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.F.:,
.FABER,
.FABRÉ-PALAPRAT,
.FABRORUM COLLEGIUN,
.FAHNEN,
.FAIRBANKS, DOUGLAS,
.FALB, RUDOLF, DR.
.FALCK,ANTON REINHARD, FREIHERRV.,
.FALK, EDMUND, DR. MED.,
.FALLOU FRIEDRICH ALBERT,
.FALSCHE BRÜDER
.FALSCHUNGEN, FREIMAURERISCHE,
.FAMILIENFORSEHUNG, FREIMAURERISCHE.
.FANING, EATON,
.FARBEN, FARBENSYMBOLIK,
.FARBIGE
.FARRAGUT, DAVID,
.FARROKH-KHAN, EMIR UL MULKH
.FASCISMUS
.FAßBINDERORDEN,
.FAUBEL, A. F. L.,
.FAUCHÉ, GIOVANNI BATTISTA,
.FAURE, FELIX,
.FAUX-FRÉRE
.FAUX GRAND MAÎTRE
.FAVON, GEORGES.
.FAVRE, JULES.
.FÉDÉRATION INTERNATIONALE MAÇONNIQUE POUR LA SOCIÉTÉ DES NATIONS
.FEIGENBRUDERSCHAFT,
.FEILITZSCH, ARTHUR FREIHERR VON,
.FELDHOFER, ANTON,

F.:, .
im Französischen Abkurzung von frére, Bruder.
.Faber,
John, englischer Kupferstecher, von ihm stammt der bekannte Stich des ersten englischen Großmeisters Anthony Sayer (nach dem ölgemälde von Joseph Highmore). Highmore war 1727 Junior Grand Warden, F. 1740 Grand Steward derGroßloge von England.
Fabré-Palaprat, .
Raymond de, Arzt in Paris, 1775, 1838, der Begrunder der Neu-templer (Néo-Templiers) (s. d.). Er produzierte 1804 die gefälschte "Charta Transmissionis" oder "Tabula aurea" des Larmenius (s.d.) und behauptete, dieses Fundamentalinstrument des Templerordens in direkter Überlieferung als Großmeister Bernardus Raymundus ubernommen zu haben. Zum Beweise seiner Rechtmaßigkeit wies er den "Templerschatz" vor, bestehend aus einem Reliquiar mit Knochensttücken der verbrannten Templer De Molay und seiner Leidensgenossen, das Schwert des Großmeisters De Molay einen eisernen Helm des Dauphins der Auvergne. Guy, ein hohes Elfenbeinkreuz und Stoffstücke, die Templerfahne, den Beauséant und die Kriegsfahne der Templer. er fand Zulauf und konnte den Orden der Templer wieder einmal aufrichten !
Die Herrlichkeit untergrub F.-P. dann aber selbst durch einen neuen "Fund", eine alte griechische Bibel, die er nachweislich bei einem Antiquar erstanden hatte, und die er als die Heilige Schrift von Templeraltar erklärte. Unglückseligerweise stimmte dieser alte Text mit den offiziellen Bibeltexten nicht überein. Daher kam es zu einer Spaltung im Templerorden ! F.-P. ließ seine Ritter ein Gelöbnis der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegen, war aber klug genug, für die Begriffe der Keuschheit und Armut eine gewisse late Observanz gelten zu lassen. Eine kapelle im Templerstil wurde eingerichtet, in welcher überigens auch Rosa Bonheur (s. d.) getauft wurde. F.-P. war ein plumper Falscher. Es ist im einzelnen festgestellt worden, wo er den Templerschatz zusammengekauft hatte. Die beruhmte Charta aurea, die alle Großmeister "mit ihrem Blute" unterzeichnet hatten, hat er entweder selbst angefertigt oder malen lassen. Der Orden der Neutempler schlief um 1845 wieder ein. (Vergl. Lantoine, "Histoire", 283 ff.).
Fabrorum Collegiun, .
s. Collegia.
Fahnen, .
s. Banner.
Fairbanks, Douglas, .
berühmter amerikanischer Filmschauspieler, 1883, ist Mitglied der Beverly Hills-Lodge 528 in Los Angeles.
Falb, Rudolf, Dr..
1838, 1903, Geologe, bekannt durch seine Erdbebentheorien und Wettervorhersagen "Die kritischen Tage", war Freimaurer. Findel ("Bauhütte", 1881) erwähnt eine Unterhaltung mit ihm, in welcher F. auf die Ähnlichkeit der Abzeichen in peruanischen Tempeln mit modernen Freimaurerabzeichen aufmerksam machte. F. glaubte, daß Peruaner Gold für den Salomonischen Tempel nach Jerusalem gebracht ( ! ) und dort die Riten kennengelernt hätten. Diese von Barthelmes (s. d.) als Narrheiten gekennzeichneten Kombinationen sind dann später mit Beziehung auf die Maya-Kultur wieder aufgetaucht.
Falck, Anton Reinhard, Freiherr v,.
niederländischer Staatsmann und Diplomat, 1777, 1843, hatte Großen Anteil an der niederlandischen Freiheitsbewegung, war Unterrichtsminister unter Wilhelm I., trat nach Ausbruch des Belgischen Aufstandes für die Trennung Hollands von Belgien ein, war Zugeordneter Großmeister des Großostens der Niederlande.
Falk, Edmund, Dr. med.,.
Sanitätsrat in Berlin 1864, Alt und Ehrenmeister der Logo ,Victoria" in Berlin, aufgenommen 1894, Verfasser zahlreicher gründlicher historischer üntersuchungen. In letzter Zeit beschäftigt ihn bauptsachlich die Frage des Zusammenhanges der alten Handwerksgebräuche mit den Ritualen der Freimaurer. (So in der Festschrift der Großloge "Leßsing zu den drei Ringen", 1930 im .Hamburger Logenblatt" usw.)
Fallou Friedrich Albert, .
Advokat, 1794, Mitglied der Loge "Archimedes zu den . drei Reißbrettern" in Altenburg, Verfasser der Mysterien der Freimaurer oder die verschleierte Gebrüderung Verfassung und Symbolik der deutschen Baugewerke", 1848, 2. Auflage 1859, mit wertvollen Hinweisen auf die Vorgeschichte des Bundes, Zunftverfassungen der deutschen Baugewerke und deren Bräuche. Darin befinden sich für die Zusammenhänge mit der heutigen Freimaurerei wesentliche Stücke aus dem "Ausweis" der alten Steinmetzbrüderschaften, wie beispielsweise folgende Dialogstelle, deren Echtheit allerdings von neueren Forschern stark angezweifelt wird:
Falsche Brüder .
wurden in der Frahzeit der ersten englischen Großloge Leute genannt, die sich aus politischen und anderen Gründen in die Logen aufnehmen ließen, um diese ihren Zwecken dienstbar zu machen. Namentlich in der Vorrede der "Long Livers" (s. d.) ist von solchen F.B. vielfach die Rede. (Vergl. Begemann.) Es handelte sich dabei nicht selten um Jakobiten (s. d.), Tories, die dem herrschenden Königshaus feindlich gesinnt waren (s. Wharton).
Falschungen, Freimaurerische, .
betreffen entweder Dokumente, mit denen irgendwelche historische Zusammenhänge oder Ableitungen bewiesen werden sollen, oder Überlieferungen zum Teile mündlicher Art. Die an anderer Stelle wiedergegebene Geschichtsklitterung Andersons (s. d.) kann nicht als Falschung bezeichnet werden, da sie lediglich den Stil der Chronisten nachahmt, die alle Weltgeschehnisse bis zur Erschaffung der Welt verfolgen Außerdem benützte hier Anderson altere Vorbilder.
Dagegen haben wohl die meisten Glücksritter der Freimaurergeschichte des 18. Jahrhunderts mit gefälschten Urkunden operiert. Berümte F. sind: die von Krause als "älteste Kunsturkunden" bezeichneten und ernst genommenen Dokumente, wie das sog. Freimaurerverhör unter Heinrich VI., der alteste Katechismus, die Yorker Urkunde (Konstitution von 926) (s. alle diese), deren Unechtheit Findel nachweisen konnte, die Kölner Urkunde, die auf die Freimaurerei bezüglichen Briefe von John Locke, ebenso die auf die hollandische Loge Frederick's Vredendall im Haag bezüglichen Akten, Cagliostros plumpe F., betreffend eine vorgebliche ägyptische Freimaurerei u. a. m. Um 1812 erregten die F. eines William Finch, eines Schneiders aus Canterbury, einiges Aufsehen.
Alle diese, die Johannismaurerei betreffenden F. treten aber an Zahl und Bedeutung zurück gegenüber jenen zahlreichen Falscherkünsten, die in Verwendung kamen, um den Hochgraden und Rittergraden den Schein uralten Bestehens und historischer Grundlage zu geben. Hierher gehört das Heermeisterpatent (s. d.), mit dem der gutglaubige, aber kritikloso Freiherr v. Hund hinters Licht geführt wurde, die berühmte Charta Transmissionis (s. d.) des angeblichen TemplerGroßmeisters Larmenius und schließlich die Ableitung der Großen Konstitutionen (s. d.) des A. u. A. Schottischen Ritus von einem apokryphen Dokament Friedrichs des Großen. Dieses Schreiben, dessen Original unauffindbar ist, wird immer wieder im genauen Wortlaut gegeben. Auch der Brief, den der König anläßlich der Freimaurerverfolgungen nach Aachen geschrieben haben soll, ist als F. anzusprechen.
Im Gegensatze zu diesen mehr oder weniger frommen Betrugsversuchen, die in erster Linie dem Ansehen einzelner Personen oder des Bundes dienen sollten, stehen jene zahllosen tendenzlösen F., die von Gegnern mit vreniger Geschiek als Vertrauen auf die Glaubigkeit der Masse hervorgezaubert wurden. Unübertroffen stehen hier Leo Taxi I und seine Freunde da, die ganze Ritualreihen gefälscht haben. Hierher gehören auch die "Protokolle der Weisen von Zion", die F. der römischen Idea Nazionale" (s. Fascismus) sowie zahlreiche Belegstellen aus Ludendorf 8 Schriften, vor allem aber die von Mousset (s. d.) aufgedeckten F. in den von "Professor Pharos", recte Puntigam (s. d.) herausgegebenen Protokollen des Mordprozesses von Sarajevo, auf denen die Behauptung von der Schuld der Freimaurer an der Sarajevoer Bluttat und dadurch am Weltkrieg aufgebaut wurde. Bisher unbekannt geblieben sind F., die ein gewisser Koch in Preßburg, scheinbar ohne Nebenzweck, aus Spieltrieb produzierte, wobei er die Freimaurerei mit einer adeligen Gesellschaft in Lübeck, der sogenannten Circulgesellschaft, in Verbindung brachte und für sich selbst aus Freimaurerei, Circulgesellschaft und Wildensteiner Ritterschaft ein sonderbares System errichtete.
Wiederholt umgefälscht wurden bildliche Darstellungen der Freimaurerei. So besonders wie der vom Taxilkreis. Ebenso auch von nationalistischen Blattern, wobei harmlosen Logen photographien durch Titel und Schlagzeilen die gewünschte Wirkung verliehen wird. Ein bekanntes Beispiel aus allerletzter Zeit ist die Grüppenaufname der deutschen Feldloge "Zum aufgehenden Licht an der Somme" in St. Quentin, die von Ludendorff als Beweis für landesverraterische Umtriebe in den Feldlogen herangezogen wurde. Die auf dem Bilde erkennbare Zivilperson ist jedoch kein Franzose, sondern ein deutscher Etappenphotograph namens Sparr.
Familienforsehung, Freimaurerische. .
Die Treue, mit der vielfach mehrere Generationen dem Bunde dienen, hat wiederholt zu Familienforschung Anlas gegeben. Ein schönes Beispiel einer Freimaurerfamilie ist die des Dichters Walter Scott.
1. Generation: Walter Seott (Beardie)
2. Generation: Robert Walter William
3. Generation: Walter 1754 -Sohn, Name unbekannt , Kapt. Robert Scott 1786, Thomas, Robert 1785 , John, Walter, Sir, 1801 , Thomas 1807. Daniel
4. Generation: Thomas (1807),Sir Walter Scott ,Walter 1836 Walter 1826
Sir Walter Scotts Schwiegersohn Gibson Lockhart wurde 1826 aufgenommen, dessen Sohn 1848.
Faning, Eaton,.
englischer Komponistag 1850, t 1927, Professor der Königlichen Musikakademie, komponierte Chorwerke, Ouvertüren, Operetten, war Mitglied der Londoner Orpheus Lodge und Großorganist.
Farben, Farbensymbolik, .
die bei den Alchimisten, Kabbalisten und Rosenkreuzern eine Große Rolle spielt, ist der Freimaurerei ursprünglich fremd. Das alte Zunftwappen der englischen Freimaurer hatte einen blauen Grund. Vielleicht daher, später symbolisch als Farbe des Himmels gedeutet, wurde Blau die Freimaurerische Hauptfarbe. Die Farbe der Logenbänder usw. war ursprünglich weiß, etwa mit andersfarbigem Rand, wie in Braunschweig 1744 (gelb eingesäunt). Ebenso Dresden 1743 Logenbander weiß, nur die Großloge blaue Bänder. In der von Perau (s d.) heraus gegebenen Verraterschrift 1745 findet sich das Fragenstück: ,Habt Ihr den Großmeister gesehen? Ja! Wie ist er gekleidet? Antwort: In Gold und Azur, oder besser in ein braunes Gewand mit blauen Strümpfen." Gold und Azur bedeuten hier jedoch die Farben des Zirkels mit seinem goldenen Kopf und seinen stahlblauen Schenkeln. Über Antrag von Desaguliers wurde 1731 in der englischen Großloge folgende Farbenordaung beschlossen: Großbeamte blaues Band, Stewards rotesBand alle anderen, Stuhlmeister und Brr., weißes Band.
Ein in der Rawlinsonsammlung vorhandenes Verzeichnis spricht außerdem noch von einem in tiefstem Gelb eingefaßten Schurz für den Großschwerttrager. Crowe vermutet, das die Farben der Großloge den hohen englischen Orden entlehnt wurden. Daher Großloge von England lichtblau wie der Hosenbandorden Großloge von Schottland das grüne Band des Distelordens, die Groß-Stewards das Rot des Bathordens. Die irische Großloge wahlte zur Unterscheidung ein dunkleres Blau.
Späterhin wurde Blau die allgemeine Farbe. Auch heute noch die übliche Farbe der nach ihr bennanten blauen, d. i. Johannismaurerei, in gegensatz zu dem Rot der "Schottischen", Maurerei. Die Farben der Hochgrade sind sehr Abwechelungsreich. Die höchste Stufe erreicht der Royal-Ark-Mariner Grad, der als Farbe das ganze Spektrum des Regenbogens verwendet (s. Bekleidung).
Farbige .
(engl. Coloured people [men] ), s.neger.
Farragut, David, .
Glasgow, Erster Admiral der Flotte der Vereinigten Staaten von Nord Amerika, 1801, 1870, zeichnete sich im Krieg gegen England aus, spielte auch im Bürgerkrieg eine hervorragende Rolle, wofür ihm der Kongreß den Dank des Vaterlandes aussprach, war Mitglied der Lodge No. 1, Portsmouth.
Farrokh-Khan, Emir ul Mulkh .
Emir kaiserlich persischer Minister, 1814 wurde als Gesandter am französischen Hofe 1857 zugleich mit der Mehrzahl seines Gesandtschafts personals in der Loge "La sincére amitié" in Paris aufgenommen .
Fascismus.
hat von Anfang an die italienische Freimaurerei bekämpft und sie schließlich vollkomen ausgelöscht. Die volle Schärfe des Kampfes richtete sich gegen den Grande Oriente d'Italia, Großorient von Italien, mit Sitz im Palazzo Giustiniani in Rom, seine Auswirkungen trafen aber auch den Supremo Consiglio (Obersten Rat) und die Gran Loggia Nationale (National-Großloge), die an der Piazza Gesú in Rom niedergelassen waren. Am 13 Februar 1923 forderte der Große Fascisten rat unter Vorsitz Mussolinis (s d.) die Fascisten , die Freimaurer waren, auf, zwischen der Zugehörigkeit zur Partei und zur Freimaurerei zu wählen.
Für die Fascisten gebe es nur die fascistische Disziplin und Hierarchie und nur einen Gehorsam, jenen gegenüber dem Duce. Der Grund zu diesem Vorgehen lag nicht zuletzt in einer kurz vorher vom Großorient herausgegebebenen Mitteilung, worin als Ergebnis eingehender Debatten erklärt wurde, daß die Freimaurerei niemals zu einer politischen Partei werden könne, sondern im Interesse des vaterländischen Gedankens über allen Parteien stehen müsse, und daß die freimaurerische Tradition sich unverrückbar auf die Anschauungen von der Souveranität des Volkes stütze. Am 18. Februar gab das Direktorium des Großorients allen Brr. Fascisten volle Handlungsfreiheit. Manche verließen den Orden, z.b. die Mitglieder des Großen Fascistenrates Rossi, Balbo und Acerbo, andere kehrten dem Fascismus den Rücken, so der aus dem Weltkrieg bekannte General Luigi Capello(s. d.), der den fascistischen Marsch auf Rom mitgemacht hatte. In einem Graubuch "Massoneria e Fascismo" (Rom1923) unterbreittete der Großmeister des Großorients, Senator Domizio Torrigiani (s d.) der öffenlichkeit das Material über die Stellungnahme der Freimaurerei zum F.
Bei aller Anerkennung der ursprünglichen fascistischen Ideologie wurde jede Gewaltpolitik abgelehnt und der Freiheitegedanke der italienischen Freimaurer nachdrücklichst unterstrichen. Ende 1923 setzten schwere Ausschreitungen fascistischer Sturmtrupps gegen viele Freimaurerlogen ein. In zahlreichen Stadten wurden Freimaurertempel zerstört, deren Einrichtungen und Archive weggeschleppt. Am 5. August 1924 dekretierte der Große Fascistenrat neuerdings die Inkompatibilität zwischen F. und Freimaurere L Daraufhin gingen die Gewalttaten weiter. In Rom fanden wiederholt nachtliche Angriffe auf den Palazzo Giustiniani statt.
Der Großorient erklärte nun auch seinerseits Unvereinbarkeit zwischen den beiden Bewegungen und schloß das Mitglied des Großen Fascistenrates, Dudan, aus. Torrigiani, Capello u. a. bekundeten namentlich nach der Ermordung Matteottis öffentlich, daß staatliche Ordnung nicht auf Terror, sondern nur auf Demokratie beruhen dürfe. Die Fascisten verboten daraufein auch die Zugehörigkeit nichtfascistischer Offiziere und Beamten zur Freimaurerei. Am 10. Janner 1925 wurde im Parlament ein Antifreimaurergesetz (s. d.) eingebracht, das die freimaurerische Tätigkeit zwar nicht formell verbot, aber praktisch unmöglich machen sollte. Im Mai wurde dieses Gesetz nach einer heftigen Rede Mussolinis von der Kammer angenommen. In der Generalversammlung des Großorients am 6. September wurde Torrigiani neuerlich zum Großmeister gewählt und mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet. Falsche Zeitungsnachrichten (gefalschte Dokumente in der "Idea Nazionale"!), die Freimaurer hatten auslandische Intervention angerufen und zum Sturz der Lira beigetragen, führten zu neuerlichen Krawallen. In Florenz wurde vier Tage lang eine förmliche Treibjagd auf Freimaurer veranstaltet. Eine ganze Anzahl von ihnen wurde blutig geschlagen, vierzig schwer verletzt, achtzehn getötet, u. a der Eisenbahner Neciolini, der frühere kriegsinvalide Abgeordnete Pilati und der Rechtsanwalt Console. Daraufhin erklärte der Großmeister Torrigiani dieArbeit der italienischen Freimaurerei für eingestellt. Am 4. November wurde General Capello unter der Beschuldigung verhaftet, an dem Attentatsplan des Sozialisten Zaniboni gegen Mussolini beteiligt gewesen zu sein. Gleichzeitig wurden der Sitz des Großorients und die Logenhauser in der Provinz von Truppen besetzt. Durch Annahme des Antifreimaurergesetzes auch im Senat trat dieses in Wirksamkeit. Capello wurde nach achtzehnmonatiger Üntersuchung vor den fascistischen Sondergerichtshof gestellt.
Der Prozeß erbrachte trotz der Beteuerungen des Lockepitzels Quaglia, der die Anzeige erstattet hatte, nicht die Spur einer Beweises gegen Capello, trotzdem wurde dieser zu 30 Jahren Zuchthaus, verscharft durch Einzelhaft wahrend der ersten sechs Jahre verurteilt. Am nächsten Tage wurde der Großmeister Torrigiani verhaftet und ohne jedes Gerichtsurteil von der Konfinierungskommission auf fünf Jahre nach den Liparischen Inseln verbannt. Wegen eines schweren Augenleidens, das fast Erblindung herbeigeführt hatte, wurde Torrigiani nach mehrjähriger Internierung auf einige Zeit in ein Sanatorium in Mittelitalien übergeführt, aber dann wieder auf eine der Inseln zurückgebracht. Seit der formellen Auflösung der Freimaurerei sind auch sonst bei wiederholten Gelegenheiten zahlreiche Freimaurer verhaftet und interniert worden.
Im Frühsommer 1931 anläßlich des Konflikts zwischen dem Vatikan und fascistischer Regierung erklärte der Papst in seinem Rundschreiben uber die "Katholische Aktion", der F. habe zuerst die Freimaurerei hinausgewiesen, ihr dann aber das Tor wieder weit geöffnet, worauf das fascistischo Direktorium antwortete, das Gegenteil sei der Fall: Vatikan und Freimaurerbund, "eins im Haß gegen den fascistischen Staat", hatten miteinander ein Bundnis besiegelt (s. Italien).
Faßbinderorden, .
ein Studentenorden an der Jenaer Universität, der 1761—1768 bestand und freimaurerische Sitten, so die Erkennungszeichen, nachahmte. Das Abzeichen zeigte ein aufgestelltes Faß und drei Gläser.
Faubel, A. F. L., .
Oberst a. D. der niederländischen Kolonialarmee, 1865, Großsekretär des Großostens der Niederlande, aufgenommen 1899 in der Loge "De Stern in het Oosten" in Batavia, gewesener Zugeordneter Großmeister der Provinzial-Großloge von Niederlandisch-Indien, Stuhlmeister einer Reihe von Logen seiner wechselnden Dienstorte (zuletzt "Groot-Nederland" im Haag), seit 1915 Mitglied des Großbeamtenrates (Hoofdbestuur) des Großostens der Niederlande, ist besonders auch um die Herausarbeitung der geistigen Grundsatze seiner Obedienz in der freimaurerischen Offentlichkeit bemuht.
Fauché, Giovanni Battista,
1815, 1884, Franzose von Geburt, zuerst in österreichischen Diensten, an der revolutionären Bewegung in Venedig beteiligt, Marineminister Garibaldis, annektierte Sizilien für das neue Regime, war Freimaurer.
Faure, Felix, .
FAURE, Félix
Präsident der französischen Republik von 1895-1899, 1841, 1899, Gerbermeister, dann Politiker, Staatsoberhaupt zur Zeit des Dreyfus-Prozesses und des Faschoda-Konflikts, wurde in Le Havre 1865 in die Loge "L'Amenité" aufgenommen.
Faux-frére .
(frz.), Freimaurer, der sein Gelubde bricht, auch Denunziant, Spitzel (s. d.).
Faux Grand Maître .
du Grand Orient de France, Le, vieraktiges Lustspiel, das 1815 erschien und gegen Napoleon, den falschen Großmeister der Freimaurer", und seine Generale gerichtet war.
Favon, Georges.
staatsrat in Genf, 1843, 1902, langjähriger Chef des Genfer Erziehungedepartements, Mitglied und Prasident des schweizerischen Nationalrates, Gründer und Leiter des radikal-demokratischen "Petit Genevois" (später "Genevois"), wahrend eines Vieteljahrhunderts glanzendster politischer Publizist der Westschweiz, Mitglied der Genfer Loge "Fidélité et Prudence", war Großredner der Großloge "Alpina".
Favre, Jules..
französischer Staatsmann, 1809, 1880, Advokat, Führer der republikanischer Opposition gegen Louis Phillippe une Napoleon 11I 1870 Kriegsgegner, 1881 Außenminister, war Freimaurer.
Fédération Internationale Maçonnique pour la Société des Nations.
( Internationale Freimuaurervereinigung für den Völkerbund) ist eine in Paris auf Anregung von Magalhaes Lima (s. d.) nach dem Weltkrieg gebildete, zunachst auf Frankreich beschränkt gebliebene Organisation zur Plege des Völkerbundgedankens. Führende Mitglieder: der französische Deputierte Accambray, der seinerzeitige Präsident der Völkerbundversammlung und gewesene portugiesische Ministerpräsident Alfonso da Costa, der Ehren-Großmeister der Großloge von Frankreich Bernard Wellhoff und der Pariser Advokat Robert Kiefé.
Feigenbruderschaft, .
eine um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Nachahmung der Freimaurerei in Wien entstandene Rotte von Großschlachtigen Epikureern beiderlei Geschlechtes die 1751 in Nußdorf bei Wien von der Keuschheitskommission ausgehoben wurde. Darunter befanden sich auch die beiden Söhne des Biirgermeisters Rutenberg aus Danzig, die zur Prangerstrafe verurteilt wurden. Um sich an den Osterreichern zu rachen, lieferte der Danziger Magistrat den damals österreichischen Rittmeister Baron Friedrieh v. d Trenek an Friedrich den Großen aus, der ihn dann 10 Jahre in Magdeburg gefangen hielt.
Feilitzsch, Arthur Freiherr von, .
Geheimer Rat, Vizepräsident des ungarischen Abgeordnetenhauses, Ackerbauminister, war Stuhlmeister der Loge "Unio" in Klausenburg ( 1859, 1925).
Feldhofer, Anton, .
pensionierter Gubernialsekretar der galizischen Regierung, überreichte von 1792 an dem Kaiser Franz II. von Osterreich 20 Jahre lang "sehr importante Details" in Form von Denkschriften, in den en er den Nachweis erbringen wollte, die Freimaurer hatten es darauf abgesehen, den Kaiser und seine Gemahlin zu schinden, wie auch lebendig verbrennen zu lassen. Vom Kaiser indirekt ermutigt, legte er gegen entsprechende Bezahlung unzählige Berichte über von ihm entdeckte "Verschwörungen" vor. Im Wiener Haus-, Hof und Staatsarchiv finden sich in den die Geheimakten des Kaisers enthaltenden Faszikeln ganze Aktenbündel mit den von F. ersonnenen Schauermarchen über die "heimlichen Jakobiner". Seine Spezialitat war die Auslegung von Theaterzetteln, aus denen er alles mögliche herauslas. (Der Titel des Volkesttückes: "Die hubsche kleine Putzmacherin" deutete auf die Absicht der Freimaurerei hin, die Erde vonden Monarchen zu reinigen.)
Trotzdem der Oberstlandrichter von Baan 1801 im Auftrag des Kaisers ein Gutachten vorlegte, in dem er die Mitteilungen des F. als Hirngespinste bezeichnete, die an die Würde des Thrones rührten, bezog der Kaiser auch weiterhin diese Mitteilungen seines Konfidenten, die er bis 1804 aus der Privatschatulle bezahlen ließ Ob F. nur Narr oder bewußter Erpresser war, der mit der ständigen Angst des Kaisers vor geheimbündlerischen Verschwörungen ein Geschaft machen wollte ist heute nicht mehr festzustellen. (Ausfürliches hierüber :"Neue Freie Presse", Wien 14 Juni 1931, Beilage, mitgeteilt von Richart Wiener.