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. | DIE WAHL DES WEGES |
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VierWege bietet der Bräutigam durch uns zur Wahl an ,
auf denen Du zu seinem königlichen Palast gelangen kannst,
sofern Du Dich nicht auf Abwegen verläufst:
Der erste ist kurz, aber gefährlich.
Er führt Dich auf zahllose Felsklippen hinaus,
von denen es Dir kaum möglich sein wird,
wieder herunterzukommen.
Der zweite ist langer; er führt Dich (um sie) herum,
aber nicht auf Abwege. Er ist eben und leicht zu finden,
wenn Du Dich mit Hilfe des Magneten weder nach rechts,
noch nach links ablenken läßt.
Der dritte ist der Königsweg:
Durch allerlei Kurzweil und Schauspiele unseres Königs
wird er Dir angenehm gemacht.
Bisher ist er aber kaum dem Tausendsten zuteil geworden.
Auf dem vierten Weg ist es keinem Sterblichen gestattet,
zum Königreich hindurchzudringen; denn auf ihm zu gehen,
ist nur Wesen mit unzerstörbaren Körpern möglich ...
Chymische Hochzeir Christiani Rosenkreuz:
Anno 1459
Jeder Weg, selbst ein Irrweg, hat seinen Wert, denn er dient der stetigen Entwicklung der geistigen Kräfte, der inneren Klärung und der Erleuchtung
Bestimmt doch nicht die Lehrart einer bestimmten Mysterienschule diesen Wert, sondern das Ziel des Weges selbst und letztendlich die Ergebnisse, die sich auf ihm erzielen lassen.
Aber nicht jeder Weg eignet sich gleichermaßen für jeden, selbst ein untadeliger nicht.
So sind beispielsweise die meisten der "östlichen Erkenntniswege" nicht unbedingt auf die Bedurfnisse von Menschen aus westlichen Kulturkreisen zugeschnittem Gibt es doch sicher auch viele Gründe, warum wir gerade in unser derzeitiges Umfeld hineingeboren wurden.
Wie wir gesehen haben, unterliegt der Entwicklungsweg besonders von uns Nordeuropaern bislang einem stark materialistisch und rationalistisch ausgerichteten Fortschrittsdenken, der sich nahtlos als Bestandteil unserer Persönlichkeiten eingliederte.
Bei uns muß alles rational nachvollzichbar sein.
Vor allem erwarten wir, daß alles schnell geht (Instant Illumination!)
Wir erwarten deshalb von Meditationstechniken und mystischen Wegen, daß sie uns möglichst rasch zu höchsten Erkenntnissen führen.
Wir sind zumeist nicht gewillt, ein Einsiedlerleben mit großen materiellen Einschrankungen zu führen.
Wir möchten die Erkenntnisse aus anderen BewuBtseinszustanden auch im streßbetonten Leben einer Großstadt anwenden können, im Alltag eines gnadenlosen Existenzkampfes - und mit Recht!
Wir sollten uns vor unserer Auswähl eines Weges also gut darüber informieren, was uns erwartet und wissen, was wir wollen.
Die eingangs zitierte Passage aus der CHYMISCHEN HOCHZEIT ... fährt deswegen folgendermaßen fort:
"Wähle nun von ... (allen Wegen) denjenigen aus, den Du willst und bleibe dabei.
Denn wisse, welchen Weg Du auch betreten magst, nach dem unabanderlichen RatschluB des Schicksals, das Dir bestimmt ist, bleibt es Dir bei höchster Lebensgefahr verboten, auf dem einmal betretenen Weg wieder umzukehren.
Wir können einen Weg sicherlich abbrechen, mussen dies auch gelegentlich, aber umkehren konnen wir nicht!
Es gibt kein Zuruck!
Die Erfahrungen eines einmal beschrittenen Weges prägen unsere Persönlichkeit unwiderruflich!
Im Extremfall führen Auseinandersetzungen damit zu Neurosen und Nervenzusammenbrüchen.
Neuerdings setzen sich Psychologie und Medizin mit diesem Phanomen auseinander, und es gibt Zentren, die solchen "okkultgeschadigten" Patienten beistehen.
Andererseits mögen wir uns von bestimmten Traditionen magisch angezogen fühlen.
Hatten wir mit bestimmten Schulen und Lehren vielleicht schon einmal "früher" Kontakt?