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Een ogenblik !

MOSAIC PAVEMENT
MOSELLANERORDEN,
MOSEN, JULIUS,
MOSER, GUSTAV
MOSSAZ, JOHN,
MOßDORF, FRIEDRICH,
MOST EXCELLENT
MOST EXCELLENT MASTER,
MOT DE PASSE
MOT DE SEMESTRE
MOT SACRÉ
MONNIER, JEAN JOSEPH,
MOUNTAINEER MASON,
MOUNT MORIAH,
MOUSSET, ALBERT,
MOVABLE JEWSELS
MOYLAND,
MOZAMBIQUE,
MOZART.
MOZARTS SCHÄDEL
MUCHA. ALFONS,
MÜFFELMANN.
MUG,
MÜLLENDORFF, EUGEN,
MÜLLER.
MULTA PAUCIS
MÜNCHEN.
MUNDIA,


Mosaic Pavement
(engl.), Musivisches Pflaster.
Mosellanerorden,
s. Amicisten.
Mosen, Julius,
deutscher Dichter und Dramaturg, * 1803, t 1867, war vor allem als Lyriker erfolgreich. Einige seiner Lieder sind heute noch verbreitet- ,,Andreas Hofer" (Zu Mantua in Banden...) und ,,Der Trompeter von Katzbach" (Von Wunden ganz bedekket...). Von ihm stammt auch das Gedicht ,,Die letzten Zehn vom vierten Regiment". M. war Mitglied der Dresdner Schwerterloge.
Moser, Gustav
v., deutscher Lustspieldichter, * 1825, t 1903, schrieb 100 Komodien, u. a. ,,Der Veilchenfresser", ,,Krieg im Frieden" ,,Der Bibliothekar". Er war Mitglied der Loge Isis" in Libau; in seiner Dialogreihe ,,Kaudels Gardinenpredigten" ist auch von Freimaurerei die Rede.
Mossaz, John,
Großkanzler der A. M. I. (s. d.) in Genf seit 1927 Verwaltungedirektor der Genfer Universität, 1876, Freimaurer seit 1898, langjähriger Stuhlmeister der Genfer Loge "Cordialité", 1920 - 1925 Groß-Dchatzmeister der schweizerischen Großloge ,,Alpina", Großredner des Obersten Rates des Schottisehen Ritus der Schweiz. Schon in den ersten Jahren seiner Kanzlerschaft vermochte er die organisatorischen Gründlagen und das innere Gefüge der A. M. I. trotz Großter Schwierigkeiten wesentlich zu stärken.
Moßdorf, Friedrich,
Mackey
deutscher freimaurerischer Reformator und Enzyklopädist, Hof und Justiz-Kanzleisekretär in Dresden, * 1757, t 1843, Forscher von umfassendem Wissen, der freimaurerischen Arbeit wie nur wenige ergeben, Freund und Berater von Schroder (s. d.), Feßler (s. d.), vor allem aber von Krause (s. d.), Herausgeber der berühmten ,,Enzyklopädie der Freimaurerei..." von C.
Lennin g (s. d.), die dann in der zweiten Auflage zum ,,Allgemeinen Handbuch der Freimaurerei" wurde. M. wurde 1777 in Leipzig Freimaurer (,,Minerva zu den drei Palmen") und wirkte seit Ende 1789 in der Dresdner Bauhütte ,Zu den drei Schwertern und wahren Freunden'. Bei allen Bestrebungen, die Freimaurerei in Deutschland vom Wust der Verirrungszeit zu befreien und sie auf festen Gründ zu führen, leistete er tätige Hilfe. Vor allem hatte Feßler in ihm einen hingebenden und hilfsbereiten Freund, der ihm auch unverbrüchlich treu blieb, als er den Undank der Berliner Brr. für sein Reformwerk so bitter zu spuren bekam. In seiner eigenen Loge wirkte M. als Schriftführer neben Freiherrn von Racknitz (s. d.) reformatorisch als der Schrodersche freimaurerische Liberalismus sich auch in Dresden durchzusetzen begann wurde M. zu einer tätigen Stutze des ,,Geschichtlichen Engbundes".
Vor allem aber verband er sich mit Krause (s. d.), als dieser 1805 nach Dresden kam und sich bei der Schwerter-Loge affiliieren ließ. Er stand 1810 neben Krause im Mittelpunkt des Kampfes um dessen Werk ,,Die drei altesten Kunsturkunden der Freimaurerbrüderschaft", dessen umfassende Ankündigung er besorgte. Er zog sich mit dieser Tat, die von der Auffassung diktiert war, alles was die Menschheit angehe und deren Eigentum sei, darfe von keinem Geheimnis umschlossen werden, ebenso den Zorn der Berliner und Hamburger Großlogen zu, wie Krause selbst, und wurde gleich diesem wegen der Publikation am 5. Oktober 1810 aus der Loge ausgeschlossen. Diese außerliche Trennung von der Freimaurerei hinderte ihn aber nicht, auch weiterhin sich freimaurerischer Forschungsarbeit zu widmen. Die in den Jahren 1822—1828 erschienene Enzyklopädie liefert dafür den schonsten Beweis.
Most Excellent
Mackey
wird das Kapitel des Royal Archgrades und sein Vorsitzender, der High Priest, genannt. Ebenso der Vorsitzende einer Loge der M. E. Masons.
Most excellent Master,
Mackey.
Bezeichnung des VI. Grades (dritten Hochgrades) des Amerikanischen Ritus (s. d.), vorletzte Stufe der sogenannten Kapitelmaurerei (Mark Master, Past Master, M. E. M., Royal Arch). Der Grad ist eine Erfindung des amerikanischen Ritualbearbeiters Webb und wird nur in Amerika vergeben. Die Legende knüpft an die Weih des Tempels durch König Salomo an. Der Vorsitzende heißt Most Excellent, die übrigen Beamtenbezeichnungen sind die gleichen wie in den Johannislogen.

In anderer Fassung wird der M. E. M. in England vom ,,Grand Council of Most Excellent, Royal, Select and Super-Excellent Masters" bearbeitet. Dort zählt er zu den Kryptischen Graden (s. d.).
Mot de passe
MOT DE PASSE
(frz.), das Paßwort.
Mot de semestre
Mackey.
(frz.), halbjährlich wechselndes besonderes Wort, das der Großorient de France 1777 einführte.
Mot sacré
(frz.), das heilige Wort im Ritual.
Monnier, Jean Joseph,
* 1761, t 1830, französischer Richter beantragte 1789 in Versailles die Umwandlung des dritten Standes zur Konstituante, war dann deren Vorsitzender, weilte aber im weiteren Verlauf der Revolution im Ausland und wurde unter Napoleon Staatsrat. In seiner Schrift: ,,De l'Influence attribuée aux philosophes, aux franc-maçons et aux illumines sur la Revolution française" (1801) stellte er — obwohl selbst nicht Freimaurer — gegenüber Barruel (s. d.) und anderen fest, daß die Freimaurerei an den 6 blütigen Geschehnissen der Revolution unschuldig gewesen sei, diese Revolution im Gegenteil eine zerstorende Wirkung auf den Bund ausgeübt habe. Die Sünden des alten Regimes, sagte er, machten den Umsturz unvermeidlich, er hätte stattgefunden, ,,auch wenn es keinen einzigen Freimaurer auf der Welt gabe."
Mountaineer Mason,
The, Monatsblatt der : ,,Masonic Research Society" von West Virginia, USA.
Mount Moriah,
Mackey.
in Amerika oft angewendetes Symbol für das ,,hohe Niveau des Maurerbundes". Jerusalem hat zwei Hügel: Zion und Moriah. Die Stadt wurde auf ersterem erbaut, Salomons Tempel sowie die Nebengebaude auf letzterem. Obgleich der M. ein ziemlich niedriger Hügel ist, wird in amerikanischen Ritualen der Tempelberg als Inbegriff der Hohe angeführt.
Mousset, Albert,
franzosischer Historiker, Verfasser von Arbeiten über die neuere Geschichte Spaniens und Osteuropas, Nichtfreimaurer, veroffentlichte 1930 die stenographische Niederschrift der Verhandlungen des Strafprozesses gegen die Mörder von Sarajevo (aus der serbokroatischen Ursprache ins Französisshe übersetzt ,,L'Attentat de Sarajevo, Documents inedits et Texte integral des Stenogrammes du Proces", Payot, Paris). Diese Publikation erbringt den Beweis daß. die vorher als Gesamtveroffentlichung allein vorgelegenen Aktenpublikation ,,Der Prozeß gegen die Attentäter von Sarajevo" von ,,Prof. Pharos" (s. d., in Wirklichkeit Pater Puntigam S. J.) Berlin 1918, wesentliche Änderungen des ursprunglichen Protokolltextes aufweist. Das ist von ausschlaggebender Wichtigkeit, denn auf die Schrift des ,,Prof. Pharos" stützte sich die jeder tatsächlichen Begründung entbehrende, von Freimaurergegnern immer wieder erhobene Beschuldigung, die Freimaurer seien an der blutigen Mordtat, die den Weltkrieg entzündete, unmittelbar oder mittelbar beteiligt gewesen.
Puntigam hat Streichungen, Kürzungen, Verstammelungen des Textes in den Aussagen der Angeklagten, Zusammenschmelzungen und Umgruppierungen vorgenommen. ,,Vergleicht man beide Ausgaben genauer, so stellt sich heraus daß Pharos-Puntigam aber auch ihm nicht passende Wendungen in der Niederschrift ganz weggelassen, daß er einige sogar in ihr Gegenteil verkehrt, mehrere mindestens im eigenen Sinne umgefarbt hat, daß. er sogar vor Interpolationen, d. h. willkürlichen Zwischenfügungen, ebensowenig zurückgeschreckt ist, wie vor widerspruchsvollen Übersetzungen und voreingenommenen eigenen Fußnoten, und zwar hauptsächlich da, wo von der Freimaurerei die Rede ist." (Kekule von Stradonitz, ,,Der Mord von Sarajevo", eine Aufklärung, Leipzig 1931)
Movable Jewsels
Mackey.
(engl.), Bewegliche Kleinodien (s. d.)
Moyland,
Schloß bei Cleve. Von hier aus schrieb Friedrich der Große am 26. Juni 1738 den bekannten Brief an den Grafen Albrecht Wolfgang von Schaumburg - Lippe, in dem er seinen vorher schon mundlich geaußerten Wunsch um Aufnahme in den Freimaurerbund wiederholte und um Geheimhaltung seines Namens bat.
Mozambique,
portugiesische Kolonie an der Ostküste Afrikas (Portugiesisch-0stafrika) unter dem Vereinigten Großorient von Lusitanien (Portugal) arbeiten fünf Logen, unter der Distrikts-Großloge der Großloge von Schottland ,,The Transvaal" eine Loge in Lourenço Marques.
Mozart.
1. Leopold, Vizekapellmeister der erzbischoflichen Kapelle in Salzburg, * 1719 t 1787, der erste Lehrer und Entdecker seines berühmteren Sohnes. Auf einer im osterreichischen Hof- und Staatsarchiv erhaltenen Präsenzliste der Loge ,,Zur wahren Eintracht' in Wien steht sein Name neben dem seines Sohnes.

2. Wolfgang Amadeus, eines der allumfassendsten musikalischen Genies aller Zeiten schuf in seinem kurzen Leben, * 1756 t 1791, auf allen Gebieten der Musik unvergangliche Werke. Einen ,,Licht- und Liebesgenius" nennt ihn Richard Wagner.
M. wurde im Herbst 1784, wahrscheinlich auf Veranlassung seines Freundes Freiherrn Otto v. Gemmingon, in die Wiener Loge ,,Zur Wohltätigkeit", die später in die Bauhütte ,,Zur neugekronten Hoffnung" übergeführt wurde, aufgenommen, besuchte aber ständig auch die Arbeiten der Loge ,,Zur wahren Eintracht", deren Stuhlmeister Born (s. d.) war, und in der er am 7. Janner 1785 im Delegationsweg zum Gesellen befordert wurde und einen Monat später bei der Einführung Haydns zugegen war. Über Veranlassung M.s trat auch sein Vater dem Bunde bei. Zwischen beiden entspann sich ein lebhafter Briefwechsel über die Freimaurerei, der vom vorsichtigen Vater fast ganzlich vernichtet wurde. Aus dem einzigen erhalten gebliebenen Brief geht der tiefgehende Einfluß der Freimaurerei auf M.s Denken und Fühlen klar hervor. Bernhard Paumgarter, der Direktor des Salzburger Mozarteums, der kein Freimaurer ist schreibt: ,,Zweifellos haben die menschenfreunilichen und großzugigen Bestrebungen der Freimaurer, ihr Kämpf gegen Aberglauben und Gewissensenge, die idealen Gründsatze gegenseitiger Forderung und bruderlicher Gleichberechtigung das empfindliche Gemut M.s lebhaft gewonnen" (,,Mozart", Berlin, Volksverband der Bücherfreunde).

Es kann folglich nicht wundernehmen, daß der freimaurerische Einfluß auch auf sein musikalisches Schaffen übergriff. Er komponierte eine Reihe Werke, die unmittelbar zur musikalischen Umrahmung des Rituals gedacht waren, und außerdem die Oper ,,Die Zauberflöte" (s. d.), das ,,Hohelied" der Freimaurerei, die der Verherrlichung der freimaurerischen Humanitätsidee, der Menschenliebe, dienen wollte, und in deren Sarastro M. dem von ihm tief verehrten Born (s. d.), dessen Logenvortrag über die ägyptischen Mysterien den Anstoß zur Entstehung dieses Werkes gab, ein Denkmal setzen wollte. ,,Die Zauberflöte" gilt im Sinne Beetbovens als die erste deutsche Oper. Außer dieser Oper ist die ,,Maurerische Trauermusik", die anlaßlich des Todes zweier Brr., des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin und des Fürsten Eszterhazy, komponiert wurde, das bedeutendste freimaurerische Werk M.s.
Paumgartner sagt daruber: ,,In ihr klang, vielleicht zum ersten Male, der neue, höchstpersönliche, von sußer Schwermut und Milde übervolle Ton bewuster an, der den letzten Arbeiten des Meisters zu eigen ist. Diese Erkenntnis wird noch wichtiger, da gerade in diesem Werke freimaurerischer Art frühe Spuren der bedeutungsvollen Stilwandlung deutlicher aufzuschimmern scheinen, an deren Wesen der geistige und kulturelle Einfluß des Ordens auf M.s schopferischen Impuls unleugbaren Anteil hatte." Der Biograph M.s, Jahn (Nichtfreimaurer), sagt über die Trauermusik: ,,M. hat nichts geschrieben... was tiefer wirkte, als dieses kurze Adagio." 1785 komponierte M. zwei Kantaten: Zür Eroffnung der Loge" und ,,Zum Schlusse der Loge". Im selben Jahr entstand zu Ehren Borns die Kantate ,,Die Maurerfreude", die anlaßlich des Besuches von M. in der Prager Loge ,,Zur Wahrheit und Eintracht" aufgeführt wurde (Text von Petran).
1785 entstand auch die ,,Gesellenreise" (Text von Josef Ratschky), wahrscheinlich anläßlich der eigenen Beforderung komponiert. Werke freimaurerischen Inhalts sind ferner: die Solokantate ,,Die Ihr des unermeßlichen Weltalls Schopfer ehrt" (Text von Franz Heinrich Ziegenhagen), in zwei Bearbeitungen bekannt jedoch unvollendet; das Lied ,,0 heiliges Band" das M. wahrscheinlich im Auftrage eines Freimaurers im Alter von 16 Jahren komponierte; die Solokantate ,,Die Seele des Weltalls" (eine Johannisfestkantate) und ,,Eine kleine Freimaurerkantate", die 1791 bei der Einweihung eines Tempels der Loge ,,Zur gekronten Hoffnung" unter M.s Leitung kurz vor seinem Tode aufgeführt wurde und seine letzte Arbeit war. Verfasser des Textes war Schikaneder. Als Anhang zu dieser Kantate schuf M. das Lied ,,Zum Schluß der Loge". In vielen dieser Werke, die zum Großen Teil vor der Zauberflote entstanden sind, finden sich bereits Anklange an dieses freimaurerische Hauptwerk M.s, insbesondere an die Gesange der drei Genien. Die freimaurerischen Kompositionen M.s erschienen gesammelt unter dem Titel ,,Kompositionen für Freimaurer von W. A. Mozart, Klavierauszug von Karl Reinecke", im Verlag Breitkopf u. Härtel (außer den genannten auch vier Stücke der ,,Zauberflöte" enthaltend).

3. Wolfgang Amadeus, zweiter Sohn des vorigen, * 1791, t 1844, versuchte sich als Komponist (Kantate ,,Zum Lobe meines Vaters", Klaviervariationen zum ,,Don Juan" u. a.). Musiklehrer, eine Zeitlang auch Kapellmeister am Theater zu Lemberg, starb in Karlsbad und wurde dort auf dem Andreasfriedhof beigesetzt, wo sich sein von der Stadtgemeinde und der Karlsbader Freimaurerloge betreutes Grab noch heute befindet. Soweit bekannt, war er nicht Freimaurer, er hatte zu seinen Lebzeiten auch in Osterreich selbst keine Gelegenheit gehabt, es zu werden.
Mozarts Schädel
im Salzburger Mozartmuseum. Mozart wurde am 6. Dezember 1791 auf dem Friedhofe zu St. Marx in Wien beigesetzt. Da an diesem Tage heftiges Regen- und Schneewetter herrschte, kehrten die wenigen Freunde, die ihn begleiteten, schon am Stubentor um. Nach einer Mitteilung der ,,Neuen Zeitschrift für Musik", 1890/52, soll der Totengraber sich die Stelle des Massengrabes, in dem Mozart beigesetzt wurde, gemerkt, und zehn Jahre später beim Ausgraben den Schadel an sich genommen haben. Sein Nachfolger schenkte diesen angeblichen M.-Sch. dem Kupferstecher Jakob Hyrtl, von dem er an den bekannten Anatomen Prof. Hyrtl überging. Nach dessen Tode fiel er dem M.-Museum in Salzburg zu. Die Echtheit ist jedoch nicht einwandfrei bestätigt.
Mucha. Alfons,
tschechischer Maler von Großem Ruf, * 1864, begründete während seines jahrelangen Aufenthaltes in Frankreich einen eigenen Dekorationsstil. Malte u. a. die ,,Slavische Epopoe", ist Mitglied der Loge ,,Jan Amos Komensky" in Prag und seit der Gründung des Obersten Rates der Tschechoslowakei des A. u. A. Schottischen Ritus dessen Großkommandeur.
Müffelmann.
MÜFFELMANN
1. Ludwig, Dr., Journalist und Schriftsteller, einer der hervorragendsten Vorkämpfer der humanitären Freimaurerei in Deutschland, * 1853, t 1927. 1879 in die Loge ,,Zu den drei Rosen" (Hamburger System in Rostock) aufgenommen, nahm er in den neunziger Jahren als deren Stuhlmeister an dem Reformwerk von Settegast (s. d.) teil. Als 1902 die von ihm in freiheitlichem Sinne geleitete ,,Rostocker Zeitung" an eine politisch anders gestellte Gruppe überging, übersiedelte M. nach Berlin leitete dort in der Folge die ,,Neue Zeit". In Berlin-Wilmersdorf stand er an der Spitze der deutschen demokratischen Partei und bekleidete das Amt eines Stadtverordneten. Meister vom Stuhl der Loge ,,Humanitäs", wurde er Erster Provinzial-Großmeister der seither geschlossenen Provinzial-Großloge von Hamburg und redigierte ihr offizielles Organ, Die Bausteine". Im Weltkrieg schrieb er ,,Die italienische Freimaurerei und der Krieg", nach Friedensschluß kämpfte er aus innerstem Drang leidenschaftlich für den wahren Humanitätsgedanken, für Freiheit, Versohnung und echtes Menschentum. 1921 stiftete er die Loge ,,Zu den Alten Pflichten". Seine kompromißlose humanitäre Auffassung und sein rucksichtsloses Eintreten für die übernationalen Forderungen der Freimaurerei trugen ihm in den letzten Lebensjahren starke Gegnerschaft ein.

2. Leo, Dr. phil., Sohn des Vorigen, Hauptgeschaftsführer des Verbandes der leitenden Angestellten (Vela) in Berlin, * 1881, aufgenommen 1913 vom Vater in der Loge ,,Humanitas" (Hamburger System), mit diesem einer der Gründer des, Bluntschli-Ausschusses" (s. d.) und der Berliner Loge ,,Zu den Alten Pflichten", ging, als der auch von ihm leidenschaftlich verfochtene Internationalismus M.s immer stärkeren Anfeindungen begegnete, zur Loge ,,Bluntschli zur reinen Erkenntnis", Berlin (Großloge ,,Zur Sonne", Bayreuth), wurde sehr bald wegen seiner Teilnahme an der internationalen freimaurerischen Manifestation in Belgrad 1926 und seiner führenden Betätigung in der Allgemeinen Freimaurerliga selbst heftigst angefeindet, verließ infolgedessen 1928 seine Großloge und wurde Mitglied der Loge ,,Labor" in Wien. 1930 setzte er in Vertretung des Obersten Rates des A. u. A. Schottisehen Ritus von Deutschland in Hamburg-Harburg die Logen ein, die dann zur Symbolischen Großloge von Deutschland zusammentraten. Er ist deren erster Großmeister.
Mug,
s. Jug and Mug.
Müllendorff, Eugen,
Dr. phil. in Berlin, * 1856, Landes-Großmeister der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland bis 1931, ist eine Persönlichkeit, die auf die Entwicklung der Freimaurerei im Nachkriegsdeutschland bestimmenderen Einfluß ausgeubt hat, als seine Gegner zuzugeben bereit sind. Als unmittelbar nach dem Kriege in Deutschland eine starke Bewegung nationalistischer Kreise gegen die Freimaurerei einsetzte, richteten mehrere extrem national eingestellte Personlichkeiten an M. einen Brief, in dem sie eine Auseinandersetzung mit diesem als Exponenten der altpreußischen Freimaurerei anstrebten. Man hat M. den Vorwurf gemacht, daß er diesen sogenannten ,,Schafferbrief" bestellt habe um Gelegenbeit zu einer programmatischen Erklärung zu finden. Der Austritt der drei altpreußischen Großlogen aus dem deutschen Großlogenbunde wird seinem Einflusse zugeschrieben. 1922 schied er auch aus dem Verein deutscher Freimaurer aus und gab damit das Signal zur Abkehr (Verbot!) seiner Großloge von dieser gemeinsamen Einrichtung. In einem Briefwechsel mit Bischoff (s. d.) bezeichnete er neben mehr systematischen Gründen besonders den Pazifismus als unverträglich mit deutscher Vaterlandsliebe.
Er wendet sich gegen jede Aufklärungsarbeit und verlangt, daß die Offentlichkeit sich mit der Freimaurerei nicht mehr beschäftigen dürfe, als zur Verteidigung der eigenen Ehre und ihres Rufes notwendig sei. Unter M.s Leitung sonderte sich daher die Große Landesloge innerlich von der übrigen deutschen Freimaurerei immer mehr und mehr ab und zog schließlich auch außerlich die Scheidelinie, indem sie sich die Bezeichnung ,,Deutschchristlicher Orden" beilegte. In zahlreichen Kundgebungen des Landes-Großmeisters wurde immer wieder der Gegensatz zur internationalistischen Richtung betönt. Wo immer auf der Welt ein internationaler Freimaurerkongreß stattfand, stellte sich M. mit einem strengen Verbot der Teilnahme für die eigenen Ordensbruder ein.
Als Erfolg seiner Bemühungen kann M. verzeichnen, daß extrem-nationale Verbande ihren Frieden mit der Großen Landesloge gemacht haben. Allerdings konnte dieses Bemühen weder die Notwendigkeit der Prozesse seines Amtsvorgangers, des Grafen v. Dohna, gegen die nationalistischen Gegner v. Puttkammer und Graf v. d. Recke (1930) und Ludendorff (1931) verhindern, noch vereiteln, daß letzterer gerade die Große Landesloge in ganz besonderem Ausmaß angriff. Der Erfolg nach außen ist somit nur ein unvollkommener, was nicht zuletzt damit zusammenhangt, daß M. die letzte Konsequenz anscheinend scheut und auch für den Ritterorden den Freimaurernamen beibehalt. Dagegen ist es ihm gelungen, die Große Landesloge aus der Einheit der deutschen Freimaurerei herauszuziehen. Hier bestehen auch deutliche Gegensatzlichkeiten zu den beiden anderen altpreußischen Großlogen, die bei besonderen Anlassen immerhin noch mit der humanitären Gruppe Fühlung halten, während die Große Landesloge sich immer deutlicher auf der ganzen Linie abzusondern bestrebt ist.

M. ist auch nach seiner Amtsniederlegung (Johannis 1931) eine der markantesten Personlichkeiten der deutschen Freimaurerei, in der sich eine bestimmte Richtung, die der extrem national christlichen, ausprägt. Er ist der Exponent jener starr-dogmatischen Auffassung altpreußischer Freimaurerei, die zur Zerklüftung (splijting) der deutschen Freimaurerei so viel beigetragen hat.
Müller.
1. Friedrich, v., Kanzler des Herzogtums Sachsen-Weimar zur Goethe-Zeit, Dichter * 1779, t 1849, seit 1809 Mitglied, dann Zugeteilter Meister der Weimarer Loge ,,Amalia". Goethe wirkte bei der Aufnahme des Freundes mit. M. hielt diesem in der Loge die Gedachtnisrede. Von ihm auch zwei Goetheschriften.

2. Wilhelm, deutscher Dichter und Philolog, ,,Griechenmüller", * 1794, t 1827, ein Nachzügler der Romantik. Berühmt die dem Freiheitskämpf der Hellenen gewidmeten Griechenlieder. Von seiner Lyrik am bekanntesten die von Schubert vertonten Lieder ,,Die schone Mullerin" und ,,Die Winterreise". An den Befreiungskriegen nahm M. als Freiwilliger teil. Er wurde 1820 in der Leipziger Loge ,,Minerva zu den drei Palmen" aufgenommen.

3. Hans, osterreichischer Schriftsteller t 1882, erfolgreicher Buhnenautor (,,Könige"Flamme", "Der Schöpfer",,"Die blaue Küste" " Der Vampyr", ,,Tokayer" u. a.), Prosaschriften (,,Buch der Abenteuer", ,,Die Kunst sich zu freuen" u. a.), seit 1928 Autor von Filmen, die über die ganze Welt gingen, ist Mitglied der Wiener Loge ,,Zukünft".
Multa paucis
Mackey.
,,The complete Free Mason, or Multa paucis for lovers of secrets", London gegen 1764, 176 Seiten mit einem Titelkupfer, von Wolfstieg (3882) als außerst selten bezeichnet, anonym erschienenes Werk, das von Preston und anderen viel benützt wurde.
Das Buch gibt die Geschichte der Großloge bis zu seinem Erscheinungsjahr und ist bemerkens wert durch die Sicherheit. mit der Christopher Wren (s. d.) als Großmeister bezeichnet wird. Außerdem behauptet der Verfasser, daß bei der Gründung der Londoner Großloge nicht vier sondern sechs Logen beteiligt gewesen seien.

Großmeister Lord Byron (1747—1752) soll nach der Schrift seine Pflichten vernachlassigt und so zur Entstehung des englischen Schismas beigetragen haben, was sonst nirgends behauptet wird.
München.
Eine irregulare Loge, die sich in der Gast wirtschaft ,,Zur Sonne" des Wirtes Pögner versammelte und von Weishaupt als die Pögnerische Loge bezeichnet wird, durfte der Ausgangspunkt der Manchner Maurerei gewesen sein. Sie erhielt 1777 von der Mutterloge ,,Die Wachsende zu den drei Schlusseln" (Regensburg) ein Patent, wobei Anton Graf v. Thorrin g zu Seefeld als Meister vom Stuhl genannt wird. 1773 waren aus die ser irregulären Loge mehrere Brr., darunter der spätere Kultusminister Graf Morawitzky, ausgetreten und hatten 1775 eine eigene Loge gegründet, die als regular bezeichnet wird, ob zvar der Ort ihrer Patentierung unbekannt geblieben ist. Die von Regensburg aus patentierte, sogenannte Pognerische Loge führte nach ihrer Regularisierung den Namen ,,Maximilianische Einigkeit zur goldenen Sonne" in Müinchen. Die Morawitzky-Loge gehörte der Strikten Observanz an und hieß Loge ,Zur Behutsamkeit", in ihr wurdeAdam Weishaupt 1777 aufgenommen.
Eine weitere Abspaltung aus der Pognerischen Loge unter dem Kurfürstlichen Kammerdiener Kaspar Radl führte zur Gründung der Winkelloge ,,Zum guten Rat", die sich besonders Weishaupt für seine Zwecke dienstbar zu machen suchte. Als nach Übersiedlung des Kurfürstlichen Hofes nach M. die Brr. Marquis v. Costanzo und Falgera in diese Winkelloge Eingang gefunden hatten, vermittelten sie die Patentierung der L. durch die Loge ,Royal York" in Berlin, die 1779 unter dem Namen ,,St. Theodore du bon conseil" erteilt wurde. Diese Loge erhielt von Royal York 1781 Direktorialrecht für Bayern, Italien und die Schweiz, d. h. das Recht, neue Logen zu gründen. Solche entstanden in Burghausen, Griesbach, Freising und Eichstadt.
Mit der Zeit wurde die Loge ,,Theodor zum guten Rat" der Brennpunkt des bayrischen Illuminatentums. Auch eine französische Loge wird erwahnt, die sich um die Einführung der französischen Hochgrade bemühte. Die Loge Theodor besaß in M. ein eigenes Haus mit einem Naturalienkabinett und einem botanischen Garten. 1783 trug sich die Loge mit der Absicht, dem Eklektischen Bunde beizutreten. Der Buchhändler Strobl, dem die Aufnahme in den Illuminatenorden verweigert worden war, denunzierte durch Druckschriften Illuminaten und Freimaurer in der Offentlichkeit. Das Edikt des Kurfürsten vom 22. Juli 1784, im folgenden Jahr wiederholt, machte dem Logenleben ein Ende. Auch der Kurfürst (dann König) Maximilian I. Josef verbot alle geheimen Gesellschaften, erst 1799, dann 1804.

Erst 1871 lebte die freimaurerische Tätigkeit in der bayrischen Landeshauptstadt wieder auf. Es bildete sich 1871 ein dem Eklektischen Bunde angehöriges Kranzchen ,,Zur Kette", das 1873 zur Großloge ,,Zur Sonne" in Bayreuth übertrat.
Erst 1896 folgte eine zweite Loge ,In Treuefest", unter der Großen Landesloge von Deutschland. 1897 wurde von der Settegast-Großloge ,,Kaiser Friedrich zur Bundestreue" eine Loge gegründet, die 1902 zur Frankfürter Großloge unter dem Namen ,,Zum aufgehenden Lichte an der Isar" übertrat. Alle anderen, heute in M. arbeitenden Logen sind späteren Datums: ,,Constantia vom Fels zum Meer" (Hamburg 1912), ,,Mozart" (Sachsen 1914), ,,Sturmfried" (Landesloge 1915), ,,Empor" (,,Drei Weltkugeln" 1920) ,"Freundschaft im Hochland" (Preußen 1921), ,Deutsche Wacht im Süden" (,,Drei Weltkugeln" 1924).

Nach dem Waffenstillstand des Jahres 1918 versuchte der Großmeister der Großloge ,,Zur Sonne" in Bayreuth, der in M. wohnhafte Dr. August Paret, durch einen Funkspruch die Freimaurer der Welt auf die Notlage unter der deutschen Bevolkerung aufmerksam zu machen.
Dieser Aufruf an das Weltgewissen verlief jedoch erfolglos. M. war in den folgenden Jahren ein Brennpunkt der starken nationalen Strömung unter den Freimaurern, besonders innerhalb der Großloge von Preußen, genannt ,,Zur Freundschaft". Die Bewegung,die die Ruckkehr dieser Großloge zum christlich-nationalen Prinzip zur Folge hatte, ging von M. aus. Der Geheime Kommerzienrat Eugen Zentz spielte bei diesen Stromungen eine führende Rolle. Bemerkenswert ist, daß zu dieser Zeit auf Einladung auch Ludendorff eine Münchner Loge gelegentlich einer vaterländischen Feier besucht hat.
Mundia,
franzosische pazifistische Vereinigung von Freimaurern ,,Groupement fraternel des pacifistes integraux dit Mundia". Unter ,,pacifiste integral" wird jeder Pazifist verstanden. der sich jeder Art von Krieg widersetzt. Sekretär: Andre Pagteur, 7, rue Fondary. Paris (15e).