Maçonnieke encyclopedie
De Maconnieke Encyclopedie zoekt
Een ogenblik !
N
NAIMUS GRECUS,
NAMEN DER LOGEN.
NAMI;DAMAD ACHMED BEY,
NAPIER, CHARLES JAMES,
NAPOLEON I., KAISER DER FRANZOSEN,
NAPOLEON III.,
NAPOLEONIDEN.
NAPOLEONS MARSCHÄLLE.
NAQUET, ALFRED JOSEPH,
NARBONNE, RITUS VON,
NARIMAN TEMULJI B.
NARINO, ANTONIO,
NARISCHKIN, ALEXANDER, GRAF,
NARVÀEZ, RAMON MARIA,
NASHVILLE.
NASSAU
NATAL
NATAN
NATIONAL ANTHEM, MASONIC,
NATIONALE EIGENTÜMLICHKEITEN,
NATIONAL-GROßMEISTER,
NATIONALISMUS,
NATIONAL MASONIC RESEARCH SOCIETY
NATIONAL-MUTTERLOGE ,,ZU DEN DREI WELTKUGELN",
NATIONALSOZIALISTEN
N
Nachlaß, Freimaurerischer. Bei der Aufnahme und den Graderhöhungen erhalt der Freimaurer
die Bekleidung, Abzeichen, Drückschriften u. a., die meist ausdrücklich als Logeneigentum bezeichnet sind. Auf die Rückerstattung hat die Loge im Falle des Ablebens eines Br. Anspruch, der zumeist auch schon bei der Aufnahme Durch eine Willenserklarung bestätigt wird. Sonstiger freimaurerischer Nachlaß fällt oft durch letztwillige Bestimmung der Logenbibliothek, dem Logenmuseum zu.
Naimus Grecus,
Baumeister, der in den alten Zunfturkunden auch unter dem Namen"Mamon Grecus" bezeichnet wird und Karl Martell in Frankreich die Kunst des Bauens gelehrt haben soll. An die Deutung die ses Namens knüpfen sich zahlreiche geistreiche Lösungen. Sicher ist es ein Schreibfehler eines Kopisten. Dring meint, daß es sich um den bekannten Mönch Alcuin gehandelt habe, dessen Name verschwiegen wurde. Nach einer anderen Deutung stand in dem ursprünglichen Manuskript ein griechischer Name, den der Kopist nicht lesen konnte, weshalb er ,,Nomen Grecum" einsetzte, was von anderen Kopisten
neuerlich verunstaltet wurde (s. hierüber Wolfstieg. ."Ursprung der Freimaurerei"
II 46 Fußnote)
Namen der Logen.
Die altesten bekannten Logen werden als Baulogen nach dem Bauwerk selbst benannt. Z. B. die Loge ,,Mary's Chapel" (Marienkapelle) in Edenburg , die älteste bekannte Loge, oder nach dem Bauort allein (Kilwinning Lodge) u. a. m. Die Zeit der spekulativen Freimaurerei schafft neue Logenbezeichnungen, indem die Logen nach den Tavernen unterschieden werden, in denen sie sich zu versammeln pflegen. So die Gründungslogen der Großloge von England 1717 ,,Zur Gans und zum Bratrost", ,,Zum Römer und zur Traube", ,,Zur Krone", ,,Zum Apfelbaum". Die ersten Logenlisten zeigen daher in einem Gosamtbild mit vielen Feldern die einzelnen Logen nach ihrem Alter, wobei das Tavernenschild über dem Logen-namen angehracht ist: Diese ursprüngliche Begriffsbildung ist späterhin verlorengegangen, als die Logen anfingen, sich Namen zu geben, die mit dem Inhalt der Freimaureroi selbst zusammenhingen, aber die Art des Hinweises ist die gleiche geblieben. Wie die Tavernenloge z. B. ,,Zum grunen Drachen" hieß weil das Wirtshaus dieses Zeichen führte, so nennt sich späterhin die Loge ,,Zu den drei Weltkugeln", obzwar der Ort der Versammlung ganz anders heißt.
Die alte Tavernenform der Bezeichnung ist besonders in Deutschland im Namen.erhalten geblieben. Die Logennamen werden entweder der freimaurerischen Symbolik entlehnt, wobei die Verbindung mit heiligen Zahlen immer wieder auftaucht: zu den drei Degen, Hämmern, Zirkeln, Schwertern oder zu den sieben Sternen, oder es treten zusammengesetzte Namen auf, zemeist ein Eigenname oder der Name irgendeiner Kardinaltugend oder ein Ortsname, gerne in antiquierter oder latinisierter Form mit der alten Tavernenform verbunden ,,Georg zu den drei Säulen", ,,Constantia zur gehrönten Eintracht", ,,Hammonia zur Treue", ,,Zum Licht am Osterstein", ,,Zu den fünf Türmen am Salzquell" u. a. m. In jüngster Zeit werden einfach Losungen oder Wahlsprüche als Namen geführt: ,, Durch Nacht zum Licht", ,,Empor" ,,Vorwarts".
Die Namen von Fürsten oder verdienten Freimaurern werden immer wieder in
den Logennamen aufgenommen: ,,Carl zum Kompaß", ,,Ferdinande Caroline", ,,Kaiser Friedrich zur Bundestreue", ,,Carl Wiebe zum ewigen Licht" u. a. m.
In England und Amerika beschränkt man sich mehr auf Einwortnamen, die oft den
Ort der Loge angeben, maurerische Tugenden beinhalten oder Eigennamen von hervorragenden Freimaurern tragen. Hierzu wird immer die Matrikelnummer der Loge angegeben, z. B. ,,Prince Leopold, Nr. 1588" oder ,,Camden Place 3042" oder ,,Unity 4841". Baufig zeigt der Name auch die Zusammensetzung der Loge aus Angehörigen einer bestimmten Grafschaft oder die Berufsgruppe an, der die Mitglieder der Loge an gehören (Radiumloge, Fratres Calami u. a. m.).
In Frankreich liegt im Logennamen zumeist ein Programm (L'Avenir social, L'Egalite réngénerée, Progres, Humanité, Travail et Progres ete.). Sehr beliebt sind Zusammensetzungen mit les Amis oder Fréres, z. B. ,,Les Amis du Peuple", ,,Les Amis perséverants', ,,Les Amis du progres", ,,Reunion des amis choisis", ,,Les amis solidaires", ,,Les Fréres reunis", ,,Les Fréres de Mont Tabor" usw.
Lateinische Devisen lieben die Schweiz und Holland, z. B. ,Post Nubila lux", ,,Nos vinxit libertas", ,,Ad lucem et pacem", ,,Fides mutua", ,,Modestia eum libertate", ,,In Labore Virtus", ,,Sapere aude" u. a m.
Der Name der Loge gibt dem Logenabzeichen und dort, wo es gebrauchlich ist auch dem Logenwappen der Fahne den symbolischen Inhalt.
Nami;Damad Achmed Bey,
Schwiegersohn des Sultan Abdul Hamid, Staatspräsident von Syrien, war Meister vom Stuhl einer Beiruter Loge.
Napier, Charles James,
Sir englischer Politiker und Soldat, * 1782, t 1853, diente im Kapland, im danischen Krieg und in Portugal, war in Indien bei Meeanee siegreich, wurde von Lord Byron dem griechischen Komiteo in London zum Befehlshaber vorgeschlagen. Sein Andenken wahrt ein Monument am Londoner Trafalgar Square. N. war Mitglied der ,,Doyle's Lodge of Fellowship in Guernsey.
Napoleon I., Kaiser der Franzosen,
* zu Ajaceio 1769, t 1821 auf St. Helena soll Freimaurer, wie sein Vater, gewesen sein. Er soll auf der Fahrt nach Ägypten auf Malta die Weihe zum Maurer erhalten haben. In einem offiziellen Bericht des Grand Orient über ein Fest des Jahres 1805 ist eine Rede wieder gegeben in der behauptet wurde, Napoleon habe ,,auf seinem ägyptischen Feldzug das maurerische Licht gesucht und empfangen, in Ägypten, dem Lande, auf das die Uranfänge der Freimaurerei zurückgehen". Die Tatsache wird jedoch heftig omstritten. Dann soll er 1797 einer Logenarbeit in Nancy beigewohnt, nach anderer überlieferung bereits in Valence, wo er als Artillerieleutnant in Garnison lag, Aufnahme gefunden haben. Die Loge in Grenoble weihte ihm 1806 eine Büste in ibrem Tempel, die ausdrücklich als Büste des ,,Empereur Francais et Macon" bezeichnet wurde. 1807 wurde in der Mailander — den Namen der Kaiserin Josefine tragenden — Loge ein Toast auf Napoleon, "Bruder, Kaiser und König" gehalten. Anläßlich der Geburt seines Sohnes wurden Logen veranstaltet, die den ,,erhabenen Louveton Prinzen Napoleon" begrüßten, den Erstgeborenen des Ehrwürdigen Br. Napoleon (1811). Bésuchet und Abraham bezeichnen N. gleichfalls als Freimaurer. Eine Straßburger Loge, ,,La Fraternite", brachte als erste Gesundheit die des Br. Napoleon, Haupt der Nation und Retter Frankreichs" satzungsmäßig bei jeder Tafelloge aus.
Auch in mehreren Drückwerken seiner Zeit, die alle die Zensur passiert haben, wird der Kaiser ausdrücklich als Br. angesprochen. Bei Bégue - Clavel findet sich ein seither vielverbreitetes Bild, das Napoleon in maurerischer Bekleidung beim Betreten einer Loge zeigt, die er besucht haben soll, weil ihm von hochverräterischen Absichten dieser Loge berichtet worden sei. In den Sammlungen des Prinzen Napoleon Victor in Brüssel sind drei Maurerschurze vorhanden, die N. gehört haben sollen. (Abgebildet in ,,Illustration", 1910.) Auch in England will man einen in der erbeuteten Bagage von Waterloo gefundenen Schurz des Kaisers besitzen.
Sicher ist jedenfalls, daß N. bestrebt war, die Freimaurerei als geistigen und sittlichen Machtfaktor ebenso nach seinem Willen geleitet zu sehen wie Hochschulen, Kirche und Presse. Seine Brüder standen an der Spitze maurerischer Körperschaften (s. Napoleoniden). Bei wiederholten Gelegenheiten (1803/04) ließ er in die Leitung des Grand Orient de France die hervorragendsten Personlichkeiten seiner Umgebung emtreten, sie Durch seine Marschälle formlich ,,militarisieren". So waren sein Bruder Louiß Großmeister (später Durch den Erzkanzler Cambaceres ersetzt), der Marschall Masséna Großadministrator, der Senator Choiseul-Praslin Großkonservator, Murat und der Kanzler der Ehrenlegion Lacépéde Großaufseher, Lalande Großredner, Admiral Magon Großschatzmeister, die Marschalle Beurnonville und Macdonald Großexperten, Kellermann Großarchivar, Sebastiani Großsiegelbewahrer, Augereau und Lefebvre Großalmoseniere.
1805 autorisierte N. die Wahl seines Bruders Joseph zum Großmeister (ohne daß dieser vorher Freimaurer gewesen ware!) mit Cambaceres und Murat als Stellvertreter. Auf Wunsch des Kaisers ließ 1804 nach der Entstehung des Obesten Rates des Schottischen Ritus Cambaceres Durch Kellermann Einigungsverhandlungen einleiten, die dann allerdings nur einem Scheinerfolg zeitigten. lmmerhim schien die napoleonische Polizei in der Folge der unbedingt kaisertreuen Gesinnung der französischen Freimaurer nicht ganz sicher zu sein. Gaston Martin zufolge spähte sie seit 1810 die Logen nach allen Regeln aus und war bemüht, in diese überall Leute aufnehmen zu lassen, die Spitzeldienste leisteten.
Die erste Frau des Kaisers scheint Mitglied einer Adoptionsloge gewesen zu sein. Sie wohnte 1805 einer Arbeit der Loge ,,Les Franc-Chevalieres" in Paris bei, die von ihrer Hofdame, der Baronin Dietrich, geleitet wurde.
Jedenfalls ist die Zugehörigkeit N.s zum Bunde nicht geklärt. In den Listen der Loge von Valence, ,,La Sagesse", komst der Name nicht vor, in Malta war die Preimaurerei seit
1740 vom Malteserorden aufgehoben. Der Beweis der Mitgliedschaft ist also nicht akten
mäßig, sondern hochstens aus Indizien gegeben.
Eine grofie Anzahl von Logen führte N.B Namen. Die 1784 in Paris gegründete ,,Bien
faisance" nannte sich ,,Napoléon le Grand".
In Toulouse gründete General Chabron 1805 die Loge ,,Napoléomagne". In Livorno
gab es 1807 eine Schottenloge ,,Napoleon", General Graf Miollis stand in Rom 1807 der
Loge ,,Sa Majeste L'Empereur" vor. In Korfu bestand die Loge ,,St. Napoleon", eine Loge
gleichen Namens in Avignon, die sogar einen eigenen Hochgrad ,,Les Chevaliers de Napoleon", entwickelte Auch nach dem Namen der Kaiserin Josephine wurden Logen benannt. So in Paris ,,St. Josephine" und die Loge ,,Josephine reale" in Mailand. Diese Namenegebungen beweisen an sich nichts für die Zugehörigkeit N.B zur Freimaurerei.
Sie sind
hochstens Zeichen der Begeisterung für den Helden oder des Byzantinismus. Der Grand Orient de France ordnete in der napoleonischen Zeit an, daß alle Arbeiten mit dem Rufe ,,Vive Napoleon et la famille imperiale" zu offnen und zu schließen seien.
Napoleon III.,
s. Napoleoniden.
Napoleoniden.
l. Joseph Bonaparte, *1769, t l844, König von Spanien 1806—1808, wurde am 9. November 1804 mit Genehmigung seines Bruders, Napoleon I., Großmeister des Großorients von Frankreich; vorher war er nicht Freimaurer.
2. Lucien Bonaparte, * 177S, t 1840, soll dem Bund angehört haben.
3. Lowis Bonaparte, * 1778, t 1846. König von Holland, war 1804 Zweiter Zugeordneter Großmeister des Großorients von Frankreich. Im ersten Zirlcular der 1804 gegründeten Grande Loge Generale Ecossaise (1. November d. J.) wurde er als deren Großmeister bezeichnet. Napoleon wünschte dann aber deren Fusion mit dem Großorient; im Laufe der Verhandlungen fiel der Name des Prinzen in die Versenkung.
4. Jerôme Bonaparte, * 1784, t 1860, von 1807—1813 König von Westfalen, war
ebenfalls Freimaurer. Er ist der einzige N., über dessen Aufnahme genaue Daten erhalten
sind. Er wurde als Marineaspirant am 20. Februar 1801 in der Loge ,,La Paix" in Toulon
ballotiert und zwei Tage später aufgenommen
In der Matrikel wird er bezeichnet als Sohn eines Freimaurers. Dagegen findet sich keinerlei Andeutung bezuglich des Großeren Bruders und dessen Freimaurertum.
6. Napoleon Joseph Charles, sein jungerer Sohn, genannt Prinz Napoleon, mit dem Spitznamen Plon-Plon. n 1822, t 1891, war Freimaurer und Ehrenmitglied der Großloge von Danemark. Eine ihm — gegen den Prinzen Lucien Murat— angetragene Wahl zum Großmeister des Großorients von Frankreich lehnte er 1861 auf Wunsch des Kaisers Napoleon III. ab.
7. Napoleon III., Lous Bonaparte, * 1808, t 1873, gehörte dem Bunde nicht an, suchte aber auf dessen Entwicklung nachdrücklichsten Einflus zu nehmen. Er nötigte 1852 dem Großorient von Frankreich den Prinzen Lucien Murat als Großmeister auf und ernannte 1862 Durch ein Dekret gegen jedes Reeht den Marschall Magnan (s. d.) zum Großmeister Dieser suchte auf Grund kaiserlichen Befehls auch den Obersten Rat des A. u. A. Schottischen Ritus unter seine Botmäßigkeit zu bringen, scheiterte aber an der Haltung von Vienet (s. d.)
Napoleons Marschälle.
Von den Heerführern Napoleons (Marschallen von Frankreich) waren Freimaurer: Kellermann, Serrurier, Mortier, Moncey, Massena, Augereau, Soult, Oudinot, Lefebvre, Macdonald, Ney, Bernadotte, Perignon, Sebastiani, Lannes, Poniatowski.
Naquet, Alfred Joseph,
französischer Chemiker, * 1834, t 1916, radikaler, später sozialistischer Politiker, Senator, Deputierter, Vater des Gesetzes über die Ehescheidung, war Freimaurer.
Narbonne, Ritus von,
s. Rite primitif.
Nariman Temulji B.
bekannter indischer Arzt, Präsident des arztlichen Kollegiums in Bombay, Ehrenmitglied des Kollegiums der Arzte in Edinburgh, ist Past-Distrikts Großmeister der Großloge von Bombay.
Narino, Antonio,
* 1769, t 1822, einer
der Hauptvorkampfer der Freiheit von Columbien, 1813 Diktator, lange in Cadix gefangen,
war Freimaurer.
Narischkin, Alexander, Graf,
russischer 0berstkämmerer unter Alexander I., war 1819 Großmeister der Großloge ,,Astraea".
Narvàez, Ramon Maria,
Herzog von Valencia, spanischer General und Politiker, zeichnete sich in den Kämpfen gegen die Franzosen und Karlisten aus, Rivale von Espartero, 1844 MinisterPräsident, dessen reaktionare Politik zum Sturz von Isabella II. beitrug, gehörte anfanglich dem Bund an, war lauer Freimaurer, zog sich zurück, als er sich aus einem Kämpfer für die Konstitution zum Vertreter gegenteiliger Anschauungen entwickelte, t 1868.)
Nashville.
Hauptstadt des nordamerikanischen Bundesstaates Tennessee, Sitz der Großloge dieses Staates. (Adresse: Masonic Temple, 306 Seventh Ave. N.)
Nassau
s. Fürsten, Deutsche.
Natal
s. Südafrikanische Union.
Nathan, Ernesto
Bürgemeister von Rom, * 1845, t 1921 Von Mazzini stark beeinflußt, lebte er dessen Ideen. Auf seine Veranlassung wurden die ,,Menschenrechte" Mazzinis als Lehrbuch in den Schulunterricht eingeführt.
N. schrieb soziologische und ethische Werke und wurde 1907 Sindaco der Ewigen Stadt, die er mustergültig verwaltete.
Von 1896—1904 und 1917—1919 war er Großmeister des Großorients von Italien In einer Rede, deren Grundgedanken in allen Verlautbarungen des Grande Oriente immer wiederkehrten, erklärte er: ,,Wir italienischen Freimaurer sind nicht antikatholisch, denn wir achten jede Überzeugung, und nichts ist falscher als die Behauptung, wir seien Bekampfer der Religion Wie konnten sich sonst in unserer Kette Menschen jeglichen Glaubens verbrildern, Menschen, von denen wir nur eines fordern: dem ewigen Gesetz des Fortschrittes zu gehorchen. Nie haben wir eins Religion angegriffen, aber wir befehden die klerikale Partei, die sich der Religion bedient, um Italien wieder in Unfreiheit zu stützen. Wir befehden alle, die die Religion Sonderinteressen untertan machen wollen, aber wir legen keiner
wie immer gearteten Überzeugung Fesseln an.
Wir sind auch weder die Inspiratoren gewisser politischer Schulen, noch die Sachwalter bestimmter politischer Gruppen. Unser politisches Konzept hat nichts mit jenen Schulen zu tun,
die die Doktrinen festlegen, nichts mit den Gruppen, die sich die Macht streitig machen.
Stets sind wir vor allem Italiener: indem wir unserem Vaterlande mit Hingabe dienen, glauben wir der ganzen Menschheit zu nutzen". 1914 zum bevollmachtigten Minister und italienischen Generalkommissar für die Weltausstellung in San Fransisco ernannt, kehrte er 1915 vorzeitig zurück, um freiwillig als Leutnant an die Front zu gehen. 1917 vertrat er den Großorient auf dem Pariser Kongreß derFreimaurereien von Entente und neutralen Staaten.
National Anthem, Masonic,
freimaurerische Nationalhymne, gedichtet von John Fowler, Deputiertem Großmeister von Irland 1819 bis 1824, anläßlich der Thronbesteigung der Königin Victoria, mit den Einleitungszeilen: ,,God save our gracious Queen, Long live our noble Queen, God save the Queen." Sie wurde auf Veranlassung des irischen Großmeisters Herzog von Leinster verfaßt und in irischen Logen zum Schlusse der Arbeit gesungen.
Nationale Eigentümlichkeiten,
s. Systeme, Freimaurerische.
National-Großmeister,
Titel des Großmeisters der Großen National-Mutterloge ,,Zu den drei Weltkugeln" und des Großorients von Belgien.
Nationalismus,
die aug dem Nationalgefahl eines Volkes abgeleitete und von der nationalen Idee getragene Politik. Nach Heinrich Schmidt (Philosophises Wörterbuch)' ist N. der Egoismus der Nationen (sacro egoismo); tritt er anderen Nationen gegenüber überheblich, anmaßend, kriegerisch auf, wird er zum Chauvinismus (s. d.); in Anstrebung der Erweiterang seines Machtbereiches, zum Imperialismus. Der Unterschied zwischen Nationalgefühl und N. wird besonders deutlich im deutschen Sprachgebrauche, der national und nationalistisch gegenüberstellt. Nationalistisch werden jene politischen Parteien genannt, die den berechtigten Nationalidealismus in einem die Werte anderer Nationen leugnenden Vorurteil übertreiben.
Der N. wird daher ungerecht, einseitig im Urteil, herausfordernd und kulturhemmend, indem er die Verständigung und Zusammenarbeit der Nationen stört, ja sogar zu verhindern trachtet. Besonders in der Periode nach dem Weltkrieg hat eine nationalistische Welle alle Nationen erfaßt.
Sie außert sich in Widerständen gegen die notwendigen Lösungen der brennendsten Nachkriegsfragen, in gemischtsprachigen Staaten in Unterdrückung der sprachlichen Minoritaten, in unzeitgemäßen Absperrungen der Nationen gegeneinander und in der Verleugnung der Durch Technik und Wissenschaft geschaffenen gemeinsamen Kulturguter. Der Nachkriegsnationalismus reist überall die kaum vernarbten Wunden auf, statt zu ihrer Heilung beizutragen, und zeigt sich in allen Nationen geneigt, neue zu schlagen. Der typische Vertreter des französischen N. ist Poincaré, auf deutscher Seite sind es die verschiedenen volkischen Verbande. Die Fenster, die von den Nationalisten aller Volker eingeworfen werden, haben dann die verschiedenen Nationen zu zahlen.
Die Freimaurerei lehnt den N. und seine Folgeerscheinungen ab und betont die Starkung jenes Nationalgefuhls, das im eigenen Volke wirksam ist und seinem Aufstieg zu dienen hat, ohne es mit Vorurteilen und Werturteilen über andere Völker zu belasten. Während der N. sich so gebärdet, als ob ein Volk an sich der alleinige Ausdrück des Weltgeschehens ware, will die Freimaurerei in Erstarkung der nationalen Einheiten Brückenpfeiler errichten, die für die verbindende Brücke des Menschheitsgefuhls tragfähig sein sollen.
National Masonic Research Society
in St. Louis, Montana, USA., 1627 Locust Street, wissenschaftliche freimaurerische Vereinig ung, der eine ausgezeichnet geführte, reich illustrierte Zeitschrift, ,,The Builder", zu danken ist, an der die ernsthaften historischen Forscher Amerikas teilnehmen. Der Zeitung angeschlossen ist eine Verlagsanstalt mit zahlreichen Erscheinungen wertvollen Inhalts. Die Gesellschaft ernennt auch auswärtige Schriftsteller von Rang zu ihren Mitgliedern.
National-Mutterloge ,,Zu den drei Weltkugeln",
s. Preußen, Deutschland, Berlin.
Nationalsozialisten
(N. S. A. P. D., Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschlands) bekennt sich zur schärfsten Gegnerschaft gegen die Freimaurerei. Diese Auffassung findet in zahlreichen Schriften, Artikeln und Reden ihrer Führer Ausdrück, am gründlichsten im den Darlegungen des Chefredakteurs des von Adolf Hitler herausgegebenen ,,Völkischen Beobachters", des Balten Alfred Rosenberg (s. d.). Dieser, der einer der prominentesten geistigen Führer der Partei ist, hat der Freimaurerfrage eine reihe von Heften gewidmet, deren auf schlußreichstes ,,Freimaurerische Weltpolitik im Lichte der kritischen Forschung" ist. Rosenberg nennt zwar den Taxil-Schwindel einen ,,Weltskandal", lehnt manche Thesen Ludendorffs als ,,unkritische Übertreibung", ,,politischen Irrgang", ,,Zeichen eines geistigen Gleichgewichtsverlustes" und ,,lächerlich" ab und bezeichnet Ausführungen der Frau Dr. Ludendorff als ,,schlechte Romane" und ,,anmaßende Ausfälle", bei denen ,,jeglicher Ernst aufhört", glaubt aber selbst alle möglichen Freimaurermarchen.
Auch Rosenberg vertritt die These vom ,,kunstlichen Juden", von der ,,volklosen Weltanschauung" der Freimaurerei, vom ,,Sarajevoer Mord" und von der ,,freimaurerischen Völkerbunddiktatur über Europa". Er stellt folgende, jede Grundlage entbehrenden Behauptungen auf:
1. Die romanisch-angelsächsischen Logen haben eine gegen das Deutsche gerichtete Politik neben der allgemeinen Staatspolitik geführt; oft fiel beides zusammen
2. an der Spitze aller deutschfeindlichen Kräfte ging und geht der Großorient von Frankreich, gefolgt namentlich von den serbischen Freimaurern;
3. die liberal-plutokratische Logenpolitik befindet sich in stärkster Abhängigkeit von der judischen Finanz;
4. die deutsche Gesamtmaurerei hat die fremden Freimaurer verteidigt und sich mitschuldig gemacht an der Einschläferung des deutschen Volkes; der linke Flugel befindet sich in unmittelbarer Abhängigkeit von der französischjudischen Maurerei; daß stellenweise glatter Landesverrat vorliegt, erscheint als erwiesen;
5. der ,,nationale" und ,,christliche" Flügel hat weder Ritual noch Weltanschauung aufgegeben; sein ,,Nationalismus" ist bloß erzwungene zeitliche Sicherheitsfärbung;
6. weil niemand den einzelnen Maurer zu werten vermag, so hat jeder deutsche Freimaurer die Folgen dieser Beurteilung des Ganzen auf sich zu nehmen.
Daraus zieht Rosenberg folgende Schlußfolgerungen, die als Anschauung seiner Gesamtpartei dienen dürfen: ,,Deshalb darf kein Maurer der N. S. D. A. P. angehören und umgekehrt. Jeder soll wissen, daß er zu wählen hat. Jeder der Maurer bleiben will, muß auch das Odium nationaler Anrüchigkeit mittragen. Man kann auch den internationalen Marxismus nicht reformieren, sondern mul; ihn weltanschaulich überwinden und organisatorisch zerschlagen. Das gleiche gilt für das langst überlebte Maurertum. Es gehört als Ganzes zum alten geistigen Plunder wie die anderen Ideen des 18. Jahrhunderts, die im 19. nosh vergroßert wurden.
Die deutsche Freiheitsbewegung (N. S. D. A. P.) hat der Freimaurerei den Kampf angesagt und Gegensätze durfen nicht überkleistert, sondern müssen bis zur Entscheidung Durchgekämpft werden."
In einem Brief aus der Münchener Kanzlei Adolf Hitlers vom 6. Dezember 1930 schreibt sein Privatsekretär Rudolf Heß in seinem Auftrag: ,,Bekanntlich stehen alle Freimaurerlogen unter der Leitung von Führern, welche den meisten Mitgliedern selbst nicht bekannt sind weder der Person noch dem Namen nach Sie erhalten demgemäß Weisungen von einer unfaßbaren und nicht zur Verantwortung zu ziehenden Stelle. Darüber hinaus liegen Anhaltspunkte dafür vor, daß die Freimaurerlogen in enger Verbindung stehen mit freimaurerischen Organisationen des Auslandes. Tatsache ist jedenfalls, daß die Freimaurerorganisation Deutschlands niemals in entsprechender Weise gegen die Unterdruckungen und feindlichen Akte der Gegner Deutschlands Front gemacht haben.
Nach wie vor ist es daher Angehörigen der N. S. D. A. P. untersagt, Mitglied irgendeines
Geheimbundes einschließlich der Freimaurerlogen zu sein."
Eine weitere Antwort aus der Kanzlei Hitlers auf Anfrage eines Bremer Freimaurers, wie
Hitler sich zur deutschen Freimaurerei im Falle der Machtergreifung stellen wurde (am l. Februar 1930 in den ,,Bremer Nachrichten" veröffentlicht) lautet, soweit sie nicht mit der früheren identisch ist: Verbot ,,der deutschen Logen, da nicht bestritten werden kann, daß auch
ihr Aufbau den Stempel von geheimen Gesellschaften trägt; geheime Gesellschaften aber, die
sich politisch betätigen, kann ein auf seine Sicherheit bedachter Staat nicht dulden".
Schließlich wird in den von der Organisations abteilung der N. S. D. A. P. herausgegebenen
,,Führer- und Schulungsbriefen" (15. März 1931) verlangt: ,,Die Feindschaft des Bauern gegen
den Freimaurer als Jüdenknecht muß bis zur Raserei aufgestachelt werden."