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Een ogenblik !

Inhoud:
ANTISEMITISMUS UND FREIMAUREREI
ANWESENHEITSLISTE.
ANZAC ROOM
ANZIEHEN DES NEUEN MENSCHEN, DAS
APATHY, STEPHAN,
APOKALYPTISCHE GRADE
APOLLO-FREYSCHAFT FÜR KINDERHILLE,
APPLETON, WILLIAM ARCHIBALD,
APPRENTI
APPRENTICE,
APRON,
A. Q. C.,
ARABERAUFSTAND
ARABIEN.
ARAGO, DOMINIQUE FRANCOIS
ARAGO, EMANUEL,
ARANDA, PEDRO PABLO, GRAF,
ARANKA, GEORG,
ARATO, FRIEDRICH,
ARBEIT.-.
ARCH
ARCHENHOLZ, JOHANN WILHELM VON,
ARCHIMEDES,
ARCHIPELS
ARCHITECTONICUS
ARCHITEKT,

Antisemitismus und Freimaurerei
sind nach dem Sinn des Bundes miteinander unverträgliche Begriffe- Auch die sog. christlichen systeme sind ihrem ureigentlichen Wesen nach nicht antisemitisch, sondern infolge ihrer eigenartigen, auf dem Johannis-Evangelium beruhenden Lehrarten christlich, d. i. mit Beschränkung auf bestimmte Glaubensvorstellungen gedacht Die Großen Wellen der antisemitischen Bewegung sind aber, insbesondere in Deutschland, an der Freimaurerei nicht spurlos vorübergerauscht. Seit deren Aufkommen um 1880 machte sich ein Niederschlag teilweise auch im Logenwesen geltend, was scharfe Proteste und 1881 eine mannhafte Erklärung des Deutschen Großlogenbundes gegen den A. zur Folge hatte, der es "angesichts der traurigens für unsere Zeit unerhörten Vorgänge, die an längst versunkene Jahrhunderte erinnern", als Pflicht bezeichnete, "alle Bundeslogen und ihre einzelnen Mitglieder aufzufordern, der sog- antisemitischen Ausschreitung entschlossen und energisch entgegenzutreten" Das Allgemeine Handbuch der Freimaurerei" (3 Auflage, 1900) bezeichnet A. und Zugehörigkeit zur Freimaurerei als unvereinbar.
Die starke rassische Betonung der Judenfrage in der Nachkriegszeit in Deutschland hat auch in manchen Logen und Logengruppen Erscheinungen rassenantisemitischer Natur geseitigt- Die sehr häufige Verquickung von Judentum und Freimaurerei in den Angriffen der nationalistischen Kreise, Fälschungen, wie die "Protokolle der Weisen von Zion", und die darauf aufgebaute Hetze, die Stellungnahme von Wichtl, Ludendorff, Rosenberg, Müller Hausen, Schwartz-Bostunitsch (s- d-) und ihrer Nachbeter in allen möglichen völkischen Verbanden führte dazu. daß man in einigen Großlogen glaubte dem A. auch aus Opportunitätsgründen namhafte Konzessionen machen zu müssen.
Doch sah man bald in einem Teil dieser Kreise ein, daß sich das mit der Wurde und den Auffassungen des Bundes nicht vertrage. Die Hamburger Großloge sagte sich "von dem zweifelhaften Treiben los, indem sie das Haupt der Unruhestifter (Robert Eskau, Hamburg, der 192S verschiedene ,Botschaften' erließ) aus der Bruderkette entfernte". Immerhin war es "im letzten Grund die antisemitisehe Frage, die 1922 zur Sprengung des Deutschen Großlogenbundes führte". (Vergl. Stadtpfarrer Dr. G. Schenkel, "Die Freimaurerei im Lichte der Religions- und Kirchengeschichte", Gotha 1926.) All das ist als bedauerliche Zeiterseheinung zu verzeichnen, hat aber mit dem wahren Inhalt der Freimaurerei nichts zu tun und wird von den Geistigen aller Lehrarten abgelehnt. In besonders eindeutiger Form tat das der Große Exeget der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Dr. Hieber, Königsberg. Als 1924 die Große Loge von Preußen, genanat "Zur Freundschaft", zum christlichnationalen Prinzip zurückkehrte, betonte Aug. Horneffer nachdrucklichst (vergl. "Am rauhen Stein" d.J.), daß darin keinerlei A., kein Vorwurf gegen die judischen Mitbürger liege. "Die Roheiten, deren man sich heute vielfach gegen sie schuldig macht, verletzen mein freimaurerisches und menschliches Gewissen." Der zum gleichen System gehörende Julius Jaeckle, Berlin, erklärte: "Das ist der Weg nicht, der zu der Menschheit Höhen weist, iemanden nicht teilhaben zu lassen auf dem Wege, der zu dem Vaterhause führt, jemanden vom Bau am unsichtbaren Tempel zur Ehre des A. B. a. W. auszuschließen, weil er semitischen statt arischen Geblüts ist. Welch ein Irrweg! Der Jude sei materialistisch, nicht auf das Ewige gerichtet, in seinem Charakter dem Weltlichen, dem Mammon mehr zugewandt als wir?
Daß wir doch den Balken in unserem Auge sehen möchten ! . . . Wir sollten . . . keine Rassen in die Logen aufnehmen oder ablehnon, sondern Menschen, ganze, starke, strebende, ewigkeitseingestellte." Auch der Vereindeutscher Freimaurer unterstreicht in seiner gegen Ludendorff gerichteten Abwehrschrift ,.Vernichtung der Unwahrheiten über die Freimaurerei durch 116 Antworten auf 116 Fragen" (erste Auflage erschien 1928), daß in der Freimaurerei, die grundsätzlich allen Rassenhaß verwirft und jede religiöse Überzeugung achtet, weder Rassen-A. noch konfessionelle Unduldsamkeit gegen das Judentum Raum haben.
Anwesenheitsliste.
Die Eintragung in die Anwesenheitsliste beim Logenbesuche ist Pflicht. In den alten Logen verzeichnete der Logenschriftführer die Anwesenden in der Verhandlungeschrift. Die Logen in Hamburg, Dresden, Wien u. a. O. trugen die Namen der Anwesenden in eine Dreieckszeichnung ein, die gewissermaßen das Bild der arbeitenden Loge vorstellte.

Anzac Room in London, von den Großlogen von Australien und Neuseeland gestifteter Prunkraum im neuen Großlogenpalast (Peace Memorial Building) der Großloge vor England , der ausschließlich mit Hölzern und von Handwerkern dieser Dominions eingerichtet wurde.
Anziehen des neuen Menschen, Das
Der Freimaurerbund fordert von dem Suchenden, der in feierlicher Weise aufgenommen (eingeweiht) werden soll, daß er in einem festlichen (dunklen) Gewand erscheine.
Diese Vorschrift gilt auch im allgemeinen weiterhin, wenn der Br. an einer rituellen Arbeit teilnimmt. Nach dem mystischen Brauchtum der Mysterienbunde bedeutet das A. und die Anlegung bestimmter Abzeichen (in der Freimaurerei des "Werkzeuges") auch außerlich die Verwandlung, die der Novize das erstemal und der Br. jedesmal erfährt, sobald er sich an die "Arbeit" (B. d.) begibt. "Wie die alten Mysterienbunde, versinnbildlichen auch die Freimaurer die Verwandlung, die sie durch den Eintritt in den Bund zu erleben wünschen, durch das kleid und durch gewisse Gemeinschaftsformen; freilich genugen ihnen wenige, sofort ins Geistige gewendete Andeutungen.
Der Myste (ebenso der Suchende, Br.) legt ein anderes (vom Alltagsgewand verschiedenes) Kleid an und zieht damit symbolisch einen anderen Menschen (den ,neuen Adam') oder einen anderen Leib an." Der alte Leib stirbt oder er bleibt zurück; der "Reine und Verwandelte tritt über die heilige Schwelle. Nachher aber tritt der alte Mensch wieder in sein Recht. Der Alltag gewinnt seine Macht zurück; der Br. ist wieder ein unter das Joch der Notdurft gebeugtes Wesen". (Vgl.: August Horneffer, "Symbolik der Mysterienbunde".) —Der ethische Sinn des A. liegt für den Freimaurer darin, daß er sich der Sitte entsprechend zu den feierlichen Anlässen der Zusammenkünfte festtaglich kleiden und daß er die symbolisierenden Abzeichen des Bundes anlegen soll. Im Tempel, bei der Arbeit erscheint der Freimaurer als ein Mensch dem ein würdiges Gewand behilflich sein soll, um einen erhobenen Gemütszustand erfahren zu können.
Apathy, Stephan,
Universitätsprofessor in Klausenburg, * 1863, t 1922, bedeutender Biologe und Anatom, lange Zeit am Biologischen Institut in Neapel tätig, schrieb auch soziologische Werke, war Meister vom Stuhl der Klausenburger Loge "Unie" und Deputierter Großmeister der Symbolischen Großloge von Ungarn.
Apokalyptische Grade
heißen im Schottischen Ritus diejenigen, die sich symbolisch auf das Evangelium Johannis stützen . So der XVII Grad der Ritter vom Osten und Westen.
Apollo-Freyschaft für Kinderhille,
Wohlfahrtsorganisation, ausgegangen von der Leipziger Loge Apollo, die Austausch von Schulkindern, Unterbringüng von Söhnen und Töchtern von Freimaurern in freimaurerischen Familien zur weiteren Ausbildung in Schule und Lehre und praktischer Hausbetätigung durchführt und aus einer Untersttitzüngskasse Beihilfen zur Unterbringung der Kinder leistet.
Appleton, William Archibald,
* 1859, englischer Gewerkschaftsführer, seit 1907 Generalsekretär der Federation der englischen Gewerkschaften (Trade Unions), Verfasser mehrere werke über die gewerkschaftsbewegung und die Arbeitelosenfrage, seit 1931 Großbeamter der Großloge von England,
Apprenti
(frz.), Lehrling.
Apprentice,
Entered, die englische Bezeichnung für den Lehrlingsgrad.
Apron,
die englische Bezeichnung für Schurz (s. d.).
A. Q. C.,
Abkürzung für Ars Quatuor Coronatorum (s. d.)
Araberaufstand
in Palastina 1929 veranlaßte die National-Großloge von Ägypten (Großsekretär A. Younis) zu einem Appell an die ihr in Palastina unterstehenden, Araber und Juden umfassenden Logen, in welchem sie ausführte, diese furchtbaren Vorgange entsprachen einer Mentalität, die nichts davon wisse, daß alle Menschen ohne Unterschied der Rasse und des Glaubens Bruder seien. Pflicht jedes palastinensischen Freimaurers sei die Achtung der Überzeugung und des Glaubens und die Aufklärung jener Mitbürger, die noch nicht zu dieser Denkungsart gelangt seien,
Arabien.
Große Halbinsel im Südwesten Asiens; in der englischen Kolonie Aden am Ausgang des Roten Meeres arbeitet unter der Großloge von Schottland eine Loge (s. auch Irak).
Arago, Dominique Francois
beruhmter französischer Physiker und Astronom, * 1786, t 1853, schon als Dreiundzwanzigjähriger Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Direktor der Pariser sternwarte, 1848 Mitglied der provisorischen Regierung (Kriegs- und Marineminister), war Freimaurer. ("La Revue M", Brussel, Oktober 1930.)
Arago, Emanuel,
Sohn des Vorigen, fransösischer Politiker, Diplomat und Lustspiel dichter, * 1812, t 1896, Gesandter in Berlin 1848, Minister in der Regierung der nationalen Verteidigung 1870, dann Gesandter in Bern, war Mitglied der Loge "Le Réveil Maçonnique", Boulogne (aufg. 1870).
Aranda, Pedro Pablo, Graf,
spanischer Diplomat und führender Minister Karls III. (1718 bis 1799), Anhänger der französischen Aufklärungsphilosophie, nahm aktiven Anteil an der Ausweisung der Jesuiten und der Einschrankung der Macht der Inquisition, 1767 Gründer der Gran Logia Espagnola. Nach dem Tode seines Königs wurde er vom reaktionaren Ministerpräsidenten Godoy vertrieben.
Aranka, Georg,
ungarischer Schriftsteller * 1737, t 1817, nahm regen Anteil an der Ausbreitung der Freimaurerei in Siebenbürgen; Freund Franz Kazinczus (s. d.). Auf seine Anregung wurde durch die Mitglieder der Loge in Klausenburg ein Verein für die ungarische Sprache gebildet.
Arato, Friedrich,
ungarischer Oberstudiendirektor i. R., * 28. Juli 1859, war lange Zeit Erster Großaufseher der Symbolischen Großloge von Ungarn, schrieb mehrere Werke Über die Freimaurerei: "A szabadkomüvesseg", preisgekrönt durch die Symbolische Großloge von Ungarn, "Die Geschichte der Loge Ärpàd (Dr. Szeged).

ARBEIT
ARBEIT ALS MYSTERIUM,
ARBEIT IN FORMA
ARBEID KULTISCHE.
ARBEIT UNTER FREIEM HIMMEL.
ARBEITER-FREIMAURERBUND UND GROßLOGE VON EUROPA,
ARBEITER-FREIMAURER, DER,
ARBEIDSLOGEN.
ARBEITSAUSSCHUß, WISSENSCHAFTLICHER.
ARBEITSGEMEINSCHAFTEN
ARBEITSTAFEL,

Arbeit
maeht nach ihrer dominierenden Stellung im Gebrauchtum die Freimaurerei zu einem Arbeitsbund mit Werkkult. Der Freimaurer spricht vom "Evangelium der A." und vom "Erlebeis der A."

A. heißt auch jede Versammlung der Freimaurer zu freimaurerischen Zwecken. Bereits in den alten englischen Ritualen wird der Unterschied gemacht zwischen "labour" und "refreshment", A. und Erholung. Je nach dem Zwecke der A. wird unterschieden zwischen Festarbeiten, Instruktionsarbeiten, Aufnahmsarbeit, Beförderungen u. a. m. (s. auch Loge). Das den Mitgliedern gewöhnlich zu Monatsbeginn vorgelegte Programm heißt Arbeitskalender.

Unterschieden wird zwischen Innen- und Außenarbeit- Die erstere betrifft die A. in der Loge und am Individuum, die zweite die Umsetzung der freimaurerischen Lehren in Werke der Nachstenliebe und allgemein kulturelle Werke.
Arbeit als Mysterium,
s. hierzu: Arbeit, Kultische. Arbeit war in der Urzeit mit religiösen Vorstellungen verbunden. Von magischer, zaüberhafter Art sind nach dem primitiven Glauben jene Kräfte in uns, mit denen Arbeit aller Art getan wird. Musik und Gebet (also Arbeitsritus) haben die Arbeit seit je, besonders wo sie gemeinsam erfolgt, begleitet und die Arbeit rhythmisch gemacht, Wie eine Prozession rhythmisch ist. (Vergl. das beruhmte Werk von Karl Bücher: "Arbeit und Rhythmus".) Gemeinsames Arbeiten vervielfacht die (in jedem einzelnen wohnende) ,Zauberkraftz und macht den Menschen zum Herrn über jeden Stoff, über die ganze Welt.
" Vergangene Zeitlaufte haben in diesem religiösen Kollektivcharakter der Arbeit die lebendig gewordene Idee der Verbrüderung gesehen, und wir finden, daß heute sozialistische Auffassungen vom Wesen der Arbeit vielfach mit einer Art religiösen Brüderschaftsgedanken verknüpft sind- "Unseren Vorfahren war die Arbeit selber ein Mysterium und ist es besonders uns Freimaurern geblieben— zumal die gemeinsame Arbeit, die im Rhythmus des brüderlichen Wetteifers vollzogen wird... Mit solchen Gefühlen erfochten die Kriegerbunde ihre Siege, bauten die Maurer ihre Domes bildeten die Weisheitsbünde ihre Systeme und taten alle anderen religiösen und weltlichen Menschenbünde ihr Werk... In der Gemeinsankeit arbeitet der eine für den anderen und jeder für alle; das Bewußtsein, mit seiner Teilarbeit einem Ganzen zu dienen, geht über in das Bewußtsein, zum Ganzen zu gehören und mit dem Ganzen die Früchte seiner Arbeit zu ernten." (Vergl. August Horneffer: "Symbolik der Mysterienbünde")
Arbeit in Forma
(engl. in Form), rituelle Arbeit. In der englischen Maurerei wird bei den Großlogenarbeiten in Form" (Eröffnung durch einen Großbeamten), in ,.due form" (durch den Zugeordneten Großmeister), in "ample form" (durch Großmeister oder Pro-Großmeister) unterschieden.
Arbeid Kultische.
In den Mysterienkulten spielt die Verbindung von Arbeit (s. d.) und tult eine Große Rolle. Diese Vereinigung zweier bedeutender Elemente stammt aus "dem Glauben an den Kultwert (d. h. den Heilswert, den sittlich und religiös befreienden, vergöttlichen den Wert) der Arbeit und umgekehrt an den Arbeitswert (d. h. die reale Kraft) des Kultes". In der Freimaurerei werden die feierlichen (kultischen) Zusammenkunfte, dem oben erwahnten tiefen Sinn entsprechend, geradezu als Arbeiten bezeichnet. "Weil Kult Arbeit ist, haben sich sämtliche Brüderbunde zum religiösen Kultwesen hingezogen gefühlt." Aus der k. A. ist das geworden was wir im modernen Sinne Kulturarbeit nennen, die ja geistiger Art ist, von einem Glauben getragen ist und ein umfassendes Ziel hat. Diese Kultur arbeit leitet die Freimaurerei. (Vgl. August Horneffer: "Symbolik der Mysterienbunde".)
Arbeit unter freiem Himmel.
Als solche bezeichnet man die vorbereitende Versammlung einer Gruppe von Brüdern zum Zwecke einer Logengründung. Die Erteilung der Arbeits erlaubnis steht ausschließlich dem Großmeister zu und gehört zu seinen symbolischen Rechten.
Der Ausdruck selbst ist heute ein im Gebrauche abgeschliffener Terminus. Eine sehr wertvolle Arbeit von Kress und Meekren im "Builder" (April, Mai 1926) lenkt die Aufmerksamkeit auf die uralten Kulturwurzeln, von denen der Fachausdruck herzuleiten ist. Alle alten Heiligtümer sind ursprünglich nur Aufbewahrungsorte des Verehrungswürdigen. Das Götterbild wird überdacht, bei Nomadenvölkern wird es in einem Schreine getragen, der bei gottesdienstlichen Anlassen aufgestellt oder geöffnet wird. (Stiftshütte.)
Der Raum in welchem das Götterbild aufgestellt ist, bleibt dem Zutritte der glaubigen Menge verschlossen. (Adyton.) Die Ägyptischen Tempel bestehen im wesentlichen aus Großartigen Säulenhallen, den verhaltnismäßig kleinsten Raum nimmt die abgeschlossene Zelle des Heiligtums, der Standplatz des Götterbildes, ein. Das südliche Klima zwingt an sich schon zu freier Luft. Große Menschenansammlungen sind in geschlossenen Raumen undenkbar. Auch die Theater sind Freilichtbühnen, aber auch die Versammlungen der nordischen Völker, das Thing, tagen im Freien.
Das Femgericht versammelt sich an einem Kreuzweg oder unter einem geweihten Baume. Auf freie Platze verlegt der Volksaberglaube die Satanskulte der Hexen (Das Johannisfest der Freimaurer fällt mit der Walpurgisnacht zeitlich zusammen ! ) Mancher Aberglaube, der im Volke heute noch über die Freimaurer im Schwange ist, findet seine Erklärung in den Zufalligkeiten verschiedener Deutung gleicher Anlässe. (Geweihte Tage Sonnenkult), Teufelsbeschwörer und Geister zitierer wählen den freien Nachthimmel. U. a m. Auch in der Überlieferung der alten Freimaurer spielt der "Freie Himmel" eine bedeutungsvolle Rolle. "Unsere alten Brüder" heißt es bei Anderson, "versammelten sich auf den höchsten Hügeln und in den tiefeten Talern", um die Annäherung von Unberufenen Nichteingeweihten, Nichtzunftmäßigen, Neugierigen (cowans and eavesdroppers) leichter beobachten und verhindern zu können. In den Statuten der Loge von Aberdeen (1670) heißt es daher:
"Wir ordnen an, daß keine Loge in einem gebauten Hause abgehalten werden soll, wo andere Leute wohnen, sondern in freiem Felde, ausgenommen bei schlechtem Wetter und dann soll ein Haus ausgesucht werden, daß niemand uns sehen oder hören kann." Ebenso wird angeordnet, daß die Aufnahme von Lehrlingen nur in der Loge im freien Felde, bei den Steinen "at the poynt of the Ness", d. h. also bei einer durch heilige Steine gekennzeichneten Kultstätte, vor sich gehen darfe. Wem die uralten keltischen Steinringe des schottischen Hochlandes in Erinnerung sind. der wird die Ahnenreihe dieses Brauches zu wurdigen wissen. Im schottischen Hochland wird der Kirchenbesuch (going to the church) dialektisch noch immer als going to the stones, al so zu d en Steinen , bezeichnet. Spätere Erklärungen haben versucht, die Versammlungen der Freimaurer unter freiem Himmel als ein Auskunftsmittel der zur Reformationszeit verfolgten Bruderschaft zu deuten. Wenn der Brauch wirklich bestand, so ist er jedenfalls schon vor 1717 vollkommen in Vergessenheit geraten. Die uns erhaltenen Spuren aus der Vorgeschichte der Freimaurerei weisen auf Versammlungen in Hausern hin. Erhalten blieb lediglich der heute noch ubliche Fachausdruck, der wie so vieles andere im Ritual der Freimaurer auf uralteste kulturhistorische Wurzeln hinweist.
Arbeiter-Freimaurerbund und Großloge von Europa,
ursprunglich "Arbeiter-FreimaurerEssäer-Bund" in Verbindung mit dem "Orden der Bauherren". Nachkriegsgründung von kurzer Lebensdauer. Gründer und später Hochmeister war Wilhelm Quintscher, sein Nachfolger als Bundespräsident und Großmeister Alfred Richard Kurt Vogeldey in Plauen-Bornsdorf in Sachsen. Die mit der rechtmäßigen Freimaurerei in keinem Zusammenhang stehende Bewegung wollte "einen internationalen Zusammenschluß aller Werkenden"; die Mitglieder sollten "sich in gemeinnützigen Taten der Nächstenliebe und Menschenpflicht gegenseitig helfen und ihre wirtschaftliche Selbsthilfe so ausdehnen, damit sie der wirtschaftlichen Erdrosselung entgehen... um so die Kräfte des in ihnen wohnenden göttlichen Geistes ihrem Ideal der Menschheitsveredelung zu widmen..." Zu den Bundesarbeiten gehörten auch "in dem Bestreben ein gesundes, willensstarkes Geschlecht heranzubilden" Nacktkultur und Nacktsport. Mitglieder konnten Manner und Frauen sein.
Arbeiter-Freimaurer, Der,
Zeitschrift, erschien seit 1924 als Organ des mit der regulären Freimaurerei in keiner Verbindung stehenden "Arbeiter-Freimaurerbundes und Großloge von Europa" (s. d.). Als Herausgeber zeichnete der "Bundesmeister und Großmeister" Alfred Richard Kurt Vogeldey in Plauen Bornsdorf in Sachsen. Die Monateschrift setzte die von Wilhelm Quintscher herausgegebene Zeitschrift "Arbeit" fort und sollte eine "Internationale Zeitschrift für Menschheitsveredelung" sein, aber auch gleichzeitig "den vielseitigen Interessen internationalen geschaftlichen Weltverkehrs und Handels" dienen. Das Blatt ging bald ein.
Arbeidslogen.
Die Freimaurerei ist im wesentlichen eine Einrichtung des Bürgertums.
Sie hat es, von Ausnahmen abgesehen, verabsäumt, mit den arbeitenden Schichten des Volkes Fühlung zu nehmen und dadurch Beziehungen zur Arbeiterklasse im allgemeinen verloren. Bei dem heutigen hohen Stande der Organisation der arbeitenden Schichten ist eine Annäherung auch kaum mehr denkbar (s. Sozialdemokratie). Bezeichnend für die Kurzsichtigkeit des bürgerlichen Freimaurers war die beabsichtigte Gründung eigener Arbeiter logen, die gesondert von den eigentlichen Freimaurerlogen geführt werden sollten. Wenig bekannt ist, daß Wilhelm I. als Prinzregent sich der Hilfe der Freimaurer versichern wollte, um durch sie für die Hebung des Arbeiterstandes wirken zu lassen. Dieser Appell ist vollkommen ohne Widerhall geblieben. Heute steht der Arbeiter der Freimaurerei zumeist entweder teil nahmelos oder aus Klassengegensätz feindlich gegenüber.
Arbeitsausschuß, Wissenschaftlicher.
Einrichtung des Deutschen Großlogenbundes (s.d.), kurz vor dessen Spaltung ins Leben gerufen. Man setzte in diesen 1918 beschlossenen A. Große Hoffnungen und hoffte daß sich aus alljährlichen Gemeinschaftstagungen eine Art freimaurerische Hochschule entwickeln würde (Kretschmer). Mit der Leitung wurden betraut Bischoff (s. d.) und Freiherr von Reitzenstein (s. d.). Die erste Tagung fand 1920 in Nürnberg, eine weitere im folgenden Jahre in Potedam statt. In folge der Spaltung des Deutschen Großlogen bundes konnte sich diese sicherlich wertvolle Einrichtung nicht erhalten.
Arbeitsgemeinschaften
zum Zwecke des Gedankenaustausches über Streit- und Zeitfragen gegenseitiger Anregung, Aussprachen über wirt schaftliche Fragen des Logenbetriebes u. a. wurden in Deutschland als regionale Verbande von Logen verschiedener Systeme gebildet. So z. B. die A. Ostthüringer Logen unter dem Vorsitz der Loge ,.Archimedes" in Gera, die A. mitteldeutscher Logen Hamburger Systems die Logentagungen auf der Rudelsburg bei Kösen im Herbste auf der Leuchtenburg bei Kösen der rheinisch-westfalische Logenverband, der nordwestdeutsche Logenverband in Bremen.
Hierher gehören auch die sogenannten Ringe (s. d.) in Wetzlar und Bielefeld. Ähnliche Einrichtungen kennen auch die amerikanischen Großlogen, so die alljährlich stattfindenden Großmeisterzusammenkünfte, bei welchen von den Großsekretären die technischen Fragen des Logenbetriebes erörtert werden.
Arbeitstafel,
s. Tapis.
Arch
(engl. der Bogen). In der Form des von zwei Säulen getragenen Bogens auch als Symbol des Himmelsgewölbes. Eine besondere symbolische Deutung erfährt beim Bogensymbol der Schlußstein (Key Stone), der die Spannung des Bogens erhalt. Auf diesen Lehrbildern entwikkelte sich vor 1743 in Irland und England ein eigentümlicher Hochgrad. der Royal Arch Degree, der bei der Vereinigung der beiden englischen Großlogen 1813 als weiterer Ausbau des Meistergrades übernommen worden ist (s. Royal Arch). Im schottischen Ritus wird der XVII. Grad mitunter auch "Areh of Salomon" genannt. "Arch of Steel" (s. Stahldach). ,.Arch of Zerubabel" heißt im amerikanischen Ritus der VII. Grad.
Archenholz, Johann Wilhelm von,
deutscher Geschichtsforscher, * 1743, t 1812, preußischer Offizier, machte den Siebenjährigen Krieg mit und wurde 1762 verabschiedet, besonders bekannt durch seine Geschichte des Siebenjährigen Krieges (1789), lebte lange Zeit in England und schrieb ein vielfach über-setstes Buch England und Italien (1785, fünf Bande)- In diesem Werke behandelt er ausführlich die Spottprozession gegen die Freimaurer 1737. Er war auch mit dem Chevalier d'Eon (s- d-) befreundet. Ebenso berichtet er über die Versuche der englischen Freimaurer, im Jahre 1771 die Rechte einer staatlich anerkannten Korporation zu erlangen. Er selbst scheint nicht Freimaurer gewesen zu sein
Archimedes,
griechischer Mathematiker und Physiker 287 bis 212 v. Chr. Geb., bei der Eroberung von Syrakus von den Römern erschlagen. (Archimedisches Prinzip der Hydrostatik.) Anderson führt ihn in seinem "Stammbaum der Freimaurerei" als Glied der überlieferung der Geometrie an. Nach ihm nennen sich manche Logen.
Archipels
s- Straits Settlements.
Architectonicus
griechisches W ort, latinisiert, bedeutet: zur Baukunst gehörig. In Schottland zur Bezeichnung des Freimaurers gebrauchlich. Diner "Societas architectonica" für Loge. (Gebräuchlicher ist coetus oder latomia.) Ebenso "fratres architectonici" für Freimaurer, so auf dem von den Freimaurern gesetzten Eckstein der Edinburgher Börse.
Architekt,
Bezeichnung hoher Großlogen-, bezw. Ordensamter, z. B. Ordensoberarchitekt und Ordensunterarchitekt (Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland), auch bei der Großloge von Schottland (Grand Architect).
In den Schottischen und anderen Hochgraden haufige Gradbezeichaung, z. B. im A. u. A schottischen Ritus der XII. Grad: Großmeisterarchitekt. Schließlich im Englischen und Französischen Beseichnung des höchsten Wesens: Great Architect of the Universe, Grand Architecte de Univers.