RITUALFREIHEIT.
RITUS,
RITUS ALS MITTLER, DER.
RITUS DER FRANZÖSISCHEN NOACHITEN
RITES, FREIMAURERISCHER,
RIVADAVIA, BERNARDINO,
RIVAS, JOSÉ FELIX,
RIZAL, JOSÉ,
R. L.,
ROBBINS, SIR ALFRED,
ROBERTS.
ROBERTS-FAMILIE,
ROBERTUS DE FLACTIBUS,
ROBESPIERRE, MAXIMILIAN DE,
ROBISON, JOHN,
ROCHEFOUCAULD,
RODEN, MAX,
ROEHR, EDUARD,
ROETTIERS DE MONTALEAU,
ROHAN, LOUIS RENÉ EDOUARD,
ROLIN-JACQUEMYNS, GUSTAVE,
ROM.
ROMAGNOSI, GIOVANNI DOMENICO,
ROMANE,
ROMBERG, ANDREAS
ROMME, GILBERT,
RONDE TAFEL,
RONGE, JOHANNES
ROOSEVELT.
ROSA, PHILIPP SAMUEL,
ROSALINO, FRANZ DE PAULA,
ROSE.
ROSE-CROIX,
ROSENBERG.
ROSENBLAD, MATIAS,
ROSENFEST,

Ritualfreiheit.
Während manche Großlogen selbst besondere Lehrarten verkörpern, andere allen ihren Logen Arbeit nach bestimmten Systemen zur Pflicht machen, gibt es auch solche die ihren Bauhütten diesbezüglich keinen Zwang auferlegen. In diesen Obedienzen werden daher sehr haufig verschiedene Riten gepflegt. Das ist z. B. bei der schweizerischen Großloge "Alpina" der Fall, wo u. a. eine Loge, die Union des Coeurs" in Genf, noch den Rektifizierton Ritus pflegt. Die Grande Loge de France, eine Großloge des A. u. A. Schottischen Ritus, hat auch Logen, die nach englischem Ritual arbeiten- der Grand Orient de France wiederum besitzt neben der Masse der dem "Rite francais" verschriebenen Logen Bauhütten, die das Schottische Gebrauchtum üben usw. Am starksten ist die R. wohl beim Großorient von Brasilien ausgeprägt, in dessen Schoß zahlreiche der verschiedenartigsten Riten Platz gefunden haben.

In England herrscht insoferne R., als kein amtliches, gedrucktes Ritual vorliegt und die einzelnen Logen die Möglichkeit haben, nach dem einen oder anderen der "Workings" der englischen Lehrweise zu arbeiten, die sich nach dem Abschluß des Wirkens der "Lodge of Reconciliation" 1813—1816 (s. d.) herausgebildet haben. Diese nach der Union von 1813 ins Leben getretene Loge sollte die Einheit des Rituals sichern, wie das schon vorher bei den "Ancients" die neun "Worthies" (s. d.) hatten tun sollen, da die von ihr ausgearbeiteten Rituale aber nicht offiziell zu Papier gebracht wurden, entstanden die Varianten ("Workings"), über die heute von den führenden "Lodges of Instruction" (s. Unterrichtslogen) eifersüchtig gewacht wird. Die Unterschiede sind aber mehr oder weniger außerlicher, keineswegs systematischer Natur, so daß sie dem Freimaurer, der sich nicht eingehend mit dieser Materie befaßt, oft nur wenig bewußt werden.
Ritus,
Lehrart, System (s. d ).
Ritus als Mittler, Der.
Nach dem Glauben der Mysterienbande sind die Symbole die Mittler zwischen dem Suchenden und seinem Ziel, zwischen Mensch, Bund und Gott. Zu diesen vermittelnden Funktionen gehören, wie in den Mysterienbunden, so auch in der Freimaurerei, jene feierlichen Handlungen, die wir R. nennen.
Als schlechte Folge dieser Auffassung (wenn man sie als allein wesentliche annimmt), ergab und ergibt sich noch heute die nicht seltene Anschauung, daß das Gebrauchtum genüge, um die Verinnerlichung zu erzeugen; der Mensch wird durch solche Auffassung zu einer ethischen Passivität gedrangt, die der Bedeutung der (kultischen) Arbeit (s d) feindlich ist. Hier macht sich eine alte religiöse Streitfrage geltend, die in neuerer Zeit dem abendlandischen Christentum schicksalhaft geworden ist- was entscheidet: der Glaube oder das Tun? Für den Freimaurer, der, der Idee seiner Lebensauffassung getreu, sich von engen dogmatischen Standpunkten ferne hält , kann die Antwort nur diese sein :
Aymbole sind R. sind der sinnlich-geistigen Natur des Menschen unentbehrlich, sie bodeuten ihm Stellvertretung hoher und höchster Wesenheiten, sie helfen ihm diese letzten Beziehungen zwischen sich und dem All stufenförmig zu erleben. Jedoch — die (kultische, innere) Arbeit, die in diesem Zustande des Gemutes und Geistes getan wird, muß verknüpft und verwoben mit der (ethischen) Werkarbeit am Bau des Menschheitstempels werden. Der Glaube allein genügt nicht, wenn ihn nicht das Tun begleitet; die Tät als solche wieder, welche ohne Glaube ist, reicht nicht zu, daß der Mensch würdig ware, in den Bund einzutreten oder in ihm zu verbleiben
Ritus der französischen Noachiten
(frz. Ordre des Noachitos francais), der ,Orthodoxie Maçonnique" von Ragon zufolge 1816 von Getreuen Napoleons I. in Paris nach freimaurerischem Vorbild gegründeter Ordon mit drei Graden:
1. Chevalier,
2. Commandour,
3. Grand-Elu (Juge secret, Parfait initié; Chevalier de la Couronne de chêne).
Napoloon war in diesem Ritus der "Architekt Phalog". Großmeister war nominell der General Bertrand auf Sankt Helena. Aüßer den Formen hatte dieser Orden nichts Maurerisches an sich. Er ging nach wenigen Jahren ein.
Rites, Freimaurerischer,
s. Systeme.
Rivadavia, Bernardino,
Präsident der argentinischen Republik, * 1780, t 1845, bedeutender Reformator auf wirtschaftlichem und administrativem Gebiet, war Freimaurer.
Rivas, José Felix,
Vorkämpfer der Freiheit von Venezuela, erschossen 1815, war Freimaurer.
Rizal, José,
Dr., Märtyrer im Freiheitskampf der Philippinen, * 1869, t 30. Dezember 1896 (erschossen), war Freimaurer. Schon in jungen Jahren machte er sich als Augenarzt, Schrift steller, Naturforscher und Philologe in seiner Inselheimat einen Namen. Auf Studienreisen in Europa, trat er dem Freimaurerbunde bei; 1884 wurde er Mitglied der Acacia-Loge Nr. 9 in Madrid, 1885 einer Bauhütte in Paris. In Spanien schloß er sich auch der Reformbewegung für die Philippinen an, in Deutschland veröffentlichte er 1886 eine Novelle "Noli me tangere", in der er die Korruption der spanischen Herrschaft auf den Philippinen schilderte.
Nach Hause zurückgekehrt, mußte er wegen der Feindschaft, die ihm diese Schrift seitens der Machthaber zuzog, bald wieder außer Landes gehen. Neuerdings betätigte er sich schriftstellerisch für das Freiheitswerk. 1892 konnte er wieder nach den Philippinen gehen, wo er die Loge "Filipina" ins Leben rief. Deportation war die Folge seines Tuns. Als 1896 die Insurrektion gegen Spanien losbrach, wurde er falschlich bezichtigt, die Seele des Aufstandes der Katipunen zu sein, zum Tode verurteilt und in der Nahe des Forts Santiago bei Manilla erschossen. Einen Monat später wurden auf dem gleichen Felde weitere 10 Freimaurer hingerichtet. Der Todestag R.s ist heute der größte Nationalfeiertag der Philippinen. Eine Provinz tragt seinen Namen, eine Banknote und eine Briefmarke sein Bild, jede Stadt , besitzt ein R.-Denkmal.
R. L.,
französische Abkürzung für Respectable Loge.
Robbins, Sir Alfred,
englischer Journalist und Schriftsteller, * 1856, t 1931, langjähriger Präsident des "Board of General Purposes", der Großloge von England, also eine Art "Premierminister" der englischen Freimaurerei, Verlasser einer Reihe von politischen Schriften und Biographien (u. a. Gladstone, Parnell, Lord Salisbury), sowie dramatischer Werke und freimaurerischer Abhandlungen, 1930 erschien sein freimaurerisches Standardwerk "English-speaking Freemasonry".
R. weihte sein Leben der Freimaurerei, die er im universellen Sinne auffaßte. 1888 in die Londoner Gallery Lodge aufgenommen, wurde er 1901 deren Stuhlmeister, 1910 Mitglied des "Board of General Purposes", der Groblogenleitung und 1913 Präsident. 17 Jahre lang war er der eigentliche Führer der Großloge. Auf offiziellen Reisen nach den Vereinigten Staaten und nach Südamerika vertrat er aufs nachdrücklichste den Gedanken der allgemeinen Bruderschaft, die neuen Grundlagen der Großloge von England über die Anerkennung ausländischer Obedienzen (Regularität ! ) waren das Werk von R. Eine 1929 gegründete Londoner Loge trägt seinen Namen.
Roberts.
1 Frederick Sleigh, Earl of Kandahar, britischer Feldmarschall, * 1832, t 1914, Oberbefehlshaber in Afghanistan, Indien und Südafrika, nahm an der freimaurerischen Arbeit regen Anteil.

2. Frederick Owen, englischer Politiker * 1876, Pensionsminister 1924 und 1929 bis1931,Vorsitzender der Nationalexekutive der Labourparty 1926/27, ist Mitglied der Londoner .,New Welcome" Lodge, die aus Parlamentariern der Labourparty besteht.
Roberts-Familie,
s. Manuskripte
Robertus de Flactibus,
s. Fludd.
Robespierre, Maximilian de,
Volkstribun der französischen Revolution, * 1758, t 1794 (auf der Guillotine), war (nach Forschungsergebnissen von Albert Lantoine), entgegen anders lautenden Behauptungen, nicht Freimaurer. Der Name kommt im Jahre 1745 in einem alten Patent für ein Rosenkreuzers kapitel vor, das einer Loge in Arras ausgestellt wurde. Es handelt sich aber um den Großvater des Jakobiners.
Robison, John,
ROBISON, JOHN.
schottischer Offizier und Schriftsteller, Professor der Naturwissenschaften und Sekretär der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Edinburgh, * 1739 t 1805, war nach der französischen Revolution einer der fruhesten und leidenschaftlichsten Vertreter der Legende der Weltverschwörung der Freimaurer und Illuminaten. Ursprünglich war er selbst Freimaurer, aufgenommen in Lüttich, Mitglied einer Loge in Petersburg. 1797 last gleichzeitig mit den Anklagen seines Gesinnungsgenossen Barruel (s. d.), erschienen dann In Edinburgh seine "Proofs of a Conspiracy against all the Religions and Governements of Europe carried on in the Secret Meetings of the Freemasons. Illuminati and Reading Societes".
Durch dieses Buch wurde R. zu einem Begründer der Literaturgattung, die bis zum überdruß daß Märchen ableiert, das einzige Ziel der Freimaurerei sei es alle Regierungen zu stürzen und alle religiösen Einrichtungen zu zerstoren, die Illuminaten seien die Drahtzieher der französischen Revolution gewesen, aber hinter ihnen habe die graue Macht der maurerischen Hochgrade gestanden.
Den Auffassungen von R. trat u. a. der gewesene Präsident der Nationalversammlung von 1789, Jean Joseph Mounier in "De l'influence attribué aux Philosophes aux Franc-Maçons et aux Illuminés sur la Revolution de France" (1801) entgegen. In späteren Auflagen nahm R. die britische Freimaurerei von seinen Anklagen aus.
Rochefoucauld,
s. La Rochefoucauld.
Roden, Max,
Östenreichischer Schriftsteller, feinsinniger Lyriker, * 1881 in Wien. Bisher erschienen 13 Bücher Gediehte, Dramen, über setzungen aus dem Englischen), Verfasser zahlreicher freimaurerischer Dichtungen und Abhandlungen.
Roehr, Eduard,
deutscher Jurist, Ehren dokter der Universität La Grange (Kentucky), USA., * 1815, nahm an der Freiheitsbewegung von 1848 teil, mußte deswegen nach Amerika auswandern, dort Buchhändler in Williamsburg, dann Brooklyn, wurde 1853 in der Schillerloge in Williamsburg aufgenommen, wiederholt Stuhlmeister, war intensivmaurerisch tätig, gründeto 1854 die maurerische Zeitschrift "Triangel", Berausgeber der "Amerikanisch-deutschen Jahrbucher für Freimaurerei", Stifter der Loge "Kopernikus Nr. 545" in Brooklyn.
Roettiers de Montaleau,
Alexandre Louis, Direktor der Pariser Münze, * 1748, t 1808, war der Wiedererwecker des Grand Orient de France und damit der französischen Freimaurerei nach der großen Revolution, aus deren Kerkern er nach dem 9. Thermidor kam.
Bis zur Einstellung der Logentätigkeit in der Revolutionszeit hatte er im Grand Orient eine führende Rolle gespielt. Er war Stuhlmeister der Loge "Les amis réunis", Vorsitzender einer ganzen Reihe von "Kammern" des Grand Orient, zuletzt der Chambre d'Administration. 179S "Grand Vénérable", ging er unter den schwierigsten Verhältnissen erfolgreich daran, die Freimaurerei mit neuem Leben zu erfüllen. Auch sein Sohn spielte im Grand Orient eine bedeutende Rolle.
Rohan, Louis René Edouard,
Prinz v., Kardinal, Fürstbischof von Straßburg, * 1734, t 1803, errichtete 1779 in Gemeinschaft mit Cagliostro eine Straßburger Loge des sogenannten "Ägyptischen Ritus" des Abenteurers.
Rolin-Jacquemyns, Gustave,
* 1835, belgischer liberaler Politiker, Abgeordneter, Außenminister (1878—1884), Präsident des Instituts für Internationales Recht, Direktor der Literaturklasse der Königlichen Akademie von Belgien, war Mitglied der Loge "Liberté" in Gent. (t 1802 )
Rom.
Seit der Frühzeit des Bundes waren hier—mit einigen Unterbrechungen — bis zur Unterdrückung jeglicher freimaurerischer Tätigkeit durch den Fascismus (1925) Logen tätig. 1735—1737 bestand hier eine jakobitische Loge. 1738 erließ der Kardinal-Staatssekretär Firrao in Ausführung der Bulle des Papstes Clemens XII. "In Eminenti" für den Kirchenstaat ein Edikt gegen die Freimaurerei, das grausame Verfolgungen der Brüderschaft ankündigte, doch scheint das freimaurerische Wirken fortgesetzt worden zu sein. 1742 war jedenfalls eine von Martin Folkes (s. d.) gegründete Loge Tätig. 1789 gehörte der Loge "Amici sinceri" Don Sigismondo Chigi, Herzog von Farnese, Marschall der Römischen Kirche, an. Die Gründung einer "Ägyptischen Loge" durch Cagliostro im gleichen Jahre führte zu dessen Verhaftung und Aburteilung.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren in R. mehrere Logen tätig. Während des Risorgimento, der auf Einigung Italiens gerichteten Freiheitsbewegung, ging die Sehnsucht der Italiener dahin, R., "die Ewige", zur Hauptstadt des geeinten Vaterlandes erhoben zu sehen, eine Sehnsucht, aus der der Wunsch der italienischen Freimaurerei erfloß, R., "das Symbol der göttlichen Weltlenkung" (Mazzini), zum Sitz einer einheitlichen vaterlandischen Freimaurerei zu machen.
Dieser Wunsch ging nach der Eroberung R. in Erfullung; der Grande Oriente d'Italia könnte 1871 aus Florenz nach R. übersiedeln. 1893 bezog er den Palazzo Borghese, 1903 den Palazzo Giustiniani in der Via Dogana. Dieser ging in sein Eigentum über und blieb bis zur Unterdrückung durch den Faseismus sein Sitz. Dem Grande Oriente unterstanden zu Beginn des fascistischen Regimes in R. selbst 20 Logen. Der 20. September, der "Venti Settembre", der Staatsfeiertag, der an die Besetzung R. 1870 erinnerte, galt der Freimaurerei als besonderer Festtag, eine Tradition, die, nachdem sie dem Fascismus nichts mehr gilt, nach wie vor von den im Exil lebenden italienischen Brudern hochgehalten wird.

Neben dem Grande Oriente hatte zuletzt aueh die kleinere, Gran Loggia Nazionale" des A. u. A. Schottischen Ritus ihren Sitz in R.- sie residierte zusammen mit dem Supremo Consiglio dieses Ritus an der Piazza Gesil.
Der Kampf der Fascisten gegen die Freimaurer richtete sich auch gegen den als Symbol der Idee geltenden Palazzo Ginstiniani. Dieser war wiederholt schweren Angriffen ausgesetzt. Einen Tag nach der Verhaftung des Generals Capello (s. d.), im November 1925, wurde er von Militär besetzt. Später wurde er vom Staat erworben und mit dem Palazzo Madama, dem Sitz des Senats, vereinigt.
An die Glanzzeit der römischen Freimaurerei gemahnt heute noch das Giordano-Bruno Denkmal, das ihr zu danken ist. Der Bronzekranz am Denkmal Garibaldis, der daran erinnerte, daß dieser Großmeister der italienischen Freimaurerei war, ist von den Fascisten von Trastevere entfernt worden. Seiner Bestimmung entzogen ist heute auch der Freimaurerfriedhof auf dem Campo Verano, der als letzte Ruhestätte der verstorbenen Großmeister gedacht war, und zuerst die Asche von Mazzoni (s. d.) aufnahm (s. Italien).
Romagnosi, Giovanni Domenico,
ROMAGNOSI, Gian-Domenico
italienischer Rechtsgelehrter und berühmter Philosoph, * 1761, t 1835, Universitätsprofessor Schöpfer einer naturalistischen Rechts- und Staatstheorie, Mitbegründer und Meister vom Stuhl der Loge "Gioseffina" in Mailand, später Mitglied der Loge "La Cisalpina".
Romane,
s. Dichtung.
Romberg, Andreas
deutscher Musiker * 1767, t 1821, Komponist des Chorwerkes zu Schillers "Glocke", war Freimaurer.
Romme, Gilbert,
französischer Revolutionär, Jakobiner, * 1750, t 1795, Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung, des Konvents, Schöpfer des republikanischen Kalendera, war Mitglied der Pariser Loge "Neuf Soeurs".
Ronde Tafel,
s. Nachtrag.
Ronge, Johannes
katholischer Geistlicher, * 1813, t 1887, als Kaplan wegen eines Artikels suspendiert, später wegen eines an den Bischof von Trier gerichteten offenen Briefes exkommuniziert, rief er die deutsch-katholische Bewegung ins Leben, tät bei der Bewegung von 1848 mit floh, von Friedrich Wilhelm IV. verfolgt, nach England, gründete nach seiner Ruckkehr den religiösen Reformverein, gab die Zeitschrift "Neue religiöse Reform" heraus, war Freimaurer.
Roosevelt.
ROOSEVELT, Franklin Delano
ROOSEVELT, Theodore
1. Theodore, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, * 1858, t 1919, Nobelfriedenspreisträger, Kämpfer gegen Korruption und Trusts, war Freimaurer. Den Nobelfriedenspreis erhielt R. in Anerkennung seiner Vermittlung im Russisch-Japanischen Kriege. Er wurde im Jahre 1900 in die Matinecocke Lodge 806 in Oyster Bay auf Long Island aufgenommen und war auch Ehrenmitglied der Loge "Rienzi" in Rom. 2. Franklin D., Gouverneur des Staates New York, stellvertretender Marinesekretär im Kabinett Wilson, ist Mitglied der Holland Lodge Nr. 8 in New York.
Rosa, Philipp Samuel,
Mackey
mit seinem richtigen Namen Dietrich Schuhmacher, übelbeleumundeter protestantischer Theologe, 1737 Superintendent und Konsistorialrat in Cöthen, ging liederlicher Lebensführung wegen seines Amtes verlustig. Dem sehr gewandten Mann, faszinierenden Gesellschafter und hinreißenden Redner gelang es, 1742 in der Berliner Loge "Aux trois Globes" ( ,Zu den drei Weltkugeln") Aufnahme zu finden ebenso in Halle, wo er sich dann niederließ, Mitglied der Loge "Zu den drei goldenen Schlüsseln" zu werden. Da er aber auch hier seinen Lebenswantel nicht änderte, erfolgte 1745 seine Ausschließung. Unter falschen Vorspiegelungen fand er aber später doch wieder Zugang zur Maurerei. Die Einführung des Clermontschen Systems (s. d.) in Deutschland war ihm erwunschter Anlaß, die Freimaurerei zur Geldschneiderei zu mißbrauchen.
Er betätigte sich zum eigenen Besten als Geschäftsreisender des von dem kriegsgefangenen französischen Offizier Marquis Gabriel Filley de Lerneu und dem Stuhlmeister der "Drei Weltkugeln", Freiherrn von Printzen (s. d.) gestifteten Berlin er "Hierosolymitianischen Hochkapitels", das ihn beauftragt hatte, als General-Deputierter Meister die neue Lehrart in Norddeutschland su verbreiten und Kapitel zu gründen. R., nach dessen Wirken man das System auch Clermont-Rosasches System nannte, war sehr erfolgreich- Das Ritual übte starke Ansiehungskraft aus, und R. tät ein übriges. Er gab an, die geheime Fähigkeit zu besitzen, Gold aus Sonnenstaub machen zu können. Mit Großem propagandistischem Geschiek verhieß er theologische, astrologische, kosmologische, kosmosophische, physiognomische, alchimistische, kabbalistische und theosophische Kenntnisse".

Zahlreiche Kapitel entstanden. Basis des R. schen Wirkens war wieder Halle, wo sein seinerzeitiges schmahliches Treiben anscheinend in Vergessenheit geraten war, so daß er 1759 Mitglied der Loge "Philadelphia" und bald hernach deren Zugeordneter Meister werden konnte Da er aber unter dem Titel ,Reisespesen" die Loge schröpfte, zwangen ihn seine allmählich mißtrauisch gewordenen engeren Brr. 1763, den Hammer niederzulegen.
Das Schicksal ereilte ihn im gleichen Jahr in der Gestalt des ihm weit überlegenen Großen Hochstaplers Johnson (s. d ), der das R.sche System als Schwindel erklärte und ihn als "Wahrer Großprior des höchsten wahren und verborgenen Großkapitels" also auch als Chef der Clermontschen Kapitel, nach Jena zitierte, um ihm dort Rede zu stehen. Johnson erklärte sich für unbefriedigt und das Berliner Hochkapitel als unrechtmäßig und ließ die von den verschiedenen Kapiteln eingesandten Patente und Akten unter Trompetenschall mit Füßen treten und verbrennen, was R. nicht hinderte, sich dann Johnson hintenherum anzubieten. Abermals von seiner Loge ausgeschlossen, lebte er noch eine Zeitlang —den früheren Brr. zur Last—in Halle und verschwand dann aus Deutschland.
Rosalino, Franz de Paula,
Weltpriester in Wien, Aufklärer, theologischer Bücherzensor, *1736, t 1793, bekannt durch eine verbesserte Bibelausgabe, trat für die Ruckkehr zur reinen Christuslehre ein und wurde wegen seiner freisinnigen Auffassungen von den kirchlichen Stellen verfolgt. Er war Mitglied der Wiener Loge "Zur Hoffnung" (vergl. Taute).
Rose.
Im maurerischen Ritual spielt die R. als Symbol der Schönheit, vor allem aber als Sinnbild der Sehnsucht des Menschen nach einem neuen höheren Leben, sowohl beim Johannisfest als auch bei der Grablegung eines Br. (dem drei R. ins Grab mitgegeben werden) eine Große Rolle. Schön in den Initiationsriten der Alten , z.B. der Isisweihe, erfolgte in Graden, die das Erlebnis der Neugeburt des Menschen aus halbtierischem Dasein zum Inhalt hatten, diese Wandlung durch die mystische Kraft der R. Diese war in Ägypten und Griechenland aber auch Symbol der Verschwiegenheit. Was die Eingeweihten, mit der R. geschmuckt (subrosa), als Geheimnis erfahren hatten, sollten sie unverbruchlich verschweigen.
Symbol der Schönheit und der Liebe war die R. bei den Griechen als Attribut der Aphrodite; mit der R. vergleichen die altesten Mariengleichnisse Maria als die schönste der Jungfrauen. Mit einer R. aus Erz und Stein krönten die Bauleute des Mittelalters den Bau zum Zeichen der Vollkommenheit. Besonders in der deutschen Freimaurerei ist die R. ein beliebtes kultisches Ausdrucksmittel.
In der Zusammenstellung der drei Johannisrosen wird sie gedeutet als Licht Liebe, Leben. Am Johannistage schmuckt der Freimaurer sich selbst und die Loge mit den R. in drei Tönungen der roten Farbe. Als R. werden auch die Bandschleifen auf den Maurerschurzen bezeichnets Wiederholt erscheint die R. auch im Namen der deutschen Logen. So die Hamburger Loge "Zu den drei Rosen", in der Lessing aufgenommen wurde, u. a. m. Eine schöne Deutung der R. als Wiedergeburtssymbol geht auf Junker zurück (Verlag des Vereins deutscher Freimaurer, Leipzig).
Rose-Croix,
Rosenkreuz. Unter dem Rosenkreuz (s. d.) gehen zahlreiche Bezeichnungen von Hochgraden aus dem 18. Jahrhundert. So der
VII. Grad des franzönischen Ritus der
VII. Grad der Philalethen, der
VIII. Grad des philosophischen Schottischen Ritus, der
XII. Grad der Auserwahlten der Wahrheit (Elect of Truth), der
VIII. Grad der schottischen Mutterloge zu Marseille, der
XVIII. Grad des Ritus von Heredom.
Chevalier (frz.) oder Knight (engl.), R.-C. (R +) heißt auch heute der
XVIII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus. Magnetischer R.-C. der
XXXVIII. Grad des Ritus von Misraim R.-C. of Heredom der I. Grad des Royal Order of Scotland usw.
Auch im Granzösischen Adoptionsritus des 18. Jahrhunderts, 60 R.-C. des Dames, der VI. oder IX. Grad des französischen Adoptionsritus.
Rosenberg.
1. Alfred, Chefredakteur des von Adolf Hitler herausgegebenen nationalsozialistischen Hauptorgans "Der Völkische Beobachter", früher Diplomarchitekt, baltischer Herkunft, Leiter des "Nationalsozialistischen Kampfbundes für deutsche Kultur", einer der prominentesten geistigen Führer der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands Spezialist für die Freimaurerfrage, bekämpft die Freimaurerei leidenschaftlich in den Nationalsozialistischen Schriftenreihen (s. Nationalsozialisten). R. verficht nachdrucklichst die Authentizität der apokryphen "Protokolle der Weisen von Zion". Er schrieb u. a. ,Freimaurerische Weltpolitik im Lichte der kritischen Forschung" (1929), "Das Verbrechen der Freimaurerei" u. a.

2. von R., Konteradmiral a. D., gehört seit Ende der Weltkrieges zu den eifrigsten Wanderrednern gegen die Freimaurerei aus dem Kreise des Tannenberg-Bundes. Versuche des National-Großmeisters der "Drei Weltkugeln ' Pfarrer Dr. Habicht, Berlin, durch Aussprachen, an denen auch Major Henning (s. d.) teilnahm, R. über die Unstichhaltigkeit seiner Behauptungen aufzuklären, schlugen fehl.
Rosenblad, Matias,
Graf, schwedischer Politiker, * 1758, t 1847, 1824 Reichsmarschall, 1819 Justizzinister, war Mitglied des Ordens Karls XIII. (s. d.).
Rosenfest,
Bezeichnung für das alljährlich . am 24. Juni stattfindende Johannisfest (s. d.).