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GOETHE UND FREIMAURERÄHNLICHE VEREINIGUNGEN
GOETHE-ZIRKEL,
GOFFAUX, FRANZ LEOPOLD,
GOGEL, JOHANN PETER,
GOLDENBERG, JULIUS,
GOLDENES VLIES,
GOLDKÜSTE,
GOLDMACHEREI.
GOLDONI, CARLO,
GOLD- UND ROSENKREUZER,
GOLESCU, GHEORGHE A.,
vGOLTSTEIN, JOH. LUDW. FRANZ,
GOMEZ, JOSÉ MIGUEL,
GOMPERS, SAMUEL,
GOOCH, DANIEL, SIR,
GOOD HOPE,
GOOD, JAMES W.,
GOOD SAMARITAN (ENGL.),
GOOD STANDING, IN (ENGL.),
GOOSE AND GRIDIRON,
GORMOGONEN
GORRES, JOSEF V-,
GORSLEBEN, RUDOLF JOHN,
GORST, SIR JOHN ELDON,
GOTT,
GOTTER GUSTAV ADOLF,
GOTTESBEWEIS.
GOTTESDIENSTE,
GOTTESKINDSCHAFT,
GOTTESLENGNER,
GOTTES NAME.
GOTTGEWEIHTES BUCH,
GOTTHARDI, FRANZ,
Goethe und freimaurerähnliche Vereinigungen
Als 15 järiger trat G. in Verbindung mit Ludwig Ysenburg von Buri und bewarb sich um Aufnahme in die "Arcadische Gesellschaft in Philandria" (s. d.). Einer anderen logenartigen Gesellschaft gehörte er in Wetzlar an, und zwar der "Rittertafel" und dem "Orden des Überganges" (s. "Dichtung und Wahrheit"). Im 17. Buch von "Dichtung und Wahrheit" erzahlt G. unter anderem, daß ihm die angesehene, wohlgegründete Offenbacher Freimaurerloge die Mitgliedschaft nahelegte, "ich aber, aus einem Unabhängigkeits gefühl, das mir spater als eine Verrücktheit erschien, lehnte jede Verknüpfung ab, nichtgewahrend, daß diese Männer, wenn schon in höherem Sinn verbunden, mir doch bei meinen den ihrigen so nahe verwandten Zwecken hatten förderlich sein müssen."
Goethe-Zirkel,
philosophiseh historischer Engbund der Bundes- und Großloge "Zur Sonne" Bayreuth. Aus Anlaß der lOOjahrigen Wiederkehr von Goethes Todestag wandelt sich der geschichtliche Engbund des Bayreuther Freimaurermuseums in eine Gesellschaft um, deren Zweck die Verfolgung des gesamten Interessengebietes der Freimaurerei sein soll, soweit sie philosophische und historische Fragen betreffen. Mitglieder des Zirkels können nur Meister sein, die sich nachweislich für die geistige Vertiefung der freimaurerischen Weltanschauung und die Erforschung der freimaurerischen Geschichte bemüht haben. Die Tatigkeit des Zirkels soll vorzugsweise korrespondierend sein.
Goffaux, Franz Leopold,
Kanonikus und Hofkaplan in Hildesheim, Vorkämpfer der Rechte des Bauernstandes, unterbreitete der Landschaft als Mitglied der Landstände 1789 eine Denkschrift, die auf die Bedrückung der Bauern hinwies, trug durch seine Stellungnahme viel zur Verhütung von Unruhen bei, war Mitglied der Hildesheimer Loge "Pforte zur Ewigkeit".
Gogel, Johann Peter,
Kaufmann in Frankfurt a M., 1728, 1782, Stuhlmeister der Loge "Zur Einigkeit", 1766 (englischer) Provinzial-Großmeister für den ober- und niederrheinischen und frankischen Kreis, eifriger Anhänger der reinen Maurerei.
Goldenberg, Julius,
Rechtsanwalt und freimaurerischer Schriftsteller in Wien, 1840, 1889, trat der Loge "Humanitas" in Neudörfl bei, gründete 1874 die Loge "Zukünft" schuf und leitete die wertvolle, für ihre Zeit ungewöhnlich moderne"Allgemeine osterreichische Freimaurerzeitung". Seine Versuche, der Freimaurerei in Osterreich gesetzliche Anerkennung zu verschaffen, schlugen fehl.
Goldenes Vlies,
ritterlieher Orden, gestiftet 1429 von Philipp dem Guten von Burgund, österreichischer (bis 1918) und spanischer Zweig, galt als der höchste europaischs Orden. In der Lehrlingsbelehrung des englischen Rituals bei Übergabe des Schurzes heißt es: "Ich bekleide Sie mit dem unterscheiden den Merkmal eines Maurers. Es ist alter als das Goldene Vlies, der römische Adler, ehrenvoller als der Stern des Hosenbandordens oder der eines anderen bestehenden Ordens, denn er ist das Zeichen der Unschuld und das Band der Freundschaft... Wenn Sie ihm niemals Schande antun, er wird Sie niemals entehren."
In französischen hermetischen Hochgradsystemen des 18. Jahrhunderts gab es Grade vom G. V. (Toison d'or) der Argonauten; sie bildeten die höchste Stufe der "Illuminés d'Avignon" (s. d.) die Ritter des G. V
Goldküste,
englische Kolonie an der Westküste Afrikas mit dem Schutzgebiet Aschanti und dem "Nördlichen Territorium". In der Hauptstadt Accra, in Coomassie, Cape Coast Castle usw. arbeiten elf Logen unter einer Distrikts-G.-L. der G.-L. von England, drei unter der G.-L. von Schottland.
Goldmacherei.
In der kontinentalen Freimaurerei der letzten zwei Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts suchte und fand die damals grassierende Alchimie auch Unterschlupf in den freimaurerischen Logen, besser gesagt in den auf diesen aufgebauten, aber die reine Lehre fälschenden Orden der Gold- und Rosenkreuzer, Asiatischen Bauherren und allen möglichen anderen Systemen. Kryptokatholische Mystik verbandete sich mit dem Wahn der Goldmacherkunst, Adepten, die angeblich "primam rotationem" besaßen, das heist, das "Geheimnis del Mischung" zu beherrschen vorgaben, fanden begeisterte Aufnahme.
Im Dégher Freimaurerarchiv des Grafen Festetics existiert eine Liste solcher Personen darunter ein Graf Eszterhazy, "fähig, aus : dem Gold und Silber eine animam zu ziehen, welche tingieret und sich mit mercurio amalgiert". Viele Logen besaßen Laboratorien, in welchen man mit Pulver und Tinkturen, Stahlblech, Bleiglas, Urin, Schwefel und Salz nach bestimmten Rezepten experimentierte. Für die Einrichtung solcher "Goldkochereien" galten genaue Vorschriften, wie die folgende aus der Wiener Loge "Zur gekrönten Hoffnung" (um 1780):
"Das Laboratorium soll abgelegen, , raumlich licht, von dichtem Gemauer, mit gutem Zug und einer Requisitenkammer versehen seyn, ferner soll darin ein Schmelz-, Reververier-, Calcinir-, Capellir- und Destillir-Ofen, nebst einem Balneo Mariae angelegt werden. So müssen auch Retorten, Recipienten, Kolbes, Helme, Circulir- und Zucker-Gläser, auch Separir- und Filtrir-Gefaße, imgleichen Tiegel, Treibtscherben, Capellen, Zangen, Eintrag Löffel, Rühr-Stangen und Güß-Buckel vorhanden seyn--- Es können anfänglich unterschiedliche Curiosa und kleine Labores vorgenommen werden--- um nur denen Brüdern hiedurch unterschiedliche Handgriffe beyzubringen, und sie in der Feuer-Arbeit zu exerziren. Allein die Hauptnothwendigkeit ist, daß sie die Radical- und Universal-Menstrua wohl und gutt zu machen lernen, damit, wenn sie ad philosophiam gehen, sogleich zum Werk schreiten können--. Über das Gold wurde gesagt: "Wir wissen, daß die alten Ägyptischen Meister die Ewigkeit mit einem Circul ohne Punct als den Inbegrieff aller Vollkommenheiten bezeichnet haben, daß sie aber solches Zeichen anderen Dingen mehr, als den Metallen, Mineralien, auch Universalien und fordersamt dem Golde und der Sonnen zuge eignet, ist nicht ohne Ursache geschehen: denn hiedurch haben sie vieler sichtbarer und greiflicher Dinge Beschaffenheit, Nutzbar- und Würdigkeit zu erkennen geben wollen, und zwar, daß gleichwie die himmlische Sonne, aus denen übrigen Planeten der fürtreflichste, also auch in aller Wahrheit die irdische Sonne oder das Gold unter denen Metallen das Edelste ist.
Dieses sollen wir aus dem Geheimnüsvollen Punct, welcher uns sonsten die Gottheit, hier aber ein unverweslich reines Wesen anzeiget, erkennen. Daß aber das Gold eine Ausgeburth der Sonnen und concentrirtes Feuer sey, ist allen wahren Philosophen der hermetischen Wissenschaft bekannt. Warum aber das reine Gold, wie die andere Metalle vom Feuer nicht verzehret, sondern darinnen ständig bleibet, und verschönert wird, das können nur diejenigen begreifen, welche seine 3 Principia naturgemaß, zu scheiden und nach der Übereinstimmung des reinsten Pondus naturae ihre Betrachtungen anzustellen wissen. Uns aber soll dermalen die Erkenntnis der Ursache seines Caracters genug seyn, da wir dann auch in der Folge sehen werden, daß alles Unvollkommene aus einem Vollkommenen hervorgebracht, gleich wie das Vollkommene selbsten aus dem Vollkommenensten gezeiget worden ist" (s. Alchimie, Rosenkreuzer) .
Goldoni, Carlo,
berühmter italienischer Lustspieldichter, 1707 in Venedig, 1793 der Reformator des italienischen Lustspiels. Als Dichter von einer ungeheuerlichen Fruchtbarkeit (gegen 200 Stücke aller Gattungen). Unter seinen zahllosen Lustspielen findet sich auch eines, das auf die Freimaurerei Bezug hat: die "Donne curiose", die "Neugierigen Frauen" (deutsch von Franz Zschech, Reclams Universalbibliothek Nr. 620). Vier neugierige und eifersuchtige Frauen suchen hinter das Geheimnis ihrer Männer und Verlobten zu kommen, die sich in einem streng verschlossenen Hause sehr geheimnisvoll versammeln. Die heiter verwickelte Handlung wird schließlich zu allgemeiner Zufriedenheit gelöst.
Gold- und Rosenkreuzer,
s. Rosenkreuzer.
Golescu, Gheorghe A.,
rümanischer Politiker und Publizist, 1819, 1881, wiederholt Minister, schrieb "Uber die Abschaffung der Sklaverei in den Donaufürstentümern", war Freimaurer.
Goltstein, Joh. Ludw. Franz,
Graf v., kurpfälzischer Geheimrat und Statthalter in Düsseldorf, seit 1774 Geh. Staats- und Konferentialminister in Mannheim, 1776, war 1765 Mitgründer, seit 1768 Deputierter Provinzial-Großmeister der Loge "La Parfaite Amitié" in Dusseldorf.
Gomez, José Miguel,
kubanischer Staatsmann, 1858, 1913, Präsident der Republik 1909, war Freimaurer.
Gompers, Samuel,
Präsident der American Federation of Labor, 1850, 1925, der bekannte Arbeiterführer, war Freimaurer (u. a. Ehrenmitglied der berühmten schottischen "Kilwinning Lodge" Nr 0) und wurde in Washington mit freimaurerischen Ehren beigesetzt. Eine nach seinem Tod gegründete Loge trägt seinen Namen.
Gooch, Daniel, Sir,
englischer Industrieller und Ingenieur, 1811, 1889, berühmter Lokomotivkonstrukteur, Erbauer des ersten Kabels nach Amerika, Präsident der "Great Western Railway", Mitglied des Parlaments, war Freimaurer.
Good Hope,
englischer Zweidecker, der 1792 64 Freimaurerfamilien von Madeira nach New York rettete. Der Gouverneur der Regierung der Königin Maria hatte Befehl erhalten. alle Freimaurer, deren er sich bemächtigen könne, als "Revolutionsstifter" der Inquisition auszuliefern. Der Kapitän der G. H., der Freimaurer Walter Ferguson, nahm die bedrohten Brr., die von der Frau des Gouverneurs gewarnt worden waren, an Bord. Bei der Einfahrt in New York zeigte eines der Großsegel Freimaurerzeichen, darunter die Worte "Asylum quaerimus" (Eine Freistätte suchen wir). Die Flüchtigen fanden herzliche Aufnahme; die Großloge von Pennsylvanien lud sie feierlich nach Philadelphia ein. Eine Fregatte der Unionsflotte brachte die Martyrer nach dem Delaware River, George Washington entbot ihnen den Gruß der Vereinigten Staaten und erklarte sie zu deren Bürgern.
Good, James W.,
amerikanischer Kriegsminister (Secretary of War) im Kabinett Hoover, 1866, gehört einer Loge in Cedar Rapids, Iowa, an.
Good Samaritan (engl.),
Seitenzweig des amerikanischen Royal-Arch-Grades, der an Männer und Frauen verliehen wird. Die Versammlungen heißen "Assemblies", die Legende dieses Seitengrades baut sich auf der Erzahlung vom guten Samariter auf. Der Grad ist vollkommen unabhangig von der eigentlichen Freimaurerei, wird wegen seiner schönen ritualistischen Ausschmückung sehr gepriesen und ist nur Mitgliedern des Royal-Arch-Grades oder deren Frauen offen.
Good standing, In (engl.),
sind nach amerikanischem Sprachgebrauch Freimaurer, die mit ihren finanziellen Verpflichtungen der Loge gegenüber in Ordnung sind und alle Rechte des Aktivmitgliedes besitzen. Die Constitutions der Grand Lodge des Staates von New York geben hierzu folgende Erklärung: Um "i. g. st.", auch ,good masonic st.", zu sein, muß ein Br. aufgenommen und befördert sein in einer gerechten und vollkommenen Loge von Freimaurern, und darf dort weder nichtaffiliiert (unaffiliated) noch suspendiert oder ausgeschlossen sein. Als unafffiliated (nicht affiliiert, isoliert) wird ein Maurer bezeichnet, der nach erfolgter Aufnahme die Hausgesetze (by-laws) der Loge nicht unterzeichnet hat, oder ein Br., der nach Erfüllung aller seiner materiellen Verpflichtungen freiwillig ausgetreten ist und sich keiner anderen Loge angeschlossen hat; oder ein Bruder, der einer regelrechten Loge angehört hat, deren Patent ungültig geworden ist. Ferner ist als nichtaffiliiert zu bezeichnen ein aus den Logenlisten wegen Nichterfüllung seiner materiellen Pflichten (Mitgliedsbeiträge) Gestrichener.
Das amerikanische Brauchtum wahrt somit den Character indelebilis (s.d.) des einmal Aufgenommenen, verwelgert ihm aber die Ausübung seiner maurerischen Rechte, wenn er "nicht im guten Stande" ist.
Goose and Gridiron,
Gans und Bratrost, hieß die Taverne in St. Pauls Churchyard, London, in der sich am 24. Juni 1717 vier Logen zur Gründung der Großloge von London vereinigten. Die eigenartige Beschildung rührt von dem Gastwirte Robert Hubert her, der, um einen Gesangverein zu verhöhnen, an Stelle des Schwans, des Apolls und der Leier eine Gans anbringen ließ, die auf einem Bratrost klimpert. Das Gasthaus stand bis zum Jahre 1897. Das Tavernenzeichen befindet sich jetzt im Guild Hall Museum in London.
Gormogonen
(engl. Antient Noble Order of the Gormogons), ein im Herbst 1724 in London aufgetauchter sogenannter Orden, der sich in Zeitungsmeldungen in offenen Gegensatz zur Freimaurerei stellte. Hinter der Gründung, die in der zweiten Auflage von "Grand Mystery of the Freemasons Discover'd" (Oktober 1724) unter dem Pseudonym "Verus Commodus" eingehend beschrieben wurde, waren stuartistische Einflüsse bemerkbar, die sich gegen das regierende Haus "die Usurpatoren" richteten. Beteiligt war der Herzog Philipp Von Wharton (s. d.), der geistreiche, aber zügellose Tory, der den englischen Freimaurern als Großmeister der Großloge 1722 bis 1728 manche böse Stunde bereitet hat. Der Orden behauptete aus den Urzeiten Chinas zu stammen. Unter Heranziehung einer grotesken persischen Dynastiegeschichte, die sich für den Kenner ohne weiteres auf die englisch en dynastischen Verhältnisse übertragen ließ wurde versucht, dem Königshaus Schwierigkeiten zu bereiten und das Freimaurertum zu verunglimpfen. Der Orden hatte, wie wohl eindeutig feststeht, politische Tendenzen, die von den Stuarts oder Jakobiten ausgingen und an denen auch Jesuiten beteiligt gewesen sein sollen. Die Verbindung Whartons ("Mandarin Hang Chi" nannte er sich in einem Brief über die G. an den Herausgeber des Blattes "Plain Dealer") mit dem Orden zeigt deutlich, wohin er zielte. Mit der Abreise Whartons aus England verlor der Orden seinen persönlichen Rückhalt und schlief gegen 1731 ein.
Von Hogarth (s. d.) stammt das satyrische Kupfer "The Mystery of Masonry, brought to Light by the Gormogons".
Dr. Höfig (Parchim) glaubte die Bedeutung des Namens gefunden zu haben, indem er ihn aus dem lateinischen Germanus und dem griechischen Zeitworte gignomai (geboren werden) ableitet. Diesem erstaunlichen und so vollkommenen zusammenhanglos auftretenden Namer G. = "Deutschbürtige" stimmt auch Ferdinand Runkel (Geschichte der deutsehen Freimaurer I, 359) zu. Man vergleiche den Text der Briefe des Verus Commodus (s. d.) mit diesem Deutungeversuch, um die Haltlosigkeit dieser philologischen Haarspalterei zu verstehen. Es ist viel zweckmaßiger, auf die Deutung ganz zu verzichten als Deutungen anzuführen, die weder philologisch noch historisch einen Sinn ergeben.
Gorres, Josef v-,
deutscher Publizist und Polyhistor, 1776, 1848, auf den verschiedensten Gebieten der Wissenschaft (Philosophie, Medizin, Physiologie usw.) hervorragend tätig, Professor in Koblenz, Heidelberg undzuletzt in München. Als Publizist trat er in seinem "Rheinischen Merkur" für freiheitliche Ideen und nationalen Geist ein und wird als ein Meister der deutschen Prosa bezeichnet. Wegen seiner Schrift "Deutschland und die Revolution" mußte er in die Schweiz flüchten. Er erhoffte später die Durchführung seiner Ideale son der katholischen Kirche, kämpfte für den Ultramontanismus und nahm scharf gegen den Protestantismus Stellung. Er entfaltete eine umfangreiche literarische Tätigkeit Am bekanntesten: "Die deutschen Volksbücher" und sein fünfbändiges Werk "Die christliche Mystik". Die 1876 in Bonn zur Förderung der Wissenschaft im katholischen Geiste gegrundete Görres-Gesellschaft ist seinem Andenken gewidmet. G. war wohl Mitglied der französischen Loge in Koblenz (um 1809), der auch seine Mitarbeiter am "Rheinischen Merkur" (Schenkendorf usw.) angehörten. Am 14. Oktober d- J. schrieb er an Arnim: "In der hiesigen Loge habe ich Brüder und Freunde gefunden--- und wir mauern fort..." (Schollberg, Görres-Ausgabe 1911, II. Bd., Seite 114). Schon aus seinem Aufsatz: "Religion in der Geschichte" (1807) ging sein Interesse für die Freimaurerei hervor.
Gorsleben, Rudolf John,
Verfasser eines Werkes, betitelt "Hochzeit der Menschheit" (Köhler und Amelang, Leipzig 1930), in dem er ebenso wie früher schon Guido v. List --nachzuweisen versucht, daß die Freimaurerei aus der arischen Geheimlehre herstamme Daraus zieht er den Schluß, dieses arische Erbe dürfe nicht, weil es überrostet und verschmutzt wiedergefunden wurde, einfach aus Unkenntnis und Torheit fortgeschleudert werden, sondern die Arier hatten es aufzunehmen. Die Beweise fuhrt G. aus dem Altgermanischen Christi Vater war ein Zimmermann, der das Grist (Gerüst), d. h. den Krist, erzeugte. Hiram ist Hermann, Irmin, Salomo ist entstanden aus Salmann, dem Weltenbaumeister, Widukind ist das Kind der Witwe u. a. m.
Gorst, Sir John Eldon,
englischer Politiker. 1838, 1926, war zuerst in Neuseeland tätig, wurde 1868 von Disraeli mit der Reorganisation der konservativen Partei betraut Mitbegründer der "Fourth party", Generalstaatsanwalt im Kabinett Sallsbury, Unterstaatssekretar für Indien, Vizepräsident des Ausschusses des Abgeordnetenhauses, war einer der Begrunder der "Drury Lane Lodge 2127".
Gott,
s. Baumeister, Der Allmachtige aller Welten
Gotter Gustav Adolf,
Graf von, preußischer Diplomat, 1692, 1762, spielte als Gesandter des Herzogs von Gotha, dann Preußens am Wiener Hofe eine große Rolle, später Geheimer Staats- und Kriegsrat, Generaldirektor der Berliner Oper, war Meister vom Stuhl der Loge "Zu den drei Weltkugeln", versuchte 1741/1742 eine "Noble-Loge" zu gründen, die ausschließlich Adelige hätte aufnehmen sollen; Friedrich der Große versagte aber seine Genehmigung.
Gottesbeweis.
Die Freimaurerei tritt in die Frage eines G. nicht ein, da sie nach ihrer Grundlehre die Welt als planmaßiges Bauwerk eines Allmachtigen Baumeisters auffaßt. Die Deutung dieses symbolischen Begriffes wird freigegeben.
Gottesdienste,
Freimaurerische, in Kirchen sind in England und in den ubrigen angelsachsischen Staaten haufig. Der freimaurerische Charakter kommt, abgesehen vom Predigttext darin zum Ausdruck, daß meist drei Logenmitglieder Winkelmaß, Zirkel und Senkblei tragen.
Gotteskindschaft,
die Heilslehre, daß alle Menschen Kinder Gottes sind. Die angelsachsische Freimaurerei, insbesondere die amerikanische, vertritt die "Landmark", daß die G.allein dem Bruderschaftsgedanken lebendigen Inhalt verleiht, daß die Bruderschaft der Menschen auf die G. gegrundet ist. Diese Auffassung kommt auch in den Satzungen zum Ausdurck. In christlichen Systemen gilt als Ziel des Bundes das Erlanget der G. durch die Bruderliebe.
Gotteslengner,
s. Atheismus.
Gottes Name.
Der Wortzauber und Wort aberglaube, der sich an den geheimen Namen Gottes knüpft, ist uralter Herkunft. Bei den Chaldäern waren die 50 Namen der Gottheit nicht nur geheim, sondern sicherten dem, der sie kannte, auch eine besondere Macht über die Gottheit. Von den babylonischen Kultur zentren aus ging diese Form des Wortaberglaubens auf die benachbarten Völker über.
So nach Ägypten (Osiris hatte 100 geheime Namen, unter denen er angerufen werden konnte), Persien und zu den Juden. Auch in China ist der Wortaberglaube nachweisbar Ebenso wie bei den Juden der Name Jehova durch Adonai ersetzt wird wird das geschriebene Wort Khien (Konfuzius) Mao ausgesprochen. Besonders in der Kabbala ist an die 72 Namen Gottes ein besonderer Wortaberglaube gebunden, der infolgedessen überall dort wo Beziehungen zur Kabbala bestehen, auftaucht. Daher auch in den kabbalistisch infizierten Freimaurerritualen des 18. Jahrhunderts.
Relikte dieses Wortaberglaubens finden sich noch in verschiedenen Hochgradritualen, besonders des A.u.A. Schottischen Ritus, wo mehrere Legenden auf dem "ineffable name" aufgebaut sind (s. auch ineffable).
Gottgeweihtes Buch,
im Freiburger Ritual das "Weiße Buch".
Gotthardi, Franz,
unter Kaiser Joseph II, Polizeidirektor in Pest, k. k. Rat, ursprünglich Kaffeesieder, machte sich durch seine Organisation des Spitzeldienstes in Ungarn in nationalen Kreisen unmöglich und uberdiedelte nach Wien, wo er für Leopold II. als Akquisiteur politischer Konfidenten und Spitzel (s Martinoviés) und als Mittelsmann zwischen ihnen und dem Kaiser tätig war. Eine seiner Hauptaufgaben war die Uberwachung der Freimaurer, Illuminaten und Jesuiten. Später zum Verwaltungsdirektor des Wiener Nationaltheaters ernannt, ließ er sich nach dem Tode seines kaiserlichen Gönners in politische Konspirationen ein und wurde als einer der Hauptschuldigen an der sogenannten Wiener Jakobinerverschwörung im Jahre 1795 als Hochverrater zu einer 35jährigen Kerkerstrafe verurteilt.