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.Mesopotamien
.Die Israeliter
.Ägypten


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BEGINNT UNSERE KULTURGESCHICHTE IM OSTEN?
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Bis vor nicht allzu langer Zeit lernten wir noch in der Schule, das Kultürgefalle ziche vom Osten nach Westen, von Süden zum Norden.
Neuere Forschungen mit ihren genaueren Meßmethoden haben dieses bild gründlich revidiert.
Sie datieren die Megalith-Tempel immer weiter zurück, ohne daß die klassischen Altertumskulturen zeitlich noch mithalten können. Völlig neue Einflußthesen lassen sich formulieren, die sich wiederum auf alte Mythen stützen können.
Untersuchungen an Kultanlagen auf Malta, Korsika und Irland setzen eine erstaunlich exakte Gestirnsbeobachtung und -berechnung bei deren Erbauern voraus, lange bevor sich vielleicht Chaldäer und Ägypter mit Astronomie befassen .

Möglicherweise entwickeln sich Wissen und Erkenntnis an mehreren Stellen unseres Planeten zeitgleich.
Viele Archaologen und Historiker konnen sich so etwas aufgrund der damals allgemein vorherrschenden recht niedrigen Kulturstufe nomadisierender und erster ackerbautreibender bevolkerung nicht vorstellen.
Doch die Natur kennt immer das "Sowohl-als-auch", liebt geradezu krasse Gegensatze. So können gleichwohl schon frühe Wissende "den Himmel ersturmt haben", während andere noch das Wild mit einem gezielten Steinwurf zu erlegen versuchten.
Wenn wir auf die uns als gesichert erscheinende Geschichtsschreibung zurückblicken, so konnen wir oft feststellen, dal; sich unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse vielfach schon in der Bibel finden lassen. Liegen die Wurzeln unserer abendländischen Kultur somit doch im Morgenland?
Gilt dies nur für unsere christliche Religion oder auch für unsere Denkweise?
Die Bibel berichtet uns z. b. im elften Kapitel der Genesis, das "alle Welt nur eine Sprache und dieselben Laute hatte.
Als man vom Osten her autbrach, fand man im Lande Sinear (* Die von Stömen Euphrat und Tigris nörtlich des Persischen Golfes durchflossene Ebene) eine Ebene und wohnte daselbst.
Sie sprachen zueinander:
,Wohlan, laßt uns Ziegel streichen und sie hart Brennen!' Und es diente ihnen der Ziegel als Stein, und das Erdpech diente ihnen als Mörtel ..."

Auf Menschen vertraue nicht,
erhebe Dein Auge, blicke mich an!
Ich bin die Ischtar von Arbela,
Assur habe ich Dir gnädig gestimmt;
als Du klein warst, stand ich bei Dir,
fürchte Dich nicht!


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.Mesopotamien
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Dem. Zweistromland gebürt der Ruhm, für lange Zeit die alteste historisch eindeutiger faßbare Kultur unserer Entwicklungsperiode geboren zu haben:
die der Sumerer.
Ihre Tempel, Paläste und Wohnhäuser in den ersten Städten Ur und Erech sind aus Lehmziegel errichtet und mit Malereien und kunstvollen Mosaiken ausgeschmückt. Sie verstehen Waffen aus Bronze und Schmuck aus Silber und Gold zu fertigen.
Sie wissen das Rad zu nutzen, und ihre Weisen haben die Keilschrift entwickelt, die erste uns heute bekannte Schrift der Menschheit, mit der sie uns über die Jahrtausende hinweg auf Tontafeln Kunde ihrer Kultur übermitteln.

So wissen wir, daß sie das Jahr bereits in zwölf Monate und den Tag in zwölf Stunden eingeteilt hatten.
Eine Stunde umfaßte sechzig Minuten und der Kreis dreihundertsechzig Grad. Ihre Definitionen benutzen wir heute noch.
Das bunte Völkergemisch im Zweistromland spricht - gemaß der bibel nach der Babylonischen Sprachverwirrung - eine Vielzahl von Dialekten, die sich im wesentlichen auf das Sumerische und semitische Akkadisch zurückfuhren lassen.
Die Keilschrift, der sich beide Sprachfamilien bedienen, entsteht sicherlich nicht über Nacht, sondern in einem langsamen und komplizierten Prozeß.
Die ersten uns bekannten Tontafeln stammen aus dem Tempelbezirk von Ur und listen Korn- und Vichbestand auf.
Unter späteren Tafeln finden sich dann nicht nur berichte über die sozialen Strukturen und das verwendete Geldwesen, sondern auch Lehrtafeln zum Erlernen der Keilschrift.
Nach dem 2. Jahrtausend teilt sich das Akkadische in Babylonisch und Assyrisch auf, während das Sumerische nicht mehr gesprochen, sondern nur mehr schriftlich überliefert wird.
Das zweite Kapitel des buches Daniel (Altes Testament) spricht von den Chaldaern im Zusammenhang mit Wahrsagern, beschwörern und Zauberern, die den Traum des Konigs Nebukadnezar nicht zu deuten vermögen.
Sie gehören zu einer semitischen bevölkerungsgruppe im Zweistromland, die gemäß dem Geschichtsschreiber Diodor "zu den ältesten Einwohnern Babyloniens zahlt".
Ihre Herrscher (z. b. Hammurapi) erweisen sich im 2. Jahrtausend als große Gesetzgeber und legen ein umfassendes Straf-, Zivil- und Handelsrecht fest.
Die Babylonier bauen ihre Tempel in himmelansteigenden Türmen, in denen sie Marduk, den Sonnengott Schamasch und Ischtar verehren.

Periodische Durrekatastrophen und feindliche Invasionen sturzen das Land aber immer wieder in politisches Chaos.
Den Babylonischen Priesterkönigen scheint vielleicht am Kriegshandwerk nicht unbedingt viel zu liegen, denn im Laufe der Geschichte wird ihr Land von den Nachbarstammen zunehmend bedroht, angegriffen und schließlich erobert. Neben Ägypten, Kanaan und Syrien haben sich die kriegerischen Assyrer ganz Mesopotamien einverleibt.
Ihr letzter König Assurbanipal (669 627 v. Chr.), wohl eine charakterliche Ausnahmeerscheinung und ein großer Gelehrter, laßt das gesamte Wissen seiner Zeit in Ninive auf zwanzigtausend Tontafeln zusammentragen, darunter das GILGAMESCH EPOS, vielleicht die erste große Dichtung der Menschheit.
Eine dieser Tontafeln überliefert uns seine stolzen Worte:
"lch las die kunstvoll geschriebenen Tafeln in schwer verständlichem Sumerisch und dunklem Akkadisch, das schwer zu entziffern ist.
Ich hatte meine Freude am Lesen von Steinen, die aus der Zeit vor der Sintflut stammen."

Das Gilgamesch-Epos berichtet von dem sagenumwobenen König von Uruk (dem Erech der Bibel), "der alles sah und alles wußte, das Verborgene und das Geheime erschaute und Kunde über die Tage vor der Sintflut brachte ...".
Der Dichter führt uns noch vor der eigentlichen Handlung nach Uruk hinein und zeigt uns die Stadtmauer aus gebrannten Ziegeln, die Gilgamesch erbauen ließ.
Von dort zicht er aus, gemeinsam mit seinem Freund und initiierten Bruder Enkidu. Dorthin kehrt er am Ende des Epos' auch wieder zurück.
"Die Dichtung enthullt Unaussprechliches und Geheimnisvolles und verhullt es doch mit Worten, so daß kein Uneingeweihter den tieferen Sinn ergrunden kann ..."
Noch einmal gelingt es Babylon, die Vorherrschaft zu gewinnen: Unter Nebukadnezar (605 - 561 v. Chr.), so lesen wir im Alten Testament, wird Jerusalem das erste Mal zerstört und das Volk Israel in die "Babylonische Gefangenschaft" geführt ...
Abb2 Assurbanipal als Ërbauer
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.Die Israeliter
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Das "Land der Purpurschnecke" Kanaan ist seit der Frühgeschichte der Menschheit bewohnt. Wenn die englische Archaologin Kathleen Kenyon und der deutsche Prähistoriker Gottfried Kurth rechr behalten, dann existiert Jericho schon vor der Sintflut.
Hierhin zicht es immer wieder die verschiedensten Nomadenvölker.
Unsere einzige Informationsquelle, die Bibel, berichtet z. b. über die Geschichte der Sippe Abrahams, des Stammvaters der späteren Stämme Israels:
Um das Jahr 1700 v. Chr. folgt Abram aus Ur im Lande der Sumerer der Stimme Gottes und begibt sich zusammen mit seinem Neffen Lot, seinem Herdenbesitz und seiner ganzen Sippe auf die beschwerliche Reise nach Kanaan.
Zeiten der Durre zwingen ihn und später auch seine Nachkommen immer wieder nach Ägypten auszuweichen, wo sie zunächst als Fluchtlinge aufgenommen, später aber zu Sklaven degradiert werden. Sie mussen harte Fronarbeit für die Ägypter leisten und sich für deren große bauwerke in den Steinbruchen plagen.
Wir alle kennen die weitere Geschichte:
Ihr Führer leitet sie durch das Schilfmeer in den Sinai, wo sie über vierzig Jahre als Nomaden von Wasserstelle zu Wasserstelle ziehen.
Auf dem nach ihm benannten Jebel Musa erlebt Moses seine Gotteserscheinung und empfängt die zehn Gebote.
Um das Jahr 1200 v. Chr. erreichen die Israeliter endlich das Gelobte Land Kanaan und besetzen es.
Historisch könnten Auszug und Landnahme für die von den Historikern dafür festgelegte Zeit noch nicht nachgewiesen werden.
Handelt es sich hier nur um ein symbolisches Lehrstuck? Oder liegt es daran, das unsere Zeitvorstellung vor allem ägyptischer Geschichte hinkt?
Die Stämme Israels nehmen diese Heimat an, und aus den Nomaden werden seßhafte Bauern, die Dörfer und Stadte gründen.
Die Gefahr der einfallenden Philister eint die zwölf Stamme. Sie schließen einen Kultbund und wählen den Benjaminiter Saul zu ihrem König.
David, sein Widersacher, verdingt sich zunachst als Söldner bei den Feinden Israels, den Philistern.
Nachdem König Saul im Kampf gegen sie Krone und Leben verloren hat, richtet David den Kampf gegen seine ehemaligen Kriegsherren und vermag sie zu schlagen.
Daraufhin gründet er eine geschlossene Herrschaft und beginnt die Nachbarstaaten zu unterwerfen:
Moabiter, Aramaer, Ammoniter und Edomiter.
Als König David im Jahre 963 stirbt, ist Israel zu einer lokalen Großmacht aufgestiegen.

Sein Sohn Salomon baut Jerusalem zu einer prachtvollen Metropole aus, mit einem Palastviertel, in dem sich sein gewaltiger Tempel erhebt, besungen von den Dichtern aller Zeiten. Kunst und Wissenschaft nehmen einen ungeahnten Aufschwung.
Die aller Wahrscheinlichkeit nach anfangs nur mundlich tradierten fünf bucher Moses entstehen neben den Sammlungen der Lieder, Psalmen und Spruche und finden später Eingang in den Kanon der heiligen judischen Schriften und darüber in die Bibel;
mit dem buch der Richter und dem buch Samuel beginnt die Geschichtsschreibung.
Doch nichts wahrt ewig. Das Schicksal des "Auserwählten Volkes" nimmt seinen Lauf und spaltet es in die beiden Königreiche Israel und Juda.
Das Haus David bestimmt die Erbfolge in Juda, während in Israel Intrige und Aufrühr die weitere Geschichte kennzeichnen:
Innerhalb von vierzig Jahren folgen achtzehn Könige auf dem Thron, von denen sechszehn ermordet werden.
Im Jahr 722 v. Chr. fallen die Assyrer ein und deportieren die gesamte Oberschicht des Landes nach Mesopotamien.
Israel ist als Staat zerschlagen.
Das Königreich Juda vermag sich noch zu halten.
Nach einem kurzen agyptischen Intermezzo nimmt im Jahre 598 v. Chr. Nebukadnezar aus Babylon Kanaan ein.
Die zunachst eher milde Politik den Kanaanitern gegenüber ändert sich indessen, als man im Jahre 587 v. Chr. die Ränkespiele des judaischen Königs Jojakim aufdeckt.
Jerusalem wird zerstört und mit ihr der Tempel Salomons in Schutt und Asche verwandelt.
Das Volk Israel muß den harten Weg in die Babylonische Gefangenschaft antreten.

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.Ägypten
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Die alten Ägypter betreiben nicht nur schon ausgiebig Mathematik und Physik für ihre Hoch- und Tiefbauten wie für ihre bewässerungsanlagen, sondern kennen auch bereits die Herstellungs- und bearbeitungsverfahren von Glas, Metallen, Papier und anderer Materialien; sie beherrschen die Anatomie, verfugen über gute Kenntnisse der Astronomie und verwenden einen Kalender mit 365 Tagen. Die Geschichte Ägyptens beginnt mit dem mythischen König Menes, der gemäß unserer Geschichtsbucher zwischen 3200 und 2850 v. Chr. das Land am Nil einigt und als erster Pharao unter seine Macht stellt.
Die Zeit davor hat uns bisher wenig von ihren Geheimnissen enthullt. Nach ihm folgen dreißig Dynastien in ununterbrochener Reihenfolge, wenn auch nicht unbedingt immer linear.
Die großen Pyramiden werden gemäß traditioneller Geschichtsschreibßung vermutlich zur Zeit der 4. und 5. Dynastie (Mitte des 3. Jahrtausends v. Chr.) von den Pharaonen Cheops, Chefren und Mykerinos erbaut, vielleicht ihnen in ihrer Zeit aber auch nur zugeordnet, denn es mehren sich die Theorien, daß diese bauwerke einer viel früheren Periode zuzuordnen seien.
Der Belgische Ingenieur Robert Bauval versucht z. b. in seinem buch nachzuweisen, daß die drei großen Pyramiden in Lage und Größe ein exaktes Abbild der drei Gurtelsterne des Orion darstellen und die sogenannten Luftungsschachte der Königskammern damals exakt auf den Sirius und die Gurtelsterne des Orion ausgerichtet waren.
Die Priesterkönige hatten im bauplan der Großen Pyramide das "Goldene Zeitalter" (Tep Zepi) festgehalten, in dem die Götter noch direkt mit dem Menschen verkehrten.
War mit dieser Epoche das Zeitalter kurz nach der Sintflut gemeint, über das Platon in seinem TIMAIOS berichtet, als die Wissenstrager von Atlantis den Weg nach Ägypten fanden?

Mit den Pyramiden wird auch die Entstehung des Osiriskults in Verbindung gebracht.
Mit der Verehrung des Gottes der Unterwelt verbindet sich bald ein weitlaufiger Totenkult, der sich bis weit ins christliche Zeitalter hinein erhalt.
Nach der 5. Dynastie werden keine großen Pyramiden mehr errichtet, mit der 6. setzt ein Verfall der Königsherrschaft ein, die erst in der 12. (ca. 1990 - 1782 v. Chr.) wieder zu großem Ansehen gelangt und Ägypten wirtschaftlich und politisch starken kann.
Nun dauert es allerdings bis zur 18. Dynastie, daß dieses Reich erneut eine Hochblute entwickeln kann.
Mit der Vertreibung der Hyksos, einem nicht genau definierten Reiter- und Nomadenvolk, das Ägypten etwa hundert Jahre bis zum Ende der 17. Dynastie beherrscht hatte, setzen sich die Gaufürsten von Theben als neue Herrscher von Unter- und Oberägypten durch und legen damit den Grundstein für das Neue Reich (1550 - 1070 v. Chr.).
Diese Epoche spielt in der Geschichte der Initiatenorden eine wichtige Rolle, auf die wir in einem späteren Kapitel noch zurückkommen werden.
Aßß 3: Sphinx von Giseh vor der Großen Pyramide

Die 18. Dynastie beinhaltet u. a. die lange und fruchtbare Alleinherrschaft der "bauwutigen" Königin Hatschepsut, von der ein deutscher Altertumswissenschaftler, Jan Assmann, annimmt, sie sei vielleicht die Person gewesen, die nachweislich zum ersten Male die Stimme Gottes in sich vernommen habe; das was später Moses unter dem Symbol des brennenden Dornbusches erfahrt und ICH BIN DER ICH BIN bezeichnet.
Hatschepsut nennt dieses Raunen in ihr Amun, laßt ihre erste Zwiesprache mit ihm auf einem Tempel dokumentieren, und der Siegeszug eines ursprünglich lokalen Gottes beginnt ...
Die 18. Dynastie ist aber auch die Epoche des großen Pharao Thutmoses 111., der Ägypten zur Weltmacht erhebt und der gemäß den Traditionen einiger Initiatenorden die Mysterienschule am Pharaonenhof einer breiteren Schulerschar eröffnet.
Mit der Aufnahme Suchender aus anderen Landern gelangen die Weisheitslehten später auch in die griechische Geisteswelt, deren Mysterienkulte nach Meinung des Geschichtsschreibers Herodot (5. Tahrhundert v. Chr.) Ägypten viel verdanke.
Mit dieser Mysterienschule wird vielfach die Große Pyramide in Verbindung gebracht, die bis heute als die geheimnisvollste aller sieben Weltwunder der Antike gilt; nicht nur, weil sie allein bis heute überlebte, sondern auch weil ihre Grabkammern wohl nur symbolische bedeutung haben.
So berichtet z.b. Dr. Harvey Spencer Lewis, auf den wir später noch naher eingehen werden, in einem seiner bucher '° von unterirdischen Passagen zwischen der Sphinx, die den Mitgliedern der ägyptischen Mysterienschule zu ihren geheimen Initiationsriten dienten.

Thutmoses' Ururenkel Ech-n-aton (ca.1378 - 1359 v. Chr.), von manchen als erster Verkunder einer monotheistischen Religion und damit als Wegbereiter der westlichen Weltreligionen angesehen, und seine schöne Gattin Nofretete (die Vollendete, Schöne ist gekommen) lassen Malerei und baukunst zu neuen Formen aufbrechen; der sogenannte AmarnaStil breitet sich aus.
Ech-n-aton verlegt seine Hauptstadt von Theben nach dem innerhalb von nur drei Jahren aus dem Wustenboden gestampften Achet-Aton (dem heutigen Tell el-Amarna) und befiehlt die Schließung der Tempel fast aller alten Götterkulte.
Sein fanatischer Rigorismus richtet sich vor allem gegen den politischen und theologisch-spirituellen Machtmißbrauch der Amun-Priesterschaft, deren wachsender Reichtum und Einfluß die herrschende Pharaonendynastie immer mehr gefahrdet und damit die Stabilitat des Staates.
Achet-Aton liegt genau in der Mitte seines damaligen Reiches und symbolisiert so vielleicht die Mitte einer erneuerten Weltsicht.
Sein neuer Reichsgott Aton, schon von seinem Vater vorsichtig lanciert, um das Machtmonopol Amuns aufzubrechen, verliert aber die Alleinherrschaft gleich mit dem Tod des Verkunders.
Damit endet auch der vermutlich erste Versuch, eine völkerübergreifende und für alle Schichten verstandliche Religion zu schaffen.
Diese sollte sich unter dem Symbol der äußeren Sonnenscheibe scharen.
Um dahinter das einzige und alleinige Urprinzip der Schöpfung zu verehren.
Die machtige Amun-I-priesterschaft in Theben kann schon bald ihre alte Macht zurückgewinnen und eine blutige Restauration einleiten.
Zu beginn der 19. Dynastie verschwindet der Name des "Ketzerpharaos" von allen Pylonen und Obelisken.
Auch die Schatze im Grab des Kindkönigs Tutanch-amun gehoren in diese Periode.
Ihr Fund und das ratselhafte Sterben seiner Entdecker haben den Mythos vom "Fluch der Pharaonen" ins Leben gerufen.
Die 18. Dynastie endet schließlich mit der Herrschaft des Pharao Haremhab, dem die Ägyptologen lange falschlich jene Restauration und die Zerstörung von Acher-Aton anlasteten.

Mit den Pharaonen Ramses II.-XI. der 19. und 20. Dynastie (ca. 1279 - 1070 v. Chr.) geht die klassische Periode Ägyptens zu Ende.
Die ägyptischen Mysterien inspirieren jedoch weiterhin die gesamte damalige geistige Welt.
Kaum einer der großen Denker der Antike, der sein Wissen nicht von dort erwirbt.
In der dritten Zwischenzeit (ca.1069 - 525 v. Chr.) zerfallt Ägypten politisch und wird zunachst von der machtigen Amun-Priesterschaft und dann von libyschen Königen regiert.
Im Jahre 671 stehen die Assyrer vor Memphis und lösen die nubischen Könige ab; im Jahre 525 muß sich das Land den Persern beugen, bis Alexander der Große im Jahr 332 v. Chr. die Herrschaft antritt.
Er gründet 331 im Nildelta seine Stadt Alexandria, die nicht nur zur Hauptstadt seiner makedonischen Herrscherdynastie heranwachst, sondern sich zum geistigen Zentrum der Alten Welt erheßt.
Ihr Leuchtturm, eines der sieben antiken Weltwunder, hat sicher auch für das geistige Licht Symbolwert.
Unter den Ptolemaern vermischen sich an den Ufern des Nils griechische und römische Kultur mit der heimatlichen. Octavian, der spätere Kaiser Augustus, macht Ägypten im Jahre 30 v. Chr. zur römischen Provinz. Die Romanze zwischen Julius Casar und Kleopatra inspiriert die Werke vieler Dichter und Komponisten bis in unsere Zeit.
Mit ihr endet eine Epoche der Menschheitsgeschichte; Alexandria bleibt jedoch auch weiterhin Zentrum des geistigen Lichts und wird unsere Kultur noch maßgeblich beeinflussen.
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Aßß 4: Pharao Ech-n-aton im überzeichnenden"Armana-Stil"