Bankdirektor in Braunschweig, * 1832, t 1911, war Gründer der "Braunschweiger Logenkorrespondenz", in der er tatkräftig für starken Zusammenschluß der deutschen Freimaurer eintrat, Propagator des nach kurzem Bestand eingegangenen "Einheitsbundes", der sich u. a. auf den Boden "des keine Konfession ausschließenden, aber allen Konfessionalismus, den Bund selbst Überwindenden Humanitätsprinzips" stollte. In Elberfeld in eine Loge der "Drei Weltkugeln" aufgenommen, dann langer als 20 Jahre führendes Mitglied der Braunschweiger Bauhütte "Carl zur gekrönten Säule", Hamburger Systems gründete er 1901 unter der Großen Landesloge die Loge "Zum neuen Tempel". H. veröffentlichte eine Reihe bemerkenswerter freimaurerischer Schriften.
lyrischer Dichter im Göttinger Dichterbund * 1748, t 1776 ("Üb immer Treu und Redlichkeit", "Wer wollte sich mit Grillen plagen" u. v. a), starb nach einem entbehrungsreichen Leben frühzeitig an Lungenschwindsucht. Im Protokoll der Loge "Zum goldenen Zirkel" in Göttingen ist er 1775 als Studiosus EL zur Aufnahme vorgeschlagen. Zur Aufnahme selbst kam es aber nicht mehr.
die 1914 vom englischen Parlament angenommen wurde, aber dann im Krieg nicht in Kraft trat, enthielt die Bestimmung, daß die Versammlungen und Eide der Freimaurer, obwohl geheim, nicht als ungesetzlich anzuschen seien. Die Bestimmung fand auf Antrag des Marquess von Tullibardine, des damaligen Großmeisters von Schottland Aufnahme, um angesichts der Vorherrschaft des Katholizismus in Irland nach Einführung von Homerule Gefährdung der Freimaurerei zu verhindern .
In dem am Ende des 18 Jahrhunderts vom englischen Parlament beschlossenen Gesetz gegen geheime Gesellschaften wurden die Logen in England und Schottland durch Zusatzbestimmungen gegen die Anwendung des Gesetzes geschutzt. In Irland war eine solche gesetzliche Freiheit für die Freimaurer niemals ausdrücklich ausgesprochen worden. In seiner Unterhausrede vom 12. Dezember 1912 machte Marquess von Tullibardine darauf aufmerksam, das ohne ausdrückliche gesetzliche Regelung die irische Freimaurerei in die Gefahr kommen könne, daß einmal die alten irischen "White Boy Acts" gegen sie angewendet werden. Der Staatssekretär für Irland, der sich ausdrücklich als Freimaurer bekannte, betonte ebenfalls, das es notwendig sei, "eine so ausgezeichnete mildtätige und brüderliche Gesellschaft" zu schützen.
(frz.), freier Mann von gutem Ruf.
s. Bluher.
l. Ferdinand, Freiherr v., * 1744 zu Düsseldorf, t 1805 zu Montpellier. Letzter Großmeister des katholischen Maltheserordens, der 1798 mit seinen Rittern durch Napoleon Bonaparte mit Gewalt von der Insel Malta vertrieben wurde. Seit 1765 Mitglied der Loge "La Parfaite Amitié" in Düsseldorf
2. Franz Karl, Freiherr v., Kanzler von Jülich-Berg, t als bayrischer Finanzminister 1800 War 1765 Mitgründer und Meister vom Stuhi, seit 1767 Provinzial-Großmeister der Loge "La Parfaite Amitié" in Düsseldorf.
(Zentralamerikanische Rupublik), besitzt seit 1870 eine maurerische Organisation. Die erste Loge wurde vom Obersten Rat von Zentralamerika in der Hauptstadt Tegucigalpa gegründet, Bauhütten in San Pedro, Sula und La Ceiba folgten. 1919 erteilte die Großloge von Schottl and Patente für vier Logen in verschiedenen Stadten, die von in Honduras ansässigen Nordamerikanern gegründet wurden. 1922 schlossen sich die drei alteren Logen, denen sich in der Zwischenzeit drei weitere gesellt haben, zur Großloge von Honduras zusammen, die 1930 rund 250 Mitglieder zahlte. Adresse: Templo masonico, Tegucigalpa Daneben bestehen die vier schottischen Logen unter ihrer Mutter-Großloge weiter.
Insel an der Südkuste von China, bildet mit dem Pachtgebiet H. eine britische Kronkolonie; in der Hauptstadt H. arbeiten unter der Distrikts-Großloge "Hongkong and South China" (gegründet 1875) der Großloge von England 6 Logen, im übrigen Südchina 4 Logen, unter der Distrikts-Großloge "Hongkong and South China" der Großloge von Schottland 3 Logen.
(frz-), zeremonielle Ehren, die den Großwürdentragern bei der feierlichen Einführung in die Loge gebtühren.
s Hawai.
s. Real Masons
Konservator der Bibliothek des Großostens der Niederlande * 1873, aufgenommen 1899 in der Loge "De Veluwe" in Apeldorn, Sekretär der historischen Kommission des Großostens und des Komitees "De Ronde Tafel", Redakteur der freimaurerischen Wochenschrift "De Broederketen", Mitglied der Redaktionekommission des "Vrijmetselaar".
mexikanische Indianerstamme, bei denen sich uralte Initiations zeremonien und Vegetationskulte, Schlangentanze u. a. erhalten haben. Besonders in der amerikanischen Literatur sind Vergleiche dieser Kulte mit den freimaurerischen Gebrauchen sehr beliebt, wobei sehr oft vergessen wird, das das Bindeglied des Vergleiches nur auf dem Boden des Völkerpsychologischen (Mysterien bunde) gesucht werden darf.
Dr. jur. et rer. pol. Oberregierungsrat, Vertreter des Präsidenten des Preußischen Statistischen Landesamtes * 1874, Schriftsteller (volkswirtschaftliche und politische Schriften), Zugeordneter Großmeister der Großen Loge von Preußen, genannt "Zur Freundschaft", seit 1929 Vorsitzender des Vereins deutscher Freimaurer, in welchem er ebenso wie sein Vorganger Bischoff die Forderung nach Mitarbeit der deutschen Freimaurer an vaterlandischer Aufbauarbeit vertritt.
1. August, Dr. Kulturphilosoph, * 1875 von Nietzsche und der Antike ausgehend.
("Nietzsche als Moralist und Schriftsteller" 1906; "Das klassische Ideal", 1906; Uber
setzungen klassischer Autoren: Plato [der Staat], Theophrast, Tacitus, Herodot,
Demosthenes, Cicero, Thukydides u. a. m.). In dem Streben nach neuer Religiosität, die persönliche Wahrhäftigkeit mit sozial aufbauender Kraft verbinden soll, indem sie
einen einheitlichen Glauben an den Sinn des Lebens und die Aufgaben des Menschen pflanzt,
gelangte A. H. in einer durch die Konsequenz der geistigen Linienführung bemerkenswerten
Entwicklung zur Freimaurerei. Sein bedeutungsvollstes Werk ist die "Symbolik der Mysterien
bünde", München 1916.
Gemeinsam mit seinem Bruder gab er die Monatsschrift zur Sammlung der Geister "Der unsichtbare Tempel", fort gesetzt unter dem Titel "Deutscher Pfeiler", heraus (1916-1923). Für seine Großloge so wie dem Verein deutscher Freimaurer bearbeitete er eine Reihe grundlegender Belehrungsschriften, so die Neubearbeitung der Katechismen von Fischer, eine freimaurerische Anthologie, freimaurerisches Lesebuch (Berlin 1920) u. a. m. Zurzeit ist H. Großschriftführer der Großloge von Preußen, genannt "Zur Freundschaft" in Berlin und leitet deren Bundesblatt "Am rauhen Stein". Besonders verwiesen sei auf seine ausgezeichnete Darstellung:
"Der Bund der Freimaurer" (Jena 1913).
2. Ernst, Kulturphilosoph, * 1871, Professor der Philosophie in Gießen. Leitete das Kartell freiheitlicher Vereine in Munchen, bearbeitete Nietzsches Lehre von der ewigen Wiederkunft u. a. (1900), ubersetzte Platons Apologie und Kriton. In der Auffassung der Freimaurerei mit seinem Bruder August übereinstimmend, gab er mit diesem den "Unsichtbaren Tempel" heraus, wirkte als Wanderredner des Vereines deutscher Freimaurer und veröffentlichte zahlreiche wertvolle Arbeiten über Werkbünde, Freimaurerei und religiöse Krisis, Freimaurerei und Volksseele u. a. m
Historiker, katholischer Bischof von Csanad, * 1809, t 1878, ungarischer Kultus- und Unterrichtsminister im Jahre 1848, wurde als Emigrant in der Schweiz in den Freimaurerbund aufgenommen und war Mitglied der ungarischen Loge "Ister" in Genf.
Schweizer Historiker, ursprunglich Theologe, * 1783, t 1860, Erziehungsrat, 1833 Professor der Geschichte an der neuen Universität Zurich, setzte das Werk des Johannes von Muller fort, Verfasser einer zweibändigen "Geschichte der Eidgenossen", Ehrendoktor der Universitäten Zürich und Königsberg, Züricher Magisträt, Mitglied der Loge "Modestia eum Libertate". 1844 erster Großmeister der schweizerischen Großloge "Alpina", führte er sein in der Zeit schwerster politischer Zerklüftung seinesVaterlandes (Sonderbundekrieg ! ) doppelt schweres Amt erfolgreich im Sinne werktätiger, das Einigende betonender Liebe.
berühmter Zauberkunstler, * 1874, t 1929, bemuhte sich besonders darum, die Tricks spiritistischer Medien zu enthüllen, war Mitglied der St. Cecilia Lodge Nr. 586, New York. Er war mit Conan Doyle befreundet, den er vergeblich von seinen spiritistischen Wegen abzuziehen trachtete.
* 1741, t 1828, berühmter französischer Bildhauer, der alle geistigen Größen seiner Zeit: Lafayette, Franklin, Voltaire, Lalande, Dupaty, Condorect, Pastoret (durchwegs Freimaurer), Rousseau u. v. a., im Stein verewigte und im Auftrage des Kongresses der Vereinigten Staaten ein Standbild Washingtons schuf, war Mitglied der Pariser Loge ,Neuf Soeurs" (s. d.).
(frz.), geschlungene Schnur auf dem Tapis, s. Tesselated Border.
amerikanischer General und Politiker, * 1793, t 1863, nahm 1812 am Krieg gegen die Indianer teil, Kommandant der Armee von Texas gegen Mexiko, siegreich gegen Santa Anna bei San Jacinto, erster Präsident der Republik Texas 1836, nach deren Einverleibung in die USA. Gouverneur, Vorkämpfer der Rechte der Indianer, wurde 1817 in der "Cumberland Lodge" in Nashville (Tennessee) aufgenommen, war dann Mitglied der "Holland-Lodge Nr. 1" in der nach ihm benannten Stadt Houston (Texas) .
belgischer Geologe, Professor in Mons, * 1832, t 1922, National-Großmeister des Großorients von Belgien, Pionier des Gedankens der freimaurerischen Universalität und der Bemühungen, die letzten Endes 1902 die Gründung der 1921 in der A. M. I. aufgegangenen freimaurerischen Weltgeschäfts stelle zur Folge hatten
wahrscheinlich korrumpierte Form aus Hoschea, das im Schottischen Ritus als Ausruf vorkommt. Erscheint auch in der Verräterschrift Jachin und Boas 1750. Eine andere Deutung geht auf den Ausruf Hussa zurück. Wie alle derartige Rufformen ("Hurre, Hurre" in Burgers "Leonore") an sich ohne jede Wortbedeutung. Wird in einzelnen Logen, auch deutschen, als Ausruf der Salve (s. d.) angefugt.
Abkürzung von Heredom. I. Grad des Royal Order of Scotland (s. d.).
chinesischer Staatsmann, unter dem kaiserlichen Regime Innenminister, Vizekönig der Mandschurei, Vizepräsident im Kabinett des Prinzen Chin g, Generalstabschef, dann Mitarbeiter Yuan Shi hkai's, 1918 vom Tuchung-Parlament zum Präsidenten der Republik gewählt, ist Freimaurer, widmete dem Bund gelegentlich seiner Beförderung in den XXXI. Grad eine Rolle mit einem Spruch des chinesischen Weisen Mentse: "Ohne Winkelmaß und Zirkel kann man keine Vierecke bilden oder Kreise beschreiben."
französischer positivistischer Philosoph und freiheitlicher Parlamentarier, * 1858 in Madrid als Sohn eines unter Napoleon III. verbannten Republikaners, wurde in solcher Weise Vorkämpfer der Ideen seines Vaters, daß er den Ehrennamen eines "Paladins der Republik" erhielt. An den Kämpfen gegen den Boulangismus und für das Recht des Hauptmanns Dreyfu s hatte H. starksten Anteil. Bedeutend war seine Rolle gerade in dieser Zeit im Ordensrat des Grand Orient de France. Unter den Ministerien Combes und Rouvier hielt er in der Deputiertenkammer viel beachtete Reden zur Frage der Trennung von Kirche und Staat.
berühmter Arzt und Eklektiker der medizinischen Wissenschaft, * 1762 t 1836 Verfasser des auch heute noch vielgelesenen Buches "Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern" (Berlin 1796). Professor der Medizin an der Berliner Universität, Vorkämpfer der Kuhpockenschutz impfung, wurde 1783 in Göttingen in die Loge .,Augusta zu den drei Flammen" aufgenommen. H. war ein Freund Schröders (s. d.), der ihn über die wesentlichen Züge seines Reformwerkes unterrichtete, bevor er es der maurerischen Offentlichkeit beganntgab.
einer der hervorragendsten fruchtbarsten Historiker der englischen Freimaurerei, * 1841, t 1911, 1863 in der St Aubyn Lodge No. 954, Devonport, aufgenommen, Provinzial - Großsekretär von Cornwall, Past Senior Grand Deacon der Großloge von England, Provinzial-Großaufseher der National-Großloge von Ägypten usw., nahm er unermüdlichen Anteil an den Forschungen der von ihm mitgegründeten Quatuor Coronati Loge in London. Seine Untersuchungen galten besonders den alten Verfassungen (Old Charges und Old Constitutions) über die er u. a. 1869, 1872, 1895 1899. 1899 Schriften veröffentlichte Ritual untersuchungen, Geschichte einzelner alter Logen, alten Logenlisten u. v. a.
dritter Baronet, englischer Feldmarschall, * 1747, t 1837, kämpfte 1793 in Flandern, wurde 1788 Provinzial Großmeister von Sussex, 1814 von Kent.
nannten siceh um die Jahr hundertwende Winkellogengründungen des Berliner Kaufmanns N. Perls, die im sogenannten "Unabhängigen Freimaurer-Orden der Humanisten" vereinigt waren.
(engl. Humanity, frz. Humanité), vom lateinischen humanitas, die Menschlichkeitt bedeutet schon bei den Alten, besonders bei Cicero, vorzugsweise die harmonische Ausbildung der Anlagen des Gemütes und des Verstandes. Bei Cicero auch in dem Nebensinn der literarisch-asthetischen Allgemeinbildung Da diese Bildung im Mittelalter vorzugsweise aus den Resten klassischer Schriften geschöpft werden konnte, bezeichnet "studia humaniora" die philologischen Lehrfacher, Humanismus diejenige Erziehungsweise, die sich auf die Schriften der Alten stützte.
Daher auch heute noch die Unterscheidung der humanistischen (Gymnasialbildung) und der realistischen (Realschule) Erziehung. Humanisten nannten sich im Gegensätze zu den Scholastikern jene Gelehrten des 15. Jahrhunderts, die aus den Schatzen alter Kunst und Wissenschaften eine Wiederbelebung, Renaissance, des antiken Geistes erwarteten (Dante, Petrarea, Boccaccio, in Deutschland Kirchenreformers wie Melanchthon u. a.).
Im freimaurerischen Sinne bedeutet H. die Lehre vom Menschen und seiner Würde. Übung der H. ist daher Menschlichkeit im Sinne von Wertung des Menschen und der in ihm liegenden Eigenschaften. Von der Wertung des Menschen ausgehend, ergeben sich daher als praktische Folgerungen der freimaurerischen H.Lehre: die Achtung vor dem Menschen, die durch Zufälligkeiten der Geburt, des Standes, der Konfession nicht berührt werden kann. Die Anerkennung seiner Menschenrechte, insbesondere des Rechtes, seine Vernünft und seine Freiheit zu gebrauchen, d. i. Gedanken- und Gewissens freiheit. In der Anerkennung des Menschen und seiner Rechte ist eingeschlossen die Verpflichtung zur Menschenliebe, zur Teilnahme an den Geschicken des Menschen H'. hat als Objekt das Einzelschicksal sowie das schicksal des Menschen in seinen sozialen Verbanden. Sie wendet sich daher in humanitären Werken sowohl dem einzelnen zu (Charitas) als sie auch auf die allgemeine Lage des Menschen als Glied einer menschlichen Gemeinschaft Einfluß zu nehmen sucht.
In der Praxis des Freimaurerbundes heißt das also: der Bund lehrt die Achtung vor dem Menschen und verpflichtet zu Menschenliebe. Er hat die Zuversicht einer fortschreitenden Entwicklung des Menschengeschlechtes und sucht diese zu fördern- Der Freimaurer sieht in seinen Logen und bei seiner Arbeit von allen Trennungen ab, die das Leben geschaffen hat und wendet sich an den Menschen an sich. (Daher in der "Zauberflöte": "Er ist ein Prinz, noch mehr, er ist ein Mensch!") Der Humanitätsgedanke verpflichtet den Freimaurer zur Übung der Lehre vorerst in seiner nächsten Umgebung. Daher ist Freimaurerei als H.-Lehre bodenständig mit dem eigenen Volkstume innigst verwachsen. Nicht nur Charity auch H. beginnt at home. Vaterlandsliebe ist daher in Erfüllung des H'.-gedankens des Maurers Tat (Fichte). In ihrer letzten gedanklichen Konsequenz führt die H.-Lehre zu einem Weltbürgersinn ("Weltbürgersinn ist ihr Gedanke!", Fichte). Daher ist der Freimaurer bestrebt, den Frieden zwischen Menschen und ihren sozialen Verbanden zu fördern.
Er sucht im Kämpfe der Klassen ebenso vermittelnd einzugreifen, wie er sich um den
Völkerfrieden bemüht. Deshalb unterstützt er alle Bestrebungen, die auf eine Erhaltung des Friedens hinzielen, und verurteilt das Dogma der Gewalt. Die H.-Lehre will ihm den höheren Standpunkt erschließen, von dem aus er das Bild seiner Welt betrachten, verstehen und beeinflussen soll. Das Absolute dieser Lehre soll den einzelnen frei machen von Schlagworten des Tages und der Parteien und soll ihn befähigen, in den Ereignissen des Tages klaren Blick zu bewahren und sich nicht von Leidenschaften der Masse hinreißen zu lassen. Da die Lehre der H. allgemein ist, schließt der Lehrgang in der Loge alle politischen Stellungnahmen zu Ereignissen aus, die höchstens den Wert des Beispiels haben können, das der Untersuchung zugrunde gelegt wird.
Dagegen ist eine politisch oder konfessionell einseitige Stellungnahme im Widerspruche mit
dem H.-Gedanken. Daher auch die freimaurerische Forderung der Toleranz, der Freiheit des Geistes und der Freiheit des Denkens, für sich und für andere. H. heißt für den Freimaurer: allen Menschen menschlich begegnen.
ein Begriff der außer halb der deutschen Freimaurerfamilie weder besteht noch auch verstanden wird, weil Freimaurerei den Begriff der Humanität als selbstverstandlich einschließt. Das Bestehen einer christlichen Freimaurerei (s. d.) in Deutschland hat die übrigen deutschen Großlogen veranlaßt, sich selbst ein sprachlich unterscheidendes Merkmal zu geben, wobei die nicht gerade glückliche Wortverbindung H. erfunden wurde die im Adjektivum "humanistisch" und "humanitar" noch mehr an Deutlichkeit verliert. Gemeint ist, daß der einen Gruppe von deutschen Großlogen, die nach ihrem. Ritualinhalt und ihrem ganzen System sich nur an Bekenner der christlichen Glaubensbekenntnisse wendet, eine andere Gruppe von Großlogen gegenübersteht, die einen Unterschied nach dem Glaubens bekenntnis nicht macht und hierin mit der ganzen übrigen Freimaurerei der Erde übereinstimmt.
Zu dieser H. gehören die Großlogen von Bayreuth, Frankfurt, Hamburg, Darmstadt, Sachsen, und Deutsche Bruderkette. Der deutsche Partikularismus kommt aber auch in dieser Humanitäts gruppe zum Ausdruck, insofern als sich die beiden Großlogen von Sachsen und Deutsche Bruderkette wohl als humanitär bezeichnen, aber doch eine Sonderstellung gegenüber den vier anderen (Hamburg, Bayreuth, Darmstadt und Frankfurt) einnehmen. Die Bezeichnung ist eingeburgert, trotzdem sie begrifflich schlecht ist. Richtig ware: deutsche Freimaurerei zur Bezeichnung jener Freimaurerei, die mit den in der übrigen Welt arbeitenden Großlogen in der Auffassung ihrer Arbeitsweise und ihres Pflichtenkreises übereinstimmt, und deutsch-christliche Freimaurerei, die eine Spiel art der allgemeinen Freimaurerei mit Einschränkung ihrer Arbeitsweise vorstellt. ;
, Enzyklika des Papstes : Leo XIII. (s. d.), "de secta Massonum", wohl die scharfste Kundgebung des Papstlichen Stuhls , gegen die Freimaurerei. In ihr nennt Leo XIII den Freimaurerverband "impuram hane lucm", diese unreine Seuche".
Staatsrat in Neuenburg, Schweiz, Präsident des schweizerischen Standerates, Gesandter in Japan, Professor der französischen Literatur und Rektor der Neuenburger Akademie, Historiker, war Großmeister der Großloge "Alpina". * 1819, t 1900.
Komponist, * 1778 in Preßburg, t 1837 in Weimar. Schuler Mozarts, 1820 nach Weimar als Kapellmeister berufen, wurde er im gleichen Jahre in die Loge "Amalia" aufgenommen. Er stand in Verkehr mit Goethe, von dem er auch mehrere Lieder vertonte, darunter die zwei Freimaurergedichte "Eimnal nur in unserm Leben" und "Laßt fahren hin das Allzuflüchtige".