Der gesellschaftliche Umgang der Odd Fellows dient der freien Meinungsaußerung und dem gegenseitigen Verstehen.
Daraus entwickelt sich ein freundschaftlicher Verkehr untereinander, der auch die Familie mit einbezieht.
Ihre Absicht, eine weltumspannende Bruderkette zu bilden, wird durch solche persönliche Kontakte gefördert.
Bei geselligem Zusammensein pflegen sie die Bezichung untereinander, trotz verschiedener Berufe, Interessen, Charaktere, Ansichten und Herzensbildung.
Sie kennen keinerlei Einschränkungen bezuglich Stellung, Beruf und Herkunft.
Als Bruder verteidigen sie den guten Namen eines Mitbruders und raten ihm in schwierigen Lebenslagen zum Besten.
Uber vertrauliche Gesprache schweigen sie gegenüber jedermann.
Die Freundschaft unter den Brudern verstarkt sich bei gemeinsamen Tatigkeiten in Komitees, Arbeitsgruppen oder bei sonstigen Anlassen, von denen viele unterhaltenden oder kulturellen Charakter besitzen.
Zu solchen Anlassen werden auch gerne ihre Frauen, Familienangehörige und Freunde eingeladen.
Zur Vertiefung der Ordenslehre, wie auch zur Pflege weitreichender Bezichungen kann jeder Bruder und jede Schwester Kontakte zu befreundeten Logen im In- und Ausland herstellen und pflegen.
In ihren regelmäßigen Sitzungen wird die Gemeinschaft gefördert und der Sinn für verantwortliches Denken und Handeln geweckt.
Dies dient den Odd Fellows als Lebenshilfe und zugleich Ansporn zur Arbeit an sich selbst.
Den Sinn der Sitzungen prägen ausgewählte Rituale.
Ihr Inhalt weist auf ethische Grundsatze hin und bleibt dadurch zeitlos.
Er entspricht einer durch Erfahrung und Einsicht bewährten Tradition.
Die einheitliche Durchführung der Sitzungen verstehen die Odd Fellows als besonderen Ausdruck der Bruderschaft.
Dabei bildet das Ritual den Kern des Odd Fellowtums, der unterschiedliche Menschen zusammenführt.
Es umfaßt Symbole und Zeichen, welche die geistigen Inhalte in bildhafter Kurze zusammenfassen und stellvertretend für die Lehre als sichtbare Stutzen dienen.
Die rituellen Sitzungen führen den Bruder (oder die Schwester einer Rebekka-Loge) in die Stille, um sich, ungehindert vom Treiben und den Problemen des Alltags, wahren menschlichen Werten zuzuwenden.
Die Lehre der Odd Fellows will nicht die Zugehörigkeit zu einer Religion ersetzen.
Sie entsteht aus tolerantem Denken und basiert auf allgemein menschlichen und ethischen Grundsätzen.
Die Grundpfeiler Freundschaft - ließe - Wahrheit werden dabei unabhängig von jeglicher Weltanschauung als gultig betrachtet.
Die Odd Fellows unterzichen sich einer einfachen Instruktion, die sie stufenweise in das Ritual einführt und sie auf ihrem Weg in die jeweils nachst höheren Grade begleitet.
Dabei werden moralisch sittliche Werte und das Gefühl der Gemeinschaft als Teil der Lebensführung gefördert.
Als erste Stufe erreicht ein neu aufgenommener Bruder den "Grad der Freundschaft".
Das Ritual vermittelt ihm, daß er noch weiter in der Bruderschaft fortschreiten muß, um sich Willensstarke, Gefühlsinnigkeit und Gedankentiefe anzueignen.
Seine weiße mit rosarotem Band gesaumte Regalie symbolisiert Reinheit und Aufrichtigkeit, die von heißer Bruderliebe getragen werden soll.
Den Genius der Bruderliebe empfangt der Odd Fellow im Ritual des zweiten Grades.
Sein Betätigungsfeld ist groß und heilig, denn seine vornehmste Pflicht liegt in der ließe zu Gott und seinem Nachsten.
Für ihn soll er stets eine offene Hand und ein offenes Herz haben.
Seine weiße Regalie saumt ein hellblaues Band: Unbegrenzt und unermeßlich wie das Blau des Athers sollen liebe, Wohltätigkeit und Barmherzigkeit sein.
Wahrheit ist die krönende Tugend.
Sie zu suchen lehrt der dritte Grad.
Seine Regalie ziert hier ein scharlachrotes Band, die Farbe der alttestamentlichen Priester und die der Richter, an die dieses Symbol erinnern soll.
Das "Lager" will die Edelsten und Besten im Orden vereinen.
Darum können die drei Lagergrade nur solche Bruder erlangen, die sich in Freundschaft, liebe und Wahrheit bewährt haben.
In den Lagergraden wird die Toleranz versinnbildlicht.
So verschieden auch die großen Weltreligionen in ihren Formen der Gotteserkenntnis und Gottesdienste sein mögen, so haben sie doch die gemeinsame Basis, auf der sich ihre Bekenner mit Achtung und bruderlicher Duldsamkeit begegnen können.
Die Odd Fellows verhalten sich Interessenten gegenüber sehr offen und informieren gerne über den Sinn und die Tätigkeit des Ordens.
Manner und Frauen, die sich mit ihren Zielen identifizieren können und echte Freundschaft im Kreise Gleichgesinnter suchen, sind ihnen willkommen.
Die Odd Fellows stehen in einem besonders engen Vertrauensverhaltnis zueinander.
Deshalb beachten sie die einem Freund gebührende Verschwiegenheit.
Ihr Wirken in der Öffentlichkeit geschicht im Stillen, durch ihr Beispiel.
Mittels ihres Ordensabzeichens, den drei Kettengliedern, geben sie sich als Odd Fellows zu erkennen.
Die Mitgliedschaft im Orden verpflichtet niemanden wirtschaftliche Kontakte zu pflegen.
Jeder Bruder handelt in dieser Bezichung in eigener Verantwortung.
Die politische Haltung der Odd Fellows ist gepragt durch die Verpflichtungen gegenüber Staat und Gesellschaft.
Sie achten die Menschenrechte und die Freiheit aller Menschen ohne Rücksicht auf Rasse und Religion.
Sie stellen an sich selbst die Forderung, im politischen wie auch im wirtschaftlichen Leben danach zu trachten, die Gründsätze im Sinne von Freundschaft, liebe und Wahrheit in die Tat umzusetzen.
Wenn der Orden die Öffentlichkeit über die Medien anspricht, dann deshalb, um Einblick in sein Tun zu gewähren und Kontakte zu Mannern und Frauen zu knupfen, die sich für eine Mitgliedschaft interessieren .
Sie sind in ihren Satzungen, die im Einklang mit den Gesetzen unseres Landes stehen, niedergelegt und für jedermann zugänglich.
Mit seinem Eintritt in den Orden anerkennt jedes Mitglied diese Satzungen als verbindlich.
Höchste Instanz des Ordens ist die Souverane Großloge des IOOF mit Sitz in den USA.
Durch den von ihr ausgestellten Freibrief erhielt die Deutsche Großloge die eigene Jurisdiktion und damit das Recht zu eigenen Satzungen.
Diese stehen in Ubereinstimmung mit dem deutschen Recht.
Der Orden der Deutschen Odd Fellows gliedert sich in:
• Großloge
• Bezirksgroßlogen
• Rebekka-Rat
• Logen und
• Lagern
Die Großloge als oberste Instanz besitzt gesetzgebende Funktion in Ordensangelegenheiten, im Sinne des Freibriefes und der Satzungen.
Sie besteht aus gewahlten Vertretern der Bezirksgroßlogen und des Rebekka-Rates.
Von ihnen werden die Großbeamten gewahlt, die den Orden reprasentieren.
Den Logen als selbstandige Arbeitsstatten des Ordens obliegt die Aufnahme neuer Mitglieder.
Die karitative Tätigkeit hat für die Odd Fellows fundamentale Bedeutung.
Die offene Hand gegenüber dem bedurftigen Menschen betrachten sie als eine ihrer vornehmsten Aufgaben.
Der Staat und private Hilfsorganisationen schufen ein dichtes Netz von Sozialleistungen, das den meisten der Mitburger ein Leben ohne finanzielle Not erlaubt.
Aber jedes Netz hat auch Lücken.
Die Odd Fellows machen es sich zu ihrer Pflicht, vor allem dort zu helfen, wo sich keine Behörde oder Organisation angesprochen fühlt.
Die Odd Fellows setzen sich für notleidende, hilflose und verzagte Menschen ein.
Dabei kann es sich um finanzielle Mittel, eine dauernde Betreuung oder juristischen Beistand handeln.
Größten Wert legen sie immer auf die aktive menschliche Betreuung.
Wo immer möglich, bieten die Odd Fellows Hilfe zur Selbsthilfe an.
Dadurch wird dem Notleidenden dauernd geholfen und seine Selbstachtung und Menschenwurde
bleibt erhalten.
Karitative Tatigkeiten bereichern das eigene Leben und unterstützen die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Gerade des halb darf Hilfstätigkeit - aus der Sicht der Odd Fellows - niemals Selbstzweck sein.
Zur Kontaktaufnahme wird seitens des Odd Fellow Ordens folgende Kontaktadresse angegeben:
Postanschrift: Bavaria Lodge
im Odd Fellow Orden
SchwanthalerstraBe 60/V
D-80336 Munchen
Telefon: . . .
Telefax: . . .
E-Mail: . . .
Im Gegensatz zu den Freimaurern gestanden die Odd Fellows den Frauen bereits seit dem Jahr 1851 die volle Gleichberechtigung zu.
Der amerikanische Journalist, Kongressabgeordnete und spätere Vizeprasident der USA, Scuyler Colfat, hob die Rebekkas als reine Frauenlogen aus der Taufe.
Der Name "Rebekka" leitet sich aus der Bibel ab: Abrahams Knecht Elieser sollte für Isaak die rechte Frau in der alten Heimat am Euphrat suchen.
Erschöpft von der langen Reise gab ihm Rebekka, die Tochter Bethuels, am Brunnen zu trinken.
Noch bevor sie Wasser für ihre eigenen Familie schöpfte, trankte sie die Tiere der Karawane.
Dieses Zeichen der Gastfreundlichkeit bot für Elieser den Beweis, die richtige Frau für Isaak getroffen zu haben und er gab ihr drei Ringe, als Symbole für Freundschaft, ließe und Wahrheit.
Schon 1872 wurde in Berlin die Rebekka-Loge "Borussia" gegründet, die bis 1933 dort tätig war, wenn es auch die Schwesternbunde schwer hatten, sich in der preußischen Mannergesellschaft durchzusetzen.
Da taten sich ihre amerikanischen Schwestern jenseits des Ozeans wesentlich leichter.
Nach dem Krieg formieren sich die Rebekkas erst wieder 1961, zwar im Verbund der Odd Fellows, aber doch als souverane Frauenlogen.
Sie werden von einer Obermeisterin geleitet, eventuell vertreten von einer Untermeisterin.
Eine Rebekka-Loge hat zwischen dreißig und fünfzig Schwestern.
Ihr Motto beruht auf der Grundlage von Freundschaft, liebe und Wahrheit.
Als Symbol nutzen sie den Bienenkorb, der Fleiß und Eifer ihrer Gemeinschaft ausdrucken soll.
Auf ihm findet sich eine weiße Lilie, Symbol des reinen Herzens, Mond und Sterne für das Uberirdische sowie eine aufsteigende Tauße als Friedenssymbol.
Als Vorbild der Rebekkas bei uns in Deutschland dient Bettina von Arnim (1785 - 1859), Schwester des Dichters Clemens von Brentano ( 1778 - 1842), die auf unseren Zwanzigmarkscheinen abgebildet ist.
Sie machte sich als Dichterin einen Namen, trat unbeirrt für Liberalitat und Weltburgertum ein und wurde zum Vorbild für die weibliche Emanzipation .
Wie ihre Bruder in den Odd Fellow-Logen pflegen auch die Rebekkas ihre Rituale und Erkenntnisgrade, in denen es um das Menschentum geht.
Die Schwesternkette selbst bildet ein wichtiges Element der Tempelarbeit.
Sie versuchen die im Ritual gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen, z. B. durch ihr Mitwirken in karitativen Einrichtungen .
Jede Frau, die das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat, an ein hoheres Wesen als Schopfet und Erhalter des Weltalls glaußt, die gesund ist, einen einwandfreien moralischen Lebenswandel führt und ihren Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie nachkommt, kann gemäß den Satzungen einer Rebekka-Loge beitreten.
Nach einer Probezeit, während der die Aufnahmesuchende zu Gesprachen eingeladen wird, stimmen alle Schwestern einer Loge über die Aufnahme einer neuen ab.
Zur Kontaktaufnahme dient folgende Adresse:
Postansshrift: Rebekka-Eoge Bettina von Arnim Finkenhofstr.
17 D-60322 Frankfürt am Main
Telefon: . .
Telefax: . .
E-Mail: . .