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Inhoud:
AIGNER.
AITCHISONS HAVEN LODGE,
AJALBERT, JEAN,
AJASA, SIR, KITOYI,
AJTAY, JOSEF,
AKADEMIE,
AKADEMIE ALS HOCHGRADBEZEICHNUNG
AKADEMIE, MAURERISCHE.
AKAZIE
AKTIVISMAS.
ALABAMA,
ALARDUS, MATTHIAS ANDREAS,
ALARM,
ALASKA,
ALAVA, MIGUEL RICARDO DE,
ALBANUS, SANCTUS,
ALBANY, GRAF V.,
ALBEDYLL, FRIEDRICH CHRISTIAN VON,
ALBERTA,
ALBERTINI, J O H. B A P T.,
ALBORNOZ, ALVARO DE,
ALCALA GALIANO, ANTONIO,
ALCHIMIE
ALCOCK, JOHN,
ALDWORTH, THE HON.
ALEMANN, THEODOR,

Aigner.
1. Franz Xaver Adam v., * 1751, österreichischer Infanteriehauptmann, wurde 1784 in Prag Freimaurer und spielte in der Strikten Observanz eine Große Rolle. 1791 gab er den Dienst auf und widmete sich von da an ausschließlich der Freimaurerei. Er erlangte von Leopold II. die Erlaubnis, in Ungarn deutsche Logen zu gründen, die sich auch nach dem Freimaurerverbot durch Franz II. noch hielten und sich erst 1795 auflösen mußten. Als die Freimaurer Osterreichs ihre Auflösung erwarten mußten, brachte Graf Sweerts das gesamte Archiv der Prager Logen zu Aigner, der nun anfing. auch die Archivschatze anderer österreichischer und ungarischer Logen sowie verwandter Orden (Rosenkreuzer Illuminaten Asiatische Bruder, Rosenorden) systematisch zusammenzutragen, insgesamt 105 Bande mit etwa 10.000 Protokollen, Briefen, Regierungs erlassen, Logenkorrespondenzen. A. trat 1805 das gesamte Archiv seinem Logenbruder Grafen Anton Festetics gegen eine Leibrente von 300 Gulden ab. Durch diesen glucklichen Zufall ist eine der größten Sammlungen freimaurerischer Manuskripte geschlossen erhalten geblieben und heute noch im Besitze der Familie Festeties (s. auch Dég)

2. Ludwig, Publizist, mit dem Schriftstellerpseudonym Abafi, * 1840, t 1909 in Ungarn, aufgenommen 1870 in die Loge "Corvin Màtyàs" in Budapest, von Beruf Verlags buchhändler und freier Schriftsteller, einer der fruchtbarsten freimaurerischen Literaten und Historiker. Er leitete durch mehrere Jahre das amtliche Großlogenorgan der ungarischen Freimaurerei "Hajnal", bearbeitete das Ritual der 1886 aus der Vereinigung der beiden ungarischen Obedienzen hervorgegangenen Symbolischen Großloge und entfaltete eine großartige, auf Akten gestützte historische Tätigkeit, wobei er seit 1882 das Archiv in Dég (s. d.) benützte.
Sein Hauptwerk ist die auf sieben Bande berechnete "Geschichte der Freimaurerei in Osterreich-Ungarn" (erster Band 1890), von der jedoch nur fünf Bande fertiggestellt werden konnten Daneben veröffentlichte er u. a gründliche Arbeiten über die Rosenkreuzer, die Aaiatischen Bruder u. a. Geheimgesellschaften des 18. Jahrhunderts. Er schrieb auch eine einbandige "Geschichte der Freimaurerei in Ungarn (in ungarischer Sprache). A. war ein Mensch von ungeheurer Arbeitskraft. Sein Hauptwerk, die österreichische Freimaurergeschiehte, bedarf allerdings einer gründlichen Überarbeitung, da A-, besonders bezüglich der Vorgeschichte der Freimaurerei ziemlich kritiklos verfahren ist- Der Torso seines Großen Geschichtswerkes entbehrt auch der Übersichtlichkeit der Darstellung. Das heute trotzdem noch nicht überholte Werk ist leider schwer verwendbar, da sich Abafi mehrfach widerspricht, was bei der Fülle des Stoffes nicht wiundernehmen kann, und weil auch das unentbehrliche Namensregister fehlt.
Aitchisons Haven Lodge,
eine der ältesten Baulogen, deren Protokolle bis zum Jahre 1598 zurückgehen. Der Ort liegt ostlich von Musselburgh in Schottland. Die Aufzeichnungen sind für die Freimaurergeschichte von größter Wesentlichkeit. Wenn es sich auch um eine Bauhütte von Werkleuten handelt, so sind gerade hier die ersten Anzeichen für die Aufnahme von Nichtbauleuten deutlich erkennbar und die Art der Bauhüttenarbeit klar zu durchschauen. Genaueres über diese Loge der freimaurerischen Vorzeit in A. Q. C. Bd. xxiv.
Ajalbert, Jean,
französischer Schriftsteller * 1863, schrieb Gedichte ("Sur les Talus"), Romane, Novellen, Reisebeschreibungen ("L'Auvesgne", preisgekrönt von der Académie) Schriften, auch über die Kolonialfrage. Mitglied der Loge "Cosmos" (Großloge).
Ajasa, Sir, Kitoyi,
Politiker in Nigeria * 1866, aus dem Geschlecht der einstigen Hauptlinge Oloto of Oto, Mitglied des Parlaments in Lagos, führender Rechtsanwalt, ist Past Grand Standard Bearer der Großloge von England.
Ajtay, Josef,
Richter am ungarischen Verwaltungsgerichtshof, * 1876, Rechtsgelehrter und Publizist, Vizepräsident des Ungarischen Nationalverbandes. War M. v. St. der Budapester Loge "Nemzeti".
Akademie,
Anstalt zur Beförderung wissenschaftlicher oder kunstlerischer Studien. Die Schule Platons nannte sich akademeia, weil sie nach dem Brauche der Zeit auf einem freien Platz vor dem Garten des Akademos zusammen zukommen pflegte. Im Altertum ist A. gleich bedeutend mit Glehrtenschule, wobei die Namen der Lehrer auch die der A. sind: Arkesilaos, Karnades, Philon, Antiochos.
Der Gedanke der Akademien, lange Zeit im Mittelalter in Vergessenheit geraten, lebte in Italien am Hofe Cosimos von Medici wieder auf, der um 1470 die platonische A. in Florenz begründete. An zahlreichen anderen Höfen Italiens nachgeahmt, erlangte sie in der Accademia della Crusea (eigentlich A. der Kleie) eine besondere Bedeutung, weil sie sich der Sprachreinigung besonders annehmen wollte. Diese Art der A. fand auch in Deutschland in den verschiedenen Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts eine Nachahmung.
Ludwig Keller (s. d.) erblickte in den A. und Sozietäten Italiens Vorlaufer der Freimaurerei. Er konnte Gradstufen, Erkennungs zeichen u. a. m. nachweisen und glaubte auch im Geiste der Freimaurerei eine Entlehnung des alten Humanistengeistes der Renaissance zu erblicken. Seine Deutung von Durers Melancholie, und die Deutung, die Hartlaub dem Bilde Giorgiones "drei Philosophen" unterlegt hat, scheinen ihm recht zu geben. Sicher ist wohl, daß diese A. und Sprachgesellschaften nicht bloß philosophische oder sprachwissen schaftliche Zwecke hatten oder bloß der Vereinigung von Künstlern und Wissenschaftlern dienten, sondern daß sie in einem Gradsystem auch ethischen Zwecken huldigten.
Trotzdem ist ein Zusammenhang dieser Gesellschaften mit der englischen Freimaurerei nicht erweisbar, Keller hat hier auch scharfen Widerstand von historischer Seite erfahren müssen (Begemann). Daß einzelne Logen, so die "Loge zu den drei Rosenknospen" in Bochum, sich 1792 A. nannten, ist keine Stütze für Kellers Anschauungen. Der Name A. ist besonders in den Hochgradsystemen des 18. Jahrhunderts gerne im Gebrauch. Besonders gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als wissenschaftliche und pseudowissenschaftliche Bestrebungen die Logen eroberten, wagte man sich gerne an das Wort A., um die Logen als Stätten besonderer Weisheit zu bezeichnen.
Akademie als Hochgradbezeichnung
im 18. Jahrhundert. U. a gab es: 1. Académie des Sublimes Maîtres de l'anneau lumineux, Meister des leuchtenden Rings, ein 1815 bei der Loge zu Douay in Frankreich vom schottischen Baron Grant of Blairfindy gestifteter Ritus. 2. Académie des Vrais Maçons, in Montpellier, Hochgradsystem mit alchimistischen Tendenzen, gestiftet 1778 in Montpellier. (Sechs Grade.) 3. Académie des Sages, in Avignon, später Paris. 1776 gestiftet.
Akademie, Maurerische.
Vorschlag des Doktor Emil Besetzny (s. d.), Wien, eine Körperschaft zu schaffen, die sich mit Erforschung der Geschichte der Freimaurerei und verwandter Bünde, der Geschichte des Humanismus und seiner Gegner beschäftigen sollte. Der Vorschlag fand 1875 rege Unterstützung durch den deutschen Kronprinzen, nachmaligen Kaiser Friedrich III. (s. d.), wurde aber nicht verwirklicht (s. Academia masonica).
Akazie
(frz. Cassia, engl. Acacia). Akazienzweige spielen in der freimaurerischen Symbolik mehrerer Grade eine bedeutende sinnbildliche Rolle. Gemeint ist die Acacia vera oder Mimosa nilotica Lin. Die A. soll nach Dalcho im Orient die Stelle unseres Immergrün ersetzen und wird daher gerne auf Grabern als Zeichen der Unsterblichkeit angepflanzt. Bei freimaurerischen Begräbnissen werden daher Akazienzweige in das Grab geworfen. Mit dem griechischen Akakia (Unschuld, Freisein von Bosheit usw.) hat der Brauch sicher nichts zu tun. Fraglich ist, ob Acacia nicht überhaupt nur durch einen Schreibfehler in die freimaurerische Symbolik geraten ist. In Prichards zergliederter Freimaurerei ist namlich von Cassi a, einer Leguminose, die Rede. Der botanische Streit ist freilich, wie Sonnenkalb richtig meint, recht müßig. Gemeint ist in der Symbolik der grünende Zweig auf dem Erdhügel, der sich fast regelmaßig auf freimaurerischen Symboltafeln, Teppichen usw. vorfindet. In manchen Ländern gilt die A. als die symbolische Pflanze der Freimaurerei.
Aktivismas.
Der Betätigungsdrang des Freimaurers und sein Bestreben, die Lehren seiner Gemeinschaft praktisch auszuwerten, ist je nach dem geistigen Klima der einzelnen Freimaurereien ein deutlich abgestufter. Am geringsten ist er, von der Philanthropi abgesehen , in der angelsachsischen Freimaurerei. Hier spielen der ausgesprochen konservative Sinn des Engländers, seine Vorliebe für alte traditionelle Werte eine bestimmende Rolle. Der A. des Engländers erschöpft sich daher in der Errichtung und Verwaltung von Großartigen Wohlfahrtsanstalten, deren Genuß in erster Linie wieder der eigenen großen Freimaurerfamilie zukommt. Die drei "Royal Masonic Institutions" in England, die Altersheime, Krankenhauser, Krüppelfürsorgestellen, Tuberkulosenheime in Amerika sind Ausdrucksformen dieses umgrenzten freimaurerischen A. des Angelsachsen. Werke ad extra werden in Amerika durch die in den letzten Jahren häufigen Elementarkatastrophen (Erdbeben, Mississippiüberschwemmungen) veranlaßt. Aber ebensowenig wie der Angelsachse an Reformen im Inneren denkt, ist er geneigt, die Freimaurerei irgendwie in den Dienst einer politischen oder sozialen Idee zu stellen. Er will seine eigenen Mitglieder zu werktätigen Menschen erziehen; wie sie die empfängenen Lehren verwerten, bleibt ihnen überlassen.

Der kontinentale Freimaurer ist im allgemeinen unruhiger. Wahrend England von den großen Systemschwankungen des 18. Jahrhunderts verschont geblieben ist, stecken im europäischen Freimaurertum noch zahlreiche Reste dieser Zeit, die überwunden sein wollen. Es ergeben sich Widersprüche zwischen der Zeit und der in ihr lebenden und wirkenden Freimaurerei. Daher die zahllosen Reformbestrebungen, besonders in der deutschen Freimaurerei, als Ausdruck eines A. nach innen. In der unvollständigen Bibliographie von Wolfstieg sind allein gegen 400 größere und kleinere Arbeiten enthalten, die sich ausschlieslich der inneren Reform zuwenden. Im Rahmen der Logentätigkeit liegt, von allen Systemen anerkannt, die Form des A., die sich als freimaurerische Liebestätigkeit bezeichnen laßt. Sie geht vom gelegentlichen Almosen bis zur Errichtung dauernder Stiftungen (Krankenhauser, Ferienkolonien, Arbeitelosenausspeisungen, Stellungevermittlungen, Waisenhäuser, Taubstummen- und Blindeninstitute, Lehrlingsschulen, Tagesheime, Wochenbettpflege, Studienbeihilfen, Unterstützung von Volksbüchereien Notopfer für bedrohte Volksgenossen, Alumnatvereine, Freibettenstiftungen, Fürsorge für entlassene Sträflinge, Kinderkrippen, Siechenhäuser, Weichnachtsbescherungen u.v.a.m.). Dieser A. benützt als Mittel entweder eigene Vereine, die nur aus Freimaurern bestehen, oder er veranlaßt die Freimaurer, sich bestehenden Vereinen dieser Art anzuschließen. In vielen Logen wird ein Verzeichnis über die Mitarbeit jedes einzelnen Br. an derartigen charitativen und sozialen Einrichtungen geführt, säumige Brr. zur Mitarbeit aufgefordert.
Eine andere Form freimaurerischer Tätigkeit liegt in der Propaganda für den Bund und in seiner Verteidigung gegenüber feindseligen Angriffen. Propaganda zur Mitgliederwerbung wird im Bunde allgemein verworfen. Es handelt sich um die Propagierung der Idee, wobei das Bestreben hauptsachlich darauf gerichtet irrige, abergläubische, durch Gegner geflissentlich verzerrte Anschauungen über den Bund zu zerstreuen. Diesem Zwecke werden gerecht: Aufklärungsvortrage und Aufklärungsschriftens Beteiligung an öffentlich en Diskussionen, ferner aufklärende Beitrage in den politischen Zeitungen u. a. m. Der Abwehr von gegnerischen Angriffen dienen in vielen Großlogen Presseausschusse, die alle Erscheinungen in der politischen Presse zu verfolgen haben, Abwehrausschusse u.a.m. Diese Einrichtungen gehen darauf aus, teils in Berichtigungen falsche Behauptungen über die Freimaurerei zu entkraften, teils auch zugleich durch Belehrung der eigenen Mitglieder diesen bei den unvermeidlichen Auseinandersetzungen des Alltags das notwendige Rüstzeug an die Hand zu geben. Hierher gehören die ausgezeichnete kleine Schrift des Vereins deutscher Freimaurer: "Vernichtung der Unwahrheiten über die Freimaurerei" oder beispielsweise die sehr verdienstvolle Darstellung des Berliner Bundesblattredakteurs Kekule von Stradonitz über das Serajevomärchen. J. G. Findel hat den Taxilschwindel zerstört, auch die Aufdeckung des großen Pamphlets " Protokolle der Weisen von Zion" als Plagiat und plumpe Fälschung ist Freimaurern zu danken.
Anders lebt sich der freimaurerische A. in den romanischen Ländern aus Der zur dauernden Einrichtung gewordene Kulturkampf in diesen Ländern ruft die Freimaurer auf den Plan als Kämpfer gegen das Dogma, für Gewissenafreiheit und geistigen Fortschritt. Von der politisierenden Kirche angegriffen, sind die Abwehrbewegungen der Freimaurerei häufig genug politisch gefarbt. Besonders die französischen Freimaurer sind wiederholt in der politischen Arena zu sehen gewesen. So insbesondere zur Zeit des Dreyfus-Prozesses.

In der Erkenntnis, daß die Lehren der Freimaurerei nicht durch Völkerkampf, sondern nur durch Völkerbefriedung in die Tat umgesetzt werden können, sucht der freimaurerische A. Wege der Verstandigung zwischen den Völkern. Er redet einem logischen, nicht einem bloß gefühlsmäßigen Pazifismus das Wort. Daher die Versuche persönlicher Fühlungnahme unter Freimaurern verschiedener Völker, so die Allgemeine Freimaurerliga, die Association Maçonnique Internationale und deren Einrichtungen Als Mittel dienen hier neben den Zusammenkünften der Freimaurer selbst jene Versuche, die es unternehmen, die Jugend von chauvinistischem Geiste zu entgiften durch Kinderaustausch, Jugendtreffen u. a. m. Den französischen Freimaurern bleibt unvergessen, daß sie zu einer Zeit, da die linksstehenden Parteien in Frankreich ihren Einfluß verloren hatten, mutig gegen die Ruhrbesetzung aufgetreten sind, weil sie in dieser Strafaktion eine neuerliche Verschärfung der völkischen Gegensätze voraussahen.

Versuche, diesen französischen A. auf die Ostlichen Lander Europas zu übertragen, mußten und mussen fehlschlagen, weil die Zusammensetzung der Logen hier nicht derart einheitlich ist wie in Frankreich. Hier muß sich der freimaurerische A.-darauf beschränken, in der Logenarbeit jene Voraussetzungen zu schaffen, die ein aktives Vorgehen des Einzelmitgliedes im öffentlichen Leben beeinflussen können, ohne daß es durch einen Beschluß zu einer bestimmten Tätigkeit verhalten werden darf. Der französische Freimaurer ist Mitstreiter einer Gemeinschaft, der deutsche ist Kämpfer einer Idee die er so zu vertreten hat, wie es ihm nach Maßgabe seiner Stellung im öffentlichen Leben nach seiner politischen Überzeugung, seiner Weltanschauung nach eigenem Gutdunken und Entschluß richtig erscheint. Die Loge darf ihn nicht verpflichten. Daß dieser Unterschied von Laien, die sich gerne an generalisierende Urteile halten, nicht verstanden wird, ist klar. Weniger klar wird dies aber auch den romanischen Freimaurern, die nach ihren Voraussetzungen Forderungen an andere Freimaurereien stellen, denen diese unmöglich entsprechen können.
Alabama,
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Großloge, gegr. 1821. 1930 : 565 Logen mit rund 48.500 Mitgliedern. Die Großloge unterhalt ein Masonic Home, das durchschnittlich 425 Insassen betreut: rund 80 Alte und 345 Jugendliche. Gegen 100 Absolventen höherer Schulen sind Stipendisten der Großloge. Adresse: Masonic Temple Montgomery.
Alardus, Matthias Andreas,
Geheimer Legationsrat und Kabinettssekretär des Bischofs von Lubeck, * 1715, t 1772, war Mitglied der Loge Absalom in Hamburg. Er besang in einem schwulstigen Gedicht die , höchst begluckte Wahl des Kaisers Franz I. ', in dem er ihn als Bruder begrußte. Dieses Gedicht wurde dem Kaiser, auf seide gedruckt, überreicht. Seine Gedichte und Reden besprach Lessing während seiner Hamburger Kritikerzeit.
Alarm,
fast nur in amerikanischen Logen ublich. Zeichen, daß jemand Eintritt in die Loge verlangt, also nicht nur bei Annäherung von Fremden, sondern auch bei Besuchen des Großmeisters usw.
Alaska,
Halbinsel im Nordwesten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, die hier arbeitenden elf Logen unterstehen der Großloge des Staates Washington.
Alava, Miguel Ricardo de,
Spanischer General und Politiker, * 1771, t 1843, Generaladjutant Wellingtons, Gesandter in Frankreich und England, war Freimaurer und wurde deswegen unter Ferdinand VII. gefoltert und zwei Jahre lang eingekerkert.
Albanus, Sanctus,
Heiliger der katholischen Kirche, der erste Martyrer Britanniens unter Kaiser Diokletian. In den Zunftsagen wiederholt als Baumeister und Förderer der Baukunst erwähnt. So im Robertsdruck 1722: "Die Baukunst war in England unbekannt, bis der Hlge. Alban nach England kam, der den König in der Baukunst (Masonry) und im Christentum unterrichtete. Er liebte und schatzte die Bauleute sehr und zahlte ihnen regelmäßig ihren Lohn. Er erreichte für sie beim Könige auch einen Schutzbrief (charter) und die Erlaubnis, eine Generalversammlung (General Assembly) und jahrliche Zusammenkünfte abzuhalten. Er machte viele Maurer unsd gab ihnen eine Pflichtensatzung (Charge), wie sie weiter unten ausgeführt ist." Viscount von Saint Alban war ein Adelstitel des Baco von Verulam, der wiederholt für den Autor der Shakespearischen Werke gehalten wurde. In diesem Sinne hat auch Alfred Dodd in seinem Buche: "The Personal Poems of Francis Bacon the Son of queen Elizabeth" (Liverpool i931), aus dem prologue sonnet die Worte herausgelesen: "This is printed as my last secret book to the craft. Lord St. Alban, Worshipfull G. M." (s. Bacon Francis).
Albany, Graf v.,
Pseudonym des Prätendenten Karl Eduard Stuart (s. d.) .
Albedyll, Friedrich Christian von,
Generalmajor, Geheimer Kammerrat, später Gesandter in Kopenhagen, e 1699, t 1769, wahrscheinlich in England aufgenommen, meldete sich nach den Protokollen der Loge d'Hambourg am 3. Februar 1738 Als Mitglied an und wurde aufgenommen. Drei Tage später wurde sein Bruder Heinrich Otto v. A., polnischer und kursächsischer Kammerherr, braunschweigischer Obrist der Infanterie, in der gleichen Loge als Mitglied eingeführt. F. Chr. v. A. schrieb am 22. Juli 1738 den berühmten Brief an die Hamburger Loge, in welchem er die Absicht des Kronprinzen Friedrich von Preußen (nachmals Friedrich der Großse) bekanntgab, sich der Loge anzeschließen. Er vermittelte auch die weitere Korrespondenz mit dem eigentlichen Proponenten, dem Grafen von Schaumburg-Lippe (s. d.), und nahm auch am Aufnahmsakte in der Nacht vom 14. auf den 15. August 1738 im Kornschen Gasthof zu Braunsehweig teil.
Alberta,
kanadische Provinz. Die Großloge zahlte 1930 155 Logen mit gegen 14.000 Mitgliedern. Adresse: Grand Secretary Masonic Temple, Calgary.
Albertini, Joh. Bapt.,
Dr. theol. u. phil., katholischer Priester, * 1742, t 1820. Rektor der Innsbrucker Universität, dann des Generalseminars für Bildung und Erziehung des tirolischen Klerus, war Redner der Loge "Zu den drei Bergen" in Innsbruck.
Albornoz, Alvaro de,
spanischer Advokat, * 1879, Soziologe, Vorkämpfer der republikanischen Idee, Cortesabgeordneter, Journalist und Schriftsteller ("Individualismus und Sozialismus", "Die republikanische Partei", "Das spanische Temperament",, Die Tragödie des spanischen Staates", "Intellektuelle und Tatmenschen"), wahrend der Diktatur wiederholt eingekerkert, 1931 erster Arbeitsminister der provisorischen republikanischen Regierung, ist Mitglied einer Loge des Großorients von Spanien.
Alcala Galiano, Antonio,
berühmter spanischer Politiker und Redner, * 1789, t 1865, Abgeordneter, wiederholt Minister, war Freimaurer.
Alchimie
(Alchemie, auch Alchymie), ursprunglich ,.die" Chemie im allgemeinen, später Goldmacherkunst. In ägypten war die A. eine okkultistisch-mystische Lehre, die auf den Gott Hermes Trismegistos zurückführt und daher auch hermetische Eunst genannt wurde. Die Araber griffen vornehmlich die praktischen Ergebnisse der A. auf. In der Folge nahm die A., vor allem unter dem Einfluß von Paracelsus, immer mehr einen spirituellen Charakter an und ist in dieser Form eine eigenartige Mischung von Wissen und Spekulation, Empirie und Phantasmagorie. So führten alchimistische Forschungen zur Entdeckung des Phosphors durch Brandt und des Porzellans durch Böttger. Die A. war der Auffassung, daß samtliche Metalle eine Seele haben, die "Prima Materia", und die Möglichkeit der Umwandlung der Metalle in Edelmetalle daher gegeben sei falls man sie unter Beimengung gewisser Substanzen entsprechend behandle.
Dieser Prozeß, der Transmutation geht unter dem Einfluß des Steines der Weisen (Magisterium Roter Löwe, Großes Elixier) vor sich, der seit Geber auch als Allheilmittel galt. Die A. trachtete, diesen Stein der Weisen zu finden. Anfangs kannte man zwei Prinzipien: Mercurius als Typus der Metalle und Sulfür als den des Brennbaren. Paracelsus führte als drittes das Salz, das Prinzip der Festigkeit, ein. Die Zeichen und Ausdrücke der A. sind für den Chemiker verworren, man kann sie nur auf dem Wege ethisch-religiöser Deutung richtig verstehen. "A. ist die eigentliche Trägerin des Verwandlungsgeheimnisses der Mysterienbünde" (Horneffer). Die "Prima Materia" ist das rohe Gewissen des Menschen, "Mercurius" ist das entwicklungsfähige, das einen Lauterungsprozeß (Schmelzofen) durchzumachen hat. Die drei Prinzipien der A., Mercurius, Sulfür und Salz", entsprechen dem Gëist, der Seele und dem Leib. Die A. suchte das "Gold Gottes" nicht das Gold im bloßen materiellen Sinn. Die Metall-Transmutation wird symbolisch mit dem Erlösungswerk Christi verglichen. Man wollte die Wiedergeburt der Menschheit durch ..chemische Umwandlung" erzielen Auch der Weltschöpfungsakt wurde als alchimistischer Prozeß aufgefaßt. Im 17. Jahrhundert wollte man durch die A. den "wahren christlichen Glauben" erhalten. Jakob Böhmes Mystik war von spiritueller Alchimie durcheetzt, sie war eine Art irdischer Naturphilosophie und beeinflußte auch die Rosenkreuzer (s. d.).

Im Zeitalter der Entstehung der ersten englischen Großloge waren alchimistische Einflüsse noch stark wirksam. Es kann daher nicht wundernehmen, daß—namentlich bei der Entstehung der verschiedenen Systeme alchimistische Elemente in die Freimaurerei Eingang fanden. In den Schottengraden (s. d.) setzte sie als Gradgeheimnis mit der Begründung ein, daß unter den Kreuzfahrern 1090 vier Altmeister aus Schottland Kenntnis von einer Tradition besessen hätten, der zufolge Esdras in den Gründstein des Salomonisch en Tempels ein Andenken, das Meisterwort selbst oder einen Einweis darauf, gelegt habe. Den Schotten sei es geglückt, in einem ausgehöhlten Quadratstein drei goldene Schalen mit den Buchstaben I. G. und 0. zu finden, den jüdischen Sinnbildern der Gründstoffe der ganzen Welt und jedes einzelnen Dings. Mit dieser Legende wurde eine entscheidende Wendung eines Teils der damaligen Freimaurerei in der Richtung zum Okkultismus, zum alchimistischen Mysterienbund angebahnt. Die A. spielte u. a. auch im theosophischen Hochgradsystem der Coëns Elus (s. d-) eine Große Rolle, dann bei den Gold- und Rosenkreuzern sowie auch in dem von Saint Martin ins Leben gerufenen "Rite rectifié" (s. d-)-
Im freimaurerischen Ritual und in der Symbolik sind alchimistische Elemente auch heute nachweisbar. "Die Freimaurerei hat mit der Wiedergeburt, d. h. mit dem Absterben und Wiederaufbau des inneren Menschen und der Belebung und Starkung seiner unsichtbaren physischen Krafte zu tun.
Auch ist von der Alchimie her die Anschauung in die Freimaurerei Übergegangen, daß die Natur nichts ist als die Stoffwerdung der Gottheit" (Wolfstieg, "Philosophie der Freimaurerei", Band I).
Die Großen Hochstapler des 18. Jahrhunderts, wie Gugomos, Rosa, Cagliostro, auch Casanova, der Graf von St. Germain, infizierten dort, wo sie mit der Freimaurerei als Hilfsmittel operierten, auch die Freimaurerei mit alchimistischen Vorstellungen.
Sehr bezeichnend ist, daß gerade zur Zeit der Aufklärung (Friedrich d. Gr. und Joseph II.) in Deutschland und Osterreich Große Freimaurergruppen sich ernsthaft mit praktischer Alchimie beschäftigten.
Alcock, John,
englischer Komponist und Organist, 1715, t 1806, komponierte Psalmen, Instrumentalkonzerte usw. gab Sammlungen von Kirchenmusik heraus, war Freimaurer.
Aldworth, the Hon.
Mrs. Elizabeth, Tochter des Arthur St- Leger Viscount von Doneraile, • 1693, geriet angeblich durch Zufall um 1713 in eine von ihrem Vater geleitete Loge- Da sie einen Teil der Zeremonien der Arbeit ohne Absicht belauscht hatte, sei sie von ihrem Vater in versammelter Loge in den Freimaurerbund aufgenommen worden, um auf diese Weise das Geheimnis der Freimaurer zu wahren. (Thackeray schildert diese Szene sehr lustig sowohl in "My Grandfathers Time" als wth im Snobsbuch.) E. A. galt allgemein als "Lady Freemason". Ein Schurz und Abseichens die sie getragen haben soll, werden in England aufbewahrt. Ein weitverbreitetes Bild der "Lady Mason" zeigt sie mit Schurz im Zeichen vor dem Meisterstuhle der Loge in einer Darstellung, die sonst nur bei Meistern vom Stuhl üblich ist.
Die fragliche Aufnahme fällt in eine Zeit, als die Großloge von Irland noch nicht bestand. In den A- Q- C- ist der Fall wiederholt gründlichst bearbeitet Es ist daraus zu ersehen, daß Lady A. tatsächlich an Freimaurerei ein Interesse hatte, das sie wiederholt bekundete. Aber die Zugehörigkeit und die Tatsache der Aufnahme wird uberall in Frage gestellt
Alemann, Theodor,
hervorragender argentinischer Publizist schweizerischer Abstammung, ' 1862, t 192S, ubernahm nach dem Tode seines Vaters, des Granders des "Argentinischen Tagblattes" die Führung dieses Blattes, Autorität im Kolonisationswesen, war sehr tätiges Mitglied der Loge "Teutonia" in Buenos Aires.