 in den Listen.
In der europaischen Turkei errichtete die Grande Loge Nationale von Genf (diese Stadt unterhielt damals rege Handelsbeziehungen mit der Turkei) in Konstantinopel die Loge "St. Jean du Levant", die dann 1787 eine Schwester in Smyrna ("Grand Orient" von Genf) erhielt. 1784 entstand unter dem Großorient von Polen die Stambuler Loge "Morgenröte von Zarograd". Die Spuren freimaurerischer Tätigkeit verlieren sich dann. Erst von 1820 an bildeten sich in den verschiedensten Teilen des ausgedehnten türkischen Territoriums, in Konstantinopel, Mazedonien, Thrazien Epirus, Smyrna, Syrien usw., wieder Bauhütten unter einer Reihe von Obedienzen. Wie Ossian Lan g im Jahresbericht der Großloge von New York von 1923 feststellt gehörten ihnen wenige Türken an; die Mitglieder waren zu meist Fremde: Christen und Jüden.
1856 (nach dem Krimkrieg) trat die Großloge von England wieder auf den Plan. Sie stiftete in Konstantinopel die Oriental Lodge Nr. 687, die auch heute tätig ist und mit Ausnahme der Weltkriegsjahre auch in den Zeiten, die der Freimaurerei außerst ungünstig waren, die Fahne hochhielt. Gründer war Sir Henry Bulwer, der englische Gesandte, Logensitz zunächst Bujukdere, am obersten Bosporus. 1858 trat die Loge ,.L'Etoile du Bosphore" des Grand Orient de France in Erscheinung~ 1859 mußte sich die Großloge von England bereits mit dem Problem "irregularer Gründungen" in Smyrna befassen. Drei Logen hatten sich dort zu einer "Großloge der Türkei" zusammengeschlossen, der aber von London die Rechtmäßigkeit abgesprochen wurde Eine irische Vollmacht, die der Stifter vorgewiesen hatte, wurde nicht anerkannt.
1861 wurden die "Oriental" und zwei mittlerweile entstandene Schwestern ("Deutscher Bund" und "Bulwer") in einer Distrikts-Großloge unter Sir Henry Bulwer als DistriktsGroßmeister vereinigt. Dessen französischer Kollege war an der gleichzeitigen Expansion des Grand Orient beteiligt, der ebenfalls drei weitere Logen stiftete. Auch außerhalb Konstantinopels gab es bald neue Bauhutten. Die verschiedensten Obedienzen waren für die zahlreichen, auf turkischem Boden lebenden Nationen gründend Tätig. Die Einsetzung einer Großloge und eines Obersten Rates in Ägypten wirkte belebend auf die Wunsche, auch eine eigene türkische Großkörperschaft zu erhalten.
1861 unternahm es der ägyptische Prinz Halim Pascha, in Konstantinopel einen Obersten Rat des Ottomanischen Reiches" (A. u. A. Schottischer Ritus) zu gründen. Dieser bestimmte, daß bis zur Stiftung einer eigenen Großloge die in der T. bestehenden Logen die Arbeit unter ihren Mutterobedienzen fortsetzen sollten. Der damalige Streit um die Erbfolge in Ägypten, die langwierigen Prozesse zwischen dem Khediven ismail Ibrahim Pascha und seinen Brudern wirkte sich auf die Freimaurerei aus, indem Prinz Halim sich nur wenig um seine Obliegenheiten als Großkommandeur des Obersten Rates bekummern könnte. Dadurch blieb auch die Großlogengründung in Schwebe. Immerhin herrschte in einzelnen Logen schöner Arbeits wille. Eine Große Zahl bedeutender Persönlichkeiten wurden Freimaurer, so Prinz Mustapha Fasil Pascha, der Könprinz, der spätere Sultan Murad V. (s. d.) und dessen Bruder, die Prinzen Nureddin und Kemaleddin. Weitere prominente Namen aus jenen Tagen: Fuad Pascha, Suleiman Pascha, Edham Perten Pascha u. a
Aber bald schwanden die Aussichten auf eine gedeihliche Entwicklung. Die Regierungsperiode des Sultans Abdul Ham i d (1867—1909) unterband jede Aktion. Für Abdul Hamid war die Freimaurerei ein politischer Faktor Englands, und daher wollte er nicht nur nichts von ihr wissen, sondern er verfolgte sie, indem er mit Verbannungen vorging. Es gab zwar auch in dieser Ara Logen, aber ihr Wirken war eng begrenzt.
Erst als die Jungturken, zu deren Führern (besonders in Saloniki in den Logen: Macedonia Risorta", "Veritas", Labor et Lux", Perseverancia") zahlreiche Brr. zählten, 1908 dem Absolutismus ein Ende bereiteten und die konstitutionelle T. errichteten, konnte neuerlich ein Supreme Conseil in Arbeit gesetzt werden, dessen Errichtung die Brüsseler Konferenz der Obersten Rate des A. u. A. Ritus (1907) gutgeheißen hatte. Am 25. Juni 1909 wurde er mit dem ägyptischen Prinzen Aziz Hassan Pascha, General der Kavallerie, als Großkommandeur installiert Noch im gleichen Jahr erstand auf Grund eines Konkordats auch der Großorient der T. In den beiden jungen Organisationen dominierten naturgemäß die Jüngtürken (Talaat Pascha Midhat Schukr Bey, Rahmy Bey, General GaIibPascha, Emanuel Carasso u. a.). Die Gründung geschah in der Weise, daß sich die unter Italien arbeitende Loge "Bisanzio Risorta" and die unter Spanien wirkende "Meschrutijet" (Stuhlmeister Djavid Bey [s. d.], später Finanzminister und Großmeister) zunachst dem Obersten Rat unterstellten.
Es wurden dann sieben weitere Logen gegründet. Der Großorient konnte sich infolgedessen gleich zu Beginn auf neun Bauhutten stutzen. Die neuen Logen waren: "Watan" (Vaterland), Stuhlmeister Prinz Aziz Bassan, "Muhiban i hurrijet" (Freunde der Freiheit), Stuhlmeister Dr. Mehmed Ali Bey, der damals alteste turkische Maurer, "Wefa" (Beständigkeit), "Schefak" (Morgenröte), "Resne", "Itihad i terreki muhiblary" (Freunde der Einheit und Freiheit), "Uhuwet i Osmani" (Ottomanische Bruderlichkeit). Erster Großmeister wurde der damalige Innenminister und spätere Großvezier Talaat Pascha (s. d.). Beim Ausbruch des Balkankrieges trat der Großkommandeur Prinz Aziz Hassan an die Spitze einer Armee; an seiner Stelle wurde Mehmed Ali Bey an die Spitze des Obersten Rates gestellt. Im gleichen Zeitraum resignierte auch der Großmeister Talaat, den seine Tätigkeit als Innenminister ganz ausfullte. Seinen Platz nahm der Korpskommandant Sulejman Faik Bey ein, Stuhlmeister der Loge "Sija i schark" in Kadikö;. Von diesem Zeitpunkt an trat der jungturkische Einschlag immer starker zurück.
Politische Kämpfe im Parläment. die Spaltung in der Partei "Einheit und Fortschrit" in "Einheit und Freiheit" (Regierungspartei) und "Ihtilaf" (Opposition) führten zu einer öffentlichen Freimaurerhetze zu politischen Zwecken. Die Opposition ließ Übersetzungen der Werke von Taxil verteilen und suchte das Volk mit allen Kraften aufzuwiegeln. Wieder mußten manche Logen ihre Arbeit sehr einengen; manehe schlossen vorübergehend ihre Pforten. Erst 1912 trat Ruhe ein. Dr. Mehmed Ali Bey wurde auch zum Großmeister gewählt. Die Zahl der Logen wuchs. Mit der ägyptischen Freimaurerei wurde ein Konkordat geschlossen, demzufolge die ägyptischen Logen, die bis dahin der turkischen Jurisdiktion unterstanden, an die Ägyptische National-Großsloge Übergingen, wogegen die ägyptischen Logen in Syrien und Palastina sich dem Großorient der Turkei unterstellten.
Aber wieder war an ein gedeihliches Wirken kaum zu denken- der Ausbrueh des Weltkrieges rief viele Freimaurer an die Front. Eine Zeitlang mußte die Logentätigkeit auf Befehl der Regierung ruhen, namentlich der Generalissimus Enver Pascha war dem Bunde unfreundlich gesinnt. Der nach der Wiederaufnahme der Tätigkeit, 1916, gewählte neue Großmeister Suleiman Faik Bey ging gleich nach seiner Wahl als Armeekommandant nach Anatoljener fand bei Tungut den Heldentod. Djavid Bey wurde sein Nachfolger. Eine sehr aktive Rolle spielte die Maurerei bei der Gründung des Roten halbmonds. Dessen Prasident, Prof. Bessim Eumer Pascha, Rektor der Ottomanischen Universität, war 1921—1923 Großmeister.
Nach dem Weltkrieg sammelte der Großorient der T. seine Krafte unter dem geanderten staatlichen Regime aufs neue. Er verlegte seinen Sitz nicht in die jetzige Hauptstadt Ankara, sondern blieb in Constantmopel 1921 wirkte er bei der Gründung der A. M. I. mit~ 1930 zählte er — laut A. M. I.-Jahrbuch —23 Logen (zu denen mittlerweile weitere gekommen sind) mit rund 2000 Mitgliedern. Er besitzt heute ein eigenes schönes Großlogenhaus. In Constantinopel selbst arbeiten 17 Logen des Großorients, darunter "Stambul", in deutscher, vier in französischer Sprache. In der Hauptstadt Ankara wirkt die Loge "Dejumhuriet" (Republik). Die Bauhutten sind ein getreues Abbild der vielen Völkerschaften der T.; sie umfassen Türken, Griechen, Armenier, Jüden, Araber, Kurden, Albaner, daneben zahlreiche Angehörige der fremden Kolonien.
Von auslandischen Obedienzen haben in Konstantinopel: die Großloge von England die Loge "Oriental", die G.-L. von Irland zwei, Schottland zwei, der Grand Orient de France eine Loge. Letzterem untersteht auch eine Bauhütte in Smyrna. Die deutsche Loge "Leuchte am Goldenen Horn" (Große Loge von Hamburg), die 1894 gegründet wurde, ruht gegenwartig. Adresse des Großorients: Rue Leh 25, Stambul. (Vgl. W. Bolland, Berlin, in "Die Bauhutte", 1918, Nr. 48149.)
Turnerbund, Deutscher
(1919), nahm 1928 in seine Bundessatzungen folgende Erlauterungen auf: "Mitglieder von Freimaurerlogen und ähnlichen Geheimbunden können nicht Angehörige des Deutschen Turnerbundes sein."
Turpin, Francois Xavier,
berühmter französischer Historiker, der "französische Plutarch", * 1709, t 1799, Verfasser des biographischen Sammelwerkes "La France Illustre ou le Plutarque francais", ferner "lIIstoire du Gouvernement des anciennes républiques", war Mitglied der Pariser Loge "Neuf Soeurs".
Türr, Stephan,
ungarischer Patriot, * 1825 t 1908, kämpfte 1848 in Italien, ging zu den Piemontesen über, bei denen er eine ungarische Legion kommandierte, nahm am badischen Aufstand teil, stand im Krimkrieg in britischen Diensten, kämpfte 1859/60 unter Garibaldi, wurde italieniecher Feldmarschalleutnant und Flügeladjutant des Königs und plante 1866 nach Verabredung mit Bismarck einen Einfall nach Ungarn. Nach dem Ausgleich von 1867 amnestiert, kehrte er in seine Heimat zurück und widmete sich hier der Förderung öffentlicher Arbeiten. Er arbeitete Plane für den Bau des Panamakanals und des Kanals, von Korinth aus. Daneben entwickelte er eine hervorragende pazifistische Tätigkeit. 1896 präsidierte er dem Internationalen Friedenskongreß in Budapest. Auch der Freimaurerei, in die er in Italien aufgenommen worden war, galt seine Liebe, zusammen mit Baron Nyary gründete er die Loge "Corvin Matyas", deren Stuhlmeister er wurde.
Tweeddale, George Hay,
achter Marquis, e 1787, t 1876, britischer Feldmarschall, kämpfte in Sizilien und Amerika, Gouverneur und Befehlshaber von Madras, repräsentativer Peer von Schottland, Präsident der "Highland Society", war 1818/19 Großmeister der Großloge von Schottland.
Twelve Original Points of Masonry
(engl.). Im englischen Ritual des 18. Jahrhunderts hatten sich zwölf Kardinalpunkte entwickelt zu denen folgende Erklärung gegeben wurde. "Jedermann, der in den Orden aufgenommen wird, muße diese zwölf Punkte passiert haben und zwar nicht nur im ersten, sondern auch in jedem folgenden Grade." Verstanden wurde unter den zwölf Punkten, die mit den zwölf Stammen Israels in Verbindung gebracht wurden: die Öffnung der Loge, die Vorbereitung des Kandidaten, der Bericht des Ersten Aufsehers, der Eintritt des Kandidaten in die Loge, das Gebet, die Wanderungen, die Annaherung an den Altar, die Verpflichtung, die Einweihung, die Bekleidung, die Handlung im nordöstlichen Winkel des Tempels und der Schluß der Loge. Bei der Vereinigung der beiden englischen Großlogen im Jahre 1813 wurden diese zwölf Pünkte in die Unionsakte nicht aufgenommen und haben daher heute nur mehr historische Bedeutung.
Twenty-four Inch Gauge
(engl.), der vierundzwanzigzöllige Maßstab.
Two Balls Cane
(engl.), ein amerikanisches freimaurerisches Wortspiel, das an Tu balkain (s. d.) anspielt. Daher tragen amerikanische Freimaurer mitunter als Abzeichen, Krawattennadel usw. eine kleine Nachbildung eines Spazierstockes (Cane) mit zwei Ballen (two balls). Außerhalb Amerikas nicht ublich und auch nicht verstanden.
Tyler
(engl.), s Tiler.
Tyler's Oath
(engl.), s. Tiler.
Tyler's obligation,
s. Tiler.
Typus inversus,
s. Blüher.