Maçonnieke encyclopedie-D.

De Maconnieke Encyclopedie zoekt


Een ogenblik !

DARTMOOR
DARTMOUTH WILLIAM H. L.,
DASSIGNY, FIFIELD, DR.
DAVID.
DAVIS, JAMES J.,
DAVIS, JOHN WILLIAM.
DAWES, CHARLES GATES,
DAYKA, GABRIEL,
DAYNES, GILBERT,
DEACON
DEBIERRE, CHARLES,
DEBS Eugen Victor,
DE CAGIROS JOSÉ,
DECAZES ELIE, HERZOG VON,
DECKUNG.
DECORS
DE CRISTOTORIS,
DEFRENNE, JOSEPH MARIA PHILIPPE BARON,
DEGEN.
DÉGH
DEGREE
DEISMUS
DEKABRISTEN
DEKKER, EDUARD DOUWES
DÉL
DELAGOANERE, JOHANN PETER,
DE LA REY,
DELAULNAYE,
DELAWARE,
DELHI,

Dartmoor
in der englischen Grafschaft Cornwallis, Kriegsgefängenenlager zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Französische Kriegsgefängene, zumeist Seeleute, begründeten hier die Loge "La Réunion" und mehrere Hochgradstufen. Wie bei der überflütung des Lagers (sechs Baracken für ie 1500 Mann, die aber mit ll.OOO Gefangenen belegt waren) maurerische Arbeiten abgehalten werden konnten, ist schwer verstandlich (Crowein A. Q. C. 1907 226).
Dartmouth William H. L.,
Dr, Earl of, englischer Jurist ' 1851, langjähriger Whip (Einpeitscher) der konservativen Partei, seit 1893 Provinizial-Großmeister von Staffordshire
Dassigny, Fifield, Dr.
irischer Arzts ' 1707, t 1744, schrieb das in seinem Todes jahr in Dublin erschienene Werk "A Serious and Impartial Enquiry into the Cause of the present Decay of Free-Masonry in the Kingdom of Ireland usw." Das später sehr lange verschwunden gewesene, 1867 von Hughan aufgefundene Buch, von dem nach der Wolfstiegschen Biographie nur drei Exemplare bekannt sind, ist eine Reformschrift, die den damaligen vorübergehenden Verfall eines Teiles der Freimaurerei schildert und die Mittel angibt, diesen aufzuhalten. Es ist auch darum wichtig, weil hier zum ersten Male in einer Druckschrift vom Bestehen von "Royal-Arch Maurern" die Rede ist, die vorher nur in einem Logenprotokoll von 1743 erwahnt werden. D. nennt sie "a body of men who have passed the chair." Unter den Subskribenten des Buches, deren Namen nach englischer übung mitgedruckt sind, findet sich auch the Honorable Mrs. Alworth (s. d.), die "Lady Freemason".
David.
1 Karl, Sohn eines Prager Fleischhauers, Jurist und Kreishauptmann schlug sich im östenreeichischen Erbolkriege bei der Besetzung Prags durch die Bavern und Französen unter Karl VII . auf die Seite der Bayern und organisierte einen Bauernaufstane gegen Maria Theresia. D. wollte nach Niederwerfung des Aufstandes fliehen, wurde aber gefangengenommen und zurn Tode verurteilt. das Schaffott bestiegen hatte (Juni 1743 ). wurde er im letzten Augenblick begnadigt und su langerer Kerkerhaft nach Budapest geführt.
Er gehörte der Prager Loge des Grafe Paradies an, die sich für die Herrschaft des bayrischen Kurfürsten erklärt hatte.

2. Jacques Louis, französischer Maler ' 1748 t 1825, wahrend der Revolutie Konventsmitglied, Kunstdirektor, Hofmaler Napoleons, seit 1815 Emigrant in Brüssel (Hauptwerke: Schwur im der Horatier, Schwur im Ballhaus, Tod Marats, Krönung Napoleons, Raub der Sabinerinnen, Leonidas, Portträts u.a ), war Freimaurer.

3. Jakob Julius, österreichischer Schriftsteller, ' 1859, t 1906, war Mitglied der Wiener Loge "Zukünft". Hauptwerke, neben gedichten und Erzählungen, der Roman "Am wege sterben" und die Novellensammlung "Troika"

4. Ferdinand, berühmter Violinvirtuose und einer der hervorragendsten Geigenlehrer aller Zeiten, * 1810, t 1873, Schüler von Spohr (s. d.), hatte in ganz Europa große Erfolge, wurde von Mendelssohn, dessen beruhmtes Violinkonzert er als erster spielte als Konzertmeister an das Gewandhaus in Leipzig verpflichtet und war Professor des dortigen Konservatoriums, komponierte für Geige,- berühmt durch eine Sammlung älterer Violinmusik "Hohe Schule des Violinspiels" Er wurde 1836 in der Leipziger Loge,"Minerva zu den drei Palmen" aufgenommen.
Davis, James J.,
amerikanischer Arbeits minister (Secretary of Labor) in den Kabinetten Harding, Coolidge und Hover, aus kleinsten Verhältnissen emporgearbeit, in seinen Anfängen Zeitungeverkäufer, Schuputzer, Laufbursche, Bergwerksarbeiter, später beamter, ist Freimaurer, besitzt seit 1929 den XXXIII. Grad In seinem ganzen amtlichen und privaten Wirken vertritt er den Geist der Bruderschaft (,Fraternalism"), der nach seiner Anschauung allein Staat und Menschheit vorwärtsbringen kann. ' 1873.
Davis, John William.
amerikanischer Politiker und Diplomat, ' 1873, demokratisches Mitglied des Kongresses, Generalstaatsanwalt der Vereinigten Staaten, demokratischer Kanditat für die Präsidentschaft 1924, Botschafter in England, Mitglied amerikanischer Logen und (Titular-) Großaufseher der Großlog England.
Dawes, Charles Gates,
nordametikanischer Finanzmannn und Politiker, • 1865, hervorragendes Mitglied der republikanigchen Partei, im Weltkrieg Oberst, dann Brigadegeneraal ist Freimaurer. D. verfaßte das berühmte "Dawes-Gutachten" über die deutsche parationezahlungen, 1923 wurde er zum Vize-präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt
Dayka, Gabriel,
ungarischer Dichter '1769t1796.war katholischer Geigstlicher muße aber wegen seiner radikalen Ansichten aus dem Priesterstande austreten. Eifriger Freimaurer
Daynes, Gilbert,
Oberstleutnant und Rechtsanwalt, freimaurerischer Schriftsteller ' 1886, t 1931, im November 1930 als Stuhlmeister der Quatuor Coronati Lodge Nr. 2076 eingesetzts verfaßte u.a "The Birth and growth of the Grande Lodge of England" (1926)
Deacon
(engl-), Diakon hieß ursprunglich in der Edinburgher und anderen schottischen Maurerlogen der Vorsteher, Meister. D., Warden, Praeses und später Master sind also gleichbedeutend- später wechselt die Bezeichnuan ihren Sinn- D. ist heute in den angelsächsischen Logen der Schaffner. Man unterscheidet den Senior- und den Junior-D. Ihr Abzeichen ist entweder die Sonne (Senior) und der Mond (Junior) oder, wie in England, eine Taube, in Anspielung auf jene, die Noah aussendete. Der Pflichtenkreis dieser Logenbeamten umfaßt die Einführung von Gasten und alle jene Aufträge, die der Meister vom Stuhl während der Arbeit erteilt. Der Senior-D. hat seinen Platz in der Nähe des Meisters der jüngere in der Nähe des Ersten Aufsehers . Der Brauch der D. scheint mit Laurence Dermott (s. d) nach England gekommen zu sein wurde von den Altmaurern übernommen und ging dann auf die Vereinigte Großloge England über.
Debierre, Charles,
DEBIERRE, Charles Marie Claude
hervorragender französischer Mediziner und Politiker, * 1853, Professor, Senator, Präsident des Ordensrates des GroßOrients von Frankreich 1911—1913 und 1920-1921.
Debs Eugen Victor,
amerikanischer Arbeiterführer und Publizist, e 18S5, t 1925, seit 1893 Präsident der amerikanischen EisenbahnerUnion , 1894 als Führer des Eisenbahnerstreiks wegen Bannbruches zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, 1897 Präsident des nationalen Rates der sozialdemokratischen Partei Amerikas, Mitarbeiter und Chefredakteur verschiedener Zetungen, begeisterter Friedensapostel, der seine Überzeugung auch im Weltkrieg nicht verleugnete; 1918 wegen einer in Kanton (Ohio) gehaltenen pazifistischen Rede auf Grund des Spionage gesetzes zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt , die erst 1921 in eine Geldstrafe umgewandelt wurde, wobei aber D. seine bürgerlichen Rechte nicht zurückerhielt. Er war wiederholt Präsidentschaftskandidat, zuletzt 1920 während seiner Haft. Er erhielt bei dieser Wahl fast eine Million Stimmen- D- war Freimaurer.( "auf der Warte", 1926, S. 126.)
De Cagiros José,
portugiesischer Staatsmann und Publizist * 1848, t 1929, Republikaner , Abgeordneter der Gesetzgebenden Versammlung , nach der Revolution von 1915 Ministerpräsident und Marineminister, war Zugeordeneter Großmeister des Vereinigten Großostens von Lusitanien (Portugal).
Decazes Elie, Herzog von,
* 1780 t 1860, Liberaler französischer Staatsmann, Ministerpräsisent unter Ludwig XVIII., Pair von Frankreich , war von 1818—1821 und 1838 bis1860 ein die Freimaurerei gegen alle Angriffe sehr energetisch verteidigtender Großcommandeur Großmeister. des A.u.A. Achottischen Ritus von Frankreich.
Deckung.
1, Die erste Pflicht des Aufsehers einer Loge bei ihrer Eröffnung ist, "zu untersuchen ob die Loge gehörig gedeckt" ist (engl. properly tiled, frz. couvert à l'extérieur). D. bedeutet also die durch persönlichen Augenschein erreichte Gewißheit, daß nur Freimaurer bei der Arbeit anwesend sind ("Die Loge ist nach innen und außen gehörig gedeckt")

2. D. eines Br. (engl. demit, fra démission) bedeutet ein Ausscheiden aus der Logo oder dem Bunde. Synonym mit Entlassung. Der Ausscheidende "nimmt seine D.", indem er unter Angabe von Grunden sein Entlassungsgesuch (D.-Gesuch) stellt, um "ehrenvolle D." bittet. Die Loge kann die D. verweigern, das heißt die Ausstellung des Entlassungsscheines versagen, wenn z. B. bei persönlichen Konflikten eine Beilegung versucht werden soll, oder wenn der betreffende Br. seinen Pflichten gegenüber der Loge noch nicht voll nachgekommen, z. B. mit Mitgliedsbeitragen im Ruckstande ist oder die Ruckgabe des Logeneigentums (Bekleidung, Instruktionsschriften, Logenpapiere) verweigert. Die erfolgte D. wird bestätigt durch einen Austritts- oder Entlassungsschein (D.-Zertifikat).
Decors
(frz.), gleichbedeutend mit maurerischer Bekleidung.
De Cristotoris,
Malachia, italienischer Senator, • 1830, t 1916, gründete 1898 einen Großorient von Italien mit Sitz in Mailand. Er war bis 1915 dessen Großmeister und vereinigte ihn dann mit dem römischen Großorient. Er war Ehrengroßmeiser der italienischen Freimaurerei.
Defrenne, Joseph Maria Philippe Baron,
belgischer Dichter und Rechtsanwalt * 1767, t 1834, war Gründer des Großorients von Belgien und 1833 dessen erster Großmeister.
Degen.
Der Gebrauch von D. bei der Arbeit widerspricht dem ursprünglichen Gedanken der Freimaurerei. Er ist daher auch in den angelsächsischen Logen vollkommen unbekannt. Nur der Logenhüter tragt als symbolisches Abzeichen seiner Hütergewalt ein Schwert, das über seinem Sitze im Vorraum angebracht zu sein pflegt. Sogar gegen diesen symbolischen Gebrauch wetterte Laurence Dermott, der darin eine abwegige Neuerung erblickte. Auf dem Kontinent legten ursprünglich, ebenso wie auch heute noch in den humanitären Logen Deutschlands, Offiziere usw. die Waffe vor der Arbeit ab. Da der D. jedoch in Frankreich zum Gesellschaftskleide gehorte (Galanteriedegen) und da mit den Hochgraden, die im dritten Jährzehnt des 18. Jahrhunderts entstanden, ritterliche Vorstellungen in die Freimaurerei eindrangen, kam auch der D. oder Dolch als Ritualgegenstand in Übung. Im allgemeinen verwenden D. nur jene Systeme, die selbst (Ritter-) Hochgrade weiterentwickeln, wie die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland. oder die einmal mit Hochgradsystemen in Verbindung standen. Ebenso spielt der D. in den HochGraden des A.u.A Scottische Ritus eine Rolle
Dégh
Schloß im ungarischen Komiate Verzprém und Fejér , der gräflichen Familie Festetics gehörig . Als die Freimaurerei in Osterreich unter Franz II. bedroht wurde, rettete der Komorner Infanteriehauptmann Franz Xaver Adam von Aigner die Akten der österreichischen Freimaurerei nach Budapest und trat sie gegen eine Leibrente von 300 Gulden seinem Logenbruder Festetics ab. Auf diese Weise sind 115 Bände mit mehr als 10.000 einzelnen Aktenstücken, die sich mit der Freimaurerei, dem Gold und Rosenkreuzertum, der Strikten Observanz u. a. m. beschäftigten, gesammelt erhalten geblieben. Die Manuskriptsammlung im Schloß D. dürfte die größte freimaurerische Manuskriptsamunlung im Profanbesitz sein. Ihr Wert liegt in der fast luckenlosen Erhaltung der Geschichte der österreichischen Freimaurerei des 18. Jahrhunderts. Nach diesem Archive hat Ludwig Aigner - Abafi (s. d.) seine "Geschichte der österreichisch en Freimaurerei" bearbeitet. In letzter Zeit veröffentlichte Arthur Singer (t), Budapest, mehrere unbekannte Akten.
Degree
(engl.), Grad.
Deismus
ist eigentlich Vernunftsreligion, die oft mit Theismus (s. d.) verweegselt wird. Der "Deist glaubt an einen Gott, der Theist an einen lebenden Gott." Aus dieser Definition Kants geht der Unterschied zwischen beiden klar hervor. Wahrend der Theismus jene Glaubenerichtung verkörpert, die Gott für ein persönliches geistiges Wesen erklärt, das die Welt aus einem Willen heraus geschaffen hat und sie erhält und regiert, wozu er der Wunder bedarf, anerkennt der D. zwar ebenfalls die Wesenheit Gottes, negiert aber dessen wundertätiges Eingreifen in das Geschehen. Denn Gott hat mit der Welt zugleich auch die Gesetze geschaffen, nach denen sie sich aus ihrem unvollkommenen Zustande allmahlich zur Vollkommenheit entwickeln soll. Ein Gott, der Wunder tun müßte, um die Welt im Gang zu erhalten würde der Vollkommenheit entraten ohne die er unvorstellbar ist. Gottes Wille zeigt sich also im gesetzmäßigen Geschehen in der Welt, vor allem in der Natur. Der D., der solches sagt, ist somit nicht ein Feind des Christentums, er verneint lediglich das Dogma der Überweltlichen Wundererscheinungen. Religion ist in der Auffassung des D. "Anweisung nicht zum seligen, sondern zum sittlichen Leben" (Wolfstieg: "Philosophie der Freimaurerei").
Der Vater dieser aus den langen kirchlichpolitischen Glaubenskämpfen hervorgegangenen religionsphilosophischen Bewegung war Eduard Herbert, Lord Cherbury (1583 bis 1648) ein jungerer Zeitgenosse des Philosophen Bacon of Verulam der zuerst den Begriff und die Zuganglichkeit der naturlichen Religion entwickelte. Zu ihren Vorläufern gehörten auch die Latitudinarier des 17. Jahrhunderts, die alle konfessionellen Unterschiede der christlichen Gruppen für unwesentlich erklärten und nur die in der Heiligen Schrift niedergelegten "Grundwahrheiten" als bindend erachteten. Die namhäftesten Deisten, auch Freidenker (Freethinkers) genannt, waren dann John Tolland (s.d.) der in seinem 1696 erschienen Werke " Das Christentum ohne Geheimnis" nachzuweisen suchte, daß in den Evangeliennichts Widernatürliches, aber auch nichts Unvernünftiges enthalten sei Anthony Collins ("Über das Freidenken, 1713")Thomas Woolston (1669-1731) , der in seinen ,Abhandlungen über die Wunder unseres Heilands" die Wunder des Evangeliums zu prophetischen und sinnbildlichen erzählungen umdeutete; Matthews Tindal" der in den dem Buche "Das Christentum so alt wie die Schöpfung" erklärte, es gebe nur eine wahre Religion, die nattürliche, die nichts; anderes sei als die Grundlage der Sittlichkeit. Diese Religion sei von allem Anfang an dagewesen; was man später in sie hineingelegt habe, sei Aberglaube.
Auch der Staatsmann Viscount Bolingbroke dachte ähnlich. Zu den Deisten wird schließlich Lord Anthony Schaftesbury gerechnet, der mit seiner Diesseitsreligion der Schönheit und Tugend das ästhetischeIdeal in den Mittelpunkt der Sittenlehre rückte . Ein Denker, der das Große Sprachrohr aller derer war, die sehnsüchtig danach trachteten, das Ideal eines moralischen und politiscvhen Zustandes herbeizuführen, der zur allgemeinen Glückseligkeit hinüberleiten sollte. In Frankreich leitete der D. die "Bataille de l'encyclopedie" ein (Diderot). D. setzt einen hohen Grad von Toleranz voraus, insofern, als er die durch die kirchenlichen .Spaltungen gegebenen Gegensätzlichkeiten von vorherein ausschließt. Die Versuchung lag daher nahe, im D. eine der Wurzeln der Freimaurerei zu erblicken, dieser deistische Tendenzen nachzusagen. Klerikale Kreise bezeichnen den D. geradezu als Grundidee, Religion der Freimaurerei. Pachtler (s.d nennt ihn das "Patengeschenk des Freimaurerbundes von 1717". Auch Freunde der Freimaurerei und selbst Freimaurer haben ähnliche Gedanken geaußert. Hettner (s. d.) der kein Freimaurer war, nennt in seiner "Literatur geschichte des 18. Jahrhunderts" die Feimaurerei eine "innere Mission der englischen Deisten." Wolfstieg (s. d.) behauptet in seiner "Philosophie der Freimaurerei", daß "manche Brr., ja ganze Systeme der Freimaurerei noch tief im D. stecken".
Es geht aber trotzdem nicht an, D. und Freimaurerei (auch nicht die von 1717) einfach zu indentifizieren. In manchen Auffassungen von Religiosität , Sittlichkeit und Toleranz stimmte wohl die zeitgenössische freimaurerische Auffassung mit den Lehren der Deisten überein, ohne daß deswegen aber die Freimaurerei zur Deistenkirche geworden ware. Die ,.Alten Pflichten" werden gerade in der englischen Freimaurerei in ganz anderem Sinne ausgelegt und gehandhabt.
Schenkel ("Die Freimaurerei im Lichte der Religions- und Kirchengeschichte") weist auch darauf hin. daß keiner der großen Deisten Mitglied des Freimaurerbundes war.
Immerhin dürfte aber der unleugebare Toleranzgedanke, der in der ersten ..Alten Pflicht" Andersons (1723) eingeschlossen ist, doch von deistischen Gedankengängen bewesen beeinflußt gewesen sein . Wenn, wie anzunehmen ist, Dr. Theophilus Desaguliers (s.d.) auf die redaction der "Plichten" einfluß genommen hat, so spiegelt sich auch der geist seines Kreises , der Royal Society , in deren eindringlichen Fassung. Man darf auch nicht vergessen daß Anderson Dissentergeistlicher war selbst unter religiösen Ausnahmegesetzen stand und daher dem Gedanken der Toleranz ebenso zugänglich war wie etwa der große Dulder Comenius. Es ist auch bezeichnend, daß in den Konstitutionen Andersons der Gottesbegriff ganz farblos und allverbindlich wiedergegeben ist, während die früheren Konstitutionen, so noch der 1722 erschienene Roberts.-Drucks einen genau definierten Kirchengott voraussetzten ("You shall truly honour God and his holy Church"), ebenso wie Anderson auch nur von den staatlichen Obrigkeiten spricht, wahrend Roberts ausdrücklich vom Könige spricht. Wenn also die Freimaurerei auch nicht als Kind des D. bezeichnet werden kann, ist sie doch als Erbin der aus dem D geborenen Toleranzidee anzusprechen.
Dekabristen
russische Geheimbündler, die die erste revolutionäre Bewegung im Zarenreich anfachten , die am Tage der Erhebung mit dem verunglückten Petersburger Aufstand vom 14. December 1825 ihr Ende fand. Von diesem Datum (D. = Dezembristen) haben die Träger der Bbewegumg , von denen fünf hingerichtet, die andern in die schreckliche sibirische Nacht verschickt wurden, später ihren Namen erhalten. Sie selbst nannten ihre politischen Geheimbunde anders : "Bund der Rettung", "Wohlfahrtsgesellschaft", schließlich "Nördlicher Bund" und "Südliche Vereinigung", Dazu kamen noch die "Vereinigten Slaven" und Mitglieder der polnischen "Patriotischen Gesellschaft". Ein großer Teil der D. stand in der Freimaurerei, die Führer fast ausnahmslos, vor allem auch ihr geistiges Haupt Pestel (s. d.).
Aus den Logen trugen sie das Bekenntnis zur Humanität und Toleranz, das streben nach Entwicklung eines allgemein gültigen Elements in ihre politischen Bünde, ein Streben, das es vorher in Rußland nur in den Bauhütten gegeben hatte. Der Bund der Rettung übernahm vom System dër Freimaurerei eine Reihe von Zeremonien des Rituals ferner die Einteilung in drei Grade. Die Neuling im Bunde hieß "Bruder", die zweite Stufe bildeten "Manner", dle Führer waren im "Rat der Bojaren (III. Grad) vereinigt. Auch von der "Patriotischen Gesellschaft" führten Brücken zum Freimaurertum. Diese polnischen Geheimbünde waren von Mitgliedern der "Nationalen Freimaurerei" (s. d. und Lukasinski) ins Leben gerufen worden. Die Sittenlehre des " Katechismus"der "Vereinigten Slaven" zeigte stark freimaurerischen Einschlag.
Von den Führern der D war Pestel in den Petersburger Logen "Zur Sphinx" und "Zu den drei Tugenden" tätig; Fürst Sergej Trubetzkoj , die beiden Brr. Murawiew-Apostol Nikita Murawiew und Fürst Wolkonsky gehürten der Petersburger Loge "Les Amis réunis" und später den "Drei Tugenden" an, Leutnant Kachowski den "Freunden des Nordens" Oberst Glinka und Bestuschew der Loge "Michael der Erwählte", Oberst Pustschin war ebenfalls Mitglied der "Amis réunis" Oberleutnant Batemkow (s.d.) gehörte zuletzt der ganz wenigen, denen es nach dreißigjahriger sibirischer Gefangenschaft beschieden war, wieder in die Heimat zurückzukehren. 1863, als Siebzigjähriger, schrieb er folgende Sätze über sein Freimaurertum nieder:
"Während meiner Einzelhaft, während meiner ganzen Jugend ohne Bücher, ohne Gesellschaft eines lebenden Wesens was zu unserer Zeit niemand, ohne sich zu entleiben oder wenigstens den Verstand zu verlieren, hätte ertragen können hatte ich in meinen grausamen seelischen Qualen gar keine Hilfe, bis ich allem Äßeren entsagte und mich in mein Inneres versenkte. Ich wendete damals die Methode der Freimaurerei an, um die vor mir erstandene neue Welt zu übersehen und einzurichten. So festigte ich mich und überlebte die vielfachen Anwandlungen von Tod und Verzweiflung." (Vergl. Ernst Friedrichs "Geschichte der einstigen Maurerei in Rußland", Berlin 1904.)
Dekker, Eduard Douwes
(Pseudonym Multatuli), hollandischer Schriftsteller, * 1820, t 1887, verfaßte u. a. den autobiographischen Roman "Max Havelaar", in dem er auf Grund seiner Erfahrungen im hollandischen Kolonialdienst die dort herrschenden Zustande scharf geißelte. D. war Freimaurer.
Dél
("Mittag"), ungarische freimaurerische Zeitschrift, begrundet und herausgegeben von Max Bakonyi (1908-1909).
Delagoanere, Johann Peter,
erster Großmeister der Großen Loge der Freimaurer, genannt "Royal York zur Freundschaft", t 1802, hoher Staatsbeamter in preußischem Dienste, dann Konsul in La Coruna, war Meister vom Stuhl der Loge "Royal York", erhielt in dieser Eigenschaft später den Titel eines Großmeisters und wurde im Juni 1798 Großmeister der neugegründeten Großen Loge. D. legte sein Amt einige Monate später nieder, als er nach La Coruna ubersiedelte.
De la Rey,
Jaeobus Herklaas, Mitglied des Volksrates der Südafrikanischen Republik, * 1847, t 1914, im Burenkrieg wiederholt siegreicher General, war Freimaurer.
Delaulnaye,
françois Henry Stanisas, französischer maurerischer Schriftsteller, Verfasser der "Mémoires sur la Franche Maçonnerie", 1806, des Tuileur des 33 degrés de L'Ecossisme du Ritë ancien dit accepté" u. a In dem letzteren Werke versucht er mitunter sehr kuhne etymologische Erklärungen der verschiedenen Symbolworte, die mitunter um so absurder sind, als D. anscheinend das Hebräische nur schlecht beherrschte
Delaware,
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika Die Großloge, gegr. 1806, zählte 1930 in 22 Logen mehr als 6000 Mitglieder. Adresse: Masonic Temple, Wilmington, D.
Delhi,
Hauptstadt des Indischen Reiches und zugleich der indischen Provinz Punjab. Unter der Distrikts-Großloge Punjab der Großloge von England arbeiten hier zwei Logen, unter dem Großmeister der "All Scottish Freemasonry in India" eins Bauhütte. Der Sitz der Distrikts-Großloge Punjab befindet sich in Lahora