PACHTLER S. M.,
PACTUN FANDAMENTALE,
PAHA, LAZAR,
PAÉZ, JOSE ANTONIO,
PAGNERRE, LAURENT - ANTOINE,
PAINE, THOMAS,
PALAIS LEZITER
PALÄSTINA.
PALAZZO GIUSTINIANI IN ROM,
PALLADISMAS, PALLADISCHE FREIMAUREREI,
PALADIUM
PALLAS ATHENE,
PALMBAUM, TEUTSCHER,
PALMER TEMPLEGRAM,
PALMSONATAGSSTIFTUNG ZU FRANKFÜRT A M.,
PANAMA.
PANDSCHAB,
PANENTHEISMUS,
PANIN, NIKITA IWANOWITSCH,
PANMARE, FOX,
PANSOPHIE
PANTALEO, GIOVANNI, FRA,
PANTHEISMUS
PANTHEISTISCHE BRUDERSCHAFT,
PÄPSTE
PAPUS,
PARACELSUS,
PARAGUAY
PARALLELLINIEN,
PARAPHERNALIA,
PARIS,
PARKER.
PARRAIN
PARROT MASONS
PARVIN, THEODORE SUTTON,
PARVIS,
PASCOLI, GIOVANNI,
PASQUALLY, DE, MARTINES,
PASSED

Pachtler S. M.,
s. Gotze Humanität.
Pactun fandamentale,
1772 auf dem Konvent der Strikten Observanz in Kohlo (s. d.) zwischen dieser und dem ,,Klerikalen System" abgeschlossener Vereinigungspakt.
Paha, Lazar,
Dr. med., serbischer Politiker, * 1855, t 1915, Führer der Radikalen, 1889 Chef der Staatsmonopole, seit 1904 Finanzminister allen radikalen Regierungen, stellte das Gleichgewicht im Budget her, war Freimaurer.
Paéz, Jose Antonio,
erster Prasident der von ihm miterkämpften Republik Venezuela, * 1790, t 1873, indianischer Herkunft, war erster Großmeister der Großloge von Venezuela und erster Großkommandeur des Obersten Rates des Schottischen Ritus.
Pagnerre, Laurent - Antoine,
franzosischer Verleger und Politiker, * 1805, t 1854, nahm an der Julirevolution teil, Generalsekretär der provisorischen Regierung und Deputierter, Gründer des ,,Comptoir d'Escompte", Mitglied der Konstituante, war Freimaurer.
Paine, Thomas,
Mackey
PAIN
Englischer Schriftsteller, * 1737, t 1809, ging auf Anregung von Benjamin Franklin nach Amerika, trat dort mit einer berühmten Flugschrift ,,Common Sense" für die Trennung von England ein, diente im Freiheitskrieg unter General Greene. Nach Europa zurückgekehrt, war er bemüht, die Volker für die Sache der Freiheit empfanglich zu machen, verfaßte die Schrift ,,Prospects on the Rubicon" gegen Pitt, antwortete Burke (s. d.), der die französische Revolution angriff, in seinem berühmten ,,The Rights of Men", war 1792 Mitglied des französischen Konvents, trat für die Verhaftung, zugleich aber gegen die Hinrichtung des Konigs ein, wurde eingekerkert, war Freimaurer.
Palais Leziter
wurde von den verhetzten klerikalen Volksschichten das Palais Mnisch in Warschau, die heutige Handelskammer, genannt in dem sich zu Anfang des 19. Jahrhunderts die Logen des Großorients von Polen befanden
Palästina.
Mackey
Daß im Heiligen Land schon zur Zeit Napoleons Feldlogen gewirkt haben konnten, wird angenommen, ist aber nicht aktenmäßig festgestellt. Vor dem Weltkrieg arbeiteten in P. Logen des Großorients von Frankreich, der Großloge von Schottland und des Großorients der Türkei. Ersterem unterstanden in Jerusalem die Loge ,,Moriah", in Jaffa ,,Aurore" (heute ,,Barkai"), Schottland in Baifa ,,Carmel", die auch jetzt tätig ist. Im Weltkrieg ruhte alle Logentätigkeit. Erst unter der englischen Zivilverwaltung begann die freimaurerische Tätigkeit neuerdings. Der seither verstorbene Staatskommissar für P. Clayton, machte sich um die Bewilligung zur Eroffnung der Logen verdient. Die Großlogen von England und Schottland, der Großorient und die Großloge von Frankreich, seit 1924 vor allem die beiden ägyptischen Obedienzen , traten gründen auf.
Außer ,,Barkai" und ,,Carmel" entstanden u. a ,,Hermon" (G. L. de France) in Jaffa (ruht), ,,King Salomons Temple" (E. C.) in Jerusalem, die Militärloge ,,Lydda" in Ramleh ebenfalls unter England, ,,Golden Throne" in Jerusalem, ,,Star" in Ramallah,, Jordan" in Jaffa, alle drei unter Schottland.
Die National Großloge von Ägypten (die der Wafdpartei nahesteht) griindete in rascher Folge ,,Jerusalem", ,,Mount Zion", ,.Pax", ,,Khalil", ,,Mount Sinai" in Jerusalem, ,,Moriah", ,,Hiram" und ,,Salomons Throne" in Jaffa-Tel-Aviv und ,,Reuben" in Haifa. Ihre gleichnamige (feindliche) Schwester war weniger aktiv; uberdies wurden ihre Gründungen teilweise von der anderen ägyptischen Großloge absorbiert. Zu den englischen Logen kam neuerdings noch ,,Four Heavens", zu den schottischen ,,Holy City", beide in Jerusalem; ebendort brachte im Fruhjahr 1931 die Symbolische Großloge von Deutschland das Licht in die in deutscher Sprache arbeitende Loge ,,Zur Quelle Siloah" ein (s. Jerusalem) .

Die englischen Logen umfassen nur Brr. britischer Nationalität, die schottischen vereinigen zu einem Großteil Araber, in den Bauhutten ägyptischer Obedienz ( ebenso in der jungsten schottischen Gründung) wirken zumeist Brr. aller Nationen; einige von ihnen weisen vorwiegend judische Mitglieder auf, letzteres ist auch bei der in hebraiacher Sprache arbeitenden ,,Barkai" des G. O. de France der Fall. Die ägyptische Maurerei braehte auch die Hochgrade des A. u. A. Schottischen Ritus nach P., die englischen und schottischen Maurer besitzen eine Mark Lodge die gewohnlich in den Salomonischen Steinbrtüchen zusammentritt.

Ein Versuch der ägyptischen Logen, in P. eine Provinzial-Großloge als Wegbereiterin einer selbständigen Großloge zu gründen, mißlang bisher. Ein statt dessen gebildetes Regionalkomitee der Stuhl- und Altmeister, an dessen Spitze der in P. im Exil lebende persische Prinz Salar ab Dauleh (s. d.) trat, der als Großmeister in Aussicht genommen war, konnte keine nennenswerte Tätigkeit entfalten. Die Mitgliedschaft der Logen in P. setzt sich teilweise aus den geistig bedeutendsten Persönlichkeiten des Landes zusammen; die arge Verscharfung der nationalen Gegensatze in den letzten Jahren hatte naturgemäß auch Schwierigkeiten für das maurerische Leben im Gefolge, auf deren Beseitigung tatkräftig hingewirkt wird. Die Zahl der Freimaurer in P. beträgt rund 1500. Das Ritual wird je nach der Zusammensetzung der Logen in englischer, französischer, arabischer und hebraischer Sprache bearbeitet. Hundert Brr. der verschiedenen Obedienzen bilden eine Landesgruppe der Allgemeinen Freimaurerliga.
Palazzo Giustiniani in Rom,
einer der prächtigsten Paläste der an herrlichen Bau denkmalern so reichen Ewigen Stadt. Der Großmeister Ernesto Nathan mietete einem Teil desselben im Jahre 1899 als Heim für den Großorient von Italien. Später ging das Gebäude in den Besitz einer Gesellschaft namens ,,Urbs" über, die sich aus Mitgliedern des Großorients gebildet hatte. Seit dieser Zeit diente das gesamte Gebäude den maurerischen Arbeiten und Veranstaltungen des Grande Oriente, der sich so des Besitzes des in künstlerischer Hinsicht bedeutendsten Logenhauses der Welt rühmen könnte. Nach der blutigen Vernichtung der italienischen Freimaurerei brachte die faschistische Regierung den nach der Verhaftung des Generals Capello (s. d.) von Milizen besetzten Palast an sich, der nun mit dem P. Madama, dem Sitz des Senats, verbunden ist.
Palladismas, Palladische Freimaurerei,
Erfindung von Leo Taxil (s. d.), angebliche androgyne Freimaurerei (vergl. ,,Ya-t-il des femmes dans la Franc-Maçonnerie?", 1891), deren angebliches Gebrauchtum in luciferianischen Orgien gipfelte. Der erdichtete Kult wurde von Dr. Bataille (s. d.), Margiotta (s. d.) und anderen weitergesponnen.
Als palladische Großmeisterin wurde die ebenfalls nur in der Phantasie Taxils und seiner Glaubigen existierende Mis Diana Vaughan bezeichnet, die im Mittelpunkt der Debatten des Trientiner Antifreimaurerkongresses (s. d.) stand. Unter ihrem Namen verfaßte Taxil Memoiren einer Ex-Palladistin'.
Paladium
1 P. des femmes, auch Compagne de Penelope, französischer androgyner Grad, in dem die Arbeit als P. der Frauen dargestellt wird; er wurde von Mangourit im Ritus der Schottischen Damen von Frankreich (s. d.), auch Damen des Mont-Thabor genannt, verwendet. 2. Societe du P., Palladiumgesellschaft, geleitet von einem Souverain Conseil de la Sagesse (Souv. Rat der Weisheit), eben falls androgynes, aus Douai stammendes System mit zwei Graden (,,Adelphe" und ,,Geselle des Odysseus"). Die Gründer wollten glaubhaft machen, der Aufbau dieser ,,Freimaurerei" gehe auf Statuten zurück, die der Erzbischof Fenelon entworfen habe.
Pallas Athene,
Schottenabteilung der Loge ,,Minerva zu den drei Palmen" in Leipzig (Groß loge ,,Deutsche Bruderkette"), bearbeitet den Schottengrad nach der Lehrart der Großen National-Mutterloge, hat ihm aber einen christlichen Abschluß im Sinne der Kapitelgrade der Großen Landesloge gegeben. (Fischer Kretschmer, ,,Katechismen", IV. Teil.)
Palmbaum, Teutscher,
s. Fruchtbringende Gesellschaft.
Palmer Templegram,
die Monatsschrift der Henry L. Palmer Lodge Nr. 301 und einiger im Zusammenhang mit ihr stehender Werk statten hoherer Grade, die im Palmer-Tempel in Milwaukee tätig sind und denen viele Mitglieder deutscher Abstammung angehoren. Leiter: Walter H. Braun, 2347 North Holton Street, Milwaukee (Wise.), USA.
Palmsonatagsstiftung zu Frankfürt a M.,
mit dem Sitz im Goethe-Hause am Hirschgraben , gestiftet von dem Wiesbadener Bürger und Freimaurer Wilhelm Albrecht gewährt armen Knaben und Jünglingen Unterstützungen, die nicht als Almosen, sondern als unverzinsliche Darlehen gegeben werden. Im Kuratorium der Stiftung hat die Freimaurerloge ,,Zur Einigkeit" in Frankfürt a M. ständigen Sitz.
Panama.
Die 1916 gegründete gemischtsprachige Großloge (spanisch und englisch) zählte 1930 neun Logen mit gegen 400 Mitgliedern. Der 12. Oktober, der Tag der Entdeckung Amerikas durch Columbus, ist satzungsgemäß ein der universellen Brüderschaft gewidmeter Feiertag der Maurerei von P., in der die führenden Personlichkeiten der Republik zahlreich sind. Die Großloge gehort der A. M. l. an. Adresse: Apartado 3S0 in Panama, der gleichnamigen Hauptstadt. Unter der Großloge von Schotland arbeiten zwei Logen.
Pandschab,
s. Punjab.
Panentheismus,
philosophische Lehre, eine Synthese von Pantheismus (s. d.) und Theismus (s. d.), die Gott als eine synthetische hochste Einheit auffaßt, innerhalb welcher sich die Einzelwesen und Dinge befinden; doch ist Gott nicht die bloße Summe derselben. Er wirkt in der Welt, ist aber zugleich weltüberlegen. Der Freimaurer-Philosoph K. Ch. F. Krause (s. d.) begründete den P.: ,,Alles ist in Gott. Gott offenbart sich in der Welt wir leben, weben und sind in Gott, nicht Gott selbst, sondern in und durch Gott."
Panin, Nikita Iwanowitsch,
russischer Staatsmann, *1718, t 1783, Erzieher des Großfürsten und späteren Kaisers Paul, 1763 Leiter des Kollegiums für Auswartige Angelegenheiten, Forderer der Freundschaft mit Preußen, wurde 1776 Zugeordneter Großmeister der Provinzialloge von Rußland, des schwedisch-berlinischen Systems.
Panmare, Fox,
Lord, später elfter Earl von Dalhousie, englischer Politiker, * 1801, t 1874, Kriegsminister 1846—1852 und 1855 bis 1858, war 1857—1861 Zugeteilter Großmeister der Großloge von England.
Pansophie
ist der Versuch des Comenius (s. d.), die gesamte Wissenschaft in einer Enzyklopädie zu vereinigen. ,,Pansophiae prodromus" und "Scola Pansophiae" sind seine Werke, die die P. verwirklichen sollen. Comenius und seine Lehren hatten mittelbar einen großen EinfluB auf das freimaurerische Denken, insbesondere sein Lichtsymbol, das nicht physisch gedacht ist, sondern als ,,lumen naturale", als Vernunft aufgefaßt wird. Universelles Licht ist das Ziel der P. wie auch das der Aufklarung (s. d.). ,,Die Wirksamkeit der Pansophisten... scheint einer der Wege zu sein, auf dem die Hochschatzung des Lichts als des zentralen Symbols... in die Kreise der neu-englischen Großloge eingedrungen ist und die Symbolik derselben für den Lichtgedanken reif gemacht haben muß." (Wolfstieg, ,,Die Philosophie der Freimaurerei".)
Pantaleo, Giovanni, Fra,
italienischer katholischer Priester, Lektor der Philosophie in einem Franziskanerkloster, schloB sich 1860 Garibaldi und seinen Freiwilligen beim ,,Zug der Tausend" als Kaplan an und trat nach den ervolgreichen Kampfen in die Loge ,,Fede Italica" in Palermo ein. In sein Aufnahmsgesuch schrieb er als Beruf: ,,Priester, Bekenner des allgemeinen Priestertums der Volkerfreiheit" (1832—1879).
Pantheismus
Mackey.
(Kosmotheismus), die Anschauung, daß Gott in allen Dingen immanent, gegenwärtig ist und daher Gott (Theos) und Pan (Weltall) eine All-Einheit bilden und alles gottlich ist. Der Ausdruck ,,Pantheist" wurde zuerst von Toland gebraucht. In seiner naturalistischen Form steht P. dem Atheismus, bezw. Materialismus nahe, indem sie im Grunde die Natur zum Gott erhebt. Die idealistische Spielart betrachtet die All-Einheit als Geist, als eine sich entfaltende Idee. In dieser Forrn ist P. eine Religion, ein Kompromiß zwischen gefühls- und verstandesmäßiger Einstellung zu den metaphysischen Problemen. Einem gewissen idealistischen P. huldigten u. a. Lessing, Herder, Goethe und Fichte. Im Humanitätsgedanken (s. Humanität) stecken im Grunde pantheistische Anschauungen.
Pantheistische Bruderschaft,
Mackey
s. Toland.
Päpste
s. Bullen, Katholizismus, Katholische Kirche.
Papus,
«PAPUS»
Pseudonym für Dr. Gerard Encausse, aus der Gascogne stammender Arzt und okkultistischer Schriftsteller in Paris, t 1916. Er gab eine ganze Reihe kabbalistischer und rosenkreuzerischer Bücher heraus, galt als Autorität auf diesem Gebiet, war Chef der Monatsschrift , , L'Initiation", leitete den modern en Martinistenorden (s. d.), zu dessen Arbeiten auch Freimaurer, die mindestens den XVIII. Grad des A. u. A. Schottlschen Ritus besaßen, als Besucher zugelassen wurden. P. schrieb auch verschiedene freimaurerische Bücher; einer anerkannten Loge gehörte er nicht an. Er suchte bei seinen Glaubigen den Eindruck zu erwecken, daß die Kenntnisse der Martinisten schön im ersten Grade das Wissen aller Freimaurer wesentlich überragten.
Um 1905 herum propagierte P. die Gründung einer ,,wahre Freimaurerei betreibenden Großloge", ,,deren Mitglieder in den Vereinigten Staaten, in Canada und in Deutschland überall anerkannt" würden. Er wollte sich für seine Zwecke unter allen Umstanden auch der Freimaurerei bemachtigen. Im Dezember 1907 kündigte er an, im Schoße des Martinistenordens bestehe eine Organisation des ,,Swedenborg-Ritus zwecks Bearbeitung der wahren Maurerei". 1908 erhielten P. und vier weitere Französen von dem deutschen Abenteurer Reuß (s. d.) eine ,,Vollmacht" zur Gründung eines Großrates und GroßOrients der drei vereinigten Cerneau-, Memphis- und Misraim-Riten für Frankreich und seine Kolonien.
P. starb Ende 1916. Die Todesnachricht rief besonders in Petersburger Hofkreisen Entsetzen hervor. Der Mann, dessen eigenartiges Aussehen ihm die Bezeichnung ,,Großmogul" eingetragen hatte, hatte zu Beginn des Jahrhunderts auf den Zaren Großen Einfluß gehabt. Sein Assistent Philippe war, seit er die Geburt des Thronfolgers vorausgesagt hatte, der Mann, dem Nikolaus II. so lange am meisten vertraute, bis die starken religios-mystischen und russischnationalen Krafte Rasputins den Vertreter der ,,weißen Magie" ausstachen. Als im herbst 1905 in Rußland Unruhen ausbrachen und Nikolaus hilflos zwischen seinen Ratgebern hin und her schwankte, wurde P. nach Petersburg berufen.
Als er in Zarskoje Sjelo eintraf, herrschte dort arge Verwirrung wegen des Aufstandes in Moskau. P. hielt in Gemeinschaft mit dem Zarenpaar eine okkultistische Seance ab, er zitierte denGeist Alexanders III. undbefragte diesen über die notwendige Stellungnahme zur Freiheitsbewegung im russischen Reich. Das Ergebnis war der Rat, sie zu unterdrücken und die Ankündigung, es werde bald eine neue Revolution in viel Großeren Ausmaßen kommen. P. erklärte aber, daß er die kommende Katastrophe beschwören künne. Die Wirkung müsse allerdings aufhören, sobald er selbst vom irdischen Schauplatz verschwinden werde. Der frühere französische Botschafter in Petersburg, Paleologue, stellt in seinem Werk ,,Am Zarenhofe während des Weltkrieges" fest, daß man in den Hofkreisen im Tode von P. das Zeichen für den bevorstehenden Zusammenbruch des Zarismus erblickt habe.
Paracelsus,
Philippus Aureolus Paracelsus Theophrastus Bombastus von Hohenheim, * 1493 in Einsiedeln (Schweiz), t 1541 in Salzburg. Als genialer Arzt, Naturforscher und Philosoph war P. einer der Lichtbringer der Menschheit. Seine medizinischen, chirurgischen, alchimistischen und theosophischen Schriften (1589/90 durch J. Hufer in elf Quartbanden erschienen) wirkten mit ihren neuen, kühnen Ideen auf den verschiedenen Gebieten der Wissenschaft überaus befruchtend. Besonders in der Medizin wirkte P. bahnbrechend und mit Recht konnte er selbst von sich sagen:
,,Wohl dem Arzte, der sein Tag vollbracht hatt mit den Arcanis und hatt in Gott und in der Natur gelebt, als ein gewaltiger Meyster des irdischen Liechts ! " Seine philosophischen Ideen und seine alchimistischen und theosophischen Anschauungen bildeten eine Fundgrube auch für die Rosenkreuzer. Johann Valentin Andrea (s. d.) war ein Jünger des P. Wenn freilich der belgische Schriftsteller Wittemans behauptet, daß P. selbst bereits ein organisierter Rosenkreuzer gewesen sei, so gehört das ins Reich der Fabel. Die Bedeutung des P. würda später stark unterschatst. Immer mehr aber setzt sich in unseren Tagen die überzeugung von seiner wahren Bedeutung fest. Die 1931 gegründete Freimaurerloge in Klagenfürt ehrte das Andenken des Großen Mannes, indem sie ihrer Bauhütte seinen Namen gab, sie verlieh damit auch der geistigen Verbundenheit des P. mit den ethischen Prinzipien der Freimaurerei zum ersten Male entsprechenden Ausdruck.
Paraguay
Mackey.
(süddamerikanische Republik). 1828 wurde durch Angehörige brasilianischer Besatzungstruppen ein Oberster Rat von P. gegründet, der in der Hauptsache aus Militars bestand. Als 1876 die brasilianische Besatzung ein Ende nahm, horte auch die Freimaurerei zunachst auf. 1885 entstand die Loge ,,Aurora de Paraguay" unter dem Obersten Rat von Uruguay. Es folgten eine Reihe unabhängiger Logen, die sich alle 1896 zu einem Obersten Rat von P. (A. u. A. Schottischer Ritus) in Asuncion vereinigten, der sein Patent von Uruguay erhielt. 1906 wurde vom Obersten Rat von P. ein Großorient errichtet. Dessen Fortsetzung bildet die 1923 entstandene Symbolische Großloge von P.
Parallellinien,
s. Johannes der Taufer.
Paraphernalia,
in englischen Texten haufig in der Verbindung ,,Regalia and P.", bedeutet das Sondergut der Loge oder des einzelnen Br. im Gegensatze zum Logeneigentum, regalia. (P. oder Parapherna [Bona paraphernalia] im Eherecht das Sondergut der Ehegattin, heute allgemein gleichbedeutend mit Utensilien, Requisiten.
Paris,
Hauptstadt der französischen Republik. Sitz mehrerer Großkorperschaften, und zwar:
1. Grand Orient de France, Großorient von Frankreich, 16, rue Cadet; dieser unterhalt in Paris selbst 84, in der Bannmeile 11 Logen.
2. Grande Loge de France, Großloge von Frankreich, A. u. A. Schottischer Ritus, 8, rue Puteaux, mit 75 Logen in Paris selbst.
3. Grande Loge Nationale independante et reguliere pour la France et les Colonies francaises, 42 Rue Rochechouart, mit 10 Logen in Paris
4. Suprême Conseil du Rite Ancien et Accepte pour la France et ses Dependances, 8, rue Puteaux.
In Paris erscheinen die folgenden freimaurerischen Zeitschriften: ,,Bulletin de Ia Grande Loge de France", ,,L'Acac i a", ,,Le SymboIisme", herausgegeben von Oswald Wirth. ,,Les Annales maçonniques", herausgegeben von Ed. E. Plantagenet. über die freimaurerische Geschichte der Stadt s. Frankreich.
Parker.
1. Rt. Hon. Sir Gilbert, erster Baronet, englischer Schriftsteller und Dichter, konservativer Parlamentarier, * 1862, Präsident der englischen Schriftstellervereinigung, schrieb Gedichte, Dramen (u. a eine Faustbearbeitung), Novellen, den Kriegsroman ,,The World on the Crucible", ist Past Grand Deacon der Großloge von England.
2. Arthur Caswell, nordamerikanischer Gelehrter und Schriftsteller, * 1881, Archaologe des Staates New York, 1925 Vizepräsident der Vereinigung amerikanischer Museen, Vorkämpfer für die Rechte der Indianer, Stifter und Sekretär der ,,Gesellschaft amerikanischer Indianer", l911 erster Präsident der Indianerwohlfahrtsvereinigung des Staates New York, Herausgeber des ,,Museum Service", Verfasser der archaologischen Geschichte des Staates New York und mehrerer Werke über die Geschichte der Indianer, wurde in der ,,Sylvan Lodge Nr. 303" in Sinclairville (New York) aufgenommen, bekannter freimaurerischer Schriftsteller, schrieb ,,American Indian Freemasonry" und ,,Secrets of the Temple" usw.
3. Sir Peter, erster Baron, englischer Admiral, * 1721, t 1811, kämpfte im Krieg gegen die amerikanischer Kolonien bei Charleston, war Kommandant in Jamaika, Protektor Nelsons, war 1787—1811 Zugeteilter Großmeister der Großloge von England.
Parrain
(frz.), Pate, Bürge.
Parrot Masons
Mackey
(engl.), Papageienmaurer, nennt man im ,,Slang" der amerikanischen Logen solche, die das Äüßerliche der Freimaurerei wohl beherrschen und das ganze Ritual nachplappern können ohne aber in das Geistige und Wesentliche eingedrungen zu sein. Großenteils sind es Pedanten, die auf jede Fehlleistung des Vorsitzenden Meisters achten. Roe FuIkerson hat in seiner ,,Portrait Gallery" (Dollar Masonic Library in Ten Volumes) einen derartigen Parrot im Abschnitt .,The Symbolist" mit viel Humor gezeichnet.
Parvin, Theodore Sutton,
Mackey
* 1817 t 1901 in Cedar Rapids, Iowa, USA., von Beruf Jurist, zeigte besondere Vorliebe für das Bibliothekswesen und wurde so der Begründer der Staats- und Universitätsbibliothek des Staates Iowa. 1838 in Cincinnati in den Bund aufgenommen, begründete er die ersten Logen in Iowa (1840), nahm regen Anteil an der gründenung der dortigen Großloge (1844) und war deren Großschriftführer bis zu seinem Lebensende. Sein Lebenswerk war die Errichtung der Großlogenbibliothek in Cedar Rapids, die heute die Großte maurerische Bibliothek der Welt geworden ist. Wenige Tage vor seinem Tode richtete er an seine Großloge einen Abschiedsbrief in welchem er bat, diese Bibliothek, der er sein Leben gewidmet hatte als sein Monument zu betrachten und an der Erhaltung weiterzuarbeiten. Der Großmeister stellte bei der Jahresversammlung 1901 fest, daß P. seit seiner Wahl zum Großsekretär in 57 Jahren bei keiner Arbsit der Großloge gefehlt habe.
Parvis,
Mackey
s. Saal der verlorenen Schritte.
Pascoli, Giovanni,
italienischer Dichter und Gelehrter, * 185S, t 1912, als Nachfolger Carduecis Universitätsprofessor in Bologna, einer der meistgelesenen italienischen Dichter, schrieb ,,Poemetti, Canti di Castelvecchio", Poemi del Risorgimento", war Mitglied der Loge ,,Rizzoli" in Bologna.
Pasqually, de, Martines,
französischer Kabbalist, unbekannter, möglicherweise portugiesischer Abstammung, Gründer und ,Großsouverän" des okkultistischen Ritus ,EIus Coelis" (s. d.) in Bordeaux. P. starb 1774 in Port-au-Prince (San Domingo).
Passed
Mackey.
(engl.), im angelsachsischen Gebrauchtum der vom Lehrlingsgrade in den Gesellengrad Beforderte.