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Een ogenblik !

CASTILLON, FRIEDRICH AUGUST A. M.V
CASTRO, JOSÉ MARIA,
CATCH-QUESTIONS,
CATHOLICK RELIGION.
CAVE. GEORGE, VISEOUNT,
CAVENDISH, HERZOGE VON DEVONSHIRE.
CAVENT,
CAVOUR, CAMILLO BENSO,
CEDAR RAPIDS,
CEDER.
CENSUR,
CENTENARY JEWEL.
CENTER, OPENING ON THE.
CENTRALISTEN,
CERCLE MAÇONNIQUE INTERNATIONAL
CÉRÉMONIE FUNEBRE
CEREMONIENMEISTER,
CÉRES,
CERMÀK, ANTON J.,
CERNEAU,
CERNEAU-RITUS,
CERTIFIKAT,
CEYLON.
CHÂBLE,SCHULE VON,
CHAILLON DE JONVILLE. AUGUSTIN JEAN FRANCOIS,
CHAÎNE D'UNION
CHAIRMAN
CHALLEMEL-LACOUR, PAUL ARMAND
CHAMBRE DES RÉFLEXIONS
CHAMBRE DU MILIEU,
CHAMFORT, NICOLAS SÉBASTIEN ROCH DE,
CHAMISSO, ADALBERT VON,
CHAPLAIN, GRAND CHAPLAIN, DER LOGEN-,
CHAPLIN, CHARLES SPENCER
CHARACTER INDELEBILIS.

Castillon, Friedrich August A. M.v
* 1747 in Lausanne, t 1814, Professor der Mathematik an der Berliner Ritterakademie aufgenommen 1772 in der Berliner Loge "Pegase", Stifter und Meister vom Stuhl der Loge "Pilgrim", verhandelte 1776 in Stockholm mit Eckleff, wurde nach dem Tode Zinnendorfs, 1782-1789, und nochmals 1799 bis 1814 Landes-Großmeister der Großen Landes Großmeister der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, leitete diese in der Napoleonischen Ära unter schwierigsten Verhältnissen. Er gründete gemeinsam mit den beiden anderen Berliner Großmeistern 1810 den "Freimaurerverein der drei Großlogen zu Berlin".
Castro, José Maria,
Präsident der Republik Costa Rica, * 1818, t 1891, war Meister vom Stuhl der 1865 gegründeten ersten Loge ."Caridad" in Costa Rica.
Catch-questions,
Fangfragen, heißen besonders heute noch in Amerika ubliche, jedoch nicht , anerkannte, mitunter recht eigenartige Fragenstellungen, mit denen ein Freimaurer entweder die Aufmerksamkeit anderer Freimaurer auf sich lenken will, oder die in mehr scherzhaftem Charakter verwendet werden. Z. B.: "Wo hängt ein Meister seinen Hut auf?", oder "Wie bläst des MauresWind?" u. ä. Amerikanische Freimaurer treiben den Sport der Fangfragen mitunter ins Absurde.
Catholick Religion.
Im zweiten Absatz des Vl. Hauptstuckes der Alten Pflichten (1732) steht der viel kommentierte Satz: "No Private Piques or Quarrels must be brought within the Door of the Lodge, far less any Quarrels about Religion, oder Nations, or State Policy, we being only, as Masons of the Catholiek Religion above mention'd. ("Private Händel und Streitigkeiten dürfen nicht in die Loge hineingetragen werden, vor allem nicht Streitigkeiten über Religion oder Nationalität oder Politik, da wir als Maurer alle von jener allumfassenden Religion sind, die oben erwähnt wurde-") Die Beziehung auf die "oben erwähnte" Religion steht im ersten Hauptstuck Concerning God and Religion" ("Gott und die Religion betreffend"). Gemeint ist dort die Religion "in which all men agree", die Religion, in der alle Mensehen ubereinstimmen.
Das Wort "katholisch ist hier nicht im kirchendogmatischen Sinne, sondern im reinen Wortsinne gemeint. Das griechische Wort bezeichnet nach seiner Ableitung kat holos das Allgemeine, das Ganze. Die heute als katholische Kirche beseichnete Kirche nannte sich bereits im zweiten Jahrhundert n- Chr. so, weil sie Bekenner eines Glaubens zusammenfaßte, der überall (katholu) im Gegensatze zu den Häretikern der gleiche, allumfassende und allgemein anerkannte war. Katholikon heißt auch ein allgemeines Wörterbuch oder ein Universalheilmittel. Daß Anderson an der zitierten Stelle nicht an die katholische Kirche gedacht haben kann, ist ohne weiteres klar, wenn man bedenkt, daß er ein protestantischer Dissentergeistlicher war. Er dachte an jene, dem Zeitalter des Deismus geläufige "Religion des anstandigen Menschen", d. h. eine die verschiedenen Dogmenreligionen überbrückendes rein ethiseh fundierte gemeinsame Glaubensmeinung.
Cave. George, Viseount,
* 18S6, t 1922, führender konservativer Staatsmann, 1916 Innenminister im Koalitionskabinett, Lordkanzler unter Bonar Law, Kanzler der Universität Oxford, war Freimaurer.
Cavendish, Herzoge von Devonshire.
ln dieser Familie vererbt sich seit 1814 die Großmeisterschaft der Provinzialloge von Devonshire (Großloge von England) von Generation zu Generation. Von 1814 bis 1858 bekleidete der sechste Herzog das Amt. ihm folgte 1858 bis 1908 Spencer Campton C., seither ist der neunte Herzog Provinzial-Großmeister.
Cavent,
im 18. Jahrhundert gleichbedeutend mit Bürge, Pate (s. d.) verwendet.
Cavour, Camillo Benso,
Graf von, italienischer Staatsmann dessen Werk die Einigung Italiens war, * 1810, t 1861, Führer der gemäßigten Liberalen. Seinem Einfluß war die freiheitliche Verfassung des Königreiches Sardinien von 1848 zu verdanken. Handels- und Marineminister im Kabinett d'Azeglio (s. d.), wurde er 1852 Ministerpräsident. Er gewann mit großem diplomatischem Geschick Frankreich für die Sache Italiens, unterstutzte insgeheim die Aktion Garibaldis (s. d.). Mit der 1861 erfolgten Ausrufung Victor Emanuels zum König des Geeinigten Italien erreichte C. sein Lebensziel. Er setzte sich auch für liberale Kirchengesetze ein und vertrat den Standpunkt "Freie Kirche im freien Staat". C. war Freimaurer.
Cedar Rapids,
im nordamerikanischen Bundesstaat Iowa, Sitz der Großloge dieses Staates und einer berühmten freimaurerischen Bibliothek, die 35.000 Bände umfaßt.
Ceder.
Die Libanonceder wird in der Baulegende wiederholt erwähnt, besonders in den Hochgraden. Tall Cedars of Libanon nennt sich in Amerika ein aus Freimaurern, die den Meistergrad besitzen, bestehender, kostümtragender Verein, der heitere Geselligkeit und Wohltätigkeit übt. Er gliedert sich in "Forests" (Wälder).
Censur,
s. Z e n s u r.
Centenary Jewel.
Logen, die ein Alter von 100 Jahren erreicht haben, erhalten in der englischen Großloge das Recht auf ein besonderes Abzeichen, das von der Großloge verliehen wird.
Center, opening on the.
Im englischen Meisterrituale wird eine Meisterloge als opened on the center bezeichnet, weil alle Anwesenden den gleichen Grad haben und deshalb im gleichen Abstand zu dem angenommenen Mittelpunkt der Freimaurerei stehen. In den vorhergehenden Graden ist dieser Zustand nicht gegeben, weil dort Angehörige aller drei Grade, also mit verschiedenen Abständen, versammelt sind.
Centralisten,
deutsche geheime Verbindung aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die sich freimaurerischer Formen bediente und vom Bestreben geleitet war, durch Zentralisation der Religionsbekenntnisse diese mit der katholischen Kirche zu verbinden (Vergl Schuster, "Geheime Gesellschaften".)
Cercle Maçonnique International
in Genf dient Freimaurern, die den dort bestehenden Internationalen Vereinigungen (Völkerbund, Internationales Arbeitsamt, Rotes Kreuz, Vereinigung der Berichterstatter beim Völkerbund usw.) angehören, als gesellschaftlicher Mittelpunkt.
Cérémonie funebre
(frz.), Trauerarbeit (s d.).
Ceremonienmeister,
s. Zeremonienmeister.
Céres,
Ligue fraternelle agricole. heißt eine in Paris 1926 von Brr. des Grand Orient de France begründete Vereinigung, die sich dem Studium des Ackerbaus, der Verpflegung, des gegenseitigen Guterverkehrs und des Syndikalismus zuwendet. Ihre Mitglieder sind meist Funktionäre des Ackerbauministeriums und Brr. Ländlicher Distrikte.
Cermàk, Anton J.,
seit April 1931 Burgermeister von Chicago, als Sohn eines tschechoslowakischen Kohlenarbeiters in Kladno (Böhmen) nach Amerika ausgewandert. Im Wahlkampf, in dem C. mit dem Programm: "Reinigung der Stadt von Verbrecher- und Korruptionswesen" kandidierte, suchten ihm die Anhänger des trüberen Regimes durch Hinweis auf seine Zugehörigkeit zur Freimaurerei katholischs Stimmen zu entziehen. Er wurde aber mit gewaltiger Mehrheit gewählt.
Cerneau,
Joseph, s. Cerneau-Ritus.
Cerneau-Ritus,
von dem 1763 in Villeblerin (Frankreich) geborenen Ende des 18. Jahrhunderts nach Westindien ausgewanderten Uhrmacher und Goldarbeiter Josef Cerneau gegründetes irregulares Konkurrenzsystem des A. u. A. Schottischen Ritus. 1806 kam C. von Kuba, wohin er mittlerweile übersiedelt war nach New York und gründete im Oktober 1807 auf Grund einer "Vollmacht" eines sich Großmeister nennenden Stuhlmeisters in Baracoa (Kuba) namens Antoine Mathieu Dupotet eine Großkörperschaft, die er "The Most Potent Sovereign Grand Consistory of Suprême Chiefs of Exalted Masonry according to the Ancient Constitutions, Scottish Rite of Heredom for the U. S. A. its Territories and Dependeneies" nannte. C. war von 1806-1827, in welchem Jahre er die Vereinigten Staaten wieder verließ er starb 1829 in Frankreich --- bei keiner symbolischen Loge affiliiert, somit war er in dieser Zeit kein aktiver Maurer.
Seine Körperschaft, die fortgesetzt ihren Namen änderte, hatte wechselvolle Schicksale. 1812 organisierte C. in New York einen Obersten Rat, an dessen Spitze er selbst als Großkommandeur trat. Diese Gründung hatte langjährige Kontroversen mit den regularen körperschaften des Schottischen Ritus in Charleston und New York zur Folge. Letztere stellten sich auf den Standpunkt, daß, ganz abgesehen von der fragwürdigen Vollmacht, C. niemals das Recht besitzen könnte, einen Obersten Rat mit 33 Graden zu gründen, nachdem er selbst nur bis zum 25. Grad gelangt war.
Demgegenüber erklärte C., ein Patent von einem gewissen Martin, "einem Nachfolger von Morin", erhalten zu haben. 1827 wurde der Oberste Rat eingeschlafert, 1832 von A. Laurent, einem Franzosen, zu neuem Leben erweckt. 1846 hörte der Suprême Council abermals zu existieren auf, 1850 stampfte ihn H. C. Atwood mit vollstandig neuen Leuten wieder aus dem Boden. In den Jahren 1863-1867 erfolgte unter Eduard B. Hays, dann unter John L. Lewis eine Vereinigung mit den beiden Teilen der damals gerade gespaltenen Nördlichen Jurisdiktion des A. u. A.Schottischen Ritus , so daß auf diesem Gebiet nur noch eine Körperschaft existierte. Harry J. Seymour, ein wegen Handels mit Graden ausgestoßenes Mitglied des C.schen Suprême Council, erklärte, das Urteil nicht anzunehmen machte sich selbst zum "Großkommandeur" velkaufte das so ursurpiertë Amt und den ungültigen C.-Rechtstitel an William H. Pockham. 1881 entstand neben diesem Suprême Council ein zweiter irregulärer Oberster Rat gegründet von Hopkins Thompson. Die beiden Obersten Rate machten sich gegenseitig das Recht streitig, die "echte" C.-Großbehörde zu sein.
Unmittelbar nach dem Weltkrieg hörte man auch in Europa eine Zeitlang vom C.-Ritus, da von geschäftstüchtiger amerikanischer Seite der Versuch unternommen wurde, auch auf dem Kontinent Fu R zu fassen. Einige Körperschaften, die damals ins Leben traten (z. B. in der Schweiz, in Dänemark und Rumänien), hörten nach kurzer Zeit auf, als C.-Institutionen zu existieren.
Die Großloge von New York untersagte 1927 die Teilnahme ihrer Mitglieder an C.-Organisationen.
Certifikat,
Beglaubigungsschreiben einer Großloge oder einer Loge, z. B. ein Meisterausweis oder Logenpaß.
Ceylon.
Erste Logen unter hollandischer Obedienz traten 1771 und 1794 ins Leben Heute ist eine Distrikts-Großloge der Großloge von England am Werk, gegründet 1810, nur wenige Jahre nach der Besitzergreifung durch Großbritannien; sie umfaßte 1830 acht Logen. Adresse: Victoria Masonic Temple, Colombo. Der Großloge von Irland unterstehen drei Bauwhutten, Schottland eine.
Châble,Schule von,
eine von der Großloge "Alpina" im Unterwallis, einer streng klerikalen Gegend, errichtete und unterhaltene konfessionslose Schule. Die Schuler entrichten ein kleines Schulgeld; der Betriebsabgang wird aber von der "Alpina" getragen.
Chaillon de Jonville. Augustin Jean Francois,
einer der tätigsten französischen Freimaurer des 18. Jahrhunderts, * 1733, t 1807. Mitglied der "grande chambre" des Parlaments von Paris. Doyen des Staatsrates, Richter im "Halsbandprozeß" gegen den Kardinal Rohan (Affaire Cagliostro), 1787 durch eine lettre de cachet" auf seine Besitzungen vërbannt, während der Revolution Emigrant. Für die große Rolle, die C. in der Freimaurerei spielte, spricht seine Bestellung als Generalsubstitut des Großmeisters Grafen von Clermont an Stelle von La Corne (s. d.). Auf dem berühmten Patent für Morin (s. d.), das am Anfang der Geschichte des A. u. A. Schottischen Ritus steht, ist C. als erster unterschrieben. Auf seine Bemühungen war 1762 die allerdings nur vorubergehende Vereinigung der damals existierenden beiden französischen Großlogen zurückzuführen.
Chaîne d'union
(frz.), Bruderkette.
Chairman
(engl.), der Vorsitzende irgendeiner Versamnlung, dessen Sitz durch einen besonderen Sessel oder durch eine Erhöhung des Sitzes hervorgehoben wird. Der Meister vom Stuhl ist der Chairman. Der Engländer gebraucht die Verbindung "The Master in the Chair" niemals offiziell, sondern höchstens umschreibend. In alten Logenprotokollen kommt die englische Bezeichnung mitunter vor. Die Sinnverbindung "Meister vom Stuhl" ist ausschließlich deutsche Eigenart. (Im Englischen: Worshipful Master, im Französischen Vénérable Maitre.)
Challemel-Lacour, Paul Armand
französischer Politiker und Philosoph, * 1827 t 1896. protestierte 1852 gegen den Staatsstreich Napoleon III., wurde verhaftet und verbannt, Professor am Polytechnikum in Zurich, nach seiner Ruckkehr Mitarbeiter des "Temps", Gründer der "Revue blanche", Botschafter in Rußland und England, 1883 Außenminister im Kabinett Ferry, 1893 Präsident des Senats, schrieb: "L'histoire de la Philosophie moderne" "La Philosophie individualiste", nahm 1875 in der Pariser Loge "Clémente Amitié" bei der Aufnahme von Littré und Jules Ferry teil.
Chambre des réflexions
(frz.), dunkle kammer, Vorbereitungsraum.
Chambre du milieu,
Mittlere Kammer, im französischen Ritual der Tempel bei der Meisterarbeit. Der Osten wird hierbei Dehbir genannt und ist blau und gold ausgeschlagen. Der übrige Raum heißt Hikal und ist mit schwarzen Behangen versehen.
Chamfort, Nicolas Sébastien Roch de,
französischer Schriftsteller, auf Grund seiner Pensées, maximes, anécdotes dialogues" den größten französischen Moralisten zugerechnet, Mitglied der Académie (* 1741, t 1794). Unter der Schreckensherrschaft verfolgt, beging er Selbstmord. Von ihm stammt der berühmt gewordene Ausspruch: "Krieg den Palästen, Friede den Hütten ! " C. war Freimaurer.
Chamisso, Adalbert von,
*1781 auf Schloß Boncourt, t 1838 in Berlin, Weltreisender, Naturforscher und deutscher Dichter ("Peter Schlemihl", "Sales y Gomez" usw.), war Mitglied einer Berliner Loge.
Chaplain, Grand Chaplain, der Logen-,
bezw- Großlogenkaplan. Die Sitte, besonders feierliche Logen mit einem Gebet zu eröffnen, wobei die alte Invokation der Konstitutionen in dieser Sitte eine Fortsetzung fand, schuf ein Amt: den Chaplain, den Logengeistlichen Nach englischem Ritus ist es jedoch nicht notwendig, daß der Logenkaplan auch in seinem Berufe Geistlicher ist. Der Meister vom Stuhl kann an seine Stelle treten. In England wurde das Amt des Großlogenkaplans 1770 "wiederbelebts' es finden sich aber keinerlei Hinweise auf ein früheres Bestehen. Die Kaplane gehören zumeist den christlichen Bekenntnissen an, in Amerika werden auch Rabbiner als Chaplains zugelassen.
Chaplin, Charles Spencer
("Charlie"), berühmster Filmschauspieler in Hollywood, *1889 in London, ist Freimaurer.
Character indelebilis.
Die Aufnahme in den Freimaurerbund ist als ein Lebensbund gedacht, der nur mit dem Tode enden soll. Trotzdem steht jedem Freimaurer der Austritt aus dem Bunde wieder frei (s. Deckung) . Die unzerstörbaren Eigenschaften des einmal zum Freimaurer Geweihten bleiben jedoch auch nach der Deckung gesichert, weil der Bund eine Weihe durchgefuhrt hat, die als solche schon des Initiationserlebnisses wegen nicht mehr zurückgezogen werden kann, aber auch weil bei der Aufnahme Einblick in die Kultgeheimnisse (s. Geheimnis) des Bundes gewährt wurde.
Der Englander faßt dies kurz in die Worte zusammen: "Once mason, ever mason". Die Rechte des Freimaurers an die Loge erlöschen durch seinen Austritt. Dagegen erlischt nicht die Verpflichtung des Austretenden, über das ihm einmal Anvertraute auch weiterhin Schweigen zu bewahren, zumal diese Verpflichtung durch ein Gelöbnis auf Manneswort über nommen wurde. In letzter Zeit hat es sich mehrfach ereignet, daß gedeckte Freimaurer in öffentlichen Versammlungen die Geheimnisse zumeist aus politischen, agitatorischen Gründen nicht nur preisgegeben haben, sondern auch geschmacklos genug waren, die Afnahmezeremonien in absichtlich verzerrter Weise einem sensations lüsternen Zuhörerkreis vorzuführen. Ein derartiges Vorgehen richtet sich von selbst. Die Gründe zur Deckung können weltanschaulicher politischer, persönlicher Natur sein. Daß ein Freimaurer, der aus solchen Motiven den Bund verläßt, späterhin als dessen sachlicher Gegner auftritt, ist moralisch unanfechtbar. Ein Beispiel hierfür war der ursprünglich freiheitliche, später klerikale Redakteur Koller in Wien. Dagegen ist es ein Zeichen moralischer Minderwertigkeit, wenn ein ausgetretener Freimaurer das Gebrauchtum des Bundes, in dessen Eigenart er im Vertrauen auf seine Redlichkeit eingeweiht wurde, durch Entstellung als Waffe gegen den Bund verwendet.