Maçonnieke encyclopedie-K.

De Maconnieke Encyclopedie zoekt


Een ogenblik !

KABBALA,
KADOSCH,
KAEMPF JOHANNES,
KAIRO,
KAISER VOM OSTEN UND WESTEN
KALAKAUA,
KALANDSBRUDERSCHAFTEN,
KALB, JOHANN, BARON VON,
KALENDER,
KALIFORNIEN,
KALKUTTA,
KAMBODSCHA
KAMEHAMEHA IV.,
KAMMER DUNKLE,
KAMMER, MITTLERE,
KAMMERER, DR. PAUL,
KAMPF UM DEN NIEDERWALD,
KANADA,
KANARISCHE INSELN,
KANDIDAT,
KÄNDLER, JOHANN JOACHIM,
KANE, ELISHA KENT,
KANE LODGE
KANONEN,
KANONIKAT,
KANONISCHES RECHT,
KANSAS.

Kabbala,
im Jüdischen: Überlieferung, bezeichnete die neben dem geschriebenen Gesetz _ ursprünglich mündlich überlieferte theosophische und theurgische Geheimlehre im Judentum, die in der talmudischen Zeit als mystische Reaktion gegen den übertriebenen Formalismus entstand, das religiöse Leben mit neuem Inhalt erfüllen wollte und im judischen Mittelalter zu einer Religionsphilosophie wurde, die ihre Aufgabe in der Lösung der tiefsten Fragen über Gott und Welt suchte. In einer Entwicklung, die vom 7. bis zum 15. Jahrhundert dauertes wurde aus einem auf Mitteilungen der Heiligen Leuchte (Rabbi Simeon ben Jochai um 150 n. Chr-) zurückgehenden intuitiven Erfassen der übersinnlichen Welt und der von einem Hofstaat umgebenen Thronherrlichkeit Gottes etwa im 9. Jahrhundert im "Sepher Jezirah (Buch der Schöpfung, Formungs Weltbildung) eine Weltentstehungs lehre, in der Zahlen (Zephirot) eine hauptrolle spielten, die, hier in der Hauptsache noch kosmologisch gedeutet, dann zu metaphysischen Begriffen wurden.
Das 13. Jahrhundert bildete die Lehre von diesen zehn Zephirot aus, als von zehn Grundkraften, die zwischen Gott, dem En soph (aufgefaßt als Urlicht, Urwille, Uridee) und der Schöpfung vermittelten, sowie die Anschauung von vier sich abstufenden Weltordnungen und von der Seelenwanderung Gleichzeitig entstanden Bemühungen um Erkenntnis der Namen Gottes wofür die Vertauschbarkeit der Buchstaben mit ihren Zahlenwerten benutzt wurde. Als Zusammen fassung alles dessen gilt das um 1300 erschienene grundlegende Werk "Zohar" (Glanz, Licht), ein in Form eines kommentars zum Pentateuch geschriebenes Buch, "in dem schöpferische Gedankenkraft, phantastische Bildlichkeit und systematischer Geist sich das Gleich gewicht hielten" (Dessoir: "Vom Jenseits der Seele", dem wir hier teilweise folgen). Es wurde in aramäischer Sprache herausgegeben von Mose de Leon aus Avila in Spanien. Von da ab nahm die K. teils die Richtung auf das abstrakt-begriffliche Gebiet, teils auf magische Wunderwirkuns- Die Verbindung von Wort und Zahl im Verein mit planmäßiger Askese und der kabbalistischen Seelenwanderungstheorie um die Seele ins übersinnliche Reich zu führen erfolgte namentlich durch Isaak Lurja (1533 1572) .
Zur Zeit der Renaissance lebte diese merkwürdige Denkverfassüng auch außerhalb des Judentunms gestutzt von christlichen Gelehrten' wieder auf. Diesmal als Reaktion gegen die scholastik. Man wollte sich über den achemenhaften Formalismus bis zu den Urgründen des Seins erheben. Giovanni Pico della Mirandola (1463 1494) leitete in seiner Florentiner Akademie diese neue Bewegung ein, die nun auch neuplatonische, christliche Glaubenselemente, insbesondere aus dem Evangelium Johannis in sich aufnahm. Der Humanist Johannes Reuchlin (s. d.), Gründer der "Academia secretissima philosophiae" schrieb die gründlegenden Werke "De verbo mirifico (1494) und "De arte cabbalistica" (1517) . Auch Agrippa von Nettesheim (1487 1533) war Kabbalist. Nach Reuchlin gibt es drei Arten von geistigen Wesen: Die Oberen, die ihr Licht unmittelbar von Gott empfangen; die Himnlischen, die über die Sphären des Weltalls gesetzt sind und den Himmel, die Sterne und die Planeten lenken und schließlich die Wesen dritten Ranges, die für die Menschen sorgen.

Die kabbalistisehe Philosophie versucht, den religiösen Gehalt des eigentumlich ausgedeuteten Alten Testaments mit der Emanationenlehre, dem Glauben an die Seelenwanderung und der pythagoräischen Zahlenmystik in Einklang zu bringen. Gott als das Grenzenlose (En soph) bedarf der Mittelwesen, um die unvollkommene und unendliche Welt hervorzubringen; in seinem Sohne Adam Kadmon (dem androgynen, himmlisch-astralen Urmenschen) leben die geistigen Kräfte (die Zephirot), die die wirkende Kraft Gottes durch das Weltall leiten: Weisheit, Verstand, Gnade, Starke usw. Die zehn Zephirot (auch Lichtkreise), die Urpotenzen, gewöhnlich in der Form des "kabbalistischen Baums" (aueh "Lebensbaumes") geordnet, bilden den Ausgangspunkt aller Spekulation.
Sie sind nichts Materielles, sondern "stellen bloß die Grenzen dar, in welche die höchste Wesenheit der Dinge sich selbst eingeschränkt hat, die verschiedenen Abstufungen der Finsternis, in welche das göttliche Licht seinen unendlichen Glanz hat einhüllen wollen, um angeschaut werden zu können". Die Formen aller Arten des Seins sind in den Zephirot enthalten, und diese selbst wieder in der Quelle, aus der sie fließen. Sie nehmen eine ahnliche Stellung ein wie bei Plato die Ideen, bei den Gnostikern die Äonen und später die "Quellgeister" der Rosenkreuzer. Dieser obersten der Welten: Aziluth (Welt der Zephirot oder Ausstrahlungen des En soph) folgen drei weitere: Beriah, Welt der Urschöpfung mit den zehn Urformen der zu schaffenden und geschaffenen Dinge, Jezirah, Welt der Formung (Sphären, Geister, Seelen) mit den zehn übersinnlichen Vorbildern der materiellen Welt und Azijah, Welt der Erscheinungen, des Materiellen (Körper- und Sinnenwelt).
Jede dieser Welten ist also in gleicher Art wie die der Zephirot aus zehn Wesenreihen aufgebaut; alle in enger Verbindung miteinander aber so voneinander geschieden, daß die oberste (die geistige) von den drei höchsten Zephirot beeinflüßt wird (Kether, Chochma, Binah = Krone, Weisheit, Verstand), die das Vernünftsreich bilden, die mittlere (die seelische) von den drei mittleren das Seelenreich verkörpernden Zephirôt (Hosed, Geburah, Tiphered = Gnade, Stärke, Schönheit) und schließlich die letzte (die körperliche), wiederum von den drei folgenden Zephirôt (Nezzeh, Hod, Jesod = Macht, Glanz, Materie), die das Reich der Natur bilden. (Die unterste Zephira, Malkuth, "Reich", faßt die drei vorangehenden im Prinzip der Materialität zusammen.) Der irdische Mensch (den die Kabbala als Mikrokosmos auffaßt), solange er noch nicht durch Seelenwanderung gereinigt in die Geisterwelt eingegangen ist, gehört allen drei Welten an, da er (nach ägyptischen Vorbildern) eine dreigeteilte Seele hat (nach dem Zohar ist sie das, was ihn wirklich ausmacht; der Körper ist nur ihr kleid): Neschamah, die vernünftige Seele, Ruach, die Geistseele, den beseelenden Atem und Nephesch, die animalische Seele, die Lebenskraft.
Der Zusammenhang jedes der drei Seelenteile mit einer der drei Welten ermöglicht es dem Menschen, den Lauf der Dinge zu seinen Gunsten zu andern, auf die Geistes- und Naturwelt zu wirken. doch muß er dazu fromm sein, den hinter den Worten der Heiligen Schrift verborgenen wahren Sinn ergründet haben (Hauptaufgabe der kabbalistischen Spekulation) und aüßerdem die Namen Gottes (und ihre Bedeutung) und der Engel kennen, um durch Worte und Formeln magische Handlungen begehen, Wunder wirken zu können. "Jedes Wort im Gesetz enthalt einen tieferen Sinn und ein verborgenes Mysterium", sagt schon der Sohar, "die Erzählungen des Gesetzes sind nur das Gewand des Gesetzes. Wehe dem, der das Gewand für das Ganze selber halt". Das wirkliche Wissen war aber den Weisen vorbehalten, denen, die vorbereitet sein würden, "in zukünftigen Zeiten die Seele der Seele, welche im Gesetze atmet, zu schauen".

Worte stellten also die Verbindung zwischen der körperlich en und geistigen Welt her, auch Zahlen, die ja schon bei Plato die Welt der Ideen mit der der materiellen Dinge verbinden, spielten eine große Rolle. Zahlen und Worten schrieben die Kabbalisten starke magische Kraft zu, durch Zaüberformeln glaubten sie übermenschliche Krafte erreichen zu können. (Manche Forscher rechnen freilich, daß diese magischen Mittel nur für die Außenwelt berechnet, für den wahren Eingeweihten aber nebensachlich waren und nicht den wahren Kern der Spekulation bildeten.) Eine überreiche, vieldeutige mystische Symbolik, die insbesondere an die Bedeutung der Namen Gottes ("gewissermaßen als Doppelganger Gottes die. von ihrem Trager durch magische Kräfte losgelöst, Wunder tun können", Marx) angeknüpft, gab magische Ausblicke.
Bei der mystischen Auslegung der Worte der Schrift spielte gemäß den Besonderheiten des hebraischen Alphabets Buchstabensymbolik mit Hilfe von besonders entwickelten Spezial wissenschaften eine ausschlagende Rolle. Diese waren: Gematria, die Kunst, mit Hilfe der Zahlenwerte der Buchstaben den geheimen Sinn der Texte zu entziffern, Notarikon, d. h. die Bildung neuer Worte aus Anfangs- und Endbuchstaben gegebener Wort und schließlich Themurah, Versetzung der einzelnen Buchstaben eines Wortes, um ein neues zu bilden. Sepher Jerizah sagt: "Das Wort ist Gott." Zerlegt man das (hebräische "Wort" (Alphabet) in die 22 Konsonante deren erste zugleich als Zahlen benutzt werden und den zehn Zephirôt entsprechen, so gewinnt man "zweiunddreißig wunderbare Wege der Weisheit".

Kabbalistische Gedankengänge bildeten neben der Alchimie, oder noch starker a diese den kern der Geheimwissenschaft der Gold- und Rosenkreuzer, wobei «(nach Marx) schwer ist, festzustellen, wie weit sich die diesem Orden eigenartige Kabalistik mit der ursprunglichen K. oder dere christlicher Ausdeutung durch die Mystik der Renaissance deckt. (Ausführlich über die K in ihrem Verhältnis zu den Gold- und Rosenkreuzern unterrichtet Arnold Marx, "Die Gold- und Rosenkreuzer" in "Freimaurer Museum", Bd. V.) Erwähnt sei nur folgendes: Auch die Rosenkreuzer unterschieden ganz klar zwischen dem von Gott stammenden Geist (= Neschamah), der "aus dem allgemeinen Weltgeist" gespeisten Seele (= Ruach) und dem aus Erde bestehenden Leib (= Nephesch) Auf die kabbalistische Zahlensymbolik gehen die rosenkreuzerischen "Grade nach der magischen Einteilung" zurück. Von den kabbalistisch en Gottesnamen hatten beiden Gold- und Rosenkreuzern insbesondere der größte, zweiundsiebzigteilige "Schemhamphorasch' Bedeutung. Nur erlesene Brr. erhielten ihn bei seinem Empfang wurde der feierlichste Eid geschworen, er barg magische Krafte und er bildete zusammen mit dem Urim und Thumim (Licht und Recht im Brustschild des jüdischen Hohepriesters) das Signum dea höchsten Grades, der Magier.

Über die Gold- und Rosenkreuzer und andere mystische Vereinigungen des 18. Jahrhunderts die in mittelbarem oder unmittelbarem Zusammenhange mit der Freimaurerei standen, er langte die K. auch Einfluß auf diese. Zahlreiche Bildtafeln, Zeichnungen, chiffrierte Dokumentz u. a. mehr verweisen auf diese merkwürdige Zeit, in der neben starkstem von Freimaurern getragenem Aufklarungsstreben in vielen Logen die Kabbalistik ebenso selbstverständlich einherging, wie bei den Gold- und Rosenkreuzern die Gradstufen den Zephirôt entsprachen. Auf Reuchlin wird die Dreiheit"Weisheit, Schönheit, Starke" zurückgeführt in die er den mittelalterlichen Ternar "Macht Weisheit. Liebe" abwandelte. Auf das Pentagramm Reuchlins, das bei ihm Jesus bedeute und bei den Rosenkreuzern zur Rose wurde, wird der "'flammende Stern", das Symbol des vollkommenen Menschen, zurückgefuhrt. Für wolfstieg ("Philosophie der Freimaurerei", II. Band) besteht kein Zweifel daran, daß auch vieles in der heutigen freimaurerischen Symbolik auf die K- zurück Geht, er zitiert W. E. Metzener:
"Es prägt sich aus in der Zahlensymbolik, in der Benutzung von Namen und Worten, um daran eine geistige Deutung anzuknüpfen, in den geometrischen Figuren und sönstigen Bildern, um anschaulich zu machen, was begrifflich nicht faßbar ist, und auch in der Allegorie, die über Zeit und Raum mit souveräner Macht schaltet, weil es gar nicht auf das darunter Verborgene ankommt..."

Unendlich weit über solche Anlehnung aber ging in manchem verworrenen freimaurerischen System des 18- Jahrhunderts der kabbalistische Einschlag hinaus ("Asiatische Brüder", "Martinisten'' usw.). Erst gegen Ende des Jahrhunderts konnte sich die Freimaurerei von den ihr durch diese Lehrarten aufgepfropften wesensfremden Bestandteilen durch einen gesunden Rationalismus befreien. Nichtsdestoweniger ,wird mancherorts innerhalb des Freimaurertums bis auf den heutigen Tag eine esoterische Richtung gepflegt, die wohl die K. und ihre Methoden an sich ablehnt, aber der Versenkung in eine aus der Renaissancezeit stammende Mystik geneigt ist, deren Wurzeln auch in dieser zu suchen sind.

In der letzten Zeit sucht Ludendorff (s. d.) seine Theorien von dem Eindfluß der Freimaurerei auf das Weltgeschehen als kabbalistischer Zahlendeuter mit sogenannten Jahve-jahren und Jahve-Tagen zu erweisen. (Über K vergl Dr. Erich Bischoff "Elemente der Kabbala;' und "Die Cabbala") (Für Zephirdot und Zohar findet sich bei manchen Autoren auch die Schreibweise: Sephirat, bezw. Sohar.)
Kadosch,
s- Ritter Kadosch.
Kaempf Johannes,
Wirklicher Geheimer Rat, Bankdirektor, Ältester der Kaufmannschaft in Berlin, freisinniger Politiker, Präsident des deutschen Handelstages, 1907-1912 Vice-präsident, 1912-1918 Präsident des Deutschen Reichstages, war Mitglied der Loge "Sankt Johannes zum schwarzen Adler" in Lansberg a. W. und Ehrenmitglied der "Drei Weltkugeln".
Kairo,
Hauptstadt von Ägypten, Sitz zweier rivaliderender gleichnamiger National-Großlogen von Ägypten:
I- mit 26 Logen in K. (Adresse: P. O. B- Nr- 148) und
II. mit 46 Logen in K- (Adresse: P- O. B. Nr. 1370), ferner dex Distrikts-Großloge "Ägypten und Sudan" der Großloge von England mit 6 Logen in K. (Adresse: Masonic Hall) und eines Distrikts superintendenten der Großloge von Schottland mit 2 Logen in K-, 3 weitere Logen arbeiten unter der Grande Loge de France, eine unter dem Grand Orient de France und in deutscher Sprache die Loge "Zur Sphinx" unter der Großen Loge von Hamburg (s. auch Ägypten).
Kaiser vom Osten und Westen
(frz. Empereurs d'Orient et d'Occident [Souverain Conceil des] ), 1758 in Paris entstandenes Hochgradsystem (ursprünglich auch Chapitre des Souverains Princes Maçons) Das System trat nach außen hin mit geteilten Kompetenzen als "Grande et Souveraine Loge Eçossaise Saint-Jean de Jérusalem" mit Perfektionslogen und "Souverain Conseil" mit Kollegien und Kapiteln in Erscheinung und bearbeitete in sieben Klassen 25 Grade. Es wurde später in Amerika die Grundlage zum A. u. A. Schottischen Ritus mit seinen 33 Graden. Den K. v. O. u. W. wird auch die Grundung des " Grand Consistoire des Sublimes Princes du Royal Secret" in Bordeaux zugeschrieben.
An ihrer Spitze stand ebenfalls der Großmeister der blauen französischen Maurerei Graf von Clermont. Was ihnen vor allen anderen Hochgradriten ihrer Zeit Bedeutung verleiht, ist der Umstand, daß sie unter den zahllosen Schottengraden, die in Frankreich damals an der Tagesordnung waren, die markantesten zu einer Hierarchie verbanden, die allein sich auf die Dauer als lebenskräftiger wiesen hat. In Gemeinschaft mit ihren "Prinzen des Königlichen Geheimnisses" in Bordeaux gaben sie 1762 die 35 Artikel der "Réglements et Constitutions de la Maçonnerie de Perfection" heraus, worunter damals noch das gesamte System verstanden wurde (von Jube im "Recucil des Actes du Suprême Conseil de France" veröffentlicht; das Original ist nicht mehr ans Tageslicht gekommen).
Von den K. v. O. u. W. stammte dann das berühmte Patent von 1761, das Etienne Morin (s. d.) zur Gründung einer Perfektionsloge is der Neuen Welt ermachtigte. Auf dieses Patent ist 1801 die Entstehung des ersten Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus in Charleston zurückzuführen. Die K v. O. u. W. vereinigten sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Grand Orient de France.
Kalakaua,
David, König von Hawai r 1836, t 1891, war 1875 Stuhlmeidter der Loge "Le progres d'Odéanie" in Honolulu.
Kalandsbruderschaften,
besonders in den sächsischen Landen, aber auch sonst in Deutschland verbreitete, den Elendegilden und Beerdigungsbruderschaften nachgeahmte oder sie ersetzende Vereinigungen, deren Herkunft ungewiß ist. Ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes Gedicht bezeichnet den Papst Pelagius als Stifter.
Der Zweck der Kalanden, an deren Spitze zumeist ein Geistlicher war, erschöpfte sich in Messelesen, Beten und Armenunterstützung. Um 1373 besteht beispielsweise in Brandenburg eine Gesellschaft "Fratres calendarum exilii", die es sich zur Aufgabe machte, "die Fremden zu hegen und zu pflegen und die Leiber der Gestorbenen in christlicher Liebe zu bestatten". Objekte der Fürsorge waren besonders Landflüchtige oder aus einer Stadtgemeinde Ausgestoßene, ferner Arme, die mittellos starben und eines christlichen Begräbnisses verlustig gehen konnten außerdem Hungrige und Darbende. In Berlin erinnert noch heute eine Kalandsgasse an den Kalandshof, der in der Klosterstraßse lag. Der Name der K. stammt vom lateinischen calendae, weil sie sich zumeist zu Monatsbeginn versammelten. Alljährlich wurde eine Gedachtnismesse auch für alle Kalandebruder und -schwestern gehalten.
In diese Messestiftung kauften sich die Mitglieder durch ihren Beitritt ein. Auch wurden gemeinsame Mahle veranstaltet, die aber derart ausarteten, daß das Wort Kaland einen sehr ublen Beigeschmack erhielt (Kalandern, bunte Kalender machen: für Saufen, ein Großer Kaland: für ein Saufgelage u. a. m.). Durch reiche Stiftungen wurden die K. eine gewisse soziale Macht, verfielen aber im Dreißigjährigen Kriege und lösten sich im 17. Jahrhundert auf. In ihren Einrichtungen haben sie viel Ähnlichkeiten mit den Steinmetzenbruderschaften z. B. Englands. Bußen, Stiftungen wurden in Pfunden Wachs gezahlt, die Gastmahle, die Jahresmessen u. a. m. sind vollkommen gleichartig. Man darf sie auch mit den Steinmetzenbruderschaften in eine gewisse Parallele setzen, weil hier wie dort Personen durch die Sorge für ihr eigenes Seelenheil in Verbindung mit allgemeiner Charitas zum Beitritte veranlaßt wurden.

Die Beerdigungsbruderschaften der Juden. die bis ins 13. Jahrhundert nachweisbar sind; in Prag durch den Hohen Rabbi Löw eingeführt, ebenso die Misericordiabruderschaften Italiens, die heute noch in Florenz, Pisa und Siena in der alten Kapuzentracht tätig sind, sind geistige Geschwister der K.
Kalb, Johann, Baron von,
nordamerikanischer General deutscher Abkunft, lange in französischen Diensten, trat mit Lafayette in die amerikanische Revolutionsarmee ein. * 1721, t 1780. Fiel in der Schlacht bei Camden. Tödlich verwundet, von drei freimaurerischen Offizieren vom Schlachtfeld getragen, wurde er von seinem Kampfgegner, Lord Cornwallis, mit maurerischen Ehren begraben. Sein Denkmal wurde 1825 im Beisein von Lafayette von den Freimaurern von Camden eingeweiht. K. war Freimaurer.
Kalender,
auch Almanach oder Jahrbücher heißen meist von Großlogen oder Logen herausgegebene, jahrlich erscheinende Veröffentlichungen. Die erste Erwähnung der Freimaurer findet sich in einem "historischen Jahrbüch vom Jahre Christi 1737". In einem französischen "Almanach des Cocus", erschienen in "Konstantinopel" (das ist Paris) ist die berühmte Rede des Chevalier Ramsay mit einem besonders lasziven Titelkupfer abgedruckt. 1755 erschien ein Almanach im Haag in französischer Sprache. Er wurde von 1758-1792 in Amsterdam und im Haag fortgesetzt und enthalt Berichte, Reden, Lieder Logen-K. u. a. 1771 bringt Leipzig einen "Freymaurer-K." nebst einem Verzeichnis "aller auf dem Erdboden bekannten Logen", 1775 London den "Free-Masons-Calender", gewidmet dem Großmeister Lord Petre. 1778/79 gab Bode einen Kalender heraus. Bemerkenswert ist auch das "Taschenbuch für Brr. Freimaurer auf das Jahr 1784", herausgegeben zum Vorteil der Armen von Alxinger in Wien. Vom Jahre 1824-1910 erschien das Taschenbuch Astraea. Besondere Verbreitung hat der K. für Freimaurer", herausgegeben von Carl van Dalen, erlangt, der seit dem Jahre 1861 - mit kurzer Unterbrechung bis zum heutigen Tage erscheint. Von den modernen Jahrbuchern (die Liste der Taschenbucher muß in Wolfstieg I./SO flg. nachgesehen werden) sind zu erwähnen: Das Taschenbuch des Vereines deutscher Freimaurer, das seit 1922 erscheint, das Jahrbuch der Weltfreimaurerei (Annuaire), herausgegeben von der A. M. I. (s. d.), schließlich das "Masonic Year Book" der Großloge von England u. v. a.
Kalifornien,
s. Californien.
Kalkutta,
Hauptstandt der britisch-indischen Provinz Bengal, Sitz der Distrikts-Großloge ,Bengal" der Großloge von England (Adresse: Free-Masons Hall, 19 Park-Str. Calcutta), der in K. 25 Bauhütten unterstehen. Unter dem Großmeister der "All Scottish Freemasonry in India" (Sitz: Bombay) sind in K. sieben Bauhütten tätig, unter der Großloge von Irland sechs. K. spielte schon in der frühesten Zeit der englischen Großlogenmaurerei eine Rolle. Bereits 1730 war es Sitz eines Provinzial Großmeisters für Ost-Indien. Die 1740 gegründete Loge ,.Star in the East" arbeitet noch heute als Nr. 67.
Kambodscha
(frz. Cambodge), Teil von Indochina, Königreich unter französischem Protektorat; in der Hauptstadt Phnom - Penh arbeitet unter dem Grand Orient de France eine Loge.
Kamehameha IV.,
König von Hawai 1863, wurde 1857 in Honolulu Freimaurer. Mehrere Jahre lang war er Stuhlmeister der Loge "Le Progres d'Océanie".
Kammer Dunkle,
Vorbereitungsraum (engl. Room, frz. Chambre des réflexions). Im englischen Katechismus lautet die Frage: Wo wurden Sie vorbereitet, Antwort: In einem passenden Raume nahe der Loge. Die K. oder Vorbereitungsraum ist der erste Ort, an dem der Suchende mit der Freimaurerei in symbolische Beziehung tritt. Die im 18. Jahrhundert üblichen schreckenerregenden Einrichtungsgegenstande sind dem modernen Geist der Freimaurer entsprechend verschwunden. Die dunkle K. dient in ihrer Außstattung heute lediglich der Selbstbesinnung auf den vorgehabten Zweck der Aufnahme.
Kammer, Mittlere,
s. Mittlere Kammer
Kammerer, Dr. Paul,
berühmter österreichischer Biologe, * 1880, t 1926, var Mitglied der Wiener Loge "Goethe". Hauptwerk: "Allgemeine Biologie".
Kampf um den Niederwald,
freimaurerisches Drama in fünf Akten von Konrad Bayer, erschien in Stuttgart 1892, Dresden 1906.
Kanada,
s. Canada.
Kanarische Inseln,
spanische Kolonie mit eigener spanischer Großloge und drei Logen in Santa Cruz de Palma, Santa Cruz de Teneriffa und Las Palmas.
Kandidat,
vom lat. candidus (candidis vestibus indutus", mit weißen Kleidern angetan), die Bezeichnung für den Aufnahme Beisehenden (im Deutschen: Suchender). Der Name verweist auf alte Mysteriengebrauche, in denen der Neuling zum Zeichen der Reinheit in weiße Gewänder gehüllt wurde.
Kändler, Johann Joachim,
war 1735 bis 1756 an der Meifiner Porzellanmanufaktur tätig. Von ihm 4 Porzellangruppen, die Freimaurer darstellen. Hiervon drei im Bayreuther Großlogen-Museum.
Kane, Elisha Kent,
amerikanischer Arzt und Polarfahrer, • 1820, t 1857, Mitglied der Franklin Lodge in Philadelphia, unternahm zwei berühmte Nordpolfahrten, um die verschollene Expedition Sir John Franklin's zu suchen. Er glaubte 1855 den Nordpol gefunden zu haben und hißte an der Stelle die amerikanische und die Freimaurerische Fahne. Seine Annahme erwies sich aber als irrig. Anläßlich seines Todes hielt die Großloge von New York einen feierlichen Trauergottesdienst ab, 1922 brach ten mehrere amerikanische Logen an seinem Sterbelager in Havanna eine Gedenktafel an. Die Kane Lodge Nr. 545 (s. d.) in New York trägt den Namen des heldenhaften, von Freimaurern besonders geförderten Forschers.
Kane Lodge
(Nr. 545) in New York, die nach Elisha Kent Kane (s. d.) benannte Bauhütte der amerikanischen Polarforscher. Von berühmten Helden der Arktis gehörten bezw. gehören ihr an: der Entdecker des Nordpols, Admiral Robert E. Peary, General Adolphus W. Greeley Commander Donald B. MacMillan, Admiral Byrd (s. alle diese) und viele andere. Die Loge wurde ein Jahr nach dem Tod K.s, 1858, gegründet. 1920 würde eine Kane-Lodge-Medaille gestiftet. die für besondere Verdienste auf dem Gebiete der Polarforschung verliehen wird. Die erste dieser Medaillen war für Peary bestimmt.
Kanonen,
s. Trinksitten.
Kanonikat,
dritte Stufe des Klerikalen Systems, das die volle Weihe vermittelt (s. Klerikale Akten)]
Kanonisches Recht,
s. Codex Juris Canonici.
Kansas.
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Großloge wurde gegründet 1850 und zahlte 1930 446 Logen mit, 82.000 Mitgliedern. Sie unterhalt ein Masonic Home mit gegen 200 Insassen: Alten, Witwen und Waisen. Adresse: Masonic Temple, Topeka, Kansas.