Maçonnieke encyclopedie-I.

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Een ogenblik !

INDETERMINISMUS
INDEX.
INDIANA
INDIANER,
INDIEN.
INDIVIDUALISMUS
INEFFABLE DEGREES,
INFORMATION, LAWFULL.
INFORMATIONSBÜRO, MAURERISCHES
IN HOE SIGNO VINCES.
INGEMANN, BERNHARD SEVERIN,
INITIATION.
INITIATION D'UN FRÉRE TROIS-POINTS, L',
INITIATIONEN
INITIATIONSRITUS.
INNENARBEIT,
INNERER ORDEN,
INNERER ORIENT-
INNER GUARD,
INNERSTER ORIENT,
IN ORDNUNG!
INQUISITION.
I. N. R. I.,
INSELN ÜBER DEM WINDE
INSELN ÜNTER DEM WINDE
IN SILENTIO ET SPE FORTITUDO MEA
INSTALLATION,
INSTALLED MASTERS' LODGES
INSTALLED MASTERS, BOARD OF
INSTITUT ANTIMAÇONNIQUE,
INSTRUKTION,
INSTRUKTIONSLOGEN,
INTELLEKTUALISMUS,

Indeterminismus
nimmt absolute Freiheit des Willens an. Der Wille ist fähig, unabhängig von außeren und inneren Ursachen, seine Entscheidungen zu treffen. Die Freimaurerei lehnt die radikale Form des I. ab, da Freiheit in ihrem Sinne nicht Willkur heißen soll. Sie ist mit Kant der Ansicht, daß derjenige frei ist, "der selbstgegebenen Gesetzen gehorcht", unfrei aber, "der seinen Neigungen unterliegt". Sie neigt daher im praktischen Sinne dem Standpunkt des gemäßigten I. zu, ohne für sich das Recht zu beanspruchen, den theoretischen Streit des Determinismus (s. d.) und des I. entscheiden zu wollen (s. auch "Freiheit", "Sittengesetz")
Index.
Die freimaurerischen Schriften stehen selbstverständlich auf dem Index der von der katholischen Kirche verbotenen Bücher. Die Große Ländesloge der Freimaurer von Deutschland hat 1927 für ihre Lehrlinge und Gesellen ein Verzeichnis jener freimaurerischen Bücher und Zeitschriften bekannntgegeben, deren Leküre seitens dieser Brr. der Ordensleitung unerwünscht ist und vor denen daher gewarnt wird . Genannt werden u . a. die Fischerschen Katechusmen, das "Allgemeine Bandbuch der Freimaurerei'', zahlreiche Veröffentlichungen des Vereins deutscher Freimaurer u. a.
Indiana
Mackey
Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Großloge, gegründet 1818 hatte 1930 557 Logen mit 130.000 Mitgliedern. Im Masonic Home werden durchschnittlich 200 Manner und Frauen, 225 Knaben und Mädchen betreut- Die Jugendlichen werden in Cottages erzogen- Adresse: Masonic Temple, Indianapolis.
Indianer,
die Ureinwohner Amerikas, finden sich im Amerika nicht selten in den Logen der Weißen (Wiederholt ist auch der Versuch unternommen worden, in den alten Kultformen der I. Anklange der Freimaurerei zu finden, was völkerpsychologisch wohl Analogien, aber nicht, wie viele Wald- und Wiesenhistoriker der Freimaurerei glauben, innere Zusammenhange ergibt.) Bereits vor dem Unabhängigkeitskrieg traten in der Kolonie New York Irokesen dem Bund bei. Berühmte I., die Freimaurer waren, sind der Irokese und englische Parteiganger Josef Brandt (s.d.), der im amerikanischen Revolutionskrieg einem Gesenen, dem Kapitän MacKinstrey als dieser am Marterpfahle das Not- und Hilfszeichen gab, das Leben rettete. Auch Sittin g Bull war Freimaurer gewesen, ebenso der Freund Washingtons, Red Jaquet, dessen Großneffe, General Ely S. Parker, der im Bürgerkrieg dem Stab des Generals Grant angehörte und Stuhlmeister einer Loge war "Deerfoot", der erste amerikanische Marathonlaufer, Chester A. Lay, Sachem der Senecas, dessen Bruder John Lay (sein Stein auf dem Indianermissionsfriedhof trägt maurerische Embleme).
Bei Einweihung einer Loge in Boston erschien der I. Wah Bah Gossh in voller Kriegsbemalung und beglückwunschte die Versammlung in formvollendeter Ansprache (1856). 1851 beschloß jedoch die Großloge von New York: "Es ist im allgemeinen unerwünscht, Personen indianischer Rasse aufzunehmen oder Logen aus ihnen zu bilden weil mit ganz wenigen Ausnahmen nur einige I. die nötige Bildung besitzen, um die Grade zu erlangen, die Mehrzahl von ihnen aber zu ungebildet und bezüglich Sitten, Gebrauchen und Religion auf einer zu tiefen Stufe stehen."
Im gleichen Beschlusse wurde aber die Aufnahme von zwei I. gutgeheißen weil bereits ihr Vater Freimaurer gewesen war (Mc. Clenachan). Auch in der Folge sind nicht nur im übrigen Amerika, sondern auch im Staate New York manche hervorragende I. Freimaurer geworden; der lebenden Generation gehören z. B. von den Tuskaroras der Häuptling Clinton Rickard und der Superintendant der Baptistensonntagsschule Roy Patterson, der Politiker Nikodemus Billy von den Tonawanda-Indianern am Eriesee, der "rollende Donner" William Newell und der bedeutende Opernsanger 0skenonton, beide Mohawks, an.
Indien.
Lord Coleraine, englischer Großmeister, erteilte 1728 George Pomfret die Ermächtigung, in Fort ,William, Bengal dem heutigen Kalkutta, eine Loge zu gründen. 1730 erscheint sie offiziell im Großlogenregister als "East India Arms in Bengall". Im gleichen Jahr wurde Captain Ralph Farr Winter als Provinzial-Großmeister von Ostindien bestellt. Die Freimaurerei machts in I. rasche Fortschritte erste Loge in Bombay 1758 so daß 1779 in fast allen von Englandern besiedelten Stadten Logen bestanden. Dis Aufnahme von Eingeborenen setzte 1843 mit der Gründung der Loge "Rising Star of Western India", Nr. 342, in Bombay (Großloge von Schottland) ein. Der erste "Native", der in Europa Zutritt zum Bund erhielt war Maneckji Cursetjee, der dann mit Hilfe von Dr. James Burnes (s. d.) die Bewegung einleitete, die in der Folge der Freimaurerei so viele Inder aller Glaubensbekenntnisse zuführte. Heute unterhält die Großloge von England Distrikts-Großlogen in Bengal (81 Logen), Bombay (49 Logen),
Burma (20 Logen), Madras (35 Logen), Punjab (34 Logen) (s. alle diese). Die Großloge von Schottland hat eine Provinzial-Großloge "of all Scottish Freemasonry in India" (Bombay) mit 79 Logen, Irland unterstehen in I. elf Bauhütten.

Die indischen Logen zeichnen sich heute teilweise durch starke Rassenmischung ihrer Mitglieder aus. Sehr bezeichnend hierfür ist das bekannte Gedicht von Rudyard Kipling, My Motherlodge", in dem es heißt:
Der Rechnungsführer Bola, Jud Saul, der Aden entstammt,
Der Zeichner Din Mohammed vom Feldvermessungsamt
Und Babu Chikerbutty und Amir Singh, der Sikh Und Schuppenverwalter Castro, ein römischer Katholik.'

Bei den Arbeiten solcher Logen liegen auf dem Altar Bibel, Koran, Veden und es ist dem Neuaufzunehmenden anheimgestellt, das Gelübde, je nach seinem Glauben, auf eines dieser heiligen Bucher abzulegen. Da die Stuhlmeister jahrlich wechseln, kommt es vor, daß ein Br. von einem Hindu aufgenommen, von einem Mohammedaner befördert und von einem Parsen in den Meistergrad erhoben wird.
Unter den (Past-) Großaufsehern der Großloge von England finden sich u. a. der Raiah von Kapurthala, der Sultan von Johore, der Maharadscha von Patiala.
Individualismus
(im Gegensatz zu Universallismuß [s. d.]) bedeutet in der Philosophie den Standpunkt, welcher nur den einzelnen Personen (Individuen) eine selbständige und absolut wertvolle Bedeutung zuerkennt, das Ganze aber (z. B. den Staat) lediglich als rein außerlich tätiges Gemenge von Individuen ansicht. Der außerste I. lehnt auch den Staat und die Gemeinschaft ab (z. B. die Philosophie Max Stirners) und führt zum Anarchismus und Nihilismus. Die individualistische Ethik kennt nur Beziehungen Einzelner zu Einzelnen, sie stellt das Individuum als absoluten Selbstzweck hin und schaltet somit den Gemeinsinn (s. d.) als seelische Anlage und den Universalismus (s. d.) als Richtung gesellschafts- und menschheitsumfassender Bestrebungen aus. Der historische I. betrachtet die großen Persönlichkeiten, die "Heroen", als Schöpfer der Geschichte im Gegensätze zum Sozialismus (s. d.), der die Geschichte als von den Massen erzeugt ansieht.
Die Freimaurerei laßt einen bedingten I. als seelisch-geistige Entwicklungsnotwendigkeit für die Persönlichkeit, deren Selbstätigkeit und Freiheit weder überwuchert noch aufgehoben werden darf, zu; das freimaurerische Persönlichkeitsideal ist also (relativ) individualistisch. Das sittlichgeistige Ziel dieser Persönlichkeitagestaltung aber ist universalistisch, d. h. es beinhaltet das Wohl des Ganzen (der Menschheit), dem der einzelne zu dienen hat. In der Freimaurerei laßt sich der (richtig begriffene) I. als Bedingung der Freiheit der Persönlichkeit mit dem Universalismus, der im Humanitätsideal gipfelt, organisch-sinnvoll und praktisch zusammenfügen.
Ineffable Degrees,
Mackey
INEFFABLE NAME.
INEFFABLE TRIANGLE.
die unaussprechlichen Grade, heißen im A. u. A. Schottischen Ritus die Hochgrade der Perfektionsloge (IV. bis XIV. Grad), weil in ihnen die Suche nach dem unaussprechlichen Namen (Gottes) behandelt wird.
Information, Lawfull.
Mackey
Ein Fremder, der eine Loge besuchen will, muß sich durch Kenntnis der Erkennungszeichen legitimieren. Die hierzu erforderliche Prufüng kann in angelsächsischen Logen durch die L. I. ersetzt werden, d. h. durch Burgschaft eines der Loge bekannten Bruders, der ihn als Freimaurer kennt oder ihn bereits gehörig geprüft hat.
Informationsbüro, Maurerisches
(Bureau maçonnique d'informations), Wohlfahrtsinstitution der schweizerischen Großloge Alpina" für Stellenvermittlung, Jugendaustausch usw. verwaltet von der Großlogenkanzlei in Bern.
Ingemann, Bernhard Severin,
danischer Dichter und Schriftsteller, c 1789 t 1862, stand unter dem Einfluß der deutschen Romantik, schrieb Gedichte, Dramen ("Masaniello" usw.), Märchen und Erzählungen philosophisch gefarbte Romane aus der Geschichte des Mittelalters ("Waldemar der Große und seine Mannen", "Prinz Otto von Dänemark" usw.), hatte großten Erfolg mit seinem auch in fremde Sprachen Übersetzten Roman "Die Dorfkinder". Er war Freimaurer.
In Hoe Signo Vinces.
Die Inschrift, die dem Kaiser Konstantin in Kreuzesform während der Schlacht gegen Maxentius (312) am Himmel erschienen sein soll. Nach dieser Erscheinung ließ Konstantin die Kreuzesfahne, das Labarum, bilden. Der amerikanische Templerorden führt den Spruch als Devise.
Initiation.
Eine bereits im Altertume gebrauchliche Bezeichaung für eine Mysterien weiße ("Ab Orpheo sacrorum solemnibus initiatus" Justin, XI. 7). Von den Freimaurern zur Bezeichnung der Einführung, Aufnahme, übernommen. Feßler nennt so die Einführung in die Erkenntnisstuden (s. d. und Initiationen).
Initiation d'un frére trois-points, L',
französische antifreimaurerische Posse von Saint-Lo, wurde erstmals 1905 in Paris aufgeführt.
Initiationen
nannte Feßler (s. d.) die von ihm an Stelle der Hochgrade eingeführten Erkenntnisstufen, die geschichtliche, abschnittweise gegebene Aufklärungen über die verschiedenen, teils erloschenen, teils noch tätigen Logensysteme mit höheren Graden vermitteln sollten. Damit in Verbindung steht "eine auf die edleren Gefühle des Menschen berechnete Initiation von rein moralischer Tendenz, in der nichts versprochen, auf nichts Höher es ( d. i. kein en höheren Grad ) hingewiesen, nichts unerklärt gelassen wird". Im Jahre 1804 wurde an Stelle der I. eine einzige Erkenntnisstufe gesetzt, die unter dem Namen "Vertraute Brüder" sich mit den Aufschlüssen aber Geschichte und Wesen der Freimaurerei beschäftigte. Daraus entstand in der Folge in der Großen Loge von Preußen, genannt "Royal York zur Freundschaft", die einzige über die Johannisgrade hinausgehende zusammentagen Stufe, der Innere Orient, der zwar nach einem eigenen Ritual arbeitet, aber im übrigen nichts sein will als eine Abteilung der Großloge für Ritualfragen.
Initiationsritus.
Die Aufnahme in den Freimaurerbund zeigt in Symbolik und Ritualstarke Anklange an die Mysterienform. Die Vorbereitung, die dunkle Kammer als Ausgangepunkt (in den antiken Mysterien die dunkle Höhle!), die Symbole der Zeit, des Todes, der geistigen Wiedergeburt, die symbolischen Wanderungen deß Suchenden, der Gedanke der Reinheit (symbolisiert durch die kultische Bekleidung mit dem weißen Schurz), namentlich auch die Darstellung der Hiram-Legende im III.Grad, weisen starke Analogien zu den klassischen Initiationen auf (s. Mysterien).
Innenarbeit,
Freimaurerische, die Arbeit an sich selbst ("am rauhen Stein"), die kontemplative Tätigkeit im Tempel, die Erziehung zum Freimaurer in der Loge, das Versenken in Symbolik und Ritualistik, wird oft in Gegensatz zur Außenarbeit, zum Aktivismus der in den der Freimaurerei gezogenen Grenzen auch außerhalb der Loge wirken will, gestellt. In vielen Großlogen Führt die Frage: Kontemplation oder Aktivismus immer wieder zu Auseinandersetzungen. Die Antwort kann wohl nur lauten: Innen- und Außen arbeit (s. Aktivismus)*
Innerer Orden,
Mackey
s. Innerer Orient.
Innerer Orient-
Nach der Verfassung der Großen Loge von Preußen, genannt zur Freundschaft'" (vormals Royal York), haben die in einer ganzen Reihe von Orten bestehenden I. O., die Aufgabe, durch geeignete Unterweisung die Entstehung und geschichtliche Entwicklung aller Großlogenssysteme alter und neuer Zeit unter ihren Mitgliedern zu verbreiten, insbesondere aber soll in ihren Arbeiten das Wesen des Bundes gegenüber allen anderen ethischen und religiösen Gesellschaften klargestellt und alles ferngehalten werden, was dem innersten Wesen der Freimaurerei fremd ware. Ein I. O. bildet eine engere Vereinigung erwählter, hiramitische Meister genannter Brr., er ist, auch wenn er sich nicht so nennt, ein Hochgrads der im großen und ganzen der zweiten Abteilung (Andreasloge) der großen Landesloge entspricht- Die Mitgliedschaft wird ledigfich durch Berufung erworben. Es kann daher kein Mitglied seine Aufnahme in einen I. O beantragen- Solange die Große Loge von Preußen auch nichtchristliche Mitglieder auf nahm, wurde diesen die Zulassung zum I. O. nicht gewährt.
In der Lehrart der Großen National Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" bildendie über dem IV.Grad (Schotten grad) vorhandenen drei Stufen den I.O. Das Bundesdirektoriam ist in den inneren maurerischen Angelegenheiten als der "Höchste Innere Orient" der Bewahrer und Pfleger der Lehre und des Rituals. Schon im Tempelherrensystem der Strikten Observanz umfaßte der I. O. (auch Innerer Orden) die Grade, die auf den Schottischen Meister folgten. Seine Versammlungen hießen Kapitel
Inner Guard,
Mackey
die innere Wache, heißt im englischen Ritual ein Logenbeamter, der für die innere Deckung (s. d.) zu sorgen hat. Er Führt die Gaste ein, übernimmt den Suchenden und erhalt Auftrage vom II. Aufseher.
Innerster Orient,
die oberste wissenschaft liche Abteilung der Großen Loge von Preußen, genannt "Zur Freundschaft", die als höchste Erkenntnisstufe die wissenschaftliche Erforschung des wahren Wesens der Maurerei und der geschichtlichen Entwicklung der Großlogensysteme aller Zeiten zu fördern und die Einsicht in diese Entwicklung unter den Mitgliedern zu verbreiten hat, namentlich "die Erkenntnis der Eigenart und Geschichte der Großen Loge von Preußen . . ." (Kretschmer). Er bearbeitet alle Fragen des Gebrauchtums und der Lehre und legt seine Antrage der Großloge vor, während er selbst kein für die Großloge bindendes Beschlüßrecht hat. Er besteht aus dem Großmeister, den Zugeordneten Großmeistern und den Ehren-Großmeistern sowie aus jeweils auf drei Jahre gewählten neun Mitgliedern des Berliner Inneren Orients als ordent lichen und aus den Provinzial-Großmeistern und ihren Deputierten, den Ehren-Großmeistern der Großen Provinziallogen, sowie den hammerFührenden Beamten der Inneren Oriente und ihren standigen Vertretern beim I. O. als außerordentlichen Mitgliedern .
In Ordnung!
Aufforderung des Meisters vom Stuhl an die Loge, die im Ritual vorgesehene besondere Haltung der Logenordnung einzunehmen.
Inquisition.
INQUISITION, THE, AND FREEMASONRY.
Sie bekämpfte seit 1737 die Freimaurerei. Der ersten Bulle gegen die Freimaurer "In eminenti", die am 28. April 1738 vom Papst Clemens XIII erlassen wurde, ging auf Veranlassung der Sacra congregatio imquisitionis am 25. Juni 1737 eine Konferenz voraus, an der der Papst mit den Leitern der drei papstlichen Kanzleien, den Kardinalen Ottoboni, Spinula und Zondadari und dem Inquisitor des heiligen Offiziums über die Freimaurerei beriet. Die Berliner "Vossische Zeitung" veröffentlichte in ihrer Nummer 85 einen Bericht aus der Lombardei vom 30. Juni 1737, wonach das heilige Amt der I. geurteilt habe, daß unter der Freimaurerei "ein geheimer Molinismus oder Quietismus verborgen seyn musse".
Man habe auch bereits die gerichtliche Verfolgung aufgenommen und verschiedene Personen verhaftet, "ob man gleich Große Ursache zu zweifeln hat, daß ihre Gründsatze mit einigen Erleichterungen und hohen Betrachtungen, welche bei dem Molinismo und Quietismo zu finden, solten in Vergleichung zu stellen seyn". Im Kirchenstsat erließ der Kardinalstsatssekretar Firrao am 14. Janner 1739 ein Edikt, das die papstliche Bulle "unter Androhung der Exkommunikation, Konfiskation der Güter und selbst des Todes gegen freimaurerische Versammlungen unnachläßlich und ohne Hoffnung auf Begnädigung" kundgibt.
Die Häuser, in denen derartige Versammlungen abgehalten und geduldet würden, seien nieder zureißen, die zum Beitritt Geworbenen hatten bei einer Strafe von tausend Goldtalern oder sogar Einkerkerung die Namen der Anwerber anzuzeigen. Im gleichen Jahre wurde in Florenz Tommaso Crudeli (s. d.) wegen Zugehörigkeit zur Freimaurerei gefoltert und ins Gefängnis der I. geworfen.

Besonders heftig gebärdete sich die I. in Spanien, wo Philipp V. regierte. Der Generalinquisitor 0rbey Larreategui setzte ein Edikt durch, das die ganze Gerichtsbarkeit gegen die Freimaurer in den Wirkungskreis der I. verwies. Der König verbannte alle Freimaurer aus seinem Lande. Als man nach Ablauf der sechstägigen Gnadenfrist noch eine Loge entdeckte, wurden die dabei überraschten acht Freimaurer eingekerkert. Unter Ferdinand VII. setzte die I., nach Erlaß der zweiten antifreimaurerischen Bulle des Papstes Benedikt XIV., am 2. Juli 1751 wieder ein scharfes königliches Edikt durch. Urheber der Maßregel war der Franziskanermönch Fra José Torrubia (s. d.), Zensor und Revisor des heiligen Offiziums der I. zu Madrid. Auf seine Anklage hin erklärte der König, er habe beschlossen, "diesen nachteiligen Orden mit seinem ganzen Ansehen auszurotten". Immerhin kam er dem Wunsche Torrubias nicht nach, daß die Freimaurer "zur größeren Verherrlichung des Glaubens und zur Starkung des Glaubens in einem erbaulichen Autodafé verbrannt werden".

Dagegen war es in Portugal schon früher unter Johann V. zu dieser Maßnahme gekommen. Drei Edelsteinschneider, Coustos (s.d.), Mouton und Braslé, wurden nach Folterung vor dem Präsidenten der I., Kardinal de Cunho, bei einem Autodafé in der Kirche des heiligen Dominikus zu Lissabon am 21. Juli 1744, dem der König mit dem ganzen Hofe beiwohnte, zu Galeerenstrafen, bezw. Deportätion verurteilt. Im gleichen Jahre fanden zwei weitere Autodafés statt. Auch unter Josef I. setzte die I. ihre Verfolgungen bis zu dem Augenblick fort, da der Freimaurer Pombal (s. d.) Ministerpräsident wurde. Unter der Königin Maria I., die unter dem Einfluß des Inquisitors Alvara José Rodelhan stand, wurden die Freimaurer neuerdings der I. überantwortet.

1775 überfiel der Inquisitor P. Mabile mit Bewaffneten die Mutterloge in Avignon; 1785 wurden in Venedig mehrere Freimaurer verbannt, kurze Zeit hernach befahl der Staatsinquisitor Girolamo Diedo, auch in Verona nach Freimaurern zu fahnden. Eine Loge wurde ausgehoben, deren Gründer und Stuhlmeister, ein französischer Sprachlehrer, gefangengenommen. Zu Überfallen kam es auch in Padua und Rom. Dort benültzte die I. auch den Prozeß gegen Cagliostro (s. d.) zu antifreimaurerischen Maßnahmen. In dem vom Notar der heiligen römischen und allgemeinen I. unterzeichneten Urteilsdekret gegen den Abenteurer wurde erklärt, daß Papst Pius VI. durch eine neue Apostolische Konstitution die früher gegen die Freimaurerei erlassenen Bullen erneuere und bestätige. Das Buch Cagliostros über seine sogenannte Ägyptische Maurerei wurde auf öffentlichem Platz verbrannt.

Im 19. Jahrhundert wirkte die I namentlich wieder in Portugal und Spanien gegen die Freimaurerei. Nach der Rückkehr Ferdinands VII wurden am 25. September 1814 in Madrid 25 Freimaurer auf sechs Jahre in die Kerker der I. geworfen, 1815 wurden in Granada fünf Freimaurer gehängt, 1819 erlitten in Madrid zwei Bruder den Foltertod, 1825 wurden in Granada wieder sieben Freimaurer hingerichtet, und im folgenden Februar Antonio Caro, der mit dem Rufe starb: "Es lebe die Freimaurerei!'
Nach seiner Tötung schnitt man ihm die rechte Hand ab. In Portugal (s. d.) erreichten die Verfolgungen in der Zeit von 1824-1834 ihren Höhepunkt.
I. N. R. I.,
Jesus Nazarenus Rex Judaeorum, die Spottinschrift auf dem Kreuze Christi. Rosenkreuzer verwendeten die Formel mit der Deutung: Igne Natura Renovatur Integra (Durch Feuer wird die reine Natur erneuert), oder Igne Roris Nitrum Invenitur (Durch Feuer wird das Salz [Natron] des Taus gefunden). Auch als die Zusammensetzung der vier hebraischen Namen der Elemente (Jamimim [Wasser], Nour [Feuer], Ruach [Luft] und Jebsehah [Erde]) alchimistisch gedeutet. Heiliges Wort eines Hochgrades im A. u. A. Schottischen Ritus.
Barruel und andere Gegner der Freimaurerei interpretierten das "Feuer" (Ignis), das die Natur erneuern soll, als die französische Revolution.
Inseln Über dem Winde
(engl. Leeward Islands), zu den Keinen Antillen gehörende Inselgruppe, englirche Kolonie. Unter der Großloge von England arbeiten auf der zur Gruppe gehörenden Insel Antigua zwei, auf Monserrat, Dominika (in der Hauptstadt Roseau) und St. Kitts oder St. Christopher (in der Haupt stadt Kingstown) je eine Loge. 1803 hatte Graf de Grasse - Tilly (s. d.), als erste Tochter des 1801 gegründeten ersten Obersten Rates des A. u. A. Schottischen Ritus (Charleston), in Port-au-Prince einen Obersten Rat für die Westindischen Inseln, "über und unter dem Wind" eingesetzt, der nach dem Scheitern der napoleonischen Expedition wieder einging.
Inseln Ünter dem Winde
(engl. Windward Islands), zu den Kleinen Antillen gehörende Inselgruppe, englische Kolonie, unter der Distrikts-Großloge von Barbados (Großloge von England) arbeiten auf der Insel Grenada zwei auf Santa-Lucia und St. Vincent je eine Loge.
In silentio et spe fortitudo mea
(lat.), Devise des Meistergrades der Strikten Observanz (auf Schiff ohne Mast und Segel, das auf stillem Meer fahrt).
Installation,
Einsetzung des Stuhlmeisters in sein Amt; in den angelsächsischen Logen geschieht die Einsetzung nach besonderem Ritual durch einen "Installing master", gewöhnlich den Vorganger im Meisterstuhl, in Gegenwart eines "Board of Installed Masters" (s. d.). In manchen kontinentalen Großlogen ist I. durch einen Großbeamten vorgeschrieben.
Installed Masters' Lodges
(engl.), Name einer Reihe englischer Forschungslogen (s. d.).
Installed Masters, Board of
Mackey
(engl.),
1. Ausschuß von Altmeistern (Past Masters) die bei der Einsetzung einea neuen Stuhlmeisters mitwirken
2. im Jahre 1827 vom englischen Großmeister Herzog von Sussex ad hoc mit der Bestimmung eingesetzte Loge, Einheit in das Ritual für die Stuhlmeisterinstallation zu bringen. Insgesamt fanden drei Arbeiten in Freemason's Hall statt, denen zahlreiche Meister und Altmeister beiwohnten.
Institut Antimaçonnique,
von der "Ligue Française Antimaçonnique" ins Leben gerufene öffentliche antifreimaurerische Lehrkurse, deren erster am 26- Februar 1913 stattfand. Sie wurden nach verhaltnismäßig kurzer Zeit wieder eingestellt.
Instruktion,
Mackey
s. Unterrichtslogen.
Instruktionslogen,
s. Unterrichtslogen.
Intellektualismus,
die Auffassung, daß auf allen Gebieten des Lebens der Intellekt, Verstand, das entscheidende Wort hat. Die seelischen Vorgange werden anstatt auf den Willen (s. Voluntarismus) auf den Verstand zurückgeführt, die ethischen Handlungen als von Vernunftsmotiven veranlaßt aufgefaßt. Die Stoiker und Kant waren Intellektualisten Die Freimaurerei schatzt den Intellekt als eine gestaltende geistige Kraft, doch lehnt sie den extremen I-, der dem Verstand auch auf Gebieten zur ausschließlichen Geltung verhelfen will, die der Leitung anderer Kräfte (Gefühl, Gewissen usw-) bedürfen, ab. (Vergl. auch Rationalismus.)