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KNIGHTS TEMPLAR
KNOBLAUCH, JOHANN GEORG ALEXANDER,
KNOCKS, THE THREE DISTINCT
KNOTENSÄULEN,
KNOWNOTHINGS,
KOBLENZ.
KOCIAN JAROSLAV,
KOHLO,
KOHN, JOHANN GOTTLIEB CARL,
KÖLN.
KÖLNER URKUNDE,
KOLOWRAT, GRAFEN VON,
KOLOWRAT-LIEBSTEINSKY, FRANZ ANTON,
KOLUMBIEN
KOMITEE FÜR DEUTSCH-FRANZÖSISCHE ANNÄHERUNG,
KOMMANDEUR
KOMMUNE, PARISER,
KOMMUNISMUS,
KONFERENZEN
KONFESSIONALISMUS IN DER FREIMAUREREI,
KONGO,
KONGREß DER VEREINIGTEN STAATEN VON NORDAMERIKA

Knights Templar
(engl.), Tempelritter. Den Überlieferungen der maurerischen Templerorden mit historischem Rüstzeug nachgehen zu wollen ist ziemlich aussichtslos. Denn alle diese Überlieferungen sind für einen bestimsten Zweck konstruiert und halten einer historischen Nachprüfung nicht stand. Der Kern dieser Legenden ist ungefähr folgender: Der Templerorden (s. d.) wurde 1118 gegründet, erster Großmeister war Hugo de Payens.
Der Orden selbst kam im Laufe der Jahrhunderte zu einer Großen politischen Machtstellung. Eifersuchteleien der Ritterorden untereinander, sowie die Eifersucht des Papstes und des Königs von Frankreich führten zu seinem Verfall und endgültig vernichtenden Schicksal. Am 12. Mai 1310 wurden nach einem langen Prozeß gegen die Templer, in dem der Vorwurf der Ketzerei und die Verehrung eines Götzen in Satansgestalt, des Baffometus, eine große Rolle spielten, 45 Templer in Paris öfientlich dem Scheiterhaufen übergeben. Dieses gleiche Schicksal ereilte am 18. Marz 1313 den letzten Großmeister De Molay und die drei hochsten Beamten des Ordens, die vor der Notre-Dame-Kirche den Flammen übergeben wurden. Durch die von Chevalier Ramsay (s. d.) wiedererweckte freimaurerische Ritterlegende kamen die Templer wieder in den Mittelpunkt des Interesses einzelner freimaurerischer Richtungen.
Die Legende will wissen, daß einzelne Templer, die sich zu retten vermochten, in Schottland die Templergeheimnisse treu bewahrt und sie schließlich in den Freimaurerorden übertragen hatten. Über die Person, die da die Vermittlung gespielt haben soll, herrscht in den modern en Templerriten keine Einheitlichkeit der Überlieferung. Für die französischen Néo-Templiers war es Johann Marcus Larmenius, für die Templer der Strikten Observanz Peter d'Aumont, eine dritte Richtung, die in Schweden entwickelt wurde, berief sich auf einen Neffen des hingerichteten Großmeisters, den Grafen von Beaujeu, usw. Der englische Historiker Gould trifft das Richtige wenn er sagt: "Es besteht nicht der mindeste Grund zur Annahme, daß Mitglieder des zersprengten Templerordens Freimaurer geworden sind. Das ganze ist eine Erfindung moderner Freimaurerei (fabrications of modern masonic tradition)."
Ebenso lehnte auch der Großmeister der Tempel von Kanada, McLeod Moore, in einer Ansprache (Montreal 1889) die direkte Abkunft entschieden ab. ("It cannot claim a direct descent from the ancient Military Order".) Jedenfalls haben die Tempelritter in ihrer modernen Gestalt in den angelsachsischen Landern sehr starke Verbreitung gefunden. Trotzdem das neutemplerische "Baldwyn Preceptory, Bristol" in England von sich behauptet, es bestehe seit undenklichen Zeiten (from times immemorial), hörte man von den "Knights Templar" erstmals aus Amerika Die erste beglaubigte Nachricht darüber stammt aus Boston, wo in einem Andreaskapitel 1769 ein William Davis neben anderen Graden die des Royal Arch und K. T. erhielt, die möglicherweise von der irischen Militarloge des 29. Regiments nach Massachusetts gebracht wurden. Neuerdings haben Lesser und Crossle in ihrer "History of the Grand Lodge of Ireland" (Bd, 1, 192S) eine Mitgliederliste der "High Knight Templare" von Irland aus dem Jahre 1788 veröffentlicht, in der bei jedem Ritter das Datum des Ritterschlages vermerkt ist. Das früheste Datum ist der 24. Marz 1765.
Wo die Zeremonie vor sich ging, werden Kandidaten zur maurerischen Ritterwurde erhob ist aber nicht gesagt.

Die erste Nachricht von öffentlichem Auftreten geht auf das Jahr 1785 zurück, als die englischen K. T. am Tage Johannis des Evangelisten (27. Dezember) in einer besonderen Uniform gelegentlich ihres Grand Encampment die Straßen in Prozession durchzogen, nach dem 1780 durch "The Charter of Compact" das "Suprême Grand and Royal Encampment at our Castle in Bristol" begründet worden war. 1791 bildete sich mit Thomas Duncker Ley (s. d.) als erstem Großmeister das "Grand and Royal Conclave of K. T. for England" in London. 1873 vereinigten sich die Körperschaften von England und Irland zu einem Generalkonvent.
Am ausgedehntesten ist die Organisation in USA., wo das System ohne tiefere Bedeutung auch zum York - Ritus gerechnet wird.
Es gibt in den Vereinigten Staaten (Ende 1930) 1716 Commanderies (Komtureien) mit 434.000 Mitgliedern (Stufen: Order of the Red Cross, Knight Templar, Knight of Malta).
Aufgenommen werden lediglich Freimaurer christlichen Glaubens, die zuvor den Grad des RoyaI Arch Mason erlangt haben. Der Kandidat bewirbt sich als Pilger oder palmerum die Aufnahme in die Komturei (Commandery). Er macht eine symbolische Prafungszeit von sieben Jahren durch. geht dann sieben Jahre (symbolisch) auf Kreuzfahrt und wird, wenn er sich bewährt hat, in feierlicher Weise zum Ritter geschlagen. Das Ritual des Ordens hat kaum mehr maurerischen Anklang. Die Fahne des Kreuzfahrers, ein rotes Kreuz auf weißem Grunde, hängt über dem im osten stehenden Altare, daneben zwei himmelblaue Banner mit dem 0sterlamm und dem Templerkreuz. Der Beauséant oder die Kriegsflagge der alten Tempelritter steht im Süden. Die symbolischen Farben des Ordens sind schwarz und weiß mit Gold- und Silberverzierungen.

Die versehiedenen Feldlager (encampments) sind zu Komtureien zusammengefaßt, deren Leiter hochtönende Namen führen. (Eminent Commander, Captain General u. a. m.) Unter dem Motto des Ordens "In Hoc Signo Vinces" treten alljährlich die verschiedenen Komtureien zu einem Großen Konklave zusammen, das sich in Amerika als großes Ereignis in der Offentlichkeit vollzieht. Die Templer sind hierbei in voller Uniform, die sie bei festlichen Anlassen tragen: eine der altamerikanischen Heeresuniform nachgeahmte Tracht, bestehend aus schwarzem Waffenrock und Hose, Dreimaster mit Straußfederschmuck, Silbergurtel und antikem Schwert mit Elfenbeingriff.
Bei weniger festlichen Anlassen wird eine runde Kappe mit Goldstreifen und dem Templer kreuz als sogenannte Fatigue Dress (Interims uniform) getragen. In dieser Tracht veranstalten die Templer feierliche Paraden durch die Stadte ihrer Konklaves. Unter rauschender Marschmusik, nach amerikanischer Manier in weit geöffneten Kolonnen, werden die Straßen durchzogen, die Templerbanner wehen, und eine schaulustige Menge, die nach Hunderttausenden zahlt, nimmt so am Konklave teil.
Die einzelnen Encampments setzen ihren Ehrgeiz darein, recht militärisch auszusehen. Eigene Drillabteilungen üben standig nach eigenem Exerzierreglement. Zur Aneiferung werden Wettbewerbe ausgeschrieben.
In Irland tragen die K. T. weißen Mantel, an der linken Schulter ein scharlachfarbenes Kreuz, eine bis zu den Knien reichende Tunika und entsprechende Kopfbedeckung.
1910 schlossen die templerischen Körperschaften in den verschiedenen Staaten ein Konkordat.
Knoblauch, Johann Georg Alexander,
Sanitätsrat, * 1820, t 1899, nach dem Tode seines Freundes Kloß (s. d.) dessen arztlicher Nachfolger im Frankfürter Rochus spital, besonders ausgezeichnet in der Bekämpfung der Pockenkriegsseuche 1871, war von 1884 bis 1892 Großmeister des Eklektischen Freimaurerbundes und trat für das humanitäre Freimaurertum in der Zeit der auch die Freimaurerei berührenden antisemitischen Welle Ahlwardt - Stöcker überzeugungstreu in den Vordergrund.
Knocks, The three distinct
(engl.), die drei starken Schlage, Titel einer 1760 erschienenen Verräterschrift, die in mehreren Auflagen erschien und trotz ihrer Unzuverlassigkeit für Studien der Ritualistik der Freimaurerei von einigem Wert ist.
Knotensäulen,
s. Würzburger Säulen
Knotenschnur
die Knotenschnur dient zur Konstruktion eines rechten Winkels. Nicht mehr und nicht weniger. Angewandter Pythagoras, that`s all! Fast möchte ich sagen quadratisch, praktisch, gut. Sagen wir lieber "rechtwinklig, praktisch, gut".
Knowles, James Sheridan,
englischer Schauspieler und dramatischer Schriftsteller, * 1784, t 1862, zuletzt popularer Straßenprediger der Baptistengemeinde, gehörte der St. Mark Lodge in Glasgow an.
Knownothings,
1852 ins Leben getretene amerikanische protestantische Geheimgesellschaft mit sieben Graden, die politische Tätigkeit gegen Katholiken und Einwanderer entfaltete. Infolge Nachahmung des Gebrauchtums der Freimaurer wurde die Organisation zu Unrecht mit diesen in Zusammenhang gebracht. Sie suchten u.a. die wahl des für dieBeschränkung der Rechte der Einwanderer eintretenden Prasidentschaftskandidaten Hewitt durchzusetzen, erlitten aber eine schwere Niederlage und verschwanden in der Folge von der Bildflache.
Koblenz.
Wegen angeblicher freimaurerischer Zusammenkünfte in K. erließ der Trierer Kurfürst Joh. Philipp v. Walderdorff 1762 ein scharfes Edikt gegen die Freimaurer, die er mit Amtsenthebung und Landesverweisung bedrohte. Der 1776 gefaßte Plan von Bostel in Wetzlar, in Neuwied oder K., wo trotz des Edikts Freimaurer ansässig waren, eine Loge der Strikten Observanz zu gründen, scheiterte. 1784 bestand in Koblenz (Antigonia) eine Illuminatenniederlassung, deren Mitglieder der Graf v. Metternich (Himenes), Vater des österreichischen Staatskanzlers, und der Domherr Graf v. Kesselstadt (Guiccardini) waren. In der napoleonischen Zeit bluhte in K. eine Loge des französischen Großorients. Unter der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" arbeitet seit 1817 die Loge "Friedrich zur Vaterlandsliebe".
Kocian Jaroslav,
Professor am Konservatorium in Prag, * 1884, beruhmter Geigenvirtuose, Schuler von Ottokar Sevcik, zu dessen Großen Erfolgen er neben Kubelik gehört, ist Mitglied der Loge "Jan Amos Komensky" in Prag.
Kohlo,
s. Konvente.
Kohn, Johann Gottlieb Carl,
Direktor der Frankfürter Gasanstalt, Großmeister des Eklektischen Freimaurerbundes in Frankfürt a. M. Als solcher wurde er, da die Reihe turnusweise an seine Großloge kam, 1914 geschaftsführender Vorsitzender des Deutschen Großlogenbundes, der im gleichen Zeitraum den S. C. von Serbien als regelmäßig anerkannte. Über den geistigen Kurzdchluß K.—Serbien— Sarajevo hat antisemitische Gegnerschaft, zuerst wohl Wichtl, einen Zusammenhang zwischen dem "Juden Kohn", den Freimaurern und dem Thronfolgermord von Sarajevo konstruiert. Nun war aber K. gar nicht einmal Jude, sondern stammte aus einer bis ins 18. Jahrhundert verfolgbaren Ahnenreihe westpreußischer Landwirte, die durchwegs evangelische Christen waren. Aus dem Werke von Heintze Cascorbi "Die deutschen Familiennamen", Halle 1922, geht zur Evidenz empor, daß der judische Kohn, auch Cohn, in den christlichen Kuhne, Kuhne, Kühn, Kunne, Kohn, Cone, Köhne, Coenen, Kohnen, Namensvettern hat, die ihren Namen von dem gotischen Kunja, Kuni althochdeutsch Kunni, d. i. genus, das Geschlecht, ableiten.
Köln.
Älteste Loge "De la Fidelité"* 1751; alle Angaben über frühere Kölner Logen sind legendenhaft. Anfangs der siebziger Jahre des 18. Jahrhunderts erstand in K. die Loge "Le Secret des trois Rois", die sich 1775 dem Grand Orient de France unterstellte; ihr gehörten hochgestellte katholische Geistliche, u. a. zwei Verwandte des regierenden Kölner Kurfürsten Maximilian Friedrich Grafen von Königsegg, an. 1778 bildete sich unter der Strikten Observanz die nach diesem Kurfürsten benannte Loge "Maximilian zu den drei Lilien" die gleichfalls höhere katholische Geistliche zu ihren Mitgliedern zählte.
Die Illuminaten zählten in K:. (Amphipolis) nur wenige Anhänger. Die Dreikönigsloge mußte 1788 ihre Arbeiten für einige Jahre einstellen, da die Bevölkerung die Freimaurer beschuldigte, die Urheber eines Edikts des Kölner Senats zu sein, das den Protestanten freie Religionsübung gewährte. Während der französischen Zeit bestanden in K. unter dem französischen Großorient zwei Logen. Auch im 19. und 20. Jahrhundert herrschte in K. reges Logenleben. Nachdem von altpreußischen Großlogen gegründete Kölner Logen seit 1848 judische Brr. aufnahmen und wegen der ihnen daraus erwachsenen Schwierigkeiten zum Systemwechsel schritten, wurde ihnen im Dezember 1851 durch die Kölner Polizeidirektion im Auftrag der Königlichen Ministerien eröffnet, daß das Edikt vom 20. Oktober 1798 hinsichtlich der Freimaurerlogen noch in voller Geltung sei, d. h. daß in K. nur Tochterlogen der drei alt preußischen Logen, die satzungsgemäß keine Nichtchristen aufnehmen durften, geduldet werden könnten. Zur Zeit ist die "Vereinsloge Minerva zum vaterländiechen Verein und Rhenana zur Humanität" ("Drei Weltkugeln") die alteste Kölner Bauhütte; außerdem fünf andere Logen verschiedener Lehrarten.
Kölner Urkunde,
eine (angeblich in Köln 1535 niedergeschriebene) auf Pergament geschriebene Urkunde mit 72 Zeilen, in der freimaurerischen Quadratchiffreschrift geschrieben, mit zwei Zeilen Unterschriften in Kursivschrift, unter denen auch die Unterschrift Melanchthons zu lesen ist Diese Urkunde wurde dem Großmeister der Niederlande, Prinzen Friedrich, im Jahre 1816 aus Rotterdam zugesendet. Das Begleitschreiben von Frauenhand, gezeichnet N. C. geb. v. T. (van Teylingen?, hollandischer National-Großmeister 1795), erklärte, daß die Urkunde nebst anderen beiliegenden Schriftstücken einer Loge "Frederiks Vredenhall" im Orient Den Haag aus den Jahren 1637/38, sich im Nachlasse des Herrn van Teylingen befünden habe Prinz Friedrich ließ 1818 die Urkunde kopieren und den lateinischen Text nebst hollandischer übersetzung an die Logen in Holland verteilen.

Der Text der Urkunde ist abgedruckt in der 11. Auflage des "Allgemeinen Handbuches der Freimaurerei" Die Urkunde beginnt: "Ad majorem Dei Gloriam Omnipotentis", mit einer Erklärung ausgewählter Meister der Ehrwurdigen, dem St. Johannes geweihten Bruderschaft, die als Vertreter von Bauhütten in London, Edinburgh, Wien, Amsterdam, Paris, Lyon, Frankfürts Hamburg, Antwerpen, Rotterdam Madrid, Venedig, Gent, Königsberg, Brussel, Danzig, Middelburg, Bremen und Röln zusammengekommen sind, um in Köln in Form eines Kapitels zu tragenund ein Sendschreiben an alle Ordensbrüder zu erlassen. Zuvörderst wird fest gestellt, daß die Societas oder der Ordo der liberoram caementariorum seine Herkunft weder von den Tempelherren noch sonst einem geistlichen oder ,weltlichen Ritterorden herleite, sondern älter als diese sei. Der Orden soll entstanden sein zur Zeit der kirchlichen Spaltungen im Altertum, als gelehrte und erleuchtete Männer sich durch einen hochheiligen Eid verpflichteten, die Tugend erzeugenden Lehren der christlichen Religion besser und reiner zu bewahren.
Sie nannten sich, da sie Johannes den Taufer zu ihrem Vorbilde erkoren, dem Johannes geweihte Bruder (Fratres Johanni sacri). Sie selbst wurden auch Meister genannt, die sich aus ihren Schalern Werkgenossen auswahlten, die collaboratores, Gesellen, wurden, wahrend den Schulern der Name discipuli, Lehrlinge, zufiel. Aus diesen drei Graden besteht die in der Urkunde bezeichnete Gesellschaft auch weiter die Meister gliedern sich in electi (Auserwahlte) und summi electi (Höchsterwahlte). Dagegen stellt die U. fest, daß alle anderen sogenannten Verbrüderungen, welche mehr oder andere Gradabteilungen haben, mit diesem Johannisorden in keinerlei Verbindung stehen. Unter diesen Lehrern, die sich mit Mathematik, Astronomie und anderen Wissenschaften beschäftigten, sei auch nach ihrer Zerstreuung ein reger Gedankenaustausch gepflogen worden. Um einen Zusammenhang des Bundes zu gewährleisten, wurde ein summus magister oder Patriarch als sichtbares Oberhaupt eingesetzt. Mit Genehmigung dieses Ordensoberen werden nun die folgenden Weisungen erlassen:

Die Leitung des Bundes wird den auserwählten Meistern übertragen. Sie haben dafür zu sorgen, daß die Ordensgesetze eingehalten werden, und den Orden nach außen hin zu verteidigen. Nur der Name fratres Joannaei, Johannisbruder, wird anerkannt, da diese Bruderschaft vor dem Jahre 1440 unter keinem anderen Namen bekannt gewesen ist. Aufnahmsfähig sollen nur Bekenner der christlichen Religion sein. Bei der Aufnahme dürfen keine körperlichen Peinigungen angewendet werden, sondern nur Prüfungsmittel, welche dazu dienen, die Geisteskraft, die Neigungen und die Gemutsart der Novizen zu erforschen. Zu den übernommenen Pflichten gehören auch die des Gehorsams gegen die weltlichen, auf gesetzliche Weise eingesetzten Obrigkeiten. Der Leitsatz des Ordens soll sein: "Omnes homines veluti fratres et propinquos ama et dilige" (Alle Menschen sollst du als deine Brüder und Nachsten lieben und schatzen) und "Deo quod Dei imperatori quod imperatoris" (sc. tribuito) (Gib Gott, was Gottes, dem Kaiser, was des Kaisers ist).
Die Geheimnisse des Ordens sollen dazu dienen, ohne Prunken wohlzutun und die Vorsatze des Ordens ohne Störung zu verfolgen. Als Festtag wird alljährlich der Johannistag (24. Juni) angesetzt. Als Ordensbruder wird nur anerkannt, wer unter Vorsitz eines auserwählten Meisters, in Gegenwart von mindestens sieben Brr., in die Geheimnisse eingeweiht wurde und imstande ist, seine Aufnahme durch Kenntnis der Zeichen und Erkennungsworte zu errweisen Hierbei werden auch die vom allgemeinen Gebrauche abweichenden Zeichen und Erkennungsworte der Bauhütten in Hamburg, Rotterdam, Middelburg und Venedig anerkannt, die auf "schottische" Weise eingerichtet sind. Von diesem Sendschreiben werden 19 Kopien verfertigt, die an alle Meisterkollegien versendet werden. Datiert: Colonia Agrippina (Köln) 1535, am 24. Tage des Monats Juni nach der christlichen Zeitrechnung. Das Schriftstuck ist unterschrieben von: Barmanus, Carlton, Jo Bruce, Fr. v. Upna, Cornelius Banning, De Coligny, Virieux, Johann Schröder, Hofmann, Jacobus Prepositus, A. Nobel, Ignatius della Torre, Doria, Jakob Uttinhove Falck, Niclaes van Noot, Philippus Melanchthon, Buyssen, Wormer Abel.

Um die Echtheit der Urkunde erhob sich ein langer und mit wissenschaftlicher Gründlichkeit geführter Streit. Insbesondere war es die Unterschrift Melanchthons, die in diesem Zusammenhange Großes Aufsehen erregte. Kloß (s. d.) war dann einer der ersten, der sie als Fälschung erkannte. Was in dieser Urkunde auffallen muß, ist einmal ihr positiver Inhalt, der nicht nur einen Versuch darstellt, dem Bund ein möglichst hohes Alter zu geben, sondern auch seine Ziele, seine Zusammensetzung, seine demokratischen Einrichtungen wesentlich einzuengen und das Märchen vom Unbekannten Oberen wieder lebendig werden zu lassen. Anderseits sind auch die Feststellungen im negativen Sinne wichtig, die Ablehnung eines Zusammenhänges mit Templerrittern u. a m., Stellungnahmen, die nur dann einen Sinn geben, wenn man die Freimaurerei des 18. Jahrhunderts mit ihrerTemplerlegende u. a. m. in Betracht zieht. Auch die Anspielung auf den Schottischen Ritus ist auffallend genug. Die fast unübersehbare Literatur über die K. U. hat daher als Endresultat die Verwerfung ihrer Echtheit ergeben.

Eine Abbildung der Urkunde findet sich bei Ferdinand Runkel, "Geschichte der Freimaurerei in Deutschland", Bd. I, 48.
Kolowrat, Grafen von,
böhmisches Adelsgeschlecht, aus dem im 18. Jahrhundert sechs Mitglieder zumeist Prager und Wiener Logen angehörten.
Kolowrat-Liebsteinsky, Franz Anton,
Graf von, * 1778, t 1861. Seit 1825 im Staatsministerium des Kaisers Franz als Gegengewicht gegen Metternich tätig, wirkte er in Prag als Stadthauptmann und eifriger Gegner der Freimaurer, indem er alle ihm bekannten Freimaurernamen, darunter auch seinen eigenen Vater, der Wiener Behörde bekanntgab.
Mit Hilfe von Lockepitzeln, so des Polizeikommissars Preißler, der in eine Prager Loge eingeschmuggelt wurde, wußte er ausführliche Darstellungen über die sogenannte "Ramifikation" der Freimaurer in Europa zu geben. Seinen Berichten legte er auch aufgefangene Briefe von Dresdner Logenbrudern bei, er errichtete auch in den böhmischen Badeorten, u. a. in Karlsbad, sogenannte Polizeilogen. in denen Briefe hervorragender Persönlichkeiten erbrochen und kopiert wurden. Auf diese Weise wurde z. B. der Briefwechsel Goethes und Karl Augusts von Weimar überwacht. K. legte auch für den Kaiser eine reichhaltige Sammlung von Freimaurerabzeichen usw. an, so daß Franz II. eine heute noeh erhaltene freimaurerische Sammlung von Großer Reichhaltigkeit besaß (Viktor Bibl, "Der Zerfall (Osterreichs", Band 1, 90).
Kolumbien
(Colombia), südamerikanische Republik. Das Land wurde oft von Burgerkriegen erschüttert, was auf die Entwicklung der Freimaurerei naturgemäß von ungunstigem Einfluß war. Dazu gesellt sich die durch die aüberordentlich schwierigen Verkehrsverhaltnisse und mangelnden Kommunikationen bedingte Isolierung der einzelnen Landesteile so daß eine innere organisatorische Geschlossenheit des Bundes als unmöglich bezeichnet wird. Die sehr ruhrige. 1917 begrundete National-Großloge mit Sitz in Baranquilla (Apartado postal 333) gehört der A. M. I. an. Diese Gran Logia National de Colombia anerkennt zwei andere kolumbianische National-Großlogen in Bogota, bezw. Cartagena. Sie zahlt in 10 Logen über 1600 Mitglieder.

Sehr ungeklärt liegen die Dinge in Cartagena. 1929 entstand an Stelle der dortigen National Großloge eine Gran Camera Simbolica de Cartagena, mit drei Logen. Zwei andere Logen schlossen sich zu einer Gran Logia Simbolica zusammen eine Loge, "Jerusalem", erklärte sich überhaupt als selbständig. Der Jahresbericht 1930 der Großloge von New York bemerkt zu diesen Verhaltnissen richtig: "Es kommt leider oft vor, daß freimaurerische Jurisdiktionen in Zeiten, die eine starke Front nach außen erfordern wurden, nicht in Harmonie miteinander leben können."
Die Gran Logia de la Republica de Colombia in Bogota (Apartado 347) hat sechs Logen, von denen eine in englischer Sprache arbeitet. Die G. L. gibt seit 1931 als offizielles Organ die "Revista Masonica" heraus.
In Cartagena befindet sich auch der Sitz des Supremo Consejo, des Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus von K.
Komitee für deutsch-Französische Annäherung,
wurde 1906 von Freimaurern aus Deutschland Frankreich, der Schweiz und Luxemburg gegründet, die der Anschauung waren, daß der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 weit genug zurückliege und daß es endlich möglich sein musse, eine Wiederannäherung der maurerischen Körperschaften der beiden Länder anzubahnen. Von diesem Komitee gingen die freimaurerischen Manifestationen (s. d.) aus. die bis zum Kriegsausbruch, mit Ausnahme 1910. alljährlich Freimaurer zahlreicher Länder zur Bekundung des Verständigungswillens vereinigten. Dem Komitee gehörten zu Beginn an: Charles Bernardin, Pont-à-Mousson, Frankreich; Dr. Heinrich Kraft, Straßburg; Josef Junck, Luxemburg; A. Dubesset, Paris; Antonin Laurent, Lyon; Hans Friedemann, Jena; S. G. Cahn, Colmar; Ed. Quartier - La - Tente, Neuenburg, Schweiz. Nach dem Weltkrieg veranstaltete das Komitee 1925 in Gemeinschaft mit der Allgemeinen Freimaurerliga (s. d.) eine Manifestation in Brussel. Seit 1927 besteht es ausschließlich aus französischen Freimaurern und Mitgliedern des deutschen Freimaurerbundes ,.Zur aufgehenden Sonne" (s. d.) und veranstaltet jeweils zu Pfingsten, abwechselnd auf französischem und deutschem Boden, Kundgebungen, die der Versöhnung von Deutschen und Franzosen dienen.
Kommandeur
(engl. Commander, frz. Commandeur), in manchen Hochgraden Titel des leitenden Würdenträgers. So als Oberhaupt einer Komturei der Knights Templar (s. d.). Großkommandeur, Vorsitzender (Großmeister) eines Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus u. a. m. Auch Bezeichnung einzelner Hochgrade
Kommune, Pariser,
1871, gab Anlaß zu einer Manifestation von Pariser Freimaurern Am 26. April versammelten sich im Théatre du Châtelet zahlreiche Brr., um über eine Vermittlungsaktion zwischen der Kommune in Paris und der Regierung Thiers in Versailles zu beraten.
Es war eine durchaus private Veranstaltung, deren Einberufung der Großorient aufs schärfste mißbilligt hatte. Dennoch war die Beteiligung sehr stark. "Manner des Friedens!", apostrophierte der Hauptredner, Thirifocq, die Versammlung, "die Freimaurer werden Soldaten sein! Sie mussen im Angesicht der Versailler die freimaurerischen Banner auf pflanzen, entschlossen, sie mit der Waffe zu schützen, wenn eine einzige Kugel die blauen Farben durchbohren sollte ! " Mit Fahnen und in voller maurerischer Bekleidung zog man dann zum Rathaus, brachte den Mitgliedern der Kommune den Wunsch nach Beendigung der brudermörderischen Kämpfe zum Ausdruck und erklärte durch Thirifocq, daß die erschienenen Maurer bereit seien, die Republik mit allen Kräften zu verteidigen. Am 29. April traten dann einige tausend Brr. auf der Place du Carrousel zusammen. Die weiße Fahne der Loge von Vincennes mit der Inschrift: "Liebet Euch untereinander ! " voran, zogen sie, geschmückt mit den farbigen Bändern der verschiedenen Grade und Systeme, mit Abzeichen und Schurzen, abermals zum Hôtel de Ville, dann über die Boulevards zum Triumphbogen.
Auf der Place Beauveau wurde einer der Teilnehmer von einer aus der Richtung Versallles kommenden Granate getötet. Parlamentäre.
40 Stuhlmeister und Würdentrager, begaben sich gleichwohl weiter. Zwischen der Porte Maillot und der Porte Bineau wurden die Logenfahnen auf die Wälle gepflanzt. Als die Deputation an der Brücke von Courbevoie anlangte. erteilte der General Montandon einer dreiköpfigen Abordnung die Erlaubnis. die Absperrung zu passieren und zu Thiers zu gehen. Die Unterredung verlief aber ergebnis los. Auch diese Demonstration wurde vom 0rdensrat des Grand Orient aufs heftigste getadelt. nachdem seine Versuche, sie zu verhindern. gescheitert waren.
Kommunismus,
s. Bolschewismus.
Konferenzen
hießen in der Strikten Observanz Besprechungen, die der Generalgroßmeister Herzog Ferdinand von Braun schweig 1778 in Kopenhagen und Maltis holm (Schweden) über die Frage der Wahl des Herzogs von Södermanland zum Heermeister der siebenten Provinz und andere Fragen abhielt. Auch die dem gleichen Thema geltenden Verhandlungen, die ein Jahr vorher zwischen schwedischen Abgeordneten und solchen des Herzogs von Braunschweig in Hamburg stattgefunden hatten, wurden als K. bezeichnet. Bei diesem Anlaß wurde die Vereinigung der Schwedischen Maurerei mit der Strikten Observanz vereinbart (s. Konvente; 7. Wolfenbüttel).
Konfessionalismus in der Freimaurerei,
die Verpflichtung zu einem bestimmten Glauben seitens einzelner Lehrarten, wird vom .,Allgemeinen Handbuch der Freimaurerei", 3. Auf lage, als "mit der Gewissens- und Glaubensfreiheit der wahren Toleranz unvereinbar und daher der wahren Freimaurerei fremd" bezeichnet.
Kongo,
s. Belgisch - Kongo und Fran zösisch-Aquatorialafrika.
Kongreß der Vereinigten Staaten von Nordamerika
Dem "New Age Magazine" zufolge waren 1928 von 435 Mitgliedern des Repräsentantenhauses 314, von 96 Senatoren 60 Freimaurer