Maçonnieke encyclopedie

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Een ogenblik !

MAXIMILIAN FRIEDRICH,
MAXIMILIAN I., JOSEF,
MAYAS,
MAYEN, OTTO,
MAYERLING,
MAYO, CHARLES HORACE,
MAZDAZNAN - LOGEN,
MAZZINI, GIUSEPPE,
MAZZONI, GIUSEPPE,
M. B.,
MCCLENACHAN, CHARLES THOMSON,
MCLAREN, JOHN RUSSEL,
MCNAB,
MECKLENBURG.
MEDAILLEN, FREIMAURERISCHE,
MEDING, 0SKAR,
MEEKREN, ROBERT JAMES,
MEETING
MEGAPHONE, THE,
MÉHUL, ETIENNE NICOLAS,
MEIßEL, STEINMEIßEL
MEIßNER, FRIEDRICH
MEISTER
MEISTER, ALTSCHOTTISCHER,
MEISTER, AUSERWÄHLTER DER NEUN
MEISTER DES HEILIGEN GEWÖLBES,
MEISTERERHEBUNG
MEISTER, GEHEIMER
MEISTERGRAD.
MEISTER, HIRAMITISCHE,
MEISTERSCHAFT,
MEISTERSCHLÜSSEL,
MEISTER, SCHOTTISCHE
MEISERTUGENDEN, FÜNF
MEISTERVERPFLICHTUNG.
MEISTER, VOLLKOMMENER
MEISTER VOM SCHEINE DES LICHTS


Maximilian Friedrich,
Graf v. Königsegg, c 1704 zu Köln, t 1784 zu Bonn, vor letzter Kurfürst von Koln und Fürstbischof von Munster. Selbst nicht Freimaurer, war er wegen seiner duldsamen Gesinnung allgemein beliebt. Während seiner Regierung bildete sich in Koln die Loge ,,Le secret des trois rois", die sich 1775 dem französischen Großorient anschloß; ihr gehorten zwei Grafen Konigsegg, die hohere katholische Geistliche und Verwandte des Kurfürsten waren, an. 1778 wurden durch die Strikte Observanz die Logen ,,Maximilian zu den drei Lilien" in Koln und ,,Friedrich zu den drei Balken" in Münster gegründet, die beide ihre Namen zu Ehren des Kurfürsten wahlten.
Maximilian I., Josef,
Kurfürst, seit 1806 König von Bayern. * 1756 zu Schwetzingen, t 1825 zu Nymphenburg. Freimaurer, gehorte unter dem Ordensnamen Eques ab Aquila Jovis den Hochgraden der Strikten Observanz an und war Präsident des seit 1776 unter dem Grand Orient de France zu Straßburg bestehenden ,,Directoire Ecossais" (V. Provinz der Strikten Observanz). Er erneuerte aber als Nachvolger des Kurfürsten Karl Theodor v. Bayern seinem 1799 erfolgten Regierungsantritt alle Edikte seines Vorgangers gegen geheime Gesellschaften, insbesondere auch gegen Illuminaten und Freimaurer.
Mayas,
Indianerstamm Zentralamerikas, der heute nur noch Teile des mexikanischen Staates Yucatan und Guatemalas bewohnt. Die M. bauten in vorkolumbischer Zeit zahlreiche gigantische Bauwerke mit reichem Bildschmuck von denen einzelne erst kürzlich durch den Flieger Lindbergh entdeckt wurden. Sie hatten einen hochentwickelten Kultus und Einweihungszeremonien. Deshalb wurde wiederholt zuletzt von Plongeon, der Versuch unternommen, aus der eigenartigen Bekleidung der erhaltenen Priesterstatuen, besonders dem Schurz usw., Zusammenhange mit der Freimaurerei zu konstruieren.
Mayen, Otto,
Lehrer und Schriftsteller m Breslau, * 1887, aufgenommen 1920 in der ,,Vereinigten Loge" in Breslau (Große Landesloge von Deutschland), Schriftleiter des ,,Schlesischen Logenblattes". Zu seinen besten Leistungen gehoren form- und sinnvollendete Gedichte und Sprüche zur Verschonerung der Tempelarbeit.
Mayerling,
Drama von. Die viel kommentierte fürchtbare Liebestragodie des Kronprinzen Rudolf von Osterreich, der sich und seine Geliebte, Baronin Vetsera, im Jagdschlosse von M. am 30. Janner 1889 erschoß, hat die Phantasie der Zeitgenossen noch lange Jahre erregt. Zusammenhange dieser Liebestragodie mit der Freimaurerei herzustellen, blieb WichtI (s. d.) vorbehalten der in seiner ,,Weltfreimaurerei usw." die törichte Behauptung aufstellt, der Kronprinz habe sich erschießen müssen, weil er sich geweigert habe, Freimaurerbefehl zu gehorchen die Krone Ungarns an sich zu reißen und seinen Vater zu stürzen.
Mayo, Charles Horace,
berühmter amerikanischer Chirurg und Philanthrop, * 1865 Leiter der M.-Klinik in Rochester (USA.) Ehrendoktor zahlreicher Universitäten, Ehrenmitglied vieler amerikanischer und europaischer Arztegesellschaften, widmete mit seinem Bruder für Zwecke des medizinischen Unterrichtes und der medizinischen Forschung die M.-Stiftung in der Hohe von 15 Millionen Dollar. M. war im Weltkrieg Oberst und erster Sachverstandiger für das Sanitätswesen der amerikanischen Armee. Die von ihm und seinem Bruder in Rochester geführte chirurgische Privatklinik ist eine der größten Sehenswardigkeiten des medizinischen Amerika. Die Chirurgie dankt ihm zahlreiche erfolgreiche Operationsmethoden. Die Loge in Rochester, eine der Großten Amerikas, übt durch diese Klinik eine umfangreiche Wohltätigkeitsarbeit. M. selbst ist Freimaurer.
Mazdaznan - Logen,
die mit Freimaurerei nichts zu tun haben, sind Pflegestatten der von dem Deutschamerikaner Otto Hanisch auf Gründ von Lehren des Zoroaster (Zarathustra) ins Leben gerufenen philosophisch-hygienischen Mazdaznan-Bewegung. (Mazdaznan = = Meistergedanke).
Mazzini, Giuseppe,
MAZZINI
MAZZINI, GIUSEPPE.
Kampfer für die Freiheit und Einheit Italiens *1805, t1872, wurde als junger Rechtsanwalt in Genua Carbonaro und, von einem Spitzel verraten, in Savona eingekerkert. Wieder in Freiheit gesetzt, richtete er von Sardinien aus einen glühenden offenen Brief an Karl Albert von Savoyen mit der Aufforderung, an die Spitze der italienischen Freiheitsbewegung zu treten. 1832 gründete M. das ,,Junge Italien", führte dann ein Emigrantenleben in der Schweiz und in London, kam 1848 nach Mailand, wurde nach dessen Kapitulation Mitglied der Garibaldischen Legion und floh dann wieder in die Schweiz. 1849 in Rom Triumvir zusammen mit Armellno und dem Freimaurer Aurelio Saffi, leitete er die Verteidigung gegen die Französen und ging dann abermals in die Schweiz und nach England in die Emigration. In London wurde er Mitbegründer des republikanischen Comitate Europeo.
Durch eine Anleihe unter den Radikalen suchte er Mittel für die italienischen Freiheitskämpfe zu erhalten. M. inspirierte den Garibaldischen ,,Zug der Tausend" nach Marsala. In zahlreichen Briefen an die Großloge von Palermo und eine Reihe italienischer Logen, deren Ehrenmitglied er war, verlieh er seiner Beigeisterung für die freimaurerische Sache Ausdruck. In seinen letzten Lebensjahren weilte er in Rom. Bei seinem Begräbnis sah die Ewige Stadt zum erstenmal Freimaurerbanner in ihren Straßen.
Mazzoni, Giuseppe,
hervorragender italienischer Politiker, Führer im Risorgimento, * 1808, t 1880, einer der toskanischen Triumvirn, später Senator, wurde 1859 in Marseille Freimaurer, nach seiner Rückkehr 1896 Deputierter Großmeister, 1872 Großmeister, arbeitete mit Garibaldi für die Einigungsbestrebungen der italienischen Freimaurerei. Unter seiner Führung wurde nach der Einnahme Roms in der Ewigen Stadt der Tempel der italienischen Freimaurerei errichtet.
M. B.,
Abktirzung von Macbenac (s. d.).
McClenachan, Charles Thomson,
* 1829, diente als Offizier im Sezessionskrieg und betätigte sich als Schriftsteller, besonders auf dem Gebiete der städtischen Verwaltung. 1854 trat er dem Bunde bei (Munn Lodge). Er ist der Verfasser des vierbandigen Werkes ,,History of the... Fraternity of Free and accepted Masons in New York", abgeschlossen 1894, das als von der Großloge von New York anerkanntes Geschichtswerk gilt, und anderer bedeutender freimaurerischer Bücher.
McLaren, John Russel,
führender englischer Freimaurer, * 1866, wurde 1931 als Nachfolger von Sir Alfred Robbina zum Präsidenten des ,,Board of General Purposes", also zum Haupt der Exekutive der Großloge von England, gewählt. Seit 1910 Mitglied der Malmesbury Lodge, 3156, wurde er 1916 deren Stuhlmeister, Würdentrager anderer Logen Grand Steward, Sekretär des Board of Grand Stewards, Meister der Grand Stewards Lodge Past Grand Deacon der Großloge.
McNab,
Sir Allan, erster Baronet, kanadischer Politiker, * 1798, t 1862, machte 1813 bis 1815 den Krieg gegen Amerika mit, wiederholt Sprecher des Parläments, wurde 1844 Distrikts-Großmeister von West-Kanada.
Mecklenburg.
1. Mitglieder der Furstenhauser von M.-Schwerin und M.-Strelitz, die Freimaurer waren, s. Fürsten Deutsche. Unter ihnen trat hervor:
2. Karl Ludwig Friedrch, Herzog seit 1815 Großherzog von M. - Schwerin, * 1741, t 1816, aufgenommen 1766. Er brachte der Freimaurerei lebendigstes Interesse entgegen, war seit 1772 (Konvent von Kohlo) Superior Ordinis der Logen der Strikten Observanz in Hannover und M., bemühte sich um Frieden zwischen dieser und Zinnendorf wurde 1786 englischer Provinzial-Großmeister für das Kurfürstentum Hannover.
Medaillen, Freimaurerische,
B. Denkmünzen.
Meding, 0skar,
Romanschriftsteller unter dem Namen Gregor Samarow, * 1828, t 1903, trat 1859 in Hannoversche Dienste und blieb auch nach 1866 im Dienste des Konigs von Hannover. Er war Mitglied der Loge ,,Eleusis zur Verschwiegenheit" in Bayreuth seit 1897. Sein Hauptwerk war ein 20 Bande umfassendes Romanwerk ,,Um Szepter und Kröne", in dem er seine diplomatischen Kenntnisse zu verwenden verstand, und in dem er auch wiederholt romanhafte Schilderungen von der Tätigkeit politischer Geheimbünde entwirft.
Er gehorte zu den gelesensten Autoren der letzten Jahrzehnte des XIX. Jahrhunderts. Da er aus Hofkreisen stammte, wurden viele seiner romantischen Enthüllungen für bare Munze genommen. Er schrieb zumeist unter dem obigen Decknamen oder unter dem Pseudonym Leo Warren.
Meekren, Robert James,
anglikanischer Geistlicher und Padagoge, * 1876 in England kam 1891 nach Kanada, dort erster Organisator der Boy Scouts-Bewegung auf dem Lande, machte den Weltkrieg in Belgien mit, schwer verwundet, kriegsgefangen. Er wurde 1911 in der ,,Golden Rule Lodge Nr. 5" in Stanstead aufgenommen, 1922 deren Meister, Mitglied der ,,The National Research Society", wurde 1925 Leiter der freimaurerischen Zeitschrift ,,The Builder" in St. Louis.
Meeting
nennt der Angelsachse die Logen versammlungen. Im Deutschen Arbeit, frz. tenue.
Megaphone, The,
Zeitschrift des großen freimaurerischen ,,233 Club" in Hollywood, der aus schließlich Angehörige der Filmbranche umfaßt.
Méhul, Etienne Nicolas,
* 1763 t 1817, Komponist, der in seinen Werken sich an Gluck anschloß. Seine bekannteste Oper die er 1807 vollendete, ist ,,Joseph in Ägypten". M. war Mitglied einer französischen Loge
Meißel, Steinmeißel
(frz. ciseau, engl. chisel), das Sinnbild der Selbstveredlung der Geselle beseitigt damit die letzten Unebenheiten, die dem ,,rauhen Stein" anhaften.
Meißner, Friedrich
deutseher Arzt und Schriftsteller, * 1796, t 1860, in der Leipziger Loge ,,Apollo" 1820 aufgenommen, 1857—1860 Zugeordneter Landes-Großmeister der Großloge von Sachsen, Vorsitzender des Dresdner Engbundes, Begründer und Herausgeber der Zeitschrift ,,Latomia".
Meister
(frz. maître, engl. Master mason):
1. Der Träger des III., höchsten Grades der symbolischen Maurerei. des Meistergrades (s. d.). Die Beforderung in diesen Grad heißt Meistererhebung. Der freimaurerischen symbolischen Lehre zufolge arbeiten die Meister am Reißbrette, um mit dem Maßstab der Wahrheit, dem Winkelmaß des Rechts und dem Zirkel der Pflicht ihre Entwarfe zu machen, nach denen der Bau erfolgen soll.

2. Häufig statt Stuhlmeister verwendeter Ausdruck.

3. Bezeichnung zahlreicher Hochgrade, so u. a.:
a) Meister: Auserwählter M., Schottischer M., Vollkommener M., Andreas-M.
b) Master: Past M., Royal M., Select M., Mark M., Most Excellent M.
c) Maître: M. ecossais, M. du Grand Oeuvre, Ancien M., M. Coen, M. parfait, M. Elu, M. Secret, M. du Royal Secret.

Meister, Altschottischer,
auch Schottenmeister, IV. Grad (erste Erkenatnisstufe) der Lehrart der Großen National-Mutterloge ,,Zu den drei Weltkugeln". Zu den drei Säulen der Johannismaurerei tritt hier eine vierte, die Säule der Religion (Gottes und Menschenliebe) an der der Aspirant durch den Obermeister die Weihe erhält. Er wird vorher nochmals eindringlich ermahnt, sein Bemühen auf Erlangung sittlicher und geistiger Freiheit zu richten und dann im Schottentempel, dessen grüne Ausstattung das unermeßliche Weltall, den Tempel Gottes in der Natur versinnbildlicht, mit seinen Pflichten als A. M. vertraut gemacht: Gottesverehrung zu beweisen, vom Gottesbewußtsein erfallt zu sein, als Gottsucher alle Krafte der Erkenntnis des Ewigen und Heiligen zu weihen, wobei die Natur dem A. M. Offenbarung und Erkenntnis Gottes ist. Die A. M. sind in einer Allgemeinen Altschottischen Loge (Sitz Berlin) vereinigt; an zahlreichen Orten, in denen es Tochterlogen der drei Weltkugeln gibt, gibt es altschottische Arbeitsstatten unter dem Namen Schottenlogen.
Meister, Auserwählter der Neun
(frz. Maître Elu des Neuf engl. Elu of the Nine, auch Master Elect of the Nine), IX. Grad des A.u.A. Schottischen Ritus, lehrt zusammen mit dem X. Grad: Auserwahlter der Fünfzehn, frz. Illustre Elu des Quinze, engl. Elu of the Fifteen (auch Master Elect Fifteen), und dem XI. Grad: Erhabener, auserwählter Ritter, frz. Sublime Chevalier Elu engl. Elu of the Twelve (auch Sublime Master Elected), die Sühne als Erfüllung des Gesetzes. Die Legenden dieses Grades betonen den symbolischen Sinn der waltenden Gerechtigkeit.
Meister des heiligen Gewölbes,
Geheimer Auserwählter (frz. Grand Elu de la Voüte sacrée, auch Sublime Macon, früher Maître parfait, engl. Perfect Elu, auch Grand Elect Master), XIV. Grad des A.u.A. Schottischen Ritus, setst in seiner Legende das Bild des Tempelbaues fort: zur Aufrichtung eines auf die Menschenrechte gegründeten Ideal gebäudes, das in intellektueller Einsicht ein vernünftiges Weltbild bedeutet, in moralischer Hinsicht ein Sinnbild der vollkommenen Harmonie unter allen Lebenden sein soll, die sich nach den Gesetzen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit miteinander verbünden.
Meistererhebung
(engl. Raising, frz. EIevation à la maîtrice, auch reception en chambre du milieu), Beforderung in den III. Grad.
Meister, Geheimer
(frz. Maître secret. engl. Secret Master), IV. Grad des A.u.A. Schottischen Ritus, lehrt schweigend handeln statt Worten Taten!), Opferbereitschaft im Sinne Hirams. Der Grad ist ein hohes Lied auf Pflichterfülung und Aktivitat. Gradsymbol: Schlüssel, der die Wahrheit erschließt.
Meistergrad.
In der frühesten Zeit der Großloge von England kannte diese nur zwei Grade. Der M. kam erst später hinzu (s. Hiram). Heute liegt in den angelsachsischen Logen das Hauptgewicht der Arbeit auf diesem Grad, und vielfach wird jede rituelle Arbeit zunachst in ihm eroffnet. Auch in den übrigen Landern stellt die Meistererhebung nachst der Einweihung des Neophyten die starkste und tiefste Kulthandlung des maurerischen Gebrauchtums dar.
Der M. ,,zeigt am deutlichsten die Mysterienform aber auch die inhaltliche Umdeutung in das rein Menschliche. In den Mysterien wird, zum Teil gerade auch im III. Grad, das Streben des Gottes dargestellt. Er wird betrauert, sein Leichnam wird gesucht und gefunden, er wird wieder erweckt... Was in den Mysterien mit dem Gott geschieht, geschieht hier mit dem treuen Menschen, der durch die Treue bis in den Tod der Krone des Lebens teilhaftig wird. Das Ritual zeigt in der Klage, dem Suchen, der Wanderung, dem Finden usw. Analogien bis in die Einzelheit dessen, was uns von den Mysterien bekannt ist. Die Verbindung mit dem Werkmaurergedanken ist dadurch hergestellt, daß die Persönlichkeit, die in Treue den Tod erleidet Hiram (s. d.) ist, der Baumeister des Salomonischen Tempels" (Schenkel, ,,Die Freimaurerei im Lichte der Religions- und Kirchengeschichte"). Dieser Grad heißt den Freimaurer Stellung zum Problem des Todes nehmen, der im freimaurerisch-geistigen Sinne nicht Vernichtung bedeutet, laßt den zu erhebenden Gesellen die Zusammenhange von Leben, Tod und Auferstehung im Sinne des Goethe sehen ,,Stirb und Werde!" erleben.
Die meisten Systeme unterstreichen dabei die Unsterblichkeit der Seele, wobei sowohl die Auslegung im dogmatischen Sinne, die an die Stelle der Vernichtung das ewige Gesetz der Verwandlung treten laßt als auch jene Raum hat, die in der Unsterblichkeit das Fortleben der Taten des einzelnen far das Ganze erblickt. Manche Lehrarten versinnbildlichen das ,,sinkende, emporstrebende und schließlich durch die Macht des Meisterwortes emporgehobene Menschengeschlecht". In allen Riten aber enthalt der Grad die Lehre von der Erhebung des Guten im Menschen durch die Kraft der fünf Meistertugenden, die da sind: Weisheit des Herzens, Wahrheit in Worten Vorsicht im Handeln, Unerschrockenheit bei unvermeidlichen Übeln, unermüdlicher Eifer in Bewirkung des Guten. Die übersetzung aus dem Mystisshen ins Ethisch-Humanitare zeigt sich also darin, daß ,,an die Stelle der Offenbarung von Geheimnissen die Selbsterkenntnis und an Stelle der mystischen Vergewisserung der Unsterblichkeit die Pflichterfullung bis zum Tode als Voraussetzung für die Gewinnung der Lebenskrone gesetzt und die Erlosung nicht im Mystischen gesucht wird, sondern in der tapferen Bejahung des Schieksals und in der Betätigung des freien Willens" (Schenkel).

In dem von Posner für die Großloge ,,Lessing zu den drei Ringen" verfaßten Ritual wird der M. als übergang aufgefaßt, der aus der Welt des Stofflichen in die des Immateriellen, Geistigen, führt. Daher auch der Gegensatz der Lehrsymbole, die im I. und ll. Grade Werkzeuge des unmittelbar Tätigen sind, während die des lll. Grades auf die leitende, geistige Arbeit verweisen. In Verbindung mit der Hiramlegende, die eine Wiedererweckungszeremonie ist, ist damit das System geistig zum Abschluß gebracht. — Wie immer aber die Deutung des M. vollzogen werden mag, immer ist er ein Abschluß, über den hinaus nicht gedacht werden kann, weil er die Eschatologie der Freimaurerei, die Lehre von den letzten Dingen in sich einschließt. Daher ist die Gesamtlehre der Freimaurerei in den drei Graden enthalten und im M. abgeschlossen.
Meister, Hiramitische,
Bezeichnung für die Mitglieder der Inneren Oriente der Großloge von Preußen, genannt ,,Zur Freundschaft".
Meisterschaft,
Fünf Pünkte der, in der Strikten Observanz-
1. Mistrauen, weil solches die Mutter der Sicherheit,
2. Wachsamkeit oder Aufmerksamkeit über die Rechte des Ordens zu halten ,
3. Die Kunst nach zugeben und sich in die Zeit zu schicken,
4. Standhäftigkeit, Unglücksfalle zu ertragen,
5. Kühnheit etwas zu unternehmen, welche fünf Stücke allezeit von der Klugheit begleitet sein müssen.
Bode (s. d.) folgerte auf dem Wilhelmsbader Konvent unter anderem daraus, daß diese fünf Punkte eine gewisse Übereinstimmung mit den Fundamentalgründsatzen der Jesuiten zeigen, daß das Jesuitentum in die Freimaurerei eingedrungen sei, um diese seinen Zwecken dienstbar zu machen.
Meisterschlüssel,
s. Johannismeister schlüssel.
Meister, Schottische
(frz. Maître ecossais) s. Schottische Maurerei, Schottengrade.
Meisertugenden, Fünf
s. Meistergrad.
Meisterverpflichtung.
Bei der Einsetzung eines englischen Logenmeisters wird vom Schriftführer eine Verpflichtung vorgelesen, die in der englischen Verfassung als , Summary of the Antient Charges and Reguiations" (GesamtÜbersicht der Alten Pflichten und Ordnungen) bezeichnet wird. Sie hat folgenden Wortlaut:
1. Sie behaupten von sich, ein guter und treuer Mensch zu sein und den Sittengesetzen zu gehorchen.
2. Sie behaupten von sich, ein friedfertiger Untertan zu sein, in Übereinstimmung mit den Gesetzen des Landes, in dem Sie wohnen.
3. Sie versprechen, sich nicht in Verschworungen gegen die Regierung einlassen zu wollen sondern sich den Entscheidungen der Obersten Gesetzlichen Behörde zu unterwerfen.
4. Sie versprechen, den burgerlichen Obrigkeiten den angemessenen Respekt entgegenzubringen, fleißig zu arbeiten, einen verlaßlichen Lebenswandel zu fuhren und allen Menschen ehrbar zu begegnen.
5. Sie versprechen, den Leitern und Schutzherren des Ordens der Freimaurer und ihren gesetzmäßigen Nachfolgern, den obersten und untergeordneten, nach ihrem Stande die nötige Achtung zu erweisen, ferner, sich den Beschlussen Ihrer in der Loge versammelten Bruder, sofere sie mit den Sätzungen des Ordens übereinstimmen, zu unterwerfen.
6. Sie versprechen, private Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zu vermeiden und Unmäßigkeit und Ausschreitungen nicht zu dulden.
7. Sie versprechen, vorsichtig in Ihrer Führung und Ihrem Verhalten, höflich zu Ihren Brüdern und treu Ihrer Loge zu sein.
8. Sie versprechen, die wahren und echten Bruder zu achten und vom reinen Ziele der Freimaurerei Abtrunnige abzulehnen
9. Sie versprechen, sich um das allgemeine Wohl der Gesellschaft bemühen zu wollen, die burgerlichen Tugenden zu pflegen und die Kenntnis der mystischen Kunst soweit es Ihrem Einfluß und Ihrer Geschicklichkeit moglich ist, zu verbreiten.
10. Sie versprechen Achtung dem jeweiligen Großmeister und den gesetzmäßig eingesetzten Beamten und jedem Erlasse der Großloge Folge zu leisten.
11. Sie geben zu, daß es nicht in der Macht eines einzelnen Mannes oder einer Gruppe von Mannern gelegen ist, Neuerungen in der Freimaurerkorperschaft einzuführen.
12. Sie versprechen, an den Versammlungen und Ausschüssen der Großloge regelmatig teilzunehmen, wenn Sie hiervon rechtzeitig verständigt wurden, und acht zu haben auf alle Pflichten der Freimaurerei bei passenden Gelegenheiten.
13. Sie geben zu, daß keinerlei neue Loge gebildet werden kann ohne Genehmigung des Großmeisters oder seines Deputierten, und daß allen irregularen Logen oder den in ihnen Aufgenommenen keinerlei Vorschub geleistet werden darf. Ferner daß kein offentlicher Aufzug von Freimaurern mit den Abzeichen des Ordens statthaben darf ohne ausdrückliche Genehmigung des Großmeisters oder seines Deputierten.
14. Sie nehmen für sich an, daß niemand regelrecht zum Freimaurer gemacht werden darf eheman über seinen Charakter genaue Erkundigungen eisgezogen hat. Und daß kein Bruder in einen höheren Grad befordert werden kann, außer in strenger Übereinstimmung mit den Gesetzen der Großloge.
15. Sie versprechen, daß kein Besucher in Ihrer Loge zugelassen werden soll, er sei denn vorher regelrecht geprüft und verfüge über Zeugen dafür, daß er in einer regelrechten Loge aufgenommen worden ist."

Nach der Verlesung dieser Punkte fragt der Sekretär den zu installierenden Meister, ob er sie für sich annehme. Im Falle der Bejahung folgt dann die eigentliche Installierungsfeierlichkeit. (Verfassung der Großloge von England, Aussabe 1919.)
Meister, Vollkommener
(frz. Maître par fait, engl. Perfect Master), V. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus, vermittelt die Kenntnis des Vermächtnisses Hirams in seiner Reinheit und Vollkommenheit und fordert Wahrhaftigkeit und den Kämpf gegen die Luge.
Gradsymbol: der Kreis als Sinnbild des Universums.
Meister vom Scheine des Lichts
wurden von den Gold- und Rosenkreuzern die durch die von ihnen als ,,Pflanzschule" betrachteten drei Johannisgrade gegangenen Freimaurer genannt, die, ,,nach der Entschleierung der tiefsten, noch verborgenen Wahrheit durstend", Aufnahme in den Rosenkreuzerorden anstrebten.