Encyclopedie-B

De Maconnieke Encyclopedie zoekt


Een ogenblik !

BOJNICIÉ, IVAN,
BOKANOWSKI MAURICE
BOLANDEN, KONRAD V.,
BOLIAC, CESAR,
BOLINTINEANA, DIMITRI,
BOLIVAR, SIMON, GENERAL,
BOLIVIEN,
BOLSCHEWISMUS
BOLSANO, BERNHARD,
BOMBARDA, MIGUEL, DR.,
BOMBAYS
BONAPARTE,
BONHEUR, ROSA,
BONIFAZIUSKORRESPONDENZ,
BONNEVILLE, NICOLAS DE,
BON PASTEUR, SYSTEM,
BOOK OF OUR CHARCHES
BOOS, HEINRICH,
BOOSTERS
BOOTH
BORAZEREMONIEN
BORD, GUSTAVE,
BOREL, EUGEN,
BORGHT
BORGLUM, GUTZON,
BORN, IGNAZ EDLER VON,
BÖRNE, LUDWIG,
BOSTEL, FRIEDR. JAKOB DIETRICH V.
BOSTON,

Bojnicié, Ivan,
* 1858, t 1925, kroatischer Historiker, Landesarchivdirektor in Zagreb Lektor der ungarischen Sprache an der dortigen Universität, 1887-1889 Volksabgeordneter im kroatischen Sabor, schrieb eine Reihe archivistischer und historischer Studion, u. a. Der Adel von Kroatien und Slawonien . B. war langjähriger Redakteur der Zeitschrift des Landesarchivs und gleichzeitig der freisinnigen "Aufklärungs-Bibliothek Als Mitglied der Budapester Loge "Demokratia war er 1892 Mitgrunder der Zagreber Loge "Hrvatska Vila, die sich, als sie die Bestätigung der Behörde trotz aller Bemühungen nicht erlangen konnte, 1903 auf Betreiben von B. mit der Sisaker Loge vereinigte.
Bokanowski Maurice,
* 1879 t 1928, französischer Politiker der Rechten literarischer Bekämpfer des Bolschewismus, Marineminister. Als Handelsminister im Kabinett Poincaré schloß er 1926 mit Deutschland den ersten Handelsvertrag nach dem Weltkrieg. B. verunglückte auf einem DienstFlüge. Er war Stuhlmeister der Pariser Loge "Action ".
Bolanden, Konrad v.,
Pseudonym für Josef Bischoff, papstlicher Geheimkammerer, der 1871 ein Buch "Kelle und Kreuz, Erzahlung für das Volk (Mainz), und 1908 ein weiteres, Satan bei der Arbeit, erscheinen ließ. Beide sind gegen den Freimaurerbund gerichtete Erzählungen. In der letzteren hat B die "sozialistisch-judisch-Freimaurerische Verbrüderung Ludendorffs bereits vorgeahnt.
Boliac, Cesar,
rumänischer Politiker und Dichter, * 1813, t 1880, wurde wegen seiner Stellungnahme gegen das russische Protektorat eingekerkert, 1848 Mitglied des revolutionären Komitees und Sekretär der provisorischen Regierung. schrieb patriotische, von sozialem Empfinden erfüllte Gedichte, auch als Archaologe hervorragend, war Freimaurer
Bolintineana, Dimitri,
rumanischer Politiker, Dichter und Publizist, * 1826, t 1872, nahm gegen das ruscische Protektorät Stellung. verbannt, nach seiner Ruckkehr 1861 Außen-, dann Ünterrichtsminister, schrieb ,.Blumen des Bosporus "Legenden und Lieder Rumaniens, Dramen ("Alexandri Lapusneano usw.), war Freimaurer.
Bolivar, Simon, General,
BOLIVAR Frans
* 1783 in Caracas (Venezuela), t 1830 in Santa Maria Kolumbien), war Freimaurer. Nationalheld des südamerikanischen Befreiungskampfes gegen Spanien, 1810 Mitkämpfer von Miranda (s. d.), Bahnbrecher auf geistigem und kulturellem Gebiet. Freund Alexander v. Humboldts, der mit seiner Hilfe seine berühmte Forschungsreise über die Anden unternahm. Nach einem ungemein schwierigen Marsch über die Kordilleren konnte B. Neugranada und hernach das ganze nördliche Südamerika befreien und sich zum Präsidenten des Staates Kolumbien (damals Neugranada, Venezuela und die Gegend des heutigen Ecuador), 1827 auch von Peru, aufschwingen. 1826 berief B. einen panamerikanischen Kongreß nach Panama zur Gründung der "panamerikanischen Union . 1829 brach ein Aufstand gegen B. los; im Janner 1830 dankte er ab. Anlaßlich der Feiern zu seinem 100. Todestage beantragten die Freimaurer der Staaten Bolivia, Ecuador und Chile die Errichtung eines Nationaldenkmals, verbunden mit einer polytechnischen Anstalt, an der junge Leute der südamerikanischen Staaten für gemeinsame Zwecke erzogen werden sollten.
Bolivien,
südamerikanische Republik. Bis 1930 hatte die Großloge von Chile insgesamt sieben Logen in La Paz, Cochabamba, Oruro, Potosi Suere. Am 12. April 1930 erteilte sie einen Stiftungsbrief für eine selbständige Großloge von B.
Bolschewismus
ist der von Lenin interpretierte und zum Teil verwirklichte Marxismus. Seine Entstehung geht auf den Londoner Partei kongreß der Sozialisten 1903 zurück, 1917 gelangte er in Rußland zur Herrschaft. Sein Ziel ist klassenlose, staatenlose, gewaltlose. kommunistische Gesellschaftsordnung in der ganzen Welt, sein Mittel die Diktatur des Proletariats las Symbol ist der fünfzäckige Sowietstern mit Hammer und Sichel. Die angebliche Heraufbeschwörung des B. durch die Freimaurerei, die von ihm geplante Weltrevolution, die Ermordung der Zarenfamilie werden von Gegnern der Freimaurerei besonders gerne als schlagendes Beispiel des verhängnisvollen freimaurerischen Einflusses auf das Weltgesehehen herangezogen. Tatsächlich bestehen zwischen B. und Freimaurerei weder personliche noch geistige Zusammenhange irgendeiner Art. Der B. ist seinem Wesen nach kollektivistisch, die Freimaurerei individualistisch. Die Volkskommissäre haben die Freimaurerei, die zu ihrer Zeit in Rußland nicht mehr existierte, trotzdem ausdrucklich verboten, sogenannte Nachahmungen in Form eigenartiger mystischer Vereinigungen, wie der "Lodernde Löwe von Leningrad, wurden aufs scharfste unterdrückt. Kein einziger der Volkskommissäre hat jemals einer Freimaurerloge angehört. Insbesondere sind sie niemals in Paris aufgenommen worden. Der Umstand, daß die Pariser Logen zugleich als Aufnahmeort mißliebiger deutscher Politiker bezeichnet werden beweist allein schon die tendenziöse Mache.

Lediglich Trotzky hat, wie er in seinem Memoirenwerke erwähnt, während seiner ersten Gefangenschaft aus der Gefangnisbibliothek Zeitschriften erhalten, die Artikel über Freimaurerei enthielten, und diese und dann auch Bucher aufmerksam studiert. "Ein Schreibheft von mehreren hundert Seiten, eng beschrieben, war fast ganz ausgefullt von meinen Notizen über die Freimaurerei, ihre Ursprünge und ihre Entwicklung in den verschiedenen Landern Europas, schreibt er. So seltsam das scheinen mag, wurde die Geschichte der Freimaurerei die letzte Brucke, die mich zum Marxismus führte.

Dieser letzte Satz ist dahin gedeutet worden als habe Trotzky aus dem freimaurerischen Gedankenkreis seine kommunistischen Grundsatze geschöpft. Gerade das Gegenteil ist richtig: einer Natur wie Trotzky konnten die auf Befreundung des Feindlichen zielenden Ideen der Freimaurerei nicht genugen. Er sah in ihnen eine Irrlehre, die mit allen Mitteln überwunden werden muß. 1923 schrieb er in der "Iswestija" gerade die französische Freimaurerei sei eine Pestbeule für den Kommunismus, gegen den sie einen reaktionären Einfluß geltend mache. "Sie ist die kapitalistische Feindin des Kommunismus; sie ist so rückständig wie die Kirche, der Katholizismus. Sie stumpft die Scharfe des Klassenkampfes durch Mystizismus, Sentimentalität und moralischen Formelkram abMit glühendem Eisen müßte sie mit ihrer Gefolgschaft ausgerottet werden, denn sie schwacht die Lehren des Kommunismus durch ihre bürgerlichen Journalisten... Besser, eine kommunistische Gemeinschaft von nur 50.000 tatkräftigen Männern, als ein Freimaurer unter Hunderttausenden von ihnen." (W. F. Z. 1923, Nr. 2.). Auf Trotzky ist wohl die im gleichen Zeitraum erfolgte offizielle Stellungnahme der Sowjets gegen die Freimaurerei zurückzuführen; sie findet ihren Ausdruck in folgendem Beschluß des vierten Kongresses der III. Internationale

"Es ist unbedingte Notwendigkeit, daß die führenden Organe der Partei alle Brücken abbrechen, die zum Bürgertum führen und deshalb auch einen radikalen Bruch mit der Freimaurerei vollziehen- Der Abgrund der das Proletariat vom Bürgertum trennt, muß der kommunistischen Partei voll zum Bewüßtsein gebracht werden. Ein Bruchteil der führenden Elemente der Partei bat versuchen wollen, über diesen Abgründ maskierte Brücken zu schlagen und sich der freimaurerischen Logen zu bedienen. Die Freimaurerei ist die unredlichste und infamste Prellerei des Proletariats seitens eines nach der radikalen Seite neigenden Bürgertums. Wir sehen uns gezwungen, sie bis aufs äußerste zu bekämpfen." Eine Reihe von Großlogen haben 1930 gegen die Kirchenverfolgungen in Sowjetrußland protestiert.
Bolsano, Bernhard,
deutscher freiheitlicher katholischer Theologe, Philosoph und Mathematiker italienischer Abstammung an der Prager Universität, der, von Rom und dem Metternichschen Absolutismus verfolgt, humänistische und nationalidealistische Ideen im tschechischen Volk verbreitete und 1819 seiner Lehrkanzel der Religionsswissenschaft verlustig ging, weil er laut kaiserlichem Dekret "seine Pflichten als Priester Lehrer und guter Staatsbürger durch Lehren verletßt" hatte, die da lauteten- "Es wird die Zeit kommen, in der der Krieg, dieses unsinnigste Vorgeben zum Beweis des Rechtes des Schwertes, allgemein ausgerottet werden wird. Und auch die Zeit, in der die tausenderlei Unterscheidungen nach Wurden und die Grenzen zwischen den Menschen auf das gebührende Maß- herabgesetzt sein werden, wo ein jeder in seinem Nächsten nur seinen Bruder sehen wird. Und es wird schließlich auch die Zeit heraufdämmern, die nicht mehr gewaltsame Mißbrauche in dem furchtbaren Maße zulassen wird, das heute an dar Tagesordnung ist, eine Zeit, in der niemand mehr allen Ernstes eine Ehre darin sehen wird, daß er allein soviel an irdischen Gutern zusammenrafft, wie genügen wurde, die Bedürfnisse von Tausenden zu befriedigen." Nach B. heißt eine Prager tschechische Loge.
Bombarda, Miguel, Dr.,
Direktor des Hospitals für Geisteskranke in Lissabon, während der Revolution 1910 Leiter des Zivilausschusses, wurde am 3 Oktober erschossen. Seinem Sarge folgten Zehntausende B. war Redner der Lissaboner Loge ,Irradiacao"
Bombays
Provinz Britisch-Indiens. Die erste Loge wurde 1758 gegründet, 1763 ein Provinzial Großmeister einsesetzt. Gegenwärtig sind unter der Distrikts-Großloge B. der Großloge von England in der Hauptstadt B., in Karachi, Poona usw. insgesamt 49 Logen tätig, darunter auch eine in Aden (Arabien). Adresse: F. M. Hall, Ravelin street, Fort, Bombay. Unter dem "Grand Master of all Scottish Freemasonry in India", der Großloge von Schottland, der ebenfalls seinen Sitz in B. hat (Adresse des Sekretariats: Elphinstone Building, Murzban Road, Bombay), arbeiten insgesamt 79 Logen, darunter viele in anderen Provinzen Britisch-Indiens, sowie in Afghanistan, Persien, Burma (Hinter-Indien) und auf Ceylon. Unter der Großloge von Irland sind in B. zwei Logen tätig.
Bonaparte,
s. Napoleon, Napoleoniden.
Bonheur, Rosa,
berühmte französische Tiermalerin, * 1822, t 1899, wurde nach ihren eigenen Angaben in einer Freimaurerkapelle getauft. Sie erzählte: "Mein Vater machte die Bekanntschaft eines Herrn Fabré - Palaprat, Großmeisters der Templer. Er besaß das Schwert, den Helm und den Panzer Jacques de Molays, des Martyrers. der 1314 vor der Kathedrale von Notre-Dame verbrannt wurde. Ich wurde bei den Tempelrittern getauft. Sie hatten eine gotische Kapelle in der Cour du Miracle. Ich wurde getauft unter einem Stahldach von gekreuzten Degen, wobei die Ritter in voller Tracht anwesend waren." Fabré-Palaprat war 1804 Schöpfer der Pariser "Neutempler" (s. d.), sines Pseudo-Ordensrittertums, das mit Freimaurerei an sich nichts zu tun hätte und mit ihr höchstens dadurch in Berührung stand, daß unter den Mitgliedern auch Freimaurer waren.
Bonifaziuskorrespondenz,
s. Galen, Augustinus.
Bonneville, Nicolas de,
französischer Schriftsteller, Buchhändler in Paris, * 1760 t 1828. Verfasser des Buches "Les Jésuites chassés de la Maçonnerie et leur poignard brisé par les maçons" (1788), übersetzte auch Smiths "The use and abuse of Freemasonry" und Thomas Paines "Essay on the origin of Freemasonry" ins Französische. Seine- fixe - Idee war, daß die Jesuiten in die Freimaurerei die Templerlegende eingeführt hatten, um sie auf diese Weise zu zerstören. Für B. war alles, was im Freimaurertum zu den drei symbolischen Graden hinzügekommen war, Jesuitenwerk, Ramsay, von Hund, Saint Martin, die "Unbekannten Oberen" Geschöpfe der Junger Loyolas. Das Büch wurde am 13. Juni 1788 im Auftrag der Mere-Loge écossaise im Saale der verlorenen Schritte laut Beschluß verbrannt. 1793 wurde B. als Girondist eingekerkert, kam aber glücklich wieder aus dem Kerker. Er ist auch der Verfasser profaner Geschichtswerke, so einer "Histoire de L'Europe moderne", 1792.

Die Idee, das die Jesuiten die Freimaurerei mit ihren eigenen Waffen schlagen wollten, ist nicht B.s geistiges Eigentum. Adam Weishaupt (s. d.), der Illuminat, dachte ebenso auch Mirabeau kommt in seiner Monarchie prussienne sous Frédéric-le-Grand" zu ahnliehen Schlussen, vor allem aber erhob Bode (s. d.) (auf dem Wilhelmsbader Konvent) in diesem Sinne seine Stimme. Die hauptsächlichste Anleihe dürfte B. aber bei dem oben erwähnten, von ihm ins Französische übertragenen Buch des Captains Smith gemacht haben, dem die Großloge von England 1783 die Drückerlaubnis verweigert hatte. Auch Rebold (s. d.) suchte Zusammenhange zwischen dem Jesuitenkolleg von Clermont und dem freimaurerischen Kapitel von Clermont. Ebenso Ragon (s. d.) in seiner Orthodoxie maçonnique. Daß die französischen Hochgrade über diese Verdachtigungen empört waren, liegt auf der Hand. Daher spricht auch die MereLoge in ihrem Urteil gegen B. von einem "Produkt, geboren aus einem perversen Geiste, und einem Gift, bestimmt, eine alles zerstörende Geißel der Freimaurerei zu werden" (s. L anto i n e, Histoire de la Frane-Maeonnerie en Franee, Seite 218).
Bon Pasteur, System,
Logen, die den Namen Bon Pasteur" führten, finden sich um 1750 in Warschau und Wilna. Aus diesen ursprünglich wohl durchschnittlichen Logen entwickelte sich ein eigenartiges mystisch-kabbalistisches System in zwölf Graden, das sich in vielen Punkten den Gold- und Rosenkreuzern nahert. Dieses System scheint auf Polen beschränkt geblieben zu sein, wenn auch interessanterweise in Wien in Trödlerladen mehrere Abzeichen gefunden wurden. Die mit prachtvoll ausgeführten kabbalistischen Zeichnungen ausgestattete Liturgie des "Bon Pasteur" befindet sich in der Wiener Nat.-Bibliothek. (Ausführlich wiedergegeben mit.zahlreichen Abbildungen in "Freimaurermuseum", Band II: Dr. Thalmann, "Das System der Loge du Bon Pasteur".)
Book of our charches
Bucg unser pflichten ,. dem Cooke-Manuskript (s. d.) beigefügte Handschrift der "Pflichten" (s. d.) der englischen Steinmetzbrüderschaften, die altesten, die bekanntgeworden sind. Nach der Hypothese von Sonnenkalb wahrscheinlich eine Abschrift der Statuten, die man auf eine Umfrage des Parlaments an die Gilden von 1388 an die Regierung einsandte. Das B. ist älter als das Buch der Pflichten" im Halliwell-Manuskript, da dieses Gedicht mehr Artikel und Punkte (15 gegen 9) aufweist. Das Werk wurde bei der Aufnahme der Lehrlinge nach der Eidesleistung verlesen (s. Pflichten).
Boos, Heinrich,
Dr. phil., Historiker, * 1851, t 1917, Professor der Geschichte in Basel, der sein Lebenswerk namentlich der Herausgabe historischer Unikate widmete (Inkunabeln und Handschriften der Schaffhausener Stadtbibliothek, Urkundenbücher der Stadte Aarau, Worms der Landschaft Basels), Geschichtsschreiber der Stadt Basel und der rheinischen Stadtskultur. war Mitglied der Basler Loge "Zur Freundschaft und Beständigkeit", verfaßte u. a. ein auch in die französische Sprache übersetztes "Bandbuch der Freimaurerei" (Aarau 1894). Besondere Bedeutung gewann seine 1910 in zweiter Auflage erschienene "Geschichte der Freimaurerei, ein Beitrag zur Kultur- und Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts".
Boosters
s. Sciots.
Booth.
1. Edwin Thomas , berühmter amerikanischer Schauspieler, * 1833, t 1893, Shakespeare-Darsteller, gründete das nach ihm benannte B.-Theater in New York, widmete sein Haus dem Schauspielerklub "The Players", war Freimaurer. In Erinnerung an B., der für diesen Zweck eine bedeutende Summe gespendet hatte, wurde 1896 von der Großloge von New York ein Kinderheim (B. Memorial Building) errichtet.
2. Sir Felix, t 1850, Freund des Polar forschers Roß, dem er 20.000 Pfund zur Ausführung seiner Nordpolexpedition zur Verfügung stellte. Ihm zu Ehren ist die nördlichste Halbinsel des amerikanischen Kontinents Boothia Felix benanat. Er war Sheriff von London 1828 und 1829, wurde nach dem Tode seines Bruders 1834 Baronet. B. gehörte dem Freimaurerbunde an.
Borazeremonien,
Mannbarkeitszeremonien australischer Stamme, bei denen in einer gradmäßigen Abstufung die Stammesweihe vollzogen wird. Diese Zeremonien sind als Kultur aüßerungen Primitiver für das Verstandnis der symbolischen Männerbünde von hohem Werte, Zahlreiche Bestandteile des Borakultes sind infolge der völkerpsychologischen Verwandtschaft bis in die Kulte moderner Mannerbünde, so auch der Freimaurer, nachweisbar.
Bord, Gustave,
französischer antifreimaurerischer Schrifteteller, Verfasser eines sehr wichtigen, auf Grund umfangreichen Materials geschriebenen historischen Buches "La Franc Maçonnerie en France des origines à 1815", das auf drei Bande berechnet war, von denen aber nur der erste, bis 1771 reichend, erschien: "Les ouvriers de l'Idée révolutionnaire" (Paris 1908). Unter den wissenschaftlich arbeiten den Gegnern der Freimaurerei ist B. wohl einer der objektivsten. Im Verlaufe einer Polemik über seine Geschichtsauffassung im "Intermédiaire des Chercheurs et des Curieux", die sich über drei Jahre, 1910 bis 1913, erstreckte, erklärte B.: "Ich bekämpfe entschlossen, aber loyal den freimaurerischen Geist, den ich für destruktiv halte, aber ich beklage die übertriebenen, exzessiven auf Ungenauigkeit berahen den Angriffe, weil sie ungerecht und nutzlos sind." R. Mennevée ("L'Organisation anti maçonnique en France", Paris 1928) sieht in dieser Ünparteilichkeit, die in antifreimaurerischen Kreisen unliebsam auffiel, den Grund warum das Werk nicht abgeschlossen wurde.
Borel, Eugen,
schweizerischer Bundesrat Bundespräsident und erster Weltpostdirektor * 1835, t 1892. Präsident des Bundesgerichtes 1873 bis 187S Mitglied des Bundesrates. dann bis zu seinem Tode an der Spitze des Weltpostburos. Als Oberst im Justizetabe führte er 1891 die neue schweizerische Militärstrafgerichtsordnung ein. B. war Freimaurer.
Borght, Richard, van der,
hervorragen der deutscher Volkewirt, * 1861, t 1926. Präsident des Kais. Statistischen Amtes in Berlin Verfasser bedeutender Werke ("Finanzwissenschaft", "Grundzüge der Sozialpolitik"), war Mitglied der Lichterfelder Loge "Drei Lichter im Felde" und Ehrenmitglied der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln".
Borglum, Gutzon,
John Gutzonde de l a Mothe, beruhster amerikanischer Bildhauer, Maler und Schriftsteller, 1867, Ingenieur der Aerodynamik, schuf das Reiterdenkmal Sheridans in Chicago, die Kolossal büste Lincoln s im Kapitol, die Gruppe "Stuten des Diomedes" im New Yorker Metropolitan Museum, .,Die Kriege Amerikas" in Newark, das Wilson-Denkmal in Polen, das "First National Memorial", ist Pastmaster der New Yorker Howard Lodge.
Born, Ignaz Edler von,
Hofrat * 1742 in Karlsburg in Siebenbürgen, t 1791 in Wien, widmete sich, nachdem er 16 Monate dem Jesuitenorden angehört hatte, in Prag dem Studium der Rechte. Nach Auslandsreisen nach Holland und Frankreich wurde er nach neuerlichen Studien (Naturgeschichte, Bergwerkskunde) 1770 Beisitzer im obersten Münz- und Bergamt in Prag, später Bergrat.
Früh Mitglied mehrerer Akademien der Wissenschaften, eifriger Naturaliensammler, erhielt er 1776 die Berufüng nach Wien, um das kaiserliche Naturalienkabinett, die Stammsammlung des heutigen Naturhistorischen Museums, zu ordnen und zu beschreiben. (Index rerum naturalium Musei Caes. Vindob.) 1778 und Musei Vindob. Testacea 1780.) 1779 wurde er Wirklicher Hofrat bei der Hofkammer im Münz- und Bergwesen. Seiner geistigen Veranlagung nach ein echtes Kind der josephinischen Periode, wirkte er im Geiste der Aufklärung seiner Zeit. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlichte er einige anonyme Pasquille. So die "Staatsperücke" (1771) und eine Spottschrift auf die Mönchsorden: Specimen monachologiae, methodo Linnacana (Wien 1783), die auch deutsch unter dem Titel Ignaz Loyola Euttenpeitscher (Munchen 1784) erschien und ins Englische und Französische übersetzt wurde.
B. wurde gelegentlich seiner Reisen in den Bund aufgenommen, beteiligte sich in Prag eifrig am Logenleben und wurde nach seiner Berufüng nach Wien hier wie dort Mittelpunkt eines auserwählten Kreises, einer der Führer der österreichischen Freimaurerei. Die Wiener Loge "Zur wahren Eintracht" versuchte er zu einer Akademie der Wissenschaften zu gestalten. Die Zeitschrift "Physikalische Arbeiten der eintrachtigen Freunde in Wien" (1783 bis 1788 in sieben Vierteljahrs heften) wurde inhaltlich nur von Mitgliedern der Loge bestritten. Welche Anziehungskraft seine Persönlichkeit besaß, beweist das Wachstum seiner Loge, die von 15 Mitgliedern im Jahre 1781 auf 197 im Jahre 1785 anwuchs, von denen ein Großteil zur geistigen Elite zahlte.
Mit Blumauer, Alxinger, Sonnenfels, Gemmingen, Reinhold und Leon war er außerdem an der Herauegabe des Wiener "Journal für Freymaurer" beteiligt, das zahlreiche wertvolle Beitrage aus seiner Feder enthielt- Er förderte eifrig die Gründung einer Großen Landesloge von Osterreich, deren Großsekretar er (1784 bis 1785) war. Mit den Illuminaten hielt er Verbindung.
Als der Kurfürst von Bayern 1785 den Illuminaten orden auflöste, schickte ihm B. seine Diplome als Mitglied der Müchner Akademie der Wissenschaften und der gelehrten Gesellschaft zu Burghausen mit einem sehr entschiedenen Protestbriefe zurück (s. Illuminaten) . Verfalschung des Wesensinhaltes der Freimaurerei durch asiatische Brr., Magier, Alchimisten usw. veranlaßen B., durch den Fürsten Dietrichstein bei Joseph II. intervenieren zu lassen. Die Folge war 1786 die bekannte einschrankende Verordnung des Kaisers (vergl. Freimaurerpatent). Nach Erlaß des Dekrets wurde B. Stuhlmeister der Loge, Zur Wahrheit". Von seinen maurerischen Schritten seien erwähnt: "Geschichte einiger merkwürdiger Verfolgungen der Maurerey in den neueren Zeiten" (Wolfstieg 6567), die sich mit den Persekutionen der Freimaurer in Portugal, Neapel und Aachen beschäftigt, "Über die maurerische Schönheit", eine Rede, abgedruckt im Wiener "Journal für Freymaurer" 1786, ,Über den Ursprung der Tafellogen", ebenda 1784.

In allen Schilderungen der österreichischen Freimaurerei des 18. Jahrhunderts steht B. im Mittelpunkte. Nach der Überlieferung hat ihn Schikaneder im Textbuche zur Zaüberflöte als Sarastro verewigt. Die Freimaurerei seiner Zeit hat er weit überragt. Er hatte die Einsicht in ihre Aufgaben und wollte sie wissenschaftlich gestalten. Sein Großes Programm ist schließlich an der Trägheit der Masse gescheitert. Er hat im Leben gewirkt, aber die Tragik dieses Lebens war es, daß sich keiner fand, der das reiche Erbe zu verwalten verstand (vergl. Doktor Adolf Deutsch, Wien, "Ignaz von Born"
Börne, Ludwig,
deutscher Schriftsteller. * 1786, t 1837, Sohn eines judischen Bankiers in Frankfürt. Nach seinem Übertritt zum Christentum wechselte er seinen Namen Löb Baruch in Ludwig Börne. Berühmter politischer und kritischer Publizist des Vormärz, der in seinen Schriften die Scharfe des Geistes mit Leidenschaft des Herzens vereinigte, seine Zeit nachhaltig beeinflußte. Freiheit und deutsches Vaterland waren ihm das Höchste. Als er jene in diesem vernichtet sah, ging er nach Paris. Als auch hier die Freiheit unterging sah er sich beider Ideale beraubt (Leixner) 1808 in die Frankfürter Loge "Zur aufgehenden Morgenröte" aufgenommen. Sein gehassiger Gegner Heinrich Heine behauptet, ihm in Frankfürt zuerst in einem Freimaurerkasino begegnet zu sein. Börnes "Gesammelte Schriften", 2. Bd. XXXIX, enthalten eine 1811 gehaltene schwungvolle Rede, aus der manche Satze in neuzeitliche Rituale übergegangen sind, u. a. der folgende: "Die Maurerei ist die heilige Quelle, wo die verblühte Schönheit ihre Huldigung, wo die getrübte Weisheit ihre Helle, wo die geschwachte Kraft ihre Fülle wiederfindet. Sie ist das Asyl der geangstigten Treue, die Versöhnerin der beleidigten Ünschuld, die Vergelterin der unbezahlten Liebe... Sie stürzt die Scheidewand ein, die das Vorurteil zwischen Menschen und Menschen aufgerichtet; sie zieht das goldene Kleid hinweg, das einen seelenlosen Leib bedeckt. Sie stellt Herz gegen Herz, Geist gegen Geist, Kraft gegen Kraft. . . Sie lehrt den Baum nach seinen Fruchten schatzen, nicht nach dem Boden, der ihn trägt, nicht nach der Hand, die ihn gepflanzt."
Bostel, Friedr. Jakob Dietrich v.
* 1744, t 1810. Dr. jur. Meiningischer Hofrat und Reichskammergerichtsadvokat in Wetzlar. War schon 1766 Mitglied der Mainzer Loge Zu den drei Disteln", später Deputierter Meister der Loge "Zu den drei Helmen" in Wetzlar und Deputierter Obermeister der Größen Schottischen Direktorialloge "Joseph zum Reichsadler" daselbst. Veranlaßte 1777 die Verlegung des Frankfürter Kapitels der Strikten Observanz, in dem er leitende Posten bekleidete, nach Wetzlar. Begeisterter Anhänger der Hochgrade. Griff 1779, nicht sehr geschickt, in die Aachener Freimaurerverfolgung ein. Seit 1783 Deputierter Schottischer Obermeister der Wetzlarer Direktorialloge des Eklektischen Bundes. Er versuchte 1808 vergeblich die Großmeisterwurde dieser seit mehr als 15 Jahren rühenden Provinzialloge anzunehmen. War 1784 Illuminat unter dem Ordensnamen Jacobus Molay. B., dessen Gattin mit Goethe verwandt war, ist nachst Ditfurth der angesehenste Freimaurer des bedeutenden Wetzlarer Bruderkreises im 18. Jahrhundert gewesen.
Boston,
Hauptstadt des Bundesstaates Massachusetts der Vereinigten Staaten von Nordamerika, spielt in der Geschichte der amerikanischen Freimaurerei eine bedeutende Rolle. Hier wurde 1733 die erste regulare amerikanische Loge unter der Londoner Großloge gegründet ("The First Lodge of Boston"); zu besonderem Ruhm gelangte in den Zeiten des Revolutionskrieges die "S t. Andrew's Lodge", an deren Sitz, der "Green Dragon Tavern", sich auch das Hauptquartier einer Reihe der den Freiheitskämpf propagierenden und vorbereitenden Organisationen befand, so der Sons of Liberty u. a. (s. Boston Tea Party). Heute ist B. Sitz der Großloge von M. (Masonic Temple, 51, Boylston Street) und des Obersten Rates der Nördlichen Jurisdiktion des A.u.A. Schottischen Ritus von Nordamerika (Room, 1117, Statler Building, Park Square).