Maçonnieke encyclopedie

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Een ogenblik !

OAXACA.
OBEDIENZ,
OBERE, GEHEIME, UNSICHTBARE,
OBERE, UNBEKANNTE,
OBERG, GEORG LUDWIG VON,
OBERMEISTER DES ORDENS,
OBERSTER DES TABERNAKELS
OBERSTER RAT,
OBERVERWALTUNGSGERICHT,KÖNIGLICH PREUßISCHES,
OBJEKTIVISMUS.
OBLIGATION
OBÖDIENZ,
OBÖDIENZAKTE,
OBRADOVIC, DOSITEJ,
OBRENOVIC,
OBSERVANZ, LATE,
OBSERVANZ, STRIKTE,
OCCIDENT,
O'CONNELL, DANIEL,
ODD FELLOWS,
OECHELHÄUSER, WILHELM,
OEHLKE, ALFRED,
OERSTED, HANS CHRISTIAN,
OEUVRE MAÇONNIQUE DES INVALIDES DU TRAVAIL,
ÖFFENTLICHE MEINUNG.
OFFICER
OFFICIER
ÖFFNEN UND SCHLIEßEN DER LOGE.


Oaxaca.
Bundesstaat von Mexico an der pazifischen Kuste. Die Großloge von O. zählte 1930 fünf Logen. Adresse: Apartado postal 27, Oaxaea (s. M e x i c o).
Obedienz,
s. Obodienz.
Obere, Geheime, Unsichtbare,
s. Geheime Obere, v. Hund, Raich, Strikte Observanz.
Obere, Unbekannte,
s. Geheime Obere, v. Bund, Raich, Strikte Observanz.
Oberg, Georg Ludwig von,
in Hamburg 1737 Mitbegründer, dann Vorsitzender Meister der ersten deutschen Loge, der "Société des acceptés macons libres de la Ville de Hambourg", nahm am 10. August 1738 in Braunschweig mit einer Abordnung der Hamburger Loge den preußischen Kronprinzen Friedrich in den Bund auf, der zwei Jahre später König (Friedrich der Große) wurde. 1739 weilte O. mit dem Schriftsteller von Bielfeld, der in Braunschweig als Schriftführer fungiert hatte, auf Einladung des Kronprinzen bei diesem in Rheinsberg, um hier eine Loge einzurichten. Er war der erste Meister dieser ,,Kronprinzenloge", deren Leitung nach seiner Abreise dann Friedrich selbst übernahm.
Obermeister des Ordens,
der, nach der Schwedischen Lehrart Jesus.
Oberster des Tabernakels
(frz. Chef du Tabernacle, engl- Chief of the Tabernacle) XXIII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus, in moderner Deutung (Wien) Humanitäts- und Bildungsgrad zur Schulung für die neue Arbeit in den ,,Feldlagern" der noch höheren Stufen, zugleich Abkehr von materialistischer Denkweise zu abstrakter. philosophischer Schulung. Die traditionelle Lehrart geht auf die Stiftshütte als Behältnis erhabener Wahrheiten zuruck.
Oberster Rat,
s. Schottischer Ritus.
Oberverwaltungsgericht,Königlich preußisches,
fällte am 31. Mai 1912 eine bezüglich der Frage, ob die deutsche Freimaurerei politische und religiöse Zwecke verfolge, wichtige grundsätzliche Entscheidung. Im Herbst 1909 hatten der Augenarzt Dr. Fritz Rackhorst und andere Freimaurer mit Sitz in Lennep einen Alumnatverein (s.d.) ins Leben gerufen, der es sich zur Aufgabe machen sollte, Schülerheime zu errichten, in welchen die heranwachsende Jugend in toleranten, jedem engherzigen Konfessionalismus abgewendeten lebensanschauungen, mit einem Wort in freimaurerischer Gesinnung, zu sittlicher und geistiger Reife, zu vollwertigen Menschen erzogen werden könnte. Gegen die Eintragung des Vereines ins Vereinsregister beim Königlichen Amtsgericht in Lennep erhob der Königliche Landrat als zuständige Verwaltungsbehorde Einspruch nach § 61, Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches, indem er erklärte, der Verein verfolge religiöse und infolge seines statutarisch festgelegten Zusammenhanges mit der Freimaurerei politische Zwecke. In dem vom Alumnatverein daraufhin anhängig gemachten Verwaltungsstreit verfahren gab der Düsseldorfer Bezirksausschuß am 17. November 1911 nach Einholung einer Äußerung des Vorsitzenden des Vereins deutscher Freimaurer Dr. Bischoff, und nachdem die Regierung selbst den Einspruch bezuglich der ,,politischen Zwecke" als unstichhaltig zurückgezogen hatte, dem Klageantrag statt und wies den Einspruch des Königlichen Landrates gegen die Eintragung kostenpflichtig ab.

Die von diesem eingelegte Berufung wurde am 12. Mai 1912 vom Obersten Verwaltungsgerichtshof in Preußen, dem Kgl. pr. O., unter Auferlegung der Kosten abschlägig beschieden, die Entscheidung des Bezirksausschusses in Dusseldorf bestätigt, wobei die Begründung u. a. betönte, daß daß Freimaurerwesen seiner ganzen Anlage und Betätigung nach seinen Endzweck nicht in der Verbreitung oder Bekämpfung religiöser Vorstellungen erblield;. ,,Mit Entschiedenheit", sagte daß Urteil, ,,ist von jeher der Atheismus verworfen und anderseits abgelehnt worden, die Mitglieder des Freimaurerbundes zu einem bestimmten religiösen Bekenntnis zu verpflichten." Daß deutsche Maurertum erhielt damit von seiten des führenden deutschen Bundesstaates die höchste recht, liche Bestätigung, daß es seinem ganzen Wesen nach weder religiöse noch politische Zwecke verfolgt, daß es -- mit anderen Worten -- weder ein religiöser noch politischer Verein im Sinne des Gesetzes ist.

Schon 1893 hatte daß 0. eine für die deutsche Freimaurerei grundsätzlich ungemein bedeutungsvolle Entscheidung gefällt, als es im Kampf Settegasts (s. d.) gegen daß den Berliner Großlogen ein Monopol für Preußen gewährende Edikt von 1798 (s. d.) dieses für nicht mehr rechtswirksam erklärte.
Objektivismus.
die Auffassung. daß die Erfahrungsinhalte objektiv gegeben sind, ferner die Annahme der Existenz von objektiven, vom erkennenden Subjekt unabhängigen Wahrheiten; in der radikalen Form die Annahme von absoluten Wahrheiten. Auf ethischem Gebiete ist O. die Anschauung, daß , es objektive Maßstäbe und Zwecke des sittlichen Handelns gibt. Die Freimaurerei ist mit der modernen Philosophie der Ansicht, daß das Individuum wohl die Quelle jeglicher Erkenntnis ist, daß aber dennoch objektive, wenn auch nicht absolute Wahrheiten existieren, da die Struktur der Vernunft, der Prozeß des Erkennens bei allen Menschen ungefähr gleich ist. In ethischer Hinsicht ist die Freimaurerei der Auffassung, daß es objektive, ewig gültige Einzelnormen wohl nicht gibt, daß aber das Sittengesetz (s. d.), der Glaube an eine sittliche Weltordnung (s. d.) dem Menschen immanent und in diesem Sinne objektiv ist.
Obligation
Mackey
(engl.), die Verpflichtun g. Die übernahme der Pflichten bei der Aufnahme durch Zusage und Versprechen. Eine besondere Art ist die in angelsächsischen Logen (Amerika, Irland u. a.) übliche Tyler's O. (s. d.).
Obödienz,
auch Obedienz (engl. obedience, frz. obedience), heißt die durch Unterstellung einer Loge unter eine Großloge übernommene gesetzmäßige Verpflichtung zur Befolgung von deren Satzungen. Daher: die Loge ,,Harmony" arbeitet unter der O. der Großloge von England, u. a. Im übertragenen Sinn wird die Großloge selbst als O. bezeichnet im Sinne der Zusammenfassung der unter ihr arbeitenden Logen. Daher ,,freimaurerische O." gleichbedeutend mit Großlogen (im Französischen auch puissances maçonniques). Daß aus dem Lateinischen stammende Wort (oboedire) meint nicht Gehorsam, sondern die Einfugung, Einordnung in die durch Mehrheitsbeschlüsse geschaffenen Rechts1agen einer Großloge.
Obödienzakte,
Urkunde, durch die sich die Logen und Einzelpersonen, die sich dem System der Strikten Observanz (s. d.) anschließen (,,rektifizieren") lassen wollten, zu unbeschränkter Folgeleistung und strengstem Gehorsam (strictam observantiam) verpflichteten. (Wiedergegeben in Wilhelm Keller ,,Geschichte der Freimaurerei in Deutschland", Seite 135.)
Obradovic, Dositej,
serbischer Mönch, * 1739, t 1811, Schriftsteller, Wanderlehrer, erster Unterrichtsminister des 1806 befreiten Serbien, Begründer der serbischen volkssprachlichen Literatur, war Freimaurer. Er wurde in Triest aufgenommen.
Obrenovic,
s. Michael III. O.
Observanz, Late,
wurden von den Anhangern der Strikten Observanz die anderen Systeme genannt, vor allem auch die Logen, die nach der englischen Konstitution arbeiteten, weil ihnen der militärische Gehorsam, die observantia stricta, gegen die Oberen abging.
Observanz, Strikte,
s. Strikte Observanz.
Occident,
die dem Orient gegenüberliegende Seite der Loge. Hier stehen die beiden Vorhofsäulen und haben in vielen Systemen die beiden Aufscher ihren Sitz.
O'Connell, Daniel,
Großter irischer Katholikenführer, * 1775, t 1847, ungewohnlich populärer Redner, der unermüdlich für die Emanzipation seiner Glaubensgenossen und für die Freiheit von Irland eintrat. Als Abgeordneter erwirkte er 1829 daß Gesetz, daß den Katholiken die beiden Hauser des Parlaments und die Staatsamter zuganglich machte. Er trat später für die Loslosung von England ein (Repealbewegung). Da er aber gegen Anwendung revolutionärer Methoden Stellung nahm, geriet er zur jung-irischen Bewegung in Gegensatz. Er war der erste katholische Bürgermeister von Dublin 1799 schloB sich O'C. der Lodge Nr. 198 in Dublin an. Der offiziellen Geschichte der Großloge von Irland zufolge war er ein außerst enthusiastischer Freimaurer, den in seiner Eigenschaft als maurerischen Redner wenige erreichten, niemand aber ubertraf. In einer Rede, die er 1814 über illegale Gesellschaften hielt, trat er warm für die Freimaurerei ein, die er als eine ,,von der Frage der Sekte, Nation, Farbe und Religion unabhängige philantropische Institution" pries.
Odd Fellows,
Independent Order of Odd Fellows (I. O. O. F.), Unabhängiger Orden der Odd Fellows, hat manche Wesenszuge der Idee und des Rituals mit der Freimaurerei gemein; er will ebenfalls aus den Baubrüderschaften der alten Steinmetzen hervorgegangen sein, steht aber in keinem direkten Zusammenhang mit der Freimaurerei. Wo sich Analogien ergeben, sind diese sichtlich dem freimaurerischen Vorbild entlehnt.
Der Orden der 0. F. betrachtet als seine Säulen die Vaterschaft Gottes und die Brüderschaft der Menschen. Er verlangt von seinen Mitgliedern Bekenntnis zu denjenigen allgemeinen Glaubenssatzen, in welchen alle Religionen übereinstimmen, predigt freie Selbstbestimmung, Gedanken- und Gewissensfreiheit, regt zur Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung und Selbstveredlung an, bekämpft Wahn, Aberglauben Selbstsucht, Leidenschaft, weckt daß Gewissen für Gerechtigkeit, Duldung und Menschenliebe, bietet der freien Forschung offene Bahn und will in seinen sittlichen und demokratischen Grundsätzen und Einrichtungen nicht blöß eine für jedes Zeitalter, für alle menschlichen Verhaltnisse gultige Lebenskunst lehren, sondern auch eine vollständige Gesellschaftslehre bieten, die eine Norm für daß friedliche Zusammenleben aller Menschen abgeben soll. Zu den Aufgaben des Ordens, dessen Devise ,,Freundschaft, Liebe, Wahrheit" lautet, gehört es ,,die Kranken zu besuchen, den Bedrängten zu helfen, die Toten zu bestatten und die Waisen zu erziehen". Die Frage nach kranken und hilfsbedürftigen Brr. ist in jeder Logenarbeit obligatorisch.
Bei den amerikanischen Logen, die die Große Masse der 0. F. umfassen, darunter besonders zahlreiche Arbeiter, wird bei der Mitgliederwerbung eine sehr hohe Unterstützungsquote geltend gemacht, so daß sie vielfach mehr oder weniger zu Kranken- und Sterbekassen werden. Aber auch in Europa, wo die Idee der Nachstenliebe viel vergeistigter gelehrt wird, gelten Wohltätigkeitssinn und Samariterliebe als Kardinaltugenden jedes O. F.

Die Entstehung des Ordens ist bisher nicht aufgehellt worden. Man weiß nur, daß sie von England ausgegangen ist. O. F. bedeutet ,,sonderbarer Geselle" und es heißt, daß gegen Ende des 18. Jahrhunderts englische Schauspieler, die nach den Vorstellungen im Kostüm zusammengekommen seien, also ,,sonderbar" gewirkt hatten, die Gründer der ersten Vereinigung gewesen seien. Diese Version ist jedenfalls glaubwürdiger als der gewaltsame Versuch, aus einer in Amerika üblichen Nebenbedeutung des Wortes ,,odd" — ,,ungleich, überzählig", zu folgern, die Entstehung des Ordensnamens sei auf Bauhandwerker zurück zu führen, die keinem Verband angehörten, keine Zunftgerechtsame besaßen, also ,,überzahlig" waren und sich in ihrer Notlage zusammengeschlossen hatten (Alexander Lotthammer, ,,Handbuch für Odd Fellows", Göttingen 1924). Sichtbar in die Offentlichkeit traten die 0. F. erst 1803, in welchem Jahre die ,,London Union Odd Fellows" sich an die Spitze der Londoner Logen stellte und als ,,Großloge von England" unbeschrankte Machtbefugnisse über alle O. F. im Vereinigten Eönigreich in Anspruch nahm. Es kam aber bald zu Rivalitaten mit einer anderen Großloge in Salford. 1814 erklärte sich auch die Loge von Manchester als ,,Manchester Unity" unabhängig. Diese ist bis auf den heutigen Tag isoliert geblieben. Sie hat heute mit ihren über ganz England verteilten über eine Million Mitgliedern nur noch den Charakter einer Groß-Versicherungsanstalt unter staatlicher Aufsicht. 1806 faßten die 0. F. auch in Amerika Fuß.

Es wurde die ,,Shakespeare Lodge Nr. 1" in New York gegründet. Aber erst von der 1819 von Thomas Wildey in Baltimore gestifteten ,,Washington Lodge Nr. 1" ging der Aufschwung aus. 1821 entstand eine ,,Großloge von Maryland und den Vereinigten Staaten" mit Wildey als Groß Sire (Großmeister), 1825 wurde diese zur ,,Großloge der Vereinigten Staaten", die einen Freibrief der ,,Manchester Unity" erhielt. Wildey widmete der Ausbreitung des Ordens eine gewaltige Tätigkeit, der Aufschwung wurde aber unterbrochen, als dio aus Anlaß der Morganaffäre (s. d.) in ganz Amerika ausgebrochene Freimaurerverfolgung sich auch gegen die O. F. richtete. Zwistigkeiten mit der ,,Manchester Unity" führten dazu, daß die ,,Großloge der Vereinigten Staaten" sich 1841 als selbstandiges Haupt des O.-F.-Ordens erklärte. In der Folgezeit war am starksten um daß Wachstum der Bewegung James L. Ridgely bemüht. 1879 gab sich die Großloge den Titel ,,Souveräne Großloge I. O. O. F.".
Sie leistete auf karitativem Gebiete Außerordentliches und war auch von den siebziger Jahren an auf Gründung von Pflanzstätten in den übrigen Weltteilen bedacht. In Europa entstanden auf Grund der amerikanischen Freibriefe Großlogen. 1872 in Deutschland (,,Großloge des Deutschen Reiches", deren erste Loge die ,,Württembergische Loge Nr. 1" in Stuttgart, gegründet am 1. Dezember 1870, war, Hochmeister seit 1916 Professor Dr. August Weiss in München Organ seit 1918 ,,Daß Brüderwort", Göttingen), 1874 in der Schweiz, 1884 in Dänemark 1894 in Schweden, 1900 in Holland, nach dem Weltkrieg in Norwegen und der Tschechoslowakei. Auch in mehreren anderen europäischen Landern bildeten sich Logen. 1923 kam es zur ersten Gründung in Osterreich (,,Friedensloge Nr. 1" in Wien), der sehr bald weitere Logeneinsetzungen folgten.

Die Tätigkeit der 0. F. geht nach einem sehr umfangreichen Ritual vor sich. Als Grundlage dient das ,,Werk", das sich in das ,,geschriebene" und ,,ungeschriebene" oder ,,geheime" Werk gliedert. Das letztere (Zeichen, Griffe Paßworte) wird mündlich überliefert. Abzeichen sind die sogenannten ,,Regalien", das heißt Kragen, deren Stoff und Farbe je nach Grad und Wurde verachieden sind. Der Orden zerfallt in ritualistiacher Hinsicht in Logen— der Arbeitsraum, die Halle ist rot ausgeschlagen — und Lager. Die Logen bearbeiten die untergeordneten, die Lager die erhabenen oder Patriarchengrade. In organisatorischer Hinsicht bilden die Logen (Vorsitzender: Obermeister) Bezirks-Großlogen (Leiter: Großmeisters und diese wieder Staats-Großlogen (Vorsitzender: Groß-Sire, der in Deutschland seit 1919 Hochmeister heißt). Ständige Zusammenkunfte der Ordensführer der verschiedenen Lander sorgen für Aufrechterhaltung der gemeinsamen Grundlagen der Arbeit.

Logengrade sind ein Einweihungsgrad und drei eigentliche Grade.
Der Einweihungsgrad, in dem der Kandidat ,,zu einem neuen Leben im Geiste des Ordens geboren" wird, ist durch die weiße Farbe gekennzeichnet. Es folgt als I. Grad der ,,Grad der Freundschaft", dessen Ritual von Jonathan und David handelt und dessen Sinnbilder daß allsehende Auge Gottes, die drei Kettenglieder (Freundschaft, Liebe und Wahrheit), Schadel mit gekreuzten Knochen Sense, Bogen, Pfeil und Köcher und Rutenbündel sind; Farbe: weißer Kragen mit blaßroter Einfassung. Der II. Grad ist der ,,Gradder Bruderliebe", zeigt den Barmherzigen Samariter und als Sinnbilder Axt, Herz und Hand Weltkugel, Bundeslade und Schlange (weißer Kragen mit hellblauer Einfassung). Der dritte Grad, der ,,Grad der Wahrheit", führt zum Allerheiligsten und handelt u. a. vom Tode als Preis der guten Tat und von der Arbeit für andere, die der leisten kann, der gelernt hat an sich und mit anderen zu arbeiten; Sinnbilder Waage, Schwert, Bibel, Stundenglas, Sarg, Farben: weißer Kragen mit Scharlach-Einfassung. Erst die Besitzer des III. Grades gelten in jeder Beziehung als vollwertige Brr. und können zu Beamten gewählt werden.,

Die Lager - Grade (erhabene oder Pariarchengrade) spielen im alttestamentischen Zeltlager der Nomadenvölker zwischen Euphrat und Tigris und verbinden patriarchalischen mit militärischem Charakter. Abraham in seiner Zelthütte wird gezeigt, als opferwilliger Gastfreund, als Prediger der Menschenliebe und Duldung, als Führer auf dem Lebensweg. Kampfbereitschaft gegen außere und innere Feinde wird gelehrt. Die Stufen sind folgende:
1. der Patriarchengrad (Vaterschaft und Herrschaft),
2. der Grad der Goldenen Lebensregel (Christus: Alles, was Ihr wollt, las Euch die Leute tun sollen, daß tut Ihr ihnen!")
3. der Königliche Purpurgrad (Darstellung der Lebensreise). Die Farben der Lager grade sind schwarz, golden und purpurn- Sinn bilder: drei Säulen (Glaube, Liebe und Hoffnung), Zelt, Hirtentasche, Sandalen und Hirtenstab, Opferaltar, Gesetzestafeln, Kreuz und Halbmond, Räucheraltar. In Amerika gibt es schließlich noch einen Groß - Lagergrad.
Vorsitzender des Lagers ist der Hauptpatriarch Die Verpflichtung zum Wohltun, die dem O. F. in so hohem Maße eignet, und der Wunsch, auch die Frauen, Tochter, Schwestern und Mutter der Mitglieder an dieser Ordensarbeit teilnehmen zu lassen, führten 1851 zur Einführung eines ,,Weiblichen Grades", des Rebekka Grades, für den es eigene Rebekka-Logen gibt. In deren Ritual werden als Vorbilder weiblicher Tugenden die biblischen Gestalten der Hannah, Deborah, Esther, Ruth, Mirjam vor geführt. Die Mitglieder tragen Schleifen aus rosenrotem und grunem Band. Sinnbilder: Bienenkorb, Taube, der Mond und die sieben Sterne.
Oechelhäuser, Wilhelm,
deutscher Industrieller und Politiker, * 1820, t 1902, Ehrendoktor der Universität Erlangen, nationalliberaler Abgeordneter des Reichstages, Begründer und Präsident der Shakespeare-Gesellschaft bedeutender Shakespeare-Forscher, Verfasser der ,,Shakespeareans" sowie volkswirtschaftlicher und soziologischer Schriften (, Soziale Tagesfragen", ,,Die Arbeiterfrage"). Die Einführung der wirtschaftlichen Organisationsform ,,G. m. b. H." ist Oe. zuzuschreiben. Er war Meister vom Stuhl der Dessauer Loge ,,Esiko zum aufgehenden Licht".
Oehlke, Alfred,
Dr. phil., Zeitungsverleger und Redakteur in Breslau, * 1862, bezog die Berliner Universität und geriet hier in die Periode scharfer Kampfe zwischen der liberalen und der antisemitischen Richtung innerhalb der deutschen Studentenschaft. Er schlug sich auf die Seite des Liberalismus. Bei einem Pistolenzweikampf, der sich aus diesem Gegensatz der Meinungen ergab, hatte er das Ungluck, seinen Gegner zu toten. Nach verbußter Festungshaft Redakteur, schloß er sich der Settegastbewegung an und wurde 1901 Meister vom Stuhl der Loge ,,Settegast zur deutschen Treue" in Breslau. Als freimaurerischer Schriftsteller besonders im ,,Hamburger Logen blatt" und in den (eingegangenen) ,,Bausteinen" der Provizial-Groaloge von Hamburg in Berlin tätig. In Buchform erschien ein Lebensbild des Großmeisters Herrmann Settegast.
Oersted, Hans Christian,
dänischer Naturforscher, * 1777, t 1851, Professor der Physik an der Universität und Direktor Polytechnischen Lehranstalt in Kopenhagen Entdecker des Elektromagnetismus, wurde 1812 Freimaurer.
Oeuvre Maçonnique des Invalides du Travail,
1885 gegrändetes, von den französischen Obedienzen subventioniertes Wohlfahrtswerk für alte Brr. und Witwen von Freimaurern Adresse: 16 rue Cadet, Paris.
Öffentliche Meinung.
Das Bild der Freimaurerei in der ö. M. wird weniger von ihr selbst als von der Besonderheit der widerspiegeln den Flächen bestimmt. Als in sich geschlossene Gesellschaft mit Brauchen, die nur den Eingeweihten vorbehalten bleiben, hat sie gleich nach ihrem ersten Auftreten die Neugier der Außenstehenden erweckt. Ursprünglich von dieser naiven Neugierde verfolgt weckt sie in der ö. M. Vorstellungen, die sich großenteils im Volksaberglauben verankert haben.
Die Freimaurerei erscheint als ein Geheimbund, dessen Mitglieder mit besonderen Kräften ausgestattet sind, die schwarze und weiße Magie treiben, sich dem Teufel mit Blut verschreiben, sich verwandeln und Tiergestalt annehmen können u. a. m. Kirchliche Einflüsse, durch Bullen, Enzykliken und Kanzelpredigten genährt, erzeugen in der öM die Vorstellung einer Gesellschaft von Gottlosen, Kirchenfeinden, Teufelsanbetern, Sittenlosen, Sexualverbrechern, wobei wie immer die sexuellen Ausschweifungen mit religions schänderischen Handlungen in Verbindung gebracht werden (Schwarze Messen u. a m) Der Freimaurer schändet in dieser Vorstellung die heiligsten Gebrauchtümer der Kirche, er durchbohrt Hostien (was bekanntlich im Mittelalter den Juden vorgeworfen wurde), er hat die Nägel seiner Schuhsohle in Kreuzform eingeschlagen, um ständig das christliche Ziechen mit Fußen treten zu können, u. a. m.

Ein anderes Gesicht bekommt die ö.M wenn sie den Freimaurer als Gegenstand politischer Erklärungsversuche mißbraucht. Der Freimaurer wird so zum Königsmörder kat exochen, erregt alle Revolutionen, die irgendwo ausbrechen, er ist an allen politischen Ereignissen eines Volkes schuldtragend, selbst wenn aus diesen politischen Ereignissen Freimaurer eines anderen Volkes als dessen Angehörige Nutzen ziehen. Er ist international, da her kann er nach dieser Art a. M. nicht vaterländisch eingestellt sein.
Er wird daher zum Volkeverräter, zum vaterlandslosen Gesellen, der, um einer fiktiven Idee willen, sein Volk bei jeder Gelegenheit preisgibt. So wird vorbreitet, 1871 hätten die französischen Freimaurer die Französen an die Preußen Verraten, im Weltkriege hätten die deutschen Freimaurer ihre Pflichten verletzt. Besonders beliebt ist die gedankenlose Stigmatisierung mißliebiger Politiker des eigenen Staates und fremder Länder als Freimaurer. Der Freimaurer wird so in der ö. M. zum Schwarzen Mann der Weltgesehichte, zum Großen Unbekannten, der hinter allen Verbrechen am Volksleben steht. Freimaurerei wird ein Schlagwort der Politik, das in Wahlkämpfen gegen den Gegner ausgespielt wird. Wo das Wort Jude allein nicht verlangt, muß der Freimaurer seinen Zauber spielen lassen. Durch unkritische, mehr von Stimmungen als von Kenntnissen belastete Spiegelbildvorstellungen vom Gegner, dem alle erdenkbaren Laster angehängt werden, ist eine Vorstellung vom Freimaurer in der ö. M. gezuchtet worden, die wohl nicht dem geschichtlichen Verständnis, wohl aber dem Entlastungsbedürfnis (Suche nach dem Schuldigen usw.) entgegenkommt.

Zeuge für diese Bilder der ö. M. ist die Presse aller Volker. Ein Musterbeispiel für die Festigkeit des Urteils aus historischer Zeit: Die ,,Vossische Zeitung" kann sich bis zum Jahre 1740 nicht genug tun in spöttischen Bemerkungen über die Freimaurer. Als Friedrich II., dessen Freimaurertum bekannt war, den Thron besteigt, tritt die ,,Vossische Zeitung" sofort den Rückzug an und weiß die Honetete (so!) der Frey-Maurer wohl zu ruhmen ! In den folgenden Jahrzehnten ist die Presse als Spiegel der ö. M. überreich an Meldungen über die Freimaurer, wobei immer wieder die politische Haltung des Blattes den Kontrapunkt darstellt, auf dem sich die verschiedenen Melodien aufbauen. Die Freimaurer bemühen sich, ihrerseits die ö. M. zumindest zu richtiger Beurteilung umzustimmen. Da ihnen im allgemeinen eine eigene Presse fehlt, die auch in der breiteren profanen Offentlichkeit gelesen wird (Ausnahmen bilden hier die ,,Wiener Freimaurerzeitung" und früher die ungarische Tageszeitung ,,Vilag"), so behelfen sie sich mit gelegentlichen Mitteilungen, aufklärenden Vorträgen, Presseempfängen (s. d.), Broschüren, wie die des Vereins deutscher Freimaurer. Dies gilt jedoch nur für den europäischen Kontinent. In England und Amerika haben alle Großen Zeitungen ständige Rubriken, die sich mit der Freimaurerei beschäftigen. Dort wird die Freimaurerei als gesellschaftliche Erscheinungs form, als Selbstverständlichkeit hingenommen.

Es fallt auch dort etwas schwer, eine Vereinigung, der die Mitglieder des Königshauses oder die Staatspräsidenten angehören, des Landesverrates oder des parteimäßig betriebenen Massenmordes zu bezichtigen. In leidenschaftlich erregten Zeiten wird daß Bild des Freimaurers immer wieder um Einzelheiten vermehrt. Diese gehen dann unausrottbar in die ö. M. über, die ihr Urteil zeitweise wohl vergessend in den Hintergrund schiebt, es aber bei kommenden Anlässen immer wieder hervorholt. Nur so ist es erklärlich, daß die Phantastereien nachweislich Geistesgestorter oder geistig Minderwertiger immer wieder an der Oberfläche erscheinen und neuen Nährstoff abgeben.
Die Sicherheit, mit der derartige Behauptungen aufgestellt werden, verleitet mitunter sogar ernsthafte Geschichtsschreiber, unter der Suggestion des gedruckten Buchstabens vollkommen unglaubhafte Deutungen für bare Münze zu nehmen. Da die Freimaurer, besonders in Deutschland, lange Zeit den schweren Fehler begangen haben, diese Angriffe widerspruchslos hinzunehmen, wird daß Bild der Freimaurerei in der ö. M. heute zumeist durch die Tendenzschriften der Nachgriegszeit, wie Wichtl, Schwartz Bostunitsch, Ludendorff u. a., bestimmt. Erst in allerjüngster Zeit tritt dem die Freimaurerei gegenüber und sucht zumindest in einsichtigen Kreisen auf daß Fadenscheinige des ganzen Lugengewebes hinzuweisen. Dab sie damit die Massenstimmungen, die einen Blitzableiter ihrer Spannungen suchen, nicht beseitigen kann, liegt auf der Hand.
Officer
(engl.), frz. Officier, deutsch der Beamte der Loge (s. d.), daher auch Grand Officer, Grand Officier, Großbeamter.
Officier
(frz.), s. Officer.
Öffnen und Schließen der Loge.
Nach dem englischen Ritual eroffnet der Meister vom Stuhl die Lehrlingsloge mit der Formel: ,,The lodge is open for the purposes of Freemasonry in the First Degree" (,,Die Loge ist für die Zwecke der Freimaurerei im ersten Grad eroffnet"). Das vorhergehende Ritualgesprach stellt fest, daß die Loge ,,gedeckt" ist, daß alle Anwesenden Freimaurer und daß die Beamtenplatze regelrecht besetzt sind. Hierauf gibt der Meister vom Stuhl den einleitenden Hammerschlag, der von den beiden Aufschern wiederholt wird, und schlagt das Buch (die Bibel) auf. Das englische Ritual kennt die Erleuchtung der Loge durch Entzunden der kleinen Lichter nicht. Dagegen ist, besonders in deutschen Logen, die Eröffnung der Loge von einer Reihe symbolischer Gebrauche begleitet, so daß Entzunden der Kerzen mit Begleitung der auf Weisheit, Schönheit und Starke bezuglichen Kerzenspruche, die Enthüllung der Arbeitstafel u. a. m.
Die ritualmäßige Eroffnung der Loge setzt die Cäsur zwischen den Alltag und die besondere Weihe der Logenarbeit. Die andere Seite des Logenrahmens versetzt die Brüderschaft wieder in die Alltagsatmosphäre: beim Schließen der Loge (closing the lodge) werden die Symbole wieder verhullt, daß heilige Buch geschlossen und die Brr. zur Erholung entlassen.