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CAMPOMANES, PEDRO RODRIGUEZ, GRAF
CANADA,
CANNING, CHARLE,JOHN,
CANNING, GEORGE,
CANONGATE KILWINNING LODGE NR. 2,
CANOPY,
CAPELLO, LUIGI,
CAPTAIN
CARACAS,
CARBONARI
CARDUCCI, GIOSUÉ,
CARLILE,
CARMICK-MANUSKRIPT,
CARNARVON, HENRY HOWARD MOLYNEUX HERBERT, EARL OF,
CARNOT, LAZARE,
CARNOT, MARIE FRANCOIS SADI,
CARO, ANTONIO,
CAROLATH-SCHÖNAICH
CAROLINE, KÖNIGIN VON NEAPEL,
CARPENTIER-ALTING.
CARRÉ LONG
CARSON, CHRISTOPHER,
CARUS, JULIUS VICTOR,
CARVALHO, JOSÉ DA SILVA,
CARYFORT,
CASANOVA, JAKOB,
CASPARI, OTTO,
CASSIA,
CASTANOS, FRANCISCO JAVIER,
CASTELAR, EMILIO,
CASTELLAZZO LUIGI,
CASTI, GIOVANNI B.,

Campomanes, Pedro Rodriguez, Graf
kräftiger Förderer der Spanischen Wiedergeburt, war Freimaurer. * 1723, t 1802.
Canada,
wurde zuerst als britische Kolonie von englischen, schottischen und irischen Freimaurern besiedelt- 1738 wurde Major E. J.Philipps von Henry Price (s. d.), Boston zum Dep.Prov-Meister von Acadja (Nova Scotia) ernannt Der ersten Loge in Annapolis folgte 1750 eine zweite in Halifax, 1757 die Antient-Prov.Großloge von Nova Scotia 1760 gab es einen "Großmeister von C.", 1792 wurde Prinz Eduard, später Herzog von Kent, Antient-prov -Großmeister seit 185S entstanden, nach Provinzen geordnets mehrere Großlogen, u. zw "Canada (Ontario)", gegründet 1855, "Alberta", British Columbia, 1871, "Manitoba", 1875, "New-Brunswick", 1867, "Nova Scotia" 1866, ,.Prinz Edward Island", 187$, "Quebec", 1869;Saskatchewang 1906 (s. diede alle).
Canada (Ontario).
Die alteste kanadische Großloge gestiftet 1855, zählte 1930 564 Logen mit 115.000 Mitgliedern. Adresse: Grand Secretary P. O Box 227, Hamilton. Die ersten Logen wurden bereits 1780 gegründet; als erste eine Militarloge in Fort Niagara. Seit 1792 gab es einen Provinzial-Großmeister der "Antients" für Ober-Kanada (William Jarvis) in Niagara, der damaligen Hauptstadt. Von 1817-1822 wirkte eine "Grand Masonic Convention" in Kingston, von 1822-1830 eine Provinzial Großloge in York, die infolge der Morgan-Affare (s d.) eingeschlafert werden mußte; das Jahr 1845 sah eine neue Provinzial-Großloge unter Sir Allan Napier Mc. Nab; 1855 *trat die selbstandige Großloge, Grand Lodge of Canada, ins Leben; erster Großmeister war William Mercer Wilson. Die Gründung wurde durch Zusammenschluß der Provinzial-Großloge mit einer 1852 von Logen unter irischer Konstitution gestifteten Großloge möglich. Die Großloge hat den Namen "Grand Lodge of Canada" bis auf den heutigen Tag behalten, allerdings mit dem Zusatz "in Ontario", nachdem sie heute nur noch Jurisdiktion über diese Provins besitzt. 1869 schieden die Logen der Provinz Quebec aus, um eine eigene Obedienz zi bilden.
Canning, Charle,John,
erster Earl of, * 1812, t 1862, Gouverneur dann erster Vize könig von Indien, war Mitglied der Apollo University Lodge in Oxford. Er tat sich als Reorganisator der indischen Verwaltung und Finanzen hervor.
Canning, George,
berühmter englischer Staatsmann, wiederholt Minister des Auswartigen, Premierminister, Förderer der südamerikanischen und der griechischen Erhebung, * 1770 t 1827, war Mitglied der Prince of Wales Lodge.
Canongate Kilwinning Lodge Nr. 2,
eine der ältesten und berühmtesten Logen Schottlands. Ihre Geschichte beginnt als Bauloge mit der Errichtung der Holyrood Abbey (1128). Als spekulative Loge wird sie 1677 genannt.
Canopy,
(engl.), der BaIdachin, unter dem der Meister sitzt und der in einigen angelsakhsischen Großlogen über dem Großmeister bei feierlichen Aufzugen getragen wurde. Celestial Canopy ist der Himmel, der zumeist auf den Decken der Logenraume dargestell wird, um die Unbegrenztheit der Loge nach oben zu symbolisieren. Im gleichen Sinne Clouded Canopy, der bewölkte Himmel.
Capello, Luigi,
italienischer General, * 1859, im Weltkrieg Kommandant der zweiten Armee, schloß sich anfänglich den Faschisten an, machte den Marsch auf Rom mit, war zum Kommandanten der faschistischen Miliz ausersehen.
AIß 1923 der Oberste Faschistenrat die Inkompatibilität zwischen Freimaurerei und Faschismus verkündete, empfand das C., der im Großorient von Italien als Zugeordneter Großmeister von Italien eine führende Rolle spielte, als unerträglichen Gewissenszwang und verließ die faschistischen Reihen. Nach der Ermordung Matteottis erklärte er als einer der ersten, mit Gewalt könne es nicht weiter gehen. Am 5. November 1925 veröffentlichte die "Agenzia Stefani" ein Kommuniqué, in dem gesagt wurde, im Zusammenhang mit dem vereitelten Attentätsplan des gewesenen Abgeordneten Zaniboni sei auch C. verhaftet worden. Gleichzeitig wurden allo Freimaurerlogen militarisch besetzt. Die Anschuldigung fußte auf Angaben eines Lockspitzels, des Journalisten Quaglia. Dieser erklärte C. habe ihm im Auftrag des Großorients eine Große Summe für Zaniboni übergeben. Nach achtzehn monatiger Untersuchung wurden die beiden 1927 vor den militarischen Sondergerichtshof gestellt. Kronzeuge war Quaglia, "in diesem Prozeß die einzige finstere, innerlichst unlautere Figur" ("Basler Nachrichten"). C. beteuerte mit Würde seine Unschuld, nichts konnte ihm bewiesen werden, als daß er zur Opposition Übergegangen war. Auch der für seine eigene Person geständige Zaniboni erklärte nachdrücklichst, C. habe mit seinen Absichten nicht das geringste zu tun gehabt.
Trotzdem wurde C. zu 30 Jahren Zuchthaus verscharft durch Einzelhaft während der ersten sechs Jahre, verurteilt. Aus den Presseäußerungen ging mit aller Deutlichkeit hervor, daß dieses Urteil gegen den Achtundsechzigjährigen nur gefällt wurde, um in ihm die italienische Freimaurerei zu treffen. Das stellten auch Blätter wie die klerikale Berliner "Germania", fest. Die Liga für Menschenrechte protestierte öffentlich "gegen diese neue Schande. die dem Recht und dem Weltgewissen angetan wurde", "in Anbetracht insbesondere des Umstandes, daß kein wie immer gearteter Beweis, ja nicht einmal Indizien für die Teilnahme des Generals C. an dem Attentat erbracht worden sind".
Captain
(engl,), Hauptmann, Bezeichnung für Beamte in Hochgradkörperschaften. So Captain General (Knights Templar), Captain of the Guard (A. u. A. Schottischer Ritus und Royal and Select Masters) ferner Captain of the Host (Royal Arch; Schottischer Ritus). In der symbolischen Maurerei unbekannt.
Caracas,
Hauptstadt der südamerikanischen Republik Venezuela, Sitz der Gran Logia de los Estados Unidos de Venezuela, der in C. selbst vier Logen unterstehen. Adresse: Templo Masonico, Jesuitas a Maturin, In C., auch S. C.
Carbonari
(Köhler, Kohlenbrenner), italienischer politischer Geheimbund, dessen Ursprung im Dunkeln liegt . Nach Pietro Dolce stammt der Name von einem Koster San Carbone, haufiger ist die Deutung, die Carboneria sei von italienischen Mitgliedern der französischen ,Charbonniers*' oder "Fendeurs" (Holzhacker) ausgegangen. Die C. wurden in den Zeiten der napoleonischen Herrschaft, namentlich in Süditalien, sehr stark und predigten in ihren Hutten die Idee der Einheit und Unabhängigkeit Italiens. Ihre Riten, die ihrem ganzen Aufbau nach freimaurerischen Vorbildern nachgeahst waren, ohne daß eine unmittelbare Verbindung zwischen Carboneria und Freimaurerei bestanden hatte, betonten sehr stark das religiöse Moment. Ihr symbolischer Wahlspruch hieß: "Saüberung des Waldes von den Wölfen!", also Befreiung von den Tyrannen. Das ritualistische System der C. umfaßte mehrere Grade.
Da eine einheitliche Zusammenfassung der einzelnen C.-Gruppen nicht bestand, waren diese in den einzelnen Teilen Italiens verschieden. Die Loge der C. hieß "Vendita". Die Zeremonien gingen in der "Baracca" (Hutte) vor sich. Diese war ein längliches Viereck und versinnbildlichte einen Kohlenmeiler im Wald, die Aufnahme, eine "Wanderung durch den Wald", symbolisierte die Schwierigkeiten des lebensweges und die "Reinigung durch das Feuer", um die Hemmnisse mit lauterem Herzen überwinden zu können. Das "heilige Wort" des ersten Grades lautete: "Glaube, Hoffnung, Barmherzigkeit!". Die zweite Stufe, der von starkem katholischem Mystizismus erfüllte Meistergrad, ließ den Kandidaten den Leidensweg des "Guten Vetters" Christus durchmachen. Im dritten Grad, der die "Großen Auserwählten", auch "Vollendete Meister" oder "Ritter von Theben" genannt, umfaßte, traten die politischen Tendenzen unverhullt zütage. Auf dieser und auch auf den folgenden Stufen (Schüler, Apostel, Evangelist, Patriarch Großpatriarch, Erzpatriarch) mußte der Schwur geleistet werden, das Leben dem Siege der Freiheit, der Gleichheit und dem Fortschritte zu weihen und nötigenfalls zu opfern. Trotz des religiösen Einschlages wurde die Carboneria vom Papst Pius VII. in mehreren Edikten aufs scharfste verurteilt.
Die "Guten Vettern", die auch mit den in gleicher Richtung strebenden anderen italienischen Geheimbunden züsammenwirkten, entwickelten sich nach dem Sturze Napoleons am starksten im Königreich Neapel 1820 erhoben sie sich unter General Guglielmo Pepe gegen die Mißwirtschaft des Königs Ferdinand I. ergriffen die Zügel der Regierung und erzwangen vom König den Erlaß einer Konstitution. König und Kronprinz leisteten den Eid auf die neue Verfassung. Der Kongreß von Laibach, wohin Ferdinand auf Einladung der Monarchen von Osterreich, Preußen und Rußland gereist war, gab auf Drängen Metternichs Osterreich das Mandat, in Neapel die alte Ordnung mit Waffengewält wiederherzustellen. Ferdinand brach seinen Eid und widerrief die Verfassung.
Das neapolitanische Volksheer war den Truppen des Generals Frimont nicht gewachsen. Am 24. März 1821 zogen die Ostenricher in Neapel ein. Nun brach die C.-Bewegung überall zusammen: in Sizilien, wo sie unter Führung des Obersten Gaetano Costa groß geworden war und in Piemont, wo das Zusammenwirken der C. und des ihr ähnlichen Geheimbundes der "Federati" zum Aufrühr geführt hatte. In der Lombardei und in Venetien griffen die osterreichischen Behörden scharf ein. In Mailand und Venedig kam es zu den C.-Prozessen, die die Angeklagten, unter denen der Freimaurer Graf Federigo Confalonieri (s. d.) und der Schriftsteller Silvio Pellico die bekanntesten wurden, in die Kasematten des Brünner Spielberges brachten. Trotz aller Verfolgungen war die Carboneria weiterhin mancherorts tätig. Ihr Zentrum wurde aber Paris. In der Alta Vendita in Genua reifte in Giuseppe Mazzini (s. d.) der Entschluß, das "Junge Italien" zu gründen.
Man hat oft behauptet, die Carboneria sei mit der Freimaurerei identisch gewesen. Das ist nicht der Fall. Eine Identität der Freimaurerei und der italienischen politisch aktiven Geheimbunde ist niemals festgestellt worden. Das er hartet auch ein Freimaurergegner wie der Historiker Alessandro Luzio (, La Massoneria e il Risorgimento italiano", Bologna, Zanichelli, 1922). Aber auch die Ankläger selbst sind von dieser Behauptung abgeruckt. Wahrend Pius VII. in seiner Bulle vom 13. August 1815 noch erklärte, die Carboneria sei ein neuer Name für die Freimaurerei, wurde sie in der Bulle "Ecclesiam" vom September 1821 "vielleicht als Ableger oder doch gewiß eine Nachahnung der Freimaurerei" bezeichnet. Gewiß gab es in dieser Freiheitsbewegung auch viele Freimaurer, wie eben den großen italienischen Patrioten Mazzini, die ein "drittes Rom", ein italienisches "Risorgimento" ersehnten. Denn die Freimaurerei vereinigte damals in ihrem Schoße "die ersten Geister, die feurigsten Herzen, die stolzesten Willensmenschen und die kuhnsten Charaktere" (Bakunin).
Aber der Unterschied zwischen Freimaurerei und Carboneria trat doch klar zutage. In der Freimaurerei eine abstrakte Idee, im Carbonaritum der unbedingte Wille zu revolutionärem Handeln. Man hat diese Gegensatzlichkeit dadurch überbrücken wollen, daß man die C. als eine "Unterabteilung" des Bundes, als eine Art volkstümliche Maurerei stigmatisierte, die von der Idee zur Tat, von der Abstraktion zum Wonkreten Plan, von der Auseinandersetzung über Prinzipien zu deren Betätigung im staatlichen Leben geschritten sei. Das ist aber nicht richtig gesehen: um in diesem Sinne aktivistisch hervorzutreten, hatten die Freimaurer nicht des Umweges über eine Neugründung mit fremdartigen, komplizierten Ritualen bedurft.
Carducci, Giosué,
CARDUCCI FRANS
berühmter italienischer Dichter, * 1835, t 1907, Schöpfer zahlreicher, von leidenschaftlicher Liebe zur Heimat erfüllter Poesien, Verfasser des "Inno a Satana", Nobelpreistrager für Literatur 1906, wurde 1862 Mitglied der Loge "Galvani" und Mitgründer der Loge "Felsinea" in Bologna, später affiliiert in der Loge "Propaganda Massonica" in Rom. Niederschlag freimaurerischer Ideologie findet sich namentlich in "Giambi ed Epodi".
Carlile,
Buchdrucker in London, der 1819 wegen Veröffentlichung verbotener Schriften zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Er gab 1845 eine Verräterschrift in drei Teilen, "Manual of Freemasonry" heraus, die auch heute noch sehr verbreitet ist. Die darin enthaltenen Rituale sind nur mit Vorsicht zu verwenden.
Carmick-Manuskript,
die alteste freimaurerische Handschrift Amerikas aus dem Jahre 1727. das Manuskript ist eine Kopie nach altenglischen Mustern und ist besonders bemerkenswert durch eine Dreieckzeichnung, die ausdrücklich als Bild der Loge bezeichnet wird (This figure represents the lodge). Der Besitzer Thomas Carmick bringt zum Schlusse einen Eigentumsvermerk an, in dem er alle, die das Buch finden sollten. mit Beziehung auf ihren Eid verplichtet, es ihm zurückzugeben. Das Manuskript enthalt Konstitutionen nach alten Mustern.
Carnarvon, Henry Howard Molyneux Herbert, Earl of,
englischer Politiker, * 1831, t 1890, Kolonialminister, Schöpfer des Gesetzes über die Föderation der kanadischen Provinzen trat 1874 für ein ahnliches System in Südafrika ein. 1885 Lordleutnant von Irland, wurde 1865 in den Freimaurerbund aufgenommens Vorkämpfer der Anerkennung der freimaurerischen Selbstverwaltung in der englischen Provinz und in den Kolonien, Provinzial-Großmeister für Somerset 1868, Zugeordneter Großmeister 1870, Pro-Großmeister 1875. Sein Biograph, Sir Arthur Hardingen, nennt ihn den "freimaurerischen Gesandten des Friedens mit Australien".
Carnot, Lazare,
genannt der "große Carnot", französischer Politiker, * 1753, t 1813 widmete sich zuerst der militarischen Laufbahn, sympathisierte mit der Revolution, Mitglied des Konvents, organisierte in dessen Auftrag die Verteidigung in den Pyrenäen und Ardennen und an der Nordfront- 1793 Mitglied des Wohlfahrtsausschusses, widmete sich neuerlich der Organisation des Heeres, setzte die allgemeine Rekrutierung durch, stellte 14 Armeen auf, wird als der eigentliche Organisator des Sieges betrachtet. 1794 Präsident des Konvents, dann Mitglied des Direktoriums, arbeitete für Napoleon den Plan ded italienischen Feldzuges aus müßte, royalistischer Umtriebe bezichtigt, fluchten, nach seiner Rückkehr Generalinspektor und Kriegsminister, stimmte gegen die Errichtung des Kaisertums, mußte sich zurückziehen, bot 1814 wieder freiwillig seine Dienste an, verteidigte als Gouverneur von Antwerpen heldenhaft die Stadt, nach der Rückkehr Napoleons von Elba Innenminister, gründete die heute noch bestehende "Société pour l'Instruction élémentaire", Pair von Frankreich, unter der Restauration proskribiert, lebte in der Folge in Warschau und Magdeburg. Grab im Pantheon. C. war Freimaurer. (Lebey, "Aperçu historique . . .".)
Carnot, Marie Francois Sadi,
französischer Staatsmann, * 1837, ermordet 1894, seit 1887 Präsident der Republik, war Freimaurer.
Caro, Antonio,
spanischer Freimaurer, der 1824 unter Ferdinand VII. gehenkt wurde, "weil er sich der Freimaurerei schuldig gemacht hatte", starb mit den Worten: "Es lebe die Freimaurerei!" Nach der Hinrichtung wurde ihm die rechte Hand abgeschnitten, der Leichnam außerhalb des Friedhofes verscharrt.
Carolath-Schönaich
CAROLATH frans
1. Heinrich Karl Erdmann, Fürst von, * 17S9, Freund Feßlers (s. d.), dem er 1788—1795 Unterkunft gewährte. Er war Meister vom Stuhl der Loge "Zur goldenen Himmelskugel" in Glogau, 1785.

2. Heinrich Ludwig Erdmann Prinz zu, * 1852, t 20. Juni 1920, Mitglied und Präsident des Reichstags (Führer der Nationalliberalen), Präsident der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, eifriger Freimaurer (Loge "Friedrich Wilhelm zur gekrönten Gerechtigkeit" in Berlin), Großmeister der Großloge Royal York, genannt Zur Freundschaft", von 1890—1899, dann Ëhrengroßmeister, bemühte sich insbesondere um eine Einigung der deutschen Freimaurerei im Rahmen des Großlogenbundes. Er trat im Reichstag wiederholt warm für die Königliche Kunst ein.
Caroline, Königin von Neapel,
s. Karoline.
Carpentier-Alting.

1. A. S., Prediger, * 1837, t 1915, Philantrop auf dem Gebiet der Soldaten- und Jugendfürsorge, einer der begeistertsten und fruchtbarsten freimaurerischen Schriftsteller der Niederlande, Leiter des "Mac. Week Blaad", Ritualschöpfer Herausgeber der hollandischen Bearbeitung des "Allgemeinen Handbuchs der Freimaurerei" Gründer der "Indisch-Maconniek Tijdschrift", Zugoordneter Großmeister für NiederlandischIndien und Hauptschöpfer der dortigen Provinzial-Großloge. 1905 nach Holland zurückgekehrt, wurde er auch dort Zugeordneter Großmeister. Seine besten Aufsatze ("Overdenkingen") erschienen 1908 gesammelt.

2. J. H., Sohn von A. S., s 1864, t 1929 Advokat, Sekretär des hollandisch-indischen Justizdepartements, Professor des Verwaltungsrechtes an der Universität Leiden, 1907 Präsident des höchsten Gerichtshofes in Niederländisch-Indien, Mitglied des Rates von Indien, seit 1921 wieder in Holland. Er wurde 1886 in Padang in der Loge "Mata Hari" Maurer, in Batavia Stuhlmeister der Loge "De Ster in het Oosten", Leiter der von seinem Vater ge grundeten "Indisch-Maconniek Tijdschrift",später der "Broederketen". 1926 stellte ihn der Großorient der Niederlande als Großmeister an seine Spitze. In diesem Amte vertrat er beharrlich seinen idealen Wunsch, die Brr. aIler Lander einander näherzubringen und dadurch die durch den Weltkrieg erzeugten Spannungen zu überwinden.
Carpser, Peter,
Stadtphysikus von Hamburg, t 17S9, war Mitbegründer und Zweiter Aufseher der 1737 gestifteten ersten deutschen Loge, der Loge ,.d'Hambourg", die 1744 den Namen "Absalom" annahm, 1738 deren Meister, mußte jedoch intolge der Verfügung des Rats der Stadt gegen die Freimaurerei abdanken, nahm aber weiterhin regen Anteil am freimaurerischen Leben. Er trat mit Baron Oberg (anlaßlich der nach der Aufnahme des Kronprinzen von Preußen in Braunschweig entstandenen Differenzen) aus der Loge aus, vermittelte spater zwischen Oberg und Luttman, wurde 1744 durch Graf Schmettau Schottenmeister und dann Aufseher der ersten Hamburger Schottenloge.
Carré long
(frz.), langliches Viereck, Logen raum.
Carson, Christopher,
berühmter amerikanischer Jager und Scout, * 1809, t 1868, er warb sich im Bürgerkrieg als Führer der irregularen Truppen der Scouts Große Verdienste, wurde 1865 zum Brigadier ernannt, zeichnete sich im Kriege gegen Mexiko aus, war staatlicher Indianeragent in New Mexieo, wurde 1850 in der Montezuma Lodge 109 in Santa Fé auf genommen.
Carus, Julius Victor,
Zoologe und erster übersetzer der Schriften Darwins ins Deutsche. * 1823, t 1903, Professor der vergleichenden Anatomie an der Leipziger Universität, Verfasser zahlreicher popularwissenschaftlicher Schriften, war seit 1861 Mitglied der Leipziger Loge "Minerva zu den drei Palmen" und 1874—1881 ihr Meister vom Stuhl. Seine "Logenarbeiten" erschienen 1882 gesammelt.
Carvalho, José da Silva,
portugiesischer Staatsmann, * 1782, t 184S, Justizminister unter Johann VI., liberaler Politiker, Finanzninister unter Dom Pedro, müßte 1836 in die Verbannung gehen, nach der Restauration der Verfassung Staatsrat, war Großmeister der portugiesischen Freimaurerei.
Caryfort,
erster Baron, vorher John Proby, englischer Politiker, 1720, t 1772, Mitglied des Parlaments, Erster Lord der Admiralität, war 1752/53 Großmeister der Großloge von England.
Casanova, Jakob,
* 172S in Venedig, t 1789 in Dux in Böhmen, selbstgeadelt als Chevalier de Seingalt, der große Lebens- und Liebeskunstler des 18. Jahrhunderts, war Freimaurer.
Er erwähnt in seinen Memoiren seine Aufnahme in eine Loge in Lyon. Kulturhistorisch wichtig ist, daß ihn der Rat der Zehn in Venedig im Jahre 1755 ,wegen freimaurerischer Umtriebe und Gotteslästerung" verhaften ließ. Bei der Hausdurchsuchung die bei ihm und einigen Freunden vorgenommen wurde, ließ der Rat in erster Linie auf freimaurerische Beweisstucken fahnden. C. entfloh nach fünfzehnmonatiger Haft aus den Bleikammern - wie aus den akten der Inquisition in Venedig hervorgeht, nicht so sehr in der von ihm wiederholt erzählten abenteuerlichen Weise, sondern mit Hilfe des bestochenen Gefängniswarters womit er seinen inter nationalen Ruf als Abenteurer begrundete. Weitere Beziehungen zur Freimaurerei lassen sich nicht nachweisen.
Caspari, Otto,
Professor der Philosophie an der Universität Heidelberg, * 1841, t 1916 ("Irrtümer der altklassischen Philosophie", 1869 .,Leibniz' Philosophie", 1870, "Erkenntnisproblem", 1881), schrieb 1889 ein mit dem Peeters Baertsoen-Preis (s. d.) ausgezeichnetes, im Verlage Alfred Unger, Berlin, zuletzt von Heinrich Kleinebreil 1930 in vierter Autlage bearbeitetes Werk: .,Die Bedeutung des Freimaurertums für das geistige Leben". C., der zur Heidelberger Loge "Ruprecht zu den fünf Rosen" gehörte, betont in seinem Werke den undogmatischen Charakter der Freimaurerei unter Hervorhebung des religiösen Kerns der Bundes idee. Das Buch, das sich auch an fernerstehende Leserkreise wendet, ist eine der besten Aufklärungsschriften über Freimaurerei.
Cassia,
s. Akazie.
Castanos, Francisco Javier,
Herzog von Bailén, * 1766, t 18S2 spanischer General, erfocht im Kampfe gegen die Französen den Sieg in der Schlacht von Bailén, war Freimaurer,
Castanos, Francisco Javier,
Castelar, Emilio, berühmter spanischer liberaler Politiker und Schriftsteller, * 1832 t 1899, Historiker und Philosoph an der Universität Madrid, Vorkämpter der religiösen Freiheit 1873/74 Präsident der Exekutivgewalt, war Freimaurer. C. veröffentlichte u. a bedeutende Werke über die Zivilisation in den ersten fünf Jahrhunderten des Christentums, eine Geschichte der republikanischen Bewegung in Europa, eine Biographie Byrons usw.
Castellazzo Luigi,
italienischer Schriftsteller und Freiheitskämpfer, * 1827, verteidigte 1848 mit Garibaldi Rom, nahm an dessen Feldzug 1866/67 teil, wurde verhaftet zu lebenslänglichem Kerker verurteilt, 1870 befreit, schrieb unter dem Pseudonym Anselmo Rualto erfolgreiche historische Dramen ("Tiberio") und Romane, war Großsekretär des Großorients von Italien und Mitglied des Obersten Rates.
Casti, Giovanni B.,
italienischer Dichter * 1721, t 1803, Kanonikus in Montefiascone wurde von Joseph ll. nach dem Tode Metastasios zum "Poeta Cesareo" ernannt schrieb "Animali Parlanti", politische und allegorische Gedichte sowie komische Opern ("La Grotta di Trofonio" usw ), war Freimaurer. (Luzio: "La Massoneria e il Risorgimento Italiano".)