STRIKTE OBSERVANZ
STRUG,
STUARTS, DER PRÄTENDENT, STUARTISTISCHE FREIMAUREREI.
STUARTSBRUDER,
STUDD,
STUDENTENORDEN
STUDIENZENTRUM
STUDY CLUB.
STUDY SOCIETY, MASONIC
STULEN.
STUHLMEISTER,
STUKELEY, WILLIAM,
STULTZ, WILMER LOWER,
STUNDENGLAS
STUTTGART.
SUBJEKTIVISMUS,
SUBLIME
SUBLIME DEGREE
SUBLIME MASTERS OF THE LUMINOUS CIRCLE,

Strikte Observanz
(s. Hund, Freiherr von), ein Hochgradsystem, wie zahlreiche andere im 18. Jahrhundert entstanden, das durch eine besonders günstige Verkettung von Umstanden einen über seinen geistigen Inhalt weit hinausgehenden Einfluß auf die deutsche Freimaurerei erlangte.
Die Wurzeln des Systems sind in Frankreich zu suchen. Immer wieder wird behauptet, schottische und französische Jesuiten seien die Drahtzieher gewesen, die nicht nur der Partei des katholischen Prätendenin Karl Eduard Stuart in Frankreich eine gegen das protestantische Königshaus von England-Hannover gerichtete freimaurerisch organisierte politische Kerntruppe schaffen wollten, sondern dabei auch auf Stärkung des katholischen Einflusses in Deutschland abzielten. Der einzige, der Genaueres darüber wissen konnte, Karl Gotthelf Reichsfreiherr von Hund auf Altengrotkau, schweigt sich in seinem im Archive der Loge " Minerva" in Leipzig erhältenen Tagebuch darüber aus, vielleicht, weil er sich zum Schweigen verpflichtet hatte. vielleicht, weil er dahintergekommen war, daß er für fremde Zwecke mißbraucht wurde, wahrscheinlich, weil er sich gar keiner solchen Einflusse bewußt war.
In der Freimaurerei hatte der Gedanke des Templertums um 1737 Wurzeln geschlagen. Man setzt den berühmten "Discours" des Chevalier Ramsay (s. d.) von 1737 gerne an den Anfang dieser merkwurdigen Entwicklung.
Der Inhalt der freimaurerischen Templerlegende besagt in Kürze, daß nach dem Pariser Autodafé des Jahres 1314, bei dem der letzte Templer Großmeister, Jacques de Molay, als Opfer papstlicher und königlicher Machtgier sein Loben auf dem Scheiterhaufen endete, die Tempelritter in Schottland im geheimen weitergewirkt und ihre Lehre kommenden Geschlechtern erhälten hatten. So soll in Schottland ein templerisches Kapitel, Herodom - Kilwinnin g, bestanden haben, wobei die Templer, um sich vor Vernichtung zu schützen, ihre Organisation in die der Freimaurerei hüllten. Historischer Kritik halt diese Legende nicht stand. (Schiffmann, Begemannua.) Aber sie wurde bereitwilligst geglaubt. Zahlreiche Hochgradsysteme klammerten sich an sie, und ebenso wie Hiram wurde de Molay ritualistisch Legendenfigur, um die sich das System aufbaute. Die Lehre der S. 0. enthielt angeblich ein streng zu hütendes Kunstgeheimnis, eine Vorspiegelung, die allen möglichen (mit Alchimie usw. operierenden) Schwindlern eine vortreffliche Handhabe bot.

Von Hund hat in Paris mit derartigen, auf das Templertum eingeschworenen Hochgradkreisen Verkehr gehabt. Er erklärte, er sei am Hofe des Prätendenten Karl Eduard Stuart in Gegenwart des Lord Kilmarnock und des Lord Clifford von einem Ritter von der roten Feder (a penna rubra) zum Tempelritter geweiht und gleichzeitig zum Heermeister der in der Freimaurerei wiedererstandenen templerischen VII. Ordensprovinz ernannt worden. Sein Heermeisterpatent (s. d.) tragt im Kopfe den namen: "George Guillaume Chevalier du Soleil d'Or, Grand maître de tous les Templiers" und redet Hund als Provinzial Großmeister der Lande an Elbe und Oder an. Hierbei erscheint auch zuerst Hunds Rittername: Charles Baron de Hund, Chevalier de l'Epée (Ritter vom Degen, lateinisch: Eques ab ense).
Es sei hier darauf hingewiesen, daß eine durchorganisierte Ordensprovinz anfanglich nur in Deutschland bestand. Von einer französischen Provinz, die Hund als Vorbild hatte dienen können war keine Rede. Hund hat also aus Paris höchstens die Idee— vielleicht auch das Heermeisterpatent mitgebracht, dessen Ausstellung andeutungsweise dem Stuart zugeschrieben wurde. 1775, auf dem Konvent in Braunschweig, drängten die Ritter in Hund, er möge den wirklichen Namen des Eques a penna nennen. Hund brach in Tranen aus und versicherte, das liefe wider seinen eid und sein Gewissen , worauf der Konvent beschloß, "seiner Hochwurden und Gnaden nie wieder mit dergleichen Fragen beschwerlich zu fallen".

Hund hat es jeden falls verstanden, mit dem in Frankreich erhältenen Pfunde zu wuchern Sein erstes Kapitel, von Droissig genannt bestand 1751 nur aus ihm und seinem Freunde, von Schönberg (eques a Leone rubro). Erst drei Jahre später wurde der Organisationsplan entworfen. Hier wirkten bereits sieben Brr. mit. Der Lage der Zeit (Siebenjahriger Krieg ! ) entsprechend, hatte Hund erst nur Sachsen zu Vertrauten: v. Schönberg, Mylius, v. Kiesewetter, Vitztum von Eckstadt, die beiden Bruder Schmidt u. a. Als seinen Antecessor, Vorganger, von dem er die Ordensmatrikel übernommen habe bezeichnet Hund den Br. C. G. von Marsehall (s. d.) Ritter vom Reißbrette (eques a tabula designatoria). Einen Organisationsplan hat er von diesem aber nicht übernommen, denn man merkt deutlich, wie sich die S. O. nur langsam aufbaut.
Gründgedanke ist die Templeridee. Man hielt sich für berechtigte Nachfahren der älten Tempelritter, die sich hinter dem Maurerschurz solange gedeckt haben sollten. Die Rituale der ersten vier Grade wurden aus Frankreich eingeführt. Den V. und VI. Grad hat Hund wie Runkel meint, aus dem Gedachtnis niedergeschrieben. Vielleicht hat er sie auch erfunden. Das Beispiel der Weltmacht der älten Templer und ihre Reichtümer wirkten vorbildlich. Man wollte auch materiell fundiert sein. Daher die verschiedenen Projekte ökonomischer Plane (s. d.) und die Idee durch Errichtung eines "Departements für Arbeiten in chymicis, mechanicis et commercialibus" zu Geld zu kommen.

Das freimaurerisch aufgebaute Ritualsystem umfaßte die drei Johannisgrade, den IV., schottischen, Grad- als V. Grad das Noviziat (die Loge hieß daher Novizenhaus). Der VI. Grad brachte den wurdig Befundenen die Ritterweihe. Der Kandidat erhielt hierbei die Ordensträcht und wurde mit Helm und Harnisch bekleidet. Später (1770) kam als VII. Grad der eques professus (s. d.) (der Ritter des Großen Gelubdes) dazu.
In Nachahmung des älten Templerbrauchtums wurde die Erde in Provinzen (s. d.) aufgeteilt. Die Kapitel der Ritter wurden Prafekturen, die mit den ältertümlichen Namen belegt wurden (Berlin = Templin, Prag = Rodomskoi, Dresden = Gommern, Hamburg = Jvenack, Wien = St. Pölten u. a).
Die Ordenstracht bestand aus weißer Tunika und einem weißen Mantel mit dem roten Templerkreuz. Außerdem gab es eine Uniform (s. Ordenstracht): purpurner Rock mit goldenen Bandern, hellblaue Weste, Ritterkreuz mit rotem Band, Degen und Federhut. Die Ordensgebietiger waren unter dem Heermeister Priore, Subpriore, Großkomture, Prafekten und Commendatoren. Die Loge führte den Namen Hauskommende, der Vorsitzende Meister den Titel Hauskomtur. Die Verpflichtung der Mitglieder geschah durch die sogenannte "Obödienzakte" (s. d.), in der im Gegensatz zu den Logen "later Observanz" dem "rituali strictae Observantiae" unbedingter, blinder Gehorsam gelobt wurde.

Die historische Weiterentwicklung möge unter Hund nachgelesen werden. Hier kommt es im wesentlichen auf Inhalt und Form der S. O. an. Man kann deren Initiatoren eine Große organisatorische Begabung nicht absprechen. Hierher gehört auch, daß die Zentrale durch Sendboten Proselyten suchte. Einer dieser Apostel war Johann Christian Schubart von Kleefeld, der nach dem scharien Urteile Bodes (a. d.) "die eintragliche Kommission" übernahm, umherzuziehen, um der Provinz kontribuale Menschen zu verschaffen". Dieser Schubart (s. d.) bereiste in Geschaften des Ordens die deutschen Lande und trieb dabei auch wie ein Steuerexekutor die Beitrage ein. Denn man hatte Große Plane im Orden (s. Labrador) und inebesondere, wie bereits erwähnt, einen "öekonomischen Plan" (s. d.), eine Pensionskasse, die in ihrer Anlage beweist, daß die modernen Templer wohl gute Leute, aber sehr schlechte — Versicherungstechniker waren.
Immerhin mag dieser Plan manchen angelockt haben. Verbindungen derartiger handgreiflicher Vorteile mit dem Freimaurertum lagen im Geiste der Zeit (a. Ludwig von Hessen und die Grunstadter Lehrart). Man errechnete ein Kapital von 2,000.000 Talern und Leibrenten von 500 Reichstalern jährlich für jeden Ritter und dessen Nachkommen ! Von Hund, der bereit war, zwei Güter, Unwürde und Kittlitz, zu schenken, war dem ökonomischen Plan nicht gewogen. Er sah darin eine zu materialistische Verwasserung seines idealen Zweckes. Um sich die Fürsten geneigt zu machen, dachte man auch an die Errichtung einer Militärakademie.

Trotz innerer Gebrechen erwies sich die Organisation nach außen hin bald gelestigt. Das beweist nicht zuletzt die Muhelosigkeit, mit der Konkurrenzunternehmungen aufgesaugt werden könnten. Betriebsame hochstapler wie Rosa (s. d.) und Johnson (s. d.) wurden vom Licht angezogen und verbrannten. Ernster war die Auseinandersetzung mit dem Klerikat (s d.). Der Gegenseitigkeitsvertrag, der zustande kam, stellt beiden Teilen, Hund und Starck, ein Klugheitszeugnis aus. Nur mit dem selbstherrlichen Zinnendorf (s.d.) konnte kein Vergleich erzielt werden.
Ein großer außerer Erfolg war es, als Herzog Ferdinand von Braunschweig (a d.) 1772 zum Magnus superior ordinis per Germaniam inferiorem gewählt wurde. Als dieser 1775 in feierlicher Prozession zum Konvent von Braunschweig zog, gehörten 26 deutsche Fürsten seinem System an. Aber das System ging schließlich trotz dem außeren Ritterprunk an seiner—Inhaltslosigkeit zugründe. Runkel (, Geschichte der Freimaurerei in Deutschland" I., 228) meint:
"Jedenfalls war die S. O. in dem Lustrum von 1763—1768 die erfolgreichste Organisation, die geeignet schien, die freimaurerische Sehnsucht der damaligen Zeit zu erfüllen, bis etwas Besseres kam." Ihr Ende fand sie im Abschied des "General - Orden-Convents gehälten zu Wilhelmsbad bei Hanau, in den Monaten Julius und August 1782", einem neuen, dehnbaren Statut, das allgemein nicht befriedigte. Die Mehrzahl der Großlogen und Logen sagte sich los. Der feudale Gedanke des Rittertums hatte ausgespielt, die Gedanken der burgerlichen Revolution kundigten sich an. Die Ritter im Harnisch wurden Gespenster der Ahnengalerie, die nur noch mit vagen Vorstellungen von geheimen Oberen und ritterlichem Herkommen verbunden blieben. Für Lessing war das System stets eine "Traumerei", für Goethe eine "weiß-rote Maskerade" gewesen.

In verschiedenen Atavismen der Deutschen Hochgradsysteme lebt das Rittortum der S. 0. fort. Ihr letzter Auslaufer ist das helvetische Priorat des "Régime Rectifié" (des Rektifizierten Ritus [s. d.] ) in Genf, das sich ruhmen darf, ihr letzber direkter Sproß zu sein.
Man hat von Hund ungunstig beurteilt. Er war im gewissen Sinne ein "Besessener". Sicher kein Betruger, wahrscheinlich ein Betrögener. Es fallt schwer, ihn als geistig vollwertig anzusprechen, aber Gewinnsucht lag ihm fern. Das hat sein finanzieller Bankrott geutigend erwiesen. Was sich um ihn scharte, weist alle Gradstufen vom Industrieritter bis zum lebensuntüchtigen, weltfremden Idealisten auf.
Die S. O. ist ein Kapitel der Deutschen Freimaurergeschichte. Man tut ihm nicht Gewalt an, wenn man es als trauriges Kapitel bezeichnet. Vieles ist unklar an diesem Seitenzweig der Deutschen Freimaurerei. Von der Entstehung angefangen bis zu den eigentlichen Zielen. Was wollte von Hund mit einem Ritterspiel? War wirklich jesuitischer Einfluß im Gange?
Wollten die Diplomaten der Societas Jesu diesen kleinen leichtglaubigen Landjunker ihren Zwecken vorspannen, um in den Deutschen Adels- und Intelligenzkreisen den Katholizismus an Stelle des Protestantismus zu setzen? Das ware immerhin eine ganz Große Konzeption gewesen, die auch viel Menschenkenntnis verriete. Was wollte Starck mit seinem geistlichen Konkurrenzunternehmen ? All diese Fragen bleiben offen. Dafür bleibt ein Wust von Akten, Briefen, Protokollen, der menschliche Schwachen, Eitelkeiten, Eifersüchteleien aufdeckt. Vergebens sucht man nach irgendeiner Leistung. Vergebens nach einem klaren Plan, vergebens nach einem bleibenden Wert. Die innerlich großen Freimaurer der Zeit zogen sich zurück. Die S. O. hat nichts gefördert, aber alles in der Entwicklung verzögert. Sie starb zur rechten Zeit.
Strug,
Pseudonym für Thaddaus Galecki, polnischer Schriftsteller und Politiker, * 1873 während des Zarismus wegen freiheitlicher Gesinnung eingekerkert und nach Sibirien verbannt. Mutvoller sozialdemokratischer Senator, erster Großkommandeur des nach dem Weltkrieg gegründeten Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus von Polen. Von seinen von tiefstem sozialen Verständnis und reiner Menschlichkeit erfülten Romanen und Novellen wurde am bekanntesten die auch ins Deutsche übertragene "Geschichte einer Bombe". Ferner schrieb er u. a: "Geld", "Das Grab des unbekannten Soldaten", "Das Kreuz des Kassierers Spiewonkiewiez".
Stuarts, der Prätendent, Stuartistische Freimaurerei.
1649 wurde König Karl I. (Stuart) von England auf Befehl Cromwells hingerichtet. Am 29. Mai 1660 hielt das Haus Stuart in der Person seines Sohnes Karl II. wieder seinen triumphalen Einzug in London. Karl II., der 25 Jahre den englischen Thron behauptete, wurde von seinem Bruder Jakob II. (als König von Schottland Jakob VII.) abgelöst, der 1655 die Regierung antrat.
Die franzosenfreundliche Politik des katholischen Königs und die daraus entstehenden Befürchtungen für die Störung des europaischen Gleichgewichtes veranlaßten den Kaiser und die protestantischen Machte, die Anspruche Wilhelms von Oranien auf den englischen Thron zu unterstutzen. Wilhelm landete am 5. November 1688 in England und vertrieb Jakob II., der 1689 auch der schottischen Krone verlustig ging. Jakob flüchtete nach Frankreich wo ihn Ludwig XIV. mit allen Ehren empfing und ihm das Schloß von Saint Germain en-Laye als Wohnsitz anwies. Aus seiner Ehe mit einer Prinzessin von Modena ward 1688 ein Sohn geboren.
Jakob II. unternahm den Versuch, sich wieder in den Besitz der Herrschaft zu setzen. Mit Unterstützung Ludwigs XIV. landete er im Marz 1689 in Irland, unterwarf fast die ganze Insel, wurde jedoch 1690 von Wilhelm am Boynefluß geschlagen und mußte neuerlich nach Frankreich fliehen. Er starb 1701 in Saint Germain-en-Laye. Sein Sohn, der Prätendent Jakob III., versuchte neuerlich das Waffen glück. Er landete 1715 an der schottischen kuste. Aber dieser Versuch scheiterte ebenso wie Erhebungsversuche der Jakobiten in den Jahren 1717 und 1719.

Dessen Sohn, Karl Eduard, der dann—möglicherweise ohne sein Zutun—berufen war in der Geschichte der Freimaurerei eine eigentlich bis heute nicht bis ins letzte geklarte Rolle zu spielen, war am 21. Dezember 1720 in Rom geboren. Auch ihn ließ das Geschiek seines Hauses nicht ruhen, er unternahm am 27. Juni 1745 einen Restaurationsversuch in Schottland, konnte sich auch einige Monate festsetzen unterlag jedoch am 27. April 1746 in der Schlacht bei Culloden und mußte sich fünf Monate lang in seinem Vaterland von Versteck zu Versteck schlagen.
Im Oktober 1746 gelang es ihm wieder in Frankreich Sicherheit zu finden. Er lebte von da an als vielbe achtete Persönlichkeit, der sich nicht zuletzt wegen seines traurigen Geschicks eine gewisse mitleidige Aufmerksamkeit zuwendete, in Frankreich und in Italien, wo er in Rom 1788 starb. Da er selbst kinderlos, sein einziger Bruder Heinrich Benedict geistlichen Standes war erlosch mit diesem letzteren 1807 der Männes stanm der Stuarts.

An den Prätendenten Karl Eduard knüpfen sich die freimaurerischen Stuart - Legenden, die zahlreichen Versionen von der jakobitischen Freimaurerei. Der berühmte Chevalier Ramsay (s. d.) war kurze Zeit sein Lehrer. Dessen "Discours--, auf den sich die gesamte Ritterüberlieferung der Freimaurerei stutzt, schien also in den persönlichen Beziehungen zum Hause Stuart eine besondere Begründung zu finden. Karl Eduard Stuart wird in der Legende zum Freimaurer gemacht.
Eine aus Anhangern seines Hauses zusammengesetzte Loge in Rom um 1735, der u.a. der der Hinrichtung durch Flucht aus dem Tower entgangene Earl of Winton und der spätere Verrater an der jakobitischen Sache, John Murray of Broughton, der Sekretär Karl Eduards, angehörten, soll unter seiner persönlicher Leitung gestanden haben. Die Nachfahren des— angeblich ersten—Rosenkreuzerkapitels von Arras, das "Chapitre primatial et métropolitain de Rosecroix sous le titre distinctif d'Ecossais Jacobite", berufen sich auf einen Stiftsbrief vom Jahre 1745, den der Prätendent ausgestellt habe.
Ein Solches Kapitel hat wahrscheinlich existiert; ein Zusammenhang mit Karl Eduard ist niemals bewiesen worden. Die Ecossais fideles" (später "Sagesse") in Toulouse, die ähnliches wie Arras behaupteten, könnten wenigstens einen irischen Stuartisten, Jean de Barnwall de Tremlestown, den Ludwig XV. 1745 zum französischen Grafen gemacht hatte, als Gründer nachweisen. Auch der Templerorden der Strikten Observanz will sich seiner— allerdings verborgenen — Leitung erfreut haben. All die Verwirrung der Strikten Observanz wurde durch das Märchen von Karl Eduard als "geheimem Oberen" noch gewaltig vermehrt.

Die gedankliche Verbindung, in den zwischen 1740 und 1750 aufgekommenen "schottischen'` Systemen stuartistische Organisationen zu sehen, die in einem gewissen Gegensatz zur englischen Freimaurerei standen und politische, von katholischer Seite sehr geförderte Zwecke verfolgen sollten, lag daher sehr nahe und ist niemals ganz verlassen worden. Wir durfen uns daher nicht wundern, wenn auch Albert Lantoine in seiner ,Franc-Maçonnerie écossaise en France" (Paris 1930) zu folgenden, von der offiziellen Lesart abweichenden Schlußfolgerungen kommt:
Unter den mit den Stuarts nach Frankreich gekommenen schottischen und irlandischen Gefolgsleuten und Offizieren befanden sich nach ihm zahlreiche Freimaurer. (Das ist immerhin wahrscheinlich, denn in beiden Landern gab es ja gegen Ende des 17. Jahrhunderts auch "spekulative" Freimaurer.) Lantoine führt sogar eine "Regimenteloge" an, die 1688 in Saint Germain bestanden haben soll. Dieses Datum wurde wenigstens 1777 bei Aufnahme dieser Loge in den Grand Orient de France als Grundüngedatum anerkannt (!?!). Lantoine erwähnt auch einen Forscher de Loucelles, der in einem 1874 erschienenen Büchlein Aber die Loge "La Bonne Foi" von Saint Germain behauptete, die Gründung der Großloge von England sei lediglich eine Art Protestreaktion gegen die freimaurerische Politik der Stuarts, eine "Unabhängigkeitserklärung" gewesen.
Lantoine pflichtet dieser törichten Theorie nicht bei, glaubt aber ebenfalls, daß "die durch die Stuarts nach Frankreich verpflanzte schottische Maurerei" auch die englische wesentlich beeinflußt habe. So sei der Meistergrad der ursprunglich nichts anderes vorstellen sollte als die Hinrichtung Karls I., unter den jakobitischen Freimaurern entstanden und von Frankreich aus in die englische Freimaurerei gelangt. Mit Recht macht hier Sonnenkalb den Einwand, das die Hiramlegende ihrem ganzen Aufbau nach eine echte Bausage ist, die ein Bauopfer in der Person des Baumeisters zum Mittelpunkte hat.

Lantoine führt u. a. auch als Beleg für seine Anschauung die freimaurerische Tätigkeit an, die sich 1734 in Paris im Haus der Herzogin von Porthsmouth und Aubigny abspielte. Sie war als Louise de Kéroual eifrige stuartistische Agentin am Hofe Ludwigs XIV., Gattin von Karl Lennox, ein ein natürlichen Sohn Karls II . , Mutter des Herzogs von Richmond, des englischen Großmeisters von 1724. 1734 wurde bei ihr Loge gehälten. Die damals vierundachtzigjahrige Herzogin war eine leidenschaftliche Katholikin, und es ware — nach Lantoine —unverständlich, das sie sich trotz der freimaurerischen Tätigkeit ihres Sohhes mit Freimaurern abgegeben hätte, wenn hier nicht politische Beziehungen zugunsten der Stuarts bestanden hatten.
Diese Loge wurde aber 1735 vom Herzog von Richmond unter den Schutz der Großloge von England genommen. Es ist ganz unwahrscheinlich, daß die englische Großloge eine stuartistische Parteigangerloge in ihren Verband aufgenommen hatte. Lantoine übersieht zweierlei. Einmal bestand 1734 der Gegensatz zwischen Katholizismus und Freimaurerei noch nicht, zweitens war der Herzog von Richmond (s. d.) im Gegensatz zu seiner Mutter ein Gegner der S., trotzdem er sich Enkel Karls II. nennen durfte. 1745 kämpfte er als Generalleutnant unter dem Herzog von Cumberland in Schottland gegen Karl Eduard und die aufstandischen Jakobiten.
Bei allen diesen mehr oder weniger legendaren Überlieferungen wird aber ausdrücklich anerkannt, daß diese stuartistische Schottische Maurerei (s.d.) mit der Großloge von Schottland nicht das mindeste zu tun hat. Die schottische Hochgradmaurerei, die sich auf Ramsay als ihren Begründer (wider Willen) und auf den Prätendenten als die im Hintergründe agierende Person des "unbekannten Oberen" berufen za können glaubte, war rein kontinentalen Ursprunges.
Daher nennt sie ja auch Gould (V. 92) "Scots", nicht "Scottish". Sie ist gegen 1740 entstanden. Man hat sie, den Stuarts zuliebe, sogar als eine "katholische Freimaurerei" bezeichnet, an deren Schöphmg sogar die Jesuiten nicht unbeteiligt gewesen sein sollen. Wahrscheinlicher ist aber wohl, daß sie schottisch hieß, weil ihr erster Apostel, Ramsay, eben ein Schotte war und weil man seine Rede absichtlich oder unabsichtlich misverstand.

Der Prätendent wurde 1780 vom Herzog von Södermanland gefragt, welches Bewender es mit seiner Großmeisterschaft habe. Karl Eduard lehnte jeden Zusammenhang mit der Freimaurerei ab, nachdem auch schon 1778 Eberhard Waechter (s. d.), der ihn in Italien besucht hatte, die Kunde mitgebracht hatte, daß weder er noch sein Bruder je Freimaurer gewesen seien.
Da Karl Eduard in Rom von Unterstutzungen des Papstes lebte, fanden die S.-Anhänger dafür die kurze Erklärung, der S. habe es sich mit dem Papste nicht verderben wollen. Zudem sei er damals bereits durch seine notorische Trunksucht geistig derart zerrüttet gewesen, daß auf seine eigene Aussage nicht viel zu geben gewesen sei. Diese "Historiker" des 18. Jahrhunderts wusten es besser als der S. selbst! Abschließend kann daher nur das eine festgestellt werden es gab eine stuartistische Freimaurerei, zumindest in dem Sinne als es Freimaurer gab, die sich auf die S. beriefen.
Ob es auch eine politisch orientierte stuartistische Freimaurerei auß Parteigangern des Prätendenten gegeben hat, die den Bund für die Restaurationsplane ihres Herrn zu benutzen bestrebt waren, ist und bleibt mehr als fraglich. Die englischen Historiker lehnen sie ab, auf dem Kontinent finden sich immer wieder Verteidiger der S.-Legende. Ein Beweis liegt nicht vor, auch Lantoine hat ihn nicht uberzeugend erbracht. Den S. hat diese angebliche jakobitische Maurerei jedenfalls nichts genutzt (s. Schottische Maurerei).
Stuartsbruder,
s. Ritter vom Osten.
Studd,
Sir Kynaston John Edward * 1858, 1928/29 Lordmayor von London Senior Grand Deacon und Präsident des Wohlfahrtsausschusses der Großloge von England ist einer der Tätigsten Fahrer der englischen Freimaurerei.
Studentenorden
begannen sich in Deutschland seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in bewußter Umformung des vorher dominierenden landsmannschaftlichen Wesens zu bilden. Dabei war die Freimaurerei von Einfluß, der sich recht viele Studenten — diese waren damals im allgemeinen älter als heute — anschlossen. An verschiedenen Universitäten wurden akademische Logen gegründet, in denen Professoren und Studenten in maurerischem Geiste zusammen arbeiteten. In Jena z. B. die Loge "Zu den drei Rosen", in Göttingen "Friedrich"; in Halle wurde 1743 nur von Studenten eine Bauhüte ,.Zu den drei goldenen Schlusseln" mit dem Stud. Freiherrn v. Bruckenthal als Stuhlmeister ins Leben gerufen.
Die Mitgliedschaft von Studenten ging dann allmählich wieder zurück, zumal 1798 in dem bekannten preußischen Edikt (s. d.) die untere Ältersgrenze für Freimaurer auf das 25. Lebensjahr hinaufgesetzt wurde. Einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Freimaurerei hatten die geheimen Studenten verbindungen mit Ordenseharakter nicht, aber sie traten um 1770 als Studentenorden mit Statuten und Symbolen auf, die denen der Freimaurerei nachgebildet waren. Da gab es den "Kreuzorden" in Erlangen, die "Mosellaner" oder ,Oberrheiner" in Jena, den "heesischen Orden" in Gießen. Deren verbreitetste waren die Orden der Amicisten (s. d.), Constantisten (s d), Unitisten (s. d.) und der Harmonisten oder Schwarzen Bruder (s. d.).
Diese vier Hauptorden waren in den achtziger und neunziger Jahren dess 18. Jahrhunderts die Führer der Studentenschaft, stärk von den Ideen der französischen Revolution durcheetzt, gingen aber rasch dem Untergang entgegen. 1795 wurden sie durch preußisches Edikt verboten, nachdem andere Regierungen mit drakonischen Maßnahmen vorangegangen waren. Jedes Ordensmitglied sollte relegiert und auf keiner Deutschen Universität mehr aufgenommen werden. In den darauffolgenden Jahren fand diese Bewegung ein Ende, die anfanglich gute Ansatze gezeigt hatte.

Gründsatze waren unverbruchliche Freundschaft und Bruderliebe fürs ganze Leben, Hilfe in Not und Gefahr; Politik sollte eigentlich ausgeschlossen sein. Die Orden waren straff organisierts sie hatten meist zwei oder drei Grade. Die Logen hießen Konvente (auch direkt Logen), der Orden war von einem Senior oder Logenmeister (neben diesem der Konsenior Unterlogenmeister) geleitet. Erkennungszeichen und Formen waren maurerischen Charakters Die Rezeptionslogen, die bei Nacht stattfanden, zeigten durchaus maurerisches Gepräge. Ordenszeichen waren ein Kreuz mit der abgekurzten Ordensdevise und ein farbiges Band.

Am engsten lehnte sich an die Freimaurerei der Orden der Harmonisten oder Schwarzen Bruder, ausgehend von Erlangen, an, er hatte zwei Grade: allgemeine und geheime Brr. Die Devise des ersten Grades war: "Treues Schweigen hat sicheren Lohn", die des zweiten Grades: "Wir Glücklichen, die ein unzerrissenes Band zusammenhalt". Auch von einem dritten Grad will man Katechismen gefunden haben. In Erlangen wirkte die Mutterloge "Jason zum silbernen Mond", in Jena "Christian zu den sieben goldenen Sternen" usw. Der Aufzunehmende wurde in einer mit Weihrauch ausgeraucherten schwarzen Kammer vorbereitet, dann mit verbundenen Augen in das Logenzimmer geführt, auf Verschwiegenheit beeidigt, sehend gemacht, unterrichtet und unter weiteren Zeremonien aufgenommen.
Die zum Konvent gehörigen Brr. trugen weiße handschuhe, weiße Strumpfe, Degen, Ordensband und den mit den Ordensfarben geschmuckten hut auf dem kopf. Der Katechismus verlangte Charakterbildung, Erlangung der Wurde eines Menschenfreundes, ferner Selbstbeherrschung. Von dem Kreuzorden heißt es: "In dem Versammlungslokal der Ordensbruder fand sich ein Becken mit Wasser, dessen symbolische Bedeutung den Aufzunehmenden erklärt wurde, eine Statue der Freundschaft und eine der Tugend, Totenköpfe, ein Ordenskreuz mit Sonne, Mond und Sternen und ein Kruzifix."
Man hatte auch im "Faßbinderorden" in Erlangen verschiedene Grade und verpflichtete den Aufzunehmenden, die Regeln der Gesellschaft geheim zu hälten und, wenn in denselben nichts gegen sein Gewissen und die Religion sei, zu beobachten, der Gesellschaft zu gehorchen und, wenn er austrate, nichts zu verraten". Schöne freimaurische Prinzipien finden sich in den erhältenen Papieren der Orden immer wieder vor. Diese Gründsatze wurden aber vielfach nicht befolgt. Despotische Sucht, die Universitäten zu beherrschen, die Beschäftigung mit Politik usw. weckten Argwohn und Mißtrauen der Behörden und führten so die Verfolgungen herbei (vergl. W. Ficht, Bayreuther Bundesblatt 1914, Nr. 8).
Studienzentrum
für antifreimaurerische und antisemitische Studien in Pari s wurde 1931 von dem Gründer der "Ligue Anti-Judéo-maçonnique" und der "Revue Int. des Sociétés Secretes", Jouin, geschaffen. Eine große Bibliothek enthalt sehr viel Material über geheime Gesellschaften. Sitz: 11 bis rue Portalis, Paris.
Study Club.
Die amerikanischen Logen beschranken sich im wesentlichen nur auf die Ritualarbeit. Dies genugt vielen Brr. nicht die nicht nur die Wiederholung des Rituals sondern auch Vortrage, Belehrung über das Gebrauchtum nach Geschichte und Entstehung, Hinweise auf die Geschichte der Freimaurerei und die verschiedenen Formen ihrer Organisation u. a. m. in den Logen hören wollen. Daher sind in vielen amerikanischen Logen sogenannte Study Clubs entstanden. An der Spitze steht ein Study Director, die Form der Zusammenkunfte ist vollkommen zwanglos. Der Direktor organisiert die Arbeit, leitet die Diskussionen und sucht ein Arbeitsprogramm zusammenzustellen. Durch Abhaltung von Kursen für derartige Klubleiter hat sich besonders die National Masonic Research Society, St. Louis, Mo., Verdienste erworben.
Study Society, Masonic
(engl.), 1921 im Zusammenhang mit der Londoner "Royal Colonial Institute Lodge 3556" gegrunndeten Gesellschaft zum Studium der freimaurerischen Symbolik und deren Ursprung, namentlich im Hinblick auf die Anthropologie. Die M S. S. betreibt vergleichende Studien über freimaurerische Bünde, wobei auch religiöse und folkloristische Elemente stärke Berucksichtigung finden.
Stulen.
1. Gleichbedeutend mit Grade.
2. Drei, auf dem Tapis: Mal3igkeit, Gereehtigkeit, Wohlwollen.
3. Sieben, in manchen Ritualen der symbolischen Grade, ebenso in Hochgradsystemen (z.B. XXX. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus) auch in Gestalt einer Leiter als Lehrbild verwendet. Ihre Deutung bezieht sich auf die heilige Siebenzahl, wobei versehiedene Unterlegungen erfolgen, z. B. die sieben Ordensstufen, die sieben Abschnitte des Menschenlebens, die sieben Kardinaltugenden des Freimaurers, die sieben freien Künste und Wissenschaften. Im Schwedischen System auch noch als sieben Gaben des Geistes und sieben Hauptfehler und Laster des Menschen gedeutet.
Stuhlmeister,
s. Meister vom Stuhl.
Stukeley, William,
Dr. med. in London, Mitglied der Royal Society, Arzt, dann Geistlicher, Altertumsforscher, * 1687, t 1765, vurde am 6. Janner 1721 in der in der Londoner Salutation Tavern arbeitenden Loge aufgenommen . Er schloß sich der Freimaurerei an, weil er in ihr Aufschluß über die älten Mysterien erwartete. In seinem "Common Place Book" behauptet er, daß er der erste gewesen sei, der in London seit vielen Jahren zum Freimaurer gemacht wurde. Sein Tagebuch enthalt in den Jahren 1721/22 Aufzeichnungen über wichtige freimaurerische Geschehnisse.
1721 wurde er Stuhlmeister einer neuen Loge. Er war ein Freund von Isaac Newton, spielte in der Antiquarischen Gesellschaft eine bedeutende Rolle und verfaßte u. a. die "Palaeografica Sacra" über den Zusammen hang zwischen der Mythologie und der heiligen Geschichte (s. seine Biographie von Gould, A. Q. C., 1893, 127ff.). Neben den Tagebuchstellen ist noch bemerkenswert eine Rede, die S. über das römische Amphitheater in Dorchester in der Loge Fountain on the Strand" am 4. Oktober 1723 hielt. (In conelavio Secretae Architectonicis studiorum ad fontem littoreum Londini celebrato 4. Octob. 1723. W. Stukeley, M. D. Magistro Jon Sidson, Joh. Shipton Guardianis.) Sie ist der erste nachweisbare Versuch, in einer englischen Loge die Mitglieder mit einer der freien Künste zu beschäftigen und dadurch der Logenarbeit einen für die damalige Zeit höheren geistigen Inhalt zu geben. Die Rede wurde gedruckt (British Museum und Bodleyan Museum, Oxford).
Stultz, Wilmer Lower,
amerikanischer Flieger, der 1928 als erster mit einer Dame als Passagier den Ozean überflog, gehört einer Loge in Virginiën an.
Stundenglas
(Sanduhr), das älte Sinnbild der Verganglichkeit und der Flucht der Zeit, kommt auch in einzelnen freimaurerischen Ritualen vor. In der Londoner Author's Lodge, der Loge der englischen Schriftsteller, darf keine Rede langer dauern, als dem Ablauf des S. entspricht.
Stuttgart.
Hauptstadt des Freistaates Württemberg. Die Loge "Zu den drei Cedern", die erste Bauhutte in S., vereinigte sich 1768 mit der Ludwigsburger Loge "Zur vollkommenen Einigkeit", trennte sich aber bald von ihr und begab sich unter die Obedienz der Frankfürter Provinzialloge, mußte aber 1784 ihre Tätigkeit infolge Verbotes des Herzogs Karl Eugen einstellen.
Freimaurerische Arbeit wurde erst ein halbes Jahrhundert später wieder möglich. 1835 entstand die Loge "Wilhelm zur aufgehenden Sonne" (Bayreuth), die ihren Namen zu Ehren des der Freimaurerei wohlgesinnten Königs Wilhelm I. annahm. 1840 entstand aus dieser Bauhutte durch Sezession eine weitere Bauhütte, die in Anlehnung an die erste Stuttgarter Loge den Namen "Zu den drei Cedern" erhielt und bis heute Tätig ist. Erst 1913 entstand eine weitere Loge unter der Großen Loge von Hamburg, "Licht am Stein", der 1923 die Bauhütte "Zur Brudertreue am Wirtemberg" (Große Landesloge) und 1929 "Erwin zur Treue am Rosenstein" (Frankfürt) folgten. Der Symbolischen Großloge von Deutschland untersteht die Loge "Lessing zu den drei Ringen". 1847 fand in S. ein Freimaurerkongreß statt, der die Einigung der Deutschen Bruderkette anzubahnen versuchen wollte.
Subjektivismus,
die Anschauung, die im Gegensatz zum Objektivismus (s. d.) alles Erkennen und Denken als subjektive Reaktion auf Dinge auffaßt. In diesem Sinne gibt es nur subjektive Wahrheiten. Der Kritizismus (s. d.) verbindet den S. mit dem Objektivismus der Wissenschaft, die das Individuelle aus der Erkenntnis zu eliminieren vermag. Die Freimaurerei, die das Individuum ethisch erziehen will, ist in der Methode subjektivistisch in der Zielsetzung hingegen objektivistisch (s. Objektivismus), indem sie die Verwirklichung des Humanitätsideals als objektiv gultiges Ziel aller Menschen aufstellt.
Sublime
(engl. und Erz.), erhaben, kommt im Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Gradbezeichnungen der schottischen Maurerei (s. d.) vor: S. Masons, S. Prinze of the Royal Secret u. a.
Sublime degree
(engl.), erhabener Grad, in den angelsachsischen Großlogen haufige Bezeichnung für den III. Grad; irischen Ursprungs.
Sublime Masters of the Luminous circle,
ein in Namensentlehnung von einer franzöischen Hoehgradstufe des 18. Jahrhunderts ("Sublimes maitre6 de l'anneau lumineux") in Detroit erfundener Grad, der nur Pastma6ter6 (Altmeistern) offen steht. Die einzelnen Logen heil3en Temple Courts. Abzeiehen ein seidener Purpurmantel mit einem symbolischen Abzeiehen, da6 an einem gelb-roten Bande hangt Der Grad will das Wis6en der drei Johannis grade absehliel3en (Miseellanea latomorum, Juli 1922).