TAYLOR ISIDORE JUSTIN SEVERIN
TAYLOR-MANUSKRIPT,
TEAM, MASONIÇ.
TEERHUNE, ALBERT PAYSON,
TEGUCIGALPA,
TEHERAN,
TELEOLOGIE.
TELEOSIS
TEMPEL.
TEMPEL, GEWEIHTE DES INNEREN,
TEMPELHERRENORDEN, BIBLIOGRAPHIE.
TEMPELHERRENORDEN, FREIMAURERISCHE,
TEMPELHERRENORDEN, TEMPLERORDEN.
TEMPELMEISTER,
TEMPELORDEN, RITTERSCHAFT DES.
TEMPELRITTER, FREIMAURERISCHE, ANGELSÄCHSISCHE,
TEMPEL, SALOMONISCHER.
TEMPELS, PIERRE,
TEMPERENSLER.
TEMPLERORDEN,
TEMPLER, ORIENTALISCHE
TEMPLIER
TENNESSEE,
TENUE BLANCHE
TENUE DE FAMILLE
TEPPICH

Taylor Isidore Justin Severin
französischer Schriftsteller und Theaterfachmann englischer Abstammung, * 1789, t 1879, königlicher Kommissar des Théatre Français, Inspektor der Museen, GrIInder mehrerer philanthropischen Gesellschaften fIIr Kunstler sowie der Société des Gens de Lettres. Mitglied der Académie des Beaux Arts, Verfasser erfolgreicher Reisebeschreibungen, war Mitglied des Suprême Conseil de France.
Taylor-Manuskript,
genannt nach einem frIIheren Besitzer, Thomas Taylor, stammt aus dem 17. Jahrhundert und gehört zur Sloane Familie (s. Manuskripte).
Team, Masoniç.
Einzelne Logen Amerikas bringen die Hiramlegende in szenischer AuffIIhrung und in Kostum zur Darstellung. Derartige "Teams" unternehmen zumeist auch Reisen in benachbarte Logen.
Teerhune, Albert Payson,
amerikanischer Schriftsteller, * 1872 Redakteur der ,New York Evening World" schrieb das Libretto der komischen Oper "Nero", Novellen ("Fighter", "The New Mayor" Usw.), historische Artikelserien fIIr die "New York World", zahlreiche KinostIIcke, Gedichte, ist Mitglied der St. Cecilia Lodge Nr. 568", New York.
Tegucigalpa,
Hauptstadt der zentralamerikanischen Republik Honduras, Sitz der "Soberana Gran Logia Simbolica de Honduras" (Adresse: Templo masonico), der in T. selbst zwei BauhIItten unterstehen.
Teheran,
Hauptstadt von Persien. Unter dem Großmeister der "All Scottish Freemasonry in India" arbeitet hier die Loge "Light in Iran Nr. 1191".
Teleologie.
Zweekmäßigkeitslehre, Zwecklehre, die Anschauung, daß das Weltengeschehen zielstrebig ist, daß Zwecke in ihm walten mögen sie von außen (Gott) kommen, oder der Welt selbst immanent sein. Die teleologischen und kausalistischen Auffassungen mIIssen nicht in Gegensatz zueinander stehen, sie können als zwei Auffassungsweisen des Geschehens gelten und erganzen einander in diesem Sinne. Die Stoiker Kant, Shaftesbury hatten teleologische Auffassungen. Lessing hebt in .,Ernst und Falk" teleologische Momente der freimaurerischen Lehre hervor. In der "Erziehung des Menschengeschlechts" legt er dar, das sittliche Vervollkommnung im Plan der Vorschung beschlossen lage. Herder bezeichnet Humanität als "unser ewig Ziel". Die Freimaurerei ist in ihren Anschauungen tatsächlich teleologisch, sie lehnt den rein mechanistischen Standpunkt des Naturalismus (s. d.) ab, indem sie an die Freiheit des Individuums glaubt und den Sinn der Welt in der Selbstentfaltung der Menschheit, in ein em den Humanitätsidealen gemäßen Fortschritt zu finden glaubt.
Teleosis
(griech.), Vervollkommnung, bei Feßler (s. d.) die vollständige Kenntnis der freimaurerischen Gnostik, die nur zwölf auserwählten Maurern mitgeteilt werden sollte; diese sollten den eigentlichen und wahren innersten Orient bilden, dem das Wohl und Wehe der Bruderschaft anvertraut ist. Diese Gedankengänge begegneten dem scharlsten Einspruch Fichtes (s. d.), der zu dem Urteile gelangte: "Es kann auf diesem Wege keine historische Wahrheit gefunden werden. Selbst wenn sie es könnte, so ware dies kein befriedigender Aufschluß IIber einen geheimen Orden."
Tempel.
1. Als Symbol, s. T., Salomonischer.
2. Häufig als Bezeichnung des Logenhauses, namentlich in der angelsächsischen Freimaurerei; dort auch "House of the Temple".
3. Zur Bezeichnung des Versamnlungsraumes der Loge.
Das Gebrauchtum der Freimaurer verlangt, daß hierzu ein wurdig ausgestatteter Raum bestimmt wird, der in seiner AusschmIIckung auf den Symbolinhalt Bezug nimmt. Er ist meist in Blau gehalten (in den Logen des A. u. A. Schottischen Ritus ist die Farbe rot), zeigt die Form eines länglichen Vierecks, IIber dem sich oft der gestirnte Himmel wölbt. Im (symbolischen) Osten erhebt sich der Sitz des Meisters, davor der Altar, meist in der Form eines kubischen Blocks. Die Sitze der Mitglieder (Kolonnen) sind in Langsreihen im "Suden" und "Norden" aufgestellt.

Im IIbrigen ist die Einrichtung nicht einheitlich. Das gilt sowohl bezIIglich der Säulen, die "den Tempel tragen", als der Anordnung der Plätze der Aufseher und der weiteren Besonderheiten. In den deutschen und vielen anderen Logen umgeben in der Mitte des T. drei Leuchter einen symbolische Figuren aufweisenden Teppich (Tapis), die Arbeitstafel; in angelsächsischen Logen sind diese Leuchter (Lichter) um den Altar gruppiert, während die Arbeitstafel (Tracing Board) aufgestellt wird. Auf dem Altar liegt in der IIberwiegenden Mehrzahl der Logen der Welt die Bibel, in allen trägt er Zirkel und Winkelmaß. In romanischen Logen fehlen häufig die drei Weisheit, Schönheit und Starke symbolisierenden Lichter und der Teppich. DafIIr treten symbolisch drei Wandgemäilde ein, die Minerva, Herkules und Venus vorstellen.
Als Nebenraume des T. sind erforderlich ein Vorhof, Vorraum (frz. Parvis, Salle des pas perdus, nach letzterem in manchen deutschsprachigen Logen: Saal der verlorenen Schritte genannt), in dem sich in angelsachsischen Logen der Logenhuter, Tyler (Ziegeldecker) aufhalt, um die Eintretenden zu IIberprIIfen. Ferner die Vorbereitungskammer (im Engl. a room, near the lodge, im Frz. cabinet [oder chambre] de réflexion). Während in frisheren Jahrzehnten der T. nur fIIr die kulti schen Handlungen vorbehalten blieb, in einzelnen Logen sogar nicht einmal von den Schwestern betreten werden durfte, hat jetzt eine freiere Auffassung den Sieg davongetragen. In mehreren Großlogen, so in Holland, Hamburg u. a., wurden z. B. Pressevertreter in den T. geladen, um mit ihnen an Ort und Stelle Fragen der Freimaurerei und ihrer Stellung zur Öffentlichkeit zu besprechen.
Tempel, Geweihte des inneren,
s. Geweihte des inneren Tempels.
Tempelherrenorden, Bibliographie.
M. Desubré gab 1928 in Paris eine "Bibliographie de l'Ordre des Templiers" heraus, die zwölftausend Nummern umfaßt.
Tempelherrenorden, Freimaurerische,
s. Hund, v., Strikte Observanz, Rittergrade, Schottisehe Maurerei, Ordre du Temple, Stuart, KnightsTemplar, United Religious and Militäry Orders usw.
Tempelherrenorden, Templerorden.
Die Geschichte der Tempelherren, Templer (1118 bis 1314) spielte im 18. Jahrhundert in einer Reihe freimaurerischer Systeme eine ausschlaggebende Rolle und hat heute noch im Schwedisehen System, im A. u. A. Schottischen Ritus, in der Lehrart der "Knights Templar" u. a ihren Platz.
Zur Zeit der KreuzzIIge leisteten 1118 neun französische Ritter dem Patriarchen von Jerusalem das Gelubde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams und übernahmen die VerpfIIchtung, den Schutz der Wallfahrer auf dem Wege von der näste nach den heiligen Statten zu besorgen. König Balduin II. von Jerusalem bot den "Rittermönchen" einen Teil seines an den Salomonischen Tempel grenzenden Palastes als Wohnsitz an, wobei sie sich die "armen Bruder Christi vom Tempel zu Jerusalem" nannten. Papst Honorius II. bestätigte den Orden und seinen FIIhrer Hugo von Payens als Großmeister auf dem Konzil von Troyes. 1128 erhielt er unter Mitwirkung des berIIhmten (heiligen) Bernhard von Clairvaux eine Ordensregel. Abzeichen waren ein weißleinener Mantel mit achteckigem, blutrotem Kreuz (Symbol des Martyrertums) und ein weißleinener GIIrtel (Symbol der Herzensreinheit). Der Orden wuchs bald bedeutend, viele hohe Adelige traten ihm bei. Er erhielt Große Schenkungen und Vermächtnisse, so daß seine Einkünfte ungeheuer wuchsen. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts soll sich die Mitgliederzahl des Ordens auf 30.000, das Vermögen des Ordens auf 54 Millionen Franken belaufen haben.

Der Orden wurde eine Art selbständigen Staatswesens mit eigenem Militär, eigenem Gericht. eigener Polizei, eigenen Finanzen. An der Spitze des streng hierarchiech gegliederten Ordens stand der Großmeister, sein Vertreter war der Seneschall, Ordensfeldherr war der Marschall, Schatzmeister der Großprazeptor der Provinz Jerusalem. Der Orden zerfiel in Ordensprovinzen, IIber deren jede ein Komtur gesetzt war. Die höchste Gewalt des Ordens reprasentierte das Generalkapitel, dem die Provinzkapitel unterstanden . Die OrdenebrIIder schieden sich in Ritter, Kaplane (Ordensgeistliche) und dienende Brr. Dazu kamen Affiliierte, die die OrdensgelIIbde leisteten, aber nicht in Ordenshäusern wohnten. Strengster Gehorsam gegen die Oberen war Selbstverständlichkeit. Nur unverheiratete Angehörige ritterbIIrtiger Geschlechter, die keinem geistlichen Orden angehörten, durften Aufnahme finden. Ein einjähriges Noviziat ging der Rezeption voraus.
Bald aber keimten Neid und Mißtrauen, genährt namentlich durch die eifersIIchtigen Johanniter, empor. Im Juli 1187 wurden die Kreuzfahrer von den Sarazenen des Sultans Saladin bei Hittin entscheidend geschlagen. Die BlIIte der Tempelritter fiel. Der Sieger hielt seinen Einzug in Jerusalem. Die Templer verlegten ihren Hauptsitz nach der Feste Accon, aber die Rivalität der Johanniter machte auch nach dieser Niederlage jede gemeinsame Aktion zunichte. 1191 wurde auch dieses letzte Bollwerk der Christen im Oriont von den Sarazenen erobert. Die Templer zogen sich von Syrien nach Cypern zuruck und beschlossen die RIIckkehr nach Frankreich, dies um so mehr, als der Großmeister Jakob (Jacques) de Molay vom Papst Clemens V. an den päpstlichen Hof berufen wurde, angeblich um IIber einen neuen Kreuzzug zu beraten.

1306 schiffte er sich mit seinem Konvent und 60 Rittern nach Frankreich ein. Er führte den Ordensschatz — angeblich 150.000 GoldstIIcke und zehn Maultierladungen Süber —mit, deponierte ihn in der Templerischen Hauptbank, im Pariser Temple, und bezog die Ordensburg. Die gewaltigen Besitztürmer an Land und Geld, die Handelsunternehmungen des Ordens, ihr blühender Bank- und Wechselverkehr erregten immer mehr den Zorn und die Habsucht König Philipps des Schönen. Er verlangte, daß sie sich seinen Interessen dienstbar machen sollten. De Molay lehnte ab. Philipp setzte sich, um einen entscheidenden Schlag gegen die Templer führen zu können, mit Papst Clemens V. in Verbindung, der ihm seine Inthronisation verdankte, doch trug dieser Bedenken gegen eine gewalttätige Aktion. Als aber von ausgestoßenen Mitgliedern des Ordens böse Maren über geheime ketzerische Mysteriën (Verleugnung Christi, Lossagung vom Kirchenglauben, Schändung des Kreuzes Anbetung eines Götzenbildes Baphometf Päderastic usw.) ausgestreut wurden, ließ der König, obwohl er nicht an ketzerische Schuld glaubte, die Anklage gegen die Templer erheben. Am 13. Mai 1307 wurden de Molay und alle in Frankreich anwesenden OrdensbrIIder verhaftet und ihr Vermögen beschlagnahmt. Die Inquisition trat in Aktion. Schreckliche Folterungen. denen eine ganze Anzahl der Gefangenen erlag, erpreßten Geständnisse. Dem Papst. der lange zögerte, dem eigenmachtigen und gewalttätigen Vorgehen des Königs seine Zustimmung zu geben, erpreßte dieser schließlich die Einwilligung.

Am 12. August 1308 erging die Bulle "Faciens misericordiam". die bei Bann und Kirchenstrafen ein allgemeines Einschreiten gegen die Tempelritter empfahl. Der Hauptprozeß gegen 540 Templer fand in Paris statt.
Monatelang gelangte der Prälatengerichtshof nicht zu einem Schuldspruch, zumal die meisten Angeklagten erklärten, daß sie ihre frIIheren Gestandnisse nur unter den fürchterlichsten Folterqualen abgelegt hatten. Trotzdem wurden 1310 in mehreren Städten Templer verbrannt. Zur endgIIltigen Entscheidung berief der Papst fIIr 1311 ein Konzil nach Vienne ein. Alle Vermittlungsvorschlage wurden vom König zurIIckgewiesen. Schließlich wurde 1312 der Beschluß auf Aufhebung des Ordens gefaßt. Großmeister de Molay und vier andere GroßwIIrdenträger wurden nach siebenjähriger Gaft zu lebenslanglichem Kerker verurteilt.
Bei der öffentlichen Verlesung vor der Pariser Notre Dame-Kirche erhoben sich de Molay und der Großprazeptor Gottfried de Charmay zu lauter Anklage gegen König und Papst, indem sie vor allem Volk ihre Schuldlosigkeit beteuerten. Sofort wurden sie als "RIIckfällige" zum Tode bestimmt Schon am nächsten Morgen, dem 3. Marz 1314, wurden sie auf dem gleichen Platz bei langsamem Feuer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auch in anderen Ländern brachen schwere Templerverfolgungen aus. In England, Portugal, Ravenna, Mainz und anderen Orten wurden sie dagegen freigesprochen. Viele flohen und irrten ruhelos durch Europa.

Die um die Mitte des 18. Jahrhunderts aufgetauchte falsche Anschauung, die Freimaurerei sei die legitime Fortsetzung des Tempelherrenordens, führte zür Bildung der templerischen Freimaurersysteme, deren ausgebreitetste die Strikte Observanz (s. d.) war. Die einschlägigen Stichworte s. Tempelherren, Freimaurerieche.
Tempelmeister,
s. Kreuz, Rotes.
Tempelorden, Ritterschaft des.
Um den Verfolgungen durch die von Metternich provozierten Karlsbader Beschlüsse von 1818 zu entgehen, löste sich die WIIrzburger Burschensshaft in eine Reihe "biertrinkender Staaten" auf, die ritterliche Gebrauche annahmen, einen Herzog an die Spitze stellten u. a. m. Zu diesen biertrinkenden Staaten gehörte auch der gegen 1829 entstandene studentische Templerorden. Zwischen 1832—1835 gerieten diese Bierkönigreiche ins politische Fahrwasser und gingen dann ein. Ein feierliches Manifest der Templer "im Namen des heiligen Franz Xaverius und der unbefleckten Muttergottes von Reichenberg" im Bayreuther Museum. Zusammenhänge mit der Freimaurerei sind nicht nachzuweisen.
Tempelritter, Freimaurerische, angelsächsische,
s. Knights Templar.
Tempel, Salomonischer.
1 Historisches:
2. Symbolisch:

1 Historisches:
Das jIIdische Nationalheiligtum hatte seinen Vorläufer in der Stiftshütte. König Salomo errichtete auf dem Berge Moria auf der Tenne Arnans des Jebusiters den Tempel. Der 966 v. Chr. begonnene Bau dauerte sieben Jahre; die Weihe erfolgte im siebenten Monat. Salomos Verbundeter, Hiram von Tyrus, sandte ihm den Baumeister Hiram oder Huram, dessen Vater ein Tyrer war, und dessen Mutter aus dem Stamm Dan oder Naphatali stammte. Der Baustil war tyrisch oder assyrisch, nicht, wie gelegentlich behauptet wird, ägyptisch. Der Tempel war doppelt so groß wie die StiftshIItte, die heilige Statte hatte die Form eines länglichen Rechtecks die Längenmaße machten das Doppelte der Breite, bezw. Höhe aus. Die Schmalseiten waren nach Osten, bezw. Westen gerichtet. Im Portal standen zwei Säulen aus Erz, Jachin und Boas (s. beide).
Durch einen Vorhof gelangte man ins Heilige mit dem Schaubrottisch, zehn goldenen Leuchtern und dem Raucher altar, dann in das Allerheiligste (einem Kubus) mit der Bundeslade.
586 v. Chr. wurde der Salomonische Tempel von dem König Nebukadnezar zerstört. Nach der RIIckkehr der JIIden aus dem babylonischen Exil baute ihn Zerubabel wie der auf (beendet 516). Der zweite Tempel stand jedoch seinem Vorbilde an Größe und Pracht nach. Nach der Entweihung desTempels durch Antiochus Epiphanes wurde er von Juda dem Maccabäer wiederhergestellt und befestigt (165 v. Chr.). Unter Herodes begann 21 v. Chr. eine vollstandige Umgestaltung des Heiligtums im griechischen Stil (Herodianischer Tempel). Dieser Bau wurde im jIIdisch-römischen Krieg vollkommen zerstört (70 n. Chr.). Seit 644 n. Chr. steht auf dem alten Tempelplätze die Moschee Haram Es Scherif.
2. Symbolisch:
Die Beziehung auf den Salomonischen Tempelbau kommt in den Darstellungen und Gebrauchen der Steinmetzenbau hIItten deutlich zum Ausdruck. Nicht nur, daß König Salomo, meist mit der Königin von Saba, als Bildschmuck verwendet wird, werden auch einzelne BaustIIcke des biblischen Tempels bewußt nachgeahmt und mit ihren bliblischen Namen belegt. Erinnert sei hier z. B. an die Säulen des WIIrzburger Doms, die als Vorhofsäulen mit den Namen Jakin und Boas bezeichnet werden. Die ganze Beschreibung des Tempels in 1. Könige V—VIII, 2. Chronica II—VIII erleichterte die Übertragung auf mittelalterliche Baudenkmaler. Teile des zerstörten Tempels zu Jerusalem genossen bei den Baukunstlern nahezu Reliquienverehrung, so wie noch heutigen Tages z. B. die amerikanischen Freimaurer alles daransetzen, um ihrem modernen Tempel mindestens einen Baustein aus den Steinbrachen König Salomos einftigen zu können. Zu diesen Bauhuttenvorstellungen und symbolischen Deutungen kommen im 17. Jahrhundert die Lehrbilder eines Tempels geistiger Art, der nach den Worten der Bibel aus behauenen Steinen derart errichtet werden soll, das man kein störendes geräusch, kein eisernes Werkzeug zu hören bekomme.
Die Steine sollen sich derart aneinanderfügen, das sie ohne weitere Verbindung halten. Um diesen Bau soll Friede und Eintracht herrschen Ja, die Baulegende erzählt so gar, das während des Baues kein Werkmann erkrankte oder starb, damit das Werk in seiner Vollendung nicht aufgehalten werde. Besonders bei Comenius finden sich diese Gedankengänge in seiner "Pansophie" in reichster symbolischer Deutung. Da genaue Ritualüberlieferungen aus dem 17. Jahrhundert fehlen, ist schwer zu bestimmen, inwieweit die Bausymbolik zur damaligen Zeit bereits in den Logen entwickelt war. Einen besonderen Aufschwung nahm sie dann im 18. Jahrhundert. An Gegenständlichem, zum Lehrbild Umgestaltetem, wurden übernommen: die Orientierung des Tempels von 0st gegen West. Die beiden Vorhofsäulen, das Mosaikpflaster, die mittlere Kammer, die Lichter. Viel reicher sind die Entlehnungen in den Hochgraden.
Es erscheinen als symbolische Lehrbilder die Bundeslade, der Tisch der Schaubrote, das Große eherne Waschbecken u. v. a. m. Daneben bemächtigt sich die freimaurerische Symbolik der aus der Bibel bekannten und zahlreicher, zwar in den biblischen Rahmen passender, aber frei erfundener Personen. Hiram von Tyrus liefert Bauholz an den leitenden Baumeister, seinen Namensvetter Hiram. Das Ritual knüpft an die Einteilung der Bauleute an, bestimmt den biblischen Ort, an dem sie ihren Lohn empfangen. Die Bausage spielt im unvollendeten Tempel. Um ihn herum spielen die zahlreichen Legenden der Hochgrade u. a. m. Und so einprägsam ist das Bild dieses biblischen Tempelbaues, das ein englischer Hochgrad wohl die Zerstörung des alten Tempels zugeben mus, aber in der Zerubabellegende ihn wieder neu erstehen laßt.

Der Salomonische Tempel ist das Lehrbild, das alle anderen Symbole aus sich entwickeln laßt, um sie wieder in eine Einheit zusammenzufassen. Die Werkzeuge des Freimaurers sind Mittel zum Zwecke der Errichtung, des Aufbaus. Deshalb nennt der Freimaurer sein Tun eine Bauarbeit. Endziel ist der Menschheitstempel zur Ehre des Allmachtigen Baumeisters all er W elt en , der die Menschen in moralischer Gleichwertigkeit und ethischer Übereinstimmung in gemeinsam en Arbeiten am Bauziel vereinigen soll. Deshalb das Lehrbild vom rauhen Stein der eigenen Persönlichkeit, die, behauen, mit anderen, nun kubischen Steinen in dauernden Verband treten soll. Deshalb die Arbeit am Reißbrett, die diese Gemeinschaftsarbeit zu regeln und in die gegebenen Bahnen zu lenken hat. Deshalb die Vielzahl der symbolischen Werkzeuge, die jedes für sich einen Einzelzweck und ein Einzelbestreben versinnbildlichen sollen.
Das Symbolgebäude der Arbeit dient der Arbeit an einem Symbol: der Tempel, der in seiner Vollendung die in sich befriedete Menschheit aufnehmen soll, jene Menscheit, die ihn bauen soll und die mit ihm identisch ist. Denn der Gedankengang des Tempelbaues wird erst faßlich, wenn Tempelbau und Menschheit einander gleichgesetzt werden. Deshalb hört der Freimaurer bei jeder Arbeit das Fragesück:

Welcher Bau ist gemeint? mit der Antwort:
Wir Freimaurer nennen ihn den Salomonischen Tempelbau und meinen damit den Tempel der Humanität."
Das geschichtliche biblische Nationalheiligtum erscheint somit in seiner moralischen Bedeutung als der Tempel des eigenen Innern, der durch Arbeit an sich selbst zu schaffen und auszugestalten ist, ebenso aber auch als das Sinnbild der Menschheit, für die der Tempel geschaffen werden soll.

In dem Bausymbol des Tempels liegt das Bekenntnis des Freimaurers zur evolutionaren Menschheitsentwicklung und zu einem Optimismus, der an diese glaubt. Zugleich vereinigt das Gesamtbild der Symbolik in ihrer auf die Ichkultur und die moralische Gesamtwirkung bezogenen Eindeutigkeit die sittlichen Forderungen, die vom Bunde an den einzelnen Freimaurer gestellt werden. In der freimaurerischen Bauarbeit ist der einzelne Subjekt als wirkender Baugenosse, er wird aber zugleich Obleckt des planmäßigen Baues an einer höheren Entwicklungsstufe. Das Lehrbild wirkt in dem Doppelsinne, daß der Baubeflissene zugleich Material des Baues zu höherem Zwecke wird.
Die Tempelsymbolik, die in den alten Bauhüttenüberlieferungen bereits gepflegt wurde hat in der Entstehungszeit der Londoner Großloge sicherlich noch wesentliche Bereicherung erfahren durch das allgemeine öffentliche Interesse, das sich gerade damals der Darstellung des Tempels in Modellen usw. zuwendete (s. Rabbi Juda Leon). Schriften über den Bau und die Einrichtung des Tempels waren gerade infolge der Ausstellung dieser künstlerisch ausgeführten Modelle weit verbreitet. Eine derartige Broschüre erschien sogar im gleichen Verlag, in dem Andersons Konstitutionenbuch gedruckt ist. Auf diesem Wege wurde von der Freimaurerei sicherlich sehr viel Symbolbeiwerk übernommen, das der früheren Bauhütte fremd gewesen sein mag.
Einen besonderen Kult mit der Symbolik des Salomonisehen Tempels treiben amerikanische Logen. Wiederholt wurden von Reisegesellschaften, die Palätina besuchen, Logen arbeiten in den Steinbrüchen des Königs Salomo abgehalten. Bei der Ausarbeitung der verschiedenen Hochgradstufen wurden zahlreiche Entlehnungen aus dem Gebiete dieser Symbolik vorgenommen. Die amerikanische Freimaurerliteratur ist daher sehr reich an Beschreibungen des Tempels und seiner Einrichtungen, in manchen Logen gehört ein Modell des Tempels zur ständigen Einrichtung.
Tempels, Pierre,
Generalauditor am Militärgerichtshof von Belgien, Präsident der Unterrichtsliga, * 1826, t 1924, führender Eklektiker der belgischen Freimaurerei, Kämpfer gegen politische Tätigkeit der Logen, Schöpfer der spezifisch belgischen freimaurerischen Arbeitsweise, hervorragend auf ritualistischem Gebiet Tätig.
Temperensler.
In den alten englischen Logen des 18. Jahrhunderts herrschte eine Trinkfreudigkeit, die schließlich zur rigorosen Verschärlung der Hausgesetze führte. Unter dem Einfluß der Abstinenzbewegung sind neuerdings in England Logen entstanden, die sich auschließlich aus Alkoholgegnern zusammensetzen und untereinander auch eine Art Kartell gebildet haben. In den amerikanischen Logen wird seit Einführung der Prohibition auf Einhaltung des Trinkverbotes um so strenger geachtet, als die amerikanischen Logen die Beachtung der Staatsgesetze sich besonders zur Aufgabe machen. Schon vor Einführung der Prohibition wurden in einzelnen amerikanischen Staaten Leute, die mit alkoholischen Getränken Handel trieben, oder solche erzeugten, von der Aufnahme ausgeschlossen.
Templerorden,
s. Tempelherrenorden, Strikte Observanz
Templer, Orientalische,
Orientalischer Templerorden, O. T. O. (Organ "Oriflamme"), war eine Gründung des Abenteurers Theodor Reuß (s. d.) (angeblich in Verbindung mit Dr Karl Kellner, Wien, und dem Theosophen Dr. Franz Hartmann), die Männer und Frauen aufnahm, Zusammenhange mit der regulären Freimaurerei behauptete, aber nicht hatte- Der O. T. O. gab vor, eine "Academia Masonica" zum Studium aller maurerischen Systeme, eine "die reine und heilige Magie des Lichtes, die Geheimnisse der mystischen Vollkommenheit und alle Formen von Yoga lehrende Körperschaft von Eingeweihten zu sein", in der sich die "gesamte geheime" Weisheit und Erkenntnis von mindestens zwei Dutzend Orden und Riten konzentriere und die in der "weißen Sexualmagie" den Schlüssel besitze, der alle maurerischen und hermetischen geheimnisse erschließe.
Nach einer von Reuß 1906 (?) in London herausgegebenen Konstitution stellte der "alte" Orden eine Reorganisation einer angeblich vorher bestandenen rosenkreuzeriech-esoterischen "Hermetischen Brüderschaft des Lichts" ("Hermetic Brotherhood of Light") dar. Der O. T. O. pflegte sexuell-magische Hatha-Yoga-Übungen, die als "Transmutation der Reproduktionsenergie" zur "Starkung der ewigen Gotteskraft auf der Irdischen Ebene" bezeichnet wurden. Laut ,Jubilaumsausgabe'' der "Oriflamme (s. d.) von 1912 konnte niemand "Eingeweihter" werden, der nicht vorher die drei Johannisgrade der Freimaurerei empfangen hatte. Diese wurden aber vom O.T. O. mißbrauchlich selbst erteilt. Zur regulären Freimaurerei hat dieser abenteuerliche Orden niemals Beziehungen gehabt. Er war eine der sonderbaren Blasen, die das Gehirn des Abenteurers Reuß mitunter aufwarf.
Templier
(frz.), Tempelritter.
Tennessee,
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die 1813 gegründete Großloge zählte 1930 457 Logen mit rund 50.000 Mitgliedern. Sie widmet namentlich den Problemen der öffentlichen Erziehung ihre Aufmerksamkeit- Ihr Masonic Home betreut durchschnittlich 185 Insassen: Witwen, Mädchen und Knaben. Adresse: Masonic Temple, Nashville.
Tenue blanche
(frz.). Neben den eigentlichen Logen arbeiten kennen die franzözischen Bauhütten auch Veranstaltungen, zu denen auch Nichtfreimaurer, sei es als Redner, sei es als Gäste zugezogen werden. Diese sehr häufigen Tenues blanches dienen namentlich dem Zweck, maurerische Anschauungen in profanen kreisen zu verbreiten, sie bieten aber auch Gelegenheit, hervorragende Männer des öffentlichen Lebens (auch Gegner) in den Logen zum Worte kommen zu lassen. Die Mitglieder tragen bei diesen Anlassen ihr Logenabzeichen.
Tenue de famille
(frz.), geschlossene Sitzung, in der interne Logenangelegenheiten zur Behandlung gelangen.
Teppich
(Tapis). Die Bodenzeichnung aus welcher sich der freimaurerische T., die Arbeitstafel, entwickelt hat, ist uraltes folkloristisches Gut, auf dessen Bedeutung hier nicht näher eingegangen werden kann. Es sei nur auf die Bodenzeichnungen der Kulthandlung primitiver Völker, so der Australier oder der Hopi-Indianer u. a, hingewiesen. Ebenso auf die verschiedenen Bodenzeichnungen der Magier und Alchimisten. Der Zweck der Zeichnung war ursprünglich, einen geweihten Raum abzüstecken und dadurch Unbefugte fernzuhalten. Diese Symbolzeichnungen wurden auf den Boden gezeichnet, dort, wo die Versammlungen um einen runden Tisch stattfanden, wie bei alten Schmiedegilden (Gould History), wurde eine Symbolzeichnung auf dem Tische mit Kreide angelegt.
Die altesten Freimaurerlogen zeichneten die Symboltafeln mit Kreide und Kohle auf den Boden der Wirtsstube, in der sie sich versammelten. Das "Drawing on the floor of the Lodge" war Aufgabe des Logendieners oder Tylers, der dafür besonders bezahlt wurde. Da man vor Überraschungen nie sicher war, gehörten zem Inventar der Loge "Mop and Pail", ein Schrubber und ein Eimer, um die Zeichnung im Bedarfsfalle schnell auslöschen zu können. Späterhin wurden die Konturen mit Bandern und Reißnägeln abgesteckt. Aber auch diese bewährte sich nicht (die Jerusalem Lodge in London konnte 1772 eine Meisterarbeit nicht abhalten, weil der Tyler statt des Meister-T. nur den Lehrlings T. gezeichnet hatte!) und so ging man zu Malereien über, die zum Schlusse der Arbeit zusammengerollt werden konnten. Die Hamburger Loge hatte 1738 in ihrem Inventar ein Stück schwarzer Wachsleinwand, einen Strick zum Ziehen der Linien und einen Zirkel. Schon 17S9 hatte in Edinburgh ein Malermeister einen T. in der Auslage, der von der Loge schnell aufgekauft wurde.
Heute ist die Symboltafel in T.-Form namentlich in den deutschen, holländischen, mitteleuropäischen Logen üblich. Sie wird vielfach bei jeder Arbeit feierlich enthüllt, enthält die Symbole des bearbeiteten Grades, die bei der Aufnahme oder Beförderung erklärt werden, ist also eine Art Lehrbuch, Leitfaden sichtbarer Sinnbilder der Freimaurerei. In England und Amerika ist an Stelle des T. ein gemaltes Reißbrett, Tracing Board oder Trestle Board, in Gebrauch, das an einer bestimsten Stelle des Tempels steht.

Die T. sind namentlich im 19. Jahrhundert besonders künstlerisch entwickelt worden, obgleich im Grund der malerische T. nicht als Schmuckstück gelten soll. Die Figuren sind ja nicht nach kunstlerischen Gesichtspunkten geordnet, sondern folgen in sachlicher Zusammenstellung. Einige deutsche Großlogen schließen jede Farbenwirkung aus; Die Figuren sind in Weiß auf schwarzem Grund gehalten. Sehr interessante T. besitzt in Großer Zahl das Freimaurermuseum in Bayreuth (s. auch Kirkwall Kilwinning Scroll).