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Inhoud:
AUFGEBOT, AUSHANG.
AUFHEBUNG EINER LOGE.
AAFKÄRUNG, AAFKLÄRUNGSZEITALTER,
AUFKLÄRUNGSSCHRIFTEN ÜBER FREIMAUREREI
AUFLÖSUNG EINER LOGE
AUFNAHME IN DEN FREIMAURERBUND
AUFNAHMEGEBÜHREN.
AUFNAHMELOGE, REZEPTIONSLOGE,
AUFNAHMSGESUCH.
AUFRICHTEN DER SÄULEN,
AUFSEHER,
AUFSICHT.
AUFZÜGE,
AUGAGNEUR, VICTOR,
AUGE, ALLSEHENDES,
AUGEREAU,
AUGMENTATION DE SALAIRE,
AUGUSTEISCHER STIL.
AUSERWÄHLTE BRÜDER,
AUSERWÄHLTE COËNS,
AUSERWÄHLTER
AUSERWÄHLTER DER FÜNFZEHN,
AUSERWÄHLTER DER NEUN,
AUSERWÄHLTER RITTER, ERHABENER,
AUSSCHEIDEN AUS DER LOGE,
AUSSCHLIEßUNG, STREICHUNG,
AUßENARBEIT,
AUSTIN, STEPHEN FULLER,
AUSTRALISCHER STAATENBUND.
AUSTRIA, GROßE FREIMAURERLOGE,
AUSWÄRTIGE MITGLIEDER
AUSWEIS,
AUTODAFÉ.
AUTORITÄT
A. U. T. O. S. A. G.,
AVIGNON,
AVKSENTIEW,
AYR,
AYTONN, WILLIAM E.,
AZIZ HASSAN,
AZOREN.
Aufgebot, Aushang.
Die Bewerbung um Aufnahme in die Loge wird durch Aushang des Namens, meist mit Lichtbild, bekanntgegeben.
Da jedoch viele Mitglieder das schwarze Brett G nicht zu beachten pflegen, wird der Name des
Aufnahmewerbers vielfach auch durch dreimaliges Aufgebot der Volloge bekanntgemacht.
Aufhebung einer Loge.
Bei inneren Mängeln einer Loge, bei Vergehen gegen die Großlogen- ordnung, politischer Betätigung u. a. m. kann eine Loge durch die ihr übergeordnete Großloge nach durchgeführtem logengerichtlichen Verfahren aufgehoben und aus den Listen auf Zeit oder Dauer gestrichen werden. Hierzu ist ein Beschluß der Großloge oder ihres Bundesrates, bezw. des entsprechenden verfassungsmäßigen Organs notwendig. Die aufgehobene Loge scheidet damit aus dem Freimaurerbunde aus, verliert ihr Patent und die von der Großloge gewährte Arbeitsbewilligung als gerechte und vollkommene Bauhütte.
Aafkärung, Aafklärungszeitalter,
Epoche der Befreiung der Geister vom Druck überkommener a Vorurteile und Verbreitung richtiger sach- und A vernunftgemäßer Einsichten (Heinr. Schmidt) .Die A. strebte danach, dem Verstand gegenüber der gefühlsmäßigen Gebundenheit zu seinem Recht zu verhelfen, die Vernunft zu emanzipieren, den blinden Autoritätsglauben zu beseitigen und alle Gebiete des Lebens auf Grund der rationalen Einsicht zu bewerten und zu gestalten.
Ausgehend von John Locke und den englischen Deisten stand insbesondere die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts im Zeichen der A-, die auch in der Freimaurerei starke Wurzeln schlug. Hervorragendste Vertreter der A. waren Freimaurer In Frankreich von den Enzyklopädisten u. a. Helvetius, d'Alembert, Holbach, Voltaire, im Deutschland Friedrichs des Großen, in dem der Rationalismus des Freimaurers Christian Wolff vorbereitend wirkte, der König selbst, Lessings Herder, Nicolai. Die Freimaurer schlossen sich namentlich in Osterreich begeistert den auf A- gerichteten Bestrebungen an (Ignaz von Born, Sonnenfels u. a.). Es ist kein Zufall, daß die "Zaüberflöte" (s. d.), die Freimaureroper, den Kampf der A. gegen die finsteren Mächte des überkommenen Dogmentums darstellt.
Den Schlußstein der A. legte Kant. "A. ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst-verschuldeten Unmündigheit, die das Unvermögen ist, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen." "Sapere Aude ! Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!" ist seiner Meinung nach der Wahlspruch der A. Kant begann aber zu gleich mit dem Abbau des einseitigen Rationalismus, verhalf dem Gefühlsleben aus Gründen der "praktischen Vernunft" wieder zur Geltung.
Der Freimaurerkreis um den Weisen von Königsberg trug stark dazu bei, daß diese Auffassung, die sich anfangs auf einen engen Kreis von Pionieren beschränkte, weitere Verbreitung fand.
Aufklärungsschriften über Freimaurerei
(s.Literatur in der Einleitung).
Auflösung einer Loge
kann erfolgen
1. freiwillig über Beschluß der Mitglieder oder infolge Mitgliedermangel;
2. als Strafmäßnahme einer vorgesetzten Großloge (s. Aufhebuns);
3. durch die staatlichen Behörden, wie z. B. in der Nachkriegszeit in Ungarn und Italien.
Aufnahme in den Freimaurerbund
(frz. réception, engl. initiation) finden Männer von einem von der betreffenden Großloge festgesetzten Mindestalter, die unbescholtenen Rufes und Charakters sind, d. h. als freie
Männer von gutem Rufe angesprochen werden, frei über sich verfugen können, ein zum Erfassen der freimaurerischen Grundsätze hinreichendes Verständnis und Bildung besitzen und gewillt sind, sich auf deren Boden zu stellen.
Die Frage nach der Religion, der Rasse, der Weltanschauung wird im allgemeinen nicht gestellt. (Ausnahmen hiervon die christlichen Systeme sowie die amerikanische Freimaurerei, die Neger nicht aufnimmt.)
Die Vorstellung, daß nur beguterte Manner aufgenommen werden, ist ebenso falsch wie die
Annahme, daß der Aufzunehmende in religiösen und politischen Belangen eine bestimmte
dogmatische Auffassung zu vertreten habe.
Der Zweck des Bundes liegt in den Worten
Andersons, Menschen zusammenzuführen die das Leben sonst voneinander trennen wurde. Der Aufzunehmende, Suchende genannt, hat sich einem gewissenhaften Vorprüfungsverfahren zu unterziehen, das sich mit seiner Person, seinem burgerlichen Rufe, seinen Neigungen usw. beschäftigt. Nur durch Aufnahme in eine Loge wird man Mitglied des Bundes; eine unmittelbare Initiation findet nicht statt. Die Aufnahme selbst kann nur in persönlicher Anwesenheit des Kandidaten in einer feierlichen Logenarbeit erfolgen, wobei sich der Suchende einem durch Jahrhunderte bewährten eindruckevollen Gebrauchstum zu unterwerfen hat. Es ist dem Anwärter in jedem Stadium der Aufnahme möglich, sein Gesuch zurückzuziehen, selbst während des symbolischen Aktes. Durch die vollzogene Aufnahmehandlung erhalt der Suchende die Qualitäten des Freimaurers, die ihm den Besuch der Logen öffnen.
Aufnahmegebühren.
Für die Aulnahme in die Logen sind gewisse Taxen vorgeschrieben, die sich im allgemeinen in mäßigen Grenzen zu halten pflegen. Das Eintrittsgeld richtet sich nach dem Vermögensstande des Aufzunch menden, der Lebenshaltung und den Verpflichtungen, die er sönst seiner Familie usw. gegenüber zu erfüllen hat. In berucksichtigungswürdigen Fallen werden die Gebiihren herabgesetzt.
Aufnahmeloge, Rezeptionsloge,
Logenversammlung (Arbeit) zum Zweck der Aufnahme von Kandidaten (Suchenden) .
Aufnahmsgesuch.
Während in den deutschen und anderen Logen die Art der Abfassung des Aufnahmsgesuches, abgesehen von der Beantwortung gewisser vorgeschriebener Fragen, dem Aufnahmswerber oft vollkommen freigestellt wird, verlangt der angelsächsische Formalismus eine vorgeschriebene Form, die aber den Wert hat, daß sie dem Aufnahmewerber zugleich die Aufnahmsbedingungen bekannt gibt. Diese Aufnahmswerbung muß mit eigener Handschrift vollzogen werden, da des Schreibens unkundige Personen von der Aufnahme ausgeschlossen sind. Sie lautet z. B. nach
§ 187 der Großloge von England:
"Als freier Mann und nach Erfüllung des 21. Lebensjahres
erkläre ich, daß ich unbeeinflußt von unlauterer Werbung durch Freunde und unbeeinflußt
von gewinnsuchtigen und unwurdigen Absichten mich frei und freiwillig als Aufnahmswerber
für die Geheimnisse der Freimaurer melde; daß ich hierzu veranlaßt werde von einer gunstigen Meinung, die ich mir von der Institution mache, und daß ich Belehrung suche. Ich will mich eifrig den alten Gebrauchen und Gewohnheiten des Ordens anzupassen suchen." Die amerikanischen Großlogen verbinden die Gesuchsformuläre zumeist mit sehr umfangreichen Fragebogen.
Aufrichten der Säulen,
in angelsachsischen, besonders amerikanischen Logen haufiger Brauch, um auch außerlich den Stand der Logenarbeit zu bezeichnen. Vor beiden Aufsehern stehen kleine Säulen. Während der Logenarbeit ist die des Ersten Aufsehers aufgerichtet, die des Zweiten umgelegt. Wird die Loge
zur Erholung (Refreshment) berufen, so über nimmt der Zweite Aufseher symbolisch die
Aufsicht über die versammelte Loge, indem er seine Säule aufrichtet, während sie der Erste
Aufseher umlegt. Bei Wiederbeginn der Arbeit tritt die alte Säulenordnung ein.
Aufseher,
auch Vorsteher (engl. Warden, frz. Surveillant), nach dem Stuhlmeister die beiden höchsten, "hammerführenden" Beamten der Loge. Wo die Einrichtung des Zugeordneten Meisters nicht besteht, leitet in Verhinderung des Meisters der Erste Aufseher die Loge. Beiden A. kommt bei der Arbeit eine wichtige Aufgabe zu. Sie vor allem haben den Stuhlmeister bei der Durchführung der Logenordnung und der Culthandlungen zu unterstützen. Im allgemeinen heißen sie "Erster und
Zweiter A.", in der angelsächsischen Freimaurerei "Senior und Junior Warden". In englischen Logen leitet in Abwesenheit des Meisters der Senior Warden die eigentliche Arbeit,
während der lunior Warden sehr oft während des "refreshment" vorsitzt. In solchen Fällen
wird das symbolisch auch durch besondere Säulenaufstellung zum Ausdruck gebracht.
Die
A. haben ihren Sitz entweder beide dem Meister gesenüber ml westen, manchen systemen aber steht, dem altenglischen Ritual entsprechend, nur der erste A. im Westen während der zweite nach der Südseite versetzt ist. Die Stellung der A. charakterisiert daher schon äußerlich die Lehrart. Die Abzeichen der A. sind Wasserwaage und Senkblei.
Aufsicht.
Bei voller Wahrung der Autonomie der Logen führt die Großloge ein Aufsichtsrecht über die ihr unterstehenden Logen, das sich auf die Arbeitsweise die Geldgebarung und Einhaltung der allgemeinen freimaurerischen Formen erstreckt. Daher übt der Großmeister das sogenannte Visitationsrecht aus, wobei er die Aufzeichnungen der Loge, ihre Geschäftsbücher usw. überpruft und gewöhnlich auch einer rituellen Arbeit beiwohnt. Das Aufeichtsrecht über lose Freimaurervereinigungen, Kranzchen, Zirkel u. a. wird von dazu von der Großloge bestellten Logen ausgeubt.
Aufzüge,
engl. Processions. Feierliche Aufzuge gehörten in England zum Wesen der Zünfte und Gilden, besonders dort, wo die Gilde an eine Kirchengemeinde angeschlossen war. Die Freimaurer übernahmen diesen Brauch, indem sie besonders am Tage der Einsetzung des Großmeisters feierliche Aufzuge oder Auffahrten veranstalteten. Die erste feierliche Auffahrt dieser Art soll nach Anderson der Duke of Wharton veranstaltet haben. Die Gegnerschaft, deren sich die Freimaurerei schon im 17. Jahrhundert zu erfreuen hatte, rief Gegenaufzüge satirischen Charakters hervor (Seald Miserables, Mock Masons, s. d.). Infolgedessen wurden die feierlichen Aufzüge um 1746 eingestellt.—Der englische und amerikanische Freimaurer zeigt sich im Gegensatze zum kontinentalen Maurer bei feierlichen Anlassen, z. B. Gründsteinlegungen (s. d.) auch heute noch in voller maurerischer Bekleidung in der Offentlichkeit. Aufzüge der Freimaurer sind daher in England und Amerika nichts Seltenes und werden als eine selbstverständliche Einrichtung hingenommen (z. B. feierlicher Aufzug der Freimaurer durch die Straßen von Stratford anläßlich der Grundsteinlegung zum neuen Shakespeare-Theater u. a).
Augagneur, Victor,
französischer sozialistischer Politiker, * 1855, Professor der Pathologie, Bürgermeister von Lyon, Generalgouverneur von Madagaskar, Innen-, dann Marineminister, Generalgouverneur von Französisch Mittelafrika, gehört dem Grand Orient de France an, dessen Konvent von 1905 er präsidierte.
Auge, Allsehendes,
oder Auge der Vorschung, im Dreieck, umgeben von einem Strahlenkranz (frz. delta lumineux, engl. all - seeing eye), das in vielen Logen Über dem Stuhl des Meisters leuchtet, spielt als aus kirchlich en Gebrauchen übernommenes Symbol vielfach im Meistergrad, vor allem aber in den das esoterische Moment besonders betönenden Systemen eine Rolle. Es ist ein Symbol, das den Menseh en an die alle Geheimnisse durchdringende ewige Wachsamkeit Gottes mahnen soll.
Augereau,
Pierre Francois Charles, Marschall und Pair von Frankreich unter Napoleon I., e 1757, t 1816, Herzog von Castiglione. der Mann des Staatestreichs vom 18 Fruktidor, erscheint 1802 als Mitglied einer Feldloge beim 27. leichten Inf.-Regiment "Les Enfants de Mars'".
Augmentation de salaire,
de gage, de paie (frz.), Lohnerhöhung, Erhebung, Beförderung in einen höheren Grad.
Augusteischer Stil.
Anderson macht den Kaiser Auchustus in der Geschichtsklitterung seiner ,Constitution' zum Großmeister, der den Baumeister Vitruvius, "den Vater aller echten Baumeister bis auf diesen Tag", besonders unterstützte Unter dem A. S. in England wird jene Periode eines etwas durren klassischen Baustils verstanden, der insbesondere in der kunst des Christopher Wren und des Inigo Jones in England zum Ausdruck kam. Von Anderson wiederholt als "Augustan Style" bezeichnet und als letzte Errungenschaft gelobt.
Auserwählte Brüder,
V. Grad (zweite Erkenntnisstufe) der Lehrart der Großen National-Mütterloge "Zu den drei Weltkugeln". Diese Stufe bildet den Eingang in den Inneren Orient- Eine Belehrung, daß nicht aüßerer Glanz, außere Auszeichnung, außere Ehre den Wert des Sittlichen bestimmen, und daß sich auf Irrwege auch begibt, wer die der irdischen Natur gesteckten Grenzen zu überftiegen strebt, sich Wissens- und Vollkommenheitsdünkel hingibt, leitet zu einer temperischen Handlung, zu einer Ritterweihe, über. Der Kandidat vernimmt die Geschichte des Endes des Templerordens, die Legende, die diesen im 18- Jahrhundert mit der Freimaurerei verknupfte, er erfährt, daß bei allem Streben nach Wahrheit, das die Tempelherren beseelte, schließlich ihr Streben nach Glanz, Macht, Reichtum, nach äußerem Schein den Untergang herbeiführen mußten. Infolgedessen legt er die Zeichen der Ritterschaft wieder ab; vom Orden der Templer soll er aber die Lehre bewahren,
Diener der Wahrheit zu sein. Auch der zweite Irrweg (hochmütiger Wissensdünkel, schwindende Scheu vor dem Heiligen, Aufhören der Ehrfürcht vor dem Unbegreiflichen). der sich auch in der anderen Richtung, in dem Wahn manifestieren kann. man könne auf mystische Weise (durch Geisterbeschwörung) das Geheimnis des Lebens enträtseln, wird an einem Beispiel aus der freimaurerischen Geschichte erhellt: an den Rosenkreuzern Demut soll der A. B- üben, seine Weisheit soll der Glaube seine Schönheit die Liebe, seine Stärke die Hoflnung sein. der dreifache Grund, auf dem Würden und Glückseligkeit der Menschen beruhen.
Auserwählte Coëns,
s. Elus Coëns.
Auserwählter
AUSERWÄHLTER 1
(frz- Elu, engl. Elect). Hochgradbezeichnung, die im 18. Jahrhundert zunächst im Fortspinnen der Hiram legende. denn auch der De Molay-Tradition u. a. ihren Ursprung hatte- Es gab in Frankreich mehrere Systeme von A. (Elus Coëns Elus de la Vérité u. a-)- A- ist als Gradbezeichnung in fast alle Hochgradsysteme übergegangen. Im Schwedischen System A-. oder A. Bruder im A.u.A. Schottischen Titus: A der Neun der Funfzehn, der Zwölf, in anderen: Irish
Elect, Parfait Elu usw
Auserwählter
(auch Vertrauter des hl Andreas), letzter Kapitelgrad der Schwedischen Lehrart (im Gesamtsystem: in den skandinavischen Landern der X., im Zinnendorfschen System der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland der IX. Grad), halt dem auf die höchste Stufe zu Erhebenden nochmals vor Augen, daß seine letzte und höchste Pflicht das schon in allen fruheren Graden angedeutete Streben nach Vereinigung mit Gott als Mittelpunkt der ewigen Liebe ist. Dann wird er in das Innerste, gleich einer schottischen Kapelle ausgestattete Heiligtum geführt, wo die Vereinigung mit dem obersten Meister und den Brr. durch den Genuß des Kelches vollendet wird, wobei symbolisch auch die Vereinigung mit allen schon vorangegangenen Brr., die unauflösliche Verbindung mit dem Orden, erfolgt.
Auserwählter der Fünfzehn,
s. Meister Auserwählter der Neun.
Auserwählter der Neun,
s. Meister, Au serwählter der Neun.
Auserwählter Ritter, Erhabener,
s. Meister Auserwahlter der Neun.
Ausscheiden aus der Loge,
s. Deckung
Ausschließung, Streichung,
ist die schärfste Strafe, die gegen einen Freimaurer verhangt werden kann. Man unterseheidet A. aus der Loge, die nur die Verbindung mit der betreffenden Loge strafweise löst. im übrigen aber den Freimaurer charakter des Betroffenen unberührt laßt, so daß er unter Umstanden in einer anderen Loge wieder Anschluß finden kann, und A. aus dem Bund, womit der freimaurerische Charakter des Schuldigbefündenen erlischt. Da jedoch eineWeltorganisation der Freimaurerei mit einheitlicher Leitung und einheitlicher Exekutive nicht besteht, bezieht sich diese A. aus dem Bunde nur auf die eigene Großloge, hat aber im ubrigen nur mehr oder weniger theoretischen Wert, indem sie als höchstes Strafausmaß die völlige Unwürdigkeit des Verurteilten zum Ausdrucke bringen soll.
Außenarbeit,
s. Aktivismus, Innen arbeit.
Austin, Stephen Fuller,
General, amerikanischer Kolonisator, t 1793, t 1836, "Gründer von Texas", Kämpfer für dessen
Unabhängigkeit. war Mitglied der "Louisiana Lodge Nr. 109" in St. Genevieve bei St. Louis.
Sein Denkmal steht in der National Statuary Hall im Washingtoner Kapitol.
Australischer Staatenbund.
Jeder der sechs Staaten, ebenso Tasmanien, hat seine eigene Großloge, die zusammen mehr als 170.000 Mitglieder zahlen. Wie in so viele Weltgegenden, die von britischen Pionieren erschlossen wurden, kam die Maurerei auch nach A. durch (irische) Offiziere, Mitglieder von Militärlogen, die sich in den Truppenteilen bildeten, die bei der 1786 begonnenen Kolonisation mitwirkten. Protokolle solcher Logen gehen auf 1803 zurück. 1806 erteilte die Großloge von Irland ein Patent für die erste australische Zivilloge "Australian Sauthern Mother Lodge" in Sidney, zog dieses aber 1815 wieder zurück, um es erst 1820 wieder zu erneuern. Diese Bauhütte figuriert heute unter dem Namen "Antiquity" als Nr. 1 auf der Liste von Neusüdwales.
In dem Maße, wie die Erschließung des Landes fortschritt, machte auch die Bildung von Logen der drei britischen Obedienzen im Laufe des Jahrhunderts immer größere Fortschritte.
1823 entstand die erste Loge in Tasmanien, es folgten 1534 Adelaide, 1839 Melbourne, 1842
Perth usw. Die älteste anerkannte Großloge ist jene von Südaustralien, gegr. 1884, die jungste
jene von Queensland, gegr. 1920. Es bestehen heute:
1. Großloge von Sudaustralien (s. d.), gegr. 1884, 150 Logen, 15.000 Brr. Adresse:
Freemasons Hall, Adelaide-.
2. Vereinigte Großloge' von Neusüdwales (s. d.), gegr. 1888, 584 Logen, 72.500 Brr.
Adresse: Masonic Hall, Castlereagh Street, Sidney.
3. Vereinigte Großloge von Victoria (s. d.), gegr. 1889, 455 Logen, 50.000 Brr. Adresse:
Freemasons Hall, Collins Street, Melbourn e.
4. Großloge vonTasmania (s.d.), gegr.1890, 46 Logen, 4000 Brr.
Adresse: 117 Macquarie
Street. Hobart.
5. Großloge von Westaustralien (s.d, gegr. 1900, 131 Logen, 9000 Brr.
Adresse: Freemasons Hall, Perth.
6. Vereinigte Großloge von Queensland (s. d.), gegr. 1920, 340 Logen, 17.000 Brr.
Adresse: Freemasons Hall, Brisbane.
Bei der Gründung der neuen Großlogen wurde jeweils den bestehenden Logen die Freiheit gelassen, bei der MutterGroßloge zu bleiben. Doch ist die Zahl derer, die davon auf die Dauer Gebrauch machten, nicht Groß. Die Großlogen von England und Schottland besitzen noch drei
Distrikts-Großlogen, erstere eine in Queensland, letztere zwei in Westaustralien, da von eine in den Goldfedern. Dazu kommen Einzellogen der drei britischen Obedienzen. Insgesamt gehören allen diesen von auswarts geführten Werks tätten etwa 3000 Mitglieder an .
Das Ritualwesen innerhalb der einzelnen Großlogen ist nicht einheitlich geregelt, da die einzelnen Logen, die bei den Großlogengründungen mittaten, das Recht behielten, auch in Zukünft nach hergebrachter Weise zu arbeiten. Das Bestreben, diesbezüglich allmählich zu einer gewissen Übereinstimmung zu gelangen, kommt immer wieder auf den gemeinsamen Konferenzen der
australischen Großlogen zum Ausdruck.
Das freimaurerische Leben in A. ist sehr rege.
Unter den Großmeistern in Vergangenheit und Gegenwart findet man die Namen sehr zahlreicher Gouverneure der einzelnen Staaten. Die Mitgliederlisten verzeichnen neben den führendsten
Persönlichkeiten Angehörige aller Berufsschichten. Die Großlogen nennen monumentale Palaste ihr eigen, daneben gibt es selbst in den kleinsten Orten stättliche Logenhauser. Vortrefflich aus
gebaut ist das Wohlfahrtwesen; dieGroßlogen haben fast durchwegs sehr beträchtliche Fonds für karitative Zwecke angesammelt. (Nach einer Statistik in "The NewAge" vom Oktober 1930: Neusüdwales rund 900.000, Victoria 650.000, Queensland 170.000, Westaustralien
250.000 Dollar.) Neusüdwales setzte 1922 die "William Thompson Masonic School" ins Werk.
in welcher 300 bis 400 Kinder dahingegängener Freimaurer erzogen werden. Victoria errichtete
ein vorbildliches Spital in Breghton, jede Obedienz hat ein Altersheim, meist im Cottagestil, erbaut. Eine wichtige Funktion kommt in den größeren Stadten dem "Masonic Club", dem Freimaurerklub, zu, der den ohnehin engen brüderlichen Zusammenhang wesentlich fördert (s. auch Ozeanien) .
Austria, Große Freimaurerloge,
sollte 1904 in Osterreich gegründet werden; die von den Freimaurern E. V. Zenker und Dr. Emil Roth der k. k. niederösterreichischen Statthalterei überreichten Satzungen kamen aber mit dem Vermerk zurück, das k. k. Ministerium des Innern habe aus Gründen formaler Natur die Bildung des Vereins untersagt. Eine neue Fassung hatte ebensowenig Glück; eine daraufhin ans Reichsgericht erhobene Beschwerde wurde 1905 abgewiesen.
Die Entscheidung des Reichsgerichtes vom 23. Jänner 1905, unterzeichnet vom Reichsgerichtspräsidenten Steinbach, führt folgende Entscheidungsgründe an: "Aus der Bezeichnung (Große Freimaurerloge Austria) geht hervor, daß der geplante Verein ein Glied in dem Großen Freimaurerbünde bilden soll dessen wesentliche Zwecke und Sätzungen der Offentlichkeit gegenüber grundsätzlich geheimgehalten werden. Bei diesem Sachverhalte kann der Umstand, daß der geplante Verein als Freimaurerloge Glied dieses Bundes wird für die einzelnen Mitglieder Verpflichtungen begründen, welche aus den vorgelegten Statuten überhaupt nicht ersichtlich sein können deren Zulässigkeit nach dem Vereinegesetz eben deswegen auch nicht beurteilt werden kann. '
Auswärtige Mitglieder
sind M., die aüberhalb des Logenortes ihren Wohnsitz haben. Sie zahlen bisweilen ermäßigte Beitrage und sind verpflichtet, sich in festgesetzten Zeitraumen bei ihren Logen persönlich oder brieflich zu melden.
Ausweis,
der Steinmetzgruß in der mittelalterlichen Bauhütte. Er bestand aus drei Teilen: der Aufnahme, dem handschenk und den Stellungen
Autodafé.
1. 1743 in Lissabon: Der Advokat Dr. Jorge da Silva und der Maler Macedo mußten ihre Zugehörigkeit zum Freimaurerbunde mit dem Feuertod büßen.
2. Josef Torrubia, Prediger und apostolischer Missionar, Zensor und Revisor der hohen Inquisition in Madrid, Pater der Provinz Mexiko und Generalgeschichtsschreiber des Franziskanerordens in Asien, verlangte in einem 1752 erschienenen Pamphlet, man möge die Freimaurer "in einem erbaulichen A." verbrennen, als ein Brandopfer, dem Herrn ein süßer Geruch" Beigefügt sind die Bulle Benedikts XIV. die Dekrete Ferdinands VII. gegen die Freimaurer und ein Hirtenbrief des Bischofs von Ventimiglia über die Bulle CIemens XII. Das Buch erschien auch in deutscher Sprache 1785.
Unter dem Titel: "Gegen das verabscheumgswürdige Institut der Freimaurer, An das Consejo de la suprema y general Inquisition in Madrid" veröffentlichte S. s., d. i. Josef Reichsfreiherr von Sonnenfels (s. d.) 1786 eine Gegenschrift.
3. A. des franc-maçons de Cologn e. Et se trouve chez le maçon sincere à l'enseigne de la
vertue rue St. Jean à Jerusalem, 1789, enthalt ein Gespräch von Freimaurern in der Hölle, wo
bei Friedrich der Große Grundregeln der Freimaurerei aufstellt.
4. Titel einer Streitschrift von Kratter (s. d ) gegen den österreichischen Freimaurer führer Born ( ,Freymaurer Auto da Fé in Wien", 1786) und mehrerer Gegenschriften.
Autorität
darf nach Rudolf Virchow die Beobachtung und das Urteil leiten, aber nicht bestimmen. Der Freimaurer anerkennt die in den Einrichtungen seines Bundes gelegene und im Meister vom Stuhl durch Wahl verkörperte Autorität, lehnt aber die Formel des blinden Autoritätsglaubens, das "Autos epha" (der Meister hat es gesagt) ab, da er auch in der Einordnung in den Bund seine persönliche Freiheit zu währen hat.
A. U. T. O. S. A. G.,
Abkürzung für Ad Universi Terrarum Orbis Summi Architecti Gloriam (Zum Ruhme des allmachtigen Baumeisters aller Welten). Überschrift aller Dokumente des A. u.
A. Schottischen Ritus.
Avignon,
französische Departementshauptstadt an der Rhone, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein Mittelpunkt der Freimaurerei okkultistischer Richtung- Vonden verschiedenartigen ,teilweise überaus wirren Systemen, die in A. gepflegt wurden, war das eigenartigste der "Rite hermetique, auch "Rite de Pernetty" genannt, den der Benediktiner Antoine Joseph Pernetty begründet hatte und den er in einem "Thabor ' mit einem Zirkel pflegte, in dem der polaische Graf Elrabianka (s. d.) eine bedeutende Rolle spielte. Dieser Ritus, der unter dem Nanlen der "Illuminés d'A." (s. d.) beruhmt geworden ist, baute sich auf der Aristokratenloge "Les Sectateurs de la Vertu" auf. Pernetty war auch 1770 an der Umwandlung einer anderen Bauhütte der Loge "Saint-Jean d'Ecosse" in die "Mére Loge Ecossaise du Comtat-Venaissin" beteiligt, die sich eine "Académie des Sages" angliederte und in dieser den ebenfalls hermetischen Grad des "Vrai Maçon" bearbeitete. Die Loge erregte das Mißfallen des päpstlichen Inquisitors P. Mabille, der sie 1775 umstellen und Einrichtung, Bücher und Archive fortschleppen ließ.
Daraufhin übersiedelte die Loge nach Paris, in dem sie die dortige Loge "Saint-Lazare" zur
"Mére Loge Ecossaise de France" erhob.
Avksentiew,
1917 Außenminister der provisorischen russischen Regierung Kerensky, 1918 Präsident des Direktoriums in Sibirien, Führer des rechten Flugels der sozial-revolutionären Partei, Stuhlmeister der russischen Loge "Etoile Polaire" (Gr.-O.) in Paris.
Ayr,
Stadt bei Kilwinning in Schottland. Von dort stammten der Chevalier Ramsay (s. d.)
und der Dichter Robert Burns (s. d.).
Aytonn, William E.,
englischer Schriftsteller, Historiker und Dichter, * 1813 t 1865, Universitätsprofessor für Literatur in Edinburgh, schrieb "Homer and other Poems", "Poems and Ballads of Goethe", "Ballads of
Scotland", war Meister vom Stuhl der "Canongate Kilwinning Lodge".
Aziz Hassan,
ägyptischer Prinz, * 1873, t 1925, Sohn des Prinzen Hassan Pascha, des Bruders des
Königs Ahmed Fuad von Ägypten, diente als General in der turkischen Armee, war Freimaurer
und nahm 1909 als Delegierter des ägyptischen Suprême Conseil die Einsetzung des Obersten
Rates des A. u. A. Schottischen Ritus der Turkei vor
Azoren.
(Portugiesische Inseln im Atlantischen Ozean.) Unter dem Vereinigten Großorient von Lusitanien (Portugal) arbeiten zwei Logen in Horta und Ponta Delgada.