Maçonnieke encyclopedie

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Een ogenblik !

MEISTER VOM STUHL
MEISTER, WEISER,
MELBOURNE.
MELCHETT,
MELCHISEDEK- ODER TOLERANSLOGEN,
MELIORA PRAESUMO
MELIORISMUS,
MELISSINO,
MELISSINO-RITUS,
MELLINET, EMILE,
MELLON, ANDREW WILHELM,
MEMPHIS-RITUS
MEMPHIS- UND MISRAIM-RITUS.
MENDELSSOHN, MOSES,
MENDES, CATULLE,
MENDIZABAL, JUAN ALVAREZY,
MENSCHENLIEBE,
MENSCHENRECHTE,
MENSCHENTUM,
MENSCHENWÜRDE.
MENSCHHEITSBUND
MENTOR.
MEONI, GIUSEPPE,
MEREDITH, EDWIN T.,
MERZDORF, THEODOR,
MESMER, FRIEDRICH ANTON,
MESMERIANISCHE FREIMAUREREI.
MESOPOTAMIEN,
MESSELOGEN
MESSERSCHMIDT, KARL FRIEDRICH
MESSER- UND GABELGRAD, MAURER VOM
MESTON, JAMES, S.,
MESUREUR, GUSTAVE,
METALLE.


Meister vom Stuhl
(engl. Master, frz. Vénerable [Maître en chaire kommt nur selten vor]), der Vorsitzende der Loge, in der Symbolik der Freimaurerei eines der ,,drei kleinen Lichter" der Loge, ordnet die Arbeiten an und leitet diese. Sein Sitz befindet sich im Osten, von ihm soll daß geißtige Licht ausstrahlen. In manchen Ritualen ist der M. v. S. auch ,,Sinn bild des Geistes und Willens, der alles, was da ist, lenken und leiten sollte" (Marbach).
Die Abzeichen der Würde des M. v. S sind der erste Hammer der Loge und das Winkelmaß, das er an einem Bande auf der Brust trägt. In den meisten angelsacheischen Logen wechselt der M. v. S. alljährlich; gelegentlich wird der Abtretende nach der ersten Amtsperiode auf ein weiteres Jahr gewählt. In England ist ein langeres kontinuierliches Wirken durch mehr als zwei Jahre nicht möglich. Anders auf dem europaischen Kontinent, wo mit wenigen Ausnahmen auch jedes Jahr gewählt wird, eine drei jahrige Meisterschaft aber manchenorts gleichsam als Norm gilt. Nicht selten führen aber bewährte Stuhlmeister auch jahrzehntelang den Hammer. In Schweden (vergl. 11. Kapitel der Allgemeinen Gesetze der Großen Landesloge von Schweden) wird der Wortführende M. v. S. auf Lebenszeit bestellt.
Meister, Weiser,
s. Athirsata.
Melbourne.
Hauptstadt des australischen Bundesstaates Victoria, Sitz der Vereinigten Großloge von Victoria, mit 49 Logen in M. selbst (Adresse: Freemasons' Hall, 25 Collins Str., M). Unter der Großloge von England ist eine Bauhütte in M. tätig.
Melchett,
Lord (vorh. Ludwig Mond), * 1868 Führer des englischen Chemietrustes, aus Hessen stammend, t 1930, war Freimaurer.
Melchisedek- oder Toleranslogen,
Logen, die ausschließlich aus Juden bestanden. Während in England und romanischen Landern Juden bereits im 18. Jahrbundert zugelassen wurden, verhielten sich die deutschen Großlogen ablehnend. Daher entstanden Judenlogen, die sich teis aus dem Juden zugänglichen Orden der Asiatischen Brr., teils aus fremdlandischen Juden zusammensetzten und in Hamburg (1787) und Berlin arbeiteten. In Berlin waren Mitglieder, u. a. der Baurat Itzig, Professor Herz Bankier Levy a.m.
Das Bekenntnis der Loge der Toleranz, Berlin 1790 in vier Blättern erschienen, gibt als Hauptprogrammpunkt der Loge die Absicht kund, durch die Maurerei Juden und Christen einander naher zubringen und veraltete Vorurteile zu verwischen. Die Loge erhielt auch ein konigliches Protektorium, wurde aber von den übrigen Logen Deutschlands abgelehnt und löste sich bald wieder auf. Die in Frankfürt gegründete ,Aurore naissante" war im Gegensatz zu diesen Logen regelrecht von Frankreich aus eingesetzt (s. a. Juden).
Meliora praesumo
(lat.), Devise des IV. (Schotten-) Grades der Strikten Observanz.
Meliorismus,
eine undogmatische Form des Optimismus (s. d.), die Anschauung, daß die Welt weder gut noch schlecht im absoluten Sinne, sondern verbesserungsfähig ist, daß Keimanlagen des Guten vorhanden, daß Welt und Leben durch die Tätigkeit des Menschen und durch die Entwicklung immer besser werden konnen. Vertreter dieser Richtung ist James (s. Pragmatismus). Die Erlösung von den Übeln der Welt ist ,,eine Möglichkeit, die mehr und mehr zu einer Wahrscheinlichkeit wird". Die Freimaurerei nimmt im Gründe den Standpunkt des M. ein.
Melissino,
s. Melissino-Ritus.
Melissino-Ritus,
templerisches Freimaurer system, gestiftet um 1765, benannt nach seinem Schöpfer, dem Russischen General griechischer Herkunft Peter Melissino, * 1726, t 1797
Es bestand aus sieben Stufen. über den drei Johannisgraden bauten sich folgende vier Grade auf: dunkles Gewölbe Schottische Meister und Ritter, Philosoph, Kieriker. In den höheren templerischen Graden fanden sich Zeremonien der katholischen Kirche. Das völlig absurde System, das nur 10 bis 15 Jahre lebte enthielt mystische Lehren mit kabbalistischem und magischem Einschlag. In die höchsten Grade wurden die Kandidaten in einer Kirche oder Kapelle eingeweiht. Im VII Grad wurde das ,,geistige Rittertum" erteilt. Melissino war Stuhlmeister der Loge ,,Zur Verschwiegenheit" in Petersburg und Erster Groß aufseher der Provinzialloge von Rußland.
Mellinet, Emile,
französischer General * 1798, t 1874, verwundet als Brigadier bei Sebastopol, kämpfte erfolgreich bei Magenta, seit 186S freiheitlicher Senator, folgte 1865 dem Marschall Magnan als Großmeister des Grand Orient de France.
Mellon, Andrew Wilhelm,
* 1856, amerikanischer Bankier, Staatesekretär der Finanzen in den Kabinetten Coolidge und Hoover, wiederholt Unterhändler in Europa (Kriegsschuldenfrage, Hooverplan), wurde 1928 vom Großmeister der Großloge von Pennsylvanien ,,at sight' als Freimaurer aufgenommen.
Memphis-Ritus
(frz. Rite de Memphis) auch Agyptischer Ritus genannt, Hochgradsystem, entstand als Konkurrenzsystem gegen den Misraim-Ritus (s. d.) und gehort wie die ser zum Kapitel der maurerischen Verirrungen.
Er nannte sich ,,Orientalischer Freimaurer orden von Memphis" und wurde ron einem Abenteurer namens Samuel Honis aus Kairo 1814 in Frankreich propagiert. Nach einer Darstellung, die freie Erfindung war, ging der Orden auf den, Alten und Primitiven Ritus von Memphis" (,Dionysische Mysterien") zurück, der um 1060 v. Chr. von griechischen Eingeweihten nach Kleinasien gebracht worden sei. Zu Beginn der christlichen Zeitrechnung hatte der vom heiligen Markus zum Christentum bekehrte ägyptische Weise Ormus die Mysterien der ägyptischen Priester mit denen des Neuen Gesetzes vereinigt und den Rosenkreuzergrad begründet. Diese Vereinigung sei bis zu den Kreuzzugen die Bewahrerin der alt ägyptischen Maurerweisheit geblieben. Englische Kreuzfahrer, die ,,Ritter von Palastina" hatten dann den Orden nach Sehottland gebracht und eine Großloge von Edinburgh gegründet, die Wiege der neuen Maurerei.

1815 stiftete Honis mit Baron Dumas Marquisde Laroque, Gabriel-Mathieu Marconis de Negre u. a. in Mont Auban (Departement Tarn) eine Loge ,,Les disciples de Memphis", deren Großmeister (Groß-Hierophant) Marconis wurde. Diese Bauhütte lebte aber kaum ein Jahr und wurde erst 1838 wieder erweckt, worauf es zur Gründung einer Großloge ,,Osiris" in Paris kam, an deren Spitze als Groß-Hierophant (,,Großmeister des Lichts, heiliger Depositar der Überlieferungen, hochster Auserwählter des heiligen Vorhangs") Jacques-Etienne Marconis (Sohn) trat, ein Mann, der sich mit den alten griechischen und ägyptischen Mysterien eingehend beschäftigt hatte und mancherlei zu schreiben wußte (z. B. ,,Rameau d'Or d'Eleusis", 1861). Das neue, von ihm ausgebaute Monster-System hatte 95 Grade, die teilweise stark von orientalischer Mystik durchsetzt waren. Von dem hochsten Sanktuarium, einem neunkopfigen Obersten Rat, der ,,Mystischer Tempel" hieß, sollte alles Licht, alle Lehre ausgehen- in seinem ,,Heiligtum", so wurde gesagt, ,,befande sich auch die ehrwurdige Lade der Überlieferung, der Altar der höchsten Gelobnisse und die Geheimnisse aller Grade". Der Ritus gewann bald Anhänger in mehreren Landern, stellte aber infolge polizeilicher Verfugung 1841 seine Arbeit ein.

Der Groß-Hierophant Marconis, der für sich selbst, bezw. seine Würde einen eigenen Grad geschaffen hatte, arbeitete aber unermüdlich an der Wiederherstellung des Ordens. Im Jahre 1848 begann dann die Tätigkeit aufs neue (Kapitelloge ,,Les Sectateurs de Menes" in Paris), die Zahl der Grade wurde auf 92 erhöht. Den Statuten nach sollten diese Grade streng nach Verdienst und Eifer unentgeltlich verlichen werden. M. hielt sich aber nicht an diese Bestimmungen und zog Großen Gewinn aus der Graderteilung. 1851 wurde der Orden aber mals verboten, in Frankreich eingeschlafert dafür in England etabliert und 1853 auch in Paris wieder eingesetzt. Bald gab es mehr als ein Dutzend Unterabteilungen in mehreren Landern. 1856 und 1860 erfolgte eine neuer liche Reorganisation. Die Grade wurden auf 97 erhöht, dann wiederholt reduziert und abermals erhöht. In den folgenden Jahren erfolgte eine Angliederung an den Grand Orient de France, der die Mitglieder des M.-R. regularisierte , ohne dessen Grade anzuerkennen. Marconus ansagte formell allen seinen Rechten und übertrug diese auf den Grand Orient. Eine Zeitlang fand dann der Ritus in Amerika durch Harry J. Seymour, in England durch John Yarker Verbreitung. Mancherorts erfolgte Verschmelzung mit dem Misraim - Ritus.
Gliederung des M.-R.: 33. Grad identisch mit dem Schottischen Ritus; 34.—90. Grad; darüber administrative Stufen 91—95 (Souv. Sanktuarium). 96. Grad: General-Großmeister des Sanktuariums, 97. Grad: Großhierophant des Ritus. Dieser wird heute sehr wenig bearbeitet.
Memphis- und Misraim-Ritus.
Durch Erlaß vom 28. April 1876 wurde von John Yarker (s. d.) der Misraim-Ritus in England dem 1872 gegründeten Souveranen Sanktuarium für Großbritannien und Irland des Memphis-Ritus angegliedert. Der Misraim-Ritus bildete zwar eine selbständige Organisation innerhalb des Sanktuariums; seine Grade wurden aber (historisch) nur den Tragern der Memphis-Grade erteilt und zwar nach folgendem Schema:
Memphis-Ritus Misraim-Ritus
Yarkers vereinfachter Memphis-Ritus.
(Antient and Primitive Rite)
4.—18. Grad.4.—11. Grad 4.—46. Grad
19.—33. ,,12.—20. ,,47.—66. ,,
34.—90.,,21.—30., 67.—86,,.
91.-95.,,31.—33. ,,87.—90.,
Als die Organisation Yarkers 1902 ein Patent für ein Sanktuarium erteilte, das sich ,,Orden der Alten Freimaurer vom Memphis- und Misraim-Ritus von Deutschland" nannte, wurden von dessen ,,Generalgroßmeister" Reufi (s. d.) die zwei Riten nach einiger Zeit wieder formlich getrennt. Sie waren auch schön vorher nicht zusammen bearbeitet worden, es ist daher nicht korrekt, von einem Memphis- und Misraim-Ritus zu sprechen, wie dies oft geschieht.
Mendelssohn, Moses,
Philosoph, * 1729, t 1786, Vertreter einer gemäßigten Aufklarung, für Monotheismus und Unsterblichkeit eingenommen, Verfasser des ,,Phaedon", Freund Lessings, der ihm im ,,weisen Nathan" ein Denkmal gesetzt hat. Lessing berichtet von einem Gesprach, das M. mit Lessing über die Freimaurerei geführt hat. Der Dichter weigerte sich, seinem Freunde über diese Aufklärungen zu geben, worüber ihm M. Vorwarfe machte (Abdruck in Biedermann, ,,Lessings Gespräche", Berlin 1924, S. 148).
Mendes, Catulle,
französischer Schriftsteller, * 1841, t 1909, Lyriker, Dramatiker Romaneier, war Freimaurer.
Mendizabal, Juan Alvarezy,
spanischer Politiker, * 1790, t 1853. Unter seiner Ministerpräsidentschaft wurden die Mannerkloster aufgehoben. Er war Freimaurer. Denkmal auf der Plaza del Progreso in Madrid.
Menschenliebe,
s. Liebe.
Menschenrechte,
die ewigen unveräußerlichen Rechte der Menschen. Als Gründ des Staats rechtes zuerst 1776 in der stark von Freimaurern beeinflußten und aus freimaurerischer Ideologie erflossenen Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Nordamerika niedergelegt: ,,Wir erachten es als selbstoffenbare Wahrheit, daß alle Menschen gleich geschaffen sind, daß sie von ihrem Schopfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt sind; daß zu dieren Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehöre; daß diese Rechte zu sichern, Regierungen unter den Menschen eingesetzt sind, welche ihre gerechten Befugnisse von der Einwilligung der Regierten ableiten, daß, so oft eine Regierungsform gegen diese Ziele zerstorend wirkt, es das Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder abzuschaffen, eine neue Regierung einzusetzen und sie auf solche Gründsätze zu bauen, ihre Befugnisse solchergestalt einzurichten, als sie ihm am meisten geeignet erscheint, Eeine Sicherheit und sein Glück zu bewirken."
Die berühmte, auf Initiative von Lafayette (Freimaurer) angenommene ,,Erklärung der Menschenrechte" der französischen Revolution (Declaration des droits de l'homme et du citoyen") vom 13. September 1791, zuerst in der Loge in Aix ausgearbeitet. Lautet: ,,Alle Menschen sind von Natur frei und unabhängig. Jede Regierungsgewalt gehort allein dem Volke, die Behörden sind weiter nichts als die Bevollmachtigten und Diener desselben und ihm zu ieder Zeit verantwörtlich." In der Formel Freiheit—Gleichheit—Brüderlichkeit sind die M. in der französischen Freimaurerei und deren Tendenzen verankert. Neuerdings vertritt die Großloge von Wien, auf Initiative von Justizrat Alexander Mintz, den Standpunkt, daß, ihrem Beispiel folgend, die gesamte Maurerei die Verfechtung der Menschenrechte in ihre Verfassungen aufzunehmen habe. Die Großloge von Wien war auch die Gründerin der osterreichischen Liga für Menschenrechte. Auch die tschechoslowakische Liga für Menschenrechte ist z. T. von Freimaurern ins Leben gerufen worden.
Menschentum,
s. Humanität.
Menschenwürde.
Gattungseigenschaft, die aus dem sittlichen Wert der menschlichen Persönlichkeit fließt, die jedem Menschen auf Gründ seines Menschentums schlechthin zukommt. M. ist die Gründlage der sittlichen Freiheit. Sie außert sich darin, daß der Mensch ,,keinem anderen Gesetz gehörcht als dem, das er zugleich gibt". ,,Händle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals blöß als Mittel brauchst." Dieser Kantsche Imperativ ist auf die Idee der M. zurückzuführen. Jeder Mensch ist wurdig, als Zweck des sittlichen Handelns zu dienen. ,,Die eigene Würde erfordert besonders die Tugend der Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung und Selbstveredlung. Die Würde des Mitmenschen die Tugend der Gerechtigkeit und Liebe" (Heinichen, ,,Die Grundgedanken der Freimaurerei im Lichte der Philosophie"). Die Freimaurerei achtet die M., die jedem Menschen ohne Rücksicht auf seine Überzeugung innewohnt. Dies führte sie zur Toleranz, zum Humanitätsideal .
Menschheitsbund
ist in der Auffassung des Freimaurerphilosophen Krause (s. d.) das Mittel, die Idee der ,,Allmenschheit", des im kosmisch-metaphysischen Sinn umgedeuteten Humanitätsideals, zu verwiklichen . Den Ausgangspunkt dieser Anschauungen bildete der von Krause begründete Panentheismus (s. d.), der Gott als eine hochste synthetische Einheit auffaßt, innerhalb welcher sich die Einzelwesen und die Dinge befinden. ,,Die Menschheit des Weltalls ist ein organisches Wesen in Gott, als das eine Vereinswesen der Vernunft und der Natur die von Gott ewig geschaffen." Alle Menschen waren ursprünglich ein Wesen, die Menschheit ist ein Organismus, der sich allmählich zu einen ,,Lebensbund" oder M. organisieren soll. Die irdische Menschheit hat die Aufgabe, sich immer mehr zu einer umfassenden Gemeinschaft zum Zwecke der Forderung des rein und allgemein Menschlichen zu vereinigen.
Der M. erstrebt eim allumfassende, harmonische Synthese aller Gebilde auf religiosem, politischem kulturellem wirtschaftlichem usw. Gebiet, eine dieselber hierbei in ihrer organischen Entwicklung irgend wie zu stören oder sie gar ersetzen zu wollen Dieser ,,Urlebensbund der Menschheit" soll in Sinne der Ideale der Gerechtigkeit, Liebe, Güte und Schonheit gestaltet werden. Krause faßte die Freimaurerei als den ersten Ansatz zu einem M. in seinem Sinne auf. Will die Freimaurerer dieser ihrer Aufgabe gerecht werden, argumentierte er, so muß sie eine innere Umgestaltung durchführen und, zu ihrer ursprünglichen Bestimmung zurückkehrend, ,,die Ideen der Menschheit, des Menschheitelebens und des M. zur Anschauung bringen". Sie ist im Gründe der einzige Versuch in dieser Richtung. Krause erorterte diese Ideen im ,,Tagblatt des Menschheitslebens" (1811).

Die Freimaurerei erstrebt auch heute den M.; sie faßt diesen aber ohne jedes metaphysische Beiwerk, als Weltenkette auf, gegründet ,,auf die Religion, in der alle Menschen übereinstimmen", d. h. auf die Religion der guten Taten der reinen Menschlichkeit (s. auch Antilia, Comenius, Macaria, Hartlib, Krause).
Mentor.
In manchen Logen wird dem Neuaufgenommenen ein M. aus der Reihe der Meister beigegeben, der ihn zu betreuen und ihm in besonderem Maße mit Rat für sein freimaurerisches Wirken zur Seite zu stehen hat.

Meoni, Giuseppe, Professor, langjähriger Direktor des demokratischen Blattes ,,Il Messaggero" in Rom bis zu dessen Übergang in faschistische Hände, Zugeordneter Großmeister des Grande Oriente von Italien, wurde 1929 von den Faschisten gemaßregelt.
Meredith, Edwin T.,
Landwirtschaftsminister der Vereinigten Staaten im Kabinett Wilson, Direktor der Federal Reserve Bank in Chicago, Chef der Handelskammer der Vereinigten Staaten, t 1928, war ein eifriger Freimaurer. Der Tod ereilte ihn, als er eben zum Wiener Kongreß der Allgemeinen Freimaurerliga reisen wollte, um auf diesem über die De-Molay-Jugendbewegung zu referieren.
Merzdorf, Theodor,
Oberbibliothekar in Oldenburg, * 1812, t 1877, Mitglied der Loge ,,Apollo" in Leipzig, später Zugeordneter Meister der Oldenburger Bauhütte ,,Zum goldnen Hirsch", maurerischer Forscher und Schriftsteller von wahrhaft humanitärer Geistigkeit, Vorkämpfer der Zulassung von Juden zum Bund (1836 in Leipzich mit der Schrift " Die Symbole, die Gesetze, die Geschichte, der Zweck der Maurerei schließen keine Religion von derselben aus" und im Briefwechsel mit Nettelbladt), Verfechter der Beschränkung der Freimaurerei auf die drei symbolischen Grade und des Gedankens der Einheit der deutschen Freimaurerei, Streiter gegen die These, Friedrich der Große sei der Vater der Großen Konstitutionen" des A. u. A. Schottischen Ritus. M. verfaßte zahlreiche aufschlußreiche Schriften, u. a. ,,Die Denkmünzen der Freimaurerbrüder" (gründlegend für die freimaurerische Numismatik), ,,Lessings Ernst und Falk historisch-kritisch beleuchtet", ,,Geschichte der Freimaurerbrüderschaft in Schottland", ,,Die Mutter Kilwinning", ,,Zwischen Zirkel und Winkels Er war auch Mitredakteur der freimaurerischen Zeitschrift ,,Latomia" und einer der Hauptmitarbeiter der 2. Auflage der Lenningschen Enzyklopadie.
Mesmer, Friedrich Anton,
Arzt, * 1733 t 1815, in seiner Wiener Zeit mit Mozart befreundet (das Singspiel ,,Bastien und Bastienne" wurde in seinem Gartentheater erstmalig aufgeführt und in ,,Cosi fan tutte" hat Mozart ihm ein Denkmal gesetzt). Begründer des sogenannten animalischen Magnetismus, der nach ihm Mesmerianismus genannt wurde. M., der als starke Heilpersönlichkeit aufzufassen ist, die mehr oder weniger unbewußt die Suggestion in das Bereich der Heilkunde zog, ohne sich über die eigentlichen seelischen Vorgange dabei klar zu sein, mußte Wien wegen einer von den Ätrzten eingeleiteten Verfolgung verlassen, ging in die Schweiz, dann nach Paris, wo durch den adeligen Snobbismus seine Heilmethode zu einer unschonen Modeerscheinung verzerrt wurde, die ihm lange Zeit hindurch den Ruf eines Scharlatans eintrug. Seine Methode wurde 1812 von der Berliner Akademie rehabilitiert. M. starb in Frauenfeld (Schweiz). Eine Biographie, die M. vom Standpunkte der modernen Seelenforschung gerecht wird, schrieb Stefan Zweig: ,,Die Heilung durch den Geist", Insel-Verlag, Leipzig 1931.

M. war Freimaurer. Zweig behauptet, daß es insbesondere Freimaurerkreise gewesen sind, die ihn in Paris gefordert und an die Oberfläche getragen haben. Darüber ist aber nichts Genaueres bekannt. Wie alle Krankenheiler, die sich das Moment der Suggestion zunutze machen (M. erinnert in vielem an Zeileis), hat er sich mit einem gewissen Zaüber umgeben. Diesen zu verstärken, die für die Suggestion so wesentliche Erwartungsspannung zu erhöhen, hat M. sogenannte Harmonische Gesellschaf ten gegründet, die in ihrer aüßeren Aufmachung, mit ihren Einweihungen an den Freimaurerbund erinnern. M. ist als ernsthafter Arzt aufzufassen, für die Scharlatanerien seiner Schüler und Nachahmer ist er nicht verantwortlich, ebensowenig für die Geschmacklosigkeiten seiner gläubigen Gemeinde. Die Tragik seines Lebens war daß er an der Schwelle der Erkenntnis psychopathologischer Ereignisse stand, daß ihm aber der letzte Schluß versagt blieb. Einer seiner Schuler zeigte dann die Wege der Hypnose, die M. selbst wiederholt beobachtet, aber nicht zu verwerten gewußt hat.
Mesmerianische Freimaurerei.
Bezeichnend für die Neigung des 18. Jahrhunderts, alle möglichen geistigen Strömungen mit Freimaurerei in Verbindung zu bringen, ist das Auftreten von Mesmerianischen Freimaurerlogen und ähnlichen Gesellschaften. Hierher gehören: die Ritter und Gesellen der mystischen Krone (,,Chevaliers et compagnons de la couronne mystique"), gegründet 1787, und die ,,Maçonnerie mesmerienne" beschrieben in einem Buche von J. B. Barbeguiere unter dem Titel: ,,La maçonnerie mesmerienne ou les lecons prononcees par Mocet Riala, Themola, Seca et Celaphon en loge mesmerienne de Bordeaux l'an des influences 5784 et du mesmerisme le 1er." Erschienen Amsterdam 1784. Hierher gehört auch die von KIoß (3721) beschriebene Brüderschaft ,,Harmonische Gesellschaft", die 1782 begründet wurde.
Mesopotamien,
s. lrak.
Messelogen
finden in Leipzig jeweils anlaßlich der Fruhjahrs- und Herbstmesse statt. Sie werden von den Logen ,,Apollo" und ,,Balduin zur Linde" veranstaltet.
Messerschmidt, Karl Friedrich
, Geheimer Kriegsrat, Abteilungschef im Preußischen Kriegsministerium, * 1795, t 1876, wurde 1816 in der Loge ,,Zur doppelten Vereinigung" in Diedenhofen aufgenommen, in Berlin Mitglied der Loge ,,Zu den drei Seraphim", war 1848 bis 1873 National-Großmeister der Großen National-Mutterloge ,,Zu den drei Weltkugeln", vertrat diese bei den ersten Großmeistertagungen 1868/69, war nach seinem Rucktritt Ehrengroßmeister.
Messer- und Gabelgrad, Maurer vom
(engl. Members of the knife and fork degree) nennt Dermott (s. d.) im ,,Ahiman Rezon' sarkastisch jene Mitglieder des Bundes, die mehr Freude am Brudermahl als an der eigentlichen Logenarbeit finden.
Meston, James, S.,
erster Baron, engliseher Politiker, * 1865, Ehrendoktor der Universität Zurich, 1928 Kanzler der Universität Aberdeen Sekretär in der Finanzabteilung der indischen Regierung, Vertreter Indiens im Reichskriegskabinett, Präsident der Aufeichtskommission des Volkerbundes, wurde 1917 Past-Grand-Deacon und 1924 Junior-Grand-Warden der Großloge von England.
Mesureur, Gustave,
MESUREUR
Direktor der Assistance Publique de Paris, * 1847, t 1925, Politiker, Vizepräsident der französischen Deputiertenkammer, Handelsminister, Präsident des Pariser Gemeinderates, war seit 1903 wiederholt Großmeister der Grande Loge de France. Gegner der Hochgrade, trat er erfolgreich für die Beseitigung der Prarogativen des Supreme Conseil de France über die Blauen Grade ein. Die 1904 ausgesprochene unbedingte Autonomie der Grande Loge de France war hauptsachlich sein Werk. M. wurde 1869 in die Loge ,,133" des Schottischen Ritus aufgenommen, die damals beim Obersten Rat vergeblich die Abanderung ihres Namens ,,St. Vincent de Paul" in ,,La Justice" anstrebte. Diese Bauhutte, der Fortschrittliche, wie Henry Brisson (s. d.) und Charles Floquet, angehörten, war sehr freiheitlichen Geistes und kämpfte namentlich in der Frage des A. B. a.W. gegen den Supreme Conseil. Als die Loge im Laufe dieses Zwistes die Arbeiten einstellte, erklärte der Oberste Rat, es sei nicht ihr Recht, sich selbst einzuschlafern, und hielt sie an, streng nach den vorgeschriebenen Formen weiterzuarbeiten. Schließlich wurden 1879 fünf Brr., darunter M., auf die Dauer von zwei Jahren suspendiert. Dieser wirkte dann 1880 führend bei der Gründung der ,,Grande Loge Symbolique Ecossaise" mit, um nach deren Vereinigung mit der Grande Loge in dieser die höchste Stufe der maurerischen Hierarchie zu ersteigen.
Metalle.
In der Bibel wird zu wiederholten Malen die Forderung erhoben, der Altar musse aus unbehauenen, von keinem M. berührten Steinen ausgeführt werden. I. Konige, 6: 7, wird er zählt, daß die Steine vorher so behauen waren, daß man beim Zusammenfugen weder den Schlag einer Axt oder eines Hammers noch sonst eines eisernen Gezeugs gehort habe. In dieser Beziehung auch in der Freimaurerei symbolisch gedeutet.
M. bedeutet außerdem Besitz, der von anderen unterscheidet. Daher gibt der aufzunehmende für die Dauer der Weihehandlung die Metalle ab, um jeden Unterschied, der aus Besitz abzuleiten ware, symbolisch zu verwischen.