TERRA, GABRIEL,
TERRASSON, JEAN,
TERRIS, WILLIAM
TERRITORIALITÄT,
TERRY, EDWARD O'CONNOR,
TESSELATED BORDER
TESTAMENT.
TETRACTYS,
TETRAGRAMMATON
TEUFEL,
TEUFELSPAPST
TEWFIK PASCHA,
TEXAS,
T. G. A. 0. T. U.,
THEIN, LEO,
THEISMUS
THEORETICUS,
THEOSOPHIE
THEURGIE
THIELMANN, JOHANN ADOLF,
THIEME, CLEMENS,
THOMAS JAMES HENRY,
THOMS FRIEDRICH VON,
THOMSON, MATTHEW MC. BLAIN,
THORP, JOHN THOMAS,
THORWALDSEN, BERTEL,
THORY, CLAUDE ANTOINE,
THOAX DE LA SALVERTE, JEAN DE,
THRON SALEMONIS,
THAN
THURN UND TAXIS,
THURSTON, HOWARD,
TIBERGHIEN, GUILLEAUME,
TICHY, LADISLAUS,
TIECK, LUDWIG,
TIE, MYSTIC
TIERCE, DE LA,
TILER

Terra, Gabriel,
Dr., seit 1930 Präsident der Republik Uruguay, ist aktives Mitglied des Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus.
Terrasson, Jean,
französischer Abbé, Professor der griechischen Sprache am College de France, * 1670, t 1750. Sein Roman "Sethos", der dem Textbuch der "Zaüberflöte" zugründe liegt, bildete einen der Ausgangspunkte der noch im 19. Jahrhundert häufigen Behauptung, die Freimaurerei sei auf die ägyptischen Mysterien zurtückzufahren.
Terris, William
(William Charles James Levin), berühmter englischer Schauspieler, * 1847, t 1907, trat mit der Irving's Society auf, insbesondere in Melodramen erfolgreich, war Mitglied der "Drury Lane Lodge Nr. 2127".
Territorialität,
frz. Territorialité, s. Sprengelrecht.
Terry, Edward O'Connor,
berühmter englischer Schauspieler und Theaterdirektor, * 1844, t 1912, erfolgreicher Komiker, hatte in London ein eigenes Theater, wurde 1879 Pastmaster der Londoner "Asaph Lodge". Die Encyelopaedia Britannica" bezeichnet ihn als "ardent freemason", glühenden Freimaurer.
Tesselated Border
(engl.), im Deutschen: die zackige Einfassung (s. Tassel).
Testament.
In französischen Ritualen wird vom Suchenden in der Vorbereitungskammer verlangt, das er sein "testament moral et philosophique" aufsetzte. Gemeint ist eine, meist durch Fragestellung erleichterte Zusammenfassung der weltanschaulichen überzeugungen des Aufzunehmenden. Woraus sich im Volksglauben die Vorstellung entwickelt hat, der Neophyt musse vor seiner Aufnahme sein T. zugunsten des Bundes machen!
Tetractys,
Zehn Punkte, in vier Reihen in Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet, spielen in den Riten der Pythagoreer als heiliges Dreieck eine bedeutsame Rolle. Werden die Punkte durch Linien verbunden so entstehen neun gleiche Dreiecke. Im Eid der Pythagoreer wird auf die T. als Quelle der Natur Bezug genommen (s. Dreieck).
Tetragrammaton
(griech.), gleichbedeutend mit Schemhamphorasch (s. d.).
Teufel,
in der christlichen Dogmatik Personifikation des Bösen. Neben den Ketzern und Hexen erfreuen sich auch die Freimaurer in den Vorstellungen aller Völker der besonderen Freundschaft des T.
Die Beschuldigung, das die Freimaurer T. Anbeter seien, ist Schon im 18. Jahrhundert literarisch verarbeitet. Im Wonderful Magazine, Dezember 1764, findet sich A new History of Free-Masonary (so!) from the first Grand Master, the Devil—F. Compton Price. Darin wird als Eid der Freimaurer angegeben: "Aus freiem Willen und im Beisein von Old Nick (englischer Name des T.) ... So helfe mir Satan und erhalte mich fest in meiner Verpflichtung" (A. Q. C. 1897, S. 194). Seitdem Leo Taxil (s. d.) in diesen Unsinn Methode gebracht hat, haben sie sogar ihren Spezial-T. mit Namen Bitru. Auch die Tempelritter mußten sich die Andichtung eines besonderen T., des Baphomets. gefallen lassen.
Die mit der Freimaurerei in Zusammenhang stehenden T.-Sagen im Aberglauben sind unübersehbar. Inhaltlich sind es entweder mit Blut geschriebene Verträge, die dem Freimaurer besondere teuflische Fähigkeiten vermitteln, oder besondere Formen der T.-Anbetung oder T.Messen. Da die Freimaurer außerdem auch noch in papstlichen Erlässen zu wiederholten Malen als Satanssekten bezeichnet worden sind, hat dieser unausrottbare Aberglaube auch seine oberbehördliche Abstempelung. Der Schwindel von Taxil, Bataille, Margiotta u. a. ging so weit, das es Taxil sogar wagen konnte, ein ausgerissenes Schwanzhaar des T. in Rom zu präsentieren. Der freimaurerische "Teufelskult" spielt u. a. auch im Roman "Ritas Vermächtnis" von Enrica von Handel-Mazzetti eine Rolle (s. Ziegenbock).
Teufelspapst
wurde zur Zeit des TaxilSchwindels (s. d.) in antifreimaurerischen Publikationen der amerikanische Freimaurer und Großkommandeur des A. u. A. Schottischen Ritus, Albert Pike (s. d.), genannt. In dem Werk von Bataille (s. d.), "Le Diable au XIX. siecle", stellt ihn ein Phantasiebild als solchen dar. Nach dem Tode von Pike wurde vom Taxil-Kreis der italienische Freimaurer Adriano Lemmi (s. d.) als T. bezeichnet.
Tewfik Pascha,
Mohammed, Khedive (Vizekönig) von Ägypten, * 1852, t 1892, war Großmeister der National-Großloge von Ägypten (s. d.).
Texas,
Bundesstaat der Vereinigten Stsaten von Nordamerika. Die 1837 gegründete Großloge zählte 1930 990 Logen mit 137.740 Mitgliedern. Sie nimmt nur amerikanische Staatsburger auf und unterhalt ein Heim (nebst Schule) für Jugendliche und ein Altersheim. Adresse: Masonic Temple, Waco.
T. G. A. 0. T. U.,
im Englischen Abkürzung für The Grand Architecte of the Universe. der Große Baumeister aller Welten. Im zweiten Grad: T. G. G. 0. T. U., The Grand Geometrician Usw., im dritten Grad: T. M. H., The Most High (d. i. der Höchste). Die Formel des zweiten Grades erscheint auch bei Angelobung des Meisters vom Stuhl.
Thein, Leo,
Dr., Rechtsanwalt in Prag * 1861, nahm seit seinen Studienjahren lebhaft an der tschechischen Kulturbewegung teil und schloß sich aus innerer überzeugung dem Freimaurerbunde an. Da er im österreichischen Inlande infolge des Freimaurerverbotes keine Aufnahme finden konnte, ließ er sich 1904 in Hof in Bayern in die Loge "Zum Morgenstern" aufnehmen und beteiligte sich an den Prager Freimaurerkreisen "Amicitia" und "Harmonie".
Er war einer der Mitbegründer der Prager deutschen Loge "Hiram zu den drei Sternen", wo er das Amt des Redners und 1918 auch das des Meisters vom Stuhl bekleidete. Knapp vor dem Umsturz nahm er an der Gründung der ersten tschechischen Loge in Prag, "Jan Amos Komensky" teil (1918), und legte den Grundstein zur Gründung der "Narodni Velika Loze (Ceskoslovenska", deren amtierender Großmeister er war Auf ihn gehen die Satzungen dieser Großloge sowie deren Rituale zurück. Er nahm auch an der Gründung des tschechoslowakischen Obersten Rates führend teil. Von seinen zahlreichen Logenarbeiten ist am bekanntesten das Credo der tschechoslowakischen Freimaurerei. 1928 gründete er die Loge "Pravda vitezi", deren Meister vom Stuhl er wurde. Aus Anlaß seines 70. Geburtstages 1931 erschien eine ihm gewidmete wertvolle Festschrift "Stavba" (Der Bau) mit Beitrkäen zahlreicher tschechischer Freimaurer.
Theismus
ist der Glaube 1. an einen außerhalb der Welt wirkenden und über ihr stehenden Gott im Gegensatz zum Pantheismus (s. d.) und
2. Annahme eines persönlichen Gottes, der in den Gang der Welt eingreift, im Gegensatz zum Deismuß (s. d.) Eine einheitliche Gesamtauffassung des Gottesbegriffes innerhalb der Freimaurerei besteht ebensowenig wie in der Frage der Religion (s. d.) Überhaupt.
Der durchschnittlichen freimaurerischen Auffassung entspricht am ehesten der Standpunkt des moralischen T. (Kant), der aus praktischen, vernunftsgemäßen Gründen einen Gott annimmt und in ihm Zweckmäßigkeit und Sinn des Weltgeschehens symbolisiert sieht. T. in diesem Sinne hat mit Dogmen oder kirchlichen Auffassungen nichts zu tun. Der A.B. a.W. (s. d.) ist im Gründe ein Gottesbegriff im Sinne des moralischen T.
Theoreticus,
II. Grad des Ordens der Gold und Rosenkreuzer. Die Erhebung erfolgte unter ähnlichen Zeremonien wie beim Junior (s. d.). Die auf der ersten Stufe erhaltene Lehre wurde fortgeführt. Die Theoretiker verstanden nach der "Hauptkonvention" von 1767 "die alchemische Theorie und Characteres" (s. Rosenkreuzer).
Theosophie
(Gottesweisheit), eine eigenartige Auffassung von Welt und Leben, intuitives Wissen von Gott und von der Einheit der Welt Ihr Ziel ist nicht Glaube, sondern die Erkenntnis Gottes. Theosophische Anschauungen finden sich in der indischen Philosophie, in den babylonischen und assyrischen Kulten, in den griechischen Mysterien und den geheimen Sekten und Bruderschaften des Mittelalters und der Renaissance, bei Plotin, den Gnostikern, Neoplatonikern, Mystikern (Böhme, Svedenborg, Saint-Martin) auch bei Schelling und Oken. In ihrer, 1875 von Helene Petrowna Blawatsky begründeten neuen Form steht die T. stark unter dem Einfluß von indischen Geheimlehren, vor allem unter der Einwirkung der "Brahmavidya" (Wirkliche Weisheit). Seit 1907 leitet Annie Besant die Bewegung, die unter ihrem Einfluß immer mehr ins Fahrwasser des indischen Mystizismus geriet. Es muß klar zwischen theofophischer Lehre und theosophischer Gesellschaft unterschieden werden. Die theosophische Gesellschaft beabsichtigt:
"1. einen Kern der allgemeinen Bruderschaft der Menschheit zu bilden, ohne Unterschied von Rasse, Religion, Geschlecht, Kaste oder Farbe;
2. das vergleichende Studium der Religionen, der Philosophie und der Wissenschaften zu fördern;
3. die bisher unerklärten Naturgesetze und die im Menschen schlummernden Kräfte zu erforschen."

Sie lehnt also jede Dogmatik ab, erstrebt ein Humanitätsideal. Sie nimmt Männer und Frauen gleicherweise auf. Der überwiegende Teil ihrer Mitglieder bekennt sich zu dem komplizierten kosmogonischen System der T., das als Reaktion auf den Materialismus der Zeit entstanden ist. Diese Lehre vertritt eine eigenartige Strahlentheorie. Wissenschaft, Religionen usw. entsprechen je einem Strahl. Auch der Freimaurerei ist ein Strahl zugedacht. Sie ist eigentlich eine streng monistische Weltanschauung, da im Sinne ihrer Auffassung alles einen gemeinsamen Urquell hat, zugleich aber auch pantheistisch, da sich Gott überall manifestiert.
Die moderne T. verbindet aber mit dieser spirituellen Kosmologie (mit indischem Einschlag) auch die Evolutionstheorie der modernen Naturwissenschaft die sie auf die anorganische Welt übertragt. Die T. nimmt die Existenz einer superphysischen Materie an, die den Sitz der verborgenen Menschenkrafte bildet, die nicht übernatürlich sind. Ausnahmsweise sind Menschen Schon jetzt hellsichtig, doch könnte diese Fähigkeit in allen entwickelt werden, da es höhere Bewußtseinszustande der Materie gibt. Die theosophische Bewegung erstrebt ein universales Moralgesetz das nur aus der überzeugung des einheitlichen Ursprungs aller Wesen entspringen kann. Das Gute muß man um des Guten willen tun, ohne Rucksicht auf die Früchte der Tat. Die Religionen sind Durchführungsstufen eines grandiosen Weltenplanes, überwacht und geleitet von Weltlehrern (wie Buddha, Jesus usw.).

Die Anhänger der T. glauben an eine baldige neue Heilsbotschaft. Der Inder Krishnamurti soll das Verbindungsglied zu diesem neuen Weltlehrer sein. Zur Propagierung dieses Gedankens gründete Annie Besant 1911 den "Stern des Ostens". Dies führte zum Austritt von Rudolf Steiner aus der theosophischen Bewegung und zur Gründung der anthroposophischen Bewegung (s.Anthroposophie). Die theosophische Lehre glaubt auch an Reinkarnation (Wiedergeburt, Wiedereinkörperung der Seele) und Karma (buddhistisches Hauptdogma besagend daß das Schicksal des Menschen bei seiner Wiedergeburt von seinen Taten im jeweiligen vorangehenden Leben abhängt).
Durch Annie Besant und ihre Jünger ist die T. in Verbindung mit zahlreichen Zweigen der sogenannten "gemischten Freimaurerei" (s. Droit humain) gebracht worden. Es fehlt allerdings innerhalb derselben nicht an Bestrebungen maßgebender Kreise, den mancherorts sehr starken theosophischen Einschlag abzuschwachen, bezw. ihm keinen Einfluß auf die Gesamtbewegung einzuraumen. Einer der Führer der T., Bischof C. W. Leadbater, hat in einem umfangreichen Werk, "Hidden Life in Masonry" (Das verborgene Leben in der Freimaurerei), eine durchaus theosophische Auslegung der tieferen Bedeutung und des Zweckes der Freimaurerei unternommen.
Im 18. Jahrhundert verquickten Gold- und Rosenkreuzer uns Anhänger ähnlicher Systeme die Freimaurerei mit theosophischen Elementen.
Theurgie
(wörtlich: göttliche Handlung), versucht Gott und Dämonen zu beschwören, sie durch magische Handlungen zu einer für den Menschen nützlichen oder schädlichen Tat zu veranlassen. Im Sinne Kants ein "schwarmerischer Wahn". Letzten Endes durfte auch das Gebet der monotheistischen Religionen als eine Art theurgischer Handlung gelten, insoferne sein Ziel ist, Gott zum Eingriff in das persönliche Schicksal des Betenden zu bewegen. Im 18. Jahrhundert spielten theurgische Elemente in einer Reihe mit Magie zusammenhängender Hochgradsysteme eine Rolle. Namentlich die Elus Coëns (s. d.) waren der T. ergeben.
Thielmann, Johann Adolf,
Freiherr v., deutscher General in den Napoleonischen Kriegen, * 1765, t 1824, der—nach Boyen — "die Sache Deutschlands für die Sache der Menschheit, und aso für die heiligste" hielt, war Mitglied der Loge "Friedrich zur Vaterlandsliebe" in Koblenz.
Thieme, Clemens,
Geheimrat, Architekt * 1861, Ehrenbürger der Stadt Leipzig, Vorsitzender des Deutschen Patriotenbundes zur Errichtung des Völkerschlachtdenkmals, wurde 1888 in der Loge "Apollo" aufgenommen, deren Alt- und Ehrenmeister er ist. Im Kreise seiner Apollo-Brr. regte er den Gedanken des Baues eines Völkerschlachtdenkmals an und fand in diesem Kreise die eifrigsten Mitarbeiter. 1894 wurde der Deutsche Patriotenbund zur Errichtung eines Völkerschlachtdenkmals gegründet.
Thomas James Henry,
englischer Politiker, * 1875, Arbeiter, Führer der Eisenbahner, von 1918 an deren Generalsekretär, seit 1910 Unterhausmitglied der Labour Party, 1924 Kolonialminister im ersten Kabinett Mac Donald, 1929 Großsiegelbewahrer im zweiten Labour-Ministerium, 1931 Kolonialminister im Kabinett der nationalen Zusammenarbeit, ist Freimaurer.
Thoms Friedrich von,
(auch Thuanus, du Thon, Thom genannt), preußischer Geheimrat, * um 1697, außerordentlicher Gesandter der Höfe von Braunschweig und SachsenGotha am englischen Hofe, Mitglied der Royal Society, wird von Anderson in der Konstitutionsausgabe von 1738 als Provinzial-Großmeister von Niedersachsen erwähnt. Er soll vom Großmeister, Herzog von Norfolk, eine Deputation (Vollmacht) erhalten haben, hat diese aber anscheinend nicht ausgeübt, denn er kommt in der Logengeschichte von Hamburg und Niedersachsen nicht weiter vor. Er dürfte einer der ersten Deutschen gewesen sein, die in England die Freimaurerweihe erhielten. Sein Porträt (abgebildet A. Q. C. 1896 bei S. 82) malte der bekannte freimaurerische Porträtist Faber (s. d.).
Thomson, Matthew Mc. Blain,
* 1854 in Schottland, Mitglied einer dortigen Loge, ging nach Amerika und wurde dort Mitglied einer Loge im Staate Idaho, trat aus dieser aus, um Logengründüngsschwindel zu betreiben. Er gründete u. a die sogenannte "American Masonic Federation" mit einem ganzen System von Hochgraden, und behauptete, für diese 10.000— ahnungslose— Mitglieder gewonnen zu haben. T., dessen Abgesandte sich nach dem Weltkrieg auch in europäïschen Landern , z. B . in Rumanien und der Schweiz, als Gründer versuchten, wurde 1922 im Staate Utah mit drei anderen vor Gericht gestellt und wegen Misbrauchs der Post zu schwindelhaften Zwecken von der Federal Grand Jury in Salt Lake City zu nicht weniger als zwei Jahren Gefängnis und 5000 Dollar Strafe verurteilt. Das Urteil wurde von der Appellinstanz bestätigt.
Thorp, John Thomas,
freimaurerischer Schriftsteller, * 1849, studierte in England und Frankfürt a M., aufgenommen 1870 in der "John of Gaunt Lodge Nr. 523" in Leicester. Seit 1900 Mitglied der "Quatuor Coronati Lodge Nr. 2076" in London, 1908 deren Meister. 1905 wurde T. Mitglied der Großloge von England 1917 Past Grand Deacon. Seine bedeutendsten Veröffentlichungen sind: "The Early History of the Knights of Malta Lodge", "French Prisoners Lodges" ,History of Freemasonry in Ashby (1809—1909)", "Masonic Papers" (S Bande, 1901—1915), "Bibliography of Masonic Catechisms and Exposures", "Masonic Reprints" (14 Bande, 1907—1931). T. ist Herausgeber der "Transactions" der von ihm 1892 gegründeten "Lodge of Research Nr. 2429" in Leicester, die in 39 Banden vor liegen.
Thorwaldsen, Bertel,
danischer Bildhauer * 1770, t 1844, Schöpfer des "Löwen von Lazern", der "Drei Grazien", der "Nacht" und anderer Großartiger Kunstwerke. Er schenkte seine Werke und vier Millionen Kronen dem seinen Namen tragenden Museum in Kopenhagen. T. war Freimaurer, Ehrenmitglied der Kopenhagener Loge "Zorubabel".
Thory, Claude Antoine,
französischer Gelehrter, * 1759, t 1827, Schriftsteller, Haupt der Pariser Stadtverwaltung, sehr eifriger Freimaurer, Herausgeber u. a. der aufschlußreichen Acta Latomorum (s. d.) und anderer freimaurerischer Werke mit Urkundensamnlungen
Thoax de la Salverte, Jean de,
Oberat in polnischen Diensten, vorher Kriegsingenieur in Brünn, wegen angeblicher verbotener freimaurerischer Tätigkeit (Gründung einer Loge "Sternkreuz") auf dem Spielberg und in Komorn ein gekerkert, gründete 1749 inWarschau dieLoge "Au bon Pasteur" (s. d.), aus der sich später ein eigenes Hochgradsystem entwickelte.
Thron Salemonis,
nach der Andersonschen Konstitution der Stuhl des Großmeisters
Than
(Thun und Hohenstein), Grafen von, Tiroler Uradel, in Tirol und Böhmen ansassige, seit 1629 reichsgrafliche Familie. Im 18. Jahrhundert waren zahlreiche Mitglieder dieses Adelageschlechts Freimaurer.
1. Wenzel Josef, Graf v., österreichischer Generalfeldwachtmeister, * 1737, t 1796 war Mitglied der Prager Loge "Zu den drei gekrönten Sternen", dann Meister vom Stuhl der Loge "Zu den drei gekrönten Säulen", später Zugeordneter Großmeister der Provinzial Großloge von Böhmen.
2. Franz Joseph, k. k. Kämmerer, * 1734, t 1811, war Zugeordneter Meister der Wiener Loge "Zur Eintracht". Er stand durch mehr als ein Jahrzehnt im Banne einer eigenartigen Persönlichkeit, die sich als "Rechner Magnanephton" eine magisch-rosenkreuzerische Gesellschaft zur Verehrung und Beobachtung eines Geistes, Gablidone, geschaffen hatte. Lavater nahm an diesem geisterbeschwörenden Zirkel lebhaften Anteil. Nach dem Tode des "Rechners" wandte sich der Graf der Luftschiffahrt zu, wobei ihn ein Baron Lüttgendorf scheinbar ausbeutete. Interessant ist dabei, daS T- den Versuch unternehmen wollte, die aus dem Karlsbader Sprudel entweichende Luft (Kohlensäure, die aber schwerer ist als Luft ! ) zum Betriebe seiner Montgolfieren zu verwenden. Schließlich wurde T. Wunderheiler durch Auflegen seiner rechten hand und damit ein Vorlaufer Mesmers (Ausführliches über ihn in Brabhée, "Sub Rosa", Wien 1879)
3.Sigismund Joseph, * 1739, t 1779, Mitglied der Prager Loge "Zu den drei gekrönten Sternen".
4 Johann Joseph, k. k. Kammerer, war 178S Erster Aufseher der Linzer Loge "Zu den sieben Weißen".
5. Joseph, k. k. Kammerer, war 1789 Mitglied der Wjener Loge "Zur neugekrönten Hoffnung".
Thurn und Taxis,
standesherrliches Fürstenhaus, dem in verschiedenen Landern (bis1867) die Postgerechtsame gehörte. Im 18. Jahrhundert waren u. a. folgende Mitglieder der Familie Freimaurer: 1. Carl Anselm, Fürst von, * 1733, GeneraloberPostmeister, wurde 1762 in Bayreuth aufgenommen, gründete in Regensburg die Loge "Charles de la Constance".
2.Carl Alexander, Fürst von, Sohndes Vorigen, 1797 kaiserl. Prinzipal-Kommissar beim Regensburger Reichstag, * 1770, t 1827, wurde 1789 in der Loge "Carl zum Rautenkranz" in Hildburghausen aufgenommen, war seit 1799 Großmeister der Regensburger Mutterloge "Die Wachsende zu den drei Achlüsseln", die dann nach ihm "Carl zu den drei Schlüsseln" hieß.
3. Thaddäus, Graf von, war Mitglied der Innsbrucker Loge "Zu den drei Bergen" dann Zugeordneter Großmeister der dortigen Bauhütte "Zum symbolischen Zylinder".
4. Joseph, Graf von, war Mitglied derselben Loge.
Thurston, Howard,
berühmter amerikanischer Zauberkünstler,* 1869, der "König der Barten", wurde in der New Yorker "Manitou Lodge Nr. 106" aufgenommen.
Tiberghien, Guilleaume,
belgischer Philesoph,* 1819, Universitätsprofessor in Brüssel, Abgeordneter von Brabants Schüler K. Chr. Fr. Krauses, schrieb bedeutende Werke über Psychologie, Logik, Moral, die vielfach auch in fremde Sprachen übersetzt wurden, war Freimaurer.
Tichy, Ladislaus,
Dr., Prag, wurde in der Loge "Hiram zu den drei Sternen" in preßburg aufgenommen und trat nach Gründung der tschechischen Loge "Jan Amos Komensky" 1918 zu dieser über. Er betätigte sich eifrig am Aufbau der tschechoslowakischen National-Großloge, deren amtierender Großmeister er war. Er übersetzte Lessings "Ernst und Falk" zum ersten Male in die tschechische Sprache.
Tieck, Ludwig,
* 1773, t 1853, deutscher Dichter, war ein Gegner des Bundes. Er hat die Freimaurerei zu einer Zeit erlebt, in der sie von mystischen Vorstellungen, Neigung zu Gold- und Rosenkreuzerei u. a. stark durchsetzt war. Daher auch die Novelle "Die Wundersüchtigen", in der das Treiben innerhalb der deutschen Freimaurerei um 1770 geschildert und verurteilt wird, die Zeit der "Geheimnisse", der "Schwindler", der "Verwirrung" im Freimaurertum.
Tie, mystic
(engl.), das mystische Band der Bruderliebe, das die Angehörigen des Bundes miteinander zu einer mystischen Gemeinschaft verbindet. Daher in englischen Ritualen, auch in einem berhümten Freimaurergedicht Von Burns: "Brethren of the mystic tie" zur Bezeichnung der Freimaurer.
Tierce, de la,
s. La Tierce, Marquis de.
Tiler
(früher auch Tyler geschrieben, frz. Tuileur, deutsch der Ziegeldecker), Bezeichnung für den Logenbeamten, der für die außere Deckung der Loge zu sorgen hat. Dieses Amt bestand bereits bei den altesten Freimaurerlogen Englands. Der T. hatte die Einrichtung der Loge vor der Arbeit, die Bodenzeichnung, vorzübereiten; er trug die Einladungen, Summons, aus und sorgte auch für Speise und Trank. Für diese Leistungen erhielt er von der Loge ein Entgelt. Daher wurde der erste Großmeister der Londoner Großloge, Anthony Sayer, als er später in Not geriet, als T. einer Loge beschäftigt. In den angelsachsischen Großlogen ist der T. dazu bestimmt, die Regelmäßigkeit der Besucher festzustellen.
Zu diesem Zwecke wird in Amerika durch ihn die sogenannte Tiler's Obligation oder Tiler Oath im Vorraum des Tempels vorgesprochen und von allen Anwesenden wiederholt. Diese Formel verpflichtet den Besucher, zu bekennen, daß er in einer regulären Loge eingeweihts befördert und erhoben wurde, daß er keinen Gründ kennt, der ihn hindern whrde, irgendeine Loge zu besuchen, und daß er Stillschweigen bewahren werde. Sein Abzeichen ist das Schwert, das er jedoch gewöhnlich nicht tragt, sondern über seinem Sitze im Vorraum aufgehängt hat. Überliefert ist ein Bild des Grand T. Montgomery aus dem Jahre 1730, das diese würdige Persönlichkeit in vollem Ornate mit blankem Schwert, Schurz, Handschuhen und blauem, silberverbrämtem Barett zeigt.
Da in den Großen amerikanischen Logen häusern gewöhnlich mehrere Logen gleichzeitig arbeiten, bestimmt die amerikanische Großlogenverfassung (so New York), das der T. Logenmitglied in good standing (s. d.) sein muß, nicht aber Mitglied der Loge, die er deckt. Bei Tafellogen spricht der T. den lätzten der vorgeschriebenen Trinksprüche (Tiler's Toast).