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Een ogenblik !

HOCHGRADSYSTEME.
HOCHKAPITEL DES HOHEN ORDENS DER TEMPEL HERREN
Hochmittag, Hochmitternacht
HOCHSCHILD, CARL FREDRIK, LOTHARIUS,
HODITZ, ALBRECHT JOSEF, GRAF,
HOENSBROECH, PAUL, GRAF VON,
HOFFMANN, LEOPOLD ALOIS,
HOFFNUNG
HOGARTH, WILLIAM,
HOGG, JAMES,
HOHENLOHE-BARTENSTEIN, JOSEF CHRISTIAN
HOHENZOLLERN,
HOLBACH, PAUL HEINRICH DIETRICH
HOLBROOK, SIR ARTHUR,
HOLINESS TO THE LORD
HOLLAND,
HOLME, RANDLE,

Hochgradsysteme.
Über die große Zahl von H., die im 18. Jahrhundert entstanden sind, bezw. im Laufe des 19 Jahrhunderts Umgestaltungen oder Zusammenfassungen zu neuen Riten erfuhren, unterrichten u. a. folgende Stichworte:
Hochkapitel des hohen Ordens der Tempel herren
in Jena, Gründung des Hochstaplers Johnson (s. d.) im Jahre 1763 (s. auch v. Hund).
Hochmittag, Hochmitternacht
(engl. Hightwelve und Lowtwelve), freimaurerische Zeitbezeichnungen, die den Beginn und das Ende der Arbeitsstunden angeben. Die Erklärung des Begriffes "Hochmittag" wird im englischen Ritual folgendermaßen gegeben: "Da die Erde sich ständig um ihre Achse und um die Sonne dreht, und die Freimaurerei allgemein über ihre Oberfläche verbreitet ist, so folgt daraus, daß die Sonne immer in ihrem Meridian in Beziehung zur Freimaurerei sein muß."
Hochschild, Carl Fredrik, Lotharius,
Freiherr von, schwedischer Staatsmann und Schriftsteller, a 1831, t 1898, liberaler Politiker, 1880-188S Außenminister war Ritter des Ordens Karl XIII. (s d.).
Hoditz, Albrecht Josef, Graf,
* 1706, t 1778, eine der vielen über den Bildungsdurchschnitt ihrer Klasse weit hinausragenden, aber ebenso exzentrischen Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts. Friedrich der Große dem ihn seine vorübergehende Ehe mit der Markgrafin Sophie von Brandenburg Bayreuth verband, versuchte vergeblich, aus ihm einen Wehtigen Husarenoberst zu machen; am Wiener Hofe erregte er Aufsehen, indem er sich als "Heide" ausgab. Er wurde in Breslau 1742 in der Loge "Zu den drei Totengerippen" aufgenommen und errichtete dann in Wien die Loge "Zu den drei Kanonen", als deren "Großmeister" er geführt wurde, bis ihn die Bruderschaft absetzte. Die Loge wurde durch die militarische Aushebung auf Befehl Maria Theresias berühmt. Auf seinem mit bizarrster Laune eingerichteten Herrensitz Roßwalde (Schlesien), waren Friedrich und Voltaire seine Gaste. Der König dichtete damals die Verse: "O singulier Hodiz...", die ein Bild des Arkadiens in Schlesien mit seinem Sonnentempel, seinen Theatern, seiner Liliputanerstadt usw. gaben. Als H. schließlich finanziell zusammenbrach, bot ihm Friedrich in Potsdam ein Asyl.
Hoensbroech, Paul, Graf von,
* 1852, t 1923, gehörte 14 Jahre dem Jesuitenorden an und entfaltete nach seinem Austritte eine rege Tätigkeit gegen den Orden. Noch nach seinem Tode erschien eine Enzyklopadie "Der Jesuitenorden" (in zwei Banden, 1926), in welcher er den Kampf gegen den Orden zum Abschlusse zu bringen trachtete. In diesem Werke widmet H. auch der Stellung des Jesuitenordens zur Freimaurerei und dem Taxilschwindel weit ausholende Darstellungen, die besonders durch die zahlreichen Zitate aus jesuitischen Schriften interessant sind.
Hoffmann, Leopold Alois,
Universitätsprofessor in Wien, * 1759, t 1801, war von 1783/1788 Freimaurer, zuletzt in der Loge "Zur neugekrönten Hoffnung" in Wien. Nach Ausbruch der französischen Revolution trat er aus der Loge aus und begann einen leidenschaftlichen Kampf gegen das Freimaurertum, dessen "Komplott" er die Schuld an den revolutionaren Umwalzungen in Frankreich zu schrieb- Er trat als Denunziant hauptsachlich in seiner "Wiener Zeitschrift" (1792-1793) auf und veröffentlichte mehrere, meist anonyme Bücher gegen Freimaurer und Illuminaten, vom Bestreben geleitet, erst Leopold II, dann Franz II zu energischem Vorgehen gegen die Logen, zur Gründung eines Geheimbundes gegen die Freimaurerei zu bestimmen. In einer im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv aufbewahrten Denunziationsschrift seines Freundes Zimmermann (s. d.) aus Hannover ist dieser Plan genau dargelegt. Besonderes Aufsehen machten die Schriften: "Briefe eines Biedermannes an einen Biedermann über die Freymaurer in Wien" und "Die zwei Schwestern P'*~ (Paris) und W~** (Wien) oder neuentdecktes Freimaurer- und Revolutionssystem..-". Man lebe in einem "bösen Zeitpunkt", predigte der "Heerführer der Obskuranten", "in welchem man so vieles von teils wirklich verubten, teils versuchten Königsmorden höre". Die Freimaurer verbanden sich in der ganzen Welt untereinander und seien daher für den Staat "furchtbarlich", ihr Tempelbau laufe aber auf nichts anderes hinaus, als auf den Untergang der Religionen und aller Großen.
Aus den Gründsatzen der Loge "Zur wahren Eintracht" habe man ersehen können, daß Wien "die echte Schwester" des revolutionaren Paris sei, weshalb auch in Osterreich der Umsturz der Staatsverfassung und die Königsmorde zur Tat werden könnten. Der plötzliche Tod Kaiser Leopolds II beweise, daß man diesen "meuchlerisch" aus dem Wege geraunt habe. In "Aktenmäßige Darstellung der Deutschen Union und ihre Verbindungen-.." behauptete H. eine innige Verbindung zwischen den "Oberen" Bode und Mirabeau, die mit Hilfe der Freimaurerei "die Hauptmine zur Explosion der französischen Staatsrevolution ganz unvermerkt bearbeitet hatten. Diese Tätigkeit rief eine Flut von Gegenschriften gegen den "Hoffmannismus" auf den Plan (Alxinger: "Anti-Hoffmann", Knigge: "Des seligen Herrn Etatsrats Samuel Konrad von Schafskopf hinterlassene Papiere", Dalberg: "Von dem Einfluß der Wissenschaften und schönen Künste in Beziehung auf öffentliche Ruhe", u. a.), sie war jedoch den obersten Hofstellen sehr genehm (Leopold II sagte: "Der Kerl ist ein Esel, ich weiß es, aber er leistet mir als Spion sehr gute Dienste"), so das man H. als den eigentlichen Spiritus rector des schließlichen Verbotes der Freimaurerei in Osterreich bezeichnen kann.
Hoffnung
(als Wortsymbol) bildet mit Glaube und Liebe die drei Flammen (Säulen) des Rosenkreuzergrades mehrerer Hochgradsysteme. Sie ist die Sehnsucht der Menschenseele nach dem Unendlichens die Fackel, die allein leuchtet und den Weg weist, wenn ringsum sich alles in Finsternis hullt.
Hogarth, William,
Mackey
berühmter englischer Maler und Kupferstecher, * 1697, t 1764, der als Sittenschilderer seiner Zeit fortlebt. Er war ein Mündel des Freimaurers Sir James Thornhill und dessen Schuler, heiratete gegen dessen Willen seine Tochter, was zu längerem Zerwürfnis führte. 1725 erscheint er in der Liste der Loge "Hand and Appletree", 1730 in der Loge "Bear and Harrow in Butchers Row". Besonders interessant von seinen Bildern ist "Die Nacht" das die Freimaurer seiner Zeit in einer nacht liehen Straßenszene karikiert. Ein anderes Bild "The Mystery of Masonry brought to light by the Gormogons" ist eine Satire auf bekannte freimaurerische Persönlichkeiten seiner Zeit Von H. soll auch das Abzeichen der Großlogen stewards herrühren. Er selbst wurde am 30. Marz 1734 zum Grand-Steward ernannt.

Sehr bekannt ist sein Selbstporträt (mit Hund), er hat außerdem zahlreiche Freimaurerporträts gemalt. So Martin Folkes, John Pineu. a. m. Seine Buste ist in der Londoner Nationalgalerie.
Hogg, James,
Mackey.
schottischer Dichter, nach seinem Geburtsort "Ettrick-Schäfer" genannt * 1770, t 1835, begann seine Laufbahn als Schafhirt, wurde von Walter Scott und Lord Byron gefördert, berühmt durch sein Gedicht "The Queens Wake", war Mitglied der Edinburger Loge "Canongate Kilwinning Nr. 2".
Hohenlohe-Bartenstein, Josef Christian
, Fürst v., * 1740, t 1817, letzter Fürstbischof von Breslau (seit 1795), der gleichzeitig weltlicher Fürst war. Furst H. war nachweislich 1776 Mitglied der in Bonn von der Strikten Observanz gegründeten Freimaurerloge und, nach einem Vortrag des Kölner Stuhlmeisters Oestges aus dem Jahre 1807, auch Mitveranlasser des Anschlusses der Kölner Loge "Le Secret des trois Rois" an den Grand Orient de France im Jahre 1775.

Hohenzollern,
1. Friedrich der Große;
2. Wilhelm, Prinz von Preußen,
3. Heinrich, Prinz von Preußen,
4. Ferdinand, Prinz von Preußen,
5. Friedrich Wilhelm II.,
6. Friedrieh Wilhelm III.,
7. Wilhelm I.,
8 Friedrich III.,
9. Friedrich Leopold,
10 WiIheIm II,
HOHENZOLLERN

Hohenzollern,
deutsches Furstengeschlecht, aus dem die Könige von Preußen und die drei letzten deutschen Kaiser stammten.
1. Friedrich der Große;
während eines Tischgespraches außerte sich sein Vater König Friedrich Wilhelm I., auf einer Rheinreise abfällig über die Freimaurerei und alle geheimen Gesellschaften (1738). Der anwesende Graf Albrecht Wolfgang zu Schaumburg-Lippe widersprach und bekannte sich offen zur Freimaurerei. Dieses Tischgesprach machte auf den jugendlichen Kronprinzen Friedrich derartigen Eindruck, daß er dem Grafen gegenüber den Wunsch außerte, Freimaurer zu werden. Graf zu Schaumburg Lippe gab diesen Wunsch an den ihm bekannten Freimaurer Friedrich Christian v. Albedyll weiter, der seiner Loge in Hamburg Bericht erstattete.
Die Loge beschloß, eine Deputation nach Braunschweig zu entsenden, der Baron Oberg als Meister vom Stuhl die Brr. Löwen und Bielfeld und der Kammerdiener Obergs, Rabon, angehörten. In der Nacht vom 14. zum 15. August 1738 fand im Kornschen Gasthofe in der Breiten Straße die Aufnahme statt. Zugleich mit Friedrich wurde der Hauptmann Graf Leopold Alexander von Wartensleben aufgenommen. Die Arbeit dauerte bis 4 Uhr morgens. Mit dem Kronprinzen waren auch Graf Schaumburg-Lippe, Graf Kielmannsegge und Albedyll nach Braunschweig gekommen. Friedrich lud dann Oberg und Bielfeld (s. beide) nach Rheinsberg ein. Ersterer wurde erster Meister der Kronprinzenloge, die Friedrich später selbst leitete. Noch heute finden sich im Schloß Rheineberg maureridche Symbole aus jener Zeit. Nach der Thronbesteigung (1740) konnte das "Journal de Berlin" melden: "Une société in Fortunée, à la quelle il semble, qu'on prépare le même sort, qu'aux anciens Templiers, peut aussise promettre un azyle dans la généreuse protection de S. M. Je parle des Francs-Masons. Ils peuvent mettre leur Loge à l'abri du Trone et jouir d'un repos qu'aueune persécution en troublera."

Friedrich der Große brachte die Freimaurerei nach Berlin, hielt im Schloß Charlottenburg selbst Loge. Er nahm in der ersten Arbeit seinen Bruder Wilhelm auf, später auch seinen Schwager, den Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth. Auf die weitere Entwicklung der Freimaurerei in Preußen nahm Friedrich wiederholt Einfluß. Als er hörte, das die Kaiserin Maria Theresia gegen die Logen eingenommen sei, sagte er:
Die Kaiserin hat ganz recht, denn da sie nicht wissen kann, was in den Logen vorgeht so ist sie auch nicht schuldig, solche zu leiden. Ich aber, der ich es weiß, kann nicht nur solche dulden, sondern ich muß solche auch billig schutzen und handhaben." Er bewilligte die Gründung der Loge "Aux trois globes" in Berlin, aus der mit seiner Genehmigung späterhin die Große National Mutterloge der preußischen Staaten entstand. Mit den Verwirrungen der Freimaurerei in den späteren Jahrzehnten wollte er allerdings nichts mehr zu tun haben. Zustimmende Außerungen zu der Freimaurerei, wie er sie verstanden haben wollte, sind aber auch noch aus seinen späten Lebensjahren bekannt, so 1777, wo er vor seinem Neffen Friedrich August dem guten Geiste, der alle ihre Mit glieder beseelt, Beifall zollt. Im gleichen Jahre schreibt er an die Loge "La Royale York de l'Amitié": "Eine Gesellschaft, die nur daran arbeitet, in meinen Staaten alle Tugenden auf fruchtbringende Weise hervorzürufen, kann immer auf meine Protektion rechnen. Dies ist eine ruhmliche Aufgabe für einen jeden guten Herrscher, und ich werde nie aufhören, sie zu erfullen."
Auch 1779 versichert er in einer Kabinettsordre vom 7. Februar die gleiche Loge seiner freundschaftlichen Teilnahme. Die von Gegnern verbreitete Geschichtsfälschung, Friedrich II. habe sich von der Freimaurerei zurückgezogen und sie in späteren Jahren überhaupt abgelehnt, wird durch diese Belegstellen leicht zu berichtigen sein. Ebenso gehört die Geschichte vom ungetreuen General Walrave (s. d.) in das Bereich der Fabel. Im A. u. A. Schottischen Ritus wird Friedrich der Große als Patron bezeichnet, der die sogenannten Großen Konstitutionen erlassen habe. Auch das ist haltlos. Daß Friedrich, ebenso wie sein großer Zeitgenosse Joseph II, in einem Zeitalter der Aufklärung für die verschiedenen Verirrungen der Freimaurerei auf alchimistischem und magischem Gebiet und für das Templerunwesen der Strikten Observanz kein Verständnis aufbringen konnte, liegt in der Klarheit seines geistigen Lebens. Daher erklären sich auch die sogenannten" Mürrischen" Urteile über die Freimaurer seiner Zeit. An der Freimaurerei selbst ist er niemals irre geworden. Freimaurer waren auch seine Bruder:
2. Wilhelm, Prinz von Preußen,
* 1722, t 1758,
3. Heinrich, Prinz von Preußen,
* 1726, t 1802, Feldherr (wie Dr. Pauls, Aachen, 1927, aus einem Brief des Prinzen an die "Mere Loge Ecossaise de France" in Paris [1784] nachwies),
4. Ferdinand, Prinz von Preußen,
* 1730, t 1813,
5. Friedrich Wilhelm II.,
Neffe und seit 1786 Nachfolger Friedrichs des Großen * 1744, t 1797, wurde als Prinz Freimaurer. Daß die Aufnahme in einer regulären Loge erfolgte, begegnet Zweifeln. Seine mystische Veranlagung brachte ihn unter den Einfluß der Rosenkreuzer (s. d.). Wöllner und Bißchoffwerder (s. d.) hatten über ihn eine verhängnisvolle Macht, die aber durchaus in der Richtung seiner Neigungen ging. Als "Ormesus magnus" wurde er 1781 im Charlottenburger Schloß in die Mysterien der Rosenkreuzerei eingeweiht. Diese Verbundenheit erklärt auch seine scharfe Stellungnahme gegen die Illuminaten in einem Brief an den Kurfürsten von Sachsen. Als König nahm er keinen Einfluß auf die Freimaurerei, bestätigte aber das Protektorium der Großen National-Mutterloge.
6. Friedrich Wilhelm III.,
1797 bis 1840, gehörte dem Bund nicht an. Freiherr Albin von Reitzenßtein hat festgestellt, daß die noch im "Allgemeinen Handbuch" (III. Auflage) enthaltene Version, er sei in einer Feldloge in Paris aufgenommen worden, irrig ist. Den preußisen Großlogen gehörte aber sein Wohlwollen. Im Edikt von 1798 sicherte er diesen ein Monopolrecht in den preußischen Staaten (s. Preußen, Settegast). Auf dem Kongreß von Verona, 1822, ließ er die Angriffe gegen die Freimaurerei (Haugwitz) unbeachtet. Auf dem zweiten Kongreß ließ er erklären er werde "den Freimaurerbund immer schützen. weil er wisse, daß diejenigen seiner Diener die Maurer seien, zu den vorzüglichsten Staatsdienern gehörten".
7. Wilhelm I.,
* 1797, t 1888, König von Preußen und erster Deutscher Kaiser, wurde mit Genehmigüng seines Vaters am 22. Mai 1840 durch den Landes-Großmeister der Großen Landesloge, Grafen Henckel von Donnersmarck, in Gegenwart der beiden anderen Großmeister für alle drei preullischen Lehrarten in die ersten drei Grade aufgenommen und übernahm zugleich das Protektorat über sie. Friedrich Wilhelm III. hatte ausdrücklich gewünscht, daß der Prinz "nicht einer bezonderen Loge in den preußischen Staaten, sondern allen, ohne Rücksicht auf deren Lehrarten, angehöre, und das Protektorat über sie übernehme". Er betätigte sich bis zur Thronbesteigung sehr eifrig als Freimaurer, nahm an zahlreichen Arbeiten in Berlin und auswärts teil, führte bis zum. Jahre 1861 den Vorsitz im Preußischen Großmeisterverein und ließ sich auch in die höheren Grade einweihen. 1851 schrieb der damalige Prinz von Preußen an den Ministerpräsidenten Manteuffel:
Die Freimaurerlogen sind die wirksamsten Pflanzstätten wahrer Gottesfurcht, christlicher Frommigkeit, sittlicher Tugenden, echter Vaterlandsliebe. zuverlässigster Untertanentreue, aufrichtigster Ehrfurcht und Ergebenheit gegen den Landesherrn... Verbirgt sich auch das Wirken der Logen und der Freimaurer, so ist es darum nicht minder wohltatig zum Besten des Vaterlandes... Es ist in ihm ein Organismus geschaffen, der für den Staat wie für das Leben von höchst segenbringenden Folgen ist... Ubrigena sind die Verleumdungen gegen den Freimaurerorden nicht neu, sie sind so alt als er selbst und wiederholen sich nur von Zeit zu Zeit. Er teilt dies Schicksal mit allen Institutionen, die sich, wenngleich gesetzmäßig, in Geheimnis hullen, sowie mit allem Guten, denn das Schlechte wird nie verleumdet."

1853, als die Angriffe (B. Eckert und Hengstenberg ) besonders laut waren, machte Wilhelm auf einer Reise nach Solingen sein eigenes Programm und führ zuerst in die Loge "Prinz von Preußen zu den drei Schwertern", um dadurch, wie er erklärte, sein Freimaurertum vor aller Welt zu dokumentieren. Bei den verschiedenartigsten freimaurerischen Feiern, denen er beiwohnte, brachte er seine Anhänglichkeit an den Bund und seine Begeisterung für dessen Ideen zum Ausdruck (bez- Details vgl. "Ludendorfl auf dem Kriegspfad gegen die deutsche Freimaurerei") Aufklärungsschrift der Großen National-Mutterloge, Berlin, 1928).
Energisch setste er sich 18S5 in Briefen an den frei maurerfeindlichen Magdeburger Generalsuperintendenten Möller für die Freimaurerei ein, wobei er dem leidenschaftlichen Parteiganger des orthodosen Hengstenberg das Recht absprach, ohne wirkliche Kenntnis vom freimaurerischen Wesen ein Urteil zu fallen. Bismarck (s. d-) machte ihm seine fast religiöse Treue gegen die Brr. sogar zum Vorwurf (Gedanken und Erinnerungen I, 204). Am 27. Janner 1847 erließ er ein Rundschreiben an die ihm unterstehenden Logen, in welchem er den Logen dringend empfahl, den sich allerorten bildenden Vereinen für das Wohl der arbeitenden Klassen beizutreten, ohne daraus eine Bundesangelegenheit zu machen, um durch ihr Beispiel den Sinn der Ordnung, der Pflicht und Nachstenliebe zu wecken und zu verbreiten. Dieser Versuch, die Freimaurerei auf eine soziale Außenarbeit zu verweisen, hatte allerdings nicht den gewünschten und wünschenswerten Erfolg. Dieser Aufruf hätte der deutchen Freimaurerei eine ins ganz Große gehende Bedeutung eröffnen können. Die Gelegenheit ist leider versäumt worden.
8 Friedrich III.,
Deutscher Kaiser, Sohn des Vorigen, * 1831, t 1888, regierte 1888, wurde im Jahre 1853 von seinem Vater der Freimaurerei zugeführt, zur Zeit, da die wutende antifreimaurerische Kampagne Eckerts und Hengstenbergs (s-d.) allgemeines Aufsehen erregte. Aufgenommen für die Große Landesloge, wurde er gleichzeitig Ehrenmitglied der beiden anderen preußschen Großlogen. Für die hinahme war ein Saal des vaterlichen Palais als Johannistempel eingereichtet worden.
Prinz Wilhelm erteilte dem Sohn mit dem Hammer Friedrichs des Großen die Weihe. 1860 übernahm er das Amt des Ordensgroßmeisters der Großen Landesloge und wurde 1861 Protektor der Altpreußischen Großlogen und Vorsitzender des Großmeistervereins. Kronprinz Friedrich Wilhelm dachte vor allem an die Einheit der deutschen Freimaurerei. und zwar auf humanitärer Basis. Vor allem war ihm auch darum zu tun, die Geschichte seiner Großloge von allen Legenden und Traditionen zu befreien, die unhaltbar geworden waren und auch dazu dienen konnten, Vorurteile gegenuber anderen Systemen wachzuhalten. Am 24. Juni 1870 trat er anläßlich der Hundertjährfeier der Großen Landesloge mit einer überaus bemerkenswerten Rede hervor, in der er seine Forderungen: die Einheit allen Freimaurertums, die Notwendigkeit gründlicher geschichtlicher Forschungen und die Anerkennung der grundlegenden Bedeutung der Johannisfreimaurerei aufs nachdrücklichste unterstrich;
"... Nach meiner Überzeugung gibt es nur eine Freimaurerei, die nur in verschiedener Form auftritt... Halten wir das Bewußtsein von der Einheit der Freimaurerei und von der Zusammengehörigkeit der verschiedenen Lehrarten in der Folgezeit recht fest. Gebe ein jeder die Eitelkeit auf, die da glaubt, allein die ganze und die echteWahrheit zu besitzen und allein für die Wahrheit die echte richtige Form anzuwenden. Möge darin das neue Jahrhundert wirklich eine neue Zeit werden, daß hinfort jeder in brüderlicher Achtung und Anerkennung auch dem Andersdenkenden begegne... Die Große Landesloge ist bis in die neueste Zeit der Gegenstand zum Teil sehr gehässiger Angriffe gewesen. Diese Angriffe können uns um so weniger beirren, je deutlicher sie beweisen, daß die Gegner von der Geschichte und von der Lehre der Großen Landesloge nur einzelne Bruchstücke kennen, und selbst die nicht einmal genau...

Wir können ein kompetentes Urteil über die Große Landesloge nur dem einraumen, der ihre Lehre, ihre Einrichtungen, ihre Geschichte gründlich kennt... Jetzt erwachst uns die Forderung, daß wir von der Geschichte, die mit den symbolischen Handlungen und Mysterien der verschiedenen Stufen unseres Ordens in engem Zusammenhange steht, die Geschichte der Entstehung und Entwicklung der Großen Landesloge trennen und die letztere offen darlegen, daß sie von allen im Bunde untersucht werden kann ... Während frühere Zeiten sich bei der Autorität der Überlieferung beruhigten, sind in unseren Tagen die Forschungen der historischen Kritik zu einer Macht geworden, der auch die heiligsten Überlieferungen sich nicht mehr entziehen können... Es ist deshalb seit langer Zeit mein Bestreben darauf gerichtet, die historischen Dokamente redlich und gründlich untersuchen und ordnen zu lassen... Geschichtliche Wahrheiten können nur durch geschichtliche Forschungen sichergestellt werden... Wir müssen den Gedanken immer mehr zur Geltung kommen lassen , daß in unserere Zeit die Johannesloge das Hauptaugenmerk in der Freimaurerei sein, das Hauptgewicht erlangen muß."

Die in der Großen Landesloge Uberwiegenden konservativen Elemente waren aber für die Immanitare Erneuerung, wie sie der Kronprinz im Auge hatte, nicht eingenommen. Es kam bald zu einem Konflikt des Ordensoberen mit dem Archidiakonus Gustav Adolf Schiffmann (s. d.), der im Auftrage Friedrich Wilhelms dessen Zweifeln über den angeblich alten Ursprung der Schwedischen Lehrart grundlich nachging und daraufhin gewisse Überlieferungen für irrtümlich erklärte. Infolge dieses Streites trat der Kronprinz als Ordensmeister zurück, blieb aber stellvertretender Protektor der altpreußischen Großlogen. Sein Interesse an der Freimaurerei, als deren Gründpfeiler er mit allem Nachdruck Gewissensfreiheit und Duldung, Fortschritt, nicht Stillstand bezeichnete, blieb aber ungeschwacht.

Sein früher Tod ließ die Hoffnungen auf die Erfullung des Einheitsgedankens im Sande zerrinnen. Ein Wort von ihm ist in den Hausschatz des deutschen Freimaurers eingegangen. Am 12. September 1886 sprach er gelegentlich eines Logenbesuches in Straßburg die Worte:

Zwei Grundsatze bezeichnen vor allem unser ,Streben: Gewissensfreiheit und Duldung. An ihnen lassen Sie uns festhalten mit unserer ganzen Kraft! Daß dieselben bei uns immer vollkommener werden, dazu lassen Sie uns allezeit mithelfen. Nicht nur loben wollen wir diese Tugenden, sondern sie auch fleißig uben. Wenn wir also wirken, dann wird es wohl mit uns, wohl um die Freimaurerei stehen. Dazu helfe uns der Große Baumeister aller Welten."
9. Friedrich Leopold,
Prinz von P., Sohn des Feldmarschalls Prinz Friedrich Karl, * 1863, war der letzte Protektor der preußischen Freimaurerei aus dem Hause H. Aufgenommen 1889 in der Loge "Friedrich Wilhelm zur Morgenröte", wurde er 1894 Protektor. Seit 1895 war er auch Ordensmeister der Großen Landesloge. In den Revolutionstagen des November 1918 erregte er durch seine Haltung bei seinen Brr. allgemeinen Unwillen. (Er ließ die rote Fahne auf seinem Palais aufziehen u. a. m.) Er legte dann seine Amter und Wurden nieder und schied auch bald aus der Freimaurerei aus. Er lebte zuletzt in der Schweiz und hatte mit dem Bund weiterhin keine Fuhlung. t 1931.
10 WiIheIm II,
der letzte Deutsche Kaiser bis 1918, war nicht Freimaurer. Warum er es nicht war, darüber kursieren zahlreiche Deutungen und Fabeln, die iedes Inhaltes entbehren. Da zwischen seinem Vater und ihm tiefgehende Gegensatze bestanden, sind die wahren Gründe wahrscheinlich psychologischer Art. Er nahm an der Freimaurerei keinerlei Anteil, zu Jubilaen der Logen spendete er wiederholt sein Bild. In seinem Memoirenwerke gedenkt er auch der Freimaurer. Er macht eine "Große Orientloge" für den Zusammenbruch Deutschlands verantwortlich und nähert sich in diesen Gedankengangen bedenklich Ludendorffs Phantastereien.

(Über die H. und die Freimaurerei schrieb Dr. Adolf Kohut ein bei Franz Wunder 1910 erschienenes Buch. Der Byzantinismus des Buches verdirbt leider den Geschmack an der sonst ganz brauchbaren historischen Sammlung von Details.)
Holbach, Paul Heinrich Dietrich
Baron v., * 1723, t 1789, aus Heidelsheim in der Pfalz, lebte in Paris, Enzyklopadist Materialist, Menschenfreund, "Maitre d'hotel de la philosophie", Verfasser des Systems "de la nature ou des lois du monde physique et du monde moral" (1770), war Freimaurer.
Holbrook, Sir Arthur,
engliseher Journalist und konservativer Politiker, X 185O Parlamentarier, Expräsident der "Newspaper Society", Gründer der "Southern Daily Mail" Präsident der Handelskammer in Portsmouth wurde 1926 Past Grand Deacon der Großloge von England.
Holiness to the Lord
Mackey.
Heilig ist der Herr! Spruch auf der Mitra des Hohepriesters, Wappenspruch der Großloge von New York, im 18. Jahrhundert der Großloge der "Antients".
Holland,
Macey
Mackey
s. Niederlande.
Holme, Randle,
Mackey
englischer Schriftsteller, * 1627, t 1699, Verfasser der "Academy of Armory", die 1688 gedruckt wurde, bezeichnete sich in diesem Werke als Mitglied der von ihm wegen ihres hohen Alters gelobten "Society called Freemasons". Das Manuskript der "Old Charges" (Alte Pflichten), das als Harleian M.-S. Nr. 20S4 bekannt ist, stamunt von seiner Hand.