Maçonnieke encyclopedie
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MASONS COMPANY OF THE CITY OF LONDON.
MASON'S MARKS
MASON WORD, THE,
MASSASHUSETTS,
MASSÉNA ANDRE,
MASSENBACH, KARL WILHELM
MASSEY, WILLIAM FERGUSON,
MASSOL, ALEXANDRE MARIA,
MASSONEI, MASONEI.
MAßSTAB, VIERUNDZWANZIGZÖLLIGER
MASTAI-FERETTI, GIOVANNI,
MASTER
MASTER KEY,
MASTER MASON
MASTER'S EMBLEM, THE
MASTERS LODGES.
MATERIALIEN.
MATERIALISMUS,
MATOLAY DE ZSOLSA, BERNHARD SAMUEL
MATRIKEL,
MATRON
MATTHÄILOGENBÜND
MATTHIESEN, OSKAR A. O. W.,
MATTHISSON, FRIEDRICH VON,
MATASZEWIEZ, THADDÄUS,
MAUNDY-THARSDAY
MAUPASSANT, GUY DE,
MAURER, ARBEITENDE,
MAUREREI,
MAURERISCHES GEDICHT,
MAURERJAHR,
MAURERQUALITÄT,
MAURER-RITTER, BRÜDER, FREIE AND AANGENOMMENE,
MAURERTAG, ALLGEMEINER DEUTSCHER
MAURERWORT,
MAURITIUS,
MAUVILLON, JACOB,
MAYROCORDATO, ALEXANDER MURUSI,
MAXIMILIAN FRANZ,
Masons Company of the City of London.
Über diese für die Entwicklungsgeschichte der Freimaurerei so wichtige Gilde (s. Acceptance) hat Conder das wesentlichste Material zusammengestellt (A.Q.C.IX u.XXVII). Die erste verlaßliche Nachricht von den Masons als einer City Guild oder Fraternity stammt aus dem Jahre 1376 unter Edward III., wo die Maurer an neunzehnter Stelle unter den anderen Gilden erscheinen. Der Name Freemasons und Masons ist zu dieser Zeit identisch. Ein Schreibfehler eines Kopisten hat lange Zeit den Irrtum entstehen lassen, als ob Freemasons und Masons zwei verschiedene Korporationen bezeichnen sollen. Conder und Sharpe (A.Q.C.IX) widerlegen jedoch diese von Herbert vertretene Anschauung restlos. Die Fellowship oder company of Freemasons oder Masons hatte keinen königlichen Freibrief bis zum Jahre 1677. Sie war eine sogenannte Fellowship by preseription, was Conder als eine freiwillige Gesellschaft ohne Freibrief (Charter) erklärt. Ihre Statuten waren 1356 vom Court of Aldermen bestätigt worden. 1472 erhielt sie das Recht, ein Wappen zu führen.
Unter Edward IV. (1481) kamen die ,,good men of the Art or Mistery of Masons of the city of London" vor den Mayor und die Aldermen und baten um ein neues Statut, damit eine bessere Regelung ihrer Zunft bewilligt werde. Diese als Ordinacio latomorum bezeichnete Verordnung gibt den Masons das Recht, eine Livery, eine Zunfttracht, zu tragen. Sie ruckt damit in die Reihe der Livery Companies ein. Im folgenden Jahrhundert verschwindet der Name Fellowship of Masons und die Gildewird als Company of ffreemasons gefuhrt. So erscheint sie in mehreren Dokumenten der Zeit. 1585 beteiligt sie sich in Tracht an einer Parade vor Königin EIisabeth in Greenwich. Anlaßlich des bevorstehenden Einfalls der spanischen Armada hat sie zu den Verteidigungskosten beigetragen. Unter der Herrschaft der Stuarts wird sie wie die anderen Companies zu Leistungen herangezogen, so Korn- und Kohlelieferungen in Zeit der Not oder Pulver und Blei im Kriegsfalle. Karl II., der immer in Geldnöten war, gab ihr gegen entsprechende Gegenleistung 1677 einen königlichen Freibrief.
Über den Zusammenhang dieser Company mit der heutigen Freimaurerei s. Acceptance. Im Laufe der letzten hundert Jahre hat die Company ihren ursprünglichen Zusammenhang mit der Kunstübung der Masons vollkommen verloren. In dieser Beziehung teilt sie das Schieksal aller Londoner City Guilds, die durch den allmahlichen übergang der Zanfte zu voller Gewerbefreiheit aufgehört haben, Gewerbeorganisationen zu sein.
Eine 1880 eingesetzte Parlamentskommission über die Livery companies wiederholte ein bereits 1834 abgegebenes Gutachten, daß die Liveries nur noch sogenannte benefit societies sind, ,,also possessed the character of modern clubs. They were institutions in which the members of the same class and their families assembled in a social intercourse". (Sie besitzen auch die Eigenschaften von modernen Clubs, Einrichtungen, in welchen Mitglieder der gleichen Klasse samt ihren Familien gesellschaftlich zusammenkommen.) Das Vermogen dieser Companies ist ein sehr betrachtliches, es bestehen zahlreiche Stiftungen. die zum Teil sehr alten Datums sind. Nach dem Parlamentsberichte wurden im Jahre 1880 allein 100.000 £ für gesellige Zwecke ausgegeben. Die Company of masons ist eine dieser Gesellschaften, die mit dem alten Handwerk nur noch den Namen gemeinsam hat. Sie besteht als solche auch heute noch weiter.
Mason's Marks
(engl.), Steinmetzeichen, spielen in der Markmaurerei (s. d.) eine Rolle.
Mason Word, The,
das Maurerwort (s. Wort).
Massashusetts,
Mackey
MASSACHUSETTS
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika verzeichnet die erste reguläre amerikanische Loge unter der Londoner Großloge. Am Johannisfest 1732, als es in Amerika bereits eine Reihe ,,wilder" Logen gab, ernannte der englisehe Großmeister Viscount Montacute Henry Price aus Boston zum Provinzial-Großmeister für Neu-England (zwei Jahre Später für ganz Nordamerika). Am 30. Juli 1733 stellte dieser die Provinzial Großloge (,,St. John's Grand Lodge") auf, ermachtigte James Gordon und 17 Brr., ,,The First Lodge of Boston" zu bilden; sie erscheint 1734 unter Nr. 126 als früheste amerikanische Tochter im englischen Großlogenregister. In den Zeiten des Revolutionskrieges erlangte die von der Großloge von England gestiftete ,,St. Andrew's Lodge" Ruhm. Sie arbeitete in der Green Dragon Tavern, dem Sitz der Sons of Liberty und anderer freiheitlicher Bünde und ihre Mitglieder hatten an der Erhebung Großen Anteil. Die berühmte"BostonTea Party" (s.d.) ging von den Brr. dieser Bauhutten aus.
Die Helden des Unabhängigkeitskrieges, Paul Revere und Joseph Warren (s. beide), erhielten hier das maurerische Licht. Letzterer war Großmeister der ersten der 1769 von der Großloge von Schottland als Provinzial-Großloge eingesetzten Großloge von M., ,,Massachusetts Grand Lodge of Ancient Masons". 1782 erklärte diese ihre Unabhängigkeit. 1792 vereinigte sie sich mit der alteren ,,St. John's Grand Lodge". John Cutter war der erste Großmeister der neuen Körperschaft, der Grand Lodge of the Most Ancient and Honorable Society of Free and Accepted Masons for the Commonwealth of M.". 1826 zählte diese 101 Logen mit 4312 Mitgliedern. Während der in diesem Zeitraum anbrechenden Freimaurerverfolgung (s. Morgan - Affäre) waren kaum mehr als zehn am Werk. 1930 verzeichnete die Großloge 327 Logen mit 127.705 Brr., ferner elf Bauhutten (in zwei Distrikten) in Chile und China 1911 eröffnete sie in Charlton ein Altersheim (1930: 132 Insassen), 1928 ein Freimaurerspital in Shrewsbury. Adresse der G. L. Masonic Temple, 51 Boylston Street, Boston. Auch der Oberste Rat der Nördlichen Jurisdiktion des A. u. A. Schottischen Ritus hat in Boston seinen Sitz.
Masséna Andre,
Mackey
MASSÉNA
Herzog von Rivoli, Fürst von Eßlingen. französischer Marschall, * 1758, t 1817. 1799 Sieger über Russen und Osterreicher bei Zurich, 1800 und 1805 Oberbefehlshaber in Italien, kämpfte 1809 bei Aspern und Eßlingen, 1810 Oberbefehlshaber in Portugal, gehorte dem Grand Orient de France in führender Stellung an. 1804 war er Remeinsam mit Marschall Kellermann Ünterhändler bei den Einigungeverhandlungen mit dem Schottischen Ritus. Nach dem Zustandekommen des Konkordats (s. d.) wurde ihm und den übrigen Führern beim Zusammenschluß eine aus diesem Anlaß eigenes prägte Medaille verliehen. Später gehörte er dem Supreme Conseil de France an.
Massenbach, Karl Wilhelm
v., preußischer Generalmajor, * 1752, t 1821, Mitarbeiter an Scharnhortsts militarischem Reformwerk kämpfte 1813 als Landsturmdivisionar bei Dennewitz, wurde von der Loge ,,Zu den drei Kronen" in Königsberg in den Freimaurerbund aufgenommen, war Später Stuhlmeister der Loge ,,Zum preußischen Adler" in Insterburg, trat dann zur Berliner Loge ,,Zu den drei Seraphim" über und wirkte seit 1812 als Mitglied des Altschottischen Direktoriums der Großen National-Mutterloge ,,Zu den drei Weltkugeln".
Massey, William Ferguson,
neuseelandischer Staatsmann, a 1856 in Irland t 1925, Whip der Opposition im neuseelandischen Parlament, nach dem Wahlsieg der Reformpartei 1912 Ministerpräsident, im Weltkrieg Führer des Koalitionskabinetts, Vertreter Neuseelands im Reichekriegskabinett, bei der Friedenskonferenz und bei der Reichskonferenz 1921, war Großmeister der Großloge von Neuseeland.
Massol, Alexandre Maria,
MASSOL
franzosischer Philosoph und Politiker, * 1805, t 1875 gab als Emigrant in London die republikanische Zeitschrift ,,L'Observateur français" heraus, kehrte 1848 nach Paris zurück, gründete die Wochenschrift ,,La Morale independante" war Stuhlmeister der Loge ,,La Renaissance" und Herausgeber des ,,Monde Maçonnique" vertrat in den Kampfen um das Prinzip des A. B. A. W. die radikale Auffassung.
Massonei, Masonei.
1. Im ersten Entwurf zu ,,Ernst und Falk" entwickelte Lessin g eine sprachlich interessante, aber historisch unhaltbare Ableitung des Wortes Masonry, oder masony, wie er schreibt. Das Wort soll nach seiner Deutung von dem angelsachsischen Masa herstammen und einen Tisch bedeuten. Er zitiert alte Rittergedichte, wie die ,,Marin" des Hermann von Sachsenheim (entstanden 1453), wo es heißt: ,,Geh hin und bring mir Ritter drei, die besten aus Massonei." Und weiters: ,,Wenn es auch war, daß die ganze Massonei für mich bet, so förcht ich doch, Brünhilt lig ab." Lessing meint, M. bedeute den Orden der Ritter der runden Tafel und ,,nur dadurch, daß man in Späteren Zeiten die wahre Bedeutung des Wortes Massonei vergessen hatte, daß man Massonry mit Massony verwechselte, hat sich die Maurerei in den Orden eingeschlichen. Die Brr. namlich machten sich daß allgemeine Mißverstandnis zunutze, und da man ihre Massony für eine Massonry hielt, so wurden sie bewogen, die ganze Hülle von den Maurern zu entlehnen".
Schon Friedrich Nicolai, der den Entwurf kannte, in Abschrift nahm und mit Bemerkungen versah, hat diese sprachlichen Ableitungen Lessings als falsch bezeichnet. Lessing ließ sich aber diesen Einwanden zu trotz nicht abhalten, im fünften Gesprach seines ..Ernst und Falk" neuerlich die Abstammung der Freimaurerei von der runden Tafel des Königs Artus herzuleiten und die im Englischen sonst unbekannte Wortbildung Masonei, masony zu verteidigen. Das Wort, das Lessing meinte, ist im Deutschen noch als ,,Messe" (Offziersmesse Schiffsmesse) üblich. In den zitierten Rittergedichten ist das Wort übrigens französischen Ursprungs und kommt von maison. Der sprachliche Gleichklang von maça, gleichbedeutend mit par, socius, conjux, an equal, a compagnion mate (Schiffsmsat), mit der Wurzel metz des Steinmetzen hat hier Lessing auf falsche Fahrte geleitet.
2. In der deutschen freimaurerischen Dichtung wird das Wort Masonei zu Bezeichnung der Freimaurerei (Masonia) häufig verwendet.
Maßstab, Vierundzwanzigzölliger
(frz. r egle, engl. 24 inch gauge), ist eines der Werkzeuge des Lehrlings. Dieser muß den M. vor allem an seine Handlungen anlegen. Vierundzwanzigzollig ist der M. entsprechend den 24 Stunden des Tages. Der Maurer soll seine Zeit gut einteilen, um nicht nur seiner Arbeit, sondern auch allen anderen Menschenpflichten nachkommen zu konnen.
Mastai-Feretti, Giovanni,
als Papst unter dem Namen Pius IX., der streitbarste der Papste im 19. Jahrhundert, * 1792, t 1878, eine große Personlichkeit, wird immer wieder als Freimaurer bezeichnet. Die Legende ist anscheinend unausrottbar. So im ,,New Age Magazin" 1927: ,,Nach den Forschungen von Dudley Wright und anderen maßgebenden maurerischen Forschern steht es fest, daß Papst Pius IX. Freimaurer war. Br. Wright hat Dokumente übersetzt, aus welchen hervorgeht, daß Papst Pius IX., damals bekannt als Giovanni Ferretti-Mastai, im Jahre 1839 in Palermo in den Bund aufgenommen wurde. Weiter wurde durch Wright das Dekret entdeckt, welches am 27. Marz 1874 Mastai aus dem Bund ausschloß. Dieses Dekret ist von dem König von Italien, welcher damals Großmeister des Großorients von Italien war (ein ,,Konig von Italien" war niemals Großmeister ! ), unterfertigt."
Diese angeblichen Forschungsergebnisse Dudley Wrights sind niedergelegt in dessen Buch: ,,Roman Catholicism and Freemasonry" (London. Rider and Son, 1922, Seite 172 ff.). Sie stützen sich auf eine Mitteilung des ,,Bolletino Officiale del Grande Oriente Nazionale Ejiziano", wonach eine Loge Zur deutschen Treue in Nurnberg", die unter der Verfassung der Großen ,,National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln" arbeitet (diese Loge ist in Nurnberg vollkommen unbekannt!), bestätigt, daß sich unter Archivnummer 13.715 dort das Aufnahmszertifikat des Giovanni Ferretti Mastai aus dem Kirchenstaate, ausgestellt von der Loge .,Eterna Catena" zu Palermo unter der Großloge ,,Luce Perpetua" zu Neapel, befinde. Der Großmeister der Großloge Bayerns, Wilhelm Wittelsburg, Prinz von Bayern, bestätigt (ohne Datum) in einer Nachschrift, daß dieses am 15. August 1839 ausgestellte Patent im Archiv der Loge vorhanden ist. Dazu ist zu bemerken, daß es niemals eine Großloge von Bayern, geschweige denn einen Großmeister aus dem Hause Wittelsburg (gemeint ist das bayrische Königshaus der Wittelsbacher) gegeben hat.
Das ganze ist eine der plumpsten Fälchungen der Freimaurergeschichte, die diesmal jedoch so ungeschickt angestellt ist, daß es sehr bedauerlich bleibt, daß ein so gewiegter Forscher wie Dudley Wright ihr aufsitzen konnte. Hierher gehört auch weiters eine Bildfalschung, namlich eine Photographie, die den Papst in vollem Ornate, zu gleich aber mit einer französischen Freimaurer schärpe zeigt. Die Unterschrift der Photographie lautet: ,,L. F. Mastai Ferretti. Et excommunicavi meos fratres mea culpa." Das Bild hatte somit die Tendenz, den Papst als Verrater an seinen Freimaurerbrüdern hinzustellen!
Nach anderen Mitteilungen soll M.-F. in Philadelphia aufgenommen worden sein. Ein katholischer Autor, J. M. Villefranche, berichtet hierzu: Die Großloge von Pennsylvanien hat
die Akten nachsehen lassen. Der Name M.-F. kommt nirgends vor. Dagegen findet sich der
Name eines 1829 in Havanna aufgenommenen Martin Feretti. Aus dieser Namensgleichheit
scheint die an sich ganz unglaubhafte Fabel entstanden zu sein.
Master
MACKEY.--.
MASTER KEY,
MASTER OF ALL SYMBOLIC LODGE S
MASTER OF THE BLUE
MASTERS' LODGES.
MASTER MASON
MASTER'S EMBLEM, THE
MASTERS LODGES.
(engl.), Stuhlmeister. Anrede stets: WorshipfuI M., ehrwürdiger Meister.
Master Key,
Schrift von Browne (s. d.) aus dem Jahre 1798, in welcher das englische Freimaurerische Gebrauchtum in vollendeter Gestalt chiffriert niedergelegt ist. In deutscher Sprache erschien eine Übertragung von F. Sonnenkalb.
Master Mason
(engl.), Meister (Freimaurer des III. Grades), Grand Master Mason, in Schottland der Titel des Großmeisters.
Master's Emblem, The
(engl.), Meisterabzeichen. Nach den Vorschriften der Großloge von England tragen die Stuhlmeister auf dem Schurz drei Figuren, die aus je zwei neben einandergesetzten rechten Winkeln bestehen. Diese Embleme, die irrtümlich nicht selten als Wasserwaagen angesehen werden, sollen wohl aneinandergereihte Winkelmaße darstellen. (Hawkins, ,,Condse Cyclopaedia", 1908.)
Masters Lodges.
In der Zeit von 1733 bis 1736 bestanden in London vier Logen, die sich von den anderen dadurch unterschieden, daß sie nur den neuaufgekommenen Meistergrad bearbeiteten und verliehen (Lane A. Q.C. 1888).
Speth (ibid. 1898, Seite 57) ist geneigt, in diesen Logen etwas Ähnliches zu sehen wie
die Spätere Lodge of Promulgation, d. h. Logen, die von der Großloge selbst eingesetzt
wurden, um der Verbreitung des neuen Meisterrituals zu dienen.
Materialien.
Als Baumaterialien bezeichnet die Lehrart der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland Kreide, Rohle und Feuer. Sie werden gedeutet als Aufrichtigkeit,
Verschwiegenheit und Eifer.
Materialismus,
theoretisch die Lehre, die die Materie als die Weltsubstanz und die psychischen Erscheinungen als Funktionen der Materie bezeichnet, d. h. also, daß das Wirkliche in der Welt und im Menschen, auch in seelischer Beziehung, das Körperliche. alles Geschehen aber rein mechanisch, dem Kausalgesetz unter worfen sei. In bezug auf den Menschen gipfelt
die Auffassung in dem Satz von La Mettrie:
,.Der Mensch ist eine Maschine, die selbst ihr Triebwerk aufzieht." Alles Geistige, Ideale ist
in diesem Sinne ein Nebenprodutt des stofwechsels. Schopenhauer bezeichnet M. als die ,,Philosophie des bei seiner Rechnung sich selbst vergessenden Subjekts".
Der historische M. lehrt, daß die Geschichte und Entwicklung der Menschheit ausschließlich durch die materiellen Interessen bedingt, der ethische M. bezeichnet als alleiniges Ziel des Menschen: Genuß Macht und Nutzen. In der abgeschwachten Form des kritischen M. leugnet diese Anschauung nicht die Existenz des Geistigen, das selbst wohl immateriell ist, jedoch nur an die Materie gebunden in Erscheinung treten kann. Eine zur Weltanschauung verbreiterte Spielart des naturwissenschaftlichen M. ist der Monismus (s. d.) Haeckels. Die Freimaurerei steht zum radikalen M. insoweit im Gegensatz, als ihr Streben nach Vervollkommnung keinen Sinn hatte, wenn das Geschehen derart determiniert, der Mensch nur ein Automat ware, ,.der überflüssigerweise Freud und Leid empfindet" (Driesch). Sittliche Freiheit ist ein Postulat der Freimaurerei. Wenn aber alles einem unerbittlichen Kausalgesetz unterworfen ist, wie dies der M. predigt, dann kann es keine Freiheit geben. M. ist als ,,philosophisches Prinzip zu verwerfen, aber als Maxime der wissenschaftlichen Detailforschung wertvoll" (Lange).
Die Freimaurerei lehnt den M. auch in ethischer Beziehung ab; Genuß Macht und Besitz sind nicht die einzig erstlebenswerten Glucksgüter; solche Auffassung steht zum Idealismus (s. d.) der Freimaurerei in starkem Gegensatz. M. ist keineswegs etwas unmittelbar Gegebenes, sondern eine Sonstruktion des Geistes, eine Fiktion (Vaihinger). Der Mensch erlebt das Geistige unmittelbar, weiß von der Materie nur durch den Geist. (Beinichen: ,,Die Gründgedanken der Freimaurerei im Lichte der Philosophie".) Der Geist hat keine Veranlassung, zugunsten der Materie freiwillig abzudanken. Im Sprachgebrauch unserer Zeit ist ubrigens das Wort M. vielfach ein Wortfetisch oder eine Worthulse geworden, die man besonders gern mit Spiegelbildvorstellungen vom Gegner füllt. Nicht alle, die sich Idealisten nennen, sind frei von Materialismus und die Lebensführung zahlreicher Materialisten beweist zur Genüge, daß sich auch aus dem Materialismus im philosophischen Sinne ethische Werte entwickeln lassen (s. Friedrich August Lange ,,Geschichte des Materialismus") .
Matolay de Zsolsa, Bernhard Samuel
v., 1777 Reichshofrat der ungarischen Hofkanzlei in Wien, Mystiker, 1783 Stuhlmeister der Wiener Loge ,,Zur gekronten Hoffnung", Sekretär der Provinzialloge von 0sterreich, war der eifrigste Vorkämpfer einer unabhängigen Großen Landesloge von Osterreich.
Matrikel,
das Mitgliederverzeichnis der Loge, in dem neben den profanen Personaldaten auch die maurerischen Daten, wie Aufnahme, Gradbeforderungen. Logenwechsel usw. eingetragen werden. Die Führung dieses Buches wird schon in den ,,General Regulations" vom Jahre 1720
(veröffentlicht 1723) , Punkt II, dem Meister der Loge zur Plicht gemacht . Ebenso führt jede Großoge eine Logenmatrikel der ihr angeschlossenen Logen. Diesen M. kommt für die Geschichtsforschung besondere Bedeutung zu. In der Strikten Observanz wurden geführt: eine Matriceula generalis ordinis enthaltend die europäischen Ordensprovinzen und ihre Unterabteilungen, sowie Matriculae speciales der einzelnen Provinzen.
Matron
Cirlot
wird die Vorsitzende eines Eastern Star Kapitels genannt. Ebenso Grand M. Großmeisterin im ,,Eastern Star" (s. d.). Der ihr beigegebene Berater heißt Patron.
Matthäilogenbünd
(M. L. B.), Winkellogenvereinigung mit Sitz in Leipzi g, 1910 hervorgegangen — durch Namensanderung —aus der ebenfalls irregularen Allgemeinen Bürgerloge. Der M. L. B., der in seinen Listen insgesamt 38 Logen verzeichnete und eine Bundeszeitung ,,Matthaus" herausgab, wandelte seinen Namen 1903 abermals — in ,,Große Freimaurerloge von Deutschland"—um. Inzwischen eingegangen.
Matthiesen, Oskar A. O. W.,
Professor, dänischer Maler, * 1861, Fresken in Düsseldorf in Mentone, Präsident der Kunstvereinigung vom 18. November in Kopenhagen, ist Mitglied der dortigen Loge ,,Zorobabel og Frederik".
Matthisson, Friedrich von,
lyrischer Dichter der elegisch - sentimentalen Schule * 1761, t 1831, von ihm unter anderem der Text zu Beethovens ,,Adelaide", wurde 1778 Mitglied der Loge ,,Zu den drei Kleeblattern" in Magdeburg. Zum Johannisfest 1779 übersandte er aus Dessau ein Lied.
Mataszewiez, Thaddäus,
polnischer Patriot, Verfasser moralphilosophischer politischer Werke, * 1765, t 1819, wiederholt Finanzminister, war Großredner des Großorients von Polen.
Maundy-Tharsday
MAUNDY-THURSDAY.
(engl.), s. Gründonnerstag-Zeremonie.
Maupassant, Guy de,
französischer Schriftsteller, * 1850, t 1893, bekundete in einer Novelle ,,Mein Onkel Sosthenes" freimaurerfeindliche Gesinnung. Er nennt die Freimaurer ,,dümmer als alte Frömmlerinnen", ihre Gewohnheiten ,,Affenpossen" und möchte noch eher Jesuit als Freimaurer sein.
Maurer, Arbeitende,
hieß eine 1763 in Braunschweig eingesetzte Engbundartige Vereinigung, bei welcher der jeweilige Vorsitzende eine selbstverfaßte oder fremde Abhandlung vorzutragen hatte. Auch sollte eine Bibliothek angelegt werden. Die Sache schlief aber bald ein. (Runkel, I., 143.)
Maurerei,
gleichbedeutend mit Freimaurerei.
Maurerisches Gedicht,
s. Halliwell Gedicht.
Maurerjahr,
s. Logenjahr.
Maurerqualität,
s. Charakter indelebilis.
Maurer-Ritter, Brüder, Freie and Aafgenommene,
Bezeichnung für die Freimaurer des Schwedischen Systems. (Fundamental Konstitution der Großen Landesloge von Schweden, 1800.)
Maurertag, Allgemeiner deutscher
wurde von den trägern der freimaurischen Einheitsbewegung in Deutschland in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderta immer wieder angeregt. 1864 veroffentlichte der Verein deutscher Freimaurer das Statut eines solchen. 1899 beschlossen Vertreter deutscher Logen-Gau verbande auf Antrag des Rheinisch-Westfalischen Verbandes die Einberufung eines Freimaurertages der deutschen Johannislogen für Pfingsten 1900. Es blieb aber beim Beschluß.
Maurerwort,
s. Wort.
Mauritius,
Mackey
Insel im Indischen Ozean, englische Kolonie; unter der Großloge von England, der Großloge von Schottland und dem Großorient von Frankreich arbeitet je eine Loge in Port Louis.
Mauvillon, Jacob,
deutscher Ingenieur, Schriftsteller, Offizier, * 1743, t 1794, als Nationalökonom Vertreter der physiokratischen Richtung. während des Aufenthaltes von Mirabeau in Deutschland dessen Mitarbeiter, lieferte das Material für das Werk ,,La Monarchie Prussienne sous Frederic le Grand". Er war in Kassel Freimaurer.
Mayrocordato, Alexander Murusi,
Fürst der Walschei, * 1744, wurde1776 in der Loge ,,St. Andreas zu den drei Seeblättern" in Hermannstadt aufgenommen und war 1779 stellvertretender Obermeister.
Maximilian Franz,
MAXIMILIAN, JOSEPH I.
Erzherzog von 0sterreich, * 1756 zu Wien, t 1801 zu Hetzendorf bei Wien. Letzter Kurfürst von Koln von 1784 an und Fürstbischof von Münster, Bruder Kaiser Joseph s II. Die Vermutung, der Kurfürst sei Freimaurer gewesen, ist durch seine eigenen brieflichen Auserungen widerlegt.
Großgeworden im josephinischen Geiste, duldete er aber die Freimaurerei in seinen Staaten und erließ während seiner Regierungszeit keine Verordnungen gegen Freimaurer und Illuminaten. Sein Minister war seit 1784 Freiherr Johann Christian v. Waldenfels, ein bekannter Freimaurer und Rosenkreuzer.