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Een ogenblik !

BATENKOW, G. S.,
BATES, JOAH,
BATTERIE
BAU,
BAUDIN, J. B. ALPHONSE VICTOR,
BAUGEDANKE,
BAUHÜTTE.
BAUHÜTTE, DIE.
BAUHÜTTENBRUDERSCHAFTEN, DEUTSCHE.
BAUHÜTTENORDNUNGEN,
BAUKUNST.
BAUMEISTER, DER ALLMACHTIGE ALLER WELTEN.
BAUOPFER.
BAUSTEINE.
BAYERLEIN, JULIUS,

Batenkow, G. S.,
russischer Oberstleutnant der Genietruppe, Dekabrist, Mitglied des "Nördlichen Bundes", einer der Führer des Aufstandes von 1825, gehörte der Petersburger Loge "Zum auserwahlten Michael" an. In seiner schriftlichen Aussage bekundete er Schmerz über das Mißlingen des "ersten Versuchs einer politischen Revolution", für die "die Krafte viel zu schwach" waren, aber Freude darüber, daß die Stimme der Freiheit wenigstens einige Stunden lang erklingen konnte. Nach Sibirien verschickt war B. einer der wenigen, die nach dreißig Jahren zurückkehren durften. 1863 schrieb der Siebzigjährige kurz vor seinem Tode in seinen Erinnerungen: "Während meiner zwanzigjährigen Einzelhaft, während meiner ganzen Jugend ohne Bucher, ohne Gesellschaft eines lebenden Wesens was zu unserer Zeit niemand, ohne sich zu entleiben oder wenigstens den Verstand zu verlieren, hatte ertragen konnen hatte ich in meinen grausamen seelischen Qualen gar keine Hilfe, bis ich allem Äußeren entsagte und mich in mein Inneres versenkte. Ich wandte damals die Methode der Freimaurer an, um die vor mir erstandene neue Welt zu übersehen und einzurichten. So festigte ich mich und überlebte die vielfachen Anwandlungen von Tod und Verzweiflung."
Bates, Joah,
englischer Dirigent. * 1741 t 1779, im Hauptberuf Spitaldirektor, Mitbegründer und Dirigent der "Concerts of Antient music", Veranstalter der ersten Musikfeste zu Ehren von Händels Andenken, war Freimaurer.
Batterie
(frz.), Salve, Beifallszeichen, gewöhnlich als triple batterie"
Bau,
dië symbolische Arbeit des Freimaurers, gilt der Errichtung eines Tempels, unter dem Sinnbilde des Salomonischen Tempelbaus, worunter der Tempel der Humanität, der allgemeinen Menschenliebe, verstanden wird. Daher sagt man im Logengebrauche auch Bauleute für Freimaurer.
Baudin, J. B. Alphonse Victor,
französischer Arzt und Politiker, * 1814, t 1851, Mitglied der Gesetzgebenden Körperschaft 1849, nahm gegen den Staatsstreich Napoleons III. Stellung und wurde 1851 beim Barrikadenkampf getötet. Seine sterblichen Überreste wurden spater ins Pantheon über geführt. Sein Andenken wahrt ein Denkmal in Paris. B. war Freimaurer.
Baugedanke,
Leitmotiv der freimaurerischen Arbeid ." Die freimaurerei fühlt sich berufen das menschliche Herz als einen rauhen Stein zu behauen, ihn in die für seine Bestimmung gehörige Form zu bringen und ihn einzufügen in den kunstvollen Bau des Tempels Salomonis, den Menschheitsbau." (Wolfstieg.) "Bautätigkeit ist das moralische Symbol der Bildung und höchster Geisteskraft." (Wagler.)
Bauhütte.
1. Bei den mittelalterlichen Kirchen- und Klosterbauten der Ort, wo die Bausteine zugerichtet wurden, Bretterhütte, in der die Bauleute aber auch ihre Werkzeuge aufheben, zur Auszahlung und zu Besprechungen zusammentraten, vielfadh audh aßen und schliefen.
2. Bei Bauten von langerer Dauer ging der Name auf die sich dort versammelnde Arbeiterschaft über, z. B. B. an der Marienkapelle als Bezeichnung der Vereinigung der bei deren Bau tätigen Werkleute. Nach der Verweltlichung der Klosterbauhütten Bezeichnung der Brüderschaft der Steinmetzen (auch nur "Hütte", davon Haupthütte") .
3. Der englische Name der B., das Lehnwort Lodge (s. d.) wird von der Freimaurerei zur Bezeichnung der Loge übernommen, daher im deutschen Sprachgebrauche B. gleichbedeutend mit Loge.

Deutsche freimaurerische Zeitschrift, begründet von Findel (s.d.) im Janre 1858. Die Eigenart der Persönlichkeit Findels gab der Zeitung eine besondere Bedeutung. In diesem Blatte vereinigte das junge freimaurerische Deutschland alle Elemente, die an einer Weiterentwicklung der deutschen Freimaurerei Interesse zeigten. Findels geübte, aber auch sehr spitze Feder gab der B. einen besonderen Reiz. Die älteren Jahrgange haben in mancherlei Beziehung auch heute noch, besonders in den Beitragen Findels, Michael Georg Conrads u. a. Aktualität. 1891 kam Findel in Geldschwierigkeiten. Ein Kreis von Freunden des Blattes, Gustav Maier, Fritz Auerbach, Ludwig Bangel u. a., grundeten daher eine Aktiengesellschaft zum Vertriebe der Zeitung, wobei deren Sitz von Leipzig nach Frankfurt verlegt wurde und Professor Gotthold deren Leitung übernahm.
Findel erhielt als Ablöse 20.000 Mk. Bis 1902 hatte Gotthold die Leitung; er gab sie, als er zum Großmeister gewählt wurde, an Reinhold Mahlau weiter. Die finanzielle Not der Nachkriegsjahre veranlaßte die Aktiengesellschaft, die Zeitschrift einzustellen. 192S übernahm Alfred Unger die Zeitschrift von den Brüdern Mahlau und Bangel und führt sie seither unter dem alten Titel weiter.
Bauhüttenbruderschaften, Deutsche.
Die Ordnungen.
Erkennungszeichen.
SymboIe.

Inwieweit die deutschen Bauhüttenbruderschaften mit den römischen collegiis fabrorum, den Gemeinschaften der Comacini (s. d.) u. a. m. in Verbindung zu bringen sind, soll hier nicht untersucht werden. Im deutschen Mittelalter waren es vor allem die Mönche, die als Baukünstler ihrer Klöster und Klosterkirchen sich zu Baubrüderschaften zusammentaten. Unter den verschiedenen Mönchorden ragt damals wie heute der Benediktinerorden durch seine besondere Pflege der Künste hervor. Ungestört von den zahllosen Kriegswirren entstanden so zahlreiche Baudenkmäler, deren Entstehung und Errichtung den Mönchen zu danken ist. So baute 550 der Mönch Germanus die Kirche des heiligen Vincent in Paris, Mönche bauten 600 die Hauptkirche von Canterbury, 602 die von Rochester, 605 die Paulskirche in Westminster u. a. m. Diese Klosterbaubruderschaften reisten von Land zu Land, sie waren bewaffnet und hatten eine fast militarische Disziplin.
Zur Erweiterung der Bauhüttengemeinde wurden Laienbrüder aufgenommen, die einem Mönch als Parlier unterstanden. Als erste derartige Klosterbauhütte wird die des heiligen Aurelius an der Benediktinerabtei zu Birschau genannt, deren Abt, Wilhelm, Pfalzgraf von Scheuern, ihr auch Regeln und Gebrauche vorschrieb. Von den 150 Mönchen der Abtei waren 12 als Zeichner und Planentwerfer tätig. Die Große Zahl der Laienbrüder wurde in den verschiedensten Bandwerken, die mit dem Bau zusammenhingen, unterrichtet. Außer diesen Laienbrüdern gab es noch eine Abteilung der Handlanger, der Oblaten, die unter besonderen Vorstehern standen. Fast bis zur Halfte des Mittelalters stand die kirchliche Baukunst ausschließlich unter Obhut der Mönche. Als die deutschen Klosterbauhütten am Schlusse der romanischen Periode zu dem gotischen, dem sogenannten Spitzbogenstil übergingen, waren es abermals Benedikter , die um die Palme die es neuen Stiles rangen, so der Mönch Albertu s Argentinus, der bei Erbauung des Straßburger Munsters derartige Kunstfertigkeit entwickelte, daß die Straßburger Hütte allein dadurch zum Mittelpunkte der Bauhüttengemeinden wurde.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts vollzicht sich nun ein Wechsel in der Zusammensetzung der Bauhütten: sie werden weltlich. Die Leitung geht an Laienmeister über. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts finden sich überall dort, wo größere Bauwerke im Gange sind, bereits weltliche Bauhütten. Sie sind bruderschaftliche Vereinigungen, die deutlich ihre Herkunft aus der klösterlichen Epoche verraten. Als Verfasser der ersten Bauhüttenordnung, die auf uns gekommen ist, der Straßburger, gilt Jost Dotzinger aus Worms, Huttenmeister zu Straßburg. über die alten Bauhütten und ihre innere Einrichtung sowie über ihre Ausßufer bis in unsere Tage besteht eine sehr reichhaltige Literatur. Wir verweisen hier besonders auf Eugen Weiß, "Steinmetzart und Steinmetzgeist" (Jena 1927), dann auf den besten Kenner des deutschen Handwerks, Reichsminister a. D. Wissel, "Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit" (Berlin, Verlag Ernst Wasmuth), schließlich auf Thomas Gerstenbrein "Die Königliche Kunst" (Klausenburg 1923).
Die Ordnungen.
Über die Gebrauche in den Bauhütten der deutschen Steinmetzen werden wir durch die alten Ordnungen unterrichtet. Die alteste ist die "Ordnunge der Steinmetzen zu Straßburg" 1459 die auf der Versammlung in Regensburg angenommen wurde. Der Text dieser Ordnung ist auf das alte "Haubtenrecht" zurückzuführen, da in der folgenden uns erhaltenen Ordnung der sogen. Rochlitzer Steinmetzordnung vom Jahre 1462 angeführt wird, daß sie gemacht ist "auß dem Texte des alden Haubtenrechtes, das do haben gemacht die Heyligen wirdigen gekrönten Mertern". Die folgende, uns interessierende Ordnung ist die "der Steinmetzen Brüderschaft Ordnungen und Articul, erneuert auf dem Tag zue Straßburg auf der Haupthütten auff Michaelis Anno MDLXIII, 1563." Ihre Bedeutung besteht vor allem darin, daß, während in den ersten beiden Ordnungen der katholisch-christliche Geist maßgebend ist, in der neuen Ordnung infolge der Reformation alles spezifisch Katholische fortgelassen ist, so daß hieraus zu erschen ist, daß in dieser Zeit in den Bauhütten eine Gleichberechtigung der beiden christlichen Religionsbekentnisse bestand.

In der Bauhütte, die aus den alten Klosterhütten hervorgegangen war, bildeten die am Bau beteiligten Steinmetzen eine Brüderschaft, deren Zusammenkunftstelle die Bauhütte war. Die Bauhütte war aber nicht nur die Arbeitsstatte, sondern sie war für die freizügigen Steinmetzen das Symbol der Bruderschaft, in der Meister und Gesellen sich zu gemeinsamem Wirken verbanden Die Bauhütte war nicht dem stadtischen Zunftzwang denn neben den Bauhütten bestanden in den Stadten Zünfte der Steinmetzen und Maurer sondern einer selbst gegebenen Ordnung unterworfen.
Sie war frei von außerer Beschrankung durch die stadtische Gewerbeordnung, aber in sich selbst bis aufs kleinste gegliedert. Gegründet auf religiöser sittlicher Basis "Gott zu ere und zum gemeynen nutz". erwachsen auf dem Boden der katholischen Kirche, eine Frücht der klösterlichen Bauschulen, nicht selbst ein kirchliches Institut, jedoch ein Bind der Zelle und der Zeitrichtung. Bald traten die einzelnen Bauhütten miteinander in Verbindung, was ja bei dem haufigen Ortswechsel der Steinmetzen natürlich war, und so hat es im Mittelalter kein anderes Handwerk zu einer so festen, über das ganze Reich und weit über die Grenzen des Reiches hinausgehenden Verbindung gebracht wie das der Steinmetzen. Ein Großer Bruderbund war es. Ihm unterstanden alle lokalen Brüderschaften, sein anerkanntes Haupt war die Straßburger Bauhütte. Neben dieser bestanden Haupthütten in Köln, Bern, Zürich, Wien und anderen Orten. Daß bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts nicht nur das Gefühl der Zusammengehörigkeit der Brüderschaft mit den eigenen Zunftgenossen bestand, sondern daß darüber hinaus ethische und soziale Bestrebungen vorhanden waren, geht aus der Straßburger Steinmetzordnung des Jahres 1563 hervor, in der vorgeschrieben ist, daß die angesammelten Gelder dazu verwendet werden sollten. "Die Armen damit zu fürdern und unser Notdurft der Ordnung damit zu versehen".

Der Meister (oder die beiden Meister) leitet die Bauhütte. Sein Vertreter war der Parlierer (Polier)- Die Mehrzahl der zur Bauhütte Zugelassenen waren die Gesellen. Zum Diener (Lehrling) konnte keiner aufgenommen werden, der "uneelich" war. Sein Name wurde in der Bauhütte angeschlagen und alle Br. konnten mit voller Stimmenfreiheit für oder gegen ihn stimmen- Er mußte guten Leumund haben. Mehr als fünf Kandidaten konnten nicht auf einmal angenommen werden (Heideloff) Dieser Lehrling wurde als Diener am rauhen Steinwerk bezeichnet, während der ordnungsmäßig ausgelernte, in der Fremde gewesene Geselle, der zur weiteren Ausbildung noch dienen wollte , Kunstdiener genanm wurde. Daß der losgesprochene Lehrling in die Geheimnisse der Bauhütte eingeweiht wurde geht aus der Straßburger Ordnung von 1563 hervor: "denn ein jegklicher Diener, so er ausgedient hat, soll bei seinen treuen und ehren an eyds statt geloben, bei Verlierung des Steinmetzen Handwerck, das er den Steinmetzen gruß und auch die schenk niemands wolle öffnen oder sagen, denn den ers sagen soll, auch gar nichts darum aufschreiben".
In dem Bruderbuch der Breslauer Steinmetzen 1707 (Stadtarchiv, Breslau Hds. 0 300, zitiert bei Wissell) lautet die eidesstattliche Versicherung die unter Erhebung der drei Mittelfinger geleistet wurde: "Ich gelobe und verspreche, daß ich den Steinmetzen Gruß und die Bruderschaft wie auch die Schenk niemandes eröffnen, oder sagen will, denn wem ichs sagen sol, weder meinem Vater noch Mutter, noch Schwester oder Brüder, noch einigen Menschen nicht, auch garnichts davon auf Schreiben, so wahr mir Gott Helffe." Von einer Strafe bei Verletzung des Eides wird hingegen nichts erwähnt. Der Lehrling, der seine Lehrzeit beendet hatte, wurde vor versammeltem Handwerk losgesprochen. Ehrbarer Geselle wurde er aber erst, wenn er die Braderschaft erworben und zu dem Zwecke 14 Tage von zwei älteren Gesellen in die Zunftgebäuche eingeweiht war. Damit unlautere Elemente von den Bauhütten ferngehalten wurden diente die Hüttengerichtsbarkeit. Kleinere Verfehlungen wurden im Budenrecht, das sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat, schwerere im Hüttengericht, im Gaugericht und als oberster Instanz im Hauptgericht der vier Bauhütten entschieden. Der Fernhaltung nicht zugehöriger Elemente dienten auch die Zeichen an denen sich die Br. Steinmetzen erkannten. Das Haupterkennungszeichen war die Handschenk.
Erkennungszeichen.
Die Handschenk war nur den ehrbaren Gesellen bekannt. Sie bestand in einer Art des Handschenkens, die genau unserem Lehrlingsgriff entspricht, ein Griff, der so unauffällig und schnell gegeben wurde, daß ein anwesender Fremder davon nichts merkte. "War einer der Begrüßenden im Zweifel, ob die Handschenk richtig gegeben sei, reichte er seinem Gegenüber noch einmal die Hand. Doch wurden die Hande tiefer als sonst ineinandergelegt, so daß der ausgestreckte Zeigefinger etwas über das Handgelenk hinaus in der Pulsgegend einen festen Drück ausüben konnte" (Wissel).

Von besonderem Interesse für uns ist die Zeit der Einfahrung dieses Griffes. Wissel vermutete, daß die Handschenk auf der Tagung zu Straßburg 1563 vereinbart sei. Er stützte seine Annahme auf ein Schreiben der Straßburger Hütte, das sich im Bruderbuch Zürichs vom Jahre 1563 eingetragen findet und folgendermaßen lautet: "Es haben auch gemeine Meister und Gesellen ein Ordnung ihrer Heimlichkeit halben gemacht und angesehen, damit kundbar und wissent, welcher ein redlicher Meister oder Geselle des Steinmetzen Handtwereks sey."

Die alten deutschen Steinmetzen kannten D vielleicht doch nicht wie stets behauptet wird Grüßer und Briefer. Denn unter den zahlreichen ürkunden, die im Besitze von Wissel sind, findet sich keine Urkunde und überhaupt ist keine bekannt über einen Briefer bei den Steinmetzen. Auch in den Ordnungen und im Examen ist von ihnen keine Rede. Bei den ehrbaren Zimmerleuten und Maurern hingegen unterschied man Grüßer und Briefer. Im Examen der letzteren heißt es bei Anmeldung des zugereisten Gesellen: "Bist Du ein Briefer oder ein Grüßer?" Die Urkunde der Briefer war im allgemeinen eine Art Pat, in dem über die Tätigkeit des betreffenden Gesellen Mitteilung gemacht wurde. Auch im Examen der Steinhauer findet sich nach Heimsch (Bandwerksbrauch der alten Steinmetzen, Stuttgart 1872) diese Frage. Zwischen Steinmetzen und Steinhauern bestand aber zweifellos ein Gegensatz, so daß hiermit nicht bewiesen ist, daß sich auch die Steinmetzen in Briefer und Grüßer teilten. Niemand konnte ohne die vorschriftlichen Erkennungszeichen in die Hütte kommen. Die Steinmetzen hatten eine bestimmte Bekleidung, zu der der Hut und der Stock "der Excuser" gehörte, dessen sich wohl auch mancher Br. mit dem Worte Excusez zum Schutz bediente. Auch der Schurz gehörte zur Bekleidung, wie wir aus dem eingehenden Examen wissen, dem sich der in die Hütte um Einlaß Begehrende zu unterwerfen hatte.
In diesem heißt es:
Was trägt er unter seiner Zunge? Verschwiegenheit !
Was trägt er unter seinem Hut? Zucht und Ehrbarkeit!
Warum tragt er einen Stock?
Gott und allen braven Steinhauern zur Ehr, mir zum Nutz und andern Bundsfottern zum Trutz !
Warum tragt er einen Schurz ? Allen braven Steinhauern zur Ehr und mir zum Nutz."
Das Umbinden des Schurzes war ein Symbol, das auch bei andern Zünften von besonderer Bedeutung war. So wurde bei den Müllern dem jungen Gesellen das Schurzfell vor offener Lade umgebunden mit den Worten: "In Ehren wirds dir vorgebunden zur Hand, Hute Dich, daß Dir's nicht abgebunden wird mit Schand" (Wissel, Band II, 5. 52). Weitere der vielen Fragen des Examens beziehen sich auf die Bedeutung des Maßstabes und des Zirkels.
Das Hauperkennungszeichen der Brr. Steinmetzen war das dem einzelnen Br. erteilte sogenannte Ehrenzeichen, dessen Besitz, wie wir zuerst aus der Rochlitzer Ordnung erfahren, der Beweis der ordnungsmäßigen Erlernung des Berufes war. Diese Steinmetzzeichen, deren uns zirka 10.000 bekannt sind, waren komplizierte, aus bestimmten Winkeln zusammengesetzte Figuren, deren nahere Beschreibung sich erübrigt, da sie nur für den einzelnen Gesellen oder Meister als Merkzeichen galten. Auch die Abnahme der Stellungen der Füße zu ganz bestimmten Figuren diente als Ausweis. Hierbei hatte der Geselle die Arme uber die Brust zu kreuzen, so daß die rechte Band den linken Oberarm um faßte, der linke Unterarm auf den rechten Unterarm gelegt wurde.

Der Geselle hatte beim Eintritt in die Bauhütte den Hut abzunehmen und erst nach Aufforderung des Altgesellen, "die Gesellschaft soll bedeckt und bedankt sein", denselben wieder aufzusetzen Ebenso hatten bei dem folgenden Trinkgelage, für das gleichfalls ganz bestimmte Satzungen bestanden, wenn der Altgeselle dreimal mit dem Hammer auf den Tisch klopfte sich alle zu erheben, bis es heißt, "die Gesellschaft soll bedeckt und bedankt sein". Krüge und Glaser aber durfen wie es auch heute bei den ehrbaren, fremden Zimmergesellen Gebrauch ist, nur mit der rechten Hand angefaßt werden
Der Willkommen mußte stets in drei Absätzen getrunken werden. Auf das Buch hatte der Neu aufgenommene kniend Verschwiegenheit zu geloben. Die Annahme, daß, mit dem Buch die Bibel gemeint ist, ist nicht zutreffend. Vielmehr handelt es sich um das Bruderschaftsbuch das sich , ebenso wie die Gesellenordnung, in der Lade befand. Bei Eröffnung der Versammlung, insbesondere bei Neuaufnahme der Junggesellen, wurde die Lade geöffnet und bei Beendigung geschlossen. Ein Brauch, der, als Wissel als wandernder Handwerksgeselle nach Kiel kam noch bei dem Fachverein der Schlosser und Maschinenbauer, der aus der mittelalterlichen Gesellenbruderschaft der Schlossergesellen hervorgegangen ist, in Gebrauch war. Auf jeder Seite der Lade stand in zinnernem Leuchter ein brennendes Wachslicht. Das Offnen der Lade war ein hohes Symbol, denn die geöffnete Lade machte die Verhandlung zu einer amtlichen. Ungehörigkeiten bei geöffneter Lade wurden schwer bestraft.
SymboIe.
Winkelmaß,, Zirkel, Maßstab, Zweispitz und Spitzhammer waren den Gesellen Wegweiser zu fortschreitender Erkenntnis. Aus einem alten Steinmetzbachlein erwähnt Heideloff folgende Verse:
Zirkels Kunst und Gerechtigkeit
Den, on Gott, niemand uns uslait
Das Winkelmos hat Kunst genug
Wenn man es brucht an Ortes Fug
Der Mosstab hat Kunst mannigfalt
Wird auch gebrucht von Jung und Alt.

Besondere Bedeutung hatte das Winkelmaß, denn nach der Rochlitzer Ordnung hatte der Polier mit Maßstab und Winkelmaß einen Eid abzulegen. Der Zirkel war das Wahrzeichender Bruderschaft, das ihnen Wahrheit und Weisheit Liebe und Eintracht symbolisierte. Die Rose sei ihnen das Sinnbild der Verschwiegenheit gewesen.

Die säulen sollen nach Weiß dem Steinmetzen wohl bekannt gewesen sein. Im Weißkunig, einer Lebensbeschreibung Maximilians werden sie als Lust, Notdurft und Starke bezeichnet. In späterer Zeit waren daraus Weisheit, Wahrheit, Starke geworden, Worte, mit denen auch heute noch der Steinmetz den Gründstein weiht, da die Schönheit, die wir an zweite Stelle setzen, für den Steinmetz nur eine Seite der Starke und Wahrheit sei. Daß damit tätsachlich Säulen gemeint sind, ist sicher unrichtig. In der Bauhütte hatten sie weder in naturlicher Form noch im Sinne unserer Symbole Platz. Auch der Text im Weißkunig, "Es sprach dem Kunig, ob er den Grund gelernet hat, darauf, Ime der Jung kunig antwurt: es sei mit dem Stainwerch drew Hauptgepew, das Erst zu dem Lust, das andere zu der Notdurft, das drit zu der Sterkh", beweist keineswegs, daß Säulen in der Bauhütte als Symbole vorhanden waren.
Es besagt nur, daß Lust (Liebe), Notdurft (notwendige Kenntnisse) und Starke zu dem Aufbau gehören. Auch die drei kleinen Lichter hatten keinen Platz in der Symbolik der Bauhütte. Wenn von Lichtern die Rede ist, werden nur zwei Leuchter erwähnt, die neben der geöffneten Lade standen Begehrte ein fremder Br. Einlaß in die Bauhütte, so hatte er sich nach Heimseh durch dreimaliges Klopfen anzumelden. Dieses Klopfen wurde alsdann als Zeichen, daß der Fremde eintreten durfe, von innen erwidert Alle in der Bauhütte arbeitenden Gesellen, die sich mit dem Hute bedeckten und den Schurz dreieckig nach oben schlugen, stellten sich alsdann so auf, daß der Fremde sich beim Eintreten im Mittelpunkt des gebildeten Halbkreises oder Winkels befand Alsdann schritt er, nachdem er die handschenk gegeben hatte, mit drei Schritten auf den Meister zu, indem er mit rechtwinklig gestellten Füßen, den Blick in der Richtung des rechten Füßes, einen Schritt auf den Meister zu machte und den linken Füß an den rechten heranzog. Daß im Gegensätz zu den englischen Bauhütten des 17. Jahrhunderts ein Paßwort bei den deutschen Bauhutten bekannt war ist aus den Urkunden nicht erweislich.
Es ist auch nach der Ansicht von Wissel durchaus unwahrscheinlich, das ein derartiges Wort Geltung hätte, da die übrigen geschilderten Erkennungszeichen vollkommen ausreichten. Für die Lehrlinge kam überhaupt kein Zeichen in Betrachtw da sie ja erst nach Lossprechung in die Geheimnisse der Bauhütte eingeweiht wurden Das sich an Säulen vor dem Eingange zu Domen die Zeichen J. und B. finden, spricht durchaus nicht dafür, das diese Erkennungsworte für die Brüderschaft gewesen sind, die Säulen am Eingange des Salomonischen Tempels waren ja den Steinmetzmeistern bekannt. Endlich fragt sich, ob Johannes von den Steinmetzen verehrt wurde. Johannes, der Evangelist, war SchutzPatron der Maurer. Für die Steinmetzen galten dagegen soweit sich die Geschichte verfolgen laßt die vier Gekrönten als Schutzpatron e , Johannes, und zwar Johannes der Taufer, wird nur in der Rochlitzer Urkunde erwahnt, das ein Geselle "bis auff St. Johannestag in Dienst stehen solle". Aus einer Dombaurechnung aus dem Jahre 1560/32 ist nach Janner, S. 226, zu entnehmens daß am 24. Juni, dem Johannistage, die Hütte mit Laub geschmuckt und mit Kränzen geziert wurde, daß also an jenem Tage ein Hüttenfest Befeiert wurde- Daß aber Johannes der Täufer SchutzPatron der Steinmetzen gewesen ist, geht hieraus nicht hervor. (Mit Benützung eines Aufsatzes von C. Falk, Berlin, in der Festschrift der Großloge "Lessing zu den drei Ringen", 1930)
So sehen wir als secher erwiesen an, daß in den alten Steinmetzbrüderschaften als Erkennungszeichen, die wir abernommen haben, drei schritten und der Lehrlingsgriff bestand. Die (s.o-) erstmalig veröffentlichte Urkunde beweist, daß dieser im Jahre 1563 als neues Erkennungszeigen Geltung bekam. Ferner war die Begleitung mit Schurts und Hut in Gebrauch und Winkelmaß und Zirkel galten als Symbole für Handel nach Recht und Pflicht, für Bruder- und Menschenliebe (s. auch Steinmetzbrauch, Steinmetzordnungen).
Bauhüttenordnungen,
s. Steinmetzordnungen.
Baukunst.
Die Entwicklungsgeschichte der Freimaurerei verweist symbolisch und geschichtlich auf die B. Daher sind die in den alten Bauhütenmanuskripten enthaltenen Chroniken gleichzeitig auch eine Darstellung der Geschichte der B., die zumindest in ihren führenden Vertretern behandelt wird. Während sich die kontinental europaische und amerikanische Freimaurerei mit den symbolischen Zusammenhangen begnügt, ist in England der Zusammenhang der spekulativen Freimaurerei mit den alten baubeflissenen Steinmetzbruderschaften noch immer sehr lebendig. Beweis dafür sind die von der Quatuor Coronati Lodge alljährlich veranstalteten Summer Outings, gemeinsame Ausflage an Orte mit besonders charakteristischen Baudenkmalern der mittelalterlichen Steinmetzenkunst, sowie der Eifer, mit welchem die Zunft- und Gildengeschichte der englischen Baugewerkschaften verfolgt wird.
Der kontinentale Freimaurer nimmt die B. als das Mittel für den symbolischen Rahmen seiner Arbeit. dem Engländer sind die alten Baukunstler Fleisch vom eigenen Fleisch und Blut vom eigenen Blut. Nur so ist es zu verstehen, wenn in englischen und amerikanischen freimaurerischen Zeitschriften Fragen des Baustils, der Steinmetzenzeichen, der alten Bauhüttenvertrage u. a. m. mit dem gleichen Interesse behandelt und aufgenommen werden, wie etwa die Symboldeutung, die sich aus der B. ableitet, in deutschen Logen. Aus dieser ganz verschiedenen Auffassung erklärt sich auch das besondere Interesse an den Resten des Salomonischen Tempelbaues, der als Realität in Verbindung zur Freimaurerei gebracht wird, die häufige Wiederkehr von kunstvoll ausgeführten Modellen dieses Baues und die bis zu einer gewissen Reliquienverehrung gesteigerte Neigung, sich Steinblöcke aus den Steinbrüchen König Salomos, alte Werkzeuge, wie ägyptische Steinmetzhammer u. a., für die moderne Loge zu sichern.

Im übertragenen Sinne gilt dem Freimaurer seine Tätigkeit als geistige Baukunst Königliche Kunst, die nach gewissen feststehenden "geometrischen Gesetzen", das sind sittliche Normen, dem Zwecke des Freimaurertums, der Errichtung des symbolischen Tempels dienen soll.
Baumeister, Der Allmachtige aller Welten.
Die Freimaurerbezeichnung Allmächtiger oder Großer Baumeister aller Welten, abgekürzt: A. B. a. W. geht auf biblische Ursprünge zurück. (Epistel an die Hebraer, XI., 10: "Denn er wartete auf eine Stadt, die einen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist." Paulus I. Brief an die Korinther: "Ich von Gottes Gnade habe den Grund gelegt als sein weiser Baumeister." Und vorher: "Ihr seid Gottes Ackerwerk und Gebau.") Der Baumeister wird als Vergleich verwendet im Talmud, Traktat Sabbat 114 a, wo auf die Frage- Wer sind die (in dar Mischna] erwähnten Baumeister? geantwortet wird: Es sind die Gelehrten (bonajich), weil sie sich mit dem Aufbau der Welt beschäftigen. Bei Plato heißt Gott Demiurg, Weltbildner. Die Gnostiker nannten Demiurg den vom höchsten Gott unterschiedenen Schöpfer der materiellen Welt und identifizierten ihn mit dem Gotte der Juden.

Die englische Fassung "Great Architest of the Universe" lag im Sprachgebrauche der Zeit. So in der Tragödie von Marlow, Edward ll:
Thanked be heavens great architect". Von Comenius wird Gott wiederholt als Baumeister eingeführt. Sehr oft kehrt der Vergleich in den Schriften der Humanisten der Renaissance wieder. So bei Petrua Mareus in seiner Grabrede für Pomponius Lactus: höchster Baumeister aller Welt, bei Pico de Mirandola: der höchste Baumeister der Welt. Im freimaurerischen Cooke-Manuskript heißt es: founder and former of heaven and earth and all things. In den altesten Ritualbuchern ist die Formel unbekannt. Sie tritt erst im Dumfries Kilwinning MS. Nr. 4 auf, auch die Vorrede der Long Livers hat sie an zwei Stellen. Auch in deutschen Schriften findet sich die Wortverbindung. So in einem architektonischen Werke 1640: der Allmachtige Gott und Architectus gantzer Welt (Wolfstieg) und in der Architectonica sacra des A.E.Mirus1709 (Sonnenkalb). Anderson hat die Formel für seine Konstitutionen übernommen. So in der ersten Ausgabe: Adam, our first parent, created after the Image of God, the great Architect of the Universe (1723), in der zweiten (1738) abgeandert in: Der Allmächtige Baumeister und Großsmeister des Weltalls.

Die Weltmeistersymbolik ist eine der Landmarken (s. Einleitung) der Freimaurerei geworden. Zu den aus dieser Landmark abgeleiteten Folgerungen der freimaurerischen Lehre s. den Abschnitt: Gott.
Bauopfer.
Wird ein öffentliches Bauwerk in Angriff genommen, so wird unter besonderen Feierlichkeiten der Grundstein gelegt, wobei in eine Höhlung gewöhnlich Erinnerungsgegenstände, Münzen u. a., gelegt werden. Dieser Brauch, an dem in den angelsachsischen Landern gewöhnlich die Freimaurer unter einem besonderen Brauchtum teilnehmen, geht bis in die altesten Tage der Menschheit zurück. (Menschenopfer, dann abgelöst durch Tieropfer, Weihgaben u. a. m.) Die angelsächsichen Freimaurer gießen O1 und Wein über den Eckstein, den sie legen. Auf diesen Opfervorstellungen basieren zahlreiche Bausagen. Der vollendete Bau will sein Opfer haben, sonst kann er nicht gelingen. Daher die Sagen von den Baumeistern, die Fehler an ihrem Bau entdecken und sich aus Scham selbst töten. (In Prag wurde im 19. Jahrhundert erzählt, der Baumeister Emanuel v. Max habe Selbstmord verubt, weil er am Reiterdenkmal des Kaiser Franz einen Huf vergessen habe u. a. m.) Hierher gehören auch die Sagen vom Rosslyn-Pfeifer in der Kapelle der Lairds von Rosslyn in Schottland und vom Glockengießer von Breslau u. a. m. In der Freimaurerei ist die Legende vom Baumeister Hiram eine echte Bauopfersage. Schon aus diesem Grunde ist ihre stuartistische Entstehung (s. Hiram) abzulehnen. (Über das Bauopfer s. G. W. Speth, "Builder's Rites and Ceremonies", Quatuor Coronati Lodge London. 1931.)
Bausteine.
In der Logensprache die von den Freimaurern geleisteten Arbeiten, daher auch Logenvortrage belehrenden und zur Förderung des Baus dienenden Inhalts, synonym: Baustuck. Beliebt auch als Titel freimaurerischer Zeitschriften, so: "Bausteine", Monatshefte der Provinzial-Großologe von Hamburg in Berlin, begründet von Hermann Settegast, 1892 als Bundesblatt der Großsloge "Kaiser Friedrich zur Bundestreue", redigiert von Goldschmidt, ab 11. Jahrgang von Ungo Alexander - Katz, ab 13. Jahrgang von Ludwig Muffelmann (Verlag Unger, Berlin), stellte bei Auflösung der Provinzial-Großloge von Hamburg in Berlin das Erscheinen ein Ferner: "Bausteine", gesammelt von Brr. des Logen bundes "Royal York zur Freundschaft", redigiert von Johann Karl v. Broecker, erschienen 1882-1884. Ferner: "Bausteine", Schriftenreihe des Freimaurerbundes "Zur auf gehenden Sonne", ab 1923 in Heften mit Einzeldarstellungen. Hamburg, Versandstelle Kliefoth.
Bayerlein, Julius,
Mitglied des Reichstags, Kaufmann, * 1838, t 1899, war Meister vom Stuhl der Bayreuther Loge "Eleusis zur Verschwiegenheit", dann Großmeister und Ehren Großzmeister der Großsloge "Zur Sonne", förderte tatkräftig alle humanitären Bestrebungen.