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Een ogenblik !

KÖRPERLICHE EIGNUNG ZUM FREIMAURER.
KÖRTING, LEONARD,
KORTUM, ERNST TRAUGOTT VON,
KOSCIUSZKO, THADDAUS,
KOSMOPOLITISMUS,
KOSMOS,
KOSSUTH, LUDWIG VON,
KOSTUM.
KÖTHNER, DR. PAUL,
KOTZEBUE, AUGUST FRIEDRICH FERDINAND VON,
KOWALEWSKY, MAXIM,
KOZAK, JAN BLAHOSLAV,
KRAFT, HEINRICH,
KRAGEN,
KRAMAR, KARL, DR.,
KRANKENHAUSER, FREIMAURERISCHE,
KRÄNZCHEN
KRATTER, FRANZ, DR. PHIL.,
K. R. C.
KREBS, JOH. BAPTIST
KREIDE, HOLSKOHLE UND TON
KREIDEL, ALOIß.
KREJCI, DOBROSLAV, DR. JUR.,
KRETSCHMER, ERNST PAUL,
KREUZ.

Körperliche Eignung zum Freimaurer.
Die Frage nach der "physical qualification of candidates for Masonry", in den kontinentalen Freimaurerkreisen fast unbekannt, spielt in der amerikanischen Freimaurerei eine gewisse Rolle. Die Handwerksübung, der die Königliche Kunst entsprang, hat ihren Niederschlag in den Alten Pflichten gefunden. Dazu gehört auch die Bestimmung der alten Zünfteordnung, die nur Leute mit geraden Gliedern und geeignetem Körperbau Aufnahme gewährte, und die bei Anderson vom Lehrling spricht ohne körperlichen Mangel und Gebrechen, die ihn unfähig machen könnten, die Kunst zu erlernen, seines Meisters Bauherrn zu dienen". In Europa wird heute allgemein nach gesundem Körper des Suchenden nicht gefragt. Erstmals 1782, dann 1803 (als nach dem ägyptischen Feldzug zahlreiche an Trachom erblindete Offiziere um Aufnahme einkamen) wurde vom Grand Orient de France die Zulassigkeit der Initiation von Blinde bejaht, obwohl der sinnfallige Charakter der Symbolik der Aufnahme von Sinneskruppeln Schwierigkeiten bereiten muß.
In Deutschland gab als erste die Loge in Darmstadt einem blinden Tonkünstler nach eigenem Ritual das innere Licht, 1854 sprach sich die Große Landesloge von Sachsen gegen die Aufnahme von Blinden, Tauben und Taubstummen aus. 1857 wurde diese Frage durch Rezeption des blinden Königs Georg V. von Hannover für den Kontinent endgültig erledigt. Ein Taubstummer wurde 1824 in der Leipziger Loge "Balduin zur Linde" aufgenommen, was von der Hamburger Großloge prinzipiell als keineswegs unzulässig erklärt wurde. Bezüglich körperlich Versttunmelter wurden 1855 in Irland noch Schwierigkeiten gemacht. Die Großloge erließ ein gründsatzliches Aufnahmeverbot gegen Lahme und Verkrüppelte. In einem Teil von Amerika hielt die konservative Auslegung des erwähnten Satzes der Alten Pflichten noch im zwanzigsten Jahrhundert an. 1910 erklärte der Rechtsberater der Großloge von New York, Abel Crook, man müsse an der negativen Bestimmung der alten Landmarken festhalten. Andere amerikanische Großlogen teilten diesen Standpunkt schon damals nicht.
Die Folgen des Weltkrieges haben in den Vereinigten Staaten zu neuerlichen Diskussionen geführt, in denen aber naturgemäß die moderne Anschauung zumeist obsiegen mußte. Um nicht gegen die Landmarken zu verstoßen, erteilt in jedem Einzelfalle der Großmeister Dispens.
Körting, Leonard,
Gaswerkdirektor in Hannover, * 1834, t 1930, ein leuchtendes Vorbild für Generationen von Freimaurern trat 1873 mit 23 anderen Brr. wegen seiner aufrechten humanitären Gesinnung von der Großen Landesloge (Loge "Zur Zeder") zur Großloge von Preußen, genannt "Royal York zur Freundschaft" (Loge "Zum Schwarzen Baren") über, die ein Jahr zuvor für ihre Johannisgrade das christliche Prinzip verlassen hatte. Von 1893-1923 deren Stuhlmeister, führte er sie in unverbrüchlichem humanitären Geiste und verließ sie 1925, als die Großloge wieder zum christlichen Prinzip zurückkehrte nur wegen seines hohen Alters nicht. Besondere Verdienste erwarb sich K. um die Austragung von Gegensätzen. In dem Großen wissenschaftlichen Streit zwischen Ludwig Keller (s. d.) und Wilhelm Begemann (s. d.) war er einer der Friedensstifter, ebenso 1917 bei der Auseinandersetzung Bischoff Wolfstieg.
Kortum, Ernst Traugott von,
polnischer Geheimrat und Starost, * 1742, t nach 1786, in der Strikten Observanz "Eques a fonte irriguo", erschien als Delegat von Warschau auf dem Präliminarkonvent von Leipzig 1777 wurde auf dem Deputationstage zu Braunschweig vom Herzog Ferdinand zum Legatus a latere des Heermeisters ernannt und war mit Schwartz der Verfasser der Ladung zum Wilhelmsbader Kongreß und vertrat auf diesem, gleich ersterem, die Theorie von jesuitischen Machenschaften in der Strikten Observanz. Er verfaßte ,.Beitrage zur philosophischen Geschichte der heutigen geheimen Gesellschaften", Leipzig 1786, auch die "Drei Freimaurerreden in nichtfreimaurerischem Stile", gehalten am 12. Dezember 1786 in der Loge "Zum Biedermann" in Lemberg, werden ihm zugeschrieben. Nach Ridel "wollte er in der Strikten Observanz regieren, verlor aber seine Stelle darüber".
Kosciuszko, Thaddaus,
* 1746, t 1817 polnischer Nationalheld, leistete Kriegsdienste in der Armee Washingtone, kehrte 1786 nach Polen zurück und focht 1792 gegen die Russen. Nach der zweiten Teilung Polens lebte er in Leipzig und trat dann 1794 in Krakau als Diktator an die Spitze der polnischen Erhebung. Am 10. Oktober 1794 fiel er verwundet in russische Gefängenschaft, augg der ihn Paul. 1796 entließ. Von da an lebte er im Auslande und starb 1817 in Solothurn- seine Gebeine wurden 1818 auf Anordnung des Kaisers Alexander in der Königsgruft des Wavel in Krakau beigesetzt. Sein Hetz ruhte bis nach dem Umsturz 1918 in einer Urne im Polenmuseum in Rapperswil (Schweiz); dann nach Warschau gebracht. K. war Freimaurer es ist jedoch nicht bekannt, wo er aufgenommen wurde.
Kosmopolitismus,
Weltburgertum, Streben, das auf das Wohl der ganzen Menschheit gerichtet ist und alle Menschen als Glieder einer allumfassenden Gemeinschaft betrachtet. Patriotismus (s. d.) steht zum K. nicht im Gegensatz, da es im Interesse eines jeden Volkes liegt, seine Fähigkeiten innerhalb der ganzen Kulturgemeinschaft voll zur Entfaltung zu bringen. Die Idee des K. trat schon sehr früh auf. Kosmopolitisch dachten im Altertum die Kyniker und Stoiker, die Eumanisten der Renaissance und die deutschen Klassiker: Lessing, Wieland, Herder, Goethe usw. besonders Wieland, der den K. in seinem Agathodamon sogar bis zum Theopoliten, Gottesburger, steigert. Auch Kant trat für K. ein und warf sogar die Idee eines "Völkerbundes" auf. Sein Zeitalter stand stark unter dem Einfluß der Stoa (s. d.). Die deutsche romantische Philosophie ist von kosmopolitischen Gedankengangen erfullt, auch die romantische Schule der deutschen Nationalliteratur beweist neben deutschem Freiheitsdrang kosmopolitische Einstellung durch dichterische Erfassung fremder Kulturkreise.

Die Freimaurerei verfocht gleich in ihren Anfangen kosmopolitische Ideen. Lessing sagte in "Ernst und Falk", das Manner notwendig seien, "die über die Vorurteile der Völkerschaft hinweg waren und genau wußten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhöret". Wieland rief in seinem Vortrag "Über das Fortleben im Andenken der Nachwelt" seinen Brr. zu: "Der Freimaurer als solcher ist als Bürger ein Weltburger . . ." Fichte sagt vom Freimaurer: Vaterlandsliebe ist seine Tat, Weltbürgersinn sein Gedanke." In besonders eindringlicher Form vertraten die auf einen Menschheitsbund gerichteten Ideen des freimaurerischen Philosophen Karl Christ. Friedr. Krause (s. d.) weltburgerliche Gesinnung.

Seitdem sich in den Völkern das nationale Bewüßtsein verstarkt hat, ist der E. durch den Internationalismus ersetzt worden, der weniger weit ausgreifend als der E. die Verständigung und Vereinigung der Staaten in einer Großen, die Nationen umfassenden Organisation bei Wahrung der nationalen Eigenarten anstrebt.
Kosmos,
Weltall, die Welt als geordnetes harmonisches Ganzes. Die Loge ist ein Abbild des E., daher ist K. auch ein recht häufiger Logenname.
Kossuth, Ludwig von,
ungarischer Freiheitskämpfers Führer der Revolution von 1849 ' 1802, t 1894. Er war während eines Menschenalters Mentor seiner Nation, während seiner Emigrationszeit in Amerika wurde er in Cincinnati am 19. Februar 1852 in die Loge Nr. 133 aufgenommen, am 20. in den Gesellenund Meistergrad erhoben. Am 26. Februar wurde er zum Ehrenmitglied der Loge ernannt am 28- Februar in der "Centre Loge Nr. 23" in Indianapolis feierlich empfangen Am 3. Mai 1852 wurde K. von der Großloge von Massachusetts in Boston feierlich als Schutzer und Apostel der Volksfreiheit, als Held der Unabhängigkeit seiner unterdruckten Heimat begrußt. Rev. Randall hieß ihn namens des Ordens willkommen, "der seine Arme um den Hals des freundlosen Fremden lege und ihn fühlen lasse, daß er unter Freunden eine heimat gefunden habe". In seiner Antwortrede betonte K., er empfinde, seit er Freimaurer geworden sei, viel stärker die Pflicht der Heimat gegenüber. Von den Gesinnungsgenossen und Mitkämpfern K.s schlossen sich die meisten im Exil dem Bunde an (s. auch Ister).
Kostum.
Zu den Eigentümlichkeiten amerikanischer Logenarbeit gehören auch die sogenannten costume works, d. h. Arbeiten im Kostum. Die Logen bearbeiten z. B. den Inhalt des ÜI. Grades in Form einer dramatischen Szene. Die Mitwirkenden tragen das E der salomonischen Zeit, die Legende usw. wird dramatisch dargestellt. Mit der eigentlichen Erhebungsarbeit hat diese Dramatisierung nichts zu tun, sie füllt nur durch szenische Darstellung den symbolischen Inhalt auf. Sogenannte DegreeTeams unternehmen haufig auch Reisen an andere Logenorte, und erfreuen sich einer ganz besonderen Beliebtheit. Da auch die Hochgrade einzelne Stufen dramatisch vorführen lassen, so gibt es in Amerika eine ganze Anzahl derartiger Logenspiele.
Köthner, Dr. Paul,
Privatdozent der Universität Berlin, ehemals Mitglied der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland war durch zwei Aufsatze im "Femestern" 1925/26 die Hauptquelle für die haltlose Beschuldigung des Hochverrats gegen den ehemaligen Landes-Großmeister und Ordenssenior der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, Grafen zu Dohna - Schlodien (s. d.). K. stellte die Behauptung auf, er habe in den Jahren 1911-1913 "in Logen anderer Stadte und Lander" aus unvorsichtig verlorenen Bemerkungen und durch merkwürdige Umstande den Plan zur Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand erlauscht, zum Weltkrieg, zum Sturz der Throne und Altare und manches, was dann bis ins kleinste eingetroffen ist. "Mit diesem fürchtbaren Wissen" sei er zum Landes-Großmeister Graf Dohna gegangen und habe ihm "unter vier Augen enthullt", was er "mit eigenen Ohren gehört und mit eigenen Augen gesehen hatte". Der Landes-Großmeister habe darauf nur die "kategorische Erklärung" abgegeben: "Es gibt nur eine Freimaurerei" und nichts weiter veranlaßt.
Diese Erzählung bildet einen der Hauptangriffspunkte im deutsch - völkischen Kämpf gegen die Freimaurerei. In einem Privatklageverfahren des Grafen zu Dohna gegen den Hauptmann a. D. Jeseo-Peter von Puttkammer und den Obers Leutnant a. D. Friedrich Wilhelm Graf von der Recke wegen Beleidigung vor dem Amtsgericht Berlin-Lithterfelde (18. Juli 1927) wurde sie von K. als Zeuge vorgebracht. Das Gericht erklärte demgegenüber: "Der Versuch der Angeklagten, die Wahrheit der von ihnen verbreiteten Tatsachen zu beweisen, ist mißlungen. Der Zeuge K. räumte von Anfang an ein, daß er den angeblichen Mordplan gegen den Erzherzog in seiner Unterredung mit dem Privatkläger überhaupt nicht erwähnt habe; weiter gab er zu, daß seine "Entdeckungen" nur in der Wahrnehmung einer dem Erzherzog und dem Deutschen Reich feindlichen, radikalen und internationalistischen Stimmung in gewissen Wiener Logen... bestanden hatten.
Bestimmte Tatsachen habe er dem Grafen Dohna nicht angeben können, dieser habe deshalb seine Wahrnehmungen, die ihm sehr ernst gewesen seien sehr wohl als ein leeres Gewäsch auffassen können; auch sei es möglich, daß er seinerzeit aus seinen Wahrnehmungen noch gar nicht die Folgerungen gezogen habe, die er im Artikel angegeben hatte, sondern daß er erst nach den Erkenntnissen von 1918 glaubte, er habe das alles schon vor dem Krieg vorausgesehen. Die nachträgliche schriftstellerische Verwertung des Vorganges sei dem Bedurfnis entsprungen, sich wichtig zu machen. Diese Aussage wird durch den persönlichen Eindruck bestarkt, den der Zeuge auf das Gericht gemacht hat, namlich den eines nervösen, gedachtnisschwachen, phantastischen, aber innerlich ehrlichen Menschen.
Auch in einem weiteren Prozeß, den Graf Dohna im Juni 1931 vor dem Amtegericht Gotha gegen Ludendorff wegen ähnlicher Behauptungen Führte und der mit der Verurteilung des Generals endete, spielten die Angaben von K. eine Rolle. Es wurde bei dieser Gelegenheit bekannt, daß jener mittlerweile seine Beschuldigungen zurückgezogen hatte.
Kotzebue, August Friedrich Ferdinand von,
* 1761 in Weimar, t 1819 als Opfer eines politischen Mordanschlages durch den Burschenschafter Karl Ludwig Sand. Russischer Staatsrat. Stand in dem Rufe, Geheimberichte über die liberalen Bewegungen in Deutschland an Rußland und andere reaktionare Staaten erstattet zu haben, die sich ruckwirkend in Bedruckung der freiheitlich Gesinnten auswirkten. Als Schriftsteller von einer unglaublichen Fruchtbarkeit, hat er zahllose recht oberflachliche und seichte Theaterstucke verfaßt, von denen höchstens noch "Die deutschen Kleinstädter", "Die zartlichen Verwandten" oder die "Pagenstreiche" lebendig geblieben sind. Er wurde in Moskau oder Reval in den Freimaurerbund aufgenommen, gehörte jedenfalls in beiden Stadten Logen an. In Reval war er Ehrenmitglied der "Drei Streithammer". In der Petersburger Loge "Hygica" bekleidete er das Amt des Redners.

K. schrieb auch ein seichtes Lustspiel "Der Freimaurer" (1818). Bei dessen Erstaufführung kam es in Graz 1818 zu einem Großen Theaterskandal. Das Stuck mußte hierauf in Wien vorgelegt werden. Die Folge war, daß der Gubernialrat Poehm eine Rüge erhielt und daß die Theaterzensur von nun an der Polizei übertragen wurde.
Kowalewsky, Maxim,
russischer Gelehrter, * 1850, t 1916, Professor des öffentlichen Rechts in Moskau, verließ 1884 die Universität, da er sich einem neuen Statut nicht unterwerfen wollte, das die freie Wahl neuer Hochschulehrer durch das Proffessorenkollogium aufs schärfste beeinträchtigte. Er ging ins Ausland und gründete in Paris die "Freie Universität". Nach Rußland zurückgekehrt, wurde er als Mitglied der Partei für demokratische Reformen (konstitutionelle Monarchisten) 1907 Abgeordneter der 2. Duma, 1910 Gemeinderat von Petersburg, 1912 Mitglied der Hohen Kammer. K. genoß in den wissenschaftlichen und fortschrittlichen Kreisen Rußlands größte Popularität. Er gab das volkstumlichste Organ des Liberalismus heraus, die Monateschrift "Europaischer Kurier". 1887 einer der Gründer der Pariser Loge "Cosmos" der Großloge von Frankreich und später Mitglied der "Fraternité" (Großorient), wurde er der eigentliche Schöpfer der russischen Freimaurerei des 20. Jahrhunderts. 1906 erhielt er vom Grand Orient de France ein Patent zwecks Logengründungen in Moskau und Petersburg. Diese wurden 1907 und 1908 durchgeführt, 1909 wurde K. Meister des Kapitels "Polarstern" in Petersburg. Eine in Gründung begriffene Belgrader russische Loge wird seinen Namen Führen (s. Rußland).
Kozak, Jan Blahoslav,
ursprünglich evangelischer Geistlicher, dann Professor der Philosophie an der Prager Tschechischen Universität, * 1888, ein ergebener Schuler Masaryks, Verfasser mehrerer philosophischer und glaubensphilosophischer Schriften, ist Freimaurer.
Kraft, Heinrich,
Professor, Röntgenologe in Dresden, vor dem Weltkrieg in Straßburg Mitglied und Stuhlmeister der dortigen Loge "An Erwins Dom", Vorkämpfer für den Gedanken der deutsch-französischen Verständigung, für diese auf dem Internationalen Freimaurerkongreß in Brüssel 1904, dann als einer der Veranstalter der Internationalen freimaurerischen Manifestationen (s. d.) tätig. Seit 1926 gehört K. dem Vorstand der Allgemeinen Freimaurerliga an und war auf deren Kongressen zumeist deutscher Hauptredner. Er ist Mitglied der Basler Loge "Zur Freundschaft und Beständigkeit". (* 1867.)
Kragen,
s. Schulterkragen.
Kramar, Karl, Dr.,
tschechischer Politiker einer der Mitbegründer der Tschechoslowakischen Republik und deren erster Ministerpräsident, ist niemals Freimaurer gewesen. Mit der Freimaurerei in Verbindung brachte ihn Dr. Friedrich Wichtl (s. d.) in seiner 1918 erschienenen Broschure "Dr. Karl Kramatr, der Anstifter des Weltkrieges". Auch auf dem Titelblatt des bekannten Buches von Wichtl, "Freimaurerei Weltrevolution Weltrepublik", ist K. als Freimaurer abgebildet. Die Beziehungen auf ihn, sowie auf seine Rolle in der von Wichtl angenommenen freimaurerischen Weltrevolution sind reine Phantasien. K. hat selbst auf eine Anfrage öffentlich verlautbaren lassen, daß er nie Freimaurer gewesen ist.
Krankenhauser, Freimaurerische,
bestehen an vielen Orten, besonders bemerkengwert: Hamburger Freimaurer-Krankenhaus, begründet 1779, ursprünglich für weibliche, später auch für mannliche Dienstboten errichtet. steht in Obsorre der fünf Hamburger Logen der Großloge von Hamburg. Derzeit mit den modernsten Einrichtungen ausgestattete Anstalt (s. d.).

Freemason's Hospital and Nursing Home in London, erst auf 46 Betten eingerichtet für kranke Freimaurer und deren Angehörige, wird jetzt durch einen Neubau mit 160 Betten erweitert

Krankenhaus der Großloge von New York in New York, hierzu 1922 in Utica das Masonic Soldiers and Sailors Memorial Hospital, ursprünglich der Pflege von Kriegsinvaliden der Armee und Marine gewidmet, hatte im Jahre 1930 bereits (mit der Kinderabteilung zusammen) 212.173 Verpflegstage, mit einem Aufwand von 2 Dollar pro Kopf.

Die Organisation der Shriners (s. d.) in Amerika unterhalt allein derzeit 21 chirurgische Anstalten für verkruppelte Kinder.

Augenblicklich bringen Großlogen Amerikas für europaische Verhaltnisse beneidenswerte Summen zu einem Großzügigen Feldzug gegen die Tüberkulose auf.
Kränzchen
(frz. Triangle Cercle), eine aus Freimaurern der gleichen oder verschiedenen Großlogen zusammengesetzte Vereinigungs meist an Orten, wo sonst keine Loge besteht und die Möglichkeiten zur Bildung einer solchen infolge geringer Mitgliederzahl usw. noch nicht gegeben sind. Die E. unterstehen meist dem Schutz einer Loge und arbeiten ohne besonderes Gebrauchtum. Im allgemeinen können sie als Vorstufen einer Logenbildung aufgefaßt werden. Ihre Stellung innerhalb einer Großloge wird durch besondere organisatorische Bestimmungen geregelt.
Kratter, Franz, Dr. phil.,
Beamter des österreichischen Staatsrates, * 1757, schloß sich der Loge "Zum heiligen Joseph" in Wien an und verkehrte viel mit Born (s. d.). Als dieser wegen der Illuminatenverfolgung seinen bekannten Absagebrief an den Kürfürsten Karl Theodor von Bayern geschrieben hatte. gläubte K, als geborener Bayer, sein bayrischpatriotisches Anhänglichkeitsgefühl nicht unterdrücken zu können und trat gegen Born in Briefen auf, die zu dessen Kenntnis gelangten und anscheinend Borns Eitelkeit schwer verletztten.
Auch in einer pseudonymen Schrift "Drei Briefe über die neueste Freimaurerrevolution in Wien von Ignaz Berger" (d. i. K.) trat er gegen Born polemisch auf. Dieser glaubte nun den lastigen Pamphletisten unschädlich machen zu mussen. Am 10. März 1787 fand eine Freimaurerzusammenkünft im Wiener Freinaurerkasino statt; hierbei las Born die Pamflete vor. K. leugnete die Autorschaft ab. Es kam zu erregten Szenen, im Verlaufe welcher schließlich vor Tätlichkeiten fluchten mußte. Dieses sogenannte Freimaurer-Autodafé schilderte K. in einer Broschure, deren Druck Born venhindern wollte- Die Affäre kam bis vor Kaiser Joseph II, der entschied, daß die Broschüre gedruckt werden dürfe. Eine wahre Hochflut von Pamphleten war die Folge dieser Affaire, bei der sich Born durch persönliche Rücksichtnahmen zu Schritten verleiten ließ, die seiner Person nicht angemessen waren K taucht nach seinem unruhmlichen Abschied von der regularen Freimaurerei dann noch mehrmals als Gründer von Winkellogen auf, die sich jedoch nicht halten konnten. (Naheres s. Adolf Deutsch, "Ignaz v. Born", im "Freimaurermuseum", Band VI, ferner die Broschurenliteratur bei Wolfstieg.)
K. R. C.
(engl.), Abkürzung für KnightRose Croix, Ritter vom Rosenkreuz.
Krebs, Joh. Baptist
(Pseudonym J. B. Kerning und Gneising), * 1774, tl851. ursprünglich katholischer Theologe, dann Opernregisseur in Stuttgart, Mystiker, Wiedererwecker der von 1784-1834 wegen obrigkeitlicher Verbote fast gänzlich ruhenden wurttembergischen Freimaurerei (durch eine Adresse an König Wilhelm I.), 1835 Gründer und Stuhlmeister der Loge "Wilhelm zur aufgehenden Sonne", freimaurerischer Schriftsteller mit stark theosophischem Einschlag ("Maurerische Mitteilungen", 6 Bande, "Der Freimaurer" u. a.). 1840 Stifter der Loge ,Zu den drei Zedern", Schöpfer eines Sabbithengrade (s.d.), dessen auf der Philosophie des Aristoteles fußende Lehre Sätze une Wörter (Begriffe) in Töne überführte, die er als Teile der Urkraft (Gott) betrachtete. (Vgl. Konrad Steller in "Latomia", 1922, Nr. 9/10, S. 98.) "Den tiefensinn der freimaurerischen Symbolik zu ergrunden (,durch Wiederbelebung einer prophetischen Kraft im Menschen', Findel, war während 30 Jahren das Ziel des Strebens" von K. ("Freimaurerzeitung", 1852, Nr, 24/26).
Kreide, Holskohle und Ton
(engl. Chalk Chareoal and Clay), alte maurerische Symbole, die bei Prichard und Brownes erwähnt werden. Sie sollen vorstellen: Freiheit, Warme und Eifer. In anderen Lehrarten auch anders gedeutet.
Kreidel, Aloiß.
Professor der Physiologie an der Universität Wien, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, altruistische Forschernatur, t 1928, war Freimaurer.
Krejci, Dobroslav, Dr. jur.,
Professor an der Universität in Brünn, * 1869, Leiter des staatlichen statistischen Amtes, dessen Einrichtung er besorgt hat, Verfasser zahlreicher einschlägiger Werke, ist Mitglied der Loge "Cestou svetla", Brün.
Kretschmer, Ernst Paul,
Realoberlehrer und Stadtarchivar in Gera, * 1887, seit 1916 Mitglied der Loge "Archimedes zum ewigen Bunde", seit 1920 Stuhlmeister, Zweiter Großaufseher der Großloge "Deutsche Brüderkette" historischer und freimaurerischer Schriftsteller. Von seinen größeren freimaurerischen Arbeiten seien u. a. erwähnt: Die antimassonianische Sozietat und die Logën Heinrichs XII" Reuß - Schleiz, Leipzig 1919, die Neubearbeitung (13. und 14. Auflage) des IV. Teils der Fischerschen Katechismen (Historischdogmatische Darstellung der wichtigsten freimaurerischen Lehrarten),Leipzig 1926",Logonarchive, ihre Anordnung und Einrichtung" (in Verbindung mit Dietel und Dr. Meißner) Leipzig 1928, "Auf Spuren des Mopsordens in Thüringen", Leipzig, 1925, "Fißcher -Tschirch - Liederbuch für Freimaurerlogen, neunte, bedeutend erweiterte Auflage mit lexigraphischem Anhang", Leipzig, 1925.
Kreuz.
In den drei symbolischen Graden kommt das K. im allgemeinen als Symbol nicht vor. Nur in christlichen Systemen wird auch schon in den niederen Graden auf das K. und seine Bedeutung verwiesen.
In der Symbolik des A. u. A. Schottischen Ritus, im XVIII. Grad der Ritter vom Rosenkreuz, im griechischen K. mit der Rose, versinnbildlicht die senkrechte Linie das Leben, die horizontale, das Leben kreuzende, den Tod. (Der Weg zur Seligkeit des Daseins geht durch den Tod.) Im übrigen sind in der Freimaurerei und ihren Hochgradsystemen folgende Kreuzformen üblich: Ägyptisches K., das einfache T. auch in Form des Henkelkreuzes, crux ansata oder in Form des dreifachen T im Royal Arch.
Passionskreuz, lateinisches K., crux immissa, das sich aus den auseinandergefalteten sechs Flachen des Kubus bilden laßt (Knights Templar). In dieser Form auch beliebt als freimaurerisches Achmuckstück (Kugel).

Andreaskreuz, crux decussata, in Form eines X, findet Verwendung im Abzeichen des Großmeisters der Großloge von Schotland, im XXIX. Grad des A. u.A. Schottischen Ritus, in den Abzeichen der Andreasmeicter des Schwedischen Systems.

Kreuz von Salem, auch Pontifikal kreuz genannt, mit drei Querbalken, getragen vom Großmeister der Knights Templar (s. d.), ebenso als Symbol hinter dem Namen des Großkommandeurs des A. u. A. Schottischen Ritus.

Patriarchenkreuz, zwei Querbalken, im XXXIII. Grad des A. u. A. Schottischen Ritus.

Teutonisches K., mit doppelköpfigem Adler, Abzeichen der Kadoschritter des A. u.A. Schottischen Ritus.

Verschiedene andere Kreuzformen, die den alten geistlichen Ritterorden entlehnt sind, so das Templerkreuz, das K. des Deutschen Ritterordens, das achtspitzige Malteserkreuz, das Konstantinskreuz (s. Labarum) kommen ebenfalls in Hochgraden vor.