Maçonnieke encyclopedie-G.

De Maconnieke Encyclopedie zoekt


Een ogenblik !
G.
GABANON, S.
GABAON-NOTEL,
GABENPLEGERS
GADSBY
GAEDIEKE, JOHANN CHRISTIAN,
GAEL LODGE,
GAGARIN, GABRIEL, FÜRST,
GAGE
GAGERN,
GAGES, FRANCOIS JOSEPH DU MONT.
GALAN, FERMIN,
GALEN, AUGUSTINUS, GRAF,
GALILEI, GALILEO,
GALILEI-KÖR
GALLO, NICOLÒ,
GALYUFF, JOSIP,
GAMBETTA, LÉON,
GAMBIA,
GANTEAUNE, HONORÉ,
GARANT D'AMITÉ (FRZ.),
GARAY, MARTIN DE,
GARCIA MORENO, GABRIEL,
GARDE DES SCEAUX (FRZ.),
GARFIELD, JAMES ABRAHAM,
GARIBALDI, GIUSEPPE,
GARNIER-PAGÉS LOUIS ANTOINE
GASTOS SECRETOS
GASTRECHT FREIMAURERISCHES.
GAULES CONVENT DES (FRZ.)
GANTHIER THÉOPHILE
GAVEL (ENGL.) SCHLEGEL.
G. D. (GOLDEN DAWN)
GEBET.-.
GEBLER, TOBIAS PHIL.,
GEBRAUCHSGRAPHIK, FREIMAURERISCHE.



G.
Der Buchstabe "G" inmitten des flammenden Stern8 wird bei P r i e h a r d gedeutet: Was bedeutet der Buchstabe ,G'? Die Geometrie oder die fünfte Wissenschaft." Andere Deutungen sind: Gott (engl. God, syrisch Gad schwedisch Gud, abgeleitet vom persischen Goda [auch Khoda]), ferner Gnosis, Gloire Grandeur, Genoratio (Rosenkreuzer), in der 6trilrten Observanz auch Gottfried von Bouillon. Besonders in Amerika erscheint der Buchstabe G nicht nur im flammenden Stern, sondern auch zwischen den Schenkeln des ubereinondergelegten Zirkels und Winkels
Gabanon,
s. Travenol.
Gabaon-Notel,
Wort im A. u. A. Schottischen Ritus, aus dem Hebräischen, bedeutet "vollkommener Freund"- G a b a o n, abgeleitet von Gibeon, heute El Jeb, kommt auch in anderen Systemen vor; es ist der Name der palästisnensischen Stadt, in deren Umgebung sich vor der Errichtung des Tempels der Kultplatz mit der Bundeslade befand.
Gabenplegers
auch Almosenier genannt, Beambter der Loge, dem die Sammlung der milden Gaben in der Loge (Sack der Witwe) und deren Verwaltung zusteht.
Gadsby
H e n r y R o b e r t, englischer Komponist, 1842, t 1907. schrieb Chorwerke, Symphonien, Verfasser einer Harmonielehre, war Mitglied der Londoner "Orpheus Lodge Nr 1706
Gaedieke, Johann Christian,
Buchhandler in Berlin, 1763, aufgenommen in der Loge "Joseph zur Einigkeit" in Nürnberg, schloß sich 1804 der Loge "Zu den drd Seraphim" in Berlin an. Er gab 1818 ein "Freimaurer - Lexikon" heraus (zweite Auflage 1831), das wegen angeblichen Verrates Freimaurerischer Geheimnisse vom Altschottischen Direktorium der Großen National-Mutterloge am 10. Marz 1818 zu Unrecht beanstandet wurde und zu seinem Ausschluß führte.
Gael Lodge,
Glasgow, Schottland, arbeitet als einzige Loge in der Welt in gaelischer (keltischer) Sprache.
Gagarin, Gabriel, Fürst,
russischer Handelsminister, Oberprokurator des Heiligen Synods, t 1807, war 1779 Großmeister der Großen Nationalloge (des Schwedischen Systems) von Rußland, (Kapitel "Phönix") in Petersburg. Von 1781 an betätigte er sich freimaureriseh in Moskau.
Gage
(engl. Twenty-four-inch Gage) der in 24 Teile eingeteilte Zollstab. Die 24 Teile sollen die Tagesstunden vorstellen, von denen 8 dem Dienste Gottes und der Notleidenden gewidmet sein sollen.
Gagern,
Carlos von, 1826 als Sohn eines preußischen Majors, t 1885, mit acht Jahren verwaist, tat er an drei verschiedenen Gymnasien wegen seiner Eigenwilligkeit nicht gut, maturierte dann schließlich in Stargard und bezog 1845 die Universität. Das Jusstudium behagte ihm nicht, er ging 1846 nach Holland, 1847 nach Paris, kam dann nach Spanien, schloß sich den Carlisten an und sollte in dem Städtchen Ectella als Gefangener der Königlichen erschossen worden. Ein Madchen, mit dem er ein Verhaltnis unterhielt, erwirkte seine Begnadigung, die ihn auf dem Richtplatze, vor dem vollzugsbereiten Peloton erreichte.
Lange Zeit gefangen, wurde er vom preußischen Gesandten schließlich doch befreit und trat in die deutsche Armee als Unter offizier ein. Mit 24 Jahren verheiratet, schloß er sich der von Wislicenus begrundeten Freien Gemeinde an, wurde ihr Sprecher, berief Volksversammlungen ein, in denen er freigeistige Reden hielt. Schließlich wanderte er 1852 nach New York aus, wurde Journalist und ging dann 1853 nach Mexiko. Hier machte er die verschiedenen Perioden der mexikanischen Revolution mit, zum Schlusse focht er unter Benito Juarez, 1863 geriet er in die Gefangenschaft Bazaines und wurde bis 1865 gefangengehalten. Freigelassen, schloß er sich neuerdings Juarez an, wurde aber von einem seiner Generale, der sich gegen Juarez gestellt hatte, wiederum gefangen und erlangte seine Freiheit, indem er vom Kerkerfenster aus auf gut Glück das Grote Not- und Hilfszeichen gab. Ein mexikanischer Offizier (Freimaurer) verhalf ihm darauf zur Flucht.
Er kam wieder zu Juarez, als dieser den Kaiser Maximilian gerade in Queretaro gefangengenommen hatte, besuchte Max im Kerker. Er diente darauf noch langere Jahre unter Juarez und Porfirio Diaz, wurde dann mexikanischer Gesandter in Wien und Dresden. Kurz vor seinem Tode besuchte er noch einmal Spanien, wo er 1885 starb.
Politisch war G. in den letzten Jahren Sozialist, religiös ein Freidenker im weitesten Sinne des Wortes. 1857 in der Loge "Schiller" in Brooklyn aufgenommen, später bei der Loge "Paz y Concordia" in Mexiko, schloß sich der begeisterte Freimaurer 1878 der Wiener Loge "Schiller" in Preßburg an. Seine freimaurerischen Schriften, herausgegeben von Michael Georg Conrad, erschienen 1883 unter dem Titel "Schwert und Kelle". Die ihn und sein abenteuerreiches Leben würdigende Trauerrede. die der Sammlung vorangestellt ist, hielt Dr. Ludwig Kunwald.
Gages, Francois Joseph Du Mont.
GAGES, François Bonaventure du Mont, marquis de
Marquis d e. 1739, t 1787, Großmeister der "Parfaite Harmonie", Mére Loge Provinciale française in Mons, belgischer Mäzen, Vertreter des Adels in den Standen des Hennegaus, kaiserlicher Kammerer, vereinigte 1770 als Provinzial-Großmeister die Logen der österreichischen Niederlande zur englischen Provinzial-Großloge, war bis zum Edikt Josephs II. Führer der belgischen Freimaurerei.
Galan, Fermin,
spanischer Offizier, 1900 in Cadix, im Marokkokrieg wegen besonderer Tapferkeit ausgezeichnet, begeisterter republikanischer Patriot, Bekämpfer von Ungerechtigkeit in ieder Form, unter Primo de Rivera wegen freiheitlicher Betätigung zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt, unter Berenguer freigelassen und als Hauptmann Kompagniekommandant in Jaca, entfesselte dort am 12. Dezember 1930 vorzeitig den dann niedergeschlagenen republikanischen Aufstand, lehnte Fluchtmöglichkeit ab, stellte sich selbst und würde nach standgerichtlichem Urteil erschossen. Seit der Ausrufung der Republik wird G. vom spanischen Volke als Martyrer gefeiert. Er war Freimaurer.
Galen, Augustinus, Graf,
Benediktinerpater der böhmischen Abtei Emaus, gab seit 1906 in Prag die Zeitschrift "Bonifaziuskorrespondenz, apostolische Mitteilungen für den hochwürdigen Klerus und gebildete Laien" heraus, in der mehrere Jahre lang die Freimaurerei aufs heftigste bekämpft wurde.
Galilei, Galileo,
1564, t 1642, wurde wegen seines Eintretens für die Lehre des Kopernikus (Bewegung der Erde um die Sonne) van der römischen Inquisition verfolgt, eingekerkert und zum Widerruf gezwungen. Das ihm zugeschriebene Wort "Und sie bewegt sich doch" ist ebenso unhistorisch wie die Berichte seiner Folterung. Als Opfer dogmatischer Unduldsamkeit von den Freimaurern durch Entlehnung seines Namens für Logenbezeichnungen wiederholt geehrt.
Galilei-Kör
(Galilei - Verein), freiheitliche Vereinigung von Universitätestudenten in Budapest, gegründet 1908. Die ungarische Freimaurerei wurde ohne jeden Grund besehuldigt, diesen Verein ins Leben gerufen und dadurch an der Vorbereitung der Revolution mitgewirkt zu haben.
Gallo, Nicolò,
italienischer Politiker und Schriftsteller, 1849, Universitätsprofessor schrieb Dramen, geschichtliche Werke, wieder holt Minister und Prasident der Kammer, war Freimaurer.
Galyuff, Josip,
Bischof von Zagreb, 1722. t 1786. römischer Ehrendoktor der Theologie, Rektor des Theologischen Institutes in Bologna, Domherr in Zagreb, 1782 Bischof. G. betätigte sich stark auf allen humanitaren Gebieten: er war Meister vom Stuhl der Loge ,.Prudentia".
Gambetta, Léon,
GAMBETTA,Léon
französischer Staatsmann 1838. t 1882. Als glanzender forensischer Redner in politischen und anderen Prozessen (,.Souscription Baudin") berühmt geworden, wirkte er unter dem zweiten Kaiserreich in den Reihen der republikanischen Linken. stellte sich zuerst gegen den Krieg von 1870, wenn er auch dann der Bewilligung der Kredite zustimmte. Mitglied der Regierung der Nationalverteidigung mit Hilfe eines Ballons aus dem belagerten Paris entkommen. riß er eine unumschränkte Diktatur an sich und verstand es, den französischen Widerstand in der Provinz neu zu beleben. Selbst naeh dem Fall von Paris wollte er den Krieg à outrance weiterführen. Nach dem Sturz der Kommune trat er wieder in die Nationalversammlung ein und gründete eine Zeitung "La République francaise". Als Haupt der republikanischen Partei wurde er 1879 Kammerpräsident, 1881 Ministerprasident. Er bahnte die französische Bündnispolitik an, indem er Beziehungen zu Rußland suchte. Sein glänzendes Begräbnis erfolgte auf Staatskosten. G. war seit 1869 Mitglied der Loge "La Réforme" in Marseille, dann auch der "Clémente Amitié" in Paris
Gambia,
britische Kronkolonie in Westafrika. Unter der Großloge von Schottland arbeitet in der Hauptstadt Bathurst eine Loge.
Ganteaune, Honoré,
französischer Admiral, unter Napoleon I. Kommandant der Seestreitkräfte nach dem ägyptischen Feldzug, 1755, t 1818, war Großwürdenträger des Grand Orient de France. Bei der freimaurerischen Trauerfeier für den Admiral Bruix 1805 hielt er im Tempel der Loge von Brest eine Trauerrede.
Garant d'amité (frz.),
Freundschaftsbürge
Garay, Martin de,
spanischer Politiker, 1760, t 1822, glänzender Administrator, 1816 Minister, suchte den ruinierten Kredit seines Vaterlandes zu heben, wurde von Ferdinand VII- verbannt, war Freimaurer.
Garcia Moreno, Gabriel,
Staatsmann und Schriftstellers reaktionärer Prasident von Ekuador, ' 1821, t 1875 (ermordet), bekampfte leitenschaftlich den Freimaurerbund, bei dem er vor der Machtergreifung vergeblich um Aufnahme angesucht hatte. Er ordnete an, "daß alle Freimaurer standrechtlich zu behandeln" seien. Seine Ermordung wurde von den Klerikalen fälschlich auf die Freimaurer geschoben; diese jeder tatsächlichen Begrundung bare Behauptung gehört auch heute noch zum unausrottbaren Repertoire der sogenannten "Freimaurermorde" (s. d.).
Garde des Sceaux (frz.),
Siegelbewahrer, Würdentrager in der französischen Maurerei.
Garfield, James Abraham,
Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, 1831, t 1881, Taglöhner, Kutscher, Bootsmann, Lehrer, Advokat, Senator, machte den Sezessionskrieg als Generalmajor mit und wurde 1880 zum Prasidenten gewahlt. Er fiel als Opfer eines Attentates, das von einem abgewiesenen Stellenjäger, Charles Guiteau, auf ihn verübt wurde. G. wurde als Kommandant eines Militärlagers 1861 von der "Magnolia Lodge" in Columbus, Ohio, aufgenommen und bekleidete von 1865—1874 in der "Garratsville Lodge" das Amt des Logenkaplans
Garibaldi, Giuseppe,
italienischer Staatsmann und Revolutionar, 1807, t 1882. Im Jahre 1834 wegen Beteiligung am Aufstande zum Tode verurteilt, flüchtete er nach Frankreich, nahm Dienste beim Bey v. Tunis und spater in südamerikanischen Republiken. Bei der Kunde vom Ausbruch der italienischen Erhebung traf er 1848 in Nizza ein, wurde von König Karl Albert aber abgewiesen.
Als Führer eines Freiwilligenkorps kämpfte er gegen die Östenreicher, verteidigte dann Rom gegen die Franzosen (1849), floh vor Verfolgungen und lebte dann in Tanger und 1850 in New York.
1854 kehrte er nach Sardinien zurück , und focht 1859 wieder gegen die Österreicher an der Spitze von Freischaren. 1860 führte er von Genua aus den berühmten Zug der 1000 nach Marsala und übernahm Sizilien im Namen Victor Emanuels II. Er eroberte Sizilien und griff dann eigenmächtig Neapel an. Um den Lorbeer wurde er jedoch gebracht, da Victor Emanuel inzwischen von Norden her herangerückt war und G. in seinem Vordringen auf halten lies. An der Seite des Königs zog er in Neapel ein. 1862 versuchte G eigenmachtig einen Angriff auf Rom, wurde jedoch im Gefecht von Aspromonte verwundet und gefangen. Amnestiert, kehrte er nach Caprera zurück Im Kriege 1866 mußten er und seine Freischar sich mit geringfügigen Waffentaten begnügen. Wiederum lockte ihn die Eroberung Roms. Trotzdem er auf Caprera interniert und überwacht wurde, wußte er zu entfliehen kam in die Romagna, wurde aber vom französischen General Failly und papstlichen Truppen bei Mentana vollkommen geschlagen. Auf der Flucht wurde er verhaftet und neuerdings interniert. 1870 lockte ihn der Deutsch-Französische Krieg wieder auf das Schlachtfeld. Er kämpfte mit seinem Freikorps in der Bourgogne (1871 bei Dijon), erntete aber von seiten der französischen Militärs derartigen Undank, daß er sich aus der Nationalversammlung von Bordeaux zurückzog und wieder nach Caprera in die Einsamkeit ging. Zuletzt war er italienischer Parlamentarier als Abgeordneter von Rom.
Als Freimaurer war G. eifrig tätig. Aufgenommen wurde er 1844 in der französischen Loge "Les Amis de la Patrie" zu Montevideo. Von seinen Mitstreitern im Freiheitskampfe waren sehr zahlreiche Mitglieder des Bundes (Mazzini, Crispi, Lafarina, Fauché Buscalioni, Bixio, Cavour, waren z. B. am Zug der 1000, bezw. dessen Vorbereitung beteiligt). Nach der Einnahme von Palermo wurde er Großmeister ad vitam der aus der Vereinigung mehrerer Systeme hervorgegangenen Maurerei. Eines Abends brachte er seinen ganzen Generalstab in eine Loge mit, um alle diese Offiziere selbst dem Bunde zuzuführen, von dem er schwärmte: "Die Freimaurerei wird die Menschheit vorwärts bringen. Die stetige Anwendung ihrer heiligen Grundsätze muß zu einem brüderlichen Bündnis aller Nationen führen." Irnd ein anderes Mal (in einem Schreiben vom 18. Mai 1867):
"Die Freimaurer sind ein auserwählter Teil des italienischen Volkes. Sie erheben sich über die Leidenschaften des profanen Alltags, und so werden sie, durchdrungen von der hohen Mission, die die große maurerische Institution in ihre Hände legte, die sittliche Einheit der Nation begründen." Und in einem weiteren Briefe: "Daß die Freimaurerei die Inkarnation alles dessen bedeute, was es an Ehrbarkeit, Noblesse, an Sehnen nach Hebung des Menschentums gibt ist das nicht eine Aufgabes würdig der größten der der Hümanitat dienenden Gemeinschaften?" Kurz hernach separierte er sich aber wieder und gründete in Palermo éinen neuen Obersten Rat. 1867 vereinigte sich dieser wieder mit dem Großorient. G wurde Ehrengroßmeister. Sein Reiterdenkmal auf dem Janiculus überragt die ewige Stadt. An diesem Monument hatten die italienischen Freimaurer zum Gedenken an ihren Großmeister einen Bronzekranz angebracht. Den Faschisten des römischen Stadtteils Trastevere blieb es vorbehalten diesen Kranz wieder zu entfernen und ihn durch eine Inschrift zu ersetzen die besagt: "Dem Führer der Rothemden die Schwarzhemden. Von den Freimaurern errichtet von den Faschisten berichtigt.
Garnier-Pagés Louis Antoine
GARNIER-PAGÈS, Louis
französischer republikanischer Politiker und Historiker 1803 t 1878 Mitglied der provisorischen Regierung von 1848 war Mitglied einer Loge des Großorients von Frankreich.
Gastos Secretos
waren zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia von dieser unterhaltene geheime Fonds in den Österreichischen Niederlanden die zur Überwachung der Loge von Lüttich und ihrer Mitglieder dienten. Ihre Verwaltung lag in den Händen der Witwe des Bankiers Dominique Vicomte de Nettine; die Auszahlung erfolgte auf Grund von "Ordonnanzen die meist auf Auszahlung fur eine nicht bestehende "Akademie" lauteten. In Briefen Maria Theresias an den Grafen Starhemberg ist von G. S. die Rede. In einem solchen vom 3. Marz 1773 kundigt die Kaiserin an daß sie unabhängig von den G. S. jahrlich 8000 Gulden zur Überwachung anderer Logen in den Niederlanden anweisen werde.
Gastrecht Freimaurerisches.
Als Regel gilt daß jeder regulare Freimaurer in ieder regularen Freimaurerloge der Erde als Gast zugelassen werden muß. Diese Regel ist im Wesen der Freimaurerei als einer internationalen Einrichtung eingeschlossen. Diese Regel hat aber insbesondere in den Jahren nach dem Weltkriegs so zahlreiche Ausnahmen erfahren daß von einem allgemeinen G. nicht gesprochen werden kann. Voraussetzung eines G. ist neben der unbestrittenen Regelmäßigkeit des Besuchers meist auch das Bestehen des Anerkennungsverhältnisses zwischen den in Betracht kommenden Großlogen.
Die Großloge von New York z. B. aber läßt Brr. der von ihr nicht anerkannten Grande Loge de France zum Besuch ihrer Logen zu. Es kann das Freundschaftsverhältnis zwischen Großlogen abgebrochen sein wodurch auch das G. besehränkt wird Allerdings nicht immer. Es wird nicht selten ausdrücklich festgestellt daß nur die offiziellen Beziehungen eingestellt werden nicht aber das private Besuchsrecht des einzelnen Br. Der englische Stuhlmeister hat das Recht Personen deren Anwesenheit den Frieden seiner Loge bedrohen könnten selbst wenn sie der Großloge von England angehören vom Besuche auszuschließen. In einzelnen amerikanischen Logen werden Gaste ebenfalls nur in Auswahl zugelassen. Der Freimaurer des Grand Orient de France findet in angelsächsischen Logen derzeit keinen Einlaß. Unter gewissen außerhalb der Freimaurerei gelegenen Verhaltnissen sind Besucher bestimmter Nationalitaten Rassen usw. nicht gerne gesehen. Die amerikanischen Großlogen lasson Neger nicht zu. Über die Zulassung von Judan (auch in humanitaren Logen) in Deutschland gab es jahrelange erbitterte Kämpfe. Heute gewähren auch die christlichen Systeme Deutschlands Andersglaubigen das G aber nicht die Mitgliedschaft.
Das G. soll ein uneingeschranktes sein. Umstände besonderer Art können Logen veranlassen das G. nur in beschranktem Ausmaße (dreimaliger Besuch) zu gewähren. Nur am Johannistage wird in einzelnen Logen unbeschränktes G. fiir alle regulären Freimaurer geübt. Diese Beschrankungen des G. sind sicherlich dem Gedanken der Freimaurerei nicht förderlich sie können aber unter gewissen Umständen ihre berechtigten Gründe haben. Zum großen Teile sind sie allerdings mehr formalistischer Natur. Besucher fremder Logen tun daher gut daran sich vorher bei ihrer Großloge über diese besonderen Verhältnisse zu erkundigen.
Freimaurerische Hilfsbereitschaft im Falle einer Notlage wird allerdings durch diese Beschrankungen nur in den seltensten Fällen berührt. Als schönes Beispiel sei hier ein Fall angeführt in dem sich der freimaurerische Hilfswille ohne Rücksicht auf Anerkennungs fragen usw. bewährt hat: ein Freimaurer aus Übersee der in einem westböhmischen Badeorte schwer erkrankte äußerte den Wunsch. in seiner Heimat zu sterben. Er wurde durch eine ganze Kette von Brr. (auch der Schiffskapitän war Freimaurer) noch lebend in seine Heimat gebracht wo ihm sein letzter trauriger Wunsch im Kreise seiner Logenbruder in Erfüllung ging.
Gaules Convent des (frz.)
Konvent der französischen Abteilungen der Strikten Observanz in Lyon 1778 geleitet von Willer-moz. Auf dieser Tagung wurde das System der Chevaliers bienfaisants de la Cité Sainte (Wohltätige Ritter der Heiligen Stadt) aus der Taufe gehoben (s. Convente).
Ganthier Théophile
französischer Schriftsteller 1811 t 1872 Apostel der Romantik Dichter Dramatiker Kritiker Romancier ( Mlle.de Maupin ) Archäologe Mittelpunktder literarischen Gesellschaft seiner Zeit war Freimaurer. (Lebey Aperçu historique . . .1925.)
Gavel (engl.) Schlegel.
In der angelsächsischen Freimaurerei amtieren Meister und Aufseher statt mit dem Hammer mit dem Steinmetzschlegel.
G. D. (Golden Dawn)
Hermetic Order of the (Hermetischer Orden der Goldenen Morgenröte), von Mac Gregor Mathers Verfasser von Werken über Magie und Okkultismus. in England gegründeter erstmals 1889 in die Öffentlichkeit getretener Orden hermetischer Rosenkreuzer . Er hatte mit Freimaurerei nichts zu tun nahm auch Frauen auf und bearbeitete neun Grade. die jenen der deutschen Gold- und Rozenkreuzer ähnlich waren und einen Zulassungsgrad. Die Beförderung in die einzelnen Grade war an den Besitz von bestimmten Kenntnissen in Astrologie Alchimie und Kabbala gebünden. Der Orden verbreitete sich in Frankreig , Holland, in den Verenigten Staaten usw. hörte aber 1897 zu bestehen auf.
Gebet .-.
GEBET
GEBETBÜCH FÜR FREIMAURER.
GEBETBUCH GEGEN DIE FREIMAURER
GEBET DES HEILIGEN BERNHARD,
GEBETSAPOSTOLAT.
GEBETSKREUZZUG
GEBETSLIGEN,
Gebet
Ebenso wie in alten Gilden zu Beginn der Versammlung eine Invokation, ein Gebet an Gott, früher auch an die Dreifaltigkeit, gerichtet wurde, ist in vielen Großlogen die Übung des Gebetes in der Loge beibehalten worden. In England wurde es um die Mitte des 18 Jahrhunderts vom Deputierten Großmeister Thomas Manningham (s. d.) in der heutigen Form eingeführt. Nach den amerikanisehen Grundsätzen (,.Prayer is helpful") ist das G. ein Bestandteil der Arbeit. - In den angelsächsischen Logen wird das G. zumeist vom Chaplain, einem Geistlichen irgenddner Konfession, gesprochen. In deutschen Logen meist vom Meister vom Stuhl. Das G. der Freimaurer ist im allgemeinen ein unkonfessionelles. das sich an den A. B. a. W. richtet, ein Gottesbegriff, der alle konfessionellen Deutungen der Gottheit überbrückt. In den Lo- gen der Nachfolgestsaten der österreichisch-ungarischen Monarchie und den romanischen Bauhüten ist das G. nicht üblich -
Gebetbüch für Freimaurer.
Unter dem Titel ,Betbuch für Freymaurer" erschien in Prag 1784 ein wahrscheinlich vom Prager Jesuiten Cornova verfaßtes Gebetbuch in Schreibschrift, das sich nach Audstattung und Form an die damals üblichen Gebetbücher der katholischen Kirche anlehnt. Es ist ein freimaurerisches Kuriosum. das nur in wenigen Exemplaren erhalten geblieben ist. Die Prager historische Gesellschaft ,.Quatuor Coronati" gab es 1929 im Nachdruck heraus.
Gebetbuch gegen die Freimaurer
unter dem Titel "La neuvaine eucharistique" wurde von Leo Taxil (s. d.) unter dem Namen der von ihm erfundenen Diana Vaughan herausgegeben.
Gebet des heiligen Bernhard,
d. h. das Gebet des Grades der Auserwahlten, des X Grades des Schwedischen Systems, des 1X Grades der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, deutsch-christlicher Orden. Jedem dieser Brr. wird dieses Gebet bei der Aufnahme in einem weißen rotbekreuzten Büchlein übergeben. Das G. d. h. B. besteht in neun litaneimäßigen Anrufungen des Lammes Gottes die den neun Ordensstufen der Großsen Landesloge entsprechen. Ferner empfängt der Auserwählte ein weißleinenes Band mit einem blutroten aufgestickten Tempelherrenkreuz das zur Erinnerung an das G. d. h. B. dient. Es gilt als priesterliche Binde wird niett getragen. aber dem Auserwahlten mit ins Grab gegeben.
Das G d b B- war bereits im alten Templer orden im Gebrauch; v. Hund brachte wohl nicht diese Anrufung des himmlischen Obermeisters~ doch die Ordensregel des heiligen Bernhard in das Templersystem der Strikten Observanz Früher wurde der in den Grad der Auserwählten Brüder Aufgestiegene auch in der Großen Landesloge angehalten, das Gebet täglich herzusagen. jetzt hat es hier mehr den Charakter der Reminiezenz.
Gebetsapostolat.
Pius XI. wählte 1926 in einen Aufruf zur Aufnahme des Kampfes gegen die Freimaurerei die "schonende Form" einer Gebetsmeining, des G.Dieses ist eine Gebetsvereinigung von 25 Millionen Katholiken der ganzen Erde. Sie wurde 1844 von Scholastikern des Jesuitenordens in Bolland errichtet. Ihre Monatsblätter erscheinen in 35 verschiedenen Sprachen. Durch eifriges Gebet und sonstige liebevolle Bemühungen um Freimaurer soll ihr wahres Ziel für Zeit und Ewigkeit sichergestellt werden.
Gebetskreuzzug
auf Lebenszeit gegen die Freimaurer wurde 1917 in Österreich vom katholischen Verein der Kinderfreunde ausgeschrieben. Dieser forderte in den Petrusblättern vom 15. Februar d. J. auf, "sich auf Lebenszeit bereit zu erklaren, wöchentlich den schmerzhaften Rosenkranz für die Bekehrung oder Vernichtung des Freimaurerbundes in allen Landern der Erde zu beten oder wenigstens ein Ave Maria taglich in dieser Meinung zu verrichten".
Gebetsligen,
Vereinigungen, die den Kampf gegen die Freimaurerei auf dem Wege des Gebetes führen wollen, existieren in Frankreich. Die "Association réparatrice envers la Trés Sainte Trinité pour l'extraction des Sociétés" in Paris, auch die "Croisade maçonnique" in Lille werden in diese Kategorie eingereiht.
Gebler, Tobias Phil.,
Freiherr von, k. k. Staatsrat in Wien 1726, t 1786, unter Maria Theresia als Mitglied des Geheimen Rates Leiter der äußeren österreichischen Angelegenheiten, 1762 Hofrat, 1782 Vizekanzler der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, erwarb sich bedeutende Verdienste um die Hebung der Wissenschaften, um das Polizei- und Kameral wesen und die Schulanstalten Östenreichs. G. betätigte sich sehr eifrig als Freimaurer. Nach der Gründung der Provinzialloge von Östenreich war er Großmeister der Distrikts-Großloge "Zum neuen Bund", nach dem Freimaurer edikt Josephs II. Stublmeister der einen der beiden Wiener Logen ,Zur neugekrönten Hoffnung". In seinem Briefwechsel mit dem ihm befreundeten Nicolai in Berlin 1771—1786 (veröffentlicht von Richard Maria Werner, Berlin 1888) sind die freimaurerischen Verhaltnisse in Wien einzehend erörtert.
Gebrauchsgraphik, Freimaurerische.
Den im Logenbetriebe notwendigen graphischen Behelfen wie Einladungen zu den Logensitzungen. Mitgliederverzeichnissen der Logen und Großlogen usw.. suchte man schon sehr frühzeitig künstlerische Gestaltung zu geben. Gute Beispiele derartiger Gebrauchegraphiken sind z. B. die Titelbilder und Vignetten der verschiedenen Ausgaben der Konstitionsbücher von Anderson (1723. Titelblatt von Cole) oder die mitunter überraschend eindruckevollen Logenladungen (Summons), so insbesondere die der "Loge Key and Garter" (Schlüssel und Hosenbandorden) aus dem Jahre 1730. Auch den Logenlisten wurde besondere künstlerische Sorgfalt zugewendet. (Z. B. Engraved List of Lodges van Pine aus dem Jahre 1735.) Als die Logenpässe oder Zertifikate aufkamen, die zum Ausweise reisender Brr. dienten, legte jede Loge einen gewissen Ehrgeiz darein, möglichst künstlerische Ausweise in der Maurerwelt vorweisen zu lassen. So die schönen und figurenreichen Logenpässe der österreichischen Logen z. B. der Paß Mozarts im Salzburger Mozart-Museum.
Diese graphische Freimaurerkunst ist im 19. Jahrhundert wieder ziemlich konventionell und nichtssagend geworden. Aus diesem Grunde war es besonders zu begrüßen, daß Kekule von Stradonitz im Jahre 1930 im Auftrage des geschichtlichen Engbundes des Bayreuther Freimaurermuseums gemeinsam mit Hans Weinberg eine im Wiener Amalthea-Verlage erschienene kostbare Mappe freimaurerischer Graphiken ("200 Jahre freimaurerische Gebrauchsgraphik") herausgab, die neben vielen guten Beispielen aus dem 18. auch solche des 19. und 20. Jahrhunderts zeigt. Neben meist unbekannten Stechern des 18. Jahrhunderts finden sich gute Vorbilder von 0rlik, Hildenbrand, Hans Weinberg, Heinrich Kley, Bayer, Heermann u. v. a Kostbarkeiten besonderer Art sind die wenigen freimaurerischen Graphiken von Adolf v. Menzel, so die an Gestalten reiche Visitenkarte für den Generalarzt Dr. Puhlmann den Mitbegründer des Vereines deutscher Freimaurer, die freimaurerischen Vignetten aus Menzels Bildern zur Lebensgeschichte Friedrichs d. Gr. u. a. m.
Dem Geschmacke der Zeit entsprechend. findet die Graphik heute besonders in Buchzeichen (Exlibris) vielfache Verwendung. In Amerika und auch von tschechischer Seite sind daher schon freimaurerische Exlibris Sammlungen herausgegeben worden, die ein schöner Beweis dafür sind, wie sehr die freimaurerische Symbolik die darstellende Kunst zu befruchten vermag.