SUBSTITUTE
SUCHARD, PHILIPPE,
SUCHENDER
SUCRE, ANTONIO JOSÉ DE,
SÜDAFRIKANISCHE UNION,
SÜDAMERIKA.
SUDAN.
SÜDAUSTRALIEN,
SÜDCAROLINA,
SÜDDAKOTA,
SÜDSEE-INSELN.
SÜDTHAUSEN, FRANZ AUGUST HEINRICH
SÜDWESTAFRIKA,
SUE, EUGENE,
SUETER, MURRAY, FRASER,
SULLIVAN.
SUMMONS
SUNJATSEN,
SUPER - EXCELLENT MASTER,
SUPERILLUMINATEN
SUPRÊME CONSEIL UNIVERSEL MIXTE
SUPREME COUNCILS
SURVEILLANT
SUWOROW, ALEXANDER WASSILIEWITSCH,
SVOBODA, EMIL,
SVOBODNY ZEDNAR
S. W.
SWEDENBORG, EMANUEL,
SWEDENBORG-RITAS, MODERNER,
SWIETEN, VAN, GERHARD,
SWIFT, JONATHAN,
SYDNEY,
SYDOW, CHRISTIAN FRIEDRICH WILHELM,
Substitute
(engl.), der Ersatz. Wird verwendet in folgenden Verbindungen:
S. Ark für die in einzelnen englischen und amerikanischen hochgraden verwendete Bundeslade.
S. Grand Master heißt in der Großloge von Schottland der Zweite Deputierte Großmeister.
S. Word ist das Ersatzwort für das verlorene Meisterwort. Die Formel hierfür ist in Amerika und auf dem europaischen Kontinent verschieden.
Suchard, Philippe,
schweizerischer Großindustrieller, * 1797, t 1884, Begrunder der gleichnamigen Schokoladenfabrik, war Freimaurer.
Suchender
heißt im Sprachgebrauch deutscher Logen (in anderen Sprachen kein Synonys der "freie Mann von gutem Ruf", der Aufnahme in eine Freimaurerloge begehrt. Die Freiheit des Bewerbers ist hierbei nicht nur in seiner wirtschaftlichen Unabhängigkeit zu sehen. er soll auch frei von Vorurteilen sein selbständig denken und urteilen und vor allem frei von hemmenden Leidenschaften sein. Die Ableitung des Wortes geht auf die Sucho nach Licht zurück, die der kandidat anzutreten gedenkt. Im Zinnendorfschen System heißt der S. bei der ersten Lehrlingsreise S., dann Anhaltender, schließlich Leidender. Auch die Bezeichnung Beharender ist ritualtümlich.
Sucre, Antonio José de,
Großmarschall von Ayacucho, * 1795 in Venezuela, ermordet 1830 in Columbien, war Freimaurer. S. befreite Peru durch die 1824 erfochtenen Siege über die Spanier. 1825—1828 war er Prasident des jungen Bolivien.
Südafrikanische Union,
Bund der britischsüdafrikanischen Kolonien (Provinzen): KapKolonie, Natal, Oranje-Freistaat und Transvaal und dem Mandatsgebiet von Südwestafrika (früher Deutsch-Südwestafrika), Dominion Die älteste Loge, "De goede Hoop", wurde unter dem Großorient der Niederlande von Br. Abraham van der Weyden, Schiffskapitän der Ostindischen Compagnie, 1772 in Cape Town gegründet. 1800 wurde am gleichen Ort eine Regimenteloge errichtet, die 25 Jahre lang bestand 1811 Gründeten die "Moderns" die Loge British 334", die heute noch Tätig ist. Englische und hollandische Freimaurer arbeiteten damals wie heute im besten Einvernehmen nebeneinander. Sir John Truter, Deputierter Provinzial-Großmeister des Großorients der Niederlande, wurde 1829 gleichzeitig zum Provinzial-Großmeister der Großloge von England ernannt.
Gegenwärtig arbeiten in der S. U. folgende Provinzial- und Distrikts-Großlogen sowie Logen:
1. Kap-Kolonie. In Cape Town (Kapstadt), Grahamstown, Port Elisabeth, East London, Kimberley usw. arbeiten unter der Distrikts-Großloge der Großloge von England "South Africa Central Division" (Sitz Kimberley, Adr.: P. O. Box 124) 12 Logen; unter der Distrikts-Großloge "South Africa Eastern Division" (Sitz Port Elisabeth, Adr.: p. O. Box 99) 46 Logen, darunter 4 Logen im Oranje-Freistaat- unter der Distrikts-Großloge "South Africa Western Division" (Sitz Cape Town, Adr.: P. O. Box 709) 30 Logen.
Unter der Großloge von Schottland arbeiten folgende Distrikts-Großlogen:
"Eastern Province of the Cape of Good Hope" (Sitz Grahamstown, Adr.: 23, Bathurst-street) mit 12 Logen, die Distrikts-Großloge ..Western Province of the Cape of Hope" (Sitz Cape Towm Adr.: P. O. Box 13.000) mit 9 Logen; außerdem 2 unmittelbar der Großloge von Schottland unterstehende Logen.,.
Der Großloge von Irland untersteht die Distrikts-Großloge "Southern Cape Province" mit insgesamt 9 Logen, darunter zwei im Oranje-Freistaat.
Unter der Provinzial-Großloge des Großostens der Niederlande "Südafrika" arbeiten 31 Logen (Sitz Cape Town, Adr.: C. C. Silberbauer, Keeromstreet 14, Cape Town).
2 Natal. Unter der Großloge von England arbeitet die Distrikts-Großloge .,Natal" (Sitz Pietermaritzburg, Adr.: P. O. Box 386) mit 40 Logen. darunter 6 im Oranje-Freistaat je 1 in Basutoland (in Maseru) und Zululand (Empangeni), unter der gleichnamigen Distrikts-Großloge der Großloge von Schottland (Sitz Durban, Adr.: P. O. Box 1026) arbeiten 14 Logen, darunter 1 im Zululand (in Matubatuba), unter der Großloge von Irland 6Logen , inter den beiden Provincial-Großlogen des Großorients der Niederlande 2 Logen.
3. Oranje-Freistaat. Hier bestehen keine eigenen Distrikts-Großlogen. In der Hauptstadt Bloemfontein, in Heilbronn usw. arbeiten unter der Distrikts-Großloge der Großloge von England "South Africa Eastern Division" 4 Logen, unter der Distrikts-Großloge Natal" 6 Logen- unter der Distrikts-Großlogë der Großloge von Schottland, Transvaal" 4 Logen, unter den beiden Provinzial-Großlogen des Großorients der Niederlande 3 Logen, unter der Großloge von Irland 2 Logen.
4. Transvaal. Unter der Distrikts-Großloge von England "Transvaal" (Sitz Johannesburg, Adr.: F. M. Unll, 8 Clainetreet, Johannesburg) wirken 61 Logen, unter der gleichnamigen Distrikts-Großloge der Großloge von Schottland 44 Logen (darunter 4 im Oranje-Freistaat, 1 in der Kolonie Mozambik), unter der Distrikts-Großloge der Großloge von Irland "South Africa North" (Johannisburg Pretoria usw.) 13 Logen, unter der ProvinzialGroßloge des Großostens der Niederlande "Transvaal" 9 Logen.
5. Südwestafrika. Unter der Großloge von Hamburg 3 Logen in Lüderitzbucht, Swakopmund und Windhook, unter England 1 Loge.
Auf dem Gebiet der S. U. arbeiten inegesamt zirka 340 Logen (Stand von 1930). 1887 wurde der "Masonic Education Fund for South Africa" ins Leben gerufen, ein Erziehungsfonds für Kinder von verstorbenen oder kranken Freimaurern. Seit 1890 wurden aus dessen Mitteln über 800 kinder erzogen.
Südamerika.
Die Freimaurerei hielt ihren in den Anfangen sehr bescheidenen Einzug in den letzten Tagen der spanischen Herrschaft. Die Entwicklung nahm dann ihren Ausgang von den Rio-de-la-Plata-Provinzen. 1801*) wurde in Buenos-Aires—von dem Portugiesen Juan de Silva Cordeiro — die erste südamerikanische Loge ,.San Juan de Jerusalem" gegründet. 1806 stellten dann Angehörige der vorübergehend eingerückten englischen Truppenkörper in Buenos-Aires die Logen "La Estrella del Sur" und ,Hijos de Hiram" auf. Ausschlaggebend für die art der Entwicklung der südamerikanischen Freimaurerei wurde nicht zuletzt derumstand,daß 1812 General San Martin, der "Washington Südamerikas", in Buenos-Aires die Loge "Lautaro" (s. d.) gründete.
Ohne daß die Logen selbst Politik gemacht hatten, wurden die südamerikanischen Freimaurer überall zu Trägern der Unabhängigkeitsidee; aus ihren Reihen gingen die prominentesten Führer des Befreiungskampfes hervor, die berühmtesten Streiter für die Emanzipation von der jeder Menschenwurde spottenden Ausbeutung und eine ganze Reihe der ersten Präsidente der neuen Republiken. Freimaurer waren u. a.: Miranda, SanMartin, Alvear, Mitre, Rivadavia, Lopez, Urquiza, Sarmiento (Argentinien), O'Higgins, Martinez de Rozas, Enriquez (Chile), Bolivar, Rivas, Paoz (Venezuela), Caldas, Santander (Columbien), Olmedo (Ecuador) (s. d. alle).
Von spanischer und klerikaler Seite wurde damals der Bevölkerung wutender Haß gegen die Freimaurerei eingeimpft. Als San Martin in Lima einruckte, hallte der Schreckensruf durchs Land: "Die Freimaurer kommen ! " Einem Teil des Volkes war es nur schwer beizubringen, daß die Befreier und nicht Tiere in Menschengestalt eingezogen waren. Auch in der Folge waren Fortschritt und Aufwartsstreben, Kampf gegen Sklaverei und für die Menschenrechte in einer Reihe von südamerikanischen Staaten auf das innigste mit der Freimaurerei verknüpft.
Logen wurden von den verfichiedensten auswärtigen Obedienzen gestiftet. Die Bildung der heutigen Großlogen vollzog sich (öfters in Zusammenhang mit der Gründung von Obersten Raten des A. u. A. Schottischen Ritus) in ziemlichen Abstanden: Brasilien 1822, Venezuela 1824, Columbien 1833, Peru 1852, Uruguay 1856, Argentinien 1857, Chile 1862, Paraguay 1893. Ecuador 1921, Bolivien 1930. Neben diesen Großlogen bezw.
Großorienten gibt es bis auf den heutigen Tag in Südamerika eine nicht unbeträchtliche Zahl von Logen unter dem Schutz europaischer Großlogen. 1930 waren es 68. So hat Argentinien zwei deutsche Logen (Großloge von Hamburg), 26 der Großloge von England unterstehende, in einer Distrikts-Großloge vereinigte Bauhutten, 10 des Großorients von Spanien, 1 des Großorients von Frankreich; Chile: 4 deutsche (3 Hamburg, 1 Freundschaft), 1 England, 4 Schottland; Uruguay: 2 England, 1 Großorient von Frankreich; Peru: 4 Schottland. Schließlich arbeiten 9 Logen in Britisch-Guayana (6 englische in einer DistriktsGroßloge und 3 schottische), 4 in Französisch Guayana (je 2 des Großorients und der Großloge von Frankreich), 2 in NiederlandischGuayana (1 hollandische, 1 schottische).
Die Statistik der A. M. I. bezifferte die Zahl der Freimaurer in S. 1930 auf mehr als 80.000. davon 60.000 in Brasilien.
Sudan.
Bald nach der Eroberung des Sudans wurde 1901 von der Großloge in England in Khartoum eine erste Loge ("Khartoum") gegründet, der 1903 eine weitere Bauhütte folgte. Als sich das Bedurfnis zeigte, für Offiziere und Verwaltungsbeamte und der englischen Sprache nicht machtige Sudanesen eine in arabischer Sprache arbeitende Loge zu haben, wurde 1908 die Loge "Mahfal el Ittihad" gestiftet. 1910 entstand in Atbara, der Zentrale der südanesischen Eisenbahn- und Schiffahrtsamter, eine sehr rege, Tätige Bauhütte. Eine Solche existiert auch in Port-Sudan. Alle Logen des Sudan unterstehen der 1899 ins Leben getretenen englischen DistriktsGroßloge für Ägypten und den Sudan.
Südaustralien,
Bundesstaat des australischen ,Commonwealth". Naehdem der südliche Teil des australischen Kontinents 1834 als Kolonie konstituiert wurde, ersuchten dortige Brr. die Großloge von England um die Bewilligung zu einer Logengründung in Adelaïde, die sie im selben Jahr erhielten. Diese Loge, "Friendship", hielt aber ihre erste Arbeit in Adelaide erst 1838 ab. Sie figuriert jetzt als "Friendship Nr. 1" im Register der Großloge von S.
Die bekannten Kolonialpolitiker John Morphett und Richard Davies Hanson waren Mitglieder dieser Loge. 1844 erfolgte die Gründung einer weiteren englischen und auch einer schottischen Loge in der Hauptstadt der Kolonie; 1846 rief die Großloge von Schottland eine Provinzial-Großloge ins Leben, welchem Beispiel 1860 Irland folgte. 1884 wurde die selbständige Großloge von S. gegründet
(Adresse: Freemason's Hall, North Terrace Adelaide), der heute 148 Bauhutten, darunter 26 in der Hauptstadt, unterstehen. Der Großloge von Irland gehört eine Loge in Adelaide an.
Südcarolina,
s. South Carolina.
Süddakota,
s. South Dakota.
Südsee-Inseln.
Den politischen Machtverhaltnissen entsprechend unterstehen die auf den S.-I. existierenden Logen verschiedenen Obedienzen. Es gibt Bauhutten auf den Salomons Inseln nachst dem Bismarck-Archipel, ferner auf den Fidschi- und Gesellschaftsinseln, ebenso eine Loge in Papete auf Tahiti-Nui. Dieses
3700 Meilen von San Francisco entfernte ein same Eiland ist von etwa 2500 Eingeborenen und 2000 Chinesen bewohnt. Die Eingeborenen nennen den Freimaurertempel "Füre Tupapan" "Haus des Geistes".
Südthausen, Franz August Heinrich
dänischer Rittmeister, t 1802, eifriger Freimaurer, Freund Zinnendorfs, Verfechter des Systems der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland gegenüber der Strikten Observanz, Stuhlmeister der "Goldenen Kugel" in Hamburg, weihte 1776 im Auftrage der Großen Landesloge in Wien die Logen
.,Zur gekrönten Hoffnung" und "Zum heiligen Josef" und die Provinzialloge Osterreich ein und suchte — allerdings vergeblich — Kaiser Joseph II. (s. d.) zum Eintritt in den Bund zu bewegen.
Südwestafrika,
das frühere Deutsch-Südwestafrika, gehört jetzt als Mandatsgebiet zur Südafrikanischen Union. In der Hauptstadt Windhook, in Luderitzbucht und Swakopmund arbeiten unter der Großloge von Hamburg 3
von England 1 Loge.
Sue, Eugene,
französischer Romanschriftsteller, * 1804 t 1857. Hauptwerke: "Les mysteres de Paris", "Le Juif errant", "Les Septpéchés capitaux", war Freimaurer (Charles Bernardin im "Compte Rendu" des G. 0.
de France, Bulletin Bibliographique, Marz 1926).
Sueter, Murray, Fraser,
englischer Admiral und hervorragender technischer Fachmann, * 1872, schuf den Flugdienst der Kriegs
marine, Direktor der Luftabteilung des Kriegsministeriums 1911—1915, organisierte imWeltkrieg die Abwehr gegen Flugzeuge, Erfinder des Aeroplantorpedos, hatte hervorragenden Anteil an der Ausarbeitung und Einführung der Tanks, ist Freimaurer.
Sullivan.
1. John, amerikanischer General und Freiheitskämpfer, * 1740, t 1795, Mitglied des Kontinentalkongresses, 1776 Kommandant der amerikanischen Armee in Kanada, 1779 Sieger über Indianer und Loyalisten, wofür ihm der Congreß den Dank der Nation aussprach, wurde 1768 in der St. John's Lodge in Portsmouth aufgenommen, war dann der erste Großmeister der Großloge von New Hampshire.
2 Sir Arthur Seymour, englischer Componist ("Mikado"), * 1842, t 1900, bedeutender Musiker, war Großorganist der Großloge von England.
Summons
heißen im Englischen die Logenladungen. Sie wurden ursprunglich handschriftlich angefertigt, jedoch entwickelte sich bald der Brauch, sie in kunstlerischer Form von Stichen zu verwenden. Daher sind die englischen Logenladungen mit die ältesten Beispiele für die freimaurerische Gebrauchsgraphik.
Sunjatsen,
chinesischer Staatsmann, * 1868, t 1925, schwarmerisch verehrter Führer der revolutionären Bewegung, Mitglied der (geheimen) "Hung-Gesellschaft" (s. d.), Protestant, 1911 nach der Militärrevolution von Hankau erster Präsident der chinesischen Republik, auf welches Amt er freiwillig verzichtete, seit 1918 in Kanton an der Spitze des Kuomintang, war Freimaurer.
Super - Excellent Master,
Nebengrad der kryptischen Maurerei (s. d.), nur in den angelsachsischen Staaten bekannt. In England ist er in der 1874 niedergelegten Verfassung des "Grand Council of Most Excellent, Royal, Select and Super-Excellent Masters" festgelegt. In Amerika wird er von vielen "Councils" nicht bearbeitet. Der Inhalt des Grades bezieht sich auf die Zerstörung des Tempels durch Nebukadnezar und die babylonische Gefangenschaft. Einige geometrisehe Symbole des Royal Arch finden im S.-E. M. breitausgesponnene Deutung.
Superilluminaten
oder Cosmophori nannten sich nach einer Denunziationsschrift des ungarischen Franziskaners Martinovics (s. d.) an Kaiser Leopold II. Anhänger der Jesuiten, die angeblich eine Interessengemeinschaft mit den Illuminaten gegründet hatten, um die Wiederherstellung des Jesuitenordens und die Propagierung der französischen Revolutionsideen zu betreiben.
Suprême Conseil universel mixte
, s. Droit humain.
Supreme Councils
(engl.), Supreme Conscils (frz.), Oberste Rate, s. Schottischer Ritus, A. u. A.
Surveillant
(frz.), Aufseher, Vorsteher.
Suworow, Alexander Wassiliewitsch,
Graf von Rimnikskijl Für st Italijskij, russischer Generalfeldmarschall, * 1729, t 1800, Sieger über Türken, Polen (1794 Eroberer von Prags, der Vorstadt von Warschau), Französen (1799 in Italien an der Trebbia), der den berühmten heroischen Alpenzug durch das Gotthardgebiet unternahm, um sich in der Schweiz mit Korsakow zu vereinigen, war Mitglied einer Petersburger Loge und schloß sich während des Siebenjahrigen Krieges als Gouverneur von Königsberg der dortigen Loge "Zu den drei Kronen" und der mit dieser verbundenen Schotten loge "Zum goldenen Leuchter" an (1761). Nach dem "Allgemeinen Handbuch der Freimaurerei" hatte Königsberg dieser Logenzugehörigkeit die überaus milde Behandlung zu verdanken, die S. der Stadt während der Besetzung zuteil werden ließ. S. hatte, wie dies auch die Burger von Warschau nach seinem Sieg über Kosciuszko erführen, ein wahrhaft menschlich fühlendes Herz.
Svoboda, Emil,
Universitätsprofessor in Prag, Freimaurer, behandelt in einem Abschnitt seines Großen tschechischen soziologischen Werkes "Der Mensch und die Gesellschaft" eingehend den philosophischen Gehalt der Freimaurerei.
Svobodny Zednar
ist die amtliche Monatsschrift der tschechoslowakischen NationalGroßloge, die erste freimaurerische Zeitschrift in tschechischer Sprache. Sie erscheint seit 1926
S. W.
(engl.), Abkurzung von Senior Warden.
Swedenborg, Emanuel,
eigentlich Swedberg, zweiter Sohn des Bischofs von Westgotland, Jasper Swedberg, * 1688 in Stockholm, t 1772 in London, studierte zu Upsala und an auslandischen Universitäten Naturwissenschaften und trat in Staatsdienste, wo er sich besonders beim Bau von Kanalen und Docks sowie im Bergwerkskollegium mit Erfolg betätigte. Seine "Opera philosophica et mineralogica" (3 Bande, 1734) begründeten seinen Ruf als Wissenschaftler, so daß er Mitglied zahlreicher Akademien des In- und Auslandes wurde. 1719 wurde er unter dem Namen S. geadelt. 1745 legte er plötzlich alle seine Beamtungen nieder und vertiefte sich in ein mystisches System, zu dem mehrere Traumvisionen des Jahres 1744 den Anstöß gegeben hatten.
Diese Traume die er in seinem, wohl nicht für die Kenntnis anderer Personen bestimmten Tagebuch niedergelegt hat, haben zum Inhalt die Erscheinung Christi, die ihn als Sünder aus sexuell orgiastischen Phantasien reißt und der Erlösung zuführt. Es sind Traumgestälten, wie sie in den Bildern dee Meisters Grunewald erscheinen, oder wie sie die Geschichte von der Versuchung des heiligen Antonius erfüllen. Von da vollzog sich in S.s Wesen eine vollkommene Wandlung. Er verkehrte mit Geistern, u. zw. nicht nur mit Personen die er zu Lebzeiten gekannt hatte, sondern auch mit Vergil, Luther, Melanchthon u. a.
Aus dieser seelischen Umstimmung entwickelte er ein esoterisch-theosophisches System, das sich in der Praxis an kabbalistische Methoden anlehnt. ("In jedem einzelnen Ausdrucke des Wortes Gottes liegt eine innere Bedeutung, so daß nicht nattüliche und weltliche Dinge, sondern geistliche und himmlische darunter zu verstehen sind.") Sein verbreitetstes Buch ist "De Coelo et ejus mirabilibus et de Inferno ex auditis et visis" ("über die Wunder von himmel und hölle nach Gehörtem und Gesehenem"), London 1758, das in verschiedene europaische Sprachen übersetzt wurde.
Die Empfänglichkeit der Zeit sicherte seinen Lehren bald eine Jüngerschaft, die noch gesteigert wurde durch die Kenntnis, daß S. die Eigenschaft zeitlichen und raumlichen Hellschens besas. Berühmt geworden sind hier insbesondere seine Vision des Brandes von Stockholm (1. September 1759), die Auffindung einer Quittung im Nachlasse des verstorbenen Herrn Marteville, die Vorhersage von Todesfallen, das Eintreffen von Schiffen u. a. m. Immanuel Kant ("Traume eines Geistersehers", 1766) lehnt ihn als Phantasten ab. Die Befähigung Ss als Hellseher wird aber heute kaum mehr bestritten. Seine Anhänger, die Swedenborgianer, verbreiteten sich über Schweden, Polen, England und Deutschland. Besonders in England zeigte sich eine Große Empfanglichkeit, die sogar zu einer religiösen Sektenbildung, Kirche des neuen Jerusalem, führte. Auf einer Reise zur Verbreitung seiner Lehre in England starb S. in London.
Bei den vielfach bestehenden mystischen Neigungen innerhalb der Freimaurerei des 18. Jahrhunderts war es selbstverstandlich, daß dieser Mystiker auf die Entwicklung mancher Systeme Einfluß gewinnen mußte. Reghellini de Schio (s. d.)—in seinem "Esprit du Dogme de la Franche Maçonnerie" —nennt ihn Begründer eines freimaurerischen Systems, ebenso Ragon (s.d.) in seiner Orthodoxie maçonnique". In England bekannte sich Dr. Oliver (s. d.) gleichfalls zu dieser Theorie, und Samuel Beswick suchte 1870 in "The Swedenborg Rite and the Great Masonic Leaders of the Eighteenth Century" den gleichen Beweis zu erbringen. Hierbei wird S. direkt als Freimaurer bezeichnet, der aber aus Gründen der Lehre sich niemals öffentlich dazu bekannt hatte.
Demgegenüber steht eindeutig fest, daß weder S. selbst noch der engere Kreis seiner Glaubigen jemals irgend etwas mit Freimaurerei zu tun hatten. Der Ursprung, auch der S.-Legende, ist in Frankreich zu suchen. Lantoine schreibt ("Histoire", 221): ,1783 schließt der Marquis de Thomé seinen holden Wahnsinn in den Swedenborg-Ritus ein, zwei Jahre später laßt die gleiche martinistische und swedenborgische Erleuchtung unter der Führung des polnischen Grafen Grabiance (=Hrabianka) und des Dom Pernetty (s. d.) in Avignon eine Sekte von Erleuchteten (Illuminés) erbluhen, die ihre Versammlungen in einem Landhause abhälten, das Pernetty ,Le Thabor' nennt."
Auch Benedict Chaßtenier (s. d.), "ein Chirurg, dem die Lektüre Swedenborgscher Schriften den Kopf verdreht hatte und der Instruktionsgrade geschaffen hatte, um seine unschuldigen Dummheiten zu verbreiten" (Lantoine, 1. e. 207), gehört in diese Kategorie. Die mit dem Namen S. in Verbindung gebrachten Verirrungen der Freimaurerei haben somit mit seiner Person selbst nichts zu tun.
Sie gehören ebenso wie Erscheinungen unserer Zeit ("weiße Logen") zum Requisit von innerlich gespälteten Persönlichkeiten, die aus der harten Realitat des Daseins in ein Traumland ihrer Wunsche flüchten und der Beziehung zu ihrer Zeit dadurch zu entgehen trachten, daß sie in extremsten Ichbezug sich selbst ausschließen.
Auf eine Anfrage des Mitgliedes der "Quatuor Coronati Lodge" in London, Firminger, aüßerte sich der Sekretär der S.-Gesellschaft in Schweden, Dr. Kahl, Diakonus in Lund, 1906 wie folgt: S. selbst war nicht Freimaurer und Gründete auch keine Logen aber einige seiner Freunde und Schüler, wie
Chastenier und Pernetty, gründeten Solche. Als Erfolg ihrer tätigkeit ist zu verzeichnen, daß sie die Gedanken der Menschen auf die Ideen des "Neuen Jerusalem" hinlenkten, so daß diese Lehren einen Einfluß auf die Entwicklung und den Fortschritt des Freimaurerordens in Schweden und anderen Landern genommen haben (A. Q. C., 1906, Seite 158).
Dieser Satz bezicht sich wohl darauf, daß, wie Starcke (s.d.) feststellt, "viele Vorstellungen, die in S.s himmlischer Arkana, in seiner Auslegung des Apokalypse und in seiner Darstellung des Neuen Jerusalem enthälten sind, in den schwedischen Hoch graden wieder kehren".
Swedenborg-Ritas, Moderner,
in Amerika 1859 entstanden, von dort über Kanada 1876 nach England gelangt und 1877 als "Supreme
Grand Lodge and Temple for Great Britain and Ireland" feierlich installiert, besteht aus den drei symbolischen Graden und mehreren Hochgraden. Beziehungen zu anerkannten freimaurerischen Körperschaften existieren nicht.
Der Ritus wurde 1902 von Theodor Reus (s.d.) in Deutschland verbreitet. Reus errichtete auf Gründ eines von dem englischen General-Großmeister John Yarker (s.d.) erhältenen Freibriefes in Berlin die "Provinzial Großloge Nr. 15 und Tempel zum heiligen Gral", deren Ziel die Erteilung der Hochgrade
dieses Systems an "suchende Freimaurermeister" sein sollte, die Erkenntnis der ,.sämtlichen Grade der ägyptischen Freimaurerei".
In drei Stufen wurden die Grade des Erleuchteten Freimaurers oder Blauen Bruders und Vollkommenen Freimaurers oder Roten Bruders erteilt, die (nach Eberhardt, winkellogen", S. 91) den Graden IV bis XVIII und XXX des A. u. A. Schottischen Ritus entsprachen. Die wirklichen
Swedenborgianer (Svedenborg - Gesellschaft) bestreiten jedweden Zusammenhang mit diesem Ritus.
Swieten, van, Gerhard,
berühmter niederlandiseher Arzt, * 1700, t 1772, als Nachfolger von Boerhave (s.d.) nach Wien
berufen, Leibarzt der Kaiserin Maria Theresia, Leiter des gesamten österreichischen Medizinwesens, Kämpfer gegen jede Art von Aberglauben, der Großen Teil daran hatte, daß das Unterrichtswesen und die Zensur dem Einfluß der damals sehr mächtigen Jesuiten entzogen wurde und ein modernes Gesicht bekamen. S. war Freimaurer.
Swift, Jonathan,
iriseher politisch-satirischer Schriftsteller. * 1667, t 1745. Dekan der St. Patrick's Kathedrale in Dublin, verfaßte "Gullivers Reisen" u. a., schrieb eine Travestie der zu seiner Zeit in Umlauf befindlichen (unechten) Rituale der Freimaurerei, die dieser Abbruch tun sollten, unter dem Titel: "A Letter from the grand Mistress of the Female Free-Masons to Mr. Harding, the Printer", von Thalestris (d.i Jonathan Swift), Dublin gegen 1731, wie Hunt meint, bereits 1724 Wurde 1760 in seinen gesammelten Schriften auch ins Deutsche übersetzt. Man nimmt an, daß "Mr. John Swift", der 1730 einer Loge am Londoner Haymarket angehörte, der Schriftsteller gewesen sei.
Sydney,
Hauptstadt des australischen Bundesstaates Neusüdwales. Bereits 1752 bestand in der ersten englischen Kolonie in Australien eine irische Militarloge, die naturgemäß keinen festen Sitz hatte, 1816 war sie in S. Tätig. Ihr folgten 1820 und 1824 zwei stabile irische Bauhütten und 1828 die erste englische Loge "Cumberland". Die schottische Freimaurerei faßte 1843 in der Kolonie Fuß. 1839 setzte die Großloge von England einen Provinzial-Großmeister mit dem Sitze in S. ein, welchem Beispiel 1855 Schottland und 1858 Irland folgten. 1888 trat in S- die Großloge von Neusüdwales ins Leben, die erste selbständige australische Großbehörde (Adresse: Masonic HalI, 281 Castlereagh Street). In S. selbst unterstehen ihr 54 Bauhutten. Unter der Großloge von England ist in S. eine Loge Tätig.
Sydow, Christian Friedrich Wilhelm,
preußischer (vorher französischer) Offizier und Schriftsteller, Sohn des Leibpagen Friedrichs des Großen, erfüllt von einer sehr hohen Auffassung des Humanitätsideals, * 1780, t 1845, war Mitglied der Freiberger Loge "Zu den drei Bergen", Begründer und Mitarbeiter des freimaurerischen Taschenbuches "Astras".