Maçonnieke encyclopedie-C.

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Een ogenblik !

CABANIS, PIERRE-JEAN-GEORGE,
CABET, ETIENNE,
CABINET DE RÉFLEXION
CABLE-TOW
CADENA DE UNION, LA,
CADET-GASSICOURTS CHARLES LOUIS,
CADMAN, CHARLES WAKEFIELD,
CADUCEUS,
CAEMENTARIUS,
CAGLIOSTRO, ALEXANDER, GRAF V.,
CAHIERS DE L'ORDRE,
CALATRAVA, JOSÉ MARIA,
CALCUTTA,
CALDAS, FRANCISCO JOSE DE,
CALEB D'ANVERS,
CALIFORNIEN
CALICE D'AMERTUME
CALLES, PLUTAREO ELIAS,
CALLING OFF,
CALL TO ORDER
CALVERT, ALBERT FREDERICK,
CAMBACÉRÈS, JEAN, JACQUES, RÉGIS, FÜRST,
CAMERON, SIMON,
CAMP
CAMPE, JOHANN HEINRICH,
CAMPECHE,
CAMPENHOUT, FRANCOIS VAN,
CAMPINEANU, JON,

Cabanis, Pierre-Jean-George,
berühmter französischer Mediziner und Philosop, 1757 t 1808, Begründer der materialistischen Physioiogie, Arzt von Mirabeau, über dessen Krankheit und Tod er bedeutsame Mitteilungen publizierte, war Freimaurer.
Cabet, Etienne,
französischer Utopist, Kommunist, * 1788, t 1856, Rechtsanwalt Staatsanwalt auf Korsika, 1830 Abgeordneter, griff die Regierung in seiner "Histoire de la révolution de 1830" an, ging nach England, wo er unter den Einfluß von Owen kam, schrieb nach seiner Rückkehr "Voyages en Icarie", sein kommunistisches Evangelium, grundete 1848 in Texas eine "Colonie d'Icariens", nach deren Mißerfolg eine gleichartige Kolonie in Nauvoo in Illinois, die aber ebenfalls zerfiel. C. war Freimaurer. (Lebey, "Aperçu historique . . .", 1925.)
Cabinet de réflexion
CABINET DE REFLEXION frans
(frz.), dunkle Kammer, Vorbereitungsraum.
Cable-Tow
(engl.), Kabeltau, bei Prichard auch Cable rope. Seil, Strick, Tau zum Leiten oder Ziehen. Spezifisch angelsächsischfreimaurerischer Ausdruck für die bindende Kraft der Königlichen Kunst. In Murray's "New English Dictionary erscheint der Ausdruck nicht. Er will etwa besagen, daß der Freimaurer, der "eines Kabeltaus Lange" von der Loge entfernt wohnt, zu ständigem Erscheinen verpflichtet ist. Das Maß ist ganz willkürlich gewählt (3 Meilen, früher 5 bis 50 Meilen). Auf der Arbeitstafel des Lehrlingsgrades schliest das mit vier Quasten (vier Kardinaltugenden) versehene C.-T. die übrigen Symbole ein. In angelsachsischen Ritualen heißt es in bezug auf die Hilfsverpflichtung: "If within the length of your C. T.", d. h. "alles im Bereich Deiner Möglichkeiten". Für seine Herleitung wird die Bibel (Hosea 11, 4 HOSEA 1 l Ik nam hen op mijn armen, maar zij erkenden niet, dat Ik hen genas. Met mensenbanden trok Ik hen, met koorden der liefde; Ik was hun als degenen die het juk van hun kinnebak hieven. Ik neigde Mij tot hem, gaf hem te eten.) angegeben (s. auch Strick).
Cabletow,
The, Manila, ist das amtliche Organ der Großloge der Philippinischen Inseln. Adresse: The Cabletow, P. O., Box 990, Manila, P. I.
Cadena de Union, La,
argentinische freimaurerische Zeitschrift, erscheint 1931 im 39. Jahrgang. Herausgeber: Santiago Greco Buenos Aires, General Hornos 318.
Cadet-Gassicourts Charles Louis,
antifreimauerischer Schriftsteller, * 1769, t 1821, schrieb 1796 eines der wichtigsten gegen die Freimaurerei gerichteten Büchor: "Le Tombeau de Jacques Molay, ou le secret des conspirateurs à ceux qui veulent tout savoir." Er suchte ahnlich wie Barruel und Robinson die Schrecken der französischen Revolution in Zusammenhang mit den Freimaurern und deren templerischen Zweigen zu bringen.
C.G. der vorher Sansculotte gewesen war und den die Jakobinerherrschaft zu glühenden Stansen anlaßlich der Enthülung der Büste von Marat begeistert hatte, wollte sich dafür rächen, daß er trotzdem der Einkerkerung nicht entgangen war , und erfand und entlehnte ungeheuerliche Fabeln über die Vorläufer der Revolution. Er erzählte, der letzte Großmeister der Templer, Jacques Molay, habe, als er im Jahre 1313 vor seiner Hinrichtung in der Bastille ein gekerkert gewesen sei (die in Wirklichkeit erst 1370 errichtet wurde!), vier Logen templerischer Freimaurer gegründet und ihnen das heilige Vermächtnis aufgetragen, die Könige (namentlich die Bourbonen) zu beseitigen, die Macht der Papste zu zerstören und eine Weltrepublik zu errichten. Mitglieder oder Werkzeuge dieder Logen hatten im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche politische Morde begangen; die Templer hatten sich in der Revolution Jakobiner genannt und den grausamen Fluch De Molays erfüllt. Später wurde C. G. anderen Sinnes und trat der Loge Sainte-Joséphine bei, als deren Redner er 1809 auch über Ramsay und die sieben Templergrade sprach.
Cadman, Charles Wakefield,
amerikanischer Komponist, ' 1861, machte als erster die Musik der Indianer bekannt, Präsident des amerikanischen Musikkongresses 1915, komponierte Trios, Liederzyklen mit Benutzung indianischer Themen, erfolgreiche Operetten ("The Maid of Niagara" usw.) sowie die in der New Yorker Metropolitan Oper aufgeführten Opern "The Land of Misty Water" und "Shanewis", die ersten eines amerikanisehen Komponisten, die sich auf dem Spielplan zu halten vermochten. C. ist Mitglied der "Albert Pike Lodge Nr. 484" in Los Angeles.
Caduceus,
Cirlot
Mackey
Waite
der Flügelstab des Hermes (Merkur), der auch in dessen Rolle als Führer der Seelen in den Hades von Bedeutung ist. In den alten englischen Logen wird der Stab des Schaffners (Deacon) so genannt.
Caementarius,
von caementum, Bruch oder Mauerstein, im mittelalterlichen Latein für Maurer gebraucht. Magister caementariorum ist daher der Bauleiter. Das Wort wird gelegentlich in lateinischen übersetzungen für Freimaurer, so in Logenpassen usw., gebraucht und ist sprachlich richtiger als das auf Thory zurückgehende latomus.
Cagliostro, Alexander, Graf v.,
eigentlich Josef Balsamo, * 1743 in Palermo, t 1795 im papstlichen Gefängnis San Leone, der "Erzzaüberer", einer der ganz großen und wohl der geistreichste Hochstapler des 18. Jahr hunderts, der seine Bedeutung neben zweifellos vorhandenen okkulten Fähigkeiten der Leicht glaubigkeit und dem mystischen Bedürfnis des Adels seiner Zeit verdankte. Im Verein mit seiner Geliebten, späteren Frau, Lorenza Feliciani, deren schöner Körper nicht selten als Lockspeise diente, verstand er es, durch sein imponierendes Auftreten, jahrelang als Magier, Heilkünstler und Prophet gleich seinem Kollegen, dem Grafen St. Germain, die so genanate gute Gesellschaft in seinen Bann zu ziehen. In einem 1910 erschienenen englischen Werk: "Cagliostro", the Splendour and Misery of a Master of Magic" versucht W. R. H. Trowbridge eine posthume Ehrenrettung des großen Abenteurers. Er halt vor allem die erst in der letzten Lebenezeit C.s behauptete Identität mit Josef Balsamo, der ein Schwindler und Falscher war, nicht für erwiesen und glaubt, daß C. nicht nur der ihm vorgeworfenen Betrugereien nicht fähigs sondern im Gegenteil ein arg mißbrauchter "Seher" gewesen sei, eine Anschauung, in der ihm Henry Ridgely Evans ("Cagliostro and his Egyptian Rite of Freemasonry", New York) folgt.

Ob C. wirklich in eine Freimaurerloge aufgenommen wurde, ist fraglich. Theveneau de Morande, einer seiner heftigsten Gegner, behauptete 1786 im"Courrier de l'Europe", die Aufnahme sei 1777 in der Londoner Loge "L'Espérance" erfolgt, die in London in der King's Head Tavern in Gerard Street, Soho zusammenkam. C. habe sich bei dieser Gelegenheit "Josef C. Oberst des 3. brandenburgischen Regiments ' genannt. Man hat aber für diese Behauptung keinen urkundlichen Beweis finden können, ebensowenig für die Angabe von Clavel, C. sei in Deutschland aufgenommen worden. Dieser selbst bestätigte die Angabe von Morande in etwas zweideutiger Weise in "Letter to the English People". Jedenfalls wurde er von den Freimaurern seiner Zeit allgemein als Br. betrachtet und hatte überall (auch in England) Zutritt zu den Logen. (B. Ivanoff, A. Q. C. XLII, 47148.)

Um 1775 begrundete C. eine eigene Freimaurerei, die er die ägyptische nannte und die von da an zum System seiner Hochstapeleien gehörte. In diesem ägyptischen Ritus verfocht er vor allem den Grundsatz, daß auch Frauen in den Orden aufgenommen werden müßten. Eine Loge, die er im Haag stiftete und deren Großmeisterin seine Frau wurde, war hauptsachlich für Damen bestimmt. 1779 war er in Mitau und nasführte dort den kurlandischen Adel in seinen "Adoptionslogen", bis ihn die kluge Elisabeth von der Recke (s. d.) durchschaute. Im Archiv der Rigaer Stadtbibliothek finden sich zwei Meisterpatente der Loge d'Adoption des trois Coeurs couronnés" und der ,.Loge d'Adoption des trois Epées couronnées". deren eines von C. unterzeichnet ist. Ein Versuch, auch in Petersburg unter dem Schutz von Katharina II. sein System zu verbreiten, mißlang, da die Grafin Recke die Kaiserin gewarnt hatte. Infolgedessen konnte er bei einer Seance in der Wohnung des Fursten Gagarin entlarvt werden. Der Kaiserin aber war dies Anlaß, drei Spottkomödien zu schreiben. den "Sibirischen Zaüberer", den "Betrüger" und den "Verblendeten", in denen sie den Schwindel C. s und and erer Hochstapler auf die ganze Freimaurerei übertrug.

Sein wahres Glück machte C. eine Zeitlang in Frankreich wo er vor allem den Straßburger Kardinal-Erzbischof Prinz Louis Rohan an sich zu fesseln wußte (1780). Mit dessen Hilfe fand sein Ägyptischer Ritus einen so ausgezeichneten Nährboden, daß der Großadministrator des Grand Orient de France, Herzog von Luxembourg, die Wurde eines Großmeister-Protektors annahm. In Lyon und später in Paris grundete C. "Adoptions-Mutterlogen der hohen Ägytischen Freimaurerei" . An der Spitze stand der "Groß - Kophta" der manchmal als "Unbekannter Oberer" bezeichnet wurde, sich zumeist aber in C selbst verkörperte. Allen, die daran glaubten, wurde "Vollkommenheit durch physische und sittliche Wiedergeburt" versprochen. Wer die physische Wiedergeburt erlangen wollte, der mußte sich im Vollmonde des Maimonats aufs Land begeben, sich dort in ein Zimmer verschließen und 40 Tage lang mit magerer Kost begnugen. Er mußte sich wahrend dieser Zeit ein paar Mal etwas Blut abzapfen lassen, durfte nur destilliertes Wasser trinken und hatte nach und nach ein paar Tropfen "Materia prima" einzunehmen. "Am 39. Tage bekommt er zehn Tropfen vom Balsam des Großmeisters, und am 40. Tage geht er völlig verjungt und wiedergeboren nach Hause".


Wer aber die moralische Wiedergeburt erlangen wollte, hatte in ein besonders dazu eingerichtetes Haus zu ziehen. Auch dieses Haus durfte er wahrend 40 Tagen nicht verlassen "Wahrend dieser Zeit werden die geheimnisvollen Arbeiten verrichtet. Am 33. Tage kommen die sieben ersterschaffenen Engel und drücken eigenhandig ihre Sigille und Chiffren auf ein Stuck Pergament, das vorher auf besondere Weise zübereitet worden ist. Am 40. Tage sind die Engel mit dieser Arbeit fertig und geben jedem ihrer Lieblinge ein Pentagon. Wer dies empfängt, dessen Geist wird von göttlichem Feuer erfüllt, seine Einsichten werden unbegrenzt, seine Macht unermeßlich, er strebt von nun an nur nach Ruhe und Unsterblichkeit um von sich sagen zu können: Ich bin, der ich bin".

Für Frauen und Manner bestanden gesonderte Abteilungen. Männer konnten nur Aufnahme finden, wenn sie den Meistergrad einer Freimaurerloge besaßen, doch vollzogen die C.sehen Gründungen auch selbst die Weihe zum Lehrling, Gesellen und Meister. Das Ritual war reichlich okkultistisch. Man nahm lange an, C. habe es selbst erfunden- nach dessen eigenen Äußerungen beruhte es auf der Handschrift eines gewissen George Coston in London. John Yarker ("Arcane Schools") behauptete, daß der Ritus im wesentlichen mit jenem des französischen Kabbalisten Pasqually (s. d.), also den "Elus Coëns", übereinstimme daß Coston mutmaßlich ein Schüler von Pasqually gewesen sei. C. hat also wohl nicht viel anderes getan, als dieses System für seine Zwecke adaptiert, wobei, namentlich auch in den Außerlichkeiten, der "ägyptische" Charakter besonders hervorgehoben wurde. Die Kandidaten galten als Sucher der "wahren Maurerei der ägyptischen Weisen". Eine große Rolle spielte die heilige Sieben (sieben Engel entsprachen den sieben Planeten, und der Kandidat wurde in sieben "philosophischen Operationen" unterwiesen). Die Ordensdevise lautete reichlich dunkel : "Qui agnoseit martem, cognoseit artem". Die Symboldeutung wu ganz okkultistischer Natur. Im Mittelpunkt der höchsten Grade standen die Zaüberkiunste des Wundermanns.

In Paris, wo C. 1785 anlangte, richtete ihm der Kardinal Rohan ein haus mit einer ägyptischen kammer" ein. Houdon, der berühmte Bildhauuer, verewigte ihn in Marmor. Auf Stichen von Bartolozzi wurde er als der große Menschenfreund gefeiert; man nannte ihn gar den göttlichen C.". Die "Philaleten" (s. d) die in diesem Zeitraum ihren internationalen Freimaurerkongreß abhielten, luden ihn zur Teilnahme ein. Er sagte zunächst zu und versprach. den Versammelten die Geister vor zuführen , die Mittelglieder zwischen dem Menschen und dem Schöpfer seien. Dann verlangte er aber, daß man seinen Ritus annehme, zur Lyoner Mutterloge seines Systems ("Sagesse Triomphante") übertrete und die Archive der auf dem Kongreß vertretenen "irregularen" freimauerischen Systeme verbrenne; nur dann könne er "einen Lichtstrahl in die Dunkelheit ihres Tempels'' leuchten lassen. Der Baron von als Unterhandler suchte C. zu billigeren Forderungen zu bewegen. Dieser gab and aber nicht nach. Schließlich reisten drei Philaleten nach Lyon und ließen sich dort in den ägyptischen Ritus aufnehmen. Trotzdem ihr Urteil gunstig ausfiel, schlugen die Verhandlungen schließlich doch fehl. Kurze Zeit später wurde C. unschuldig in die beruchtigte Halsbandgeschichte verwickelt und nach seinem Freispruch auf Befehl des Königs ausgewiesen.
Damit begann sein Stern zu verbleichen, zumal der "Courrier de l'Europe" ihn nun aufs heftigste angriff. Das führte, nach Trowbridge, dazu, daß die Londoner Freimaurer, die ihn zuerst freundlich aufnahmen, dann vollstandig fallen ließen, was namentlich in einer Arbeit der Lodge of Antiquity (1. November 1786) seinen Ausdruck fand. Die Ablehnung (und Verspottung durch den Optiker March), der er hier begegnete, ist in einer Karikatur von Gillray von 1786 ("A Masonic Anecdote") festgehalten. Nun wollte C. sein System mit jenem Swedenborgs verbinden. In einem Inserat des "Morning Herald" rief er alle wahren Maurer im Namen Jehovas auf, zu einer Versammlung in O'Reilly's Tavern in Great Queen Street zu erscheinen, um dort einen neuen Tempel, ein neues Jerusalem zu errichten Bemerkenswerterweise lag dieses Gasthaus gegenüber dem Großlogenhaus.

Die Bemühungen blieben erfolglos; C. reiste ruhelos umher und suchte schließlich mit seinem ägyptischen Ritus in Rom Fuß zu fassen. Am 27. Dezember 1789 wurde er aber von den Organen der lnquisition festgenommen . In seinem Prozeß vor dem Gerichtshof der Inquisition suchte er sich auf die Illuminaten (lies: Freimaurer) auszureden, die ihn auf seinem Irrweg vorwärtsgetrieben hatten. Im Kellergewölbe eines Landhauses bei Frankfurt a. M. habe man ihn zum Illuminaten und ohne sein Vorwissen auch gleich zu einem der zwölf Großmeister gemacht. Ein mit Blut geschriebener Eid habe ihn zur Tötung aller Despoten verptlichten wollen. Die freimaurerisch-illuminatischen Machenschaften seien in erster Linie gegen Frankreich gerichtet gewesen, aber sie würden weitergehen. In den europaischen Banken lägen große Summen bereit. Nicht weniger als 180.000 Freimaurer müßten für die revolutionären Zwecke jahrlich je 100 Goldfrancs zur Verfugung stellen, von 20.000 Logen in Amerika und Europa langten jeweils am Johannisfest zusammen weitere 500.000 Louis d'0r ein. Die Inschrift eines bei ihm gefundenen Siegels L. P. D. deutete C. mit "Lilia destrue pedibus", "zertritt die Lilien (der Bourbonen) unter den Fußen!"
Dieser reumütige Schwindel rettete C. den Kopf. Er wurde zwar wegen Häresie, Zaüberei und Freimaurerei zum Tode verurteilt, aber dann zu lebenslanglichem Zuchthaus begnädigt. Im Urteil der Inquisition wird unter Berufung auf die Bullen von Clemens XII. und Benedict XIV. ausdrucklich auf die freimaurerische Betätigung des Scharlatans hingewiesen.
Durch das Verdikt wurde auch ein C abgenommenes Manuskript "ägyptische Maurerei" feierlich dem Henker zur öffentlichen Verbrennung überliefert.
Zu seinem Stuck "Joseph Balsamo" hat Alexander Dumas (Pere) einen szenischen Prolog geschrieben: "La Réception de Balsamo chez les Franes-Maçons", der, bei der Uraufführung (und auch später) weggelassen, 1778 vom "Figaro" publiziert und 1924 von Coté - Darly in einem Neudruck (Paris, "Symbolisme") herausgebracht wurde.
Welchen Zaüber die Gestalt des Abenteurers auf seine Zeitgenossen àusubte, zeigt die Anteilnahme Goethes an seinen Schicksalen.
Er hat wahrend seiner Italienreise 1787 in Palermo Nachforschungen nach C. angestellt, bei einem Rechtsanwalt den Stammbaum feststellen lassen und auch die Familie besucht. Er gab sich dabei als Engländer, Mr. WiIton, aus und erhielt von der Mutter und den Geschwistern einen Brief an den zur Zeit in London weilenden C. mit. Diesen Besuch behandelt Goethe nicht nur in der "Italienischen Reise" (Palermo 13./14. April 1787), er kam auch noch 1792 in einem in der Freitagsgesellschaft gehaltenen Vortrag darauf zurück. ("Des Joseph Balsamo, genannt Cagliostro Stammbaum. Mit einigen Nachrichten von seiner in Palermo noch lebenden Familie.") Das Interesse der Weimarer Gesellschaft kommt auch zum Ausdruck in der von Jagemann, dem Bibliothekar der Herzogin Anna Amalia besorgten deutschen übersetzung aus einem Auszuge der Prozeßakten gegen C. ("Compendio della vita e delle gest di G. Balsamo, denominato il Conte C.", Rom. 1791.) Goethe hatte sich schon 1780 eifrig mit der rätselhaften Figur des C. beschäftigt, als er vom Besuche Lavaters bei dem großen Magier erfahren hatte. Er schrieb 1781 dringlich an Lavater, er solle ihm ein Wort "aus der ganzen Tiefe" sagen. Aber schon kurz hinterher (18. März) fällt er das Urteil, "Narr mit Kraft und Lump sind nah verwandt". Der Besuch der Elisabeth von der Recke, die er durch Bode kennenlernte, bestätigte sein verdammendes Urteil. Als er nun von dem die Hofgesellschaft begreiflicherweise sehr erregenden Halsbandskandal hörte, suchte er in einem Opern texte Befreiung. Diese Oper sollte "Die Mystificierten" heißen. Reichardt (s. d.) sollte die Musik schreiben Neuerlichen Anstoß; zur Beschäftigung mit dem Thema gab ihm die Übernahme der Leitung der neuen Hofbühne Und so entstand das Lustspiel "Der Großcophta". Auch in der "Kampagne in Frankreich" findet C. seinen Platz. Goethe schildert, wie ihn schon 1785 die Halsbandgeschichte wie das Haupt der Gorgo geschreckt habe. Aber es waltete kein froher Geist über dem "Großcophta". Bei der Aufführung "fühlte sich ein grober, respektabler Teil des Publikums entfremdet sowie das weibliche Zartgefühl vor einem verwegenen Liebesabenteuer entsetzt".
Cahiers de l'Ordre,
Les, antifreimaurerische französische Zeitschrift, die von 1926 bis 1930 als Organ der Gruppe "L'Ordre" unter Führung des Abbé Dupéron, Freimaurer, Juden und Kommunisten bekämpfte. Vor den Wahlen 1928 veröffentlichte das Blatt in einer Massenauflage eine umfangreiche Liste von angeblichen freimaurerischen Parlamentariern, die "dunkle Zusammenhange" dartun sollte. Als das Blatt mangels Subsidien einging, suchte es die Schuld an seinem Mißerfolg auf "freimaurerische Machenschaften" zurückzuführen.
Calatrava, José Maria,
spanischer liberaler Politiker vor der Restauration, * 1781, t 1846, war Freimaurer.
Calcutta,
s. Kalkutta.
Caldas, Francisco Jose de,
kolumbischer Gelehrter, * 1770, der 1816 wegen Verteidigung der Unabhängigkeit seines Vaterlandes erschossen wurde, war Freimaurer.
Caleb d'Anvers,
Pseudonym für Nicolaus Amhurst, englischer Satiriker und Herausgeber der Zeitsehrift "The Craftsman" in London, * 1697, t 1742, der nach einer sehr bewegten Vergangenheit in diesem eine Art Revolverblatt gesehaffen hatte. Im "Craftsman" erschien am 16. April 1737 aus Anlaß der damals bevorstehenden feierlichen Prozession der Freimaurer unter Großmeister Earl of Loudoun (28. April 1737) ein gehässiger, satirischer Artikel, in welchem die Staatsgefährlichkeit der Freimaurer behauptet und das Vorgehen der Behörden in Frankreich und Holland gebilligt wird, die diese gefährliche Gesellschaft unterdrückt hatten. Ihm antwortete in der in London erscheinenden Zeitschrift "Le Pour et Contre" der frühere Jesuit Abbé Prévost (s. d.). Die Zeitsehrift "The Craftsman" wurde von der britischen Regierung bald eingestellt (A. Q. C. 1905. Seite 201).
Calice d'amertume
(frz.), Kelch der Bitternis, spielt als Symbol des Leides in manchen Ritualen eine Rolle.
Californien,
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nord amerika. Die 1850 gegründete Großloge zahlte 1930 in 580 Logen 142.062 Mitglieder im Meistergrads Die kalifornischen Maurer nehmen großen Anteil an der Entwicklung des öffentlichen Schulwesens. Die von dem gewesenen Großmeister Adams ins Leben gerufenen "Offentlichen Schulwochen" finden die ständige Unterstützung der Großloge und vieler Mitglieder. Die Großloge unterhalt ein Alters und ein Kinderheim. Ersteres mit mehr als 300. Letzteres mit 190 Insassen. Adresse: "Masonic Temple", San Francisco. Die zahlreichen deutschen Freimaurer sind in einem "Deutschen Freimaurerclub in Sudcalifornien" (Sitz in Los Angeles) vereinigt und maurer in Sudcalifornien", begründet und geleitet von Arthur Schramm, heraus.
Calles, Plutareo Elias,
gewesener Präsident von Mexiko, * 1878, ist Mitglied der Loge "Helios" in Guaymas im mexikanischen Staate Sonora.
Calling off,
entstanden aus der Formel "to call the lodge from labor to refreshment" die Unterbrechung der Arbeit, sei es zu geselligem Zwecke, einer Ruhepause oder zur Vertagung des Verhandlungsgegenstandes für eine nachste Sitzung. Die darauf folgende Arbeit wird als Fortsetzung der unterbrochenen angesehen, daher nicht besonders eröffnet. Die Formel hierfür lautet: Calling on.
Call to Order
(engl.), zur Ordnung rufen. Den Redner darf in eröffneter Loge niemand unterbrechen, außer der Meister vom Stuhl ruft ihn zur Ordnung. Nach englischem Ritual kann ein Br., der einem zweimaligen Ordnungsrufe nicht Folge leistet, vom Meister vom Stuhl zum Verlassen der Loge verhalten werden.
Calvert, Albert Frederick,
Schriftsteller, * 1872, einer der prominentesten maurerischen Autoren Englands (u. a. "The Bi-Centenary of the United Grand Lodge of England 1717-1917", "Grand Steward's and Red Apron Lodges", "History of the old King's Arm's Lodge"), machte mehrere große Forschungsreisen ins Innere von Nordwestaustralien. 1896 rüstete er auf eigene Kosten eine wissenschaftliche Expedition aus, die die unerforschten Gebiete von Zentralaustralien durchquerte. Verfasser zahlreicher Werke über Australien und die ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika Spanien, Brasilien usw. Schrieb auch: "Bacon and Shakespeare", "Life of Cervantes", u. a.
Cambacérès, Jean, Jacques, Régis, Fürst,
Herzog von Parma, * 1753 t 1824. Reichskanzler des ersten französischen Kaiser reiches. wurde 1805 als Vertrauensmann Napoleons I. Großmeister des Grand Orient de France und blieb an dessen Spitze bis 1814. 1806 übernahm er auch die Warde des Großkommandeurs des Suprême Conseil des A. u. A Schottischen Ritus. Er bekleidete dieses Amt aktiv bis 1818, honoris causa bis 1821.
Cameron, Simon,
amerikanischer Politiker und General, * 1799, t 1889, Senator, Führer der republikanischen Partei (damals noch Volkspartei), Kriegsminister unter Lincoln 1860, Gesandter in Rutland, Präsident des Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten, wurde 1826 in der "Perseverance Lodge Nr. 21" in Harrisburg (Pennsylvanien) aufgenommen.
Camp
(engl.), das Lager, bildliche Dar stellung eines Freimaurerlagers im XXXII Grade des A. u. A. Schottischen Ritus mit bildlichen Darstellungen von Zelten, Fahnen usw. Diese Darstellung auf dem Teppich des Grades erscheint auch auf Hochgradschurzen und wird in Verraterschriften besonders gerne abgebildet so bei Taxil.
Campe, Johann Heinrich,
deutscher Schriftsteller, * 1746, t 1818, der Verfasser von "Robinson Crusoe der Jüngere", aufgenommen 1777 in der Loge "Balduin zur Linde" in Leipzig , trat aber bereits 1780, nachdemer der Hamburger Loge "Absalom zu den drei Nesseln" zugehört hatte, als Enttauschter wieder aus, da er für seine karitativen Absichten nicht die er hoffte Unterstützung gefanden hatte.
Campeche,
Bundesstaat von Mexiko im atlantischen Kustengebiet. Die 1928 gegrundete Großloge von C. umfaßte 1930 fünf Logen. Adresse: Apartado Postal, Campeche (s. M e x i k o).
Campenhout, Francois van,
Komponist der belgischen Nationalhymne Brabanconne, 1779 t 1848, Buhnensänger, war Mitglied der Brusseler Loge "Leß Amiß Philantropes".
Campineanu, Jon,
rumanischer Politiker, 1798, t 1863, Vorkämpfer der politischen Freiheit, befreite die Leibeigenen auf seinen Gütern, hatte an der Erneuerung der rumanischen Literatur und Politik hervorragenden Anteil, wirkte in England und Frankreich für die Sache Rumaniens, wurde nach seiner Rückkehr verhaftet, 1848 Mitglied der provisorischen Regierung, war Freimaurer.