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KRIEGSSCHULDFRAGE.
KRISPYN, VRIJ-METSELAAR,
KRITIZISMUS.
KRIZIK, FRANZ,
KROATIEN,
KRONAUER, OTTO,
KRONE,
KRIPPEL, VERSTÜMMELTE.
KRYPTISCHE GRADE
K. T.
KABA
KUBISCHER STEIN,
KUBUS, KUBISCHER STEIN,
KUGELUNG
KUGELUNG, GEMEINSAME.
KU-KLUX-KLAN,
KULTORT.

Kriegsschuldfrage.
Die deutsche Freimaurerei hat zu wiederholten Gelegenheiten ihre Stimme gegen den Anwurf erhoben, Deutschland trage allein die Schuld am Weltkrieg. Die 54. Hauptversammlung des Vereins deutscher Freimaurer in Magdeburg 1922 protestierte in einer Resolution, die als Quelle der geistigen und materiellen Verelendung in Deutschland den "in Haß und Rachsucht wurzelnden Versailler Vertrag" und dessen Grundlage, "die Lüge von der alleinigen Schuld Deutschlands am Weltkrieg", bezeichnete, und ihr den Kampf aller jener ankundigte, "die Deutschlands Wiederaufbau und damit auch die dauernde Befriedung Europas und der Welt ehrlich wollen- ' Es hieß weiter: "Wahrheit und Ehrlichkeit in unser Leben zu bringen, ist freimaurerisches Ideal. Wir verlangen die Wahrheit auch für die Lösung der Frage nach der Ursache des Weltkrieges und der Schuld an ihm.
Wir fordern alle Freimaurer und freimaurerischen Verbande aller Lander auf, sich dieses Ideals bewußt zu sein und mit uns gegen Lüge und Verleumdung zu kämpfen. Wir erheben als Deutsche feierlich Einspruch dagegen, die Parias der Menschheit zu sein, wir verteidigen unsere nationale Wurde und Ehre Gört und helft uns, Brr. Freimaurer, wo immer Ihr im Tempel der Wahrheit und des Lichts für die Menschheit baut." Die K. wurde von deutscher Seite auch bei der Frankfürter Begegnung (s. d.), die zwischen dem Großmeister des Eklektisehen Bundes, Ludwig Ries, und den Führern der französischen Freimaurerei (1927) stattfand, erörtert.
Krispyn, Vrij-Metselaar,
1822 erschienenes hollandisches dreiaktiges Freimaurerlustspiel von H. v Aelvervelt.
Kritizismus.
Kritisch ist im allgemeinen jede Philosophie, die keine These als Dogma, d. h. ohne Begrundung ihrer Existenzberechtigung, gelten laßt, zwischen Erscheinung und ,.An sich" unterscheidet und die Relativitat der Wirklichkeit einsieht. Seit Kant ist K. eine Methode der Philosophie, die der Konstruktion eines systematischen Wissens eine erkenntnistheoretische Untersuchung vorangehen laßt. K. ist hein Skeptisismus (s.d ), ist im Gegenteil von der Gultigkeit der apriorischen Erkennungselemente überzeugt. Vom Übersinnlichen sagt der K- nur, daß es wohl unerkennbar, aber denkbar sei und in "praktisch-sittlicher Absicht anerkant zu werden vermag" (Kant).
Die Freimaurerei nimmt in den meisten Fragen den Standpunkt des K. ein, insbesondere in bezug auf die Gottesfrage. Ihr Ausgangspunkt ist nicht Gott als Dogma sondern das Sittengesetz und die Menschenliebe, die die Freimaurerei zum Glauben an die sittliche Weltordnung, zum Symbol des A. B. a. W. Führen. (Vergl. Caßpari,"Die Bedeutung der Freimaurerei für das geistige Leben", Seite 1801/82.) Die Freimaurerei hat im Sinne des K. im allgemeinen Mißtrauen gegen künstliche Systeme und daher auch keine einheitliche Weltanschauung und kodifizierte Philosophie.
Krizik, Franz,
Ingenieur, Dr. hon. causa, * 1847, Erfinder der nach ihm benannten, allgemein verbreiteten Bogenlampe, gehört der Loge "Sibi et posteris", Prag, an.
Kroatien,
s. Jugoslawien.
Kronauer, Otto,
Bundesanwalt der Schweizerischen Eidgenossnschaft, * 185O, t 1922 vorher Erster Staatsanwalt des Kantons Zürich, war Mitglied der Loge "Akazia" in Winterthur.
Krone,
Symbol bei der Weihe zum Andreas Gesellen (Schwedisches, bezw. Zinnendorfsches System), ferner im XXX. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus u. a.
Krippel, Verstümmelte.
Die genaue Auslegung des vierten Hauptstuckes der Alten Pflichten führte dazu daß besonders in Amerika Verstummelte keine Aufnahme in die Logen fanden. Durch den Weltkrieg sahen sich auch amerikanische Logen veranlaßt, diese Bestimmungen zu mildern, wobei jedoch, um einer Änderung der Alten Pflichten vorzubeugen, der Großmeister jeweils in den einzelnen Fallen Dispens erteilt (s. auch Körperliche Eignung) .
Kryptische Grade
(engl. Cryptiedegrees). Als solche werden bezeichnet die beiden Grade des Royal- und Select Master, mit unter (so in England) auch des Superexcellent Master. Der Inhalt dieser Grade, die in einem Grand Council vergeben werden, schließt sich an die Enoch-Legende und die Auffindung des geheimen Namens Gottes in einem Gewölbe Höhle (Krypta) an (s. Royal and Select Masters).
K. T.
(engl.), Abkürzung für Knight Templar (s. d )
Kaba
(Cuba), größte der Großen Antillen; 1762 war eine irische Regimentsloge als erste in Havanna maurerisch tätig. Offiziellen Einzug hielt die Freimaurerei in K. aber erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als französische Flachtlinge, die der Aufstand von San Domingo 1798 vertrieben hatte, sich hier niederließen. Diese gründeten 1802 und 1803 Logen in Santiago. 1804 erteilte die Großloge von Pennsylvanien ebenfalls Franzosen ein Patent für eine Bauhütte in Havanna. Zu den damals in K. Tätigen gehörten auch der spätere System gründer in New York Josef Cernau, und Antoine Matthieu Duptot, der ihn mit den notwendigen "Vollmachten" für USA. versah. Dieser Tätigkeit bereitete aber der Französisch-Spanische Krieg 1809 ein Ende. In der Freimaurerei wurden nun die eigentlichen Einwohner maßgebend. Immerhin blieb es dem französischen General Louis de Clouet vorbehalten, 1818 den Schottischen Ritus offiziell einzuführen, indem er in Havanna ein Konsistorium der Prinzen des Königlichen Geheimnisses (XXXÜ. Grad) einrichtete.
In der gleichen Zeit entstand eine Großloge des sogenannten York-Ritus. In den nachsten Jahren waren verschiedene amerikanische Großlogen und auch der Großorient von Frankreich gründend tätig. Abermals trat aber eine Unterbrechung ein, als der spanische König Ferdinand VÜ. schwere Verfolgungen und Einrichtungen von Freimaurern befahl. Jede freimaurerische Arbeit wurde verboten, und erst 1859 konnte sich neues Leben rühren. Eine Großloge wurde errichtet, die "Gran Logia de la Isla de Cuba" mit Sitz zunächst in Santiago, später in Habana. Im gleichen Jahr kam ein Oberster Rat des A. u A. Schottischen Ritus hinzu. Die Entwicklung gestaltete sich zunächst recht schwierig, die Verfolgüngen dauerten fort, die Freiheitskämpfe, an deren Führung Freimaurer hervorragendsten Anteil hatten, hemmten mancherorts zeitweise jede Arbeitsmöglichkeit, dazu kamen auch innere Zwietigkeiten, die eine Konsolidierung lange unmöglich machten. Eine Zeitlang gab es nebeneinander drei Großlogen, die sich aber schließlich doch in der alten Gran Logia von 1859 zusammenfanden. Sie hatte 1930 in 25 Distrikten 190 Logen mit gegen 14.000 Mitgliedern.

Der Große Aufschwung hat mit der Gründung der Republik 1902 eingesetzt. Von den bisherigen fünf Staatspräsidenten waren drei, Palma, Gomez und der gegenwartige, Machado (s. d.), Mitglieder des Bundes. Durch ein Dekret dieses letzteren Staatsoberhauptes erhielt die Großloge 1929 ein staatliches Grundstück für den Bau eines Großlogentempels. An die Stiftung wurde die Bedingung geknüpft, daß in diesem Haus auch eine öffentliche Bibliothek und eine Laienschule errichtet werde. Für den Glockenturm des Großen Gebäudes wurde eine Statue des freien Gedankens mit einem machtigen —nachts brennenden—Fanal entworfen. Adresse: Apartado 72, Habana.
Kubischer Stein,
s. Kubus.
Kubus, Kubischer Stein,
der Wurfel (engl. perfect ashlar, frz. pierre cubique), ein Symbol der Johannismaurerei. Der behauene Stein ist das Lehrbild des Bausteins, der sich luckenlos dem Bau einfügt, und der in fleißiger Arbeit aus dem unbehauenen Stein erstehen soll. Daher ist er das Lehrbild des in der freimaurerischen Arbeit Vorgeschrittenen, der durch Arbeit an sich selbst die Fähigkeit zu tragfähiger Einfügung erreicht hat. Im Schwedischen bzw. Zinndorfschen System spielt der E. auch in höheren Graden eine Rolle, als Symbol des zur Gotteskindschaft erhobenen, erlösten Menschen, als Sinnbild auch des Obermeisters.

In Ludendorffs (s. d.) Schriften werden Kriegerdenkmäler (wie etwa das Münchner), die Kubusgestalt zeigen, als Freimaurerdenkmaler oder "Judenkubus" bezeichnet. Es erübricht sich, darauf hinzuweisen daß diese Zusammenhange nur in Ludendorffs verwirrten Vorstellungen bestehen.
Kugelung
(Ballotage) heißt der Vorgang der geheimen Abstimmung, zumeist bei Aufnahmen, aber auch zur Entscheidung bestimmter Fragen mit Stimmzeichen, Kugeln Wie schon aus Ovids Metamorphosen XV 41, ersichtlich, ist dieser Brauch uralten Da tums.
Mos erat, antiquus niveis atrisque lapillis
Eis damnare reos, illis absolvere culpae.
(Alter Brauch wars, mit schwarzen und weißen Steinchen Schuldig zu sprechen die einen, die andere von Schuld zu befrein.) Der K. haften, wie jeder geheimen Abstimmung, unvermeidliche innere Mangel an. im allgemeinen wird eine K. als helleuchtend erklärt, wenn nur weiße Stimmzeichen fallen, als trüb, wenn zwei, als dunkel wenn mindestens drei schwarze Kugeln geworfen werden. Die Bestimmungen über die Zahl der schwarzen Kugeln, die zur Ablehnung genügen, sind in den einzelnen Großlogen und Logen verschieden. In einzelnen Logen besteht der Brauch, daß die geworfene schwarze Kugel dem Meister vom Stuhl vertraulich begründet werden muß, andernfalls sie als weiß gezählt wird. Um Verwechslungen vorzubeugen, werden in einzelnen Logen statt der Kuseln weiße Warfel und schwarze Pyramiden verwendet. Die Mangel des K.-Verfahrens liegen auf der Hand. Wiederholte Versuche, ein anderes, offenes Verfahren der Abstimmung einzufahren, sind jedoch immer gescheitert.
Kugelung, Gemeinsame.
Nach englischem Brauch ist es zulässig, daß aber mehrere Suchende in einem Akte abgestimmt wird. Fallt hierbei ein schwarzes Stimmzeichen, so ist die K. für jeden einzelnen noch einmal zu wiederholen.
Ku-Klux-Klan,
bekannteste amerikanische Geheimorganisation, deren Tendenzen sich gegen Neger, Katholiken und Juden richten, bestand schon einmal nach dem Sezessionskrieg, zunachst als harmlose Gründung einer Freundesgruppe in Pulaski im Staate Tennessee. Ursprünglich extravaganter Klub mit etwas Mystik. Der Name war mutmäßlich eine Alliteration des griechischen "Kuklos" (Kreis) mit dem alten keltischen "Klan" (Sippe, Verband). Nach anderem soll "Klux" aus "Lux" (Licht) entstanden sein. Dem neuen Bund strömten zahlreiche Elemente aus den Südstaaten zu, die die durch die Senatsakte von 1867 verfügte Abschaffung der Sklaverei nicht verwinden mochten, auf deren Ausbeutung die wirtschaftliche Prosperität des Südens zum Großteil begründet gewesen war: Pflanzer, Söhne von Plantagenbesitzern, abgerastete Soldaten der Konföderierten usw. "Kampf gegen die Neger trotz allem" wurde Losung des K.-K.-K. Es kam bald zu wilden Terrorakten. Die Mitglieder hielten, in schwarze "Leichentücher" gehallt, nachtliche Gerichte über Neger, dann setzte Lynchjustiz ein, gewalttätige Nachtritte, Folterungen, Erschießungen.
Die Leichen wurden mit den Buchstaben "K.-K.-K." versehen, an die Haustüre gehangt. Mit diesen Methoden sollte der angeblich drohenden "Afrikanisierung" des amerikanischen Südens ein Riegel vorgeschoben werden. Unter dem Mantel des Klans blühten Raubmord und private Rache. 1871 erlies der Senat der Vereinigten Staaten eine Anti-Klu-Klux-Klan-Bill, die dem Präsidenten Grant auf die Dauer eines Jahres fast diktatorische Gewalt verlieh. Das Haupt des Klans, der "Große Magier" General Nathan B. Forrest, der sich zuletzt alle Mühe gegeben hatte, den Orden zu reorganisieren und auf den Boden der Zucht zurückzuführen, löste hierauf das "Unsichtbare Reich", wie sich der Bund nannte, auf.

Es entstand neuerdings in der zweiten Hälfte des Weltkrieges, unter Ausnützung der allerletzten Errungenschaften amerikanischer Reklametechniks diesmal von der (geheimen) Idee ausgehend, durch Kapitalisierung von Vorurteilen zu gewaltigen Geldmitteln zu gelangen, an Haß wie an irgendeiner marktgängigen Ware zu verdienen.
Die Neugründung ging von dem Colonel, besser gesagt Reverend William Joseph Simmons aus, der im Krieg gegen spanien Soldat gewesen, dann Methodistenprediger geworden war und für eine Reihe harmloser "geheimer" Gesellschaften agentiert hatte. Auf dem Gipfel des Stone Mountains im Staate Alabama proklamierte er im Winter 1915 unter den lodernden Flammen eines Feuerkreuzes die Wiedererweckung des Elans. Propagandaleiter, Haßmanager wurde der geschäftstuchtige Edward Young Clarke. Für die Mitgliederwerbung wurden Agentenprovisionen bezahlt, die höheren Funktionare wurden am materiellen Erfolg interessiert. Das "Haupt Quartier" lieferte Charterbriefe Patente, Mitgliedsdiplome und verkaufte auch die vorgeschriebene Gewandung: weiße Mantel mit über das Kinn reichenden Kapuzen und einem roten Andreaskreuz. Zu deren Erzeugung wurde eine eigene Gesellschaft gegründet, die "Gate City Manufacturing" im Staate Georgia.
Da man mit Negerhetze allein das Auslangen nicht mehr finden konnte, wurde zu einem Kreuzzug auch gegen Katholiken und Juden aufgerufen, gegen den Katholizismus als geistigen Unterdrücker der den Vatikan von Rom nach Washington verlegen und über den Sternen und Streifen das Krazifix aufzupflanzen sich anschicke, gegen das Judentum, das infolge seiner Herrschaft über Kino und Theater die allgemeine Moral korumpiere, Sehr gesehickt wurde das Große Fürchten kapitalisiert, das von 1919 bis etwa 1923 in Amerika herrschte, die Angst vor Sowjetrußlands der bolschewistischen Revolution den Gewerkschaften, dem Pazifismus, den neuen Ideen- Der Klan spielte sich als Retter auf predigte ein neues Staatsideal, das hundertprozontige Amerikanertum, demnur der entspreche, der auf amerikanischem Boden als kind weißer protestantischer Eltern geboren sei Während auf der einen Seite dieser zum Glauben gewordene "ethische" Übernationalismus bei Umzügen von zehntausenden Vermumten, in Filmen und Schriften verkündet würde, lebte auf der anderen der wilde Terror von einst noch grausamer wieder auf . Angeblich zur "Reinigung der korrumpierten Moralbegriffe" zogen nachts Strafexpeditionen aus deren Umfang sich noch steigerte, als 1921 Simmons zurücktreten mußte und an seine Stelle der Zahnarzt Hiram Wesley Evans aus Atlanta als "Kaiserlicher Zauberer" trat. Die Nachtritte der "Racher des Rechts" wurden zu bewaffneten Aktionen gegen "negrophile Papisten, Emisäre Roma, Jüldische Verderber".
In manchen Gegenden wurden sie zu fast alltaglichen Erscheinungen. Unter dem Titel "Suprematie der weißen Rasse" wurde in einigen Staaten die gesetzlose Lynchjustiz förmlich in Permanenz erklärt, man vertrieb Leute von der Scholle, teerte und federte sie, zündete katholische Kapellen und Kirchen an, erschlug, erschoß, verbrannte und hängte Manner, Frauen und Madchen. Am starksten heimgesucht wurden die Staaten Florida, Texas, Oklahoma, Virginien, Alabama, Kolorado, Georgia. 1923 verzeichnete der Staat Oklahoma nicht weniger als 2300 "whipping partea", 2200 weitere wurden als "noch nicht erledigt" öffentlich angekündigt.
In einem Prozeß in Pennsylvanien wurde vom Gericht erklärt, daß der Klan, durch seine Handlungen und Lehren, Rassen- und Religionshaß geschürt, Aufruhr gestiftet und ungesetzliche Zusammenrottung gefördert habe deren Ergebnisse schwerer Landesfriedensbruch, Gesetzesverletzungen und Tötung waren alles das zu dem eingestandenen Zweck, die Mitgliederzahl der Organisation zu heben.
Erst in den letzten Jahren kamen die Aktionen des Klans mehr oder weniger zum Stillstand. Die Begeisterung, die er in den Nachkriegsjahren in breitesten Schichten geweckt hatte, machte der Besinnung Platz, und die Mitgliederzahl, die eine Zeitlang mehrere Millionen betragen hatte, ging sehr zurück. Die nachtlichen Aufnahmezeremonien unter hohem brennendem Kreuz in offenem Feld haben viel von ihrem ursprunglichen Reiz eingebußt, der Zauber der "Erhabenen Zyklopen", "Königlichen Adler", "Großen Drachen" ist, nachdem allmahlich auch die Masse hinter die Kulissen sah und energische Abwehr einsetzte, verflogen. Zu denen, die von allem Anfang an in erster Reihe Front gegen das Treiben des Klans machten, gehörten führende amerikanische Freimaurer und eine ganze Reihe von Großlogen.
Die meisten von ihnen erklärten die Mitgliedschaft bei den "Clansmen" als schweres freimaurerisches Vergehen. "Jede Gemeinschaft, die es versucht, Gesetze in eigene Hand zu nehmen, ist Mob. Jeder Freimaurer, der sich einer solchen anschließt, verstöSt gegen die Gründsatze des Bundes und ist mit sofortigem Ausschlus aus der Freimaurerei zu bestrafen" wurde 1923 vom Großmeister von Kentucky dekretiert. Noch viel scharfer druckte sich 1925 der Großmeister von New York, Tompkins, in einer Rede aus, in der er das Bestreben des Klans, nur Weiße protestantischen Bekenntnisses zur Regierung zuzulassen, als ungerecht, unamerikanisch und unchristlich geißelte:
"Die fundamentale Doktrin der amerikanischen Freimaurerei ist das Prinzip der Vaterschaft Gottes und der Bruderschaft der Menschen . Alle Völker wurden aus einem Stoff geschaffen, alle Menschen sind daher Brüder, meinem Durchbruch zu verhelfen. Wir wollen Glieder einer Familie. Die Freimaurerei kennt, das lehrt schon das Aufnahmeritual, keine geographischen Grenzen, keine Rassen- und Glaubensunterschiede... Im Kreise der Manner, die an der Wiege unseres Vaterlandes standen, befanden sich unter denen, die mit leidenschaftlichster Hingabe an dem Großen Werk der Aufrichtung des Staates arbeiteten, zahlreiche Katholiken und Israeliten.
Der erste Amerikaner der im Kampfe um die Unabhängigkeit Amerikas sein Leben hingab, war ein Neger. In allen unseren Kriegen marschierten, kämpften und starben Protestanten, Katholiken, Juden, Neger Schulter an Schulter mit gleicher Vaterlandsliebe für die großen patriotischen Ziele. Und im Frieden sollten wir nicht eintrachtig zusammenarbeiten zum Wohle des Landes und der Menschheit?! Es ist ausgeschlossen, daß die Privilegien und Wohltaten, die die amerikanische Republik gewführt, einer Richtung zugute kommen, sie gelten gleichmäßig für alle, und es ist ausgeschlossen, daß eine Rasse, eine Religion über die andere dominieren darf. Der Klan will das amerikanische Volk in feindliche Gruppen scheiden. Das darf nicht sein; das würde den Bestand des Staates gefahrden. Was tut der Klan? Er zuchtet Haß gegen die Juden, gegen die er mit Gewaltakten und Grausamkeiten vorgeht, er hetzt aufs schwerste gegen die Katholiken, er unterdrückt die Neger, die während der letzten 60 Jahre die außersten Anstrengungen gemacht haben, sich der Freiheit wurdig zu zeigen, die ihnen Lincoln gegeben hat. Der Klan begeht grausame Attentate: Teeren und Federn, Todesdrohungen, Zerstörung des Eigentums sind Äußerungen des Guerillakrieges, des ,Unsichtbaren Reiches' gegen die konstitutionellen Gewalten.
Dazu gesellen sich: Boykott gegen kaufmannische und industrielle Unternehmungen, Entlassung von Arbeitern und Angestellten, die anderen Bekenntnissen angehören, Kampf gegen öffentliche Funktionäre usw. Das sind wohl genug Belege für den unamerikanischen, antifreimaurerischen, gefährlichen Charakter dieser Organisation, für die kein Platz in unserem Lande sein sollte. Ich habe während meiner Großmeisterschaft zahlreiche Kundgebungen von Freundschaft zwischen Freimaurern und Katholiken, namentlich auch seitens der katholischen Organisation der Kolumbusritter erhalten... Der Pater Francis Duffy, Geistlicher des 165. Infanterieregimente, der sich im Kriege durch seine aufopfernde Fürsorge für Katholiken, Juden und Protestanten auszeichnete, und der ein hervorragender katholischer Priester ist, hielt jüngst einen Vortrag über Toleranz und Intoleranz, in dem er unter anderem ausführte, er sei ein Gegner jener Bestrebungen, die den Kampf zwischen Katholiken und Freimaurern schüren: ,Es ist richtig, daß wir nicht Freimaurer sein können, aber es ist ebenso richtig, daß es unter den amerikanischen katholischen Priestern keinen gibt, der nicht zahlreiche Freunde hatte, die die Freimaurerabzeichen tragen.'

Wir Freimaurer muBten alles tun, um dem Geist, der aus diesen Worten spricht, zu allgemeinem Durchbruch zu verhelfen, Wir wollen die Weltbrüderschaft, den Weltfrieden, gegründet auf die Eintracht aller. Der Klu-Klux-Klan will das Gegenteil! Darum bekämpfen wir ihn!"
Kultort.
Der freimaurerische Tempel ist ausschließlich der rituellen Arbeit geweiht und ist daher ein K. Die Einstellung der Freimaurerei zu ihrem Tempel ist eine ähnliche wie die der alten Mysterienbunde zu ihren Kultstätten. (Vergl. Schenkel: "Die Freimaurerei im Lichte der Religions- und Kirchengeschichte".)