Maçonnieke encyclopedie-K.
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Een ogenblik !
KITCHENER OF KHARTOUM HORATIO HERBERT.
K. R. D. H.,
KLAPKA, GEORG,
KLAPROTH, MARTIN HEINRICH,
KLASSIKER DER DEUTSCHEN FREIMAUREREI,
KLEIN, HERMANN,
KLEINODIEN
KLEIST
KLEMENS AUGUST, HERZOG VON BAYERN,
KLERIKALE AKTEN,
KLERIKALISMUS,
KLERIKAT, KLERIKALES SYSTEM.
KLERIKER
KLINGER, FRIEDRICH MAXIMILIAN V.
KLOPTRHYTHMEN.
KLOPSTOCK, FRIEDRICH GOTTLIEB,
KLOß, GEORG BURKHARD,
KLUB,
KNAACK, WILHELM,
KNEISNER, FRIEDRICH,
KNEPH, WELTEI,
KNIE.
KNILE AND FORK DEGREE,
KNIGGE, ADOLPH FREIHERR VON,
KNIGHT
KNIGHT COMMANDER OF THE COURT OF HONOUR,
KNIGHTHOOD,
KNIGHTLY GRADES
KNIGHTS OF COLUMBUS,
KNIGHTS OF MALTA,
Kitchener of Khartoum Horatio Herbert.
Lord, britischer Feldmarschall, * 1850, t 1915, während des Weltkrieges mit dem bei den Orkneyinseln versenkten Kriegsschiff "Hampshire" untergegangen. K. tat sich besonders in Kolonialfeldzugen hervor, besiegte den Mahdi in der Schlacht bei Omdurman und beendete den Burenkrieg. Er war Past-Großaufseher der Großloge von England und DifitriktsGroßmeister für Ägypten und den Sudan und einer der Stifter der Drury Lane Lodge Nr. 2127 in London. Logen in London, Bolton Simla und Kairo tragen seinen Namen.
K. R. D. H.,
im Englischen Abkurzung von Knight Kadosh, Ritter Kadocch.
Klapka, Georg,
ungarischer Freiheitskampfer, * 1820 t 1892, nahm am ungarischen Unabhängigkeitskrieg 1848/49 als General teil und verteidigte die Festung Komorn, fluchtete dann nach Italien und Frankreich und kehrte erst 1867 nach Ungarn zurück, nachdem er 1866 auf Aufforderung Bismarcks in Oberschleien eine ungarische Legion gebildet hätte, die aber nicht mehr in Aktion trat. In Turin schloß er sich der Loge "Dante Alighieri" an, trat 1869 der Budapester Loge "Matthias Corvin" bei und war Vorsitzender des Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus in Ungarn.
Klaproth, Martin Heinrich,
Professor der Chemie an der Berliner Universität, *1743, t 1817, Entdecker der seltenen Metalle Uran, Zirkon, Titan, Tellur, Zer, gehörte seit 1776 der Loge "Zur Eintracht" in Berlin an und war Zugeordneter National-Großmeister der Drei Weltkugeln" .
Klassiker der deutschen Freimaurerei,
s. Lessings Herder, Fichte, Goethe,
Klein, Hermann,
Musikkritiker, Schriftsteller und Journalist, Mitarbeiter des "Manchester Guardian"; "London News" und "New York Herald", berühmter Gesangsprofessor, Verfasser hervorragender Fachwerke, Übersetzer vieler Operntexte sowie von Liedern von Schubert und Schumann, ist Past-Grand-organist der Großloge von England
Kleinodien
(engl- Jewels, frz. Bijoux) heißen in der Bausymbolik der Freimaurer zwei Gruppen von je drei symbohschen Werkzeugen usw. Man unterscheidet die sogenannten drei beweglichen K.: Winkelmaß, Wasserwaage und Senkblei, die gleichzeitig ale Abzeichen des Meisters und der beiden Aufseher gelten und mit den Personen wechseln, und die drei unbeweglichen der Arbeit: rauher Stein, behauener Stein und Reißbrett, die wiederum auch Lehrling, Gesellen und Meister symbolisieren.
Als K.wird auch dasLogenabzeichen (Bijou) bezeichnet.
Kleist
1. Ewald Christian von, der Dishter des "Frühlings" und der "Ode an die preußische Armee" in einer Zeit, als Dichten unter Offizieren noch als Schande galt, * 1715, t 1759, starb als preufüscher Major an den in der schlacht von Kunersdorf erlittenen Wunden in Frankfürt a. d- Oder. Wo er aufgenommen wurde, ist unbekannt. Die Loge "Zum aufrichtigen Herzen" in Frankfürt a. d. O. setzte ihm 1779 auf dem Friedhof ein Denkmal.
2 Friedrich Heinrich Ferdinand, Graf von Nollendorf, preußischer General, ' 1762, t 1823, befehligte 1812 eine Brigade des Yorckschen Korps, 1813 General Leutnant und Kommandeur des 2. Korps, entschied, als er nach der Schlacht bei Dresden bei Nollendorf in den Rücken der Franzosen fiel, die Schlacht bei Kulm zugunsten der Verbündetens befehligte bei Leipzig den linken Flügel der böhmischen Armee, am Sieg bei Laon und bei der Einnahme von Paris hervorragend beteiligt, 1821 Generalfeldmarschall, war Ehrenmitglied der Loge " Zum den drei Degen" in Halle und affiliert bei der Feldloge "Friedrich zur Vaterlandsliebe".
3. Heinrich v., einer der größten deutschen Dramatiker, * 1777, t 1811. In einer Erzählung, die er acht Tage vor seinem Freitode schrieb, "Magister Dunkelklar", findet sich folgende Stelle: "Ich klopfte an die Ture durch alle Tonarten, ich klopfte selbst den Freimaurerakkord, aber niemand rief Herein ! " Ein Beweis fehlt bis heute, daß auch H. v. K. Mitglied des Bundes gewesen ware.
Klemens August, Herzog von Bayern,
seit 1725 Kurfürst von Köln, * 1700 zu Brussel, t 1761 zu Ehrenbreitstein. Für die Annahme, der Kurfürst sei bis zum Erscheinen der ersten papstlichen Bannbulle gegen die Freimaurer (1738) Mitglied des Bundes gewesen, fehlen ebenso die Beweise wie für die oft aufgestellte Behauptung, er habe etwa 1740 den Mopsorden mitgestiftet.
Klerikale Akten,
auf das Klerikat (s. d.) bezügliche Schriftstucke, die sich in freimaurerischen Archiven zu Berlin, Rostock, Königsberg, Braunschweig, Dresden, Darmstadt, im Haag, so wie auszugsweise in verschieden en Verraterschriften erhalten haben. Ihr Inhalt geht von der im Klerikat eingeschlossenen Lehre aus. jeder Mensch könne tiefere Kenntnis von Gott erlangen, wenn er sich vom Schlamm des Irdischen befreie und seinen Geist aus dem Banne der Materie zu lösen versuche. Die Kleriker verweisen als Beispiel auf die Essaer als Träger dieser Fähigkeiten, deren Kenntnisse durch sieben syrische Christen dem Templerorden vermittelt worden seien. Nach Aufhebung des Ordens habe sich der Geheimbund der Freimaurerei als Hulle bedient. Daher könne auch niemand in die Geheimnisse des Klerikats eingeweiht werden der nicht die höchsten Freimaurergrade besitze. Dle Akten enthalten die Regeln für die Kleriker, deren Zahl nie mehr als 70 betragen durfe. Die Kenntnisse wurden in drei Graden vermittelt. Diese waren:
1. der des Hochschotten, der das Gelübde der Verschwiegenheit und eines tugendhaften Lebens abzugeben hatte und dem unter dem Symbol des Zerstörten Tempels das Schicksal des Templerordens vorgestellt und das durch die sieben syrischen Christen bewahrte Licht durch den 'flammenden Stern versinnbildlicht würde;
2. das Noviziat, der Novize, der im Stile mittelalterlicher Priesterweihe unter Psalmengesang und Gebet initüert wurde und dabei durch den Conductor noviciorum eine alchimistisch-theosophische Schöpfungsgeschichte übermittelt erhielt. Den Abschluß bildete
3. das Kanonikat, die volle Weihe. Diese vollzog sich um Mitternacht in einer Kapelle unter alchimistischen Handlungen, mit einer Salbung, der Einkleidung in die Ordenstracht wobei das kleine magische Kreuz und ein Ring verliehen wurden. Der Unterricht der Kanoniker war teils historisch, teils magischokkult. In den Unterrichtsakten findet sich die "Philosophia hermetica" von Frederico Gualdo, einem Rosenkreuzer, der sich ein Alter von 400 Jahren gab, die er seinem geheimen Lebenselixier danken wollte. Eine zweite bedeutsame Lehrschrift der Kleriker ist die T. abula Chaeremonis sacerdotis et philosophi memphici de mysterüs die sich auf der alchimistischen Schrift Tabula Smaragdina aufbaut. Eine Kopie dieser Schrift in Latein findet sich im Archiv der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutsehland.
Woher Starck diese grundlegenden Akten hatte, ist strittig. Soweit es sich um geistliche Handlungen dreht, ist deutlich eine Übersetzung katholischer Priester- und Mönchsweihen ins Protestantische erkennbar. Deshalb wurde ja auch Starck vorgeworfen, er habe durch sein System dem Katholizismus in Deutschland neue Wege erschließen wollen. Während man zu Lebzeiten Starcks die K.A. für ein Falschungsprodukt hielt, neigt Runkel ("Geschichte der Freimaurerei in Deutschland", 1931, I. 299) der Meinung zu, Starck habe die Akten aus Petersburg von dem Kapitelmitglied Pylades, d. i. der Uhrmacher S Gharger, erhalten, was dieser auch brieflich bestätigt habe. Nun erwähnt aber bereits Ridel ("Wörterbuch", 1817) unter "Pylades", daß Schürger eine von Starck abhängige Persönlichkeit war, so daß der bestätigende Brief nicht viel beweisen kann. Die Herkunft der Akten bleibt also in Dunkel gehüllt.
Klerikalismus,
s. Katholizismuß.
Klerikat, Klerikales System.
Der Templerorden unterstand in geistlichen Dingen ursprunglich dem Patriarchen von Jerusalem. 1172 erhielt er vom Papst Alexander ÜI. die Gerechtsame, eigene Priester mit Ordensgelubde anzunehmen, so daß seither ein Klerikat des Templerordens bestand. Die Kleriker besorgten neben ihren geistlichen Geschäften als Schriftgewandte auch den Briefwechsel, die Rechnungsprüfer u a Außerdem standen die Kleriker im Rufe besonderer magischer und alchimistischer Fähigkeiten.
Die Selbstverständlichkeit, mit der der weltliche Teil des Templerordens, die Strikte Observanz, durch den Freiherrn v. Hund (s. d.) und die Seinigen falschlich als Fortsetsung der Alten Templer hingestellt wurde, findet ihr Gegenstück in der "Wiedererweckung" des geistlichen Zweiges des Ordens durch den zu Schwerin geborenen evangelischen Geistlichen Johann August Starck (s. d.). (Es ist bemerkenswert, das der Katholische Ritterorden der Templer im weltlichen und geistlichen Zweige von je einem Protestanten erweckt wurde, denen beiden nachgesagt wurde, sie hatten in Paris die katholische Taufe empfangen ! )
Starck, der 1776 als kaum Fünfunddreißigjähriger bereits Oberhofprediger, Generalsuperintendent und Ordinarius der Theologie in Königsberg war, konnte sich dort nicht durchsetzen und erhielt 1777 eine Stelle in Mitau. Hier versteifte sich sein bisheriger fortschrittlicher Sinn, der ihn in Kampfstellung gegen den "Magus des Nordens", Hamann, gebracht hatte, zu deutlicher Orthodoxie. Auch in Mitau gefiel es ihm nicht. 1781 gelang es ihm endlich, als Oberhofprediger nach Darmstadt zu kommen. Er war 1761 als Student in Göttingen in eine französische Militarloge aufgenommen worden und dann nach Petersburg gegangen, wo er die Idee zur Gründung des K. gefaßt zu haben scheint. 1767 trat er durch den Rostocker Stuhlmeister, Joachim Heinrich von Schröder, mit Hund in Verbindung. Während dieser Verhandlungen gründete er das klerikale Kapitel zu Wismar.
Grundlage bildete die dortige Loge "Zu den drei Löwen". Der Altar wurde von katholischen Priestern geweiht. Die Brr. dieses, mit den Gold- und Rosenkreuzern nahe verwandten. Templerei mit Theosophie verquickenden, sogenannten "K. S.", die Kleriker (fratres clerici), waren, der Ordenslegende zufolge, angeblich Nachkommen der Essaer (s. d.), die im Heiligen Lande mit der Erforschung der geheimen Kenntnisse der Natur sich beschaftigten und zu hoher Wissenschaft, zu gröBerer Vollkommenheit gelangt seien. Sie hatten sich dann durch Vermittlung des Heiligen Bernhard mit dem Tempelherrenorden verbunden und eine besondere Regel erhalten und wären die eigentlichen Bewahrer der Gesetze und Geheimnisse des Ordens geblieben. Bei der Aufhebung des Tempelherrenordens hatten sie dessen geheimste Nachrichten und Urkunden in Verwahrung genommen und viele Kostbarkeiten gerettet, in deren Besitz sie sich teilweise immer noch befanden.
Die "fratres clerici" besaßen die letzten Aufschlusse aller Geheimnisse der natürlichen und göttlichen Magie und Alchimie. Es bestehe ein geheimes Hochkapitel von geweihten Klerikern, die die wahren "Unbekannten Oberen" der Freimaurerei und die eigentlichen Leiter des "Innersten Ordens" seien. Der Heermeister, Graf Sackville (s. d.) in Italien, der eine solche Wurde nie bekleidete habe die Geheimnisse durch den berühmten Kupferstecher Natter (s. d.) nach Petersburg gelangen lassen, wo sie in einem Kapitel bearbeitet würden. Starck behauptete, diesem anzugehören und auf Grund seines hier erlangten Wissens das System der "Strikten Observanz" gründlich verbessert zu haben. Sein System hatte über den maurerischen Graden drei höhere Stufen:
1. Hochschotte;
2. Novize;
3. Kanonikus.
Starck nannte sich "Archidemides ab Aquila fulva" und bezeichnete sich als Kanzler des "Klerikats". Als er die Beziehung zu v. Hund (s. d.) aufnahm, um den angestrebten Ein fluß in der "Strikten Observanz" zu erlangen war dieser sehr einverstanden, die Beziehungen auf breite Basis zu stellen, da er hoffte von Starck die Kenntnisse zu erlangen, die ihr, selbst so sehr abgingen.
Starck stellte die erstaunliche Bedingung daß die Kleriker über den Logen der "Strikten Observanz" stehen und unmittelbar dem Provinzial-Großmeister (Heermeister) unterstellt werden sollten, welche Würde er anscheinend, ohne dies natürlich deren Träger, v. Hund zu verraten, selbst anstrebte. Durch Vermittlung des Mecklenburgers v. Raven (s. d.), der ale Prior in Wismar die Hauptstütze der Kleriker in Deutschland war, kam auf dem Konvent von Kohlo (1772) der Pakt (Pactum fundamentale) zustande, denzufolge sich die Kleriker mit der "weltlichen Branche", dem Hundschen System, ,wiedervereinigten".
In diesem Pactum fundamentale zwischen Sr. gochwürden und Gnaden dem Herrn Heermeister---'' "und dem Hochwürdigen Capitelo Canonicorum regularium der siebenten Provinz -" der von Hund für die weltliche Branches von Raven und Starck für die Kleiker unterzeichnet wurde, sprachen sich beide die Anerkennung der Regelmäßigkeit aus und die Art der Zusammenarbeit fest. Das Schriftstück ist "e Sede Magistrali in Conventa Separato Ordinis" vom Trinitatistag 1772 datiert. Dieser Pakt wurde geschlossen, trotzdem Schubart (s- d-) sich dagegen aus begreiflichen Gründen ausgesprochen hatte.
Der Generalkonvent zu Kohlo in der Niederlausitz bestätigte ihn, wobei den Klerikern wesentliche Zugeständnisse gemacht wurden. Sie behielten ihre Kapitel-Einrichtungen, bekamen das Monopol für geistliche handlungen bei den Fratribus equitibus militiae Christi ( !), sie durften auch "in Ausübung der den fratribus elericis" einst gegebenen "Privilegü" geistliche Handlungen an Personen vollziehen, die mit dem päpstlichen Interdikt belegt waren, sie konnten den gegen Ritter verhängten 0rdensbann 40 Tage lang aufhalten, sie wählten durch ihren Prior den Heermeister mit, hatten die Wahl des Priors nur zur Bestätigung vorzulegen, sie behielten ihr "Gebeimnis'' und hatten dem weltlichen Zweig keine Abgaben zu leisten.
Die Ritter wurden durch sie auf die Ordensregel des heiligen Bernhard von Clairvaux in Pflicht genommen u. a m.
Über den geistigen Inhalt und das Ritual dieses klerikalen Systems s. Klerikale Akten. Die stark katholisierenden Tendenzen müssen in einem Milieu, das vorzugsweise evangelisch war, eigentümlich anmuten. Den geistigen Aufbau seines Systems hat Starck in einem Briefe an die Prinzen von Hessen und Mecklenburg 1778 klargelegt.
Es ist die dem Zeitgeiste entsprechende christliche Mystik, in dunkle, vieldeutige Sätze gekleidet- Das Vermögen des "Schlüsselträgers" wirkt im ganzen Universo. Starck kennt die magischen Geheimworte, warnt aber zugleich vor Faustens Höllenzwang. Der Brief ist ein Meisterwerk der Verschleierung und Andeutung des Besitzes besonderer magischer Geheimkräfte.
Zerwürfnisse im Orden, zumal mit Mitauer Brüdern, die ihm seine Akten mit dem versprochenen geheimen Wissen mit Gewalt abnehmen wollten, veranlaßten Starck später zur Abfassung seines gegen die Strikte Observanz gerichteten Saint Nicaise (s. d.) (1786). Er und Raven legten aber schon viel früher ihre Ämter nieder. und so kam es schon 1778 wieder zur Trennung der beiden "Branchen". Mit der Strikten Observanz verschwand dann auch das K
Daß die Grundlagen, auf denen es arbeitete, ebenso gefälscht waren wie die der Strikten
Observanz, unterliegt keinem Zweifel. Einen moralischen Maßstab anlegen wollen, hieße aber den handelnden Personen Unrecht tun. Es war die Gründerzeit der Systeme Jeder vom Gründungsfieber Erfaßte schuf sieh seine Legende. Die stark katholische Farbung des systematischen Aufbaues des K. hat oft die Frage aufwerfen lassen, ob hier nicht von weitblickenden Instanzen des Papsttums der Versuch einer Missionstätigkeit im evangelischen Deutschland auf dem Wege des Freimaurertemplertums versucht wurde Maßgebende Forscher (zuletzt Ferdinand Runkel) verneinen sie entschieden.
Kleriker
(fratres Clerici Ordinis Templariorum), Brr. des Klerikalen Systems (s. d.) des Freiherrn von Starck.
Klinger, Friedrich Maximilian v.
deutscher Dichter, * 1758, t 1831, Freund Goethes, Verfasser von "Sturm und Drang" das einer ganzen Literaturepoche den Namen gab, Feuergeist, Kraftgenie, später Offizier im Stabe des Großfürsten Paul von Rutland, Generalleutnant und Kurator der Universität Dorpat, wurde 1779 in Zürich Mitglied der Loge "Modestia cum libertate". Das Drama "Der Derwisch" verrat in seiner ganzen Auffassung freimaurerische Einflusse. In einem Gespräch mit dem Sultan sagt der Held: "Lieber Sultan der Orden hat das Gute, daß, er für keinen Sultan gemacht ist, und kein Sultan für ihn Denn Weisheit, Schönheit, Stärke sind die Pfeiler, worauf der Orden ruht, dazu gesellen sich Wohltätigkeit, Gerechtigkeit und Liebe, ich für meinen Teil verband die Freude mit."
Kloptrhythmen.
Die charakteristischen Rhythmen des Freimaurers sind in der Musik zahlreich verwendet worden. So besonders in der Ouvertüre der, Zauberflöte", ebenso auch in der Oper "Osiris" von Johann Gottlieb Naumann, und in zahlreichen Freimaurerliedern. In A. Q. C. 1915 wurde die Behauptung aufgestellt, daß der bertühmte drahtlose Hilferuf S. O. S. nichts anderes sei als der freimaurerische Klopfrhythmus. Diese Behauptung ist jedoch hinfallig, da dieses Hilfszeichen drei willkürlich zusammengestellte Morse-Gruppen darstellt, für die erst später, sowie bei der Unterlegung der Texte militärischer Hornsignale, die Worte "save our souls" oder "send out succour" unterlegt worden sind (s. auch Freimaurerrhythmen in der Musik).
Klopstock, Friedrich Gottlieb,
* 1724, t 1803, Dichter des "Messias", war Mitglied der Loge "Zu den drei Rosen" in Hamburg, in die auch Lessing aufgenommen wurde.
Kloß, Georg Burkhard,
* 1787, t l854, Professor der Medizin, praktischer Arzt in Frankfürt a. M., Bibliograph. 1805 wurde er als Lufton in der Loge "Zur Einigkeit" in Frankfürt aufgenommen, seit 1828 deren Meister vom Stuhl, 1836 Großmeister des Eklektischen Bundes. Ais Sammler alter Drucke, die er später seiner Vaterstadt Frankfürt vermachte, verstand er es auch, eine für die damalige Zeit aufsehenerregende freimaurerische Büchersammlung zusammenzubringen, die nach seinem Tode von seinen Erben an den Prinzen Friedrich der Niederlande, den damaligenGroßmeister des Großostens der Niederlande, verkauft wurde. Gelegentlich seines fünfzig
jährigen Maurerjubiläums schenkte der Prinz die "Bibliotheca Klossiana" dem Großosten der Niederlande; sie bildet den Kern der Bibliothek im Großlogenhaus im Haag. K. studierte mit heißem Eifer die Quellen und Urkunden der freimaurerischen Geschichte. Das ergab vor allem eine kritische Untersuchung der sogenannten "Kölner Urkunde", deren Echtheit er in der Altenburger Zeitschrift für Freimaurerei ablehnte.
1842 gab er die Annalen der Loge "Zur Einigkeit", Frankfürt
a. M., heraus, die aber leider nur bis zum Jahre 1811 geführt sind. 1843 erschien seine "Bibliographie der Freimaurerei und der mit ihr in Verbindung gesetzten geheimen Gesellschaften". Sein Hauptwerk ist das 1846 erschienene Buch: "Die Freimaurerei in ihrer wahren Bedeutung, aus den alten und aechten Urkunden der Steinmetzen, Masonen und Freimaurer nachgewiesen". Weitere Werke: "Geschichte der Freimaurerei in England, Schottland und Irland..." (1847) sowie ein zweibändiges Werk, "Geschichte der Freimaurerei in Frankreich" (1852/53). K. war der Begründer der ernsthaften deutschen freimaurerischen Geschichtsforschung, auf dessen Werken auch heute noch verlaßlich weiterzubauen ist. ,Praeceptor Latomorum Germaniae" wird er im Nachruf seiner Großloge genannt.
Als Stuhlmeister war er ein aufrechter Kampfer für wahre humanitäre Freimaurerei; seine
aufsehenerregende Schrift "Über die Unstatthaftigkeit des Versuchs, ein positives Christentum in die Freimaurerlogen hineinzuziehen" spielte im Streit um die Judenfrage eine Große Rolle.
Klub,
s. Club.
Knaack, Wilhelm,
berühmter deutscher Komiker, * 1829, t 1894, hatte namentlich in Wien Große Erfolge, wurde 1854 in der "Vereinten Loge" seiner Vaterstadt Rostock aufgenommen.
Kneisner, Friedrich,
Rektor i. R. in Hamburg. * 1860, hervorragender freimaurerischer Historiker ("Geschichte der Freimaurerei in Deutschland", "Geschichte der Großloge von Hamburg, der Provinzial-Großloge von Niedersachsen" u. a m.). 1887 in der Hamburger Loge "Boanerges zur Bruderliebe" auf
genommen, jetzt .,Zu den drei Rosen". Seine geschichtlichen Darstellungen zeichnen sich
durch genaueste Aktenkenntnis und über den Dingen stehende Objektivität besonders aus.
Kneph, Weltei,
geflugeltes Ei.
1. Symbol des 95. Grades (Souveranes Sanktuarium) des Memphis-Ritus.
2. The K., Name einer Zeitschrift des Yarkerschen Sanktuariums für Großbritannien.
Knie.
Das Niederknien in einem besonders feierlichen Augenblick der Aufnahme ist in einzelnen Großlogen, nicht in allen, üblich. Nach der Uberlieferung wurde in den alten Steinmetzbauhütten bei der Aufnahme das linke Knie entblößt. Die Erklärung des Katechismus auf die Frage "Warum wurde Dein linkes Knie entblößt? lautet: "Weil mein linkes Knie die schwachste Stelle meines Körpers ist" und weil ein Lehrling die schwächste Stelle der ganzen Maurerei ist." Der Wiener Archaologe Anton Mailly verweist darauf, daß die Steinmetzen ihre Heimlichkeiten besonders gerne im Bildschmucke der von ihnen errichteten Gotteshauser verwendeten. So erklärt er auch das nackte Knie der Heilandsfigur im Tympanon des Riesentors der Wiener Stephanskirche als einen Hinweis auf eine derartige versteckte, nur dem Eingeweihten verständliche Heimlichkeit. Dieser Meinung schließt sich auch Otto Boehn (,Von geheimnisvollen Maßen, Zahlen und Zeichen" Verlag Sporn, Leipzig 1929) an.
Knile and Fork Degree,
Messer- und Gabelgrad. Satirische Bezeichnung für jene Freimaurer, denen die Genusse der Tafel wichtiger sind als die freimaurerische Arbeit. Der Ausdruck geht auf Laurence Dermott zuruck, der von jungen Brr. spricht, denen die Handhabung von Messer und Gabel mehr Genugtunung bereitet als Winkel und Zirkelmaß.
Knigge, Adolph Freiherr von,
Schriftsteller (bekanntestes Werk "Über den Umgang mit Menschen", daneben vor allem Romane), * 1752, t 1796, geistiger Sturmer und Dranger, Gegner der Despotie, Pazifist, Kosmopolit und Patriot, nahm mit kraftvoller Begeisterung an den freimaurerischen Bestrebungen seiner Zeit teil, er schloß sich der "Strikten Observanz" an (Kassel: ,Zum gekrönten Löwen", Hanau: "Wilhelmine Caroline") und führte als Eques a cygno eingehende Korrespondenzen mit deren Führern, aber auch mit jenen der Rosenkreuzer. Auf den Konventen von Braunschweig, Wolfenbüttel, ebenso in Wilhelmsbad trat er gegen die Zerrissenheit der Freimaurerei, für Abhilfe auf dem Wege gründlicher Reformen ein. Im Dienste der Königlichen Kunst unternahm K. zahlreiche Reisen. Ferdinand Josef Schneider nennt ihn den wahrhaft ewigen Juden in Ordensangelegenheiten. Der Marquis Constanzo führte ihn in Frankfürt dem Illuminatenorden (s. d.) zu.
Unter dem Ordensnamen Philo war er in diesem einige Zeit mit leidenschaftlicher Hingabe als Propagandist, Reklamechef, innerer Reformator tätig. Das Illuminatentum erhielt eigentlich erst durch K.s "Neuen Ordensplan" ein festes Gefüge und geistige Kraft, die ihm sein Stifter Weishaupt nicht hatte geben können. K. war es, der den rationalistischen Charakter, den das Illuminatentum vor seinem Beitritt hatte, mit dem irrationalen Inhalt der Freimaurerei durch deren Aufnahme in den Orden verband, den Typus des "Illuminatenfreimaurers" schaffen wollte. Er wardann auch an der Ausarbeitung der Grundlagen des "Eklektischen Bundes" beteiligt.
Dr. Joseph Popp nennt ihn ("Freimaurermuseum", Bd. VI) den hauptsachlichsten Verfasser der "Eklektischen Bundesakte", d. h., "einen der Schöpfer des modernen Freimaurerwesens". In seinen letzten Lebensjahren stand er im Kampf gegen die Denunzianten Prof. Alois Hoffmann Wien, und den Leibarzt Zimmermann
Hannover (s. beide).
Knight
(engl) Ritter. in zahlreichen Hochgraden, Rittergraden (s. d.), engl. Knightly Grades, z. B. K. of St. Andrew, K. of the brazen Serpent, K. of the East, K. of the East and West, K. of the EIoly Sepulchre, K. of the red Eagle, K. of the Sun, K. of the Tabernacle, K. of the Temple,
Knight Commander of the Court of Honour,
ausschließlich in Amerika existierender Ehrengrad des A. u. A. Schottischen Ritus, der verdienten Trägern des XXXIII. Grads verliehen werden kann.
Knighthood,
Ritterschaft, s. Rittergrade.
Knightly Grades
(engl.), Rittergrade.
Knights of Columbus,
s. Columbusritter.
Knights of Malta,
s. Ritter von Malta.