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Inhoud:
AMERIKANISCHER RITES, YORK-RITUS
AMERIKANISCHE UNABHÄNGIGKEITSERKLÄRUNG
AMERY, LEOPOLD S.,
AMBURST, NICOLAUS,
A.M.I.
AMIABLE, LOUIS,
AMICALES
AMICISTEN- ODER MOSELLANERORDEN.
AMIS DE RABELAIS
AMIS DU SYMBOLISME,
AMPHIBALUS,
AMPLE FORM
AMPTHILL, LORD,
AMSTER, MORITZ,
AMSTERDAM,
ANALPHABETEN.
ANCIENT AND ACCEPTED RITE,

Amerikanischer Rites, York-Ritus
1. die Kapitelmaurerei (Capitular Masonry),
2. Kryptische Maurerei (Cryptic degrees, auch Cryptic Rite),
3. Rittermaurerei, Chivalric Masonry,
(engI. American Rite, York Rite), Bezeichnung für eine Gruppe von Hochgradriten, deren einzelne Grade in den meisten angelsachsischen Ländern vorkommen, deren Reihung und Gruppierung über den USA. und Kanada eigen ist. Es handelt sich dabei nicht um ein geschlossenes System, wie etwa beim A. u. A. Schottischen Ritus, sondern, wie gesagt, um Gruppen, die untereinander weder einen organisatorischen noch einen eigentlichen organischen Zusammenhang haben. Die Bezeichnungen A. R., bezw. Y.-R. sind nicht offizieller Natur- der Ausdruck York Rite wird von der Masse der amerikanischen Freimaurer hauptsachlich zum Unterschied vom Schottischen Ritus gebraucht. Die Bezeichnung Y.-R. ist, genau betrachtet, bei aller Popularität, irreführend. Sie deutet auf York hin, hat aber mit diesem nichts zu tun. Der Name kam auf, als falschlich angenommen wurde, der im 18. Jahrhundert durch die Antients in Amerika verbreitete Royal Arch stamme aus York.

Zum A. R., bezw. Y.-R. werden gerechnet:
1. die Kapitelmaurerei (Capitular Masonry),
die im Chapter (Kapitel), nicht mehr in der Loge, bearbeitet wird und auf die drei symbolischen Grade folgt. In ihr finden sich auch die Stufen der Markmaurerei. Sie umfaßt folgende Grade: Mark Master,
Past Master,
Most Excellent Master,
Holy Royal Arch Mason.
In diesem System ist wieder vom Salomonischen Tempel und vom "verlorenen Wort" die Rede, das schließlich im Royal Arch tief unter dem Tempel entdeckt wird. Die Erklärung, wie es dorthin gelangt ist, gehört zum Inhalt der nachsten Gruppe:
2. Kryptische Maurerei (Cryptic degrees, auch Cryptic Rite),
in Councils (Räten). Es sind dies folgende Stufen:
Royal Master
Select Master. Dazu gesellt sich ein nicht überall eingeführter Nebengrad:
Super-Excellent Master.
Nach der Legende wurde das im Kapitel Wiedergefundene nicht zufallig zurückgelassen- die Grunder der symbolischen Maurerei wollten es für spätere Generationen sicher aufgehoben wissen, auch wenn einmal der Tempel einsturzen sollte. Im wieder an Hiram anknüpfenden Grad des Royal Master finden sehr eindrucksvolle Gesprache über Leben und Sterben, über die Gleichheit vor dem Tod statt Es wird gelehrt, wie durch das Eingehen in den Ewigen Osten (den Tod) die Arbeit des einseln zwar vollendet ist. aber von anderen aufgenommen, doch weitergeht (auch beim geistigen Tempelbau) und durch die Generationen sich fortsetzen wird. Und wie das Werk nicht jäh abbricht, so kann auch das "Wort" nie endgültig verloren gehen; es muß und wird immer wieder gefunden werden.
Zum Y.-R. wird bisweilen auch die amerikanische Ritter maurerei gerechnet (gelegentlich wird auch diese allein so genannt) im Grunde mit Unrecht, da sie ein ganz anders geartetes System als die beiden anderen darstellt, und überdies streng christlich ist. Diese
3. Rittermaurerei, Chivalric Masonry,
das System der Knights Templar (Tempelritter), umfäßt folgende Orden (Masonic Orders of Christian Knigthood):
Knight of the Red Cross (auch Companion).
Knight Templar,
Knight of St. John
Knight of Malta.
Dazu kommt gelegentlich noch als Anhangsel der Mediterranean Pass oder Knight of St. Paul.
Die Grade der Knights Templar werden in Commanderies, Komtureien, erteilt.
Die Chapters sind in jedem Staat im Grand Chapter zusammengeschlossen, die Councils im Grand Council, die Commanderies im Encampment. Für die Vereinigten Staaten gibt es ein General Grand Chapter of the USA., einen General Council und ein Grand Encampent (s. alle diese Grade).
Manche amerikanische Autoren rechnen zum A. R., bezw. Y.-R. auch die symbolischen Grade und machen daraus ein System von zehn Graden, das folgendermäßen aussieht: "Master Mason" (zit. in "The Freemasons" vom 29. August 1927) nennt als essentiell für den "Y.-R." die drei blauen Grade, den Royal Arch und den Malteserrittergrad und plädiert für die Umbenennung in Anglo - Saxon-Rite.
Amerikanische unabhängigkeitserklärung
Von den 56 Unterzeichnern der Unabhangigskeitserklärung 1776 waren mindestens 15, mutmaßlich aber weit mehr, Freimaurer. Als solche haben sich bekannt: Benjamin Franklin, Pennsylvania; Lymann Hall, Georgia; John -Hancock, Massachusetts; Joseph Hewes, North Carolina- William Hooper, North CarolinaThomas McKean, Pennsylvania; Thomas Nelson, Jr., Virginia; Robert Treat Paine, Massachusetts; John Penn, North Curoline Roger Sherman. Connecticut- Richard Stockton, New Jersey; Matthew Thornton, Massachusetts; George Walton, Georgia- William Whipple, New Hampshire; John Witherspoon, New Jersey.
Amery, Leopold S.,
englischer konservativer Politiker, * 1873, Mitarbeiter der "Times", Kriegsberichterstätter im Südafrikanischen Krieg 1922-1924, erster Lord der Admiralitäts dann Kolonialminister und Minister für die Dominions, schrieb "The Empire in the New Era", ist Freimaurer.
Amburst, Nicolaus,
englischer Satiriker und Gegner der Freimaurer, s. Caleb d'Anser.
A.M.I.
(Association Masonnique Internationale), internationale maurerische Vereinigung von symbolischen Großlogen mit dem Sitz in Genf, in der die freimaurerische Weltgeschäftsstelle (s- d-) aufging. An dem von der schweizerischen Großloge "Alpina ' einberufenen internationalen maurerischen Konvent vom 19. bis 23. Oktober 1921 in Genf, dem während des Krieges Bemühungen von holländischer Seite vorausgingen, die Freimaurereien der neutral gebliebenen Staaten zur Anbahnung eines Zusammenschlusses gleich nach dem Kriegsende zu bewegen, wurde die Gründung der A. M. I. beschlossen. Vertreter folgender Großlogen und Großoriente nahmen an dieser Tagung teil: New York:, Wien, Belgien, Bulgarien, Spanien (Großloge), Frankreich (Großorient und Großloge). Italien (Großorient), Niederlande, Portugal, Türkei, Schweiz- Auch ein Abgeordneter des ,Freimaurerbundes zur aufgehenden Sonne'- in Nürnberg wurde laut Kongreßbeschluß zugelasaen.
Vorsitzender war der schweizerische Großmeister Prof- J- Reverehon (s. d.). In sechs Sitzungen wurden die Grundlagen der zu bildenden Vereinigung besprochen, eine Prinzipienerklärung und Sätzungen aufgestellt. Gründende Mitglieder waren die genannten Obedienzen; New York und Holland traten definitiv nach Genebmigung durch ihre Großlogenversammlungen bei. Die Prinzipienerklärung garantierte den einselnen durch das gemeinsame Ideal verbundenen 0bedienzen die Souveränität, Erhaltung des eigenen Charakters, ritualistische Freiheit untersrich den Gedanken der Brüderschaft aller Menschen. bezeichnete als Aufgabe der Freimaurerei das Erforschen der Wahrheit, Pflege der Moral und der solidarität. als Arbeitsgebiet die materielle und sittliche Höherentwicklung und die gestige und soziale Hebung der Menschheit, als Gründzätze Toleranz, Achtung der anderen und seiner selbst und Gewissensfreiheit und als Pflicht dieEinbeziehung aller Menschen in das um die Freimaurerei geschlungene brüderliche Band.
Die Deklaration schließt mit den Worten: Die Freimaurerei, die die Arbeit als eine der grundlegendsten Pflichten des Menschen betrachtet, ehrt gleichermaßen Hand- und Geistesarbeit; sie bildet eine Vereinigung von rechtschaffenen. Freien und erhabenen Männern, die, geeinigt durch Gefühle der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, jeder für sich und in Gemeinschaft für sich und in Gemeinschaft für den socialen Fortshritt arbeiten." Die ersten Sätzungen sehen als Organ der A.M.I. den alle drei Jahre stattfinden Konvent , einen fünfgliederigen Beratenden Ausschuß ( Comité Consultatif) und ein Kanzleramt (Grande Chancellerie) mit Sitz in Genf vor, das erste Comité Consultatif bildeten die Großmeister von New York, der Schweiz, von Frankreich (Grand Orient), Belgien und der Niederlande, Erster Kanzler wurde der neuenburgische Staatsrat a. D. Edouard Quartier-la-Tente (s. d.), der bisherige Leiter der Weltgeschäftestelle.
Die Geschäftsleitung des Beratenden Ausschusses wurde für die erste Wahlperiode dem Großmeister der Großloge "Alpina" übertragen. Das bisherige Buro der Weltgeschäftsstelle wurde Organ der neuen Vereinigung. Auf Veranlassung der Großloge von Wien wurde eine Aktion zugunsten der verfolgten ungarischen Freimaurer beschlossen, auf Antrag HaeberIin (Zürich) ein Eintreten für die noch in Rußland zurückgehaltenen Kriegsgefangenen. Ein Antrag der Grande Loge de France, auch Frauen aufnehmende reguläre Obedienzen zur A. M. I. zuzulassen, wurde, als in striktem Widerspruch zu den freimaurerischen Grundsätzen stehend, abgelehnt. Die Intervention für die ungarische Freimaurerei erfolgte in Budapest durch Reverchon und den Großhistoriker der Großloge von New York, Ossian Lan g, im Jahre 1922. Die beiden Beauftragten setzten sich durch den ungarischen Ausenminister Baron Banffy mit dem Innenminister v. Rakovszk y (Sohn eines gewesenen ungarischen Großmeisters) in Verbindung; weitere Besprechungen fanden mit Herrn v. Kania und dem Grafen Klebelsberg statt, ein positives Ergebnis konnte aber nicht erzielt werden.
1923 fand der zweite außerordentliche Konvent wiederum in Genf statt. Lebhafte Debatten entspannen sich über die mit Recht bestrittene Regularität des "Freimaurerbundes zur aufgehenden Sonne" in Nürnberg, für die sich der Großorient von Frankreich einsetzte.
Die Frage wurde nach freiwilligem Rucktritt des F. Z. A. S. auf den nächsten Konvent vertagt, um diesem Gelegenheit zu geben, mittlerweile seine Regularisierung durchzuführen. Auf Verlangen des Großostens der Niederlande wurde die Prinzipienerklärung von 1921 als nichtverbindliche Wegleitung bezeichnet, ferner bestimmt, daß von keiner Obedienz Erklärungen verlangt werden sollten, die nicht auch von den anderen gefordert wärden. Das bezog sich auf eine 1921 gestellte belgische Forderung, im Falle einer Kandidatur einer der deutschen Großlogen eine Erklärung bezüglich gewisser Kriegsgeschehnisse zu verlangen. Als neues Mitglied warden aufgenommen die Großlogen. bezw. Großoriente von Griechenland, Venezuela Columbien (Baranquilla und Carthagena), Philippinen, Portorico, Cuseatlan (SanSalvador). Der ungarischen Regierung wurde eine Resolution bezüglich der noch immer an jeglicher Tätigkeit verhinderten Symbolischen Großloge und ihrer Logen übermittelt. Im Frühsommer 1924 erklärte die Großloge von New York. die während ihrer Zugehörigkeit jahrlich 1000 Dollar beigesteuert hatte, ihren Austritt aus der A.M.I. mit der begründung , daß diese Mitglieder habe, die sich nicht an die Landmarken (s.d.) hielten.
Der Konfent von Brüssel im Herbst 1924 nahm die Großlogen von Ecuador, Guatemala, Peru und den Großorient von Haiti als neue Mitglieder auf. Der F. Z. A. S. erklärte, sich einer weiteren Prüfung seiner Regularität nicht unterziehen zu wollen, und verlangte, von den französischen Vertretern unterstutzt, das Recht, an den Verhandlungen der A. M. I. vollberechtigt teilzunehmen. Die Frage wurde vertagt, eine Austrittserklärung des F. Z. A. S. aber zunachst nicht zur Kenntnis genommen. In den Beratenden Ausschuß wurden für die nächste Amtsperiode gewählt: Großloge von Frankreich, Großloge von Spanien, Großorient von Belgien Großosten der Niederlande, Großloge "Alpina" Eine Resolution protestierte gegen Angriffe auf die Freiheit von Völkern, namentlich gegen die Metzeleien in Georgien; eine weitere begrußte die von der Völkerbundversammlung erzielten Erfolge, gab der Hoffnung Ausdruck, daß die dort zum Ausdruck gekommenen Grundsätze Gemeingut aller Nationen werden möchten, und forderte alle Freimaurer auf, die Anstrengungen des Völkerbundes zur Erreichung des Völkerfriedens zu unterstützen. Reger Gedankenaustausch galt den Problemen der maurerischen Regularität und Territorialität. Der Großloge von New York wurde in einem Memorandun nahegelegt, auf den Austrittsbeschluß zurückzukommen. Die Präsidentschaft des Comité Consultatif wurde dem belgischen Großmeister Charles Magnette (s. d.) übertragen.
1925 fand wieder ein außerordentlicher Konvent in Genf statt. Der anfangs Januar erfolgte Tod des Kanzlers Quartier-la-Tente machte eine Neuwahl notwendig. Es erfolgte eine Teilung der Agenden. Groß kanzler wurde Reverchon, administrativer Kanzler der Belgier Max Gottschalk (s. d.), der in der Zwischenzeit die Geschäfte provisorisch geführt hatte. In erster Linie standen zur Diskussion die Angelegenheiten des F. Z. A. S. und der von New York und Holland ebenfalls nicht für regular gehaltenen National-Großloge von Rumanien. Dem Wunsch, diese Fragen zum Zwecke weiteren Studiums abermals ungelöst zu lassen, opponierten die Hollander. Als ihre Auffassung gegen alle übrigen Stimmen in der Minderheit blieb, zogen sich die hollandischen Delegierten vom Konvent zurück. Dieser befaßte sich dann in der Hauptsache auf Grund von Vorschlagen der Belgier Gottschalk und Debruge mit der Aufstehung von Grundsätzen über Regularität (s. d.) und Territorialität und hörte grundlegende Ausführungen des Lütticher Stuhlmeisters J. Lempereur über die Landmarken an.
1926 fand unter den Auspizien der A. M. I. die von der Großloge von Jugoslawien veranstaltete freimaurerische Friedensmanifestation in Belgrad (s. d.) statt. Mitte Juni 1927 starb der Groß kanzler Reverehon.
Der Pariser Konvent 1927 wurde deshalb vom September auf Dezember verschoben. Er wahlte als alleinigen Großkanzler, indem er die Trennung der Funktionen wieder beseitigte, den Genfer John Mossaz. Im Vordergrund der Tagesordnung stand die Beratung über die neuen Gründlagen, nachdem die in der Zwischenzeit zur A. M. I. zurückgekehrten hollandischen Freimaurer in dem Konvent vorausgegangenen Verhandlungen des Comité Consultatif solche verlangt und vor allem aufs entschiedenste für die A. M. I. die allgemeine Anerkennung des Symbols des A. B. A. W., des Allmachtigen Baumeisters aller Welten (s. d.), als Basis der gesamten Maurerei verlangt und von der Annahme dieses Antrages ihr weiteres Verbleiben in der A. M. I. abhängig gemacht hatten.
Sie betonten, unbedingt auf dem Boden der universellen Freimaurerei zu stehen, deshalb musse die Basis der A. M. I. wirklich freimaurerisch sein die Freimaurerei beruhe aber soweit sie international zusammengesetzt sei, auf einem rein geistigen Prinzip, das habe auch in der A. M. I. zum Ausdruck zu gelangen; die Freimaurerei könne nicht existieren, wenn sie nicht die höhere, ideale Kraft ausdrucklich anerkenne, die gemeinhin unter der Bezeichnung A. B. A. W. anerkannt sei; stimme man dem nicht zu, so wurden niemals angelsachsische oder skandinavische Obedienzen in die A. M. I. eintreten. Von den einzelnen Groß körperschaften wurde nicht verlangt, daß sie die für die A. M. I. geforderte Formel in ihre eigenen Sätzungen aufzunehmen hatten.
Die hollandischen Thesen wurden mit 16 gegen 2 Stimmen (Großoriente von Frankreich und Luxemburg) angenommen. Als weiteres Mitglied wurde die norwegische Großloge ,Polar stjernen" angegliedert. Beschlossen wurde die neuerliche regelmäßige Herausgabe des Jahr buches (Annuaire). Das Comité Consultatif wurde erweitert, zu den bisherigen Mitgliedern traten mit einer gemeinsamen Stimme Jugoslawien und Wien.
Die 1925 begonnene Diskussion über Regularität und Territorialität (Sprengelrecht) wurde weitergeführt.
U. a. wurde festgelegt: Jede der A. M. I. angehörende Obedienz verpflichtet sich, keine Logen in Gebieten zu grunden, die der Jurisdiktion einer anderen dieser Groß behörden unterstehen. Sie versagt es sich auch, Logen in Gebieten einer der A. M. I. nicht angehörenden regularen Obedienz zu gründen, es sei denn, daß eine solche Loge ausschließlich aus Brudern besteht, die anderer Nationalität als jener des Ländes sind und keinen Zutritt zu den nationalen Logen finden. In einem Land, in dem bereits eine regulare, der A. M. I. angehörende Groß behörde besteht, soll eine andere Obedienz nicht ohne Zustimmung der ersteren gegründet werden. Ist diese nicht zu erzielen, so kann die neue Obedienz nicht in die A. M. I. aufgenommen werden. Die vor dem Konvent von 1927 gegebene Lage wird respektiert, doch empfiehlt die A. M. I. den in Frage stehenden maurerischen Machten, alles zu tun, um möglichst rasch zur nationalen Einheit zu gelangen.
Zu diesem Zwecke wird jede der A. M. I. angehörende nationale Obedienz in ihren Reihen jene fremden Logen aufnehmen, die sich auf ihrem Gebietet befinden und den Wunsch außern, unter ihre Jurisdiktion zu treten. Umgekehrt verpsdichten sich die Grotbehörden, sich nicht dem Übertritt eigener Logen zu einer anderen Obedienz zu widersetzen, die in dem betreffenden Gebiet früher gegründet wurde. Die A-M- I- empfiehlt allen Machten, keine Profanen aus anderen Landern aufzunehmen. Ausnahmen ohne Zustimmung der betreffenden Obedienz können eintreten, wenn deren Widerstand sich auf politische, philosophische oder ethnographische Grunde stützt, die sich nicht mit dem Geist weitestgehender Brüderlichkeit vereinigen lassen, der die Grundlage der Freimaurerei darstellt.
Der Sitz zur Rechten des die Verhandlungen leitenden Präsidenten Groussier (s. d.) blieb auf diesem Konvent leer, zum symbolischen Gedenken an den deportierten italienischen Großmeister Torrigiani, den eingekerkerten General Capello, der noch am Genfer Kongres 1925 teilgenommen und damals jede Erörterung der Verfolgung der italienischen Freimaurerei als innerpolitische Angelegenheit aufs strikteste abgelehnt hatte, und an alle italienischen Freimaurer. Am 31. Dezember 1927, zwei Tage nach Beendigung des Konvents, faßte das Direktorium des Großostens der Niederlande nachdem es den Bericht seiner Delegierten angehört hatte, neuerdings den Austrittsbeschluß. Ausschlaggebend war der Umstand, daß der hollandische Antrag bezuglich des A. B. A. W. zwar mit überwiegender Mehrheit, aber nicht einstimmig, also in einer jeden Zweifel ausschließenden Weise, angenommen worden war. Vom 25. bis 30. September 1930 trat ein ordentlicher Kongreß in Brüssel zusammen.
Er erwies, vom Großmeister des Großorients von Belgien, Raoul Engel, geleitet, die in der Zwischenzeit erfolgte Konsolidierung durch den Großkanzler Mossaz. Insgesamt waren 26 Mitglieder-Großbehörden vertreten, dazu kamen als Besucher zugelassene Vertreter von weiteren 11 Obedienzen, darunter der in diesem Jahre gegründeten Symbolischen Großloge von Deutschland Aufnahme fanden: Großorient von Brasiliens Großloge von Cuba, Großloge "Oriental Penninsular" des Staates Merida (Mexiko) und die Großloge "del Pacifico" in Guaymas im Staate Sonora (Mexiko) Der bisherige BeretendeAusschußwurde in ein Exekutivkomitee dem ein neuformierter, ausschließlich aus verdienten früheren Delegationschefs bestehender Beratender Ausschuß zur Seite steht, umgewandelt In den Exekutivausschuß wurden für eine Amtsperiode berufen: Wien, Belgien, Großorient von Spanien, Großloge von Frankreich, Großloge von Portorico, Schweiz, Jugoelawien.
Den Delegationen von Wien und Jugoslawien wurde je ein Vertreter der Großlogen von Bulgarien, bezw- der Tschechoslowake; attachiert. Territoriale Differenzen zwischen dem Großorient von Spanien und der Großloge von Portorico wurden durch ein Schiedegericht beigelegt. Der Bericht des Großkanzlers über seine schiederichterliche Tätigkeit im Konflikt zwischen den beiden National-Großlogen von Ägypten (s.d.) wurde zur Kenntnis genommen. Schließlich wurde beschlossen, die Konvente zukünftig mit zweijahrigen Intervallen abzubalten. Als Kongreßort für 1932 wurde Konstantinopel bestimmt.
Amiable, Louis,
Richter am Pariser Appelhof, 1837, t 1897, aufgenommen 1860 , in der Pariser Loge "Isis Montyon", war Mitglied und Großsekretär des Ordensrates (G O ), bekannter freimaurerischer Schriftsteller verfaßte u. a. Une Loge maçonnique d'avant 1789, die Gesichte der berühmten Loge "Les Neuf Soeurs" u. a.
Amicales
(frz.), freie Vereinigungen französisdher Freimaurer bestimmter Berufs- und Interessengruppen, bezw. gleicher Wohnbezirke, namentlich in Paris sehr zahlreich.
Amicisten- oder Mosellanerorden.
1771 gegrundeter, bis 1811 nachweisbarer Studenten orden (s. d.) in Jena, Gießen, Marburg, Göttinggen, Mainz, Erlangen, Erfürt, Tübingen, Leipzig, Wilrzburg, Wien und Halle. Anfangs Elitekonventikel innerhalb der Jenenser Landsmannschaft der Mosellaner. Später bildete sich inner halb des Ordens eine sogenanate "gelehrte" Loge als Pflanzechule und zur Bekämpfung des Rauf und Saufwesens. Die Rezeptionslogen waren freimaurerischem Gebrauchtum der damaligen Zeit nachgebildet. Nach dreimaligem Klopfen wurde der Kandidät, ohne Rock und Weste, mit verbundenen Augen, vor einen Altar geführt, auf dem unter Leuchtern zwischen Sanduhren Schädel, Armknochen, gekreuzte Schlager und das Gesetzbuch lagen. Hinter dem Altar saß der Logenmeister, die im Halbkreis aufgestellten Brüder setzten dem Kandidaten wahrend der Vereidigung die Degen auf die Brust. Der Neuaufgenommene wurde später in zwei Grade befördert. (Vergl. Georg Schuster: "Geheime Gesellschaften", ferner W. Christian Laukhard: "Der Mosellaner- oder Amicistenorden" Halle 1799.)
Amis de Rabelais
nennt sich eine freimaurerische Ärztevereinigung, die von Paris ausgeht und Freimaurerärzte in allen Staaten zu vereinigen trachtet. Der Gründgedanke der Vereinigung ist, die gemeinsamen arztlichen Belange dadurch zu fördern, daß Berufsmenschen zusammengeführt werden, unter denen auch eine andere persönlich innigere Bindung besteht.
Amis du Symbolisme,
in Paris am 25. Februar 1927 gegründete Gesellschaft, die in Gefolgschaft des Herausgebers der Freimaurerzeitung "Le Symbolisme", Oswald Wirth, sich mit esoterischer Untersuchung der Symbole beschäftigt. Die Gesellschaft hat einen mystischen Zug und sucht nach ihrem eigenen Programm "aus den Worten mehr zu lesen, als das profane Wissen in sie hineinzulegen plegt".
Amphibalus,
sagenhafter Baumeister Roms, der den heiligen Alban in England begleitet haben soll und wiederholt in alten Bauhütten geschichten (nicht bei Anderson I ) genannt wird.
Ample form
(engl.), eine Loge unter englischer Konstitution, wird als in "Ample form" eröffnet erklärt, wenn der Großmeister oder ProGroßmeister anwesend ist, bezw. sie leitet, in "due form", wenn ein Past-Groß meister oder der Dep.-Großmeister die Arbeit leitet, sonst immer in "form".
Ampthill, Lord,
1. Arthur Oliver Villiera Russel,
2. Baronet, Pro-Großmeister der Vereinigten Großloge von England, * 1869, war Privatsekretär von Joseph Chamberlain im Staatesekretariat für die Kolonien Gouverneur von Madras, dann Vizekönig und Generalgouverneur von Indien. Im Weltkrieg kommandierte A. ein Artillerieregiment in Frankreich. Im Mai des Jahres 1913 führte er die Abordnung der englischen Großloge, die den deutschen Großlogen in Berlin und Hamburg einen Besuch abstattete, und hielt dabei eine vielbeachtete Ansprache, in der er einem auf personliches Bekanntwerden fußenden Näherkommen das Wort redete.
Amster, Moritz,
führender österreichischer Freimaurer, e 1831, t 1900, aufgenommen in der Loge "Humanitas" in Neudörfel (Wien) 1875,.gab für seine Loge die zu großem Anschen gelangte Wiener Freimaurerzeitung "Der Zirkel" heraus. Hervorragender Philanthrop, dessen Name mit der Wiedererweckung der Freimaurerei in der österreichischen Monarchie innigst verknupft ist.
Amsterdam,
Stadt in den Niederlanden, bereits im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts Sitz mehrerer Logen. Heute acht Bauhütten unter dem Großosten der Niederlande, von denen vier als Gründungsdatum das Jahr 1757 angeben Das Logengebaude an der Vondelstraat 39/41 wurde 1930 ausgebaut.
Analphabeten.
Nach den Sätzungen der Großloge von England können A nicht aufgenommen werden (§ 187), weil sie die unerläßliche Aufnahmserklärung nicht ausfertigen können.
Ancient and accepted Rite,
in Großbritannien Übliche Benennung des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus (s. d.).