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MÜNDLICHE ÜBERLIEFERUNG
MÜNTER, FRIEDRICH CHRISTIAN KARL HEINRICH,
MÜNZEN, FREIMAURERISCHE,
MURAD MUHAMMED, CHAN V.,
MURAT.
MURATORI, LODOVICO ANTONIO,
MURATORI LIBERI,
MURAWIEW-APOSTOL, SERGEJ,
MURRAR-AYNSLEY, HARRIET G. M.,
MUSAEAS, JOHANN CARL AUGUST,
MUSEEN, FREIMAURERISCHE,
MUSIK, FREIMAURERISCHE.
MUSIKALISCHE BRÜDER
MUSIKER,
MUSSI, GIUßEPPE,
MUSSOLINI, BENITO,
MUTH, PLACIDUS,
MUTTERLOGE.
MYSTEN,


Mündliche Überlieferung
(engl. oral instruction) der Riten ist eine. vielen Geheimbunden eigentümliche Art des Weitergebens der Traditionen des Bundes. So berichtet schon G. Julius Caesar (,,Bellum Gallicum", VI., 14) von den Druiden, die ihre Weistumer nur mündlich überlieferten, um sie geheimzuhalten und um das Gedachtnis ihrer Junger zu schulen. In der angelsächsischen Maurerei wird das Ritual offiziell nur mundlich überliefert- die richtige Weitergabe und Erlernung stellt ziemlich hohe Ansprüche an den Meister vom Stuhl und seine Aufseher (s. Unterrichtslogen). Daher haben sich, allen Verboten der Großlogen zum Trotz, neben Privatdrucken von Ritualen in Amerika sogenannte Cipherbooks eingebürgert, Eselsbrücken für das Gedachtnis, in den en miteiner nur dem Freimaurer verstandlichen, abgekürzten und durch Chiffren ersetzten Schrift der Ablauf der Ritualhändlungen wiedergegeben ist. In den europäischen kontinentalen Großlogen wird dagegen das Ritual gedruckt, wodurch sich die M. Ü. erübrigt (s. Chiffrebucher).
Münter, Friedrich Christian Karl Heinrich,
protestantischer Theologe und Archaologe, * 1761, t 1830, Professor in Kopenhagen, dann Bischof von Seeland, schrieb Gründlegende Untersuchungen über den Tempelherrenorden, sowie das ,,Handbuch der alten christlichen Dogmengeschichte". Er wurde 1784 Freimaurer und war Mitglied der Kopenhagener Loge ,,Fredrich zur gekrönten Hoffnung".
Münzen, Freimaurerische,
s. Denkmunzen.
Murad Muhammed, Chan V.,
Großsultan des ottomanischen Reiches aus dem Hause Osman * 1840, t 1907, Stiefbruder des Sultans Abdul Hamid, bestieg den Thron 1876, wurde kurz nachher abgesetzt, war als Thronfolger Wurdentrager des 1861 gegründeten Obersten Rates der Türkei.
Murat.
1. Joachim, König von Neapel, * 1771, Adjutant Bonapartes, seit 1800 mit dessen Schwester Karoline verheiratet, Führer der kaiserlichen Kavallerie, Marschall von Frankreich und Großadmiral, 1806 Großherzog von Berg, seit 1808 als Joachim der I. Napoleon, König von Neapel, nach dem Zusammenbruche des Napoleonischen Reiches 1815 von den Osterreichern bei einem Einfall in Kalabrien gefangengenommen und kriegsgerichtlich erschossen. Wann und wo er Freimaurer wurde, ist unbekannt. Er war 1803 Großaufseher des Großorients von Frankreich, 1805 Großkanzler des Großorients von Italien und als König Großmeister der Großloge von Neapel.

2. Lucien Napoleon Charles, sein Sohn, * 1803, t 1878, wurde 1852 als Großmeister des Großorients von Frankreich eingesetzt. Er bemühte sich, die verfahrenen Verhaltnisse innerhalb seiner Obedienz in Ordnung zu bringen und führte die neue Verfassung durch. Unter seiner Leitung wurde das Haus des Großorients in der Rue Cadet erworben wobei er selbst bedeutende Geldmittel lieh. 1861 erregte er das Mißfallen seiner Brüderschaft, weil er sich im Senat für die Erhaltung der weltlichen Macht des Papstes einsetzte. Diese politische Stellungnahme führte dazu, daß man ihm seinen Vetter, den Prinzen Jerome Napoleon, als Gegenkandidaten bei der neuen GroSmeisterwahl gegenüberstellte. Dem Konflikt machte Kaiser Napoleon III. ein Ende, indem er eigenmächtig den Marschall Magnan (s. d.) zum Großmeister ernannte Maurerkongreß abgehalten, an dem sich allerdings nur wenige Großlogen beteiligten. 1856 errichtete er im Grand Orient ein sogenanntes .,Institut Dogmatie", um das Gebrauchtum zu uberwachen und die bestehenden Riten zu vereinheitlichen. In den letzten Jahren seines Lebens stand er zum Grand Orient in einem gewissen Gegensatz, der besonders in der Ruckforderung seiner namhaften Einlagen beim Erwerb des Hauses zum Ausdruck kam.
Muratori, Lodovico Antonio,
italienischer Gelehrter, Geistlicher und Dichter, * 1672, t 17S0, umfassender Geist, schriftstellerisch auf dem Gebiete der Philosophie, Theologie, Rechtswissenschaft, Archaologie und Geschichte tätig, Entdecker des nach ihm benannten Muratorischen Kanons, Konservator der Mailander ,,Ambrosiana", wurde, obwohl kein Freimaurer, wegen seines Namens, der ,,Maurer" bedeutet, als angeblicher ,,Stifter der Freimaurerei" verfolgt, jedoch von Papst Benedikt XIV. in Schutz genommen.
Muratori liberi,
1., italienische Freimaurerkomödie von Crens, erschien 1785.
Murawiew-Apostol, Sergej,
russischer Oberst, * 1796, t 1826, Dekabrist, Führer der ,,Wohlfahrts-Gesellschaft" und der ,,Südlichen Vereinigung", Verfasser des ,,Rechtglaubigen Katechismus", wurde mit vier anderen Teilnehmern am Dezemberaufstand von 1825 gehenkt. Er war Freimaurer (s. Dekabristen) und wurde in der Petersburger Loge ,,Les amis reunis" aufgenommen.
Murrar-Aynsley, Harriet G. M.,
Gattin des Reverend J. C. M.-A., t 1898, lebte lange Jahre in Indien und unternahm mit ihrem Manne Reisen ins Innere, in Gegenden, in die noch niemals eine Europaerin gekommen war. Sie interessierte sich besonders für die Geschichte der Freimaurerei, die sie vom Mithraskulte ableiten zu konnen glaubte, war eine der ersten Abonnentinnen der ,,Transactions' der Quatuor Coronati Lodge und schrieb mehrere Aufsätze für den ,,Freemason". In dem Nachrufe der Quatuor Coronati Lodge heißt es: ,,Sie ware eine Leuchte unter den freimaurerischen Forschern geworden, wenn sie nicht ihr Geschlecht daran gehindert hatte, jene Kenntnisse zu erlangen, die für die Aufstellung richtiger Theorien unumganglich sind."
Musaeas, Johann Carl August,
deutscher Schriftsteller, * 1735, t 1787, Theologe und Professor am Gymnasium in Weimar. Von seinen Schriften am bekanntesten: ,,Volksmärchen der Deutschen". Er wurde 1776 in die Loge ,,Amalia" in Weimar aufgenommen. In seinen Werken ein Totentanz ,,Freund Heins Erscheinungen in Holbeins Manier", mit 24 Vignetten von Schellenberg, darunter ein Abschnitt: ,Der Tod als Freimaurer", die begleitende Vignette ist von besonderem historischen Wert, da sie Einblick in die Einrichtung einer alten Freimaurerloge gibt, die um einen Hufeisentisch versammelt sitzt. während auf dem Fußboden in Kreidezeichnung der Tapis zu sehen ist.
Museen, Freimaurerische,
Die Sammlung freimaurerischer Altertümer in eigenen M. hat sich verhaltnismäßig spät durchgesetzt, weil die meisten Logen und Einzelpersonen sich von ihrem freimaurerischen Besitz nur ungern trennen. So sehr private Sammeltätigkeit anzuerkennen ist, so hat sie doch nur einen Sinn, wenn der Sammler bestrebt ist, sie einem Großeren Sammelbecken zuzuführen. Leider werden sehr oft freimaurerische Privatsammlungen nach dem Tode des Besitzers wiederum zerrissen. So wurde eine der wertvollsten freimaurerischen Medaillen sammlungen bedauerlicherweise versteigert und dadurch die Geschlossenheit einer Kollektion von unschatzbarem Werte wiederum zerrissen. Die meisten deutschen Großlogen (dann auch die Provinzial-Großloge von Niedersachsen in Hamburg) haben ihre eigenen M., ebenso die Großloge von England, der Großosten der Niederlande, die Loge ,,Zur Einigkeit", Frankfürt a. M., die Loge ,,Concordia" in Arad, die Brüsseler Loge ,,Les Vrais Amis de l'Union et du Progres reunis", mehrere amerikanische Großlogen, darunter jene von New York und Iowa u. a. Besonders Groß ist der Besitz des M. des Obersten Rates in Washington.

Im Revolutions-M. in Moskau ist der Freimaurerei Rußlands ein Großerer Raum gewidmet. Freimaurerische Musealstucke finden sich auch im Germanischen M. in Nurnberg, im M. der Stadt Wien, im Prager National-M., im Bodleyan-M. in Oxford, im Provinzial-M. in Mitau Usw. Eine mustergültige Sammlung, die von Georg Nichrenheim in Bayreuth begründet und von Dr. Bernhard Beyer verstandnisvoll weitergeführt wurde, ist das Freimaurer-M. der Großen Loge ,,Zur Sonne" in Bayreuth, das auch eine eigene Zeitschrift ,,Das Freimaurer-M." herausgibt. Eine jüngere Gründung ist das Freimaurer-M. der Loge ,,Verschwiegenheit" in Preßburg, begründet von Armin Brall. Die Sammlungen umfassen neben freimaurerischen Abzeichen, Medaillen, Bekleidungen, Teppichen, alten Manuskripten und Gegenstanden der Gebrauchsgraphik alle auf Freimaurerei bezüglichen Gegenstande und Druckwerke, darunter besonders aus dem 18. Jahrhundert viele Werke von hohem Kunstwert.
Musik, Freimaurerische.
Die ersten Freimaurer-Gesange sind Tafellieder, die, dem Brauche der Logen entsprechend, bei der Arbeit in der Wirtstube im Chor gesungen wurden. Sie stutzen sich musikalisch auf bekannte Lieder. So ist das alteste englische Freimaurerlied mit dem Texte des ,,Entered Apprentice's song", das von Birkhead stammt, auf eine alte Melodie gesetzt, die schon 1720 gedruckt erschien.
Zu der Serie dieser alten Lieder gehört weiters der Lehrlingsgesang und die heute noch gesungene Hymne ,,Hail masonry divine", die nach der Melodie ,,God save the king" gesungen wurde. Diese heute als englische und später preußische Hymne gesungene Komposition stammt von dem Englander Carey und erscheint zum erstenmal auf dem Kontinente in einem Freimaurer-Liederbuche. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß, wie der Prager M.Historiker Paul Nettl nachgewiesen hat, die ältesten Freimaurerlieder sich als unterlegte Texte zu viel gesungenen Volksliedern oder Gassenhauern erweisen. Die Zahl der Lieder nahm derartig zu, daß bereits 1730 Sammlungen erscheinen könnten. Ebenso 1735 und 1737 französische, später auch hollandische. Das erste deutsche Freimaurer-Liederbuch stammt von Ludwig Friedrich Lenz und ist 1746 erschienen. Als Komponisten verschiedener Freimaurer-Lieder sind zu nennen: Johann Adolf Scheibe (1749), der Musiker Gorner, der 1749 eine Sammlung von Liedern herausgab und schließlich Johann Gottlieb Naumann, dessen Kompositionen (40 Freimaurerlieder 1782) deswegen von Wert sind, weil sie bei Mozart, wenn auch entfernt, anklingen. Naumann schrieb auch 1781 eine Oper ,,Osiris", die von Nettl als Vorlaufer der ,,Zauberflöte"—nicht nur textlich—bezeichnet wird.

Den kostbarsten Schatz freimaurerischer M. lieferte Wolfgang Amadeus Mozart, der neben der ,,Zauberflöte" für seine Loge eine Reihe von Einzelgesangen und Kantaten (s. Mozart) komponierte. Nachdem die M. zu einem Bestandteil des freimaurerischen Rituals geschaffen war, ist die Zahl der M.-Stucke, wie die Bibliographie von Wolfstieg zeigt, ins Unendliche angeschwollen. Zahllos sind die Lieder- und Gesangbücher sowie die instrumentalkompositionen. In den deutschen Ritualen wird M. zur Einleitung und zum Schlusse in den Pausen der Ritualhändlungen sowie zu deren Begleitung eingeschaltet. Der Chorgesang wird in deutschen Logen besonders gepflegt als ,,Gemeindegesang', während amerikanische Logen eigene Chorvereinigungen aufstellen.
Auch in französischen Logen beginnt man der M. wieder eine größere Rolle in der Weihehandlung einzuraumen, wofür ein Preisausschreiben der Pariser Loge ,,La Rose des Septante" einen Beweis ablegt. Die am meisten verwendeten Instrumente sind Orgel und Harmonium. Viele Logen besitzen Streichquartette. Besonderer Berühmtheit erfreut sich das Dresdner Blaserquartett. In allerjungster Zeit ist in Holland und Frankreich der Versuch unternommen worden, die mitunter auch unzulänglichen Darbietungen durch gute Schallplatten zu ersetzen ein Vorgang, der nicht unwidersprochen geblieben ist.
Musikalische Brüder
heißen jene Künstler die sich zur Verschönerung der Arbeit der Logen mit ihrer Kunst zur Verfügung stellen. Sie unterstehen in einzelnen Logen einem eigenen Musikmeister, der manchmal zum Beamtenkörper der Loge gehört. Sie erhalten in Einzelfallen eine Ehrengabe für ihre Leistungen und werden bei den Brudermahlen gewöhnlich durch einen Trinkspruch auf ihre Kunst gefeiert. Die erste Mitteilung über Aufnahme eines musikalischen Br. findet sich in den Protokollen der ,,Witham Lodge", Lincoln, schon am 2. Janner 1732: ,,Br. Every empfiehlt Mr. Stephan Harrison aus London, Musikmeister, als geeignetes Mitglied und erklärt sich bereit, eine Guinee zu den Aufnahmskosten beizutragen. Sir Christ. Hales und Sir Cecil Wray bieten je eine halbe Guinee. In Hinblick darauf, daß Mr. Harrison der Loge von Nutzen sein und zur Unterhaltung beitragen werde, beschließt die Loge, die Aufnahme für 3 Pfund, 13 Shilling, 6 Pence vorzunehmen."
Musiker,
s. Einleitender Teil.
Mussi, Giußeppe,
italienischer Politiker, * 1836, t 1904, Abgeordneter, Senator, Vizepräsident der Kammer, Burgermeister von Mailand, war Deputierter Großmeister des Großostens von Italien.
Mussolini, Benito,
,,Il Duce", Haupt der italienischen faschistischen Regierung, * 1883, schon als Sozialist Gegner der Freimaurerei, setzte seine heftige Abneigung nach dem Sieg des Faschismus (s. d.) durch Ausrottung des Freimaurertums in die Tat um. An den Debatten, die dem Inkrafttreten des Anti-Freimaurergesetzes von 1925 zuvorgingen, nahm er persönlich hervorragenden Anteil. In der Kammer erklärte er: ,,Den Freunden alles Gute, den Feinden alles Schlimme. Darum werde ich auch die Freimaurerei bis aufs außerste bekämpfen!". Im ,Popolo d'Italia': ,,Weil Palazzo Giustiniani eine italienische Organisation darstellt, die finsteren internationalen Machten unterworfen ist, muß die Freimaurerei bis zur totalen Vernichtung bekriegt werden." Auch seither sprach M. sich in zahlreichen Reden immer wieder aufs scharfste gegen die Freimaurerei aus. Er behauptet allerdings, bei seinem Kämpf nur die italienischen Freimaurer im Auge zu haben, und gab ausdrucklich die Erlaubnis, daß, Italiener in London Mitglieder englischer Logen werden können.
Muth, Placidus,
Pralat und Abt des Petersklosters in Erfürt, war von 1806—1814 Mitglied der Loge ,,Carl zu den drei Radern" und bekleidete das Amt des vorbereitenden Br. Die 1783 gestiftete Bauhütte war nach vorübergehender Schließung 1803 in seiner Klosterwohnung wieder eroffnet worden (Taute).
Mutterloge.
1 Im 18. Jahrhundert bezeichnete man eine Johannisloge, die entweder auf Gründ eines Patents (einer ,,Konstitution") oder manchmal auch aus eigenem, mehr oder minder angemaßtem Recht die Befugnis ausübte, Tochterlogen zu errichten, als M. Der Name hat sich noch in den Bezeichnungen ,,Große National-Mutterloge in den preußischen Staaten, genannt zu den drei Weltkugeln" und ,,Große Mutterloge des Eklektischen Freimaurerbundes" erhalten. Ebenso wird im A. u . A. Schottischen Ritus der Oberste Rat von Charleston als Mother Council bezeichnet, weil sich der Ritus von dort aus verbreitete. (Beachte auch: ,,Mother Kilwinning".)

2. Als M. wird auch allgemein die Loge bezeichnet, in welcher ein Br. zuerst aufgenommen wurde.
Mysten,
vom griechischen Worte müo, ich schließe (die Lippen, Augen), auch in der Bedeutung die Lippen zusammenpressen, daher lateinisch mutus, der Stumme, dem die Lippen verschlossen sind. Ebendaher myopos, der Kurzsichtige, der die Lider zusammenschließt, um besser zu sehen.
Myste als Bezeichnung in Mysterienbünden ebenso sehr der Mensch mit verschlossenen Augen. der noch nicht sieht, wie der sehend Gewordene, der sein Geheimnis in sich verschließt. Der Myste wird in griechischen Mysterienbunden zum Akusten, der nur durch das Gehor aufnehmen kann, und erreicht den hochsten Grad des Epopten, des Schenden.