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Een ogenblik !

KATHOLIZISMUS, KATHOLISCHE KIRCHE.
KATEC, JANKO,
KATSCH, FERDINAND
KAUNITZ, WENZEL FÜRST V
KAYSER, PAUL ANTON,
KAYSER, PHILIPP CHRISTOPH,
KAZIMIROVIC, RADOVAN N.,
KAZINESY, FRANZ,
K.C.C.H.,
KEAN, EDMUND,
KEDRIN, EUGEN,
KEITH, JAMES,
KEKULE VON STRADONITZ,
KELCH DER BITTERNIS
KELLE
KELLE ODER KRENZ
KELLER LUDWIG,

Katholizismus, Katholische Kirche.
Der Kampf der k. K. gegen die Freimaurerei setzte mit einer Konferenz ein, die zwei Jahre nach Gründung der ersten Loge in Rom auf Veranlassung der Sacra Congregatio Inquisitionis von den Leitern der drei papslichen Kanzleien, Ottoboni, Spinola und Zondadori am 25. Juni 1737 abgehalten wurde. Die Berliner "Vossische Zeitung" (1737, Nr. 85) berichtete bereits unterm 30 Juni aus der Lombardei, "das heilige Amt der dasigen Inquisition, bei welchem die errichtete Gesellschaft der Freimaurer denunciiret worden", habe "geurteilet, daß darunter ein heimlicher Molinismus oder Quietismus verborgen seyn müsse". Man habe ,.auch bereits die gerichtliche Verfolgung wider diese Brüderschaft angefangen und verschiedene Personen in Verhafft genommen, ob man der gleich große Ursache zu zweifeln hat, daß ihre Grund-Sätze mit einigen Erleuchtungen und hohen Betrachtungen, welche bei dem Molinismo und Quietismo zu finden, solten in Vergleich zu stellen seyn".
Am 28. April 1738 erließ Papst Clemens XII. die erste Bulle gegen die Freimaurerei, die mit den Worten begann: "In eminentia postolatusspecula." Sie beinhaltete die "Verdammung der Gesellschaft oder der heimlichen Zusammenkünfte Freimaurer genannt, unter Strafe des mit der Tat sofort eintretenden Bannes, von dem die Lossprechung das Sterbebett ausgenommen dem höchsten Oberhaupt der Kirche vorbehalten bleibt". Vorgeworfen wurde der Freimaurerei in dieser Bulle, daß bei ihren Zusammenkünften "Menschen aller Religionen und Sekten , mit dem an gemaßten Schein einer gewissen Art von natürlicher Rechtschaffenheit zufrieden, durch ein enges und geheimnisvolles Bündnis naeh festgestellten Gesetzen und Gebrauchen sich miteinander verbünden und zu gleich im geheimen wirken, indem sie sowohl durch einen auf die Heilige Schrift abgelegten Eid als durch Androhung schwerer Strafen zu einem unverbrüchlichem Stillschweigen verpflichtet werden".
Trotz der Schwere der Kampfansage gegen die "Ketzerei" tat die Bulle nicht überall die gleiche Wirkung. Eine Reihe von Fürsten, so König August von Polen, trachteten, ihr kräftigsten Nachdruck zu verschaffen. Für das weltliche Herrscherreich des Papstes erließ Kardinal Firrao ein besonderes Edikt, in welchem Exkommunikation, Güterkonfiskation und Todesstrafe angedroht wurde. In Spanien Portugal und Florenz (s. alle diese) verzeichnete die Freimaurerei bald ihre ersten Märtyrer.
Eine in Dublin erschienene Verteidigungeschrift "Relation Historique..." wurde von der Inquisition zur Verbrennung durch Henkershand verurteilt; das Urteil wurde am 2S. Februar 1739 in Rom auf öffentlichem Platz vollzogen.
In anderen Staaten dagegen, z. B. in Frankreich und den habsburgischen Erblanden, wurde die Bulle nicht kundgemacht. Trotzdem begannen auch in Wien und Paris Freimaurer verfolgungen.
Eine zweite Bulle gegen die Freimaurerei erließ Benedikt XIV. am 18. Mai 175l (.,Providas"). Auch sie verurteilte die Freimaurerei lediglich aus religiösen Gründen, namentlich wegen des Toleranzgedankens der "Alten Pflichten" von 1723. Wenn der Papst sagte: "Da in derlei Gesellschaften und Konventikeln Leute jeder Religion und jeder Sekte sich zusammengesellen, kann der Reinheit der katholischen Religion ein Großer Schaden zugefügt werden...", so zielte das deutlich auf Andersons Charakteristik der Maurerei als "Mittelpunkt der Vereinigung und das Mittel, treue Freundschaft unter Personen zu stiften die sonst in beständiger Entfernung hatten bleiben müssen", aber auch auf die "Religion, in der alle Menschen übereinstimmen".
Die Folgen dieser Bulle waren in manchen Ländern noch schwerwiegender als die der ersten. In Spanien wurden Freimaurer von der Inquisition eingekerkert. Ferdinand VI. erklärte in einem Dekret alle Mitglieder des Bundes als Hochverrater und des Landes verwiesen. Der Franziskaner Fra Joseph Torrubia (s d.), Zensor und Revisor der Inquisition zu Madrid, ließ sich, nachdem er vom päpstlichen Pönitentiarius vorher vom abzulegenden Gelöbnie der Verschwiegenheit entbunden worden war, in eine Loge aufnehmen und bezeichnete dann in einer Anklakeschrift die Freimaurer ale Sodomiten und Zaüberer, Ketzer, Atheisten und Aufrührer, die "zur größeren Verherrlichung des Glaubens und Starkung der Glaubigen in einem erbaulichen Autodafé verbrannt werden sollten. In Neapel, Portugal, Dansig, Aachen, Avignon, Savoyen usw., von 1784 an auch in Bayern, war die Freimaurerei ebenfalls Verfolgungen ausgesetzt.

Auf der anderen Seite zeigten sich im 18. Jahrhundert aber auch starke Beziehungen swiszchen K. und Freimaurerei. In Frankreich, 0sterreich, den österreichischen Niederlanden, italienischen Staaten usw. war die Überwiegende Mehrheit der Freimaurer katholischen Glaubens. Als sich die Grande Loge Anglaise de France, die Großloge von Frankreich, 1755 neue Gesetze gab, trennte sich die französische Maurerei geistig von der englischen Mutter u. a dadurch, daß sie das römisch-katholische Glaubensbekenntnis von den Aufnahmesuchenden verlangte (Fischer Kretschmer, "Katechismen, IV.) . Selbst in Irland mit seinem besonders militanten Katholikentum stellte dieses 50 60% der Loger Mitgliedschaft Die Zahl der katholischen Geistlichen (s. d.) in Logen aller Lander war nämentlich in der josefinischen Ära sehr Groß; eine Zusammenstellung (Reinhold Taute "Die katholische Geistlichkeit und die Freimaurerei, 1909), die über fünfhundert Namen anführt, verzeichnet unter diesen auch eine bedeutende Zahl hervorragendster Kirchenfürsten.
Es gab Freimaurerlogen, die ausschließlich oder fast ganz aus Klerikern zusammengesetzt waren, so die in Clairvaux (s- d-), und in der freimaurerischen Literatur des 18- Jahrhunderts sind Abwehrschriften, die Geistliche zu Verfassern haben, nicht selten (s- Michaeler). In Belgien und anderwärts ließen die Logen an den Johannistagen Messen lesen, denen die Brr. korporativ beilwohnten während der zelebrierende Geistebe über dem Ornat sehr oft das freimaurerische blaue Band trug. Bei den Brudermahlen wurden die Kirchenvorschriften über Fasten und Fastenspeisen streng befolgt. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens, 1773, kamen , auch viele Exjesuiten in die Freimaurerei. Da in dieser Zeit auch freimaurerische Hochgrade starke Verbreitung hatten, denen entschieden katholisierende Tendenzen (s. u. a. Klerikale System) innewohnten, konnte die Behauptung starke Anhängerschaft gewinnen die Jesuiten hatten die Freimaurerei, bezw. deren Hochgrade erfunden oder doch auf eine Umgestaltung der ursprünglichen englischen (als protestantisch bezeichneten) Form hingewirkt, um den Bund den Interessen der katholischen Kirche dienstbar zu machen, vor allem das Haus Stuart und damit die katholische Religion wieder nach England zu bringen (s. Jesuiten).
Noch 1904 behauptete Ludwig Keller ("Die Tempelherren und die Freimaurer ) über die Strikte Observanz (s. d.), in der er eine von katholischer Seite ausgehende Reform der Freimaurerei zwecks Aufsaugung der Freimaurer durch die Tempelherren erblickte: "In demselben Ausrenblick wo sich die Kurie mit dem ganzen Gewicht ihrer Macht gegen die ,Gesellschaft der Freimaurer erklärte, erhob sich unter dem vielversprechenden Protektorät eines Fürsten, der ihr Verbundeter war (d. i. der angebliche Großmeister Karl Eduard Stuart, der Prätendent [s. d.]) der neue Ritterorden, der alle Brauche der Maurer und noch viel mehr in sich enthielt. Die Möglichkeit trat in den Gesichtskreis, die bisherigen Protektoren der Freimaurer dazu gehörte außer dem Haus Hannover seit 1740 auch der König von Preußen aus dem Sattel zu heben und die gesamte Organisation der freien Maurer allmählich in ein nützliches Organ katholischer -Fürsten und Staaten und in eine weltlich-geistliche Kongregation zu verwandeln. Eine Auffassung, der wir nicht beizupflichten vermögen.

Von papstlicher Seite geschah von 1751 bis 1814 wenig Sichtbares gegen die Freimaurerei. Pius VI.ließ zwar 1791 Cagliostro (s.d.) auch wegen "Freimaurerei verurteilen und bestätigte in einem damit im Zusammenhänge stehenden Dekret die Konstitutionen seiner Vorganger. Aber gerade unter diesem Papst, der auch in einer Konsistorial-Allokution die Hinrichtung Ludwigs XVI. als "die Quintessenz des freimaurerischen Katechismus charakterisierte. wurden die Freimaurer nicht mehr ex officio exkommuniziert.

Ganz anders gestalteten sich dann die Dinge, als nach dem Sturz Napoleons Pius VII. wieder zur Macht kam. Nachdem am 7. August 1814 der Jesuitenorden wiederhergestellt worden war, erließ der Kardinal-Staatesekretär Consalvi am 13. August d. J. eine heftige Verordnung gegen "Freimaurer, Illuminaten, Agypter..., in der zum erstenmal "die mörderische Entfaltung und die verborgenen Plane dieser geheimen Vereinigungen und höllischen Zusammenkünfte gebrandmarkt, d. h. politische Kampfgründe angeführt werden. Die Beschuldigungen, die der Abbé Barruel und seine Gesinnungsgenossen im Zusammenhänge mit der französischen Revolution gegen die Freimaurerei erhoben hatten, die Tatsache, daß manche in dem Wirken des dem Papst so verhaßten Napoleon und seiner Manner freimaurerisches Tun erblickten, die Kampfstellung, die Kaiser Franz I. und Metternich gegen den Bund einnahmen, machten sich hier deutlich geltend. 1818 gestattete die Kurie, das, die im Übrigen aufgehobene Folter ausnahmeweise gegen die Freimaurer angewendet werde. Im Kirchenstaate und in Spanien wurde davon auch Gebrauch gemacht. 1821 erging die Bulle "Ecclesiam a Jesu Christo, die zwar gegen die Carbonari gerichtet war, in diesen als angeblichen Ablegern oder doch Nach ahmern der Freimaurerei aber auch jene treffen wollte.

Von diesem Zeitraum an wurden nicht nur die Bullen (s. d.) und Enzykliken "wider Krebs und tötliche Pest der Gesellschaft" immer zahlreicher, die katholische Welt lebte ihnen auch in erhöhtem Maße nach. Seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts ist Logenmitgliedschaft katholischer Geistlicher kaum mehr zu verzeichnen; auch die Glaubigen zogen sich zurück. Besonders auffallig trat das in Irland in Erscheinung. Dort hatte der Großmeister der Freimaurer, Lord Donoughmore (s. d.), sich im Parlament für die Katholiken-Emanzipation geradezu geopfert. Trotzdem verließen mit dem Katholikenführer Daniel O'Connell, der ein eifriger Freimaurer gewesen war, seine Glaubensbrüder die Logen in Scharen. Leo XII. (Quo graviora mala", 1825) Pius VIII. (1829), Gregor XVI. ("Mirari vos", 1832), Pius IX. (dieser achtmal) und Leo XIII. erließen Verdammungen der Freimaurerei. Am scharfsten der letztere in der Enzyklika "Humanum Genus" vom 20. April 1884, in der er die Freimaurerei "das Reich des Satans", eine "unreine Seuche" (impuram hane luem) nannte, während Pius IX. von der "Synagoge des Satans", von den "geheimen Sekten, die zum Verderben und zur Verwüstung der Kirche sowohl als des Staates aus der Finsternis emporgestiegen", gesprochen hatte.

Die papstlichen Verurteilungen der Freimaurerei folgten meist auf politische Geschehnisse, bei denen ein Zusammenhang mit dem Bund konstruiert wurde: Die Julirevolution 1830, die Freiheitskämpfe von 1848, der Abfall der Altkatholiken, die Aufrichtung des geeinten Italien, der Kulturkämpf in Belgien und Deutschland wurden den Freimaurern angelastet.
Die Verdammungen hatten auch ein gewaltiges Anwachsen des antifreimaurerischen Schrifttums im katholischen Lager zur Folge. Namentlich Jesuiten traten mit Kampfschriften hervor (Meurin, Bresciani, Schneemann, Pachtler, Grüber u. a.). In einzelnen Landern bildeten sich starke antifreimaurerische Organisationen (s. d.). Inebesondere in Frankreich traten deren bis auf den heutigen Tag sehr zahlreiche auf den Plan. Auf Katholikentagen bildete die Freimaurerfrage meist Gegenstand eingehender Aussprache, in der jeweils Verstarkung der Aktion gegen "jene weltbekannte Partei von Verschworenen und Meineidigen, die von den Christen höchstens den Namen haben", gegen "das gottlose Schurzfell", gegen die "Manner der Finsternis und des Todes", gegen die "Organisation des Unglaubens" verlangt wurde, Gebetsfeldzüge wurden angesagt, die Kirchenstrafen gegen die Freimaurer an den Kirchentüren in Erinnerung gebracht. Alle Versuche, in 0sterreich die seit Ende des 18. Jahrhunderts unterdrückte Freimaurerei wieder einzuführen, scheiterten am Widerstand der kirchlichen Kreise.
Immer wieder wurde den Glaubigen erklärt, daß die Freimaurerei als fanatische Gegnerin von Kirche, Staat und jeglicher Ordnung Thron und Altar unterhöhle, daß sie abscheulichem Satanskult huldige, daß ihr der Mord heilig sei und vor allem alle politischen Attentate ihr zur Last fielen. Den Höhepunkt erreichte der Kampf im 19. Jahrhundert mit der durch den Taxil-Schwindel (s. d.) ausgelösten heftigen Bewegung, die wiederum in dem antifreimaurerischen Kongreß von Trient (s. d.) 1896 gipfelte.

Wenn manche geglaubt hatten, daß die Aufklärung des Betruges, den Taxil an der Kirche verübt hatte, der schmahliche Zusammenbruch seiner Lugenmärchen über die Freimaurerei klärend wirken wurde, so war das ein Trugschluß. Zwar sind in den letzten Jahrzehnten die papstlichen Verdammungen der Freimaurerei spärlicher geworden, die Fehde hat aber an Heftigkeit nicht nachgelassen. In jungster Zeit erhob die katholische Kirche in der ganzen Welt gegen die Freimaurerei den Vorwurf, sie habe den Kulturkampf in Mexiko und den Kirchensturm in Spanien entfesselt. Sie nannte das den "Freimaurerkrieg" gegen die Kirche.
Und wie nach dem Weltkrieg von manchen Kanzeln herab verkündet wurde, die Freimaurer hatten das Attentat von Sarajevo angestiftet und so den Weltbrand entfesselt, so wurde und wird von den gleichen Stellen aus gepredigt, die Freimaurer in gewissen Ländern sahen ihre Hauptaufgabe darin, Priester und Nonnen zu foltern, Kirchen und Kloster in Brand zu stecken. Bis auf den heutigen Tag wird die Lehre verkündet: das Ziel der Freimaurerei sei die Zerstörung der gegenwartigen christlichen Zivilisation. Die angestrebte Weltherrschaft des Freimaurerbundes würde an deren Stelle eine naturalistisch-atheistische Zivilisation setzen. Die Freimaurer stünden nicht im Heerlager des Gottesreiches auf Erden, der währen Kirche Jesu Christi, sondern in jenem des Reiches des Satans.

Die Argumente, denen der "heilige Krieg" der Kirche gegen die Freimaurerei entspringt, liegen somit auf der Hand. Sie sind oft analysiert worden. Der erste und gewichtigste Grund, den alle Papste ihrem Verdammungsurteil vorangestellt haben, ist der Vorwurf, daß der Freimaurerbund Manner von verschieden en Religionen und Sekten als Brr. einigt und dadurch ..die Reinheit der katholischen Religion trübt".

Diese Einstellung komst in unseren Tagen mittelbar auch in der an sich nicht gegen die Freimaurerei gerichteten Enzyklika Pius XI. über die "Einheit der Kirchen" zum Ausdruck, die die Anstrengungen verurteilt, "die gemacht werden. die wahre Religion mit den falschen zu verbinden und den Glauben zu erwecken, daß alle Religionen gut sind".
Pater Gruber S. J. (s. d.) hat als die Wesenheiten der modernen Freimaurerei, wie sie der Kirche heute erecheinen, folgende Punkte angeführt:
1. Den allem grundsatzlichen Liberalismus gemeinsamen, angeblich religiösen oder konfessionell neutralen, tatsachlich antisupranaturalistischen, praktisch-adogmatischen und antidogmatischen Charakter,
2. das naturalistisch-humanitäre Fundamentalprinzip,
3. die deistische Grundidee. (Grüber schreibt nicht atheistisch, sondern deistisch!)

Die Freimaurerei gilt dem K. als die Hauptförderin des "Laizismus" und die Trägerin einer "reinen Diesseitskultur". (Vergl. Artikelserie von Grüber in "Das neue Reich", 1926.) Der Weltanschauliche Gegensatz laßt sich dem nacb etwa folgendermaßen darstellen:
Katholismus Freimaurerei
Dogma Adogma
{Von Gott geoffenbarte
(Sittlichkeit, in der alle Menschen
überein stimmen)
Alleinsteligmachenden
der Glaube)
Intoleranz Toleranz
Supranaturalismus Laizismus
Ethik : Erlangung der Ethik Verminderung des Leidens
Glückseligkeit im Jenseits; in der Symbiose der Menschheit
metaphysische Erbsünde (humanitar, positiv)
Ethik = theonom Ethik = symbionom
Ethische Werte von Gott geoffenbart; Ethik Setzung der
es gibt von Gott aus ein Wirte durch Willen Sitte, Tradition Das
Gut und Böse Ethische = das Allgemeine
Ethik als Befolgung Ethik als Ausübung
göttlicher Gebote des humanitairen Ideals
..
..
Die Kirche fordert unbedingten Gehorsam gegen ihre Autorität, die Freimaurerei anekennt die freie sittliche Selbstbestimmung des Menschen. Die k. K. lehrt die Verderbtheit der menschlichen Natur und ihre Wiederheiligung nur durch die kirchlichen Gnadenmittel; die Freimaurerei lehrt die Entwicklungsfähigkeit und Vervollkommnung des Menschen aus eigenersittlicher Kraft- Jene ermuntert zur Tagendübung durch Verheißung von Lohn and Strafe im Jenseits, diese fordert die Übung des Guten um des Menschen im Diesseits willen- Die k. K. muß gründsätzlich unduldsam die Freimaurere; gründsatzlich duldsam sein. (Vergl. Karl Weis "Jahr büch des Vereins deutscher Freimaurer" 192412v.)
Katholismus Freimaurerei
Dogma Adogma
{Von Gott geoffenbarte (Sittlichkeit, in der alle Menschen überein stimmen)
Alleinsteligmachenden der Glaube).
IntoleranzToleranz
Supranaturalismus Laizismus
Ethik : Erlangung der Ethik Verminderung des Leidens
Glückseligkeit im Jenseits; in der Symbiose der Menschheit
metaphysische Erbsünde (humanitar, positiv)
Die freimaurerische Weltanschauung steht mit übrer Metaphysik und Ethik, mit ihren Gründanschauungen Aber Menschenbestimmung and Menschenwert der katholischen Weltanschaaung scharf abgegrenzt gegenüber, niemals über hat das Freimaurertum, das keineswegs Religion ist, die Betätigung seiner Weltanschauung zu bewußtem, absichtlichem Kampf gegen die k. K. als religiöse Gemeinschaft mißbraucht. Dies stünde im vollen Widerspruch zur Adogmatik und Toleranz seiner Geistesrichtung Auf einem ganz anderen Gebiet liegt de Tatsache, daß die Freimaurer in den romanisghen Staaten den ihnen aufgezwungenen Kampf schließlich aufnahmen, im Lager des Liberaliamus führend auftraten, ihre freiheitlichen Ideen auch in der Offentlichkeit nachdrüklichst verfochten und zu Trägern a ntiklerikaler Kulturpolitik wurden, nicht als Feinde der Kirche, wohl aber als Gegner des Machthungers auf bürgerlich-staatlichem Gebiete
Katec, Janko,
serbischer Patriot, Geburtsjahr nicht feststehend, 1804 1806 Hauptführer der mit Karageorg gegen die Türken kämpfenden Serben der Umgebung von Belgrad. 1806 nach einem erfolgreichen Gefecht von einem Türken erschossen War Freimaurer
Katsch, Ferdinand
1828, t 1896, Arzt aufgenommen in die Loge "Zur Eintracht" in Berlin 1862, später Stuttgart "Zu den drei Zedern", beschäftigte sich vornehmlich mit der Vorgeschichte der Freimaurerei und versuchte in seinem Hauptwerke "Die Entstehung und der wahre Endzweck der Freimaurerei", Berlin 1897, gleich Nicolai sehr scharfsinnig und geistreich einen Zusammenhang zwischen Freimaurerei und Rosenkreuzertum herzustellen. Hierbei hat er manches gefunden, was einer Nachprüfung standhalt, seine gründsatzlichen Ableitungen sind aber mit größter Vorsicht hinzenehmen.
Kaunitz, Wenzel Fürst v
1711, t 1794, Hof- und Staatskanzler unter der Kaiserin Maria Theresia und lange der eigentliche unumschränkte Gebieter über die österreichiechen Erblande, Berater Josephs III (sein Denkmal am Gruppenstandbild Maria Theresias in Wien), war Freimaurer Allerdings ist über seine besondere Logenzugehörigkeit nichts bekannt. Zwei seiner Söhne, Ernst Christoph, 1737, t 1797, Obersthofmarschall. Dominicus Andreas, 1739 t 1812, Botschafter und Obriststallmeister. gehörten der Wiener Loge "Zur gekrönten Hoffnung" an. Ein dritter Sohn, Franz Wenzel, 1742, t ?, war 1785 Meister vom Stuhl der Brünner Loge "Zur aufgehenden Sonne".
Ferner wird noch ein Graf Johann Adolf v. K. genannt, 1696. t 1771. der Mitglied der Wiener Loge "Zu den drei Kanonen" war.
Dessen Sohn. Adolf Johann, 1750, t 1826. war Mitglied und Zugeordneter Meister vom Stuhl der Prager Loge "Zu den drei gekrönten Sternen".
Kayser, Paul Anton,
Monsignore, in Preußisch-Schlesien geboren, kam bald nach 1900 als katholischer Seelsorger nach dem kärntnerischen Markt Feldkirchen. Er gründete hier eine Anzahl katholischer Anstalten und wirtschaftlicher Unternehmungen, geriet aber nach einigen Jahren in finanzielle Bedrängnis. Üm sich aus dieser zu befreien, ließ er sich in Kreditoperationen ein, auf Grund deren er in einem aufsehenerregenden Schwurgerichts prozeß in Klagenfürt am 21. Marz 1911 zu zwei Jahren schweren Kerkers verurteilt wurde.
Nachdem er seine Strafe verbüßt hatte. gab K. 1913 im Verlage Georg Kampel (Leobschütz in Schlesien) eine umfangreiche Broschüre heraus: "So wahr mir Gott helfe! Enthüllungen aus der Freimaurerwerkstatte Osterreichs" und 1914 im gleichen Verlage eine Schrift: "Ein Wort an meine schweigenden Gegner. Eine unentbehrliche Ergänzung zu meiner Rechtfertigungsschrift ,So wahr mir Gott helfe!"' Beide Schriften enthalten die schwersten Angriffe gegen die österreichische Justiz und Verwaltung und stellen die Behauptung auf, daß Osterreich von den Freimaurern beherrscht, daß die ganze österreichische Justizmaschine vom kleinen Bezirksrichter bis hinauf zum damaligen Justizminister von Freimaurern besetzt sei, und daß eben diese Freimaurer ihn wirtschaftlich zugründe gerichtet und seine Verurtelung trotz semer Unschuld erwungen hätten .
Die grotesken Behauptungen fanden in dem christlichsozialen Reichsratsabgeordneten R. Wolleck einen Befürworter; denn als die erstere Broschure wegen der darin enthaltenen Majestätsbeleidigungen vom Innsbrucker Staatsanwalt beschlagnahmt wurde, brachte Wolleck 1913 eine Interpellation an den Justizminister ein und erreichte damit, daß das konfiszierte Buch immunisiert wurde, d. i. als Parlamentsbericht erscheinen durfte. K.8 Broschüren sind ein Schulbeispiel dafür, mit welcher Leichtfertigkeit und Gewissenlosigkeit Lugen und Verleumdungen gegen die Freimaurerei erhoben und geglaubt werden.
Kayser, Philipp Christoph,
deutscher Klaviervirtuose und Komponist, * 1755, t 1823, Freund Goethes, den er nach Italien begleitete, Musiklehrer in Zürich, Kapellmeister in Weimar, vertonte Goethes Oper "Erwin und Elvira", Liedertexte von Gellert, Klopstock und Goethe. C. A. H. Burkhardt schrieb über ihn "Goethe und der Komponist Ph. Ch. Kayser". Er wurde 1774 in der Züricher Loge "Modestia cum libertate" aufgenommen, begleitete 1782 Diethelm Lavatar zum Konvent von Wilhelmsbad, setzte das freimaurerische Gedicht Leopold von Stolbergs "Laßt uns, Bruder, Weisheit erhöhen" in Musik.
Kazimirovic, Radovan N.,
Doktor der Rechte und Professor der altslawischen Theologie in Belgrad, wurde im Verlauf des Prozesses gegen die Mörder von Sarajevo in vager Form beschuldigt, als Kurier nach Budapest und Paris geschickt worden zu sein, um die Zustimmung der Freimaurerlogen zur Durchführung des Attentats gegen den ErzherzogThronfolger Franz Ferdinand zu erwirken. Wie K. in einem Brief an den französischen Historiker Mou sset (s. d.) vom 5. November 1929 feierlich und entschieden erklärt, war und ist er nicht Freimaurer und hat die ihm zugeschriebene Rolle niemals gespielt (s. S a r a j e v o).
Kazinesy, Franz,
einer der bedeutendsten Förderer der Wiedergeburt der ungarischen Literatur, der erste ungarische Schriftsteller von europaischem Geist, wurde 1784 in die Loge "Zum tugendhaften kosmopoliten" in Miskolez aufgenommen und hieß in dieser Bauhutte Orpheus. Für eine 1790 von ihm in Kaschau herausgegebene Zeitschrift wählte er diesen seinen Freimaurernamen als Titel. 1794 wurde er in den ungarischen Jakobinerprozeß verwickelt, zum Tode verurteilt, begnadigt und 1801 amnestiert. (* 1759, t 1831.)
K.C.C.H.,
s. Knight Commander of the Court of Honour.
Kean, Edmund,
englischer Schauspieler, 1787, t 1833, berühmter Shakespeare Darsteller, Held des Schauspiels K. von Dumas dem Alteren hatte ein wechselvolles Schicksal, war seit 1817 Mitglied der St. Mark Lodge in Glasgow und wurde mehrmals von Freimaurern vom Hungertode gerettet.
Kedrin, Eugen,
russischer Advokat und Politiker, * 1851, t 1921, konstitutioneller Demokrat (Kadett) . Gemeinderat und Abgeordneter von Petersburg in der ersten Duma (1906), 1919 Justizminister der russischen Nord-West-Regierung, seit 1905 Mitglied der Loge "Les Renovateurs" des Groß-Orients von Frankreich, war 1906, in welchem Jahre er auch am internationalen Freimaurerkongreß teilnahm, einer der Initianten zur Schaffung einer russischen Freimaurerei. 1907 entstand unter seiner Mitwirkung die Loge "Polarstern" in Petersburg, deren Erster Aufseher er war (s. Rußland).
Keith, James,
* 1696, t 1758, General, als Anhänger des Hauses Stuart lange im Exil, russischer Heerführer unter Zarin Anna, Gouverneur der Ukraine, preußischer Feldmarschall unter Friedrich dem Großen. Nachdem er sich in den Schlachten bei Lobositz und Roßbach hervorgetan hatte, fiel er 1758 beim Überfall von Hochkirch. K. war ein Bruder von John K., Earl of Kintore, Großmeister von Schottland 1738, von England 1740. Er selbst war 1740 der Zweite Provinzial-Großmeister für Rußland, später VizeGroßmeister der norddeutschen Logen englischer Lehrart.
Kekule von Stradonitz,
Stefan, Dr. jur. et phil., fürstlich schaumburg-lippischer Kammerherr, * 1863, Historiker und Genealoge, lebt in Lichterfelde bei Berlin. Er leitete bis 1923 die Berliner Zeitschrift "Der Herold", die als unabhängige, freimütige Zeitschrift durch lange Jahre der Sprechsaal der gesamten deutschen Freimaurerei war. Seine zahlreichen historischen Arbeiten betreffen zumeist die altpreußische Geschichte. Er steht der 1896 gegründeten Loge "Zu den drei Lichtern im Felde" ("Drei Weltkugeln") vor und leitet als Großarchivar das "Bundesblatt" seiner Großloge. Auch für den Verein deutscher Freimaurer ist er vielfach tätig. 1931 erschien die Aufklärungsschrift: "Der Mord von Sarajevo". 1925 war er der deutsche ünterzeichner des von hollandischer Seite angeregten Aufrufs an die Freimaurerbruderschaft, der der übernationalen Annäherung "der über die Oberflache der Erde zerstreuten Freimaurer" dienen sollte.
Kelch der Bitternis
(frz. Calice d'amertume, engl. Cup of bitterness). Eine nur noch in französischen Ritual en des I. Grades während der Reisen ubliche Zeremonie.
Kelle
(frz.Truelle, engl.Trowel).Symbolisches Werkzeug der Freimaurerei, das Sinnbild der verbindenden und festigenden Arbeit innerhalb der Bruderschaft, daher in vielen Lehrarten im II. Grad verwendet. Im Schwedisch-Zinnendorfschen System wird im Lehrlingsgrad das Schweigegebot mit der K. besiegelt. Kleine Kellen als Abzeichen häufig Beliebt ist auch die K. als Erinnerungszeichen, besonders in England und Amerika, bei sogenannten "Schwesternabenden" ("Ladies Night"). Eine belgische Freimaurerzeitung führte den Namen "La Truelle".
Kelle oder Krenz
oder Freimaurer und Jesuiten. Schauspiel von Norbert Hanrieder erschien 1904 in Linz.
Keller Ludwig,
Geheimer Archivar in Berlin, e 1849 in Hessen, t 191S. Religionsgeschiehtliche Studien am Stsatsarchiv in Münster i. W., dessen Direktor er von 1881 1895 wurde, brachten ihn der Kirchen- und Sitten geschichte des Christentums naher, zu deren Erkenntnis er mit einem Bienenfleiß sonder gleichen alles zusammentrug, was ihm in der Menschheitsgeschichte über Sekten, Sozietäten, Orden und geheime Bunde zugänglich war. Er veröffentlichte u- a- die Geschichte der Wiedertäufer, dann die der Gegenreformation in Westfalen. Besonders gründlich beschäftigten ihn dabei das Urchristentum der altevangelischen Reformatoren, die Philosophenbunde des Altertumss die Akademien der Renaissance, die deutschen Gesellschaften des 18. Jahrhunderts.
Begreiflicherweise kam er hierbei aush mit der Freimaurerei in Beruhrüng (1897 wurde er Mitglied der Loge ,Zur Eintracht und Standhäftigkeits' in Kassel, 1899 bei der Loge "Urania zur Unsterblichkeit" in Berlin affiliiert), der er schon vor seinem Beitritt (1897) mehrere Arbeiten gewidmet hatte. Nach K. bildeten die als Ketzer und Sekten bezeichneten Parteien, wie sie im Mittelalter unter mancherlei Namen, aber allerorten, und immer wieder auftauchten, nur eine einzige Große Reformpartei, die "Brüderschaften", die sich selbst einfach ,Christen" nannten, und die nichts anderesses sein wollten, als was der Name besagt; die deutschen "Bauhütten" nahmen diese jedesmal christlich und brüderlich in den Schutz, wenn die "rechtglaubigen" Parteien im Namen Christi mit Feuer und Schwert gegen die "Sekten" Krieg führten und die Wogen des Religionshasses über die Verfolgten zusammenzuschlagen drohten. Seine zahlreichen, sehr wertvollen Aufsätze sind zumeist in den Veröffentlichungen der 1892 von ihm gegründeten Comenius-Gesellschaft enthalten.
Die Schlußfolgerungens die K- aus seinem ungeheuren Material zog, wurden allerdings lebhaft bestritten. Inebesondere war es Wilhelm Begemann (s. d.), mit dem er wiederholt auch in scharfer Weise im wissenschaftlichen Streit über die Wurzeln der Freimaurerei, die er in die Tiefen des Mittelalters , bezw. der Renaiseance versenken wollte, aneinandergeriet. K. versuchte, in der Comenius-Gesellschaft ein Organ zu schaffen, das der durch die Großen geistigen Gegensatze zerrissenen deutschen Geisteswelt wieder das Humanitäts ideal schenken, die Entwicklung der religiös philosophischen Weltanschauung der abendländischen Völker wissenschaftlich erforschen die Geistesgeschichte zum Rang eines selbständigen Wissenegebietes erheben und im Geist des Comenius wirken sollte.
Für das berechtigte Ansehen, das er in der deutschen Freimaurerei genoß, spricht der Erfolg seines preisgekrönten Buches "Die geistigen Grundlagen der Freimaurerei und das öffentliche Leben", 1911. Auch ein im Jahre 1914 in der Teubnerschen Sammlung "Aus Natur und Geisteswelt" erschienene populäre Einführung in die freimaurerische Gedankenwelt unter dem Titel "Die Freimaurerei" erfreut sich Großer Verbreitung Historisch mögen seine Ableitungen in vielen Punkten anfechtbar sein, die Zusammenhange zwischen Freimaurerei und den von K bearbeiteten Akademien usw. sind sicherlich nicht in directer Ableitung zu suchen. Seine Arbeiten bleiben aber trotzdem von besonderem Wert, weil sie für bedeutsame gedänkliche Verbindungen anderer Art die unverrückbare Grundlage beinhalten.
Wolfstieg ist im Recht, wenn er behauptet (Concordia, Bd. 9/II), niemand habe den Inhalt des von ihm aus der Geschichte des Neuhumanismus heraus begriffen en Humanitätegedanken so fest und klar erfaßt wie K. In seiner Großloge (Freundschaft") bekleidete er zuletzt das Amt des Zugeordneten Großmeisters und Obersten Meisters des innersten Orients. Sehr tätig war er für den Verein deutscher Freimaurer.