Maçonnieke encyclopedie
De Maconnieke Encyclopedie zoekt
Een ogenblik !
METAPHYSIK,
METAUX
METHUEN, PAUL SANDFORD
METTERNICH.
MEXICO, VEREINIGTE STAATEN VON.
MEXICO, STAATSPRÄSIDENTEN.
MEYERBEER, GIACOMO,
MEYERN, WILHELM FRIEDRICH
MEYRINK, GUSTAV,
MEYSTRE, ABRAM DANIEL,
MICHAEL III. OBRENOVIC,
MICHAELER, KARL JOSEF,
MICHAJLOWSKI-DANILEWSKI,
MICHIGAN,
MIDDLE CHAMBER
MIER, SERVANDO TERESA DE,
MIGAZZI, CHRISTOPH BARTH. ANTON,
MIHALIC VON PRIGORSKI, ADOLFO,
MILEFF, NIKOLAUS.
MILES, NELSON,
MILICEVIC, DUSAN,
MILLET, AIME,
MILLY, NICOLAS CHRISTIEN DE THY,
MILNER, ALFRED,
MILUTINOVIC, SIMA,
MILWAUKEE.
MINA.
MINERVAL,
MINERVAL ILLUMINATUS,
MINERVALKIRCHE,
MINGOTTI, PIETRO,
MINNESOTA,
MINOS,
MINUTES
Metaphysik,
s. Philosophie.
Metaux
MÉTAUX
(frz.), Metalle, auch Taxen der Loge, bezw. Großloge.
Methuen, Paul Sandford,
Lord, britischer Feldmarschall, t 1845, Oberkommandierender in Südafrika, 1907—1909 Gouverneur von Natal, während des Weltkrieges Gouverneur von Malta, ist Großbeamter der Großloge von England.
Metternich.
1. Franz Georg Karl, Graf (Später Fürst) von, • 1746 zu Koblenz a.Rh., t 1818
zu Wien, osterreichischer Staatsmann, Vater des Staatskanzlers Franz I. Er war Freimaurer, erscheint 1785 als Inhaber des Meistererrades in der Liste der Loge ,,Karoline zu den drei Pfauen" in Neuwied. 1784 Mitglied der Koblenzer Abteilung des Illuminatenordens unter dem Namen Ximenes. Seine Bemühungen, den Kurfürsten von Köln, Maximilian Franz, dem Illuminatenorden zuführen, scheiterten an dem Widerspruch des Grafen zu Stolberg - Roßla in Neuwied, dem die deutsche Ordensprovinz unterstand.
2. Clemens Lothar Wenzel, Fürst v., Sohn d. Vor., osterreichischer Staatskanzler,
* 1773, t 1859, gleich seinem Herrn, dem Kaiser Franz I. (s. d.) ein leidenschaftlicher Gegner
der Freimaurerei. Er stellte diese in eine Reihe mit den von ihm grimmig gehaßten und mit
allem Nachdruck bekämpften ,,Sekten", worunter er Illuminaten, Carbonari, Jakobiner usw. verstand. In manchen Zeitlauften galt ihm die Freimaurerei einfach als ,,die Sekte", deren Wirken er in der ,,Ramifikation" (s. d.) der europaischen Liberalen zu erblicken glaubte.
Als der Freiherr vom Stein (s. d.) 1808 nach Osterreich fliehen mußte, wurde er M, als ein ,,gefährlicher Aufklärer und Neuerer", als ein ,,mit Maurergeist begabter Mann" gemeldet, und als die preußische Erhebung gegen Napoleon begann, führte M.s Gesandter in Berlin in einem
beweglicher Schreiben Klage darüber, das "die Häupter der Sekte" sich der Zügel bemächtigt
hätten. Der ,,Ramifikation" auf den Gründ zu kommen, an der M. bald den ,,englischen Machiavellismus", bald ,,strafbare Ränke" des Kabinetts Alexanders von Rußland beteiligt
glaubte, war seine Hauptsorge. In zahlreichen Berichten von Gesandten, Polizeistellen, Spitzeln und Denunzianten an den Staatskanzler oder dessen Polizeiminister wird immer wieder die angebliche Identität von Jakobinertum und Freimaurerei abgehandelt, wenn es auch an Stimmen aufrechter Männer nicht fehlte, die die Wiener Freimaurerangst für Wahnideen erklärten. Wenn auf dem Kongreß der Heiligen Allianz in Verona 1822, im Gegensatz zu M.s Wünschen, nicht ein allgemeines Verbot der Freimaurerei ausgesprochen wurde, so war das lediglich dem Eintreten des Preußenkonigs Friedrich Wilhelm III. für den bei diesem Anlaß von
Haugwitz (s. d.) arg verleumdeten Bund zu danken.
Mexico, Vereinigte Staaten von.
Vor der von dem Freimaurer und katholischen Geistlichen Miguel Don Hidalgo y Castillo (s.d.), dem unglücklichen ,,Washington von M." (dessen Kopf Später 10 Jahre lang in einem Käfig an einem Eckhaus in Guanajuato hing) entflammten ersten mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts gab es in M. nur vereinzelte Freimaurer. Die erste Loge, ,,Arquitectura moral", wurde 1806 von Don Enrique Moni unter Mitwirkung mehrerer Priester gegründet, darunter dem Licenciado Verdad, der als erster in Spanien die Doktrine von der Souveranität des Volkes aufstellte.
Einer der Erstaufgenommenen war Hidalgo, da mals noch Pfarrer von Dolores, der in tiefer
Nacht, ungeachtet der spanischen Späher, auf einem Maultier insgeheim nach der Stadt M.
ritt, um das maurerische Licht zu empfangen.
1808 wurde die Logentätigkeit in Spanien angezeigt. Zahlreiche Maurer wurden eingekerkert
und vor das Gericht der Heiligen Inquisition gestellt. Verdad verließ das Gefangnis nicht mehr lebend. 1812, unter der napoleonischen Herrschaft, erhielt Spanien eine Konstitution; ein franzödischer Expeditiondheer kam nach M.; von Offizieren desselben wurden die ersten Logen des Schottischen Ritus gegründet. Aber die in Spanien vom neuen wieder einsetzende Reaktion machts sich auch in M. geltend, und die Logen mußten im Verborgenen arbeiten, obgleich der Statthalter D. Juan Ruiz de Apodaca, selbst Maurer, sie tolerierte. 1816 und 1817 erteilte die Großloge von Louisiana Patents für Logen in Veracruz und Campeche. 1823 folgte
die ,,City"-Grogloge von New York mit einem Charter. 1824 gründete auch die Großloge von
Pennsylvanien eine Bauhütts unweit von Veracruz.
1825, bald nach Gründung der bundesstaatlichen Republik, begann innerhalb der Maurerei eine separatistische Bewegung, die damit zusammenhing, daß die betreffende Gruppe die politische Betätigung, die von manchen in die Freimaurerei getragen worden war, aus dieser entfernt wissen wollte. 36 Brr. gründeten in Mexieo City eine ,,Junta", die von der ,Country"
Großloge von New York und Pennsylvanien auf Empfehlung des amerikanischen Gesandten und gewesenen Deputierten Großmeisters von Louisiana , Joel R. Poinsette, Patente für drei Symbolische Logen erhielt, die dann die ,,Gran Logia Mexicana" nach dem sogenannten York-Ritus gründeten. Bemerkenswert ist, daß an der Spitze dieser Bewegung — 1826: 25 Logen mit 700 Brr.—, deren erste Loge, Tolerancia Religiosa" hieß, abermals ein katholischer Geistlicher, D. Jose Maria Alpuche, Pfarrer in Tabasco und Vertreter dieses Staates im mexikanischen Senat, stand. Unter den übrigen waren General D. Guadalupe Victoria der erste Präsident der Republik, eine der edelsten Gestalten der Geschichte der Neuen Welt.
Großmeister der neuen Großloge wurde Don Ignacio Esteba, der Kanonikus der Kathedrale von Puebla. Dieses Schisma trug den Keim zum Zwiespalt zwischen den beiden Riten in sich. Die Mitglieder des Schottischen Ritus rekrutierten sich hauptsachlich aus den konservativen, adligen, klerikalen Kreisen, den Anhängern des alten Regimes, während sich in der York-Großloge die liberalen Republikaner sammelten. Beide Gruppen hatten eine heilige Jungfrau zur Schutzpatronin. Jede erklärte die andere als ,,haretisch", obgleich freimaurerischreligisse Prozessionen, namentlich der ,,Schotten", stattfanden, bei denen die maurerischen Insignien und Schurze, Heiligenbilder, Kirchengewänder, Fahnen und brennende Kerzen der römischen Kirche ein buntes Nebeneinander bildeten. 1827 artete die Gegnerschaft vollends aus.
Die ,,Eccoceses" gründeten ,,Novenarios", eine Art Miliz mit Neunerschaften. ,,Eccoceses" wurde zur offiziellen Bezeichnung für die Aristokratenpartei, ,,Yorkinos" für die regierenden Demokraten. (Diese Benennungen finden sich auch heute noch in den Geschichtswerken und Lexika.) Das hatte, als der General D. Nicolas Bravo, Großmeister des Schottischen Ritus, sich gegen die Regierung erhob und vom zweiten Präsidenten der Republik, General D. Vicente Guerrero, Großmeister des York-Ritus, blütig geschlagen wurde, das vorlaufige Ende des Schottischen Ritus zur Folge. Aber auch die wirklich freimaurerisch denkenden Brr. des YorkRitus hatten von der Politik genug, und die besten Elemente traten dem ,,Rito Nacional Mexicano" bei, der sich seit 1825 ebenfalls gebildet hatte. Mit der politischen Betätigung der Logen war es nun zu Ende. 1834 trat zwar der York-Ritus wieder in Erscheinung; seine Junger nannten sich jetzt ,,Yorkinos federalistas", die in vier Graden arbeiteten, aber wioder nicht mehr als ein politischer Klub waren.
Der ,,Rito Nacional Mexicano" war von neun der ursprünglichen Gründer des YorkRitus ins Leben gerufen worden. 1833 gab er sich ein Programm, das ganz auf Freiheit des Denkens und Gewissens aufgebaut war, sich gegen Militarismus und Klerikalismus wandte, für die Zivilche und Großzügigen Ausbau der Volkserziehung eintrat Abschaffung der Todesstrafe verlangte und sich gegen jede Abtretung nationaler Gebiete aussprach.
Die Erfolge des Ritus, der neun (schottische) Grade umfaßte, waren zunachst befriedigend. 1847 bewirkte der amerikanischer Einmarch vorübergehenden Stillstand. Nur zwei Logen in M.-City und Toluca arbeiteten in dieser Zeit. Nach dem Frieden von Guadalupe reorganisierte sich der Ritus aufs neue. In seinen Reihen stand auf hervorragendem Posten der Führer der Liberalen und Spätere Präsident von M., Benito Juarez (s. d.). In den folgenden Jahren gab es mehrere Gründungen u. a. 1859 in Veracruz. Nach dem Sieg der Liberalen über die Klerikalen von 1860 trat als Gründlage eines ins Leben zu rufenden Obersten Rates eine neue Organisation in Erscheinung: 1862 wurde die Gran Logia Valle de M. gestiftet. 1865 wurde dann der Oberste Rat des A. u. A. Schottischen Ritus mit Autorisation des Großkommandeurs der Südlichen Jurisdiktion der USA., Albert Pike, feierlich eingesetzt. Meinungsverschiedenheiten führten bald wieder zu einer Sezession, die aber von kurzer Dauer war, da ihr vom Lausanner Kongreß der Obersten Rate 1875 die Genehmigung versagt wurde. Nach der Revolution von Tuxtepec, die das Regime Porfirio Diaz (s. d.) ans Ruder brachte, hörte der National-Ritus zu bestehen auf, und aus seinen Mitgliedern bildeten sich eine Reihe neuer Formationen.
1878 wurde Ignacio Altamirano, ein hoher Regierungsfunktionär und bedeutender Intellektueller, Großmeister der ,,Gran Logia Valle de M.", die sich im folgenden Jahre ,,Supremo Gran Oriente" nannte. Unter seiner Führung machte die mexikanische Freimaurerei bis 1884 eine Zeit schonster Blute durch. In dieser Epoche begannen neue, schwere Meinungsverschiedenheiten, da ein Teil der Logen anfing auch Frauen aufzunehmen. 1883 hatte der Oberste Rat auf seine Jurisdiktion über die Symbolischen Logen verzichtet und diese dem Supremo Gran Oriente übergeben, der bald neuerdings den Namen wechselte und nun ,,Gran Dicta Symbolica de 108 Esta dos Unidos Mexicanos" hieß. Der Weggang des Großmeisters Altamirano als Generalkonsul nach Spanien wirkte sich für diese Körperschaft sehr ungunstig aus. Es kam-- ungeachtet der überdies noch bestehenden verschiedenartigen freimaurerischen Gebilde, die hier aufzuzeigen, ganz zwecklos ware — zu einem neuen Schisma, neuen Verwirrungen, hervorgerufen namentlich durch Emilo G. Canton, bis dann 1895 an die Stelle der ,,Gran Dicta", an deren Spitze eine Zeitlang Porfirio Diaz (s. d.), der frühere und nachmalige Präsident, stand, wieder die ,,Gran Logia Valle de M." trat.
Schon vorher hatte eine Neugliederung der Maurerei nach Bundesstaaten begonnen, die sich im Laufe der Zeit deutlicher akzentuierte. Heute haben 14 der mexikanischen Bundesstaaten —neben mancherlei irregularen Gründungen — je eine anerkannte Großloge (der Bundesstaat M. zwei). Vom Bundesstaat M. abgesehen, sind dies: Chihuahua, Conhuila, Durango, Jaliseo, Yukatan, Nuevo Leon, San Luis-Potosi, Sonora, Tabasco, Campeche, Tamaulipas, Oaxaca, Veracruz (s. diese alle). Die meisten dieser Obedienzen sind in einer mexikanischen Großlogen-Föderation verbunden, die Nationalkongresse abhalt, um Gelegenheit zur Erorterung von Fragen zu bieten, die die gesamte mexikanische Maurerei angehen.
Im Bundesstaat M. (mit dem Bundesdistrikt, der Hauptstadt M. D. F.) sind zwei Großlogen tätig. Neben der Gran Logia Valle de M. wirkt seit 1911 die ,,York Grand Lodge of M. (formerly Gran Logia Valle de M.)". Nachdem bis Ende 1910 die erstere alle in der maurerischen Welt anerkannten Logen des Staates umfaßt hatte, sowohl die mexikanischen, als eine Anzahl in englischer Sprache arbeitender Bauhütten, kam es aus Anlaß einer Großmeisterwahl zu Streit und Trennung. Die mexikanischen Logen führten die Gran Logia als mexikanischen Logenverband fort, während die Amerikaner und Englander sich als York Grand Lodge konstituierten. Letztere zahlt in 13 Logen (unter diesen zwei in M.-City) ungefähr 900 Mitglieder, die Logensprache ist englisch. (Adresse: Apartado 1986, M.-City D. F.) Die Gran Logia Valle de M. zahlt in 70 Logen, davon 28 im Bundesdistrikt, über 3000 Brr. Adresse: Calle Donceles, M.-City (Tempel), oder Apartado postal 10, Mexico D. F. E.
Je eine Loge haben in M. die ,,Drei Weltkugeln" (,,Zur deutschen Treue", gegr. 1925) und der Grand Orient de France.
Mexico, Staatspräsidenten.
Dem Freimaurerbund gehorten folgende Präsidenten der 1823 begründeten Bundesrepublik M. an: Guadelupe Victoria (1824—1829), Vicente Guerrero (1829), Manuel Gomez Pedraza (1852), Javier Echeverria (1841), Nicolas Bravo (1842—1843), Benito Juarez (1858—1867 und 1871—1872), Porfirio Diaz (1876—1880, 1884—1911), Francisco y Madero (1911—1913), Plutareo Elias Calles (1924—1928), Emilio Portes Gil (1928—l950), Pascual 0rtiz Rubio (1930).
Meyerbeer, Giacomo,
Komponist, * 1791, t 1864 (,,Robert der Teufel", ,,Die Hugenotten" ,,Der Prophet", ,,Die Afrikanerin" u. a.), war Freimaurer.
Meyern, Wilhelm Friedrich
v., deutscher Schriftsteller, * 1760, t 1829, stand als Offizier in 0sterreichischem Dienste, dann in diplomatischer Verwendung, schrieb den seinerzeit berühmten politischen Roman ,,Dya-Na-Sore" oder ,,Die Wunder", der der Wirkung der Geheimbünde eine entscheidende Rolle im Leben der Menschheit zuschreibt, war Mitglied der Prager Loge ,,Wahrheit und Einigkeit zu den drei gekronten Säulen".
Meyrink, Gustav,
Schriftsteller, * 1868, der bekannte Verfasser des ,,Golem" und anderer phantastischer, okkultistischer Romane. Seine Vorliebe für das mystische Prag hat ihm wiederholt Anlaß gegeben, wenn nicht die Freimaurer, so doch die Asiatischen Brüder u. a. dichterisch zu verwenden. In welch eigenartiger Weise er während des Weltkrieges mit der Freimaurerei in Beziehung kam, erzählt Pfarrer Carl Vogl in seinem Buch: ,,Aufzeichnungen und Bekenntnisse eines Pfarrers" (Aegis-Verlag, Wien, Berlin). Die Stelle sei ausführlich zitiert
weil sie einen guten Beweis dafür erbringt, wie gegnerische Propaganda selbst von amtlichen
Stellen betrieben wird. M. ist nicht Freimaurer, Pfarrer Vogl hat sich von ihm die ausdrückliche
Ermachtigung zur Veroffentlichung der geschilderten Umstande erwirkt.
Er schreibt: ,,Als ich
M. im dritten Kriegsjahre (Juli 1917) besuchte sah ich bei ihm einen Tisch voll aufgehäuft mit
alten und neuen Büchern freimaurerischen Inhalts. Bezüglich ihrer gab mir M. die Auskunft er habe sie aus dem Auswärtigen Amt in Berlin und erzählte wie folgt: ,Ich wurde telegraphisch
nach Berlin ans Auswartige Amt gebeten. Dort traf ich einen Legationsrat nebst zwei Vertrauensmännern, darunter den ehemaligen Beichtvater der Konigin von Bayern. Man stellte mir sofort folgenden Antrag: Schreiben Sie uns einen Roman, in dem Sie den Nachweis führen
daß die Freimaurer am Weltkrieg schuld sind.
Die einschlagige Literatur, die auf einem Tische bereit lag, wurde mir zur Verfügung gestellt.
Der Roman sollte ins Englische und Schwedische übersetzt, in einer halben Million Exemplaren
gedruckt und in alle Welt verschickt werden.
Ich war nicht wenig erstaunt und erwiderte, man solle doch lieber Frenssen oder Ganghofer mit dieser Aufgabe betrauen. Doch die Herren meinten, die seien viel zu national und militärfreundlich, man brauche einen prominenten Schriftsteller, von dem das Publikum weiß
daß er kritisch, ja mehr als kritisch diesen Dingen gegenüberstande. Ich hatte mich von meinem Erstaunen noch nicht erholt und fragte wo man das Papier hernehmen wolle für eine so ungeheure Auflage. Lächelnd erwiderte man mir, Papier stände in unbegrenzter Menge zur
Verfügung.' M. übernahm die Mission und hatte, wie ich aus dem weiteren Gesprach ersah, seine Sache so fein gemacht, daß er seine Überzeugung nicht verleugnet hätte. Ob allerdings seine Auftraggeber an dem Werk ungetrübte Freude er lebt hätten, ist eine andere Frage. Dies ist, wie ich vermute, wohl auch der einzige Gründ, weshalb nach einem halben Jahre der erwähnte Legationsrat nach Starnberg kam, um M. zu ersuchen, er mochte den begonnenen Roman abbrechen; er sei von seiten gewichtiger Freimaurer gebeten worden, M. auszuschalten.
Eine Stunde vor diesem Besuch bereits ist M. telegraphisch aufgefordert worden, die schriftlichen Beilagen, die ihm in Berlin mitgegeben worden, unverzuglich zurückzuschicken. Er tat es, nicht ohne vorher eine Kopie sich angefertigt zu haben. Die ausführlich en Richtlinien , die ich in Handen hätte, gehen darauf hinaus, die Freimaurerei— vor allem die französische und italienische, aber auch die übrige—habe den Krieg ,vorbereitet', ,angefacht' und ,ausgebreitet', ,Italien dem Dreibund abspenstig gemacht', den ,Friedens schluß verhindert', ,jeden Sonderfrieden gewältsam unterdruckt', sie sei überhaupt ,die Trägerin des Krieges'. Obzwar jene Unterredung im Auswärtigen Amt geheim gehalten werden sollte und die vier Teilnehmer zu strengstem Stillschweigen sich verpflichtet hatten, war doch acht Tage Später in einem völkischen Hurrablatt Hamburgs zu lesen, man hatte sich in Berlin nicht entblödet, dem ,Vaterlandsverrater' M. freimaurerische Geheimnisse zu Romanzwecken aus zuliefern. Die M. entzogene Arbeit ist dann Dr. Wichtl in Wien übertragen worden, der sich seiner Aufgabe in einer maßlosen Gehässigkeit, Willkur und Rückständigkeit entledigte ( ,Weltfreimaurerei, Weltrevolution, Weltrepublik. Eine Untersuchung über Ursprung und Endziele des Weltkrieges", 1920).
Meystre, Abram Daniel,
Advokat und Staatsrat in Lausanne, * 1813, t 1870, hatte Großen Anteil an der großen reformatorischen, wirtschaftlichen, religiosen und politischen Bewegung seines Heimatkantons 1845, die eine Vorlauferin der eidgenossischen Reform von 1848 war; er wurde 1864 in den Nationalrat gewählt. Der Loge ,,Esperance et Cordialite" in Lausanne stand er 1844 als Meister vom Stuhl vor. 1856—1862 war er Großmeister der Großloge ,,Alpina".
Michael III. Obrenovic,
Fürst von Serbien, * 1823, ermordet 1868, wird als Freimaurer bezeichnet, ohne daß genauere Daten vorliegen wurden.
Michaeler, Karl Josef,
Dr. phil., aufgeklärter katholischer Priester, * 1735, t 1804, Jesuit, Professor der Universalgeschichte an der Innsbrucker Universität, 1782 Rector Magnificus, Später Kustos der Wiener Universitätsbibliothek, Mitglied der Innsbrucker Loge ,,Zu den drei Bergen", dann der Loge ,,Zur wahren Eintracht" in Wien, Mitherausgeber des ,,Wiener Freimaurerjournals". In einer Reihe von Schriften trat er warm für den Freimaurerbund ein. Hauptschrift: ,,Beruhigung eines Katholiken über die papstlichen Bullen wider die Freimaurarei" (1782), worin er zu beweisen suchte, daß jene Papste, die die Freimaurerei verdammten unwissende Richter gewesen seien. Die papstlichen Kanons seien gegenwärtig ,,erstummte Orakel". Die Ausführungen führten zu einer heftigen, in einer ganzen Reihe von Schriften geführten Polemik mit dem Antifreimaurer Sautier (Servati) (s. d.). Vergl. Taute: ,,Die katholische Geistlichkeit und die Freimaurerei".
Michajlowski-Danilewski,
Alexander Iwanowitsch, russischer General und gewiegter Historiker, * 1790, t 1848 im Krieg gegen Napoleon I. 1813 Mitglied der russischen Kriegsloge ,,Zum heiligen Georg" und ständiger Gast der preußischen Feldloge ,,Zum eisernen Kreuz" schildert in seinem Tagebuch (mitgeteilt von Theodor Schiemann in ,,Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte") eingehend die Bedeutung der Freimaurerei in den Befreiungskämpfen. Er stellt fest, daß inmitten der Streitigkeiten der Russen mit den Bundesgenossen wegen der mitunter zaghaften Haltung die bedeutenden Freimaurer der preußischen Feldloge mit ihren Reden voll flammender Vaterlandsliebe ungemein trostlich wirkten. M.-D. war während des Wiener Kongresses Adjutant Alexanders 1.
Michigan,
Mackey
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Nachdem schon 1764 in Verbindung mit dem 60. britischen (Royal America) Regiment in Detroit eine englische Loge bestanden hatte (Zion Lodge Nr. 1) kam es erst 1844 zur Gründung der Großloge, die 1930 519 Logen mit rund 152.000 Mitgliedern umfaßte . Detroit besitzt einen nach dem Weltkrieg errichteten Freimaurertempel, der zu den Großartigsten Großlogenpalästen der Welt gehort. Der Kostenaufwand belief sich auf 8 Millionen Dollar. Das freimaurerische Altersheim betreut durchschnittlich 100 Insassen. Adresse: Masonic Temple, Detroit.
Middle Chamber
Mackey
(engl.), s. Mittlere Kammer.
Mier, Servando Teresa de,
mexikanischer Dominikaner, Freiheitskämpfer, * 1763, t 1827, war Freimaurer.
Migazzi, Christoph Barth. Anton,
Graf zu Wall und Sonnenthurn, * 1714, t 1803 seit 1761 Kardinal von Wien, machte sich durch besondere Unduldsamkeit bekannt und lag ständig mit den Aufklärern und Joseph II. im Kämpfe. Besonders verstimmte es ihn, daß zahlreiche Geistliche Mitglieder des Freimaurerbundes waren (s. Hauer). Wegen einer gegen die Freimaurer gerichteten Immediateingabe an den Kaiser zog er sich von diesem die folgende schroffe Ablehnung zu: ,,Es musse dem Kardinal wahrscheinlich unbekannt sein, was eigentlich in den Versammlungen der Freimaurer vorgehe, da jedoch der Kaiser davon vollkommen unterrichtet ist, so sehe ER nicht den geringsten Gründ, sie zu unterdrücken. Sollte jedoch wider Erwartung diese Versammlung in ihrem Institute ausarten, so käme es dem Staate zu, sie abzuschaffen, ohne daß die geistliche Macht es nötig hätte, sich hineinzumischen."
Mihalic von Prigorski, Adolfo,
Dr., Kgl. Banalrat d. R. in Zagreb. * 1864, der langjährige führende Freimaurer Kroatiens, aufgenommen 1892 in der Loge ,,Demokratia" in Budapest, im gleichen Jahr Mitbegründer der ersten Zagreber Loge des 19. Jahrhunderts ,,Hrvatska vila" (seit 1903 ,,Ljubav Bliznjega"), durch viele Jahre als Zugeordneter Stuhlmeister deren eigentlicher Leiter, 1920 Mitbegründer und eine Zeitlang Stuhlmeister der Loge ,,Pravednost", 1919 Großmeister der provisorischen Großen Mutterloge ,,Ljubav Bliznjemu" in Zagreb, dann seit der Vereinigung mit den serbischen Logen Zugeordneter Großmeister ad vitam, der Großloge von Jugoslawien, M. entfaltet eine rege schriftstellerische Tätigkeit, teils auf verwaltungsrechtlichem, soziologischem und kulturhistorischem, teils auf freimaurerischem Gebiet; er übersetzte die Rituale und Lessings ,,Ernst und Falk" ins Kroatische. 1908 erschienen ,,Briefe über Freimaurerei", 1928 ,,Anweisung für Suchende". Seit 1920 leitet M. die Zeitschrift ,,Aestar", die seit 1926 das offizielle Organ der jugoslawischen Großloge ist.
Mileff, Nikolaus.
Universitätsprofessor für Geschichte der Balkanvölker in Sofia, * 1881, t 1925, bulgarischer Politiker mazedonischer Abstammung, als Leiter des Blattes "Slovo" einer der Führer der bulgarischen Wiedergeburt, Parlamentarier, Volkerbund delegierter, Stuhlmeister der Sofioter Loge "Zora", fiel 1925 einem bolschewistischen Revolveranschlag zum Opfer.
Miles, Nelson,
amerikanischer General, * 1839, t 1925, nahm am Bürgerkrieg teil, bahnte dann durch Besiegung der kriegerischen Indianerstamme den Weg nach dem amerikanischen Westen, ,,der Wiking des Westens", Oberbefehlshaber im Spanisch-Amerikanischen Krieg, war Mitglied der ,,Southern California Lodge Nr. 278" in Los Angeles.
Milicevic, Dusan,
Rentier in Belgrad ' 1869, aufgenommen 1889 in der Belgrader Loge ,,Sloga, Radi Postojanstvo", Meister vom Stuhl, Ehrenmeister, Deputierter Großmeister der Großloge von Jugoslawien, stellvertretender Großkommandeur des Obersten Rates, seit 1927 führendes Mitglied der Exekutive der A. M. l., Vorstandsmitglied der Allgemeinen Freimaurerliga.
Millet, Aime,
französischer Bildhauer und Zeichner, * 1819, t 1891, Schopfer der Büsten von Quinet und George Sand, des Grabdenkmals von Musset, der Statue des Apollo am Pariser Opernhaus, war Mitglied der Pariser Loge ,,La Mutualite".
Milly, Nicolas Christien de Thy,
Graf von, * 1729, t 1784, französischer General und vielseitiger Gelehrter, Verfasser eines Werkes über die Fabrikation des sächsischen Porzellans, ferner des Büches ,,I'Antisyphilitique ou la Sante publique", Mitglied der Akademie der Wissenschaften, war 1784 Meister vom Stuhl der Pariser Loge ,,Les Neuf Soeurs".
Milner, Alfred,
Viscount, englischer Staatsmann, * 1854, t 1925, Unterstaatssekretär des Finanzamtes, 1897 Gouverneur der Kapkolonie und Oberkommissär für Südafrika, nach dem Burenkrieg Gouverneur von Transvaal und Oranje-River, im Weltkrieg Kabinettsmitglied, Kriegsminister, später Kolonialminister, war Großaufseher der Großloge von England.
Milutinovic, Sima,
serbischer Dichter und Revolutionär, * 1791 (Sarajevo) t 1848 (Belgrad). Als Gymnasiast aus politischen Gründen aus der Schule in Karlowitz entfernt, trat er als Freiwilliger in das serbische Revolutionsheer ein. In seinem Großen Epos ,,Serbijanka" (1826) besang er die Revolution Karageorgs, an der er teilgenommen hatte. Er wurde in Leipzig Mitglied des Freimaurerbundes. Später Erzieher des jungen Peter II Petrovic Negus, des nachmaligen Bischofs und Herzogs von Montenegro. Ein ewig unruhiger Geist, bekämpfte er die Herrscherfamilie Obrenovi¢, nach deren Sturz (1842) er Sekretär des Ünterrichtsministeriums wurde. M. veroffentlichte auch serbische Volkslieder und schrieb die Geschichte von Serbien und Montenegro.
Milwaukee.
Großte Stadt des nordamerikanischen Bundesstaates Wisconsin, Sitz der Großloge dieses Staates (Adresse: Grand Secretary, 470 Van Buren Str., M.).
Mina.
1. Javier Espozy, s. Espoza
2. Javier, Neffe des Vorigen * 1789 t 1817, spanischer Liberaler, ging 1816 nach Mexico, um die Sache der Unabhängigkeit zu unterstützen, wurde nach kurzer, ungemein tapferer Kampagne gefangengenommen und standrechtlich erschossen, war Freimaurer.
Minerval,
MINERVAL.
Schuler der Minerva, zweite Stufe der ersten Klasse des Illuminatenordens, in die der Novize durch Einweihung gelangte. Das Medaillon des M., am grünen Band getragen zeigte eine Eule mit einem Büch und den Buchstaben P. M. C. V. (Per me cocci vident). Die Tätigkeit der Minervalversammlungen hatte den Charakter einer gelehrten Akademie (s. Illuminaten).
Minerval illuminatus,
dritte und letzte Stufe der ersten Klasse des Illuminatenordens, hatte die afgabe, die jüngere Brr. zu unterweisen und ihren Willen in der Richtung des Ordens zu lenken (s. Illuminaten).
Minervalkirche,
im Illuminatenorden, die Versammlung (Loge) der Minervale (s. d.).
Mingotti, Pietro,
italienischer Operndirektor, t 1759 in Kopenhagen, leitete mit seinem Bruder die nach ihnen benannte Operngesellschaft, die im 18. Jahrhundert in Osterreich Deutschland und Dänemark ohne wichtige Rolle spielte, und der Scalabrini (s. d.) und Gluck als Komponisten und Dirigenten zur Verügung standen. Er wurde 1748 in der Kopenhagener Loge ,,St. Martin" aufgenommen.
Minnesota,
Mackey
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Großloge, die 1853 ins Leben trat, zählte 1930 310 Logen mit 61.700 Mitgliedern. Das Masonic Home betreut durchschnittlich 117 Alte. Adresse: Masonic Temple, St. Paul.
Minos,
Ordensname von Ditfurth (s. d.) im Illuminatenorden.
Minutes
(engl.), die Verhandlungeschrift, das Protokoll der Loge, das im Minute - Book eingetragen wird. Synonym: Records of the lodge. Die M. werden in den angelsachsischen Logen vor Schluß der Loge verlesen und in der darauffolgenden Arbeit bestätigt. Die altesten erhaltenen M. stammen aus der Loge ,,Mary's Chapel" in Edinburgh (s. d.).