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Een ogenblik !

Loge-n.



LODGE
LODGE OF RECONCILIATION,
LODGE OF SORROW
LODGES OF INSTRUCTION,
LOGE.
LOGE DE LA CHAMBRE DU ROI,
LOGE DE SAINT ANDRÉ
LOGE DU ROI,
LOGE JUSTE ET PARFAITE
LOGENARCHIVE.
LOGENÄRSTE.
LOGENBLATT,
LOGENBRÜDER,
LOGENFORM.
LOGENGRÜNDUNG.
LOGENHÄUSER.
LOGENJAHR,
LOGENKARTE
LOGENKLATSCH,
LOGENLISTENAUSTAUSCH,
LOGENMEISTER
LOGENNAMEN.
LOGEN, NICHTFREIMAURERISCHE.
LOGENNUMMERN
LOGENPAß
LOGENRECHT,
LOGENREDEN.
LOGENSCHWERTER.
LOGENSIEGEL ZEIGEN,
LOGENSPRACHE.
LOGENSTUNDEN,
LOGENUNIFORM,
LOGENVEREINE
LOGENZEICHEN,
LOGES D'ADOPTION DER GRANDE LOGE DE FRANCE,
LOGE SIMPLE
LOGES MIXTES
LOGE, WEIßE,

Loge.
Das Wort: die Ableitung aus dem Sanskrit von loga (die Welt), die von Ragon gegeben wurde, ebenso die vom griechischen ,,Logos" ist abzulehnen. Gewohnlich wird die Ableitang aus dem Althochdeutschen gegeben: altkölnisch lotoche, das Zelt, loubja, mittellateinisch laupia, logia, französisch loge. Im mittelalterlichen Latein auch logia oder logium für ein Wohnhaus. Verwandt damit ist loggia, eine halb offene Bogenhalle, z. B. die Loggia dei Lanzi in Florenz oder die Feldherrnhalle in München. Ebenso der Bogengang langst eines Gebaudes, so die Loggien des Raffael im Vatikan. Das Wort Lodge, das durch Einwanderung in England entstanden ist, wird von Shakespeare gleichbedeutend mit lodgings, Wohnung, verwendet. Aus dem deutschen Bauhütengebrauche stammt das Wort Loge jedenfalls nicht, denn dort ist Überall nur von Hütte die Rede. Im Altschottischen Sprachgebrauch Luge (s. d.).

Die Bedeutung: ,,Loge ist ein Ort, wo Maurer zusammenkommen und arbeiten. Davon ist dann jede ordentlich eingerichtete Gesellschaft von Maurern Loge genannt und ieder Br. muß zu einer gehoren" (Anderson, Konstitutionsbuch 1723). Das Wort bezeichnet also in erster Linie den Raum, in dem sich die Freimaurer versammeln- Dieser Ort soll abgeschlossen sein oder er muß, wenn er unter freiem Himmel gelegen ist, so gewählt sein, daß die Annäherung von Fremden sofort bemerkt und verhindert werden kann (highest of hills and lowest of valleys). Der Name des Versammlungortes geht dan auf die Versamnlung selbst über, und so wird die in der Loge versammelte Bruderschaft selbst Loge genannt. Loge heißt weiter die Bodenzeichnung, die vom Logendiener, dem Tyler, in den alten englischen Logen vor der Arbeit auf dem Boden entworfen wurde, also die Symboltafel (Drawing on the floor of the Lodge oder Drawing the Lodge). Im Berichte über die Eröffnung des ersten Maurertempels in London 1776 wird ,,die Loge" hereingetragen, worunter nur die Werksymbole der Loge, die drei großen Lichter, gemeint sein konnen.
Loge de la chambre du Roi,
1745 in Versailles gegründete L., der ausschließlich Offiziere und andere Mitglieder des königlichen Hofstaates angehorten.
Loge de Saint André
(frz.), Andreasloge, IV. Grad des Rektifizierten Schottischen Systems (s- d-), im wesentlichen identisch mit dem XVIII. Grad des A. u. A. Schottenrituals.
Loge du Roi,
Loge des Königs, Bezeichnung der ersten, von Friedrich dem Großen gestifteten Berliner Loge.
Loge juste et parfaite
(frz.), gerechte und vollkommene Loge.
Logenarchive.
Der Wert der L. für die freimaurerische Geschichtsforschung ist erst erkanut worden, seitdem im 19. Jahrhundert eine kritische historische Forschung eingesetzt hat. Für die Anlage der Archive hat daher der Verein deutscher Freimaurer allgemeine Anweisungen herausgegeben, die von Kretschmer, Dietl und Meißner bearbeitet ist (Leipzig 1928). Die wertvollsten deutschen Freimaurerarchive finden sich in Berlin, Bayreuth, Braunschweig, Dresden, Frankfürt, Gera, Hamburg Leipzig und anderen Orten. Die Quellen der Geschichte der Osterreichischen Freimaurerei sind im Degher Archiv (s. d.) gerettet worden. Mustergültig bearbeitete Archivsammlungen besitzen die britischen Großlogen, die von New York, Iowa, der Suprême Council, Südliche Jurisdiktion, der A. u. A. Schottische Ritus in Washington u.v.a
Logenärste.
Von den dem Freimaurerbunde angehörenden Arzten wird erwartet, daß sie sich in den Dienst der Logenkaritas in besonderer Weise stellen. In den jetzigen Jahren der Wirtschaftskrise wird in Deutschland eine Organisation freimaurerischer Arzte aufgebaut, welche die Verpflichtung übernchmen soll, die minderbemittelten Logenmitglieder oder vollkommen verarmte Brüderfamilien arztlich als Werk der Karitas zu betreuen. Von dieser Einrichtung verschieden ist der eigenartige Versuch der Regensburger Loge (1800), die einen eigenen Logenarzt anstellte und als Gegenleistung die unentgeltliche Aufnahme und Graderhöhung sowie die Befreiung von allen Logenbeitragen anbot. (Das Statut dieser Einrichtung ist abgedruckt im ,,Bayreuther Bundesblatt", April 1905.) Auch die den Freimaurern nachgeahmten ,,Sols" in England hatten ihren eigenen Surgeon, der auch ein eigenes Logenabzeichen trug.
Logenblatt,
Titel einiger Freimaurerzeitungen. So: ,,Dresdner L.", gegründet 1871, übergegangen in die Mitteilungen der Großen Landesloge von Sachsen, "Hamburger L.", herausgegeben von der Großloge von Hamburg erscheint seit 1868, ,,Mecklenburgisches L.", begründet 1872, herausgegeben von der unter der Großen Landesloge von Deutschland stahenden Provinzial-Großloge von Mecklenburg, ,,Schlesisches L.", herausgegeben von der Provinzial-Großloge der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, seit 1881 in Breslau.
Logenbrüder,
Schwank von Karl Lauffs (s. d.) und Kurt Kraatz, erschien 1909.
Logenform.
Die symbolische Form der Loge ist ein langliches Viereck, gegen 0st und West orientiert. Alte Logen scheinen aber auch die Dreiecksform angenommen zu haben, denn in dem Carmick-Manuskript findet sich eine Dreiecksfigur mit der Legende: ,,This figure represents the Lodge."
Logengründung.
In einer der ersten Verraterschriften, ,,A Mason's Examination", 1723, wird die Frage: ,,Was macht eine Loge gerecht?" folgendermaßen beantwortet: ,,Ein Meister, zwei Aufseher, vier Gesellen, fünf Lehrlinge mit Winkel, Zirkel und Maßstab." Es werden somit 12 Personen zur vollkommenen Besetzung einer Loge verlangt. Die späteren Großlogenverfassungen, ebenso die heute in England geltende, verlangen zumindest sieben Brr.-Meister für eine Neugründung. In anderen Großlogen wird von sieben Maurern gesprochen, wovon jedoch mindestens drei (oder fünf) Meister sein müssen, um die führenden Amter besetzen zu können.
Die L. vollsicht sich in den einzelnen Großlogen in verschiedener Form. Ein Beispiel hierfür: Sieben Brr.-Meister erhalten vom Großmeister die Erlaubnis zur Abhaltung einer Versammlung ,,unter freiem Himmel", das heißt ohne Schutz einer bestehenden Loge. Sie setzen den Namen der Loge fest und richten ein Gesuch um ein Logenpatent an die Großloge. Die Arbeitsbewilligung wird nun von der nächsten Generalversammlung der Grofiloge ausgesprochen, oder es wird der Loge eine sogenannte einstweilige Arbeitsbewilligung durch den Verwaltungsausschußi der Großloge (Bundesrat) erteilt, die dann von der Bundesversammlung in eine bleibende (definitive) umgewandelt wird.
Die L. ist vollzogen, wenn in die neue Loge seitens der Großloge das Licht eingebracht wurde und die Loge in die Register einer Großloge eingetragen ist. In den Constitutions von Anderson (1723) sind im Anhange die bis heute eigentlich nicht wesentlich veranderten Voraussetzungen und Vorgange bei einer L. enthalten.
Logenhäuser.
Die ersten Versammlungen der englischen Freimaurer fanden durch ein volles Jabrhundert in Gasthausern, Tavernen statt. Die Mason's Hall in London, in der noch Elias Ashmole (s. d.) Arbeiten beigewohnt hatte, war schön zur Zeit der Großlogengründung, 1717, als Versammlungsort in Vergessenheit geraten. Bei den alljährlichen Großlogenversammlungen wurden lange Jahre hindurch die verschiedenen Gildenhallen verwendet. So Stationere Hall (1721), Haberdashers Hall (1741) u. a. m. Auch heutigen Tages konnen die über 1100 Londoner Logen nur zum geringen Teil eigene Raume, bezw. jene im Großlogengebaude benützen. Sie sind zur Miete in Hotels und Restaurants, die eigene Logenraume unterhalten. Bei Großlogenversammlungen wird mit Rücksicht auf die große Teilnchmerzahl, die schon 8000 erreichte, oft einer der Londoner Riesenhale, z. B. die Albert Hall, benützt. 1776 wurde in London in Great Queen's Street die Freemason's Hall eingeweiht, das erste, ausschließlich freimaurerischen Zwecken dienende und für diese errichtete Gebaude. Mit Einbezichung der traditionellen Statte wird jetzt das gewältige Masonic Peace Memorial Building errichtet, das nach seiner Fertigstellung das Großte europaische L. sein wird.

Die kontinentale Freimaurerei hielt ihre ersten Arbeiten ebenfalls in Gasthofen ab (so Hamburg in der Weinstube des Peter Arbien, später auch im Gasthofe Kaiserhof ) oder in Adelspalasten. Bevorzugte Logen, die regierende Fürsten zu ihren Mitgliedern zählten, wurden als Hoflogen in fürstlichen Schlossern aufgenommen (Berlin, Bayreuth u. a.). Allmählich gingen gegen Ende dea 18. Jahrhunderts die Logen dazu über, eigenen Hausbesitz zu erwerben. Besondere architektonische Prunkstücke sind der Schlüterbau (s. d.) der Großen Loge von Preußen in Berlin oder der jetzt von der italienischen Regierung in Besitz genommene Palazzo Giustiniani in Rom, von neueren Bauten das Haus der Großen Landesloge an der Eisenacherstraße in Berlin, der neue Palast der Großen Landesloge von Dänemark in Kopenhagen, der Tempel an der Rue Laeken in Brüssel. Die Grande Loge de France in Paris arbeitet in einem alten Kloster, das für ihre Zwecke hergerichtet wurde. In den meisten europaischen Provinzstadten, die zugleich Logenoriente sind, entstanden eigene L., die nicht nur die Arbeitsraume hergeben, sondern auch Mittelpunkt der brüderlichen und familiaren Geselligkeit geworden sind.
Die raumliche Einteilung umfaßt einen oder mehrere Arbeitstempel, Vorbereitungs- und Verwaltungsraume Speisesaal und Küche, Bibliothek und Sammlungen (z. B. Bayreuth). Der heute allerdings nicht immer durchzuführende Idealzustand, daß das Logenhaus nur freimaurerischen Zwecken dienen soll, verleiht, wo er besteht, der Loge auch außerlich eine gewisse Geschlossenheit. Heute sind infolge der Not der Zeit viele Logen gezwungen, einzelne Raume mietweise abzugeben oder z. B. die Speisesale für gesellige Zwecke Außenstehender zu vermieten.

Eine besondere Entwicklung nahm der Bau von L. in Amerika. Hier sind infolge der großen Zahl der Mitglieder und des Raumbedarfnisses der zahllosen Seitenzweige Wolkenkratzer entstanden, riesige Masonic Buildings, deren Raume zum Teile auch an Mietsparteien abgegeben werden. Die Großten dieser Art stehen in Chicago und Detroit. Der A. u. A. Schottische Ritus Südlicher Jurisdiktion besitzt ein prunkvolles Gebaude in Washington, die schottischen Werkstatten der Großen Städte ,,Kathedralen" (Scottish Rite Cathedrales). Aus dem amerikanischen Stil fallen die großen Moscheen der ,,Nobles of the Mystic Shrine" durch ihre orientalische Farbenpracht und die mit Kuppeln und Minaretten überbauten Fassaden heraus.

So begreiflich der Wunsch jeder Loge ist zu eignem Grund und Boden zu gelangen, so birgt dieser Reichtum in der jetzigen Krisenzeit auch innere Gefahren. Daher haben besonders in Amerika die Großlogen ihre warnende Stimme gegen die zu Großzügigen Logenbauten erheben müssen. Bei einzelnen Großlogen bestehen sogar Beratungsausschüsse, die jedes Bauprojekt überprüfen und den Baulustigen finanzielle und fachtechnische Ratschlage erteilen. Wird das L. zur Quelle ständiger Sorgen, so besteht die Gefahr. daß es schließlich alleiniger Inhalt der Logeninteressen wird. Auf diese Gefahr ist besonders in letzter Zeit nachdrücklichst hingewiesen worden.
Logenjahr,
beginnt zumeist mit dem 24. Juni, dem Johannisfeste, der Tag, an dem in vielen Obedienzen die Beamten der Loge eingesetzt und verpflichtet werden. In anderen Logen gilt das Kalenderjahr.
Logenkarte
von Deutschland und der Schweiz, eine Landkarte, die Fritz Rackhorst 1911 herausgab und die die geographische Verteilung der Logen zugleich mit Angabe ihres System in Deutschland und der Schweiz anzeigte. Auch von anderer Seite wurden solche Karten in verschiedenen Ländern angelegt.
Logenklatsch,
das offene oder auch ,,vertrauliche" Weitererzählen dessen, was man über diesen und jenen Br. in der Loge erfahren hat, ist eine unleidliche und gänzlich unfreimaurerische Gewohnheit, die weit schwerer zu verurteilen ist, als ein unbedachtes Wort über unsere Formen und Gebrauche. Lebhaftigkeit und Unvorsichtigkeit kann jeden einmal verführen, hier die Grenze zu uberschreiten, wer aber über Logenangelegenheiten und personliche Verhaltnisse einzelner Brr. nicht zu schweigen vermag, beweist, daß er ein Schwatzer und Wichtigtuer ist, falls nicht gar eine gehässige und niedrige Sinnesart vorliegt. (Aug. Horneffer in ,,Das Gebrauchtum des Lehrlings grades.")
Logenlistenaustausch,
s Geschaftsstelle zum Austausch von Logenlisten.
Logenmeister
heißt der Stuhlmeister bei der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.
Logennamen.
s. Namen der Logen.
Logen, Nichtfreimaurerische.
In Nachahmung der freimaurerischen Organisation wird das Wort "Loge" auch von vielen Korporationen verwendet, die mit der Freimaurerei selbst in keinerlei Zusammenhang stehen. So nennen die Odd Fellows, die B'nai B'rith und viele andere Männer vereinigungen ihre Ortsgruppen usw. L. Es gibt auch eine Internationale Artistenloge. Sogar die zur Überwachung verdachtiger Ausländer in den westbohmischen Badeorten von der Metternichschen Regierung eingesetzten polizeilichen überwachungsstellen wurden L. (Polizeilogen) genannt. Der umstand, daß sich eine Vereinigung Loge nennt, berechtigt somit nicht dazu, sie als freimaurerische Loge anzusprechen.
Logennummern
In vielen Obedienzen ist es üblich, die Logen außer mit ihrem Namen auch mit der Nummer zu bezeichnen, mit welcher sie im Großlogenregister verzeichnet sind. Z. B. Church Institute Seahouse Northumberland Nr 5228 (eine der letzten Nummern des englischen Großlogenregisters). Bei der Zusammen fassung der beiden Großlogen in England
(1814) wurde der Prioritatsstreit zwischen den Logen in der Weise gelost, daß man das Los entscheiden ließ- Die Grand Stewards' Lodge steht seither an der Spitze des Großlogen registers ohne Nummer. Dann folgt als Loge Nr. 1 die Grand Masters Lodge, eine Athollloge, die den Rang 1 hat, trotzdem sie erst 1759 gegründet wurde, während als Nr. 2 die Loge Antiquity folgt, trotzdem sie eine Loge ,,from time immemorial" ist Ebenso steht die Atholl loge of Fidelity als Nr. 3, gegründet 1754, vor der gleichfalls ,,seit undenklichen Zeiten" bestehenden Nr. 4, Royal Somerset and Inverness.
Daher stimmt die Reihenfolge der L. mit dem wirklichen Logenalter erst vom Jahre 1814 an überein. Geht eine Loge ein oder scheidet sie aus, so wird in England die Nummer nicht wieder besetzt, es sei denn, daß alte Mitglieder die Bauhütte wieder beleben. So hat die Großloge von England beispielsweise derzeit 5228 Registernummerns denen aber schon wegen des im Laufe der Zeit erfolgten Zusammenschlusses vieler ihrer überseeischen Logen zu selbständigen Großlogen und des dadurch bedingten Ausscheidens aus der Mutterloge nur 4547 aktiv tätige Logen entsprechen.
In Schottland hat die alteste Loge, die Mutter Kilwinning die Nr. O. den Rangstreit zwischen den nächstältesten Logen umging man, indem man der Lodge of Edinburgh (Mary's Chapel) die Nr. 1, der Melrose St. John die Nr. 1/2, der Lodge of Aberdeen die Nr. 1/3 zuteilte. Dann folgt Canongate Kilwinning in Edinburgh mit der Nr. 2. Die alteste irische Loge führt den Namen First Cork.
Logenpaß
(frz. Carte d'identite, engl. Certificate). Zur Legitimierung beim Besuche fremder Logen dient der L. (auch Logenzertifikat genannt). Er ist zugleich als freimaurerisches Ausweispapier für andere Zwecke im Gebrauch. Beim Austritt aus einer Loge wird auf ihm die so genannte Deckungsklausel angebracht, welche über die Gründe des Außtrittes Bescheid geben soll, um eine Aufnahme in einer anderen Loge zu ermöglichen. In französischen und amerikanischen Logen gibt der L. zugleich Auskunft, ob der Besitzer sich noch im Vollbesitze seiner maurerischen Rechte (good standing) befindet. Hierzu gehort neben den allgemeinen maurerischen Qualitaten vor allem auch der Nachweis des entrichteten letzten Jahresbeitrages, der auf dem Paß vermerkt wird. In Frankreich geschicht das durch Zahlmarken auf der obligatorischen Carte d'identite in Amerika durch jahrliche Erneuerung des Certificate. Der Besitz eines L. allein sichert nicht den Besuch fremder Logen, zumal in der Ausstellung der Passe keinerlei Einheitlichkeit besteht. L. aus Übersee werden von Logenschwindlern gerne gefälschte (s. Bettelei Logenbettler).
Logenrecht,
s. Recht, Allgemeines maurerisches.
Logenreden.
Neben dem ritualistischen Eindruck der Arbeit will die Loge durch Belehrung Anleitung zum Nachdenken über gemeinsame Fragen und Gegenstande auf ihre Mitglieder einwirken. Diesem letzteren Mittel dient die L., die je nach dem Anlaß als Instruktion, Festrede u. a. m. bezeichnet wird. Der Brauch ist sehr alten Datums. Die erste bekannte leider aber textlich unbekannte L. hielt Desaguliers am 24. Juni 1721. Ebenso vermerkt Anderson, daß die Sitzung vom 27. Dezember 1721 durch Vorträge einiger alter Masons sehr unterhaltend gemacht wurde. Am 4. Oktober 1723 las nach einer Tagebucheintragung Dr. Stukeley eine Abhandlung über das Amphitheater in Dorchester in der Loge vor und überreichte jedem Br. ein Exemplar.
Die erste gedruckte L. durfte die des Architekten Eduard Oakley gewesen sein, die er am 31. Dezember 1728 in einer Einzelloge zu Carmarthen (Wales) über die Entwicklung der Baukunst hielt. Viel bemerkt wurde auch die Rede des Dr. Martin Clare (11. Dezember 1735), in welcher er der Freimaurerei seiner Zeit den Spiegel vorhalt. Sie war ein eindringlicher Moralkodex für die Logen seiner Zeit. Die altesten, der maurerischen Offentlichkeit zuganglich gemachten deutschen L. sind die von Steinheil. gehalten im Jahre 1742 in der Loge ,,Zur Einigkeit" in Frankfürt a. M., sowie die von Uriot, vorgetragen am 11. Juni 1742 ebenda . Der "Discours" des Chevalier Ramsay, gehalten 1737 in Paris, war ungewollt von bedeutendem Einfluß auf die Entstehung des freimaurerischen Hochgradwesens.

Berühmte L. sind Wielands ,,Betrachtungen über den Zweck und Geist der Freimaurerei" (Leipzig 1809) die Trauerrede Goethes auf Wieland (1813), die Gedächtnisrede auf Goethe, gehalten vom Kanzler Maller 1832. Schon 1768 sind Sammlungen von L. bekannt. Besonders die deutsche Literatur ist reich an solchen. Eine Materialiensammlung für L. erscheint im Verlage von Alfred Unger, Berlin, unter dem Titel ,,Concordia".
Logenschwerter.
Die Einführung von eigenen Staatsschwertern der Großlogen geht auf die Zeit zurück, da die englische Großloge nach dem Beispiel der hohen englischen Orden feierliche Aufzüge durch die Straßen veranstaltete. Hierbei wurde dem Großmeister ein Staatsschwert vorangetragen. Das ist dort auch heute noch bei den feierlichen Großversammlungen und dann der Fall, wenn der Großmeister oder ProGroßmeister beispielsweise bei einer Gründsteinlegung unter Großem Vorantritt in der Offentlichkeit erscheint. Daher das Amt der Großschwerttrager (Grand Sword Bearer). Das alteste englische L. der Großloge von London stammt aus dem Jahre 1730. Die Klinge ist Solinger Arbeit und zeigt ein Portratmedaillon Gußtav Adolfs von Schweden. Ein anderes bekanntes L. ist im Besitze der National-Großloge Zu den drei Weltkugeln". Von gegnerischer Seite ist nach dem Kriege behauptet worden. die Freimaurer hatten sich unberechtigterweise den Degen Friedrichs des Großen angeeignet. Es händelt sich jedoch hier, wie aus den Veroffentlichungen von Kekule von Stradonitz eindeutig hervorgeht, um ein kanstlerisch wertloses Paradeschwert, das zu Friedrich dem Großen in keinerlei Bezichung zu bringen ist (s. auch Schwert).
Logensiegel zeigen,
wo nicht ein eigenes Logenwappen besteht, bezw. das Bijou als Vorbild dient, meist Zirkel und Winkel mit eingeschlossenem ,G", in der Umschrift den Namen der Loge. Eine besondere Art von Siegehl benützen die Logen der Großloge von Irland, die 1769 folgende Weisung herausgab: ,,Das L. soll bestehen aus einer Hand und einer Kelle." Daher: ein im rechten Winkel abgebogener Arm, der eine Kelle tragt. Ahnlich auch schon im Wappen der Operatives in der Darstellung von Laurence Dermott (Miscellanea Latom. 1925, 87.)
Logensprache.
Die Sprache der deutschen Logen des 18. Jahrhunderts war anfänglich, der Zeit entsprechend, die franzosische. Allmählich drang aber auch das Deutsche durch, in Berlin teilweise bereits 1743. Am 28. Marz dieses Jahres wurde von Bielfeld (s. d.) die erste Loge in deutscher Sprache eroffnet, er und der Zugeordnete Meister hielten die ersten deutschen Reden. In England und Amerika, dann auch in Frankreich u. a. bildeten sich frühzeitig Logen, die aus Angehörigen einer Nation bestanden, und denen statt der Landessprache der Gebrauch ihrer Nationalsprache auch im fremden Lande von der Großloge bewilligt wurde. So entstanden z. B. in der Großloge von New York deutsche Logen, die in einem eigenen Distrikt (vorübergehend sogar zwei: 8. und 9. Manhattan Distrikt), auch deutscher Distrikt genannt, mit eigenem Logenhaus, eigenen Wohlfahrtseinrichtungen usw., vereinigt sind.
Auch italienische spanische, französische usw. Logen sind in New York zahlreich. In London bestehen die sieben sogenannten ,,Anglo-Foreign Lodges" (s.d.), darunter seit 1779 die Pilgerloge, die in deutscher Sprache arbeitet, ebenso die Loge ,,Deutschland", die weit jungeren Datums ist (1908). In Paris ist die Zahl der fremdsprachigen Logen unter diesen die deutschsprachige ,,Goethe" besonders groß. Unter ihnen dominieren an Mitgliederzahl die russischen Bauhütten. Im Weltkrieg ergaben sich aus diesen Sprachenrechten eigenartige Konflikte insofern, als die amerikanischen Großlogen die Arbeiten in anderer als in englischer Sprache verboten. Da dieses Verbot teilweise auch aber den Friedensschluß hinaus aufrechterhalten wurde, kam es zu Gegensätzlichkeiten in New Jersey sogar zu einem Prozeß de jedoch schließlich Überall mit der Wiederherstellung der alten Rechte endeten. Tatsächlich arbeiten heute die meisten deutschen Logen in Amerika wieder in deutscher Sprache. Daß gelegentlich einmal auch in lateinischer Sprache Logen gehalten wurden, sei als Kuriosum aus Schottland und Kroatien (Warasdin) erwähnt.

Da die Sprache für den Freimaurer nur den Wert gegenseitigen Verstandigungsmittels hat, nicht aber als Politikum gewertet werden darf ist in gemischtsprachigen Staaten die Sprachenfrage einfach nur nach dem Gesichtspünkte der Zweckmäßigkeit geregelt. So z. B. in den Logen der Tschechoslowakischen Republik, wo bei gemeinsamen Arbeiten von Freimaurern verschiedener Nationalität in zwei oder auch drei Sprachen gearbeitet wird, ebenso auch in den gemischtsprachigen Logen des nahen Ostens, wie Palastina, Syrien usw. In der freimaurerischen Korrespondenz macht sich immer mehr der Grundsatz geltend, daß jeweils in der eigenen Sprache geschrieben wird, während der Empfänger sich die Ubersetzung in seine Sprache selbst zu besorgen hat. Dieser Vorgang erweist sich als zweckmäßiger, als wenn die Briefschreiber sich zur Verständigung der nicht immer vollkommen beherrschten Sprache des anderen Teiles zu bedienen bestreben.
Logenstunden,
Tageszeiten, im Gebrauchtum mancher Großlogen (nicht überall gleichartig). Z. B. bei der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland: Mittag ist es, wenn die Lichter der Weisheit, Schonheit und Starke entzündet und die Arbeitstafel enthüllt ist. Hochmittag wird verkündet, wenn die Bibel aufgeschlagen wird. Mitternacht bezeichnet den Schluß der Arbeit, Hochmitternacht wenn sich das Buch der Bücher wieder schließt die Lichter erloschen und die Arbeitstafel verhüllt ist.
Logenuniform,
s. Gleichtracht.
Logenvereine
gehen auf die Anregung Schröders (s. d.) zurück und versuchen Logen verschiedener Obedienzen zu gemeinsamer Tätigkeit zusammenzuführen. 1801 kam der erste derartige L. zusammen, an dem sich die Hamburger Provinzial-Großloge, jene von Hannover und die Großloge Royal York beteiligten. Diese lose Vereinigung wurde beispielgebend, insofern sich nach ihrem Muster 1810 eine ähaliche Institution der drei altpreubischen Großlogen in Berlin unter dem Titel Freimaurerverein der drei Großen Logen zu Berlin" entwickelte- Während der Berliner Verein mehr die administrativen Fragen der Freimaurerei behandelte, suchte der Hamburger sich wissenschaftlichen Inhalt zu geben. Ein Konflikt der Großloge von Hamburg mit der Großen Landesloge wegen Gründung der Loge Irene" in Rostock wirkte sich auf das weitere Bestehen des Berliner Großlogenvereins ungunstig aus. Er schlief 1823 ein. An seine Stelle trat später der ,,Großmeisterverein der drei altpreußischen Großlogen" (s. d.), der in geänderter Form als Vereinigung dieser systeme heute noch besteht.

L. ähnliche Bildungen sind die Stuhlmeistervereinigungen in Orten, an denen Logen verschiedener Systeme arbeiten. Sie versuchen aber das Trennende der Systeme hinweg das Gemeinsame herauszuheben und besonders in lokalen Fragen die Arbeit zu vereinheitlichen.
Logenzeichen,
s. Abzeichen, Bekleidung
Loges d'adoption der Grande Loge de France,
s- Adoptionsmaurerei.
Loge simple
(frz-), einfache Loge. Der Pariser freimaurerische Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift ,,Le Symbolisme", 0swald Wirth, machte den Vorschlag, für die belehrendes vertiefende Arbeit kleine Vereinigangen von drei Maurern zu bilden, die er als L. s. bezeichnet- Sie sollen ohne Gebrauchtum zusaminentreten und gründlichen Erorterungen freimaurerischer Fragen dienen, die sich an Ritual und Einweihung anschließen. Dieser nach Wirth ofters gebrauchte Ausdrück entbehrt noch der gegenstandlichen Gründlage.
Loges mixtes
(frz-), gemischte Logen, s. Adoptionsmaurereis Droit humain, Co-Masonry.