STEWARDS, GRAND STEWARDS.
STEWARDSLOGEN.
STICHLING, GOTTFRIED THEODOR,
STIFTSHÜTTE
STIFTUNGSURKUNDE,
STILLER TOAST,
STINDE, JULIUS,
STIRLING,
ST. JOHN'S,
STOA,
STOCKHOLM.
STOILOFF. KONSTANTIN,
STOJKOVIC, SRETEN,
STOLBERG-ROSSLA, JOHANN MARTIN,
STOLBERG-STOLBERG,
STOLZ. ALBAN,
STOMACHALE,
STONEHAVEN, JOHN C. J.,
STORCH, ARTHUR,
STRADBROKE, GEORGES.
STRAITS SETTLEMENTS
STRAßBURG
STRATFORD ON AVON,
STRATIMIROVIC, STEVAN,
STREET, OLIVER DAY,
STREICHUNG
STRESEMANN, GUSTAV,
STRETTI, VIKTOR,
STRICK,
STRICKLAND.

Stewards, Grand Stewards.
1. Die Einrichtung des alljährlichen Großlogenfestes in England (Annual Festival s. d.) machte es notwendig, eine Anzahl von Brr mit der Vorbereitung des Festes und des Festmahles zu betrauen. Im Anfange waren es die Großaufseher, die nach der Verfassung des Jahre 1723 den Auftrag erhielten, die Teilnehmerkarten (Tickets) gestempelt mit dem Siegel des Großmeisters zu verkaufen, die notwendigen Vorrate für das Festmahl einzukaufen und für das Lokal zu sorgen. Im Jahre 1721 wird als erster G. S. Joseph Villeneau erwähnt, der mit Hilfe von Aufwartern das Fest besorgte. Die G. S. hatten allen Aufwand aus eigener Tasche zu bestreiten, der ihnen durch den Verkauf der Teilnehmerkarten wieder rückerstattet wurde, wobei sie jedoch, wie es sich auch wiederholt erwies, zu Schaden kommen konnten. Um sie dafür zu entschädigen wurden ihnen im Laufe der Jahre verschiedene Vorrechte verliehen.
Die vom Großmeister aus einer kleinen Anzahl von Logen zu wählenden G. S. erhielten ein eigenes, in der ursprünglichen Form von dem berühmten Maler Hogarth entworfenes Abzeichen an rotem Bande, der Schurz wurde rot umsaumt, sie durften 1735 eine eigene Grand Stewards Lodge gründen, es wurde sogar bestimmt daß kein Br. Großbeamter werden durfe, der nicht schon als G. S. gedient hatte.
Sie durften aüberdem zwölf stimmbereehtigte Mitglieder in die Großversammlung entsenden. Nach 1797 trugen sie einige Jahre lang eine fürbige Amtsträcht: blauen Rock mit gelben Knöpfen (Initialen G. S.), weiße Weste und schwarze seidene Kniehosen. 1813 hörte die Grand Stewards Lodg e auf, für die Rekrutierung der Großbeamten zu dienen. 1815 wurde die Zahl der zur Stellung von Stewards bereectigten Logen (Red Apron Lodges, s. d.) von 9 auf 18 erhöht.
In der heutigen Großlogenverfassung von England ist (§ 44) vorgesehen, daß kein G. S. von einer Loge einen Beitrag zu seinen Verpflichtungen annehmen darf. Das Ehrenamt geht verloren, wenn er diese abzuwalzen versucht. Seit 1904 haben 19 Logen das Recht G. S. für das Große Fest zu entsenden.
Die G. S. Lodge darf weder Aufnahmen noch Beförderungen vornehmen. Sie steht in der Stammrolle der englischen Logen ohne Nummer an erster Stelle.
Die G. S. bereiten das Fest vor, das nach jetzigem Brauche am Mittwoch nach St. Georg stattzufinden hat. Der Preis für die Teilnehmerkarte ist vorgeschrieben. Er darf nach § 13 eine Guinea nicht überschreiten.
2. Auch viele Logen haben das Amt eines Stewards, dem die Unterstützung des Junior Warden, die Sorge für das Brüdermahl obliegt. Abzeichen ein Füllhorn (Cornucopia).
3. Unter Stewards werden in England schließlich auch jene Brr. verstanden, die bei den Jahresfesten der drei Großen Wohlfahrts einrichtungen der englischen Freimaurerei als Solche dienen, wozu das Recht durch Spende von mindestens zehn Guineas für eine der Institutionen erworben wird. Sie sammeln auch die Spenden fürdiese Institute in ihren Logen und überreichen sie beim Johannisfest. Auf diesem Wege werden die gewaltigen Mittel zu deren Erhaltung und Ausbau aufgebracht.
Stewardslogen.
1. Grand Stewards Lodge in England, s. Stewards.
2. Stewardslogen, Erleuchtete und Wirkende, auch Stuartslogen, im Schwedischen System, bestehen aus Vertrauten Brr. St. Johannis, Vertrauten Brüdern Salomos und StewardsBrüdern, also Trägern des VII.—IX. Grades.
Stichling, Gottfried Theodor,
sachsen-weimarischer Staatsminister, * 1814, t 1891, unterbreitete dem Bundesrat im Auftrage seines Fürsten im Dezember 1870 den Antrag, den König von Preußen zur Annahme der Deutschen Kaiserwürde aufzufordern. S. war fünfzehn Jahre lang Meister vom Stuhl der Weimarer Loge "Amalia".
Stiftshütte
(engl. und frz. Tabernacle), das von Moses errichtete und von Aholiab und Bezalel künstlerisch ausgestattete Zelt, dessen Allerheiligstes während des Marsches durch die Wüste als Sanktuarium zur Aufbewahrung der Bundeslade (engl. Ark of Covenant frz. Arche d'Alliance) diente. In der amerikanischen Hochgradliturgie werden unterschieden: 1. Die drei biblischen S., u. zw. die vorsinaitische, die als Beratungszelt diente,
2. die sinaitische, die nach der Offenbarung zur Aufbewahrungsstätte des Allerheiligsten. der Bundeslade diente
3. die S. Davids, die er nach der Besitzergreifung von Jerusalem in Gibeon errichtete.

Diese werden in der Bibel erwähnt. Freimaurerische Erfindung ist im amerikanischen Royal-Arch-Grade die S. Zerubabels, die ihren Sitz in der Nahe der Salomonischen Tempelruinen vor Errichtung des zweiten Tempels gehabt haben soll. Die Zeremonie der Vorhange ("passing the veils", s. d.) wird im amerikanischen Royal-Arch-Grad in die S. verlegt. Ebendort wird auch das ganze Kapitel als Tabernacle bezeichnet. In einzelnen Kapiteln heißt so ein die S. besonders reprasentierendes Einrichtungsstück.
Nach der S. werden auch zwei Hochgrade des A.u.A. Schottischen Ritus bezeichnet, u.zw. der 23.: Chef des Tabernakels, und der 24.: Prinz des Tabernakels.
Stiftungsurkunde,
das Dokument, auf dem die Rechtmäßigkeit, d. i. die gesetzmäßige Einsetzung der Loge durch eine Großloge, beruht (s. Charter).
Stiller Toast,
s. Trinkspruche.
Stinde, Julius,
deutscher humoristischer und naturwissenschaftlicher Schriftsteller, Schöpfer der Familie "Buchholz", * 1841, t l905, war Mitglied der Loge "Zur grünenden Tanne" in Harzburg.
Stirling,
Sir James, erster Baronet, Lord* 1740, t 1805, erwarb sich bedeutende Verdienste in den Aufständen von 1792, war 1798/99 Großmeister der Großloge von Schottland.
St. John's,
Hauptstadt von Newfoundland, Sitz der englischen Distrikts-Großloge "New Foundland" (Adresse: P. O. Box 1201. St. J.), der in der Hauptstadt drei Logen unterstehen, ferner der gleichnamigen schottischen Distrikts Großloge (Adresse: Alfr. E. N. Rabbits, 88, Pleasant Street) mit zwei Logen in St. J.
Stoa,
eine von Zeno begründete philosophische Schule. In der Erkenntnistheorie ist sie empiristisch (s. Empirismus), in metaphysischer hinsicht pantheistisch (s. Pantheismus), indem sie Gott als die Kraft des Weltalls, die Welt als den differenzierten Gott auffaßt- sie versucht, einen Determinismus (s. d.) in metaphysischem Sinne mit einem ethisch-psychischem Indeterminismus (s. d.) zu verbinden, indem sie das vernünftige Handeln als frei, die Außenwelt als zwangslaufig den Naturgesetzen starr unterworfen betrachtet. Diese ethische Freiheit ist an einen strengen Tugendbegriff gebunden Pflichtgemäß ist die naturgemäße und zugleich vernunftgemäße Handlung. Das Ideal ist die Pflichterfüllung des Weisen. Seneca findet in der Pflichterfüllung des Weisen den Wert der Gesinnung.
Die S. beeinflußte stärk das Denken der Humanisten, der Renaissance-Philosophie und wurde 1604 von Justus Lipsius erneuert. Bacon, Charron sowie Shaftesbury standen stärk unter dem Einflusse der S. und vertraten deren Lehren, insbesondere in ethischer Hinsicht. Auch auf Kant wirkte sie ein. Der ethisch-religiöse Weisheitsbegriff der Stoiker, die Autonomie der moralischen Vernunft, ihre kosmopolitischen Ideen, ihr Humanitätsideal, der Verbrüderungsgedanke, ihre Auffassungen in bezug auf das Naturrecht übten zeitweise eine äußerst stärke Wirkung aus. Es liegt auf der Hand, daß die S. auch die Freimaurerei stark beeinflußte. Die Stoiker sind in gewisser Hinsicht geistige Ahnen der Königlichen Kunst. Streben nach Harmonie von Verstand, Gemüt und Willen ist höchstes Ziel der Freimaurerei.
Stockholm.
Hauptstadt des Königreichs Schweden, Sitz der Großen Landesloge von Schweden (Adresse: Frimurare Stamhuset, Blasieholmsgatan 6), der in S. selbst eine Andreas und zwei Johannislogen unterstehen. Über die Entwicklung der Freimaurerei in S. s. Schweden.
Stoiloff. Konstantin,
bulgarischer Ministerpräsident, wiederholt Minister des Äußern, des Innern und der Justiz, * 1853, t 1901, Führer der Konservativen, war seit 1876 Mitglied der Loge "Apollo" in Leipzig.
Stojkovic, Sreten,
Professor und Gymnasialdirektor in Belgrad, * 1854, t 1928, Präsident der Großen serbischen Literaturvereinigung "Srpeka Knjiz Zadruga", trug sehr viel zur schriftstellerischen Propagierung der freimaurerischen Idee bei, schrieb ein Buch über Freimaurerei, das seit 1893 drei Auflagen zählte.
Stolberg-Rossla, Johann Martin,
Graf von, Meister vom Stuhl der Loge "Karoline zu den drei Pfauen" in Neuwied. Illuminat unter dem Ordensnamen Campanella, übernahm 1784 die Oberleitung der gesamten Deutschen Ordensprovinz (Assyria) und nahm nunmehr den Ordensnamen Ludovicus Germanicus an. Der Aufnahme des Kölner Kürfürsten Maximilian Franz und des preußischen Thronfolgers, nachmaligen Königs Friedrich Wilhelm II., in den Illuminatenorden widersetzte er sich. Anfangs Mai 1785 ließ er, infolge der beginnenden Illuminatenverfolgung, durch Rundschreiben die Arbeiten in der Deutschen Ordensprovinz einstellen.
Stolberg-Stolberg,
Grafen zu.
1 Christian, * 1748, t 1821 und
2. Friedrich Leopold, * 1750, t 1819, ein Brüderpaar mit reicher dichterischer Begabung, das sich dem Göttinger Dichterbund, Hainbund, anschloß und 1775 mit Goethe in die Schweiz reiste. Besonders Friedrich Leopold, später Gesandter in Kopenhagen, war in seiner Jugend ein ungebändigtes, freiheitedurstiges Temperament, in dessen Gedichten der Republikanismus und der Kampf gegen die Tyrannen eine Große Rolle spielten. Als Mitglieder des Göttinger Dichterbundes (s. d.), von einer schwärmerischen Verehrung für Klopstock erfüllt, sollen sie über dessen Rat dem Freimaurerbunde beigetreten sein. (1774 in der Hamburger Loge "Zu den drei Rosen".) Friedrich Leopold erregte 1819 Großes Aufsehen, als er sich zum katholischen Glauben bekehrte. ("Wie ward Fritz Stolberg. ein Unfreier", eine scharfe Broschüre seines Jugendfreundes Voß. griff ihn deshalb an). In der Freimaurerei ihrer Zeit haben die beiden Brüder keine Rolle gespielt, sie haben sich anscheinend kurz nach 1775 zurückgezogen
Stolz. Alban,
deutscher katholischer Volks schriftsteller, * 1808, t 1883, seit 1847 Professor an der Universität Freiburg i. Br., veröffentlichte mehrere antifreimaurerische Schriften, von denen "Mörtel für die Freimaurerei", "Akazienzweig für Freimaurer" mehrere Auflagen erlebten.
Stomachale,
von Stomachus, das Magen- oder Bauchzeichen.
Stonehaven, John C. J.,
Baron of Ur~, * 1874, britischer Diplomat, Unterstaatssekretär im Home Office, Verkehrsminister 1922 bis 1924, dann bis 1930 Generalgouverneur von Australien, Mitglied des Unterhauses, Führer der konservativen Partei, war Großmeister von Neusüdwales.
Storch, Arthur,
Pseudonym für Franz Julius Schneeberger (s. d.).
Stradbroke, Georges.
EarI of, * 1862 Flugeladiutant der Könige Eduard VII. und Georg V., 1922—1926 Gouverneur von Victoris (Australien), war Großmeister der Großloge dieses Staates, seit 1903 Provinzial Großmeister von Suffolk.
Straits Settlements
Mackey
(Malakka), englische Kronkolonie, Distrikts-Großloge des Östlichen Archipels (Eastern Archipelago) der Großloge von England (Sitz in Singapore), gegründet 1858, umfaßte 1930 15 Logen in Singapore, Johore Bahru (Johore), Malakka, Penang, Seremban, Taiping im Staate Perak. Adresse: Freemason's Hall, Coleman Street, Unter der Distrikts-Großloge "The Middle East" der Großloge von Schottland (Sitz in Penang) arbeiten insgesamt acht Logen, darunter drei in Hollandisch-Indien (Java und Sumatra) .
Straßburg
im Elsaß, die Hauptstadt des Grenzlandes, das im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zwischen Deutschland und Frankreich ein heiß umstrittenes Kampfobjekt bildete, ist der Sitz ältester deutscher Kultur. Hier stellte der Mainzer Gutenberg die erste Druckerpresse auf, der Bischof Werner legte 1015 den Gründstein zum Munster, das Bischof Konrad von Lichtenstein durch Erwin von Steinbach (s.d.) 1277 fortsetzen ließ. Nach Erwins Tod (1318) führte sein Sohn Johannes bis 1339 den Bau fort, der schließlich 1439 von Hans Hültz aus Köln vollendet wurde.
Das Straßburger Munster, nach seinem Erbauer auch Erwins - Dom genannt, eines der edelsten Bauwerke deutscher Gotik, hat in der deutschen Bauhüttengeschichte eine bedeutungsvolle Rolle gespielt. Die Straßburger Dombau hütte hatte eine Art Direktorialstellung über die anderen deutschen Bauhütten. Jost Dotzinger aus Worms, Hüttenmeister von S., wurde im April 1459 auf der Regensburger Hüttenversammlung zum obersten Richter gewählt. Die Haupthütte S. beherrschte den größten Teil von Deutschland und bildete bei Hüttenstreitigkeiten die dritte und letzte Instanz, die sie nach Hüttenrecht entschied.

Die beherrschende Stellung geht auch daraus hervor, daß die Straßburger Haupthütte noch 1705 den Hütten von Nurnberg und Dresden Geldstrafen auferlegte. Als das Elsaß 1697 durch den Frieden von Ryswyk an Frankreich fiel, wurde durch Reichstagsbeschluß alle Verbindung der deutschen Hütten mit der von S. aufgehoben. Diese Bestimmung wurde jedoch von den Steinmetzen nicht eingehälten, die nach wie vor in S. ihren Haupthuttenort erblickten. 1751 würde sogar die Gerichtsbarkeit des Meisters der Haupthutte von S. für die übrigen Haupthutten wieder durch Reichstagsbeschluß anerkannt. Der Reichstagsbeschluß vom 15. Juli 1771 hob dann die Hutten als Korporationen eigener Privilegien im ganzen Deutschen Reich auf. Die freimaurerische Tätigkeit beginnt mit dem Jahre 1743. über die erste Loge, an deren Gründung v. Bund beteiligt war, ist wenig bekanntgeworden.
1757 wurde die Loge "La Concorde" errichtet. Im Laufe der folgenden Jahre entstanden weitere elf Logen verschiedener Systeme, die so ziemlich alle Verirrungen des 18. Jahrhunderts reprasentierten. Es wirkte als groß überraschung, als der genaue Kenner des Straßburger Munsters, der Abbé Phil. André Grandidier (s. d.), im Jahre 1782 auf die innere Verwandtschaft der älten Bauhutten rituale mit den Gebrauchtümern der Freimaurer aufmerksam machte. Bemerkenswert sind die freimaurerischen Kongresse, die 1846 und 1849 auf Veranlassung der Straßburger Loge "Les Freres réunis" veranstaltet wurden, an denen deutsche und französische Brr. teilnahmen. Von einer deutschfranzösischen Freimaurerzeitung, "Erwinia", die 1847 als Folge dieser brüderlichen Annäherung herausgegeben wurde, sind sieben Folgen erschienen.

Beim Anfall des Elsaß an das Deutsche Reich (1870) bestand in S. nur eine einzige französische Loge, eben "Les Freres réunis", die sich, da sie sich keiner deutschen Großloge unterstellen wollte, freiwillig auflöste. Es entstanden dann deutsche Logen, als erste "Zum treuen Herzen", gestiftet 1876 von der Bayreuther Großloge (trat 1876 zur Großloge "Royal York" über), dann "An Erwins Dom" (Eklektischer Bund), gestiftet 1882. In dieser Loge sprach Kaiser Friedrich III. im Jahre 1886 die berühmt gewordenen Worte von der Gewissensfreiheit und Duldung als den Gründpfeilern der Maurerei. Nach dem Weltkriege wurden die Straßburger deutschen Logen nach Deutschland zurückverlegt. Die Auseinandersetzungen über ihren von den französischen Logen übernommenen Besitz sind bis 1931 noch nicht abgeschlossen. An ihre Stelle trat wieder die französische Loge "Les Freres réunis" (Grand Orient).
Stratford on Avon,
Geburtsort Shakespeares. 1928 wurde unter Großer Pompentfaltung der Gründstein des dort zum Gedachtnis des Dichters errichteten Theaters im Namen der Großloge von England vom Großmeister Lord Ampthill gelegt, den 700 Freimaurer geleiteten.
Stratimirovic, Stevan,
Metropolit in Karlowitz, * 1757, t 1836, schuf dort ein wissenschaftliches Zentrum des Österreichischen Serbentums, suchte mit Erfolg den russischen Kaiser und dessen Diplomatie für die Sache der gegen die Turken aufstehenden Serben zu gewinnen, war Freimaurer.
Street, Oliver Day,
Rechtsanwalt, Staatsanwalt in Alabama, USA., republikanischer Politiker, * 1866, Großmeister der Großloge von Alabama 1925/27, freimaurerischer Schriftsteller. Hauptwerk: "The Symbolism of the three degrees of Freemasonry".
Streichung
aus den Listen der Loge tritt ein, wenn ein Br. wegen eines maurerischen Vergehens aus der Loge oder dem Bunde ausgeschlossen wurde, wenn er infolge mangelnder Anteilnahme seine Pflichten gegen die Loge verletzt hat, oder wenn er aus dem Logenorte verzogen ist und durch mehrere Jahre nichts mehr von sich hören ließ. Eine traurige Rubrik der amerikanischen Logenstatistik ist die S. wegen rückständiger Mitgliedsbeitrage. Diese Rückstände erklären sich nur zum Teile aus den wirtschaftlichen Verhältnissen, weil in solchen Fallen die Logen selbstverständliches Entgegenkommen zeigen. Das Wachstum der Logen in Amerika ist in einzelnen Obedienzen ein ungesund schnelles, oft wird bei der Aufnahme nicht die entsprechende Auslese beachtet. Nur so ist es zu erklären, daß beispielsweise die Großloge von Kansas im Jahre 1929 über 3000 Mitglieder wegen non-payment streichen mußte.
Stresemann, Gustav,
STRESEMANN, Gustav
deutscher Staatsmann, Führer der Deutschen Volkepartei, Reichskanzler, Reichsaußenminister, NobelFriedenspreisträger, * 1878, t 30. Oktober 1929, war Freimaurer, seit 1923 Mitglied der Loge "Friedrich der Große", Berlin (Großloge .,Drei Weltkugeln"), und Ehrenmitglied seiner Großloge. S. war ein Staatsmann, der ganz in der geistigen Atmosphäre von Weimar wurzelte, in dessen Wesen sich Politik und Kultur aufs innigste verbanden- sein deutscher Idealismus war durchaus von Goethe beeinflußt. In der schwersten Zeit des Deutschen Reiches auf dem verantwortungsvollsten Posten stehend, sah er unbekummert um noch so heftige Widerstande über die Grenzen hinaus, um in Gemeinschaft mit anderen Staatsmännern eine Atmosphäre des Friedens und der Verständigung und dadurch neuer Blute für sein Vaterland zu schaffen.
Er setzte die Aufnahme des Reiches in den Völkerbund und seiner Vertreter in den Völkerbundrat durch, er wollte ein von allem Druck befreites Deutsches Reich in einem nicht mehr von Haß vergifteten, sondern in wahrhafter Friedensarbeit geeinten Europa erreichen. So wurde er zum Begründer der Locarno-Politik. Für seine hohen Ideen gab S. seine ganze Kraft her, bis sein durch Krankheit und schweres seelisches Leid (Haßkampagne seiner politischen Gegner ! ) geschwachter Organismus nicht mehr weiter könnte. Er setzte noch bei der Haager Konferenz die frühere Raumung des Rheinlandes durch, erlebte diese aber nicht mehr.

Im Erfulltsein von der Goetheschen Gedankenwelt, in dem bei ihm immer wiederkehrenden Gedanken von der Ausbildung der eigenen Persönlichkeit und ihrer Einordnung in den Dienst der Gesamtheit, lag die tiefste Ursache seiner Verbundenheit mit dem Deutschen Freimaurertum. schon zwei Jahrzehnte vor seinem Eintritt in den Bund schrieb S. in einem Aufsatz: "Maurertum und Menschheitsbau": .Der Mensch soll in jedem Moment seines Denkens und Handelns von der Überzeugung sich tragen lassen, daß er eine Mission auf Erden zu erfüllen hat, daß ihm Kraft gegeben ist. zur Veredelung des Menschheitsbaues beizutragen..."
1927 veröffentlichte S. in einem literarischen Streit um die Persönlichkeiten Bluchers und Scharnhorsts (anlaßlich der Aufführung von "Gneisenau" von Wolfgang Goetz) in den "Deutschen Stimmen" einen Aufsatz, in dem er, gestatzt auch auf freimaurerische Quellen, manchen Anschauungen des Dichters entgegentrat. Aufsehen erregte es, als er in seiner berühmt gewordenen Rede anlaßlich des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund deutlishe Anlehnung an den freimaurerischen Sprachgebrauch nahm, indem er ausführte; Der göttliche Baumeister der Erde hat die Menschheit nicht geschaffen als ein gleichförmiges Ganzes. Er gab den Völkern verschiedene Blutströme, er gab ihnen als Heiligtum ihrer Seele ihre Muttersprache, er gab ihnen als Heimat Lander verschiedener Natur.
Aber es kann nicht der Sinn einer göttlichen Weltordnung sein , daß die Menschen ihre nationalen Höchstleistungen gegeneinander kehren und damit die allgemeine Kulturentwicklung immer wieder zurückwerfen. Der wird der Menschheit am meisten dienen, der, wurzelnd im eigenen Volk, das ihm seelisch und geistig Gegebene zur höchsten Bedeutung entwickelt und damit, über die Grenzen des eigenen Volkes hinauswachsend, der ganzen Menschheit etwas zu geben vermag, wie es die Großen aller Nationen getan haben, deren Namen in der Menschheitsgeschichte niedergeschrieben sind. So verbindet sich Nation und Menschheit auf geistigem Gebiet, so kann sie sich auch verbinden in politischem Streben, wenn der Wille da ist, in diesem Sinne der Gesamtentwicklung zu dienen."

Daß S. hierbei auch das frmr. Zeichen gegeben habe, ist Erfindung. Für die allgemeine Wertschätzung, deren er sich im Auslande erfreute, sprach die tiefe, aufrichtige Trauer beim Einlangen der Todesnachricht. Aus diesem Anlasse hielten fast alle Blätter der freimaurerischen Presse übereinstimmend dem Großen Staatsmann und Kämpfer für ehrliche Völkerversöhnung huldigende Nachrufe. In mehreren Großlogen wurde seiner auch in Trauerfeiern gedacht.
Die Jahresmarke der Allgemeinen Freimaurer-Liga 1930 ist mit dem Bild S.s geziert.
Stretti, Viktor,
Maler, + 1878, einer der ersten tschechischen Graphiker unserer Zeit ist Mitglied der Loge "Jan Amos Komensky" in Prag.
Strick,
als Zeichen der Unterwerfung ein urältes Rechtssymbol. Im Ritual des Lehrlingsgrades in einigen angelsächsischen und romanischen Ritualen bei der Einführung des Kandidaten verwendet (s. Cable Tow). Ursprünglich wohl ebenfalls nur als Unterwerfungszeichen gebraucht, später mit mehrfachen, mitunter gezwungenen Deutungen von verschiedenen Hochgraden. (Vergl. Tolstoi, "Krieg und Frieden".)
Auch in den Aufnahmezeremonien des Ordens der "Nobles of the Mystic Shrine" spielt das "hanging on the rope" eine Rolle.
Strickland.
Lord, s. Malta.